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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von 2-Keto-D-Gluconsäure. Genauer betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von 2-Keto-D-Gluconsäure aus
D-Glucose, das aus einer Eintopfreaktion besteht. D-Glucose wird
in situ zu dem Zwischenprodukt D-Gluconsäure oxidiert, das wiederum
zu 2-Keto-D-Gluconsäure
oxidiert wird.
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Hintergrund der Erfindung
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2-Keto-D-Gluconsäure kann aus D-Glucose durch
Fermentation hergestellt werden, gewöhnlich sind mehrere aufeinander
folgende Fermentationsstufen erforderlich. Gemäß
US 4 879 229 ,
US 5 134 077 ,
US 5 234 819 und
DE 42 38 905 wird D-Glucose zu 2,5-Diketogluconsäure fermentiert
mit Mikroorganismen der Gattung Erwinia. Gemäß
US
843 946 wird das erhaltene Produkt mit Natriumhydrid zu
einer Mischung von 2-Keto-D-Gluconsäure und
2-Keto-L-Gulonsäure
reduziert.
US 4 180 511 beschreibt
ein Verfahren, um die oben erwähnte
Reduktion weiter zu verbessern. Der Hauptnachteil dieses Verfahrens
ist die Verwendung von Natriumhydrid, um die Reduktion durchzuführen, was
stark kontrollierte Reaktionsverfahren erfordert. Darüber hinaus
werden die Endprodukte 2-Keto-L-Gulonsäure und 2-Keto-D-Gluconsäure in quasi äquimolaren
Mengen erhalten, wodurch die Reaktionseffizienz auf ein theoretisches
Maximum von etwa 50% gebracht wird.
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US
3 282 795 und D. Bull (Biotechnology and Bioengineering
Bd. XXIII (1981), 373–389)
beschreiben die direkte fermentative Umwandlung von D-Glucose in
2-Keto-D-Gluconsäure
durch Serratia marcescens, was Umwandlungsraten von bis zu 95 bis
100% ergibt. Diese konventionellen Fermentationsverfahren haben jedoch
Nachteile, da das Volumen des Fermenters groß ist und die Produktionskosten
ziemlich hoch sind.
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EP
0 042 221 und J. Geigert (Carb. Res. 113 (1983), 163–165) beschreiben
die enzymatische Oxdidation von D-Glucose zu D-Glucoson durch Pyranose-2-oxidase
gefolgt von einer enzymatischen Oxidation durch D-Glucose-1-oxidase,
um D-Glucoson in 2-Keto-D-Gluconsäure umzuwandeln. Obwohl die
Umwandlung von D-Glucoson
in 2-Keto-D-Gluconsäure
praktisch quantitativ ist, erzeugt das Gesamtverfahren 2 Mol Wasserstoffperoxid
pro Mol 2-Keto-D-Gluconsäure.
Dieser Überschuss
an Wasserstoffperoxid muss durch Katalase zerstört werden, um eine Beschädigung des
Enzyms und den Abbau des Reaktionsproduktes zu vermeiden. Diese
gleichzeitig ablaufende Verarbeitung erfordert viel Aufwand und
erhöht
die Verfahrenskosten.
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Die chemische Oxidation von D-Gluconsäurederivaten
zu 2-Keto-D-Gluconsäure
ergibt gemäß
US 2 153 311 niedrige Ausbeuten
(40%) in Gegenwart von Chromsäure
und Eisensulfat als Co-Katalysator. Lange Reaktionszeiten (12 Stunden
bis 3 Tage) und hohe Salzmengen sind die Hauptnachteile dieser Methode.
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Gemäß
US 4 620 034 und
EP 0 151 498 ist es möglich, eine
katalytische Oxidation anzuwenden, um 2-Keto-D-Gluconsäure aus D-Glucose oder D-Gluconsäure zu erhalten.
Molekularer Sauerstoff wird in Gegenwart eines auf Platin basierenden
Katalysators angewendet, der mit Blei oder Wismut dotiert ist. Innerhalb
von 7 bis 10 Minuten werden 73 bis 87% 2-Keto-D-Gluconsäure ausgehend
von D-Glucose und D-Gluconsäure erhalten.
Ein geringer Anstieg der Reaktionszeit (wenige Minuten) führt jedoch
zu einem dramatischen Abfall der Ausbeute an 2-Keto-D-Gluconsäure. Es
wird nicht erwähnt,
wie dieser schnelle Abbau vermieden werden kann und gleichzeitig
die hohen Ausbeuten an 2-Keto-D-Gluconsäure aufrechterhalten werden
können.
Es wird nicht angegeben, welche Art von Aufarbeitungsverfahren verwendet
werden soll, um den Abbau von 2-Keto-D-Glucon säure hauptsächlich zu Oxalsäure zu vermeiden.
Außerdem
ist die Reaktionszeit sehr kurz und die erforderlichen Einstellungen
sind zu kritisch, um ein vernünftiges
Verfahren in großem
Maßstab
zu entwickeln, da unter den beanspruchten Reaktionsbedingungen das
Produkt für
einen Abbau sehr empfindlich ist. Schließlich wird der pH-Wert des Reaktionsmediums
konstant auf pH = 8 gehalten durch Zugabe von Alkali, bevorzugt
in Form von Natriumhydroxid oder -carbonat.
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NL 9302127 beschreibt die Umwandlung
einer Aldonsäure
in 2-Keto-Aldonsäure,
die auch in
EP 0 151 498 offenbart
wird. Es wird angegeben, dass der pH-Wert während der Oxidation zwischen
3 und 6,9 liegen sollte und dass in einer bevorzugten Ausführungsform
der pH-Wert nicht reguliert wird und daher im Verlauf der Reaktion
fällt.
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2-Keto-D-Gluconsäure hat eine Vielzahl von kommerziellen
Anwendungen. In Form des Calciumsalzes wird sie in der Fotografie,
hauptsächlich
in Entwicklerformulierungen, verwendet. Sie kann auch leicht in andere
kommerziell nützliche
Produkte umgewandelt werden, wie Furfural, D-Arabinose, D-Ribulose
und Isoascorbinsäure.
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Es besteht ein Bedarf für ein ökonomisch
anwendbares chemisches Verfahren, das in vernünftiger Zeit hohe Ausbeuten
an 2-Keto-D-Gluconsäure
ergibt und bei dem die Menge an 2-Keto-D-Gluconsäure konstant auf hohem Pegel
gehalten wird und das doch alle Vorteile eines katalytischen Oxidationsverfahrens
hat. Die Reaktionszeit sollte so sein, dass in industriellem Maßstab die
Reaktion innerhalb eines vernünftigen
Zeitrahmens aufgearbeitet werden kann, ohne die Nachteile, dass
hohe Mengen des gewünschten
Produktes verloren gehen. Die vorliegende Erfindung liefert ein
solches Verfahren.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von 2-Keto-D-Gluconsäure durch
katalytische Oxidation aus leicht verfügbaren Quellen, wie D-Glucose,
in einem Eintopfverfahren, das in solcher Weise erfolgt, dass der
erhaltene Anteil an 2-Keto-D-Gluconsäure hoch gehalten wird.
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Die vorliegende Erfindung offenbart
ein Eintopfverfahren zur Herstellung von 2-Keto-D-Gluconsäure ausgehend
von D-Glucose (wasserfrei, Monohydrat, hochdextrosehaltige Sirupe,
wie Stärkehydrolysate) durch
Oxidation mit molekularem Sauerstoff in Gegenwart eines auf Platin
basierenden Katalysators, der mit Blei oder Wismut dotiert ist,
wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass es die folgenden
Stufen umfasst:
- a) dass in situ D-Gluconsäure aus
D-Glucose durch Oxidation mit molekularem Sauerstoffgas hergestellt wird,
indem der pH des Reaktionsmediums auf einen konstanten Wert zwischen
7 und 10 gehalten wird, bis Alkali (Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
Natriumcarbonat etc.) in äquimolaren
Mengen verbraucht ist mit Abweichungen von bis zu 10%,
- b) die Oxidation fortgesetzt wird, wobei gleichzeitig der pH
von dem konstanten Wert unter a) auf einen Wert unter 6 fällt und
- c) der pH-Wert durch Zugabe von Alkali auf 5 gehalten wird.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung besteht darin, dass die 2-Keto-D-Gluconsäure mit
hoher Selektivität
erhalten wird und nicht leicht abgebaut wird.
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Weiterhin wird 2-Keto-D-Gluconsäure auch
leicht in Isoascorbinsäure
umgewandelt.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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1 zeigt
den Einfluss des pH-Werts auf die Erzeugung von 2-Keto-D-Gluconsäure ausgehend
von D-Glucose.
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2 zeigt
den Einfluss des pH-Werts auf die Erzeugung von 2-Keto-D-Gluconsäure ausgehend
von D-Gluconsäure.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung kann wie
folgt zusammengefasst werden. Die Erfindung offenbart die katalytische
Oxidation von D-Glucose mit molekularem Sauerstoff in Gegenwart
eines auf Platin basierenden Katalysators, der mit Blei oder Wismut
dotiert ist. Im Verlauf des erfindungsgemäßen Verfahrens werden milde Reaktionsbedingungen
im Hinblick auf Temperatur, Sauerstoffgasdruck und Katalysatorkonzentration
angewendet, was zu guten Ausbeuten an 2-Keto-D-Gluconsäure führt, insbesondere
wenn der pH-Wert im Verlauf der Reaktion auf einen Endwert von 5,0
oder weniger abfallen gelassen wird.
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Genauer offenbart die vorliegende
Erfindung ein Eintopfverfahren zur Herstellung von 2-Keto-D-Gluconsäure ausgehend
von D-Glucose durch Oxidation nur molekularem Sauerstoff in Gegenwart
eines auf Platin basierenden Katalysators, der mit Blei oder Wismut
dotiert ist, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Verfahren
die folgenden Stufen umfasst:
- a) in-situ-Herstellung
von D-Gluconsäure
mit molekularem Sauerstoffgas, indem der pH-Wert des Reaktionsmediums
auf einen konstanten Wert zwischen 7 und 10 gehalten wird, bis alles
(in etwa äquimolare Mengen)
Alkali verbraucht ist,
- b) Fortsetzung der Oxidation, wobei gleichzeitig der pH-Wert
von dem konstanten Wert von a) auf einen Wert unter 6, bevorzugt
auf 5 oder unter 5 fallen gelassen wird.
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Die D-Glucose, die bei dem vorliegenden
Verfahren verwendet wird, kann in Form von wasserfreier D-Glucose oder D-Glucosemonohydrat
sein. Es ist auch möglich,
einen hochdextrosehaltigen Sirup (Stärkehydrolysat) zu verwenden.
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Die erste Stufe wird bei einem konstanten
pH-Wert zwischen 7 und 10, bevorzugt 8 und 9, ablaufen gelassen.
Der pH-Wert wird durch automatische Zugabe von Alkali konstant gehalten.
Dieses Alkali kann in verschiedenen Formen vorliegen. Allgemein
werden Metallhydroxide oder Metallcarbonate wie Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat verwendet.
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Das Alkali wird zugegeben, bis die
Menge mit D-Glucose äquimolar
ist. Es versteht sich, dass geringe Abweichungen von der Äquimolarität (bis zu
10%) annehmbar sind. Danach wird die Zugabe von Alkali gestoppt
und gleichzeitig die Reaktion fortschreiten gelassen. Das Beenden
der Zugabe von Alkali führt
zu einem Abfall des pH-Werts, was zu günstigeren Reaktionsbedingungen
für die
nachfolgende Oxidation führt,
was wiederum eine viel höhere
Ausbeute der 2-Keto-D-Gluconsäure
ergibt.
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Der pH wird auf unter 6, bevorzugt
unter 5 abfallen gelassen. Es ist vorteilhaft, den pH nicht zu weit unter
5 abfallen zu lassen, wenn dies jedoch passiert, wird die Alkalizugabe
wieder aufgenommen, um den pH-Wert wiederum auf einen gewünschten
Wert konstant zu halten.
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Es ist wesentlich, die Zugabe von
Alkali zu stoppen, nachdem die zugegebene Menge praktisch äquimolar
mit der Glucose ist. Wenn die zugegebene Menge zu gering ist oder
wenn die Zugabe von Alkali fortgesetzt wird, wird die Ausbeute an
2-Keto-D-Gluconsäure
weniger optimal.
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Das Verfahren zur Herstellung des
Katalysators ist z. B. aus
EP
0 151 498 bekannt. Der Platin/Blei-Katalysator wird hergestellt durch Ausfällung von
Bleisalzen auf den auf Platin basierenden Katalysator. Das Verhältnis von
Pt : Pb liegt zwischen 5 : 0,5 und 5 : 2,5, bevorzugt 5 : 1 und
5 : 2.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung
kann zwischen 0 und 200°C
durchgeführt
werden, im Allgemeinen liegt die Reaktionstemperatur im Bereich
von 40 bis 70°C,
bevorzugt zwischen 50 und 60°C.
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Durch Vergleichsbeispiele wird gezeigt,
dass das Abfallen des pH-Werts im Verlauf der Reaktion der wesentliche
Punkt der Erfindung ist. Die wesentlichen Eigenschaften der Erfindung
sind die in-situ-Herstellung von D-Gluconsäure, die bei hohen pH-Werten
erfolgt (8 bis 10), gefolgt von der Umwandlung von 2-Keto-D-Gluconsäure, die
am besten bei niedrigerem pH-Wert erfolgt.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden
Reaktionsbedingungen besteht darin, dass ein weiterer Abbau vermieden
wird, indem der pH-Wert im Verlauf der Reaktion abfällt. Vergleichsbeispiele
zeigen, dass ein Konstanthalten des pH-Werts auf hohen ebenso wie
auf niedrigen Werten zu viel geringeren Ausbeuten und Selektivitäten bezüglich 2-Keto-D-Gluconsäure führt. Der
schnelle Abbau, wie in
US 4 620
034 und
EP 0 151 498 beschrieben,
wird nicht beobachtet.
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Beispiel 1, das für die vorliegende Erfindung
beispielhaft ist, zeigt, dass eine hohe Selektivität für die Herstellung
von 2-Keto-D-Gluconsäure
erhalten wird, wenn die Reaktion bei einem pH-Wert von 8 gestartet wird,
fortgesetzt wird, bis eine äquimolare
Menge an Alkali verbraucht wurde und der pH-Wert dann auf 5 abfallen
gelassen wird. Die Selektivität
nach 4 Stunden ist immer noch 87% und es ist genug Zeit, die Reaktion zu
stoppen und das Produkt aufzuarbeiten, bevor es abgebaut wird.
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In Beispiel 2 wird ein etwas anderer
Katalysator verwendet und der pH-Wert auf unter 5 abfallen gelassen.
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Die Beispiele 3 bis 6, die Vergleichsbeispiele
sind, erläutern,
dass die Selektivität
des vorliegenden Verfahrens erheblich geringer ist, wenn der pH-Wert
während
der Oxidation konstant gehalten wird. Diese Senkung findet sich
bei pH-Werten von 5, 6 und 7. Bei einem pH-Wert von 8 ist nach 28
Minuten kaum noch 2-Keto-D-Gluconsäure nachweisbar.
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In den Beispielen 7 bis 9 wird gezeigt,
dass es ausgehend von D-Glucose bevorzugt ist, bei einem höheren pH-Wert
zu starten, um das Zwischenprodukt, D-Gluconsäure, herzustellen und nach äquimolarem
Verbrauch von Alkali (Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat
etc.) eine pH-Wertsenkung auf 5,0 zuzulassen, um hohe Ausbeuten
an 2-Keto-D-Gluconsäure
zu erhalten.
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Die Beispiele 10 bis 12 erläutern, dass
mit einem Verhältnis
von Pt : Pb zwischen 5 : 1 und 5 : 2,5 die Selektivität der Reaktion
der vorliegenden Erfindung immer über 80% liegt bei Reaktionszeiten
von bis zu 6 Stunden.
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Es wird auch gezeigt, dass die Selektivität der Reaktion
von dem Verhältnis
von Pt : Pb abhängig
ist und es wird festgestellt, dass das bevorzugte Verhältnis von
Pt : Pb zwischen 5 : 1,5 und 5 : 2,5 liegt.
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Die Vergleichsbeispiele 13 und 14
verwenden D-Gluconsäure
als Ausgangsmaterial. Es wird wiederum gezeigt, dass es ein Vorteil
ist, den pH während
der Reaktion abfallen zu lassen. Aus den Beispielen 15 bis 17 kann
geschlossen werden, dass es vorteilhaft ist, bei relativ hohem pH-Wert
(6 bis 7) zu starten und während
der Reaktion den pH-Wert auf 5 oder unter 5 fallen zu lassen.
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Die Beispiele zeigen, dass der Bleigehalt
des Katalysators eine Wirkung auf die Produktausbeute und -selektivität hat.
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Obwohl die Beispiele bei geringer
Trockenmasse des Substrats durchgeführt wurden, ist dies in keiner Weise
eine beschränkende
Stufe des Verfahrens. In der Praxis wird das Verfahren unter Verwendung
von viel höherer
Trockenmasse durchgeführt.
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Der Vorteil dieses Verfahrens im
Vergleich zu der früher
beschriebenen katalytischen Oxidation, wie in
US 4 620 034 und
EP 0 151 498 offenbart, besteht darin,
dass die katalytische Oxidation in solcher Weise vor sich geht,
dass der erreichte Gehalt an 2-Keto-D-Gluconsäure konstant gehalten wird
ohne schnellen Abbau zu Oxalsäure.
Dadurch ist die Ausbeute optimal.
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Weiterhin sind der Zeitrahmen und
der Verlauf der Reaktion so, dass sie leicht in ein industrielles
Verfahren integriert werden kann. Demgegenüber muss bei dem bekannten
Verfahren darauf geachtet werden, dass die Reaktion rechtzeitig
gestoppt wird und der Zeitpunkt des Stoppens ist kritisch, da dann,
wenn man zu lange wartet, die Ausbeute dramatisch sinkt. Die Regulierung
des pH-Werts endet bei der vorliegenden Erfindung wenn eine äquimolare
Menge zugegeben wurde. Diese Menge kann berechnet werden, bevor
die Reaktion beginnt, und während
des Verfahrens ist daher keine Messung und Einstellung kritischer
Parameter erforderlich.
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Weiterhin wird während des Verfahrens die freie
Säure hergestellt,
die direkt für
die Umwandlung in Isoascorbinsäure
verwendet werden kann. Das gemäß
US 4 620 034 und
EP 0 151 498 hergestellte
Produkt wird als Salz erhalten, was eine zusätzliche Umwandlung in die freie
Säure erfordert,
bevor eine Lactonisierung und Enolisierung zu Isoascorbinsäure möglich ist.
Die Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele erläutert.
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In den Beispielen wurde die Methode
gemäß
EP 0 151 498 und von P.
C. C. Smits in Carb. Res. 153 (1986), 227–235 angewendet, um den Co-Katalysator,
Blei oder Wismut, den auf Platin basierenden Katalysatoren zuzugeben.
Der Gehalt des Co-Katalysators wird verändert, indem verschiedene Mengen
an Blei- oder Wismutsalzen zu dem auf Platin basierenden Katalysator
zugegeben werden.
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Beispiel 1
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Katalytische Oxidation
von D-Glucose (1)
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Herstellung des Katalzsators
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Verhältnis von Pt zu Pb = 5/2.
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222,72 g nasses Pt (5%)/C (44,9%
TM) werden in 200 ml kaltem demineralisierten Wasser suspendiert.
Zu der Suspension werden 3,663 g Blei(II)acetat·3 H2O
zugegeben. Die Suspension wird erhitzt, bis ein kleiner Teil des
Wassers verdampft ist, dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen.
Nach 18 Stunden Rühren
werden 69 ml 1 M Natriumhydroxid zugegeben. Die Mischung wird weitere
18 Stunden lang gerührt.
Der Katalysator wird gesammelt und mit demineralisiertem Wasser
gewaschen, bis das Filtrat neutral ist. Der Katalysator wird bei
50°C bei
vermindertem Druck getrocknet.
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Katalytische Oxidation
von D-Glucose
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Eine D-Glucoselösung (5% TM) wird unter Stickstoff
auf 55°C
erhitzt, bis kein Sauerstoff mehr nachgewiesen wird. Der pH-Wert
wird durch Zugabe von Natriumcarbonat auf 8 gebracht. Der Katalysator,
Pt/Pb/C, hergestellt wie oben beschrieben (Verhältnis Pt zu Pb = 5/2) wird
zugegeben und die Suspension mit 1300 U/min weitere 10 Minuten lang
unter Stickstoff gerührt.
Die Reaktion wird gestartet, indem von Stickstoff auf Sauerstoff
umgeschaltet wird (maximal 10% Sauerstoff in der Mischung). Während 1
Stunde werden äquimolare
Mengen an 0,4 M Natriumcarbonat verbraucht, um den pH-Wert auf 8
zu halten. Nach 1 Stunde wird der pH nicht mehr konstant gehalten
und kein Natriumcarbonat mehr zugegeben, bis ein pH-Wert von 5 erreicht ist.
Von da an wird Natriumcarbonat wieder zugegeben, um den pH-Wert
auf 5 zu halten. Die weiter verbrauchte Menge entspricht nur 3%
der äquimolaren
Menge.
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Das Reaktionsmedium wird mit Hilfe
von HPLC analysiert. D-Glucose ebenso wie das Zwischenprodukt, D-Gluconsäure, wