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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und ein System
zur Steuerung der Leerlaufdrehzahl eines Kraftfahrzeugmotors.
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Motorleerlaufdrehzahl-Regelstrategien,
die im Anschluß an
den Kaltstart eines Motors zu dessen Steuerung verwendet werden,
lassen den Motor üblicherweise
mit einer höheren
Drehzahl laufen, bis das Kühlmittel
eine gegebene Temperatur erreicht hat, siehe hierzu z.B. die
JP 62070643A .
Alternativ dazu werden Motoren auch über einen festen Zeitraum oder
sogar über
einen variablen Zeitraum in dieser Weise betrieben. Ein Problem
mit den bisherigen Verfahren ist, daß temperaturbezogene Systeme nicht
in der Lage sind, solche Situationen zu verarbeiten, in welchen
eine erhöhte
Motordrehzahl wünschenswert
ist, um den Motor nach einem Warmstart herunterzukühlen. Und
zeitbezogene Systeme können
solche wichtigen Warmlauffaktoren wie z.B. die Fahrweise und den
Betrieb von Nebenaggregaten nicht berücksichtigen. Nach einem Warmstart
ist es wichtig, rasch einen stabilen Motorleerlauf herzustellen,
und dies wird dadurch gefördert,
daß die
Leerlaufdrehzahl vorübergehend
angehoben wird, um den Motor abzukühlen. Schließlich wird
bei bisherigen Leerlaufregelsystemen die Funktion mit großem Öffnungsgrad
entweder abrupt oder stufenweise beendet. Auch das ist unerwünscht, weil stufenweise Änderungen
in der Leerlaufdrehzahl für
den Fahrer potentiell störend
wirken.
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Die
vorliegende Erfindung bringt einen Algorithmus zum Einsatz, der
wenigstens einen Eingang für
die Motordrehzahl und die Motorlast hat, um so die Motordrehzahl
nach einem Kaltstart zu steuern, so daß eine präzisere Regelung der Motordrehzahl möglich wird,
mit dem Vorteil, daß dabei
auch die Kraftstoffersparnis verbessert wird und unnötige Abgasemissionen
vermieden werden.
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Der
vorliegenden Erfindung zufolge wird ein System zur Steuerung der
Leerlaufdrehzahl eines Kraftfahrzeugmotors gestellt, welches folgendes
aufweist: mehrere Sensoren zur Erfassung von Werten von Motorbetriebsparametern
einschließlich
wenigstens eines Sensors zur Messung einer mit dem Betrieb des Motors
verbundenen Temperatur, sowie mit Sensoren mit Ausgängen, über welche
die Motordrehzahl und -Last ermittelt werden können; ein Leerlaufdrehzahlmodul
zur Steuerung der Motordrehzahl im Leerlaufbetrieb; und eine Motorsteuerung
zum Empfang der Ausgänge
von den Sensoren und zum Betreiben des Leerlaufdrehzahlmoduls; wobei
besagte Motorsteuerung folgendes tut: Auswählen einer gewünschten
ursprünglichen
Leerlaufdrehzahl ausgehend von einem Meßwert wenigstens eines Motorbetriebsparameters;
Betreiben des Leerlaufbetriebsmoduls derart, daß die Motorleerlaufdrehzahl auf
der gewünschten
ursprünglichen
Leerlaufdrehzahl gehalten wird; Bestimmen einer gewünschten Gesamtwärmeentwicklung
für den
Motor als Funktion wenigstens eines der besagten Motorbetriebsparameter;
Ermitteln der Motorlast; Berechnen der tatsächlichen Wärmeentwicklung für den Motor
als Funktion der ermittelten Motorlast; und Einstellen der Leerlaufdrehzahl
gemäß den Relativwerten
von gewünschter
Wärmeentwicklung
zu tatsächlicher
Wärmeentwicklung.
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In
einem die vorliegende Erfindung verkörpernden System wählt die
Motorsteuerung eine gewünschte
Ausgangsleerlaufdrehzahl wenigstens teilweise anhand der Temperatur
des durch den Motor fließenden
Kühlmittels,
wenn der Motor gestartet wird. Diese gewünschte ursprüngliche
Motordrehzahl kann zum Teil auf der Luftmenge basieren, die über die
Außenflächen des
Motors streicht, wenn der Motor läuft, sowie auf den besonderen
Kühlmittelströmungsdaten
des Motors. Der erste dieser beiden Faktoren kann von besonderer
Bedeutung sein, weil über
die Außenflächen des
Motors streichende Frischluft den Zeitraum verlängern kann, der erforderlich
ist, bis der Motor auf eine gewünschte
Betriebstemperatur kommt. Die Steuerung verfolgt den tatsächlichen
Wärmeaufbau
mit und senkt die Leerlaufdrehzahl von der ursprünglichen Drehzahl herunter
auf die Grund- bzw. Standleerlaufdrehzahl als Funktion des Wertes
der tatsächlichen
Wärmeentwicklung
und des Wertes der gewünschten
Gesamtwärmeentwicklung.
Diese Funktion kann linear sein oder auch eine beliebige andere
Funktion, wie sie dem Fachmann auf dem in dieser Offenbarung angesprochenen
Gebiet der Technik bekannt sein wird.
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Einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung zufolge wird ein Verfahren
zur Steuerung der Leerlaufdrehzahl eines Kraftfahrzeugmotors gestellt, das
folgende Schritte beinhaltet: Erfassen der Werte mehrerer Motorbetriebsparameter,
einschließlich
wenigstens einer mit dem Betrieb des Motors verbundenen Temperatur
und einschließlich
Meßwerten,
aus welchen die Motordrehzahl und -Last ermittelt werden können; Wählen einer
gewünschten
ursprünglichen
Leerlaufdrehzahl ausgehend von einem Meßwert wenigstens eines der
Motorbetriebsparameter; Betreiben eines Leerlaufdrehzahlmoduls zum
Halten der Motorleerlaufdrehzahl auf der gewünschten ursprünglichen
Leerlaufdrehzahl; Ermitteln einer gewünschten Gesamtwärmeentwicklung
für den
Motor als Funktion des gemessenen Wertes wenigstens eines der besagten
Motorbetriebsparameter; periodisches Ermitteln der Motordrehzahl
und -Last; Berechnen der tatsächlichen
Wärmeentwicklung
für den Motor
als Funktion der ermittelten Motordrehzahl und -Last; und Einstellen
der Leerlaufdrehzahl je nach den Relativwerten von gewünschter
Gesamtwärmeentwicklung
zu tatsächlicher
Wärmeentwicklung.
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Die
Erfindung soll nun mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beispielartig
näher erläutert werden;
dabei zeigt:
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1:
eine schematische Darstellung eines Motors mit einem System zur
Steuerung der Leerlaufdrehzahl gemäß der vorliegenden Erfindung;
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2:
ein Flußdiagramm,
das den Betrieb eines Systems gemäß der vorliegenden Erfindung veranschaulicht;
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3:
einen Graphen der Wärmeentwicklung
gegenüber
der Motortemperatur gemäß einem Aspekt
der vorliegenden Erfindung; und
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4:
eine Drehzahlzuschlagfunktion in Abhängigkeit von der gewünschten
Gesamtwärmeentwicklung
und der gemessenen tatsächlichen
Wärmeentwicklung
gemäß mehreren
Strategien der vorliegenden Erfindung.
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Wie 1 zeigt,
hat ein Kraftfahrzeugmotor eine Reihe von Sensoren 12,
die mit einer Motorsteuerung 16 in Verbindung stehen. Die
Sensoren können,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, Sensoren zur Messung der Motordrehzahl, Motorlast, Motorkühlmitteltemperatur
oder anderer Parameter beinhalten, wie sie dem Fachmann auf dem
von der vorliegenden Offenbarung angesprochenen Gebiet der Technik
bekannt sind. Die Steuerung 16, welche Eingänge von
den Sensoren 12 empfängt,
treibt das Leerlaufdrehzahlmodul 14 so, daß die Leerlaufdrehzahl
des Motors 10 auf einem gewünschten Wert gehalten wird.
Das Leerlaufdrehzahlmodul 14 kann entweder einen Leerlaufluft-Bypassmagneten
oder eine Zündungssteuerung
beinhalten, oder noch andere Arten bekannter Vorrichtungen, wie
sie dem Fachmann auf dem von der vorliegenden Offenbarung angesprochenen
Gebiet der Technik bekannt sind. So kann z.B., weil ein erfindungsgemäßes System
auch bei einem Dieselmotor eingesetzt werden kann, eine Zündungssteuerung
in Verbindung mit dem Leerlaufdrehzahlmodul 14 eine Kraftstoffeinspritzpumpe
mit verstellbaren Einspritzzeiten beinhalten.
