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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen militärischen Schutzhelm, wie er
im Oberbegriff von Anspruch 1 definiert ist.
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Aktuelle
militärische
Schutzhelme umfassen im allgemeinen eine Schale aus Kunststoffmaterial oder
Schichtstoff, welche Schlägen,
Geschosseinschlag oder dergleichen standhalten kann, wobei die Schale
aus einer definierten Anzahl von Stoffschichten in einer Kunstharzmatrix
wie Polyester, Phenolharz etc. zusammengesetzt ist.
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Im
Inneren der Schale befindet sich ein Stützkorbeinsatz einschließlich stoßdämpfender
Mittel und einem Hängenetz
sowie einem Kopfband, das im allgemeinen ein Lederband ist. Dieser
Korbeinsatz ist mittels Haltern sicher an der Schale befestigt. Der
Helm ist auch mit einem Riemensatz mit Kinn- und Nackenriemen versehen,
welche ebenfalls mittels Schnallen und Befestigungselementen an
der Schale angebracht sind. Der freie Außenrand der Schale ist mit
einem gepolsterten Band, insbesondere einem Gummiband, überzogen.
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Durch
den Korbeinsatz mit seinem stoßdämpfenden
Mittel wird verhindert, dass der Kopf des Soldaten im Fall eines
Aufpralls mit der Schale in Kontakt kommt. Der militärische Schutzhelm
sitzt aufgrund des Riemensatzes fest auf dem Kopf des Soldaten.
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Die
Halter dienen zur Befestigung des Korbeinsatzes und des Riemensatzes
an der Schale und sind jeweils über
Bolzen-Buchse-Verbindungen, die in einer zugehörigen Bohrung in der Schale
eingesetzt sind, an der Schale befestigt.
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In
der
US-PS 2,532,442 ist
ein militärischer Helm
mit einer Einlage und einer Haltestruktur offenbart, wobei letztere
aus einer Vielzahl miteinander verbundener Riemen besteht und die
Einlage auf dem Kopf des Trägers
halten soll, ohne dass diese dabei den Kopf des Trägers berührt. Die
Einlage ist durch mehrere Nieten mit der Schale verbunden.
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Im
typischen Fall sind militärische
Helme mit drei Haltern für
den Korbeinsatz und den Riemensatz versehen, von denen zwei jeweils
auf jeder lateralen Seite des Helms angebracht sind und der andere
hinten. Ein derartiger militärischer
Helm ist zum Beispiel in der
DE 94 09 465 U1 offenbart.
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Ein
Nachteil bei bekannten Helmstrukturen ist, dass relativ breite Bohrungen
und Bolzen-Buchse-Verbindungen für
die Anbringung der Halter zur Übertragung
angelegter Kräfte
und Momente erforderlich sind. Dadurch werden jedoch die Eigenschaften
zum Schutz vor Geschosseinschlag und Schlägen erheblich beeinträchtigt,
da das Hartgewebe durch die breite Bohrung beschädigt wird. In einem Bereich
von ungefähr
drei Zentimetern um die Bohrung herum sind die erforderliche Geschosseinschlagssicherheit
und die Schlagfestigkeit oder dergleichen des Helms deutlich verringert.
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Ein
weiterer militärischer
Helm ist in der WO 97/37553 offenbart, mit einer äußeren Schale
ohne Öffnungen
und einer Innenauskleidung, die die Mittel zur Befestigung einer
Kinnriemenanordnung trägt. Die
Innenauskleidung ist über
eine mechanische Verriegelung am unteren Rand der Innenauskleidung und
dem unteren Rand befestigt. Bei dieser mechanischen Verriegelung
handelt es sich um ein elastisches nutartiges Element, welches über den
Rand der äußeren Schale
gesteckt wird und eine Lippe bildet, die mit der Innenauskleidung
in Eingriff geht, um sie im Inneren der äußeren Schale zu halten, wenn sie
in diese hinein geschoben wird. Des weiteren befindet sich Klebstoff
zwischen der Innenauskleidung und der äußeren Schale. Dadurch kontaktiert
die zähe
dünne Innenauskleidung
mindestens 95% der Innenfläche
der äußeren Schale.
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Das
Problem bei diesem bekannten Militärhelm besteht darin, dass bei
diesem Aufbau kein Auswechseln der Innenauskleidung, wenn beispielsweise
die Kinnriemenanordnung ausgetauscht werden muss, möglich ist.
Ferner ist die Verbindung zwischen Innenauskleidung und äußerer Schale
nicht sicher genug und das Gewicht wird sehr hoch.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen militärischen
Schutzhelm derart zu verbessern, wie es in der Einleitung von Anspruch
1 definiert ist, um die genannten Nachteile zu überwinden und eine sichere
Befestigung des Halters an der Schale vorzuschlagen.
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Diese
Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 definierten kennzeichnenden
Merkmale in Verbindung mit den Elementen in der Anspruchseinleitung gelöst.
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Das
der Erfindung zugrundeliegende Verständnis ist, dass ein Halter,
der um die Außenkante der
Schale herum greift und auf jeder Seite mit der Schale in Eingriff
geht, eine erste Befestigung des Halters an der Schale ermöglicht,
ohne dass direkt durch das Hartgewebe hindurchgeschnitten werden muss,
wodurch die Eigenschaften der Schale in diesem Bereich im wesentlich
beibehalten werden.
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Gemäß der Erfindung
hat der Halter für
den Korbeinsatz und/oder den Riemensatz daher U-förmigen Querschnitt,
legt sich um die Außenkante
der Schale herum und geht mit dem zugehörigen Abschnitt auf jeder Seite
der Schale in Eingriff.
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Vorteilhafterweise
ist der Halter sowohl mit dem Korbeinsatz als auch mit dem Riemensatz
verbunden, so dass der Halter die zweifache Funktion, nämlich der
Befestigung des Riemensatzes sowie der Befestigung des Korbeinsatzes,
erfüllt.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung umfasst der Halter Greifmittel in Form von spitzen
Zähnen
oder dergleichen, die mit dem Kunststoffmaterial, insbesondere dem
Kunststofflaminat der Schale, in Eingriff gehen.
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Diese
Zähne verlaufen
im wesentlichen horizontal vom Halter in die Schale hinein, um die
optimale Übertragung
tangentialer Kräfte
von der Schale an den Korbeinsatz und den Riemensatz und umgekehrt
sicherzustellen.
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Aus
dem selben Grund sind die Greifvorrichtungen gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung auf gegenüberliegenden
Seiten zueinander ausgerichtet angeordnet.
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Um
die gleichmäßige Übertragung
der auf den Halter wirkenden Kräfte
vom Korbeinsatz und/oder Riemensatz an die Schale zu gewährleisten,
liegt der Halter vorzugsweise, zumindest in einigen Bereichen, fest
auf der Innenfläche
und der Außenfläche der
Schale auf.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ragt der Halter vom Außenrand der Schale nach außen, so
dass der untere U-förmige
Bereich des Halters den Riemensatz aufnehmen kann. Vorzugsweise
ist der untere U-förmige
Bereich derart geformt, dass er mit der Schnalle des Riemensatzes
zusammenpasst, und der horizontale Teil des U-förmigen Halters hat V-förmigen Querschnitt.
Durch eine relativ einfache Konstruktion kann somit der Riemensatz
im Halter aufgenommen werden.
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Um
den Halter, abgesehen von den Greifmitteln, an einem weiteren Punkt
an der Schale zu befestigen, sind der Halter und die Schale jeweils
mit relativ ausgerichteten Bohrungen versehen, in die ein Stift
eingreifen soll, der die beiden senkrechten Wände des U-förmigen Halters verbindet. Diese
Bohrungen können
somit weitaus kleiner dimensioniert sein als die bei bekannten mili tärischen
Helmen, bei denen der Halter mittels einer in einer Bohrung eingesetzten
einzelnen Bolzen-Buchse-Verbindung an der Schale befestigt ist.
Das Vorsehen einer breiten Bohrung neigt sich negativ auf die Eigenschaften
der Schale in diesem Bereich auszuwirken.
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Es
ist bekannt, den Außenrand
mit einem gepolsterten Band, zum Beispiel mit Gummi, zu umkleiden.
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung deckt dieses gepolsterte Band den zugehörigen vertikalen
Abschnitt des U-förmigen
Halters ab und ist mit einer Öffnung
versehen, um ein Hindurchverlaufen des unteren U-förmigen Abschnitts
des Halters zu ermöglichen.
Als Ergebnis bleibt die seitliche Polsterung sogar im Bereich der
Halterbefestigung intakt.
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Zur
Erleichterung der Befestigung des Halters verläuft der vertikale innere Abschnitt
des U-förmigen
Halters weiter nach oben als der vertikale äußere Abschnitt des U-förmigen Halters.
Der obere Bereich des inneren Abschnitts des U-förmigen Halters ist mit einer
Ausnehmung versehen, um den Korbeinsatz sicher zu befestigen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist der vertikale innere Abschnitt des U-förmigen Halters
oberhalb der Greifmittel mit einem Ausschnitt versehen, so dass
die Greifmittel durch anschließendes
Biegen zur Schale hin aus dem Material der vertikalen Wand hergestellt
werden können.
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Somit
kann der Halter als einstückiges
Teil hergestellt werden, was die Herstellungskosten erheblich verringert.
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Vorzugsweise
besteht der Halter als Metall, und ist insbesondere aus Blech hergestellt.
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Unter
anderem ergeben sich folgende Vorteile:
- – Verstärkung des
ballistischen Verhaltens,
- – Wegfall
der aus der Helmschale ragenden Teile,
- – erhebliche
Gewichtsverringerung aufgrund des Wegfalls von Elementen.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einer Ausführungsform
der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung. Es zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung eines militärischen Schutzhelms gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung;
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2 eine
Schnittansicht der Schale und des Halters von 1;
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3 eine
Schnittansicht des Halters von 2 ohne die
Schale;
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4 eine
Seitenansicht des Halters von 3; und
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5 eine
Aufsicht auf den Halter von 4.
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1 zeigt
eine schematische Schnittansicht eines militärischen Schutzhelms 10.
Der militärische
Schutzhelm 10 besteht aus einer der Schädelform angepassten Schale 12 aus
Kunststofflaminat mit einer spezifischen Anzahl von Stoffschichten,
die in einer Kunstharzmatrix, z. B. Polyester, Phenolharz, eingebettet
sind, und weist definierte geschosseinschlagsichere sowie schlagfeste
Eigenschaften auf. Im Inneren der Schale 12 ist ein aufgehängter Korbeinsatz 14 vorgesehen,
der mit stoßdämpfenden Vorrichtungen 16,
einem Netz 18 sowie einem Kopfband 20 aus Leder
versehen ist.
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Die
stoßdämpfenden
Vorrichtungen 16, das Netz 14 und das Kopfband 20 sind
durch eine Riemenspinne 22 verflochten, um den Korbeinsatz 14 zu bilden.
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Der
militärische
Schutzhelm 10 ist ferner mit einem nicht im Detail dargestellten
Riemensatz versehen, der über
eine Schnalle 24 bzw. einen Halter 26 jeweils
mit jeder der beiden lateralen Seiten der Schale 12 verbunden
ist. Der Korbeinsatz 14 ist mit dem Halter 26 verbunden,
wodurch der Halter 26 eine Doppelfunktion hat, nämlich die
Befestigung des Riemensatzes einerseits und die Befestigung des Korbeinsatzes 14 andererseits.
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Unter
Bezugnahme auf die 2 bis 5 wird nunmehr
der Halter 26 im einzelnen beschrieben, der – wie voranstehend
erwähnt – auf beiden
lateralen Seiten am Rand der Schale 12 befestigt ist.
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Der
Halter 26 hat im wesentlichen U-förmigen Querschnitt und umfasst
zwei vertikal verlaufende Wände 28 und 30.
Die Wand 28 liegt auf der äußeren Oberfläche der
Schale 12 auf und die vertikale Wand 30 kontaktiert
im wesentlichen die Innenfläche der
Schale 12.
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Beide
vertikale Wände 28 und 30 sind
durch einen V-förmigen
horizontalen Abschnitt 32 des U-förmigen Halters miteinander
verbunden. Die Wand 30 ist länger und verläuft weiter
nach oben als die Wand 28.
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Im
oberen Bereich der Wand 30 befindet sich eine Bohrung 34.
Außerdem
ist der obere Bereich der Wand 30 abgerundet.
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Die
beiden vertikalen Wände 28 und 30 sowie
die Schale 12 sind mit einer jeweils ausgerichteten Bohrung 36 zum
Eingriff durch einen Stift 37 versehen.
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Im
oberen Bereich der Wand 28 und der Wand 30 befinden
sich mehrere gegenüberliegende spitze
Zähne auf
gleicher horizontalen Ebene, die sich in die Schale 12 eingraben.
Durch diese Zähne 38 wird
der Halter 26 fest an der Schale 12 befestigt. Die
Wände 28 und 30 verlaufen
im wesentlichen von den Zähnen 38 nach
unten und drücken
fest auf die Schale 12.
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Der
V-förmige
horizontale Teil 32 ragt unterhalb des äußeren Rands 39 der
Schale 12 heraus und ist zur Aufnahme der Spange bzw. Schnalle 24 ausgelegt.
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Ein
gepolstertes Band 40 ist um den Außenrand 39 der Schale 12 herum
gefaltet und hat in der Nähe
des Halters 26 eine Öffnung 42,
durch die der untere Abschnitt 32 des Halters 26,
d. h. der V-förmige
horizontale Teil, hindurch verlaufen kann.
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Der
Korbeinsatz 14 ist, vorzugsweise durch einen Druckknopf,
mit der oberen Bohrung 34 in der Wand 28 verbunden.
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Der
Halter 26 ist ein einstückiges
Teil und wird in einem Arbeitsgang hergestellt. Um dies zu bewerkstelligen,
wird während
des Herstellungsprozesses ein Ausschnitt 44 in der Wand 30 vorgesehen,
so dass das herausgeschnittene Material zur Bildung der Zähne 38 durch
anschließendes
Biegen zur Wand 28 hin verwendet werden kann. Folglich
lässt sich
das Gewicht des Halters 26 verringern. Das Ende der Wand 28 ist
durch die Zähne 38 definiert. Die
Zähne 38,
die Bohrungen 34 und 36 sowie der Ausschnitt 44 lassen
sich leicht in einem Bearbeitungsverfahren herstellen. In einem
anschließenden Schritt
wird der Halter 26 entsprechend gebildet.
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Um
dies zu ermöglichen,
besteht der Halter 26 aus Metall und ist aus einem Metallblech
hergestellt.
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Die
Erfindung zeichnet sich vorwiegend dadurch aus, dass die Zähne 38 einerseits
von innen und von außen
in die Schale 12 eingreifen, wodurch ein Durchschneiden
des Hartgewebes vermieden wird, und andererseits eine gute Befestigung
des Halters 26 ermöglicht
wird. Die zusätzliche
Bohrung 36 kann daher weitaus kleiner ausfallen als bei
aktuellen Helmen.
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Außerdem ist
der Halter 26 leicht herzustellen und anzubringen und bleibt
im Bereich seiner Befestigung an der Schale 12 von außen unsichtbar,
da er vollkommen durch das gepolsterte Band 40 abgedeckt
ist. Die kugelsicheren Eigenschaften des militärischen Schutzhelms 10 bleiben
daher von der Art und Weise der Befestigung des Halters 26 im
wesentlichen unbeeinträchtigt,
wodurch sich die Anzahl der erforderlichen Teile verringert, und
entsprechend auch das Gewicht.
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BEZUGSZEICHENLISTE
- 10
- Helm
- 12
- der
Schädelform
angepasste Schale
- 14
- aufgehängter Korbeinsatz
- 16
- stoßdämpfende
Vorrichtungen
- 18
- Netz
- 20
- Kopfband
aus Leder
- 22
- Riemenspinne
- 24
- Spange
bzw. Schnalle
- 26
- Halter
- 28
- vertikal
verlaufende Innenwand
- 30
- vertikal
verlaufende Außenwand
- 32
- V-förmiger horizontaler
Teil
- 34
- Bohrung
- 36
- Bohrung
- 37
- Stift
- 38
- Zähne
- 39
- Außenrand
- 40
- gepolstertes
Band
- 42
- Öffnung
- 44
- Ausschnitt