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Hintergrund
der Erfindung
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Diese
Anmeldung bezieht sich auf ein Verfahren und ein Testkit für die hoch
auflösende,
DNA-basierte Typisierung von drei klassischen Genen der MHC Klasse
I, nämlich
die Loci für
HLA A, HLA B und HLA C in einer Probe eines Patienten.
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Die
Gene der MHC Klasse I umfassen die drei klassischen Gene, die die
hauptsächlichen
Transplantations-Antigene HLA A, HLA B und HLA C und sieben andere
Gene der Klasse I kodieren, von welchen HLA E, HLA F und HLA G wahrscheinlich
funktionale Gene sind und HLA H, HLA I, HLA K und HLA L Pseudogene sind.
Alle klassischen Gene der Klasse I haben eine ähnliche Struktur: Exon 1 (73
bp) – Intron
1 (130 bp) – Exon
2 (270 bp) – Intron
2 (272 bp) – Exon
3 (276 bp) – Intron
3 (588 bp). Die klassischen Gene der Klasse I sind hoch polymorph.
Seit 1996 sind wenigstens 82 Allele von HLA A, 186 von HLA B und
42 von HLA C identifiziert worden.
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Verfahren
zum Bestimmen der Allele von HLA A, HLA B und HLA C in einer Probe
eines Patienten sind intensiv untersucht worden, aufgrund der funktionellen
Bedeutung dieser Gene bei der Gewebsabstimmung für Transplantationen und Autoimmunkrankheiten.
Serologische Tests einschließlich
des Komplement abhängigen
Tests der Zytotoxizität
(siehe Terasaki und McClelland, Nature, 204: 998, (1964)), die eine
Identifikation mit niedriger Auflösung der Typen von HLA Bereitstellen,
waren die am häufigsten
bis heute angewendeten. Unvorteilhafter Weise können solche Tests mit niedriger
Auflösung
nicht alle funktionell bedeutenden Transplantations-Antigene nachweisen
und unterscheiden (Anasetti et al., Hum. Immunol., 29: 70 (1990)).
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Tests
mit hoher Auflösung
sind wünschenswerter,
da sie zu einer verbesserten Abstimmung von Gewebe und einer verminderten
Abstoßung
des Transplantats führen.
Gegenwärtige
Verfahren zum Typisieren mit hoher Auflösung schließen die Verwendung von Sequenz-spezifischen
Oligonukleotid-Sonden (SSOP) ein. Das SSOP-Verfahren ist gut in
US Patent 5 451 512, an Hoffmann LaRoche Inc. übertragen, erläutert. Unter Verwendung
eines umgekehrten Dotblot-Formats werden HLA A Sonden auf einer
Membran immobilisiert und die markierte Ziel-DNA (Probe eines Patienten)
wird mit der an die Membran gebundenen Sonde hybridisiert, wie in
Saiki et al., 1989, Proc. Acad. Natl. Sci. 86: 6230–6234 beschrieben
ist. Die Stellen der Hybridisierung werden nachgewiesen und der
Typ von HLA A kann abgeleitet werden. Dieses Verfahren betrifft
keine direkte Sequenzierung von DNA.
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Ein
anderer Test mit hoher Auflösung
ist das Amplification Refractory Mutation System (ARMS) (siehe „HLA Class
I SSP ARMS-PCR typing kit",
Reference Manual, Ausgabe Juni 1995, Imperial Cancer Research Fund).
Weil Primer, die nicht zur Ziel-Nukleinsäure passen, unter stringenten
Hybridisierungsbedingungen nicht amplifiziert werden, ermöglicht die
Verwendung von Primern mit spezifisch ausgelegten 3'-Enden zur Amplifizierung,
dass die allelische Zusammensetzung auf der Grundlage bestimmt wird,
welche der ARMS-Primer dabei versagen zu amplifizieren und welche
erfolgreich sind. Dieses Verfahren betrifft keine direkte Sequenzierung
von DNA.
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Ein
direktes Sequenzierverfahren für
DNA für
die Typisierung von HLA Klasse I ist von Santamaria et al. vorgeschlagen
worden („HLA
Class I Sequence-Based Typing",
Hum. Immunol. 37, 39–50
(1993); WO 9 219 771; US Patent 5 424 184). Dieses Verfahren hat
Oligonukleotid-Primer für
die Amplifizierung identifiziert und das Sequenzieren klassischer
Gene der Klasse I. Dieses Verfahren ist nachteilig, weil es sich
auf die Sequenzen von cDNA (Exon) fokussiert, welche aufgrund der
Diversität
von Sequenzen eine sehr geringe Auswahl konservierter Stellen zur
Hybridisierung von Primern anbieten. Des Weiteren wurden die offenbarten
Stellen vor der kürzlichen
Entdeckung von Dutzenden weiterer Allele bestimmt, die nun beim
Identifizieren des Typs von HLA in Betracht gezogen werden müssen. Weil
die Sequenzierprimer von Santamaria mit einem Exon hybridisieren,
liefern sie überdies
keine Informationen über
DNA-Sequenzen stromaufwärts
des Primers, was möglicherweise
für die
Unterscheidung zwischen den Allelen entscheidend ist.
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Die
Sequenzen von Introns, wie sie in der vorliegenden Patentanmeldung
offenbart werden, stellen die bevorzugten Hybridisierungsstellen
für Amplifikations- und Sequenzierprimer
für die
Gene von HLA A, HLA B und HLA C bereit. Intron-Sequenzen für ein HLA Gen der Klasse I
wurden mindestens so früh
wie 1985 offenbart (Weiß et
al., Immunobiol. 170: 367–380,
(1985)). Aufgrund der wesentlichen Diversität und Schwierigkeiten beim
Sequenzieren sind wenige Intron-Sequenzen
in der Folge veröffentlicht
worden. Ein Bericht von Blasczyk und Wehling (in Abstracts of the
American Society for Histocompatibility and Immunogenetics, 22nd
Annual Meeting, October 11–15,
1996) behauptet, dass die Intron-Sequenzen in 48 gut definierten
Zelllinien und 195 per PCR typisierten klinischen Proben bestimmt
worden sind.
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Cereb
et al. (Tissue Antigens 1995: 45: 1–11) nahmen die Identifizierung
der Intron-Sequenzen vor, die für
Locus-spezifische Primersätze
zur Amplifizierung von allen Genen der Klasse I geeignet sind. Amplifizierte
Fragmente wurden durch SSOP charakterisiert und es wurde keine direkte
Sequenzierung der amplifizierten Fragmente durchgeführt.
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Blaszyk
et al. haben Primer zur Verwendung in der Amplifizierung des Locus
HLA A zur Vorbereitung der Sequenz-basierten Typisierung einer Probe
veröffentlicht.
Tissue Antigens 47: 102–110
(1996). Einundzwanzig verschiedene Mischungen von Primern, die unterschiedliche
serologische Spezifitäten
aufwiesen, wurden zur Amplifizierung des zweiten und dritten Exons
des Gens HLA A identifiziert. Die sich ergebenden Amplifikationsprodukte
wurde dann durch Sequenzieren analysiert.
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Johnston-Dow
et al. (Poster-Präsentation:
1995, ASHI Meeting, Dallas, Texas) präsentierten ein System zur direkten
Bestimmung der Sequenz von HLA A, bei dem degenerierte Primer auf
Basis von Exons verwendet wurden, um Exons 1 bis 5 der genomischen
DNA-Sequenz von HLA A zu amplifizieren. Das Sequenzieren der amplifizierten
Fragmente wurde unter Verwendung degenerierter Primer erhalten,
welche mit den Regionen der Introns hybridisieren, die die Exons
2 und 3 flankieren.
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Das
direkte Sequenzieren von Allelen von HLA B aus einem amplifizierten
genomischen DNA-Fragment wurde von Petersdorf und Hansen durchgeführt (Tissue
Antigens 1995, 46: 73–85).
Insgesamt fünf
Primer-Sätze
(zehn verschiedene Primer) mit verschiedenen allelischen Spezifitäten wurden
verwendet, um genomisches Material zu amplifizieren und die Amplifikationsprodukte
wurden dann sequenziert.
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Die
WO 97/23645 offenbart die Identifizierung von Konsensus-Sequenzen
von Introns (1, 2 und 3) aus der Mehrheit von Allotypen von HLA
A, B und C und ihre Verwendung, um Primer zu entwickeln, die innerhalb der
Introns (1 und 3) dieser Gene lokalisiert sind. Diese Primer sind
für die
Locus-spezifische Amplifizierung der Gesamtheit der Exons 2 und
3 geeignet, d. h. den Abschnitt dieser Gene, der zur Verwendung
beim Typisieren von HLA A, B und C am geeignetesten ist. Diese Primer
sind auch zur Verwendung als Sequenzierprimer geeignet, um die Allele
von HLA im Sequenz-basierten Typisieren von HLA zu bestimmen.
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Ungeachtet
der verschiedenen Anstrengungen, die unternommen worden sind, um
wirksame Verfahren zum Typisieren von HLA-Genen zu entwickeln, stellt
keines der zuvor offenbarten Verfahren tatsächlich einen Test bereit, welcher
eine schnelle Typisierung von HLA-Allelen unter Verwendung einer
minimalen Anzahl von Reagenzien auf eine Art und Weise ermöglichen
wird, welche reproduzierbar ist und welche bei gewöhnlicher
Verwendung tatsächlich
die Typisierung aller allelischer Varianten erzielt. Daher mögen zum
Beispiel bestimmte Primer theoretisch in der Lage sein, die Amplifizierung
und nachfolgende Sequenzierung von allen allelischen Varianten von
einem der klassischen HLA-Gene
zu erzielen, jedoch wird in der Praxis für Reaktionen dieser Primer
gefunden, dass sie unter Ausfällen
leiden, die den spezifischen Nachweis einiger Allele ausschließen. Es
verbleibt daher ein Bedarf nach einem Verfahren und einen Testkit,
welche direkte Sequenz-Informationen mit hoher Auflösung für die Gene
HLA A, HLA B und/oder HLA C unter Verwendung eines Minimums an Oligonukleotid-Primern
für alle
Allele des analysierten Gens erreichen.
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Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und ein Testkit
zur direkten Sequenzierung der Allele von HLA A, HLA B und/oder
HLA C bereitzustellen, die eine minimale Anzahl von Oligonukleotiden umfassen,
welche mit Intron- Regionen
dieser Gene hybridisieren und welche zwischen sich alle Allele dieser Gene
amplifizieren können.
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Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und Testkit zum direkten Sequenzieren der Allele von HLA A, HLA
B und, HLA C unter Verwendung einer minimalen Anzahl von Oligonukleotiden bereitzustellen,
welche mit Intron-Regionen dieser Gene hybridisieren und welche
zwischen sich alle Allele dieser Gene sequenzieren können.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Wir
haben nun bevorzugte Primerstellen für die Amplifikation und Sequenzierung
identifiziert, welche die hoch robuste und konsistente Amplifikation
und das Sequenz-basierte Typisieren der Exons 2 und 3 von jedem
der klassischen HLA-Gene
unter Verwendung einer Amplifizierungsreaktion und einer oder mehrerer
3'- und/oder einer
oder mehrerer 5'-Sequenzierungsreaktionen
pro Locus ermöglichen.
Daher wird in Übereinstimmung
mit der Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung des allelischen Typs
eines Gens von HLA A, HLA B oder HLA C bereitgestellt, das in einer
Probe vorliegt, das die Schritte umfasst von
Vereinigen der
Probe mit einer Reaktionsmischung zur Amplifikation, die eine Mischung
von Amplifikationsprimern umfasst, die unter den Primern ausgewählt sind,
die die Sequenzen aufweisen, die durch die Sequenz ID Nrn. 1 und
2, Sequenz ID Nrn. 3, 4 und 5; oder Sequenz ID Nrn. 6 und 7 angegeben
sind und Zyklusfahren der sich ergebenden Mischung, um ein Amplifikationsprodukt
zu produzieren;
Vereinigen des Amplifikationsproduktes mit
einer Reaktionsmischung zur Sequenzierung, die eine oder mehrere
Oligonukleotid-Sequenzierprimer umfasst, welche mit konservierten
Regionen des Amplifikationsproduktes hybridisieren, wobei die Oligonukleotid-Sequenzierprimer
zwischen sich wirksam sind, um Sequenzierfragmente von allen bekannten
Allelen von Exon 2 oder Exon 3 des Gens unter geeigneten Bedingungen,
um Sequenzierfragmente zu erzeugen, produzieren;
Bewerten der
Sequenzierfragmente, um die Sequenz von wenigstens einem Abschnitt
von Exon 2 oder Exon 3 des Gens in der Probe zu bestimmen; und
Vergleichen
der bestimmten Sequenz mit einer Standard-Sequenz für bekannte
Allele, um den allelischen Typ des Gens in der Probe zu bestimmen.
Das Sequenzieren wird vorzugsweise unter Verwendung von Sequenzierprimern
ausgeführt,
die die Sequenzen aufweisen, die durch die Sequenz ID Nrn. 8–21 angegeben
sind. Die Amplifikations- und Sequenzierprimer können für den einfachen Verkauf und
zum Testen der Leistung in ein Testkit verpackt werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
das Verfahren der Erfindung schematisch.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Praktisch
alle der Allele der klassischen Gene von HLA Klasse I (HLA A, HLA
B und HLA C) können allein
auf der Basis von Exon 2 und 3 unterschieden werden. Die vorliegende
Erfindung nutzt diesen Vorteil und stellt ein Verfahren und ein
Testkit zur Amplifizierung und Sequenzierung von DNA eines DNA-Fragments von
annähernd
900 bp bereit, dass die Exons 2 und 3 von HLA A, HLA B und/oder
HLA C enthält,
durch Verwenden von Primern, die an Ziele in Introns hybridisieren,
die diese Exons flankieren. Diese Ziele sind für den in Rede stehenden Locus
hoch spezifisch und unter allen Allelen des Locus hoch konserviert.
Diese Primer amplifizieren keine Pseudogene oder anderen Loci der
Klasse I in signifikantem Ausmaß mit.
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Während die
in dieser Anmeldung verwendete Terminologie innerhalb des Fachgebiets üblich ist,
werden die folgenden Definitionen bestimmter Ausdrücke bereitgestellt,
um die Klarheit sicherzustellen.
- 1. „Allel" bezieht sich auf
eine spezifische Version einer Nukleotidsequenz in einem polymorphen
genetischen Locus.
- 2. „Amplifikation" bezieht sich auf
jede Form des bevorzugten Anwachsens der Menge einer Region eines Polynukleotids
in einer Probe. Die Amplifikation wird vorzugsweise unter Verwendung
der Amplifikation durch die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) durchgeführt, wie
in US Patent Nr. 4 436 202 beschrieben. Dieses Verfahren ist im
Fachgebiet gut bekannt und wird nicht in allgemeinen Ausdrücken beschrieben
werden, sondern nur durch das spezifische Beispiel.
- 3. „Gen" oder der „genetische
Locus" bedeutet
eine spezifische Nukleotidsequenz innerhalb eines gegebenen Genoms.
- 4. Die „Lokalisierung" oder „Position" eines Nukleotids
in einem genetischen Locus bedeutet die Nummer, die dem Nukleotid
in dem Gen zugeordnet ist, die allgemein aus der Sequenz der cDNA
oder der genomischen Sequenz des Gens genommen ist.
- 5. „Oligonukleotid-Primer" sind kurze Polynukleotide,
die im Allgemeinen eine Länge
von 10 bis 40 Basen aufweisen, welche spezifisch mit einer definierten
Stelle in einem Ziel-Polynukleotid hybridisieren.
- 6. „Polymorphie" bedeutet die Variabilität, die innerhalb
einer Population an einen genetischen Locus gefunden wird.
- 7. „Polymorphe
Stelle" bedeutet
einen gegebenen Nukleotidort in einem genetischen Locus, welche
innerhalb einer Population variabel ist.
- 8. „Sequenzieren" bezieht sich auf
das Verfahren zum Bestimmen der Identität von Nukleotidbasen an jeder Position
entlang der Länge
einem Polynukleotids. Bevorzugte Sequenzierverfahren schließen die
Technik des Kettenabbruchs ein, die zuerst von Sanger et al. beschrieben
wurde und die Variationen davon, die nachfolgend entwickelt worden
sind. Das „komplette
Sequenzieren" bezieht
sich auf die Bestimmung aller vier Basen für ein gegebenes Polynukleotid.
Das „Sequenzieren
von Einzelbasen" bezieht
sich auf das Bestimmen der Orte oder Positionen eines Typs von Nukleotidbase
innerhalb des Polynukleotids, wie in der US Patentanmeldung Nr.
08/577858, am 22. Dezember 1995 eingereicht, beschrieben wurde,
die hier durch Bezugnahme enthalten ist.
- 9. Die Nukleotide Adenin, Cytosin, Guanin und Thymin werden
manchmal durch ihre Bezeichnungen A, C, G bzw. T dargestellt. Desoxynukleotid-Triphosphate
werden in ihrer Gesamtheit als dNTPs in Bezug genommen und individuell
als dATP, dCTP, dGTP und dTTP. Didesoxynukleotid-Triphosphate zum
Kettenabbruch werden in ihrer Gesamtheit als ddNTPs in Bezug genommen
und individuell als ddATP, ddCTP, ddGTP und ddTTP.
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Das
grundlegende Format der Amplifikations- und Sequenzierschritte der
Erfindung wird in 1 schematisch umrissen. 1 zeigt
die Exons 2 und 3 des Gens HLA A, wie sie in genomischer DNA zusammen
mit den Intron-Sequenzen vorliegen. Die Amplifikationsprimer 10 und 11 werden
verwendet, um die Sequenz von etwa 900 bp zu amplifizieren. Die
Sequenz von Exon 2 kann unter Verwendung von entweder einem oder
beiden der Primer 12 (Sense-Strang) und 13 (Antisense-Strang)
bestimmt werden. Die Sequenz von Exon 3 kann unter Verwendung von
einem oder beiden der Primer 14 (Sense-Strang) und 15 (Antisense-Strang)
bestimmt werden.
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Der
entscheidende Faktor für
den Erfolg des Verfahrens der Erfindung ist die Auswahl von Primern
zur Verwendung in dem Amplifikationsschritt. Als eine Sache des
Grundprinzips könnten
die Amplifikationsprimer vernünftigerweise
ausgewählt
werden, dass mit hoch konservierten Hybridisierungsstellen in den
Introns 1 und 3 von jedem der klassischen Gene von HLA Klasse I
hybridisieren, die identifiziert worden sind. Ausgewählte Primer
sollten auch nicht mit anderen Stellen auf den klassischen Genen
von HLA der Klasse I hybridisieren (was zu Amplifikationsprodukten
verschiedener Längen
führen
könnte)
und sollte keine der nicht klassischen Gene von HLA der Klasse I
oder irgendein anderes Gen, das in den zu testenden Gewebsproben
gefunden wird, amplifizieren. Das Testen, das während der Entwicklung der Primer
der Erfindung durchgeführt
wurde, hat jedoch ergeben, dass diese Kriterien nicht ausreichen,
um ein erfolgreiches analytisches Ergebnis sicherzustellen. Insbesondere
ist beobachtet worden, dass sehr kleine Unterschiede in den Primer-Sequenzen
zu bedeutenden Unterschieden in der Leistung der Amplifizierungsreaktion
führen
können.
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Zum
Beispiel wurde für
den Fall von HLA A gefunden, dass die Amplifikation mit einem Vorwärts-Primer,
der mit Intron 1: 25–46
hybridisiert und einem Rückwärts- Primer, der mit Intron
3: 25–47
hybridisiert, einem allelischen Ausfall bei den Gruppen A 24, A
1 und A 11 unterlag, da die Primer Basen enthielten, die in diesen
Gruppen nicht konserviert waren. Das Umschwenken zu einem unterschiedlichen
Rückwärts-Primer (Seq.-ID
Nr. 2) überwandt
dieses Problem. Auf ähnliche
Weise brachte im Falle von HLA B die Verwendung eines Vorwärts-Primers,
der mit Intron 1: 36–57
hybridisierte, Schwierigkeiten beim Typisieren aufgrund von allelischen
Ausfällen
von vielen Gruppen hervor. Die Verwendung einer Kombination von
zwei Vorwärts-Primern,
die mit Intron 1: 57–76
und Intron 1: 59–76
(Seq.-ID Nrn. 3 und 4) hybridisieren, vermindert die Ausfallrate
in bedeutender Weise. Weitere Verbesserungen wurde erhalten (Ausschließen des
Ausfalls der Allele B 15 und B 60) durch Verschieben des Startpunkts
des Rückwärts-Primers
um fünf
Basen (Seq.-ID Nr. 5).
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Andere
Probleme neben dem allelischen Ausfall können auch angetroffen werden,
was die Auswahl anderer Primer erforderlich macht, selbst wenn der
genaue Grund für
dieses experimentelle Problem nicht offensichtlich sein kann. Dieses
wurde beobachtet, wenn das Gen HLA C unter Verwendung eines für den Locus spezifischen
Vorwärts-Primers
amplifiziert wurde, der mit Intron 1: 42–61 hybridisierte. Dieser Primer
ergab inkonsistente Ergebnisse der PCR, die oft trotz mehrerer Versuche
zur Optimierung ausfiel. Das Verschieben des Primers um drei Basen
(Seq.-ID Nr. 6) verbesserte die Robustheit der PCR-Reaktion wesentlich.
Eine weitere Verbesserung wurde erhalten, wenn eine frühere Version
des Primers, die mit Intron 3: 65–76 hybridisierte, um eine
einzelne Base verschoben wurde (Seq.-ID Nr. 7), um den Ausfall der
Allele 0702 auszuschließen.
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Die
Primer-Sätze
zur Amplifikation für
die Loci A, B und C können
individuell verwendet werden, d. h., dass die Primer, welche für den Locus
A spezifisch sind, in einer Reaktion verwendet werden können, während die
Primer, die für
die Loci B und C spezifisch sind, in zwei anderen, getrennten Reaktionen
verwendet werden können.
Auf eine andere Weise können
alle der Primer in einer einzelnen Reaktion kombiniert werden, weil
die Primer alle wirklich für
den Locus spezifisch sind, um eine Mischung der Amplifikationsprodukte
hervorzubringen, die die Amplifikate für HLA A, HLA B und HLA C enthält.
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Nachdem
die Amplifikations-Reaktion abgeschlossen ist, wird das amplifizierte
Produkt weiter durch Sequenzieren bewertet. Das Sequenzierverfahren
kann ein herkömmliches
Sequenzierverfahren der vier Basen sein, in welchem die Positionen
von jeder der vier Basen ausdrücklich
bestimmt wird. Auf eine andere Weise kann eine Sequenzierung der
Einzelbasen verwendet werden, um die Positionen von einer Base oder
von zwei Basen zu bestimmen, in dem sowohl eine vorwärtige als
auch eine rückwärtige Sequenz
gleichzeitig für einen
einzelnen Basentyp durchgeführt
wird, wobei die Positionen von einer oder zwei Basen ausreichend sind,
um die Information zur Typisierung bereitzustellen. Der wichtigste
Faktor für
die erfolgreiche Bestimmung der Sequenz ist wiederum die Auswahl
der Sequenzierprimer.
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Die
Amplifikationsprimer (Seq.-ID Nrn. 1–7) können als Sequenzierprimer verwendet
werden, um das angrenzende Exon in einer Richtung zu sequenzieren.
Die Verwendung dieser Primer sequenziert im Allgemeinen jedoch mehr
Material, als für
die Bestimmung des HLA-Typs des amplifizierten Produkts erforderlich ist.
Des Weiteren können
die Amplifikationsprimer nicht für
die Sequenzierung beider Stränge
verwendet werden. Daher ist es bevorzugt, Sequenzierprimer zu verwenden,
welche Exon 2 oder Exon 3 dichter flankieren, welche jedoch noch
mit hoch konservierten Regionen des Gens hybridisieren, so dass
eine minimale Anzahl von Sequenzierprimern zur Bewertung aller Allele
verwendet werden kann. Spezifisch bevorzugte Sequenzierprimer, welche
diese Kriterien erfüllen,
sind durch Seq.-ID Nrn. 8 und 9 angegeben, welche universelle Primer sind,
welche für
die Sequenzierung von HLA A, HLA B und HLA C verwendet werden können und
die für
den Locus spezifischen Sequenzierprimer 10 bis 21. Wie in dem Fall
der Amplifikationsprimer können
kleine Veränderungen
in der Eigenschaft der Primer zu beträchtlichen Veränderungen
der Effizienz der Sequenzierung führen.
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Zum
Beispiel führten
beim 5'-Sequenzieren
von Exon 2 der Amplifikate von HLA A anfängliche Anstrengungen unter
Verwendung eines Amplifikationsprimers, der mit Intron 1: 79–96 hybridisierte,
zu einem allelischen Ausfall in den Gruppen A 3, A 25, A 66, A 28
und A 26. Das Wechseln zu einem Primer, der gerade innerhalb von
Exon 2 lokalisiert ist (Seq.-ID Nr. 10) eliminierte diese Ausfälle, ohne
dass andere Probleme eingeführt
würden.
Auf ähnliche
Weise ergab im Falle des 5'- Sequenzierens für Exon 2
des Locus von HLA B das Verlängern
eines Primers, der Exon 2: 2–19 überspannte,
um drei Basen und Erhöhen
der Hybridisierungstemperatur auf 55°C wesentliche Verbesserungen
bei der Beständigkeit
des erzeugten Sequenzierfragments.
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Der
3'-Sequenzierprimer
für Exon
3 des Locus HLA B wurde auch von einem ursprünglich verwendeten Primer (Intron
3: 8–25)
durch Verschieben des Primers um 6 Basen (Seq.-ID Nr. 17) verbessert.
Diese Verschiebung eliminierte allelische Ausfälle in den Gruppen B 15, B
35, B 37, B 42, B 57, B 60 und B 61.
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Die
verbleibenden Primer-Sätze
zum Sequenzieren, wie sie in dem Beispiel unten dargelegt sind,
sind jeweils optimiert worden, um hoch robuste und beständige Sequenzierreaktionen
unter Verwendung der spezifizierten Chemie bereitzustellen. Dieses
Maß an
Leistung ist erforderlich, falls das Sequenzieren als ein Routinewerkzeug
zum Typisieren von HLA verwendet werden soll.
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Die
in der Erfindung verwendeten Sequenzierprimer sind vorzugsweise
mit einer nachweisbaren Markierung markiert, so wie einer fluoreszierenden
Markierung, um einen einfachen Nachweis der erzeugten Sequenzierfragmente
zu ermöglichen.
Falls die durchzuführende
Analyse auf einem Instrument für
mehrfache Farbstoffe durchgeführt
werden soll, welches in der Lage ist, zwischen Primern zu unterscheiden,
die mit verschiedenen Fluoreszenz-Markierungen markiert sind, können die
3'- und 5'-Sequenzierprimer
unterschiedlich markiert sein, mit spektroskopisch zu unterscheidenden
Markierungen, um das simultane Sequenzieren von beiden Strängen der
DNA zu ermöglichen.
Siehe Wiemann et al., „Simultaneous
On-Line DNA Sequencing of both strands with Two Flourescent Dyes", Anal. Biochem.
224: 117–121
(1995), was hierin durch Bezugnahme enthalten ist.
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Als
eine Alternative zur Verwendung markierter Primer können mit
Farbstoff markierte Kettenabbrecher verwendet werden, um nachweisbare
Sequenzierprodukte hervorzubringen.
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Die
Spezifität
der Amplifikationsprimer und der Sequenzierprimer (außer den
universalen Primern) macht es möglich,
die Anzahl von Gefäßen, die
für die
Ty pisierung klassischer Gene von HLA der Klasse I erforderlich sind,
in beträchtlichem
Maße zu
reduzieren und den Durchsatz des Instruments zu erhöhen. Insbesondere,
wie oben angemerkt, können
alle drei der klassischen Loci in einer einzelnen Reaktionsmischung
amplifiziert werden, unter Verwendung der für den Locus spezifischen Amplifikationsprimer.
Dieses gemischte Amplifikationsprodukt kann dann mit einer Reaktionsmischung
zur Sequenzierung vereinigt werden, die unverwechselbare, für den Locus
spezifische Sequenzierprimer enthält.
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Die
bei der Ausführung
des Verfahrens der Erfindung bevorzugten Primer sind geeignet in
Form eines Testkits verpackt, um den Verkauf und die Durchführung des
Tests zu erleichtern. Ein solches Testkit ist ein Testkit zur Amplifizierung
der hoch polymorphen Abschnitte von Exon 2 und 3 eines klassischen
Gens von HLA der Klasse I, das in verpackter Zusammenstellung wenigstens
einen Satz von Amplifikationsprimern umfaßt, der unter den folgenden
Primersätzen
ausgewählt
ist:
Seq.-ID Nrn. 1 und 2;
Seq.-ID Nrn. 3, 4 und 5; und
Seq.-ID
Nrn. 6 und 7. Das Testkit kann Primer für gerade einen der HLA-Loci
oder für
eine Kombination von zwei Loci oder für alle drei Loci enthalten.
Die Primer für
jeden einzelnen Locus können
einzeln verpackt sein (z. B. ein Behälter mit Seq.-ID Nr. 1 und
ein anderer Behälter
mit Seq.-ID Nr. 2) oder als eine Mischung (Seq.-ID Nrn. 1 und 2
in dem gleichen Behälter).
Die Primer für
die mehreren Loci können
auch alle in einer Mischung bereitgestellt werden.
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Ein
zweiter Typ des Testkits in Übereinstimmung
mit Erfindung ist ein Testkit zur Sequenzierung eines hoch polymorphen
Abschnitts von Exon 2 oder 3 eines klassischen Gens von HLA der
Klasse I, der in verpackter Zusammenstellung wenigstens einen Satz
von Amplifizierungsprimern zum Erzeugen eines Amplifikationsproduktes
von einem klassischen Gen von HLA der Klasse I umfasst, wobei der
Satz unter den folgenden der Primersätze ausgewählt ist:
Seq.-ID Nrn.
1 und 2;
Seq.-ID Nrn. 3, 4 und 5; und
Seq.-ID Nrn. 7 und
6, und
wenigstens einem Sequenzierprimer, der eine Sequenz
aufweist, die mit dem Amplifikationsprodukt unter geeigneten Bedingungen
hybridisiert, um Sequenzierfragmente zu erzeugen. Bevorzugte Sequenzierprimer
sind diejenigen, die die Sequenzen aufweisen, die von Seq.-ID Nrn.
8–21 angegeben
sind. Wie oben angemerkt, sind die Sequenzierprimer vorzugsweise
mit einer nachweisbaren Markierung, so wie mit einer fluoreszierenden
Markierung markiert.
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Jede
Art von Testkit kann auch zusätzliche
Reagenzien enthalten, die für
das Durchführen
der Amplifikations- und/oder Sequenzierreaktion erforderlich sind,
einschließlich
Polymerase-Enzymen, dNTPs, ddNTPs und geeigneter Puffer. Diese zusätzlichen
Reagenzien sind getrennt oder in Kombination abgepackt, wie es für die durchzuführende Reaktion
angemessen ist.
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Ein
spezifisches, hoch robustes Verfahren für die Typisierung von HLA A,
HLA B und HLA C mit hoher Auflösung
ist in Beispiel 1 unten im Detail angegeben, welches dargelegt ist,
um das Verfahren der Erfindung beispielhaft darzustellen, und nicht,
um ihren Umfang zu begrenzen.
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Beispiel 1
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Die
Bestimmung der klassischen Gene von HLA der Klasse I (die die Loci
HLA A, HLA B und HLA C umfassen) in einer Probe eines Patienten
kann wie folgt erzielt werden.
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Genomische
DNA wird aus der Probe eines Patienten gemäß Standard-Verfahren unter Verwendung eines Detergenzes
und Proteinase K (Current Protocols in Molecular Biology, Hrsg.
Ausubel, F. M. et al., (John Wiley & Sons, 1995)) vorbereitet. Ein alternatives
Verfahren zum Extrahieren von DNA aus Blut durch Ausfällen mit
Salz wird in dem Testkit zur Isolation von DNA, Puregene (Gentra
Systems, Inc., Minneapolis) bereitgestellt.
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Ein
DNA-Fragment, das die Exons 2 und 3 von jedem Locus enthält, wird
zuerst in einer Standard-PCR-Reaktion amplifiziert. Wie in den 1, 2 und 3 angedeutet,
werden die Amplifikationsprimer ausgewählt, um mit den Intron-Regionen zu hybridisieren,
die die Exons 2 und 3 flankieren, und die unter allen Allelen des
Locus konserviert sind.
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Die
Reaktionsmischung für
die PCR besteht aus
| μL |
MgCl2, 2,5 mM | 1.5 |
deaza-dNTPs,
2,5 mM | 2,0 |
DMSO,
100% | 2,5 |
10 × PCR-Puffer | 2,5 |
(NH4)2SO4 | 2,5 |
H2O | 7,75 |
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Die
PCR-Reaktionsmischung wird in drei Röhrchen aliquotiert (eines für jeden
Locus). Eine Mischung der für
den Locus spezifischen Amplifikationsprimer wird jedem Röhrchen zugegeben
(1 μL von
10 μM Primermischung,
die äquimolare
Mengen Vorwärts-
und Rückwärts-Primer
enthält).
Die für
den Locus spezifischen Mischungen haben die folgenden Zusammensetzungen:
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Für den Locus
HLA A spezifische Amplifikationsprimer
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Für den Locus
HLA B spezifische Amplifikationsprimer
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Die
zwei Vorwärts-Primer
werden als eine äquimolare
Mischung verwendet oder können
in zwei getrennten Reaktionen zur Amplifikation verwendet werden,
jede mit einem Vorwärts-Primer
und dem Rückwärts-Primer. Für den Locus
HLA C spezifische Amplifikationsprimer
| Position |
Vorwärts | |
AGGAGCGAGGKGCCCGCC | Intron
1: 42–59
[Seq. ID Nr. 6] |
Rückwärts | |
GCTGATCCCATTTTCCTCCCCTC | Intron
3: 88–66
[Seq. ID Nr. 7] |
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100–500 ng
einer DNA-Probe eines Patienten wird jedem Röhrchen zugegeben, zusammen
mit 2,5 Einheiten Taq-Polymerase (Amersham International PLC). Die
Proben werden gut gemischt und thermisch in einem Robocycler 9600
(Perkin Elmer, Inc.) gemäß dem folgenden
Plan im Zyklus gefahren:
94°C
für 5 min,
dann
35 Zyklen mit
94°C
für 30
s,
63°C
für 30
s,
72°C
für 60
s,
gefolgt von
72°C
für 5 min.
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Das
Reaktionsröhrchen
wird dann auf Eis gekühlt,
bis es für
die Sequenzierreaktionen benötigt
wird. Falls erwünscht,
kann ein Aliquot des amplifizierten Fragments auf einem Agarosegel
mit Färbung
durch Ethidiumbromid beobachtet werden. Jedes Fragment sollte als
eine Bande von annähernd
900 bp erscheinen.
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Die
Abfolge der Sequenzierreaktionen kann von dem Bediener ausgewählt werden.
Jedes Exon von jedem Locus kann auf dem Sense-Strang oder dem Antisense-Strang
sequenziert werden. Ein bevorzugtes Verfahren ist es, die Sequenz
von dem Sense-Strang (5'-Primer)
von jedem Exon zu erhalten. Falls die Ergebnisse Zweideutigkeiten
enthalten, dann wird das Amplifikat erneut unter Verwendung des
Antisense-Strangs (3'-Primer)
für das
selbe Exon sequenziert. Die Verfügbarkeit
der beiden Sequenzierprimer stellt eine Redundanz bereit, um verlässliche
Ergebnisse sicherzustellen.
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Die
Reaktionsmischung zur Sequenzierung wird wie folgt hergestellt:
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Der
verwendete Sequenzierpuffer ist mit dem verwendeten Enzym verträglich. Zum
Beispiel ist, wenn ThermosequenaseTM als
die Polymerase zum Sequenzieren verwendet wird, der 10 × ThermosequenaseTM-Puffer geeignet, der aus 260 mM Tris-HCl
(pH 9,5), 65 mM MgCl2 besteht. Andere Polymerase-Enzyme zur
Sequenzierung, so wie Taq FS können
mit ihrem eigenen bevorzugten Puffer verwendet werden.
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Die
ausgewählten
Sequenzierprimer können
eine einzelne Spezies eines Oligonukleotids sein, oder im Falle
von Exon 3 von HLA C kann es eine äquimolare Mischung von zwei
oder mehreren Spezies von Oligonukleotiden sein. Mischungen von
Oligonukleotiden werden so ausgewählt, dass sie zwischen sich
wirksam die Sequenzierreaktionen für alle Allele des Locus an
derselben Stelle starten werden. Geeignete Sequenzierprimer sind
wie folgt:
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Universelle
Primer für
HLA A, HLA B und HLA C
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Für den Locus
spezifische Primer-Sätze
Sequenzierprimer
für HLA
A
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Sequenzierprimer
für HLA
B
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Sequenzierprimer
für HLA
C
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Die
Sequenzierprimer werden an ihrem 5'-Ende mit einer nachweisbaren Markierung
unter Verwendung der Techniken mit Phosphoramiditit oder NHS/Farbstoff-Ester,
die im Fachgebiet gut bekannt sind, markiert. Die ausgewählte Markierung
hängt von
dem verwendeten Instrument zum Nachweis ab. Die Markierung zur Verwendung
mit einem System OPENGENETM (Visible Genetics
Inc., Toronto, Ontario) ist das Fluorophor CY 5.0 oder 5.5 (Amersham
Life Sciences, Cleveland Ohio). Fluoreszein-Isothiocyanat kann zum
Nachweis mit dem ALF Automated Sequencer (Pharmacia, Piscataway,
New Jersey) verwendet werden. Mehrere Markierungen können in
Kombination verwendet werden, falls ein Instrument für mehrere
Farbstoffe verwendet wird.
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5 μL der Primermischung
zur Sequenzierung wird zu jedem der vier Röhrchen hinzugegeben, die 3 μL 750 μM dNTPs (dATP,
dCTP, dGTP und dTTP) und 7,5 μM
von einem ddNTP (ddATP, ddCTP, ddGTP oder ddTTP) enthalten. Die
Reaktionsmischung zur Sequenzierung wird in einem Robocycler 9600
(Perkin Elmer Inc.) wie folgt thermisch im Zyklus gefahren:
94°C für 30 s,
dann
35 Zyklen von
94°C
für 30
s,
55°C
für 30
s,
70°C
für 60
s.
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Ein
alternatives Profil für
den Thermozykler ist
94°C
für 2 min,
dann
25 Zyklen von
94°C
für 20
s,
55°C
für 45
s,
68°C
für 1 min,
gefolgt
von 15 Zyklen von
94°C
für 25
s,
68°C
für 1 min.
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Bei
Beendigung werden die Proben bei 4°C gelagert, bis sie zum Laden
auf ein Elektrophoresegel für die
Sequenzanalyse bereit sind.
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Zum
Nachweis der Reaktionsprodukte wird die Probe mit einem gleichen
Volumen Ladepuffer (5% Ficoll plus einen farbigen Farbstoff) gemischt.
1,5 μL dieser
Proben werden pro Spur auf eine MICROCELTM Elektrophorese-Kassette
geladen, die in ein automatisiertes DNA-Sequenziergerät MICROGENE
BLASTERTM (Visible Genetics Inc., Toronto)
geladen ist. Die Probe wird elektrophoretisch getrennt und die aufgetrennten DNA-Banden
werden nachgewiesen.
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Die
Ergebnisse werden in geeigneter Weise analysiert und mit dem Programm
GENEOBJECTSTM (Visible Genetics Inc., Toronto)
dargestellt. Die Sequenz der Basen wird bestimmt und das Allel von
HLA, welchem die Sequenz entspricht, wird identifiziert. Dieser
Prozess wird für
jeden Locus (HLA A, HLA B, HLA C) durchgeführt und die Ergebnisse werden
der Akte des Patienten mitgeteilt.
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In
seltenen Fällen
sind die Patienten für
ein Allel an jedem Locus homozygot. Diese Fälle sind verhältnismäßig einfach
zu bestimmen, selbst ohne Software. Zum Beispiel kann eine homozygote
Sequenz von HLA A nur eine von 58 bekannten Allelen von A sein.
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In
dem üblicheren
Fall ist die Probe des Patienten heterozygot. Die als üblich angesehene
Probe erscheint als eine normale Abfolge von Basen, mit sporadisch
zwei Basen an einer Stelle, jede mit der halben Höhe des Spitzenwerts.
(Dieses Ergebnis ergibt sich aus dem hohen Grad der Ähnlichkeit,
die von allen Allelen jedes Gens von HLA geteilt wird. Die Heterozygotie
der Sequenz ergibt sich auf den Substitutionen von Basen). Bei 58
Allelen können
mehr als 1.700 heterozygote Paare zusammengestellt werden. Die arbeitsaufwändige Bestimmung,
welche Allele in der Test-Sequenz vorliegen, kann durch Verwendung
einer Analyse per Rechner vereinfacht werden. Ein Programm, das
GENELIBRARIANTM genannt wird, von Visible
Genetics Inc. entwickelt, vergleicht die Test-Sequenzen schnell
mit einer Datenbank, welche alle möglichen homozygoten und heterozygoten
Zusammenstellungen der Allele enthält. Das Programm identifiziert
diejenigen gespeicherten Sequenzen, die am engsten mit der Test-Sequenz überein stimmen.
Der Bediener kann dann bestimmen, welches allelische Paar in der
Test-Probe vorliegt. Falls kein allelisches Paar eine genaue Übereinstimmung zeigt,
ermöglicht
es das Programm dem Bediener, die Test-Sequenz durchzusehen, um
zu bestimmen, ob Fehler beim Abrufen von Basen oder andere Artefakte
die Analyse gestört
haben.
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