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Ausgehend
von einem Motorbetriebsparameter wie z.B. der Kühlmitteltemperatur wählt Steuerung 16 eine
gewünschte
Motordrehzahl aus. Der Fachmann wird angesichts der vorliegenden
Offenbarung erkennen, daß andere
Parameterwerte wie z.B. die Umgebungstemperatur oder die Luftchargentemperatur
ebenfalls zur ursprünglichen
Auswahl der gewünschten
ursprünglichen
Leerlaufdrehzahl herangezogen werden können.
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2 veranschaulicht
einen Vorgang zur Steuerung der Motorleerlaufdrehzahl gemäß der vorliegenden
Erfindung. Beginnend im Start-Block 40 erfaßt die Steuerung 16 einen
Betriebsparameter POP und wählt dann
nach dem Übergang
zu Block 44 ausgehend von POP die
Leerlaufdrehzahl. Dann wird unter Einsatz des Leerlaufdrehzahlmoduls 14 in
Block 46 die Leerlaufdrehzahl entsprechend angepaßt. Die Leerlaufdrehzahl
kann mit variabler Frequenz nachgestellt werden, wobei diese Frequenz
je nach der Art des Motors des Fahrzeuges mit dem erfindungsgemäßen Leerlaufsteuersystem
ausgewählt
wird. Bei einem Fahrzeug mit einem schnelleren Warmlaufverhalten
z.B., wie es bei kleineren Motoren erwartet werden kann, z.B. bei
Drei- oder Vierzylindermotoren, kann die Leerlaufdrehzahl häufiger nachgestellt werden.
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Nach
dem Einstellen der Leerlaufdrehzahl in Block 46 geht die
Steuerung weiter zu Block 48, wo die Steuerung die gewünschte Gesamtwärmeentwicklung
HTOT bestimmt. Der Wert von HTOT kann
aus einer Nachschlagetabelle im Speicher der Steuerung entnommen
werden oder auch analytisch bestimmt werden. In beiden Fällen können vorgegebene
Werte für
HTOT empirisch bestimmt werden, ob in BTU
oder anderen Einheiten ausgedrückt.
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3 veranschaulicht
eine empirisch ermittelte Wärmeaufbaukurve,
welche die gewünschte oder
Soll-Gesamtwärmeentwicklung
in Abhängigkeit von
der Motorbetriebstemperatur beim Starten darstellt. Die Kurve nach 3 kann
natürlich
auch vom Benutzer eines erfindungsgemäßen Systems so zugeschnitten
werden, daß sie
den besonderen Anforderungen eines in einem Kraftfahrzeug eingebauten Motors
entspricht. So läßt sich
z.B. in 3 erkennen, daß mit wachsender
Motortemperatur die Wärmeentwicklungskurve
allmählich
abfällt,
bis sie unter die Abszisse fällt
und dann als ein negativer Wert erscheint. Das bedeutet, daß das vorliegende
System zum Kühlen
des Motors nach einem Warmstart eingesetzt werden kann. Dies wird
dadurch bewerkstelligt, daß die
Leerlaufdrehzahl so angehoben wird, daß der durch den (nicht dargestellten)
Kühler
gezogene Luftmengenstrom entsprechend erhöht wird, ebenso wie der Kühlmittelmengenstrom,
der durch den Motor und den Kühler
fließt. Zusammenfassend steigt
nach 3 die gewünschte
Gesamtwärmeentwicklung
zunächst
an und nimmt dann bis auf einen negativen Wert ab, wenn die Motorausgangstemperatur
ansteigt.
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Nachdem
so in Block 48 die gewünschte
Gesamtwärmeentwicklung
bestimmt worden ist, geht die Steuerung 16 weiter zu Block 50,
wo die Motorlast und -Drehzahl bestimmt werden. Im allgemeinen wird die
Motordrehzahl direkt von einem der Sensoren 12 gemessen,
wobei die Motorlast in herkömmlicher Weise
durch Vergleichen der momentanen, über einen gegebenen Zeitraum
in den Motor angesaugten Luftchargenmasse mit einer vorgegebenen
möglichen
Maximalluftchargenmasse berechnet wird, die in einem identischen
Zeitraum in die Zylinder gesaugt werden könnte.
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Die
periodisch bestimmte Motorlast und -Drehzahl wird in Block 52 zur
Berechnung der tatsächlichen
Wärmeentwicklung
HACT eingesetzt. Die tatsächliche
Wärmeentwicklung
wird dadurch ermittelt, daß ein
momentaner Wärmeentwicklungswert aus
einer zweiten Nachschlagetabelle entnommen wird, worin als unabhängige Variablen
die Motorlast und die Motordrehzahl enthalten sind. Alternativ dazu kann
die Motorlast oder die Motordrehzahl auch als einzige Variable zur
Bestimmung der Wärmeentwicklung
eingesetzt werden. Die aus der Nachschlagetabelle als Funktion der
Motorlast und/oder der Motordrehzahl entnommene, periodisch bestimmte
Wärmeentwicklung
wird in Block 52 zu einem zuvor ermittelten Wert der Wärmeentwicklung
addiert, so daß ein
summierter Gesamtwärmeentwicklungswert
für den
betrachteten Betriebszeitraum erzielt wird. Nachdem dann in Block 52 die
tatsächliche
Wärmeentwicklung
bestimmt worden ist, geht die Steuerung 16 weiter zu Block 54,
wo gefragt wird, ob die tatsächliche
Wärmeentwicklung
HACT kleiner als die ermittelte Soll-Gesamtwärmeentwicklung
HTOT ist. Ist die Antwort auf diese Frage
in Block 54 nein, bedeutet das, daß die tatsächliche Wärmeentwicklung wenigstens gleich
der gewünschten
Gesamtwärmeentwicklung ist,
und die Routine wird in Block 58 gestoppt. Ist die Antwort
in Block 54 ja, dann ist die tatsächliche Wärmeentwicklung kleiner als
die gewünschte
Gesamtwärmeentwicklung,
und die Steuerung 16 geht weiter zu Block 56,
wo die Motorleerlaufdrehzahl in Abhängigkeit von HTOT und
HACT eingestellt wird. Auch wenn diese Einstellung
in Block 56 eindeutig eine Funktion von HTOT und
HACT ist, kann sie durch eine einfache Funktion
als Quotient von HACT durch HTOT gebildet werden,
oder auch durch eine komplexere Funktion.
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4 veranschaulicht,
daß ein
Drehzahladditionsfaktor, dessen Wert von Eins bis Null geht, und der
nur einen Bruchteil eines ursprünglichen
Leerlaufdrehzahlanstieges darstellt, der an die Grundleerlaufdrehzahl
des Motors angelegt wird, eine lineare Funktion sein kann, wie sie
durch die Kurve B dargestellt ist, oder eine andere nichtlineare
Funktion, wie sie durch die Kurven A und C dargestellt ist. In jedem Fall
geht die Steuerung 16, wenn sie die Leerlaufdrehzahl in
Block 56 eingestellt hat, zurück zu Block 50, wo
erneut die Motordrehzahl und -Last bestimmt werden. Auf diese Bestimmung
folgt dann der Abschluß der
Leerlaufdrehzahleinstellungsroutine.
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Die
ursprüngliche
Leerlaufdrehzahlanpassung, die von dem Wert POP in
Block 46 ausgeht, kann als eine Funktion eines Motors-
und eines Fahrzeugfaktors durchgeführt werden. Wenn z.B. das Fahrzeug
statt mit einem Automatikgetriebe mit einem Handschaltgetriebe ausgestattet
ist, kann die Wahl der Leerlaufdrehzahlinkremente verschieden sein.
Auch Fahrer-Vorzugseinstellungen
können
als ein Steuerparameter verwendet werden. Wenn z.B. das Niederdrücken des
Fahrpedals durch den Fahrer aus der Leerlaufdrehzahl heraus festgestellt
und mittels eines Drosselklappenstellungssensors als einem der Sensoren 12 registriert
wird, kann die gewünschte
ursprüngliche
Leerlaufdrehzahl aktualisiert werden, und die Frequenz der Leerlaufdrehzahlaktualisierung
kann entsprechend eingestellt werden. In anderen Worten kann, wenn
der Fahrer aus der Leerlaufdrehzahl heraus Vollgas gibt, indem er
das Fahrpedal scharf niederdrückt,
nachdem der Motor gestartet worden ist, so daß die Drosselklappe aus ihrer weiter
geöffneten
Stellung bzw. Erhöhte-Drehzahl-Stellung
herausgeführt
wird, die Steuerung 16, die das Durchtreten des Fahrpedals über den
einen der Sensoren 12 darstellenden Drosselklappenstellungssensor
erkennt, die Leerlaufdrehzahl in Block 46 auf einen niedrigeren
Wert einstellen und die Leerlaufdrehzahl mit höherer Frequenz aktualisieren. Der
Fachmann wird erkennen, daß ein
zum Betreiben des Systems nach der vorliegenden Erfindung verwendetes
Programm so angepaßt
werden kann, daß der
Leerlaufaktualisierungsprozeß auf
den Bedarf jeder beliebigen besonderen Motor-Fahrzeug-Fahrer-Kombination
zugeschnitten werden kann.