DE69826257T2

DE69826257T2 - Kosmetische zusammensetzung auf der basis von assoziativen polyurethanen und nichtionischen polymeren mit fettketten

Info

Publication number: DE69826257T2
Application number: DE69826257T
Authority: DE
Inventors: Christine Dupuis
Original assignee: LOreal SA
Current assignee: LOreal SA
Priority date: 1998-02-13
Filing date: 1998-12-23
Publication date: 2005-11-17
Anticipated expiration: 2018-12-24
Also published as: ES2230741T3; JP2000510496A; FR2774899B1; CA2286471A1; US6613315B1; BR9807970A; WO1999040893A1; EP0975316B1; EP1464317A1; FR2774899A1; AU1883099A; CN1259036A; DE69826257D1; ATE275917T1; EP0975316A1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft kosmetische Zusammensetzungen, die ein neues Verdickungssystem für wässrige Medien auf der Basis von assoziativen Polyurethanen und nichtionischen Polymeren mit Fettketten enthalten, sowie ihre Verwendung als Haargele für die Frisurengestaltung, die nicht ausgespült werden.
Das Verdicken und/oder Gelieren von wässrigen Medien durch Polymere ist seit langem ein wichtiger Gegenstand der kosmetischen Forschung. Wenn durch ein wasserlösliches Polymer ein interessanter Verdickungseffekt erzielt werden soll, ist im Allgemeinen eine hohe Molmasse und ein großes hydrodynamisches Volumen erforderlich. Das Gelieren eines wässrigen Mediums wird als das Ergebnis einer dreidimensionalen Vernetzung von Polymeren angesehen, die erhalten wird, indem geradkettige Polymere vernetzt oder bifunktionelle und polyfunktionelle Monomere copolymerisiert werden. Die Verwendung solcher Polymere mit sehr hohen Molmassen wirft jedoch einige Probleme auf, beispielsweise ist die Textur nicht sehr angenehm und die erhaltenen Gele sind nur schwer zu verteilen.
Eine interessante Vorgehensweise besteht darin, als Verdickungsmittel Polymere zu verwenden, die sich reversibel miteinander oder mit anderen Molekülen oder Partikeln assoziieren können. Diese physikalische Assoziation führt zu thixotropen oder rheofluidizierbaren makromolekularen Systemen, d. h. Systemen, deren Viskosität von den Scherkräften abhängt, denen sie ausgesetzt sind.
Solche Polymere, die sich reversibel miteinander oder mit anderen Molekülen assoziieren können, werden auch als "assoziative Polymere" bezeichnet. Die beteiligten Wechselwirkungskräfte können unter schiedlicher Art sein, beispielsweise elektrostatischer Natur, vom Typ der Wasserstoff-Brückenbindungen oder auch hydrophobe Wechselwirkungen.
Eine spezielle Gruppe von assoziativen Polymeren sind die amphiphilen Polymere, d. h. Polymere, die einen oder mehrere hydrophile Teile, durch die sie wasserlöslich werden, und einen oder mehrere hydrophobe Bereiche aufweisen, über die die Polymere wechselwirken und sich aneinander oder andere Moleküle annähern.
Es ist bekannt, Zusammensetzungen für die Haarbehandlung in Gelform herzustellen, indem als Verdickungssystem solche assoziativen amphiphilen Polymere in Kombination mit grenzflächenaktiven Stoffen eingesetzt werden. Es wird angenommen, dass die interessanten rheologischen Eigenschaften dieser so hergestellten Gele von der Bildung von gemischten Mizellen herrühren, die die grenzflächenaktiven Stoffe und die hydrophoben Teile der amphiphilen Polymere enthalten, wobei diese Mizellen eine Vielzahl von physikalischen Vernetzungspunkten bilden.
Diese Zusammensetzungen auf der Basis von assoziativen Polymeren und grenzflächenaktiven Stoffen haben jedoch nicht immer die gewünschten kosmetischen Eigenschaften. Durch die Gegenwart von grenzflächenaktiven Stoffen können, sogar wenn sie in geringen Mengen vorliegen, die kosmetischen Eigenschaften der Zusammensetzungen in unerwünschter Weise verändert werden, wie beispielsweise die Eigenschaften im Hinblick auf das Auftragen oder den Griff nach dem Trocknen. Im Übrigen ist es insbesondere auf dem Gebiet der Frisiergele oder Pflegegele, die nicht ausgespült werden, wichtig, dass das Produkt auf der gesamten Frisur gleichförmig verteilt werden kann, damit zu große abgeschiedene Mengen und die kosmetischen Mängel, die daraus resultieren, vermieden werden.
Gemäß der Druckschrift EP 555 155 soll mit einer Zusammensetzung, die einen nichtionischen grenzflächenaktiven Stoff vom Typ Alkylpolyglykosid und/oder einem nichtionischen, mehrfach mit Glycerin veretherten grenzflächenaktiven Stoff und einem Urethan-Polyether ein weicher Schaum hergestellt werden, der zu einer guten Kämmbarkeit führt.
Gemäß der Druckschrift WO 98/00499 soll mittels eines Verdickungssystems, das aus einem assoziativen Polymer und einem polaren Öl mit einem HLB-Wert über 12, grenzflächenaktiven Stoffen und Wasser ein Reinigungsprodukt hergestellt werden, das einen Schaum bildet.
In den genannten Druckschriften wird die erfindungsgemäße Formulierung nicht offenbart.
Es hat sich herausgestellt, dass es möglich ist, eine gute Verdickungswirkung oder sogar einen Geleffekt und interessante kosmetische Eigenschaften zu erzielen, indem nichtionische assoziative Polyurethane mit nichtionischen Polymeren kombiniert werden, die mindestens eine Einheit mit Fettkette aufweisen.
Das mit dieser Kombination aus den beiden Polymertypen erhaltene Gel besitzt eine sehr schmelzende und angenehm aufzutragende Textur. Die trockenen Haare fühlen sich angenehmer und weniger schwer an. Außerdem hat das Gel ein hervorragendes Gestaltungsvermögen für die Frisur.
Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht daher in einer kosmetischen Zusammensetzung, die mindestens ein nichtionisches assoziatives Polyurethan in Kombination mit mindestens einem nichtionischen Polymer enthält, das mindestens eine Einheit mit Fettkette aufweist.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der Kombination mindestens eines ionischen assoziativen Polyurethan und mindestens eines nichtionischen Polymers, das mindestens eine Einheit mit Fettkette enthält, als Verdickungssystem für kosmetische Zusammensetzungen.
Ein dritter Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur kosmetischen Behandlung der Haare unter Verwendung einer kosmetischen Zusammensetzung, die erhalten wird, indem mindestens ein nichtionisches assoziatives Polyurethan und mindestens ein nichtionisches Polymer miteinander kombiniert werden, welches mindestens eine Einheit mit Fettkette aufweist.
Weitere Gegenstände gehen aus der folgenden Beschreibung und den Beispielen hervor.
Die erfindungsgemäßen kosmetischen Zusammensetzungen sind im Wesentlichen dadurch gekennzeichnet, dass sie in einem kosmetisch akzeptablen Medium enthalten:

(A) mindestens ein nichtionisches assoziatives Polyurethan, das der folgenden allgemeinen Formel entspricht:
worin bedeuten: mindestens einer der Reste R₁ und R₂ bedeutet eine höhere Alkylgruppe mit 8 bis 18 Kohlenstoffatomen und der andere gegebenenfalls eine niedere Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen; R₃ bedeutet eine C_4-36-Kohlenwasserstoffgruppe und vorzugsweise eine Kohlenwasserstoffgruppe mit 6 bis 10 Kohlenstoffato men, R₄ bedeutet ein Wasserstoffatom oder eine C_1-6-Alkylgruppe und vorzugsweise ein Wasserstoffatom, a liegt im Bereich von 90 bis 600, und b im Bereich von 1 bis 4, und
(B) mindestens ein nichtionisches Polymer, das mindestens eine Einheit mit Fettkette enthält und von dem Polyurethan der Formel (I) verschieden ist.

Gemäß der Erfindung wird unter einer niederen C_1-6-Alkylgruppe eine Alkylgruppe mit gerader oder verzweigter Kette verstanden, die 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthält, beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, n-Pentyl und n-Hexyl, sowie die entsprechenden verzweigten Isomere.
Gemäß der Erfindung bedeuten die höheren C_8-18-Alkylgruppen Alkylgruppen mit gerader oder verzweigter Kette, die 8 bis 18 Kohlenstoffatome enthalten, wie Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl, Pentadecyl, Hexadecyl, Heptadecyl und Octadecyl.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform bedeutet nur eine der Alkylgruppen R₁ und R₂ des Polymers der Formel (I) eine höhere C_1-18-Alkylgruppe und die andere eine niedere C_1-6-Alkylgruppe.
Ein assoziatives Polyurethan, das erfindungsgemäß besonders zu empfehlen ist, ist ein Polyurethan, worin eine der Gruppen R₁ oder R₂ eine Octadecylgruppe bedeutet und die andere Gruppe die Methylgruppe ist.
Die in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendeten assoziativen Polyurethane werden in Form von wässrigen Lösungen oder Suspensionen verwendet, die gegebenenfalls eine gewisse Menge einer löslichen Stärkeverbindung enthalten. Bei dieser Stärkeverbin dung kann es sich um beliebige, aus natürlichen Quellen gewonnene Stärkeverbindungen handeln, beispielsweise Stärke aus Weizen, Mais, Reis, Kartoffeln und dergleichen, die auf chemischem, enzymatischen oder mikrobiologischen Wege so modifiziert wurden, dass sie wasserlöslich sind.
Ein bevorzugtes Polymer ist von der Firma Rohm & Haas unter der Bezeichnung ACRYSOL 46 im Handel erhältlich. Es handelt sich um ein Polyurethan, das durch Kondensation von Hexamethylendiisocyanat und Polyethylenglykol hergestellt wurde und an seinen Enden im Mittel einen Methylrest und einen Octadecylrest aufweist. Dieses Polymer liegt als wässrige Lösung mit 15 Gew.-% Polyurethan als Wirkstoff vor und enthält ferner 3 bis 5% einer auf enzymatischem Wege modifizierten Stärkematrix.
Die erfindungsgemäßen nichtionisch Polymere, die mindestens eine Fettkette enthalten, und die als Komponente (B) verwendet werden, sind unter den folgenden Verbindungen ausgewählt:
Copolymeren von hydrophilen Methacrylaten oder Acrylaten und hydrophoben Monomeren, die mindestens eine C_8-22-Fettkette enthalten, beispielsweise ein Polyethylenglykolmethacrylat/Laurylmethacrylat-Copolymer, wie das Produkt 470/66, das von der Firma NATIONAL STARCH im Handel angeboten wird.
Die assoziativen Polyurethane und nichtionischen Polymere mit Fettkette werden erfindungsgemäß in Mengenanteilen verwendet, die ausreichend sind, damit eine zufrieden stellende Verdickung oder Gelierung des wässrigen Mediums erreicht wird.
Es wird insbesondere ein Gehalt der assoziativen Polyurethane im Bereich von 0,1 bis 10 Gew.-% und vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-% empfohlen, wobei diese Menge als Wirkstoff ausgedrückt ist und auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung bezogen ist.
In den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen liegen die nichtionischen Polymere, die mindestens eine Einheit mit Fettkette enthalten, in einer Wirkstoffmenge von 0,01 bis 10 Gew.-% und vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, vor.
Das Verhältnis des nichtionischen assoziativen Polyurethan (A) der Formel (I) und des nichtionischen Polymer (B), das mindestens eine Fettkette enthält, liegt gemäß der vorliegenden Erfindung vorzugsweise im Bereich von 90/10 bis 10/90.
Das kosmetisch akzeptable Medium besteht vorzugsweise aus Wasser und kann außerdem kosmetisch akzeptable Lösungsmittel enthalten, beispielsweise niedere Monoalkohole, wie Ethanol oder Isopropanol, Glykole, wie Diethylenglykol, Glykolether, wie Ethylenglykolalkylether oder Diethylenglykolalkylether, oder auch Fettsäureester, wobei diese Lösungsmittel einzeln oder in Form von Gemischen verwendet werden.
Die Frisiergele können ferner einen oder mehrere Zusatzstoffe enthalten, die gewöhnlich in Zusammensetzungen für die Haarbehandlung verwendet werden. Es sind beispielsweise Parfums, Farbmittel, Konservierungsmittel, Sonnenschutzfilter, Vitamine, pH-Regler und dergleichen zu nennen. Bei der Wahl dieser Verbindungen sind natürlich mögliche Wechselwirkungen mit dem Verdickungssystem zu berücksichtigen. Der Fachmann achtet natürlich darauf, dass der Zusatz dieser Hilfsstoffe die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäß erhaltenen Zusammensetzung nicht in ungünstiger Weise beeinträchtigt.
Ein erfindungsgemäß bevorzugtes kosmetisches Verfahren zur Behandlung der Haare besteht darin, die oben beschriebenen Zusammensetzungen auf den Haaren aufzubringen und homogen zu vertei len und die derart behandelten Haare zu trocknen, ohne sie auszuspülen.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, sind j edoch nicht einschränkend zu verstehen.
Beispiel 1
Es wird ein Gel mit der folgenden Zusammensetzung hergestellt:

ACRYSOL 46 2% Wirkstoff

470/66 2% Wirkstoff

entmineralisiertes Wasser ad. 100 g
Die vorstehende Beschreibung dient natürlich nur zur Erläuterung und ist nicht einschränkend zu verstehen, wobei Varianten und Modifikationen natürlich im Rahmen der vorliegenden Erfindung enthalten sind.

Claims

Kosmetische Zusammensetzung, die als Frisiergel vorliegt, das nicht ausgespült wird, dadurch gekennzeichnet, dass sie in einem kosmetisch akzeptablen Medium enthält: (A) mindestens ein nichtionisches assoziatives Polyurethan der folgenden allgemeinen Formel:
worin bedeuten: mindestens eine der Gruppen R₁ und R₂ eine höhere C_8-18-Alkylgruppe, wobei die andere gegebenenfalls eine niedere C_1-6-Alkylgruppe bedeutet; R₃ eine C_4-36-Kohlenwasserstoffgruppe und vorzugsweise eine C_6-10-Kohlenwasserstoffgruppe, R₄ ein Wasserstoffatom oder eine C_1-6-Alkylgruppe und vorzugsweise ein Wasserstoffatom, a liegt im Bereich von 90 bis 600 und b im Bereich von 1 bis 4, und (B) mindestens ein nichtionisches Polymer, das mindestens eine Fettkette aufweist und von dem Polymer der Formel (I) verschieden ist und das unter den Copolymeren von hydrophilen Methacrylaten oder Acrylaten und hydrophoben Monomeren, die mindestens eine C_8-22-Fettkette enthalten, ausgewählt ist.
Kosmetische Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente (A) ein nichtionisches assoziatives Polyurethan ist, in dem nur eine der Gruppen R₁ und R₂ in a-w-Stellung eine höhere Alkylgruppe bedeutet und die andere Gruppe eine niedere Alkylgruppe ist.
Kosmetische Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente (A) ein nichtionisches assoziatives Polyurethan ist, worin im Mittel eine der Gruppen R₁ und R₂ eine Octadecylgruppe bedeutet und die andere Gruppe eine Methylgruppe ist.
Kosmetische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente (A) als Lösung oder Suspension in Wasser vorliegt, die auch eine auf chemischem, enzymatischen oder mikrobiologischen Wege modifizierte lösliche Stärke enthält.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie die Komponente (A) in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-% und vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-% enthält, wobei der Mengenanteil als Wirkstoff bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung ausgedrückt ist.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie die Komponente (B) in einer Wirkstoffmenge von 0,01 bis 10 Gew.-% und vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthält.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältnis des nichtionischen assoziativen Polyurethan der Formel (I) und des nichtionischen Polymers, das mindestens eine Einheit mit Fettkette aufweist, im Bereich von 90/ 10 bis 10/90 liegt.
Verwendung eines nichtionischen assoziativen Polyurethan der Formel (I) in Kombination mit einem nichtionischen Polymer, das mindestens eine Monomereinheit mit Fettkette enthält und unter den Copolymeren von hydrophilen Acrylaten oder Methacrylaten und hydrophoben Monomeren mit mindestens einer C_8-22-Fettkette ausgewählt ist, als Verdickungssystem einer kosmetischen Zusammensetzung.
Verfahren zur kosmetischen Behandlung der Haare, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Haar eine Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 aufgebracht wird und die so behandelten Haare getrocknet werden, ohne dass sie ausgespült werden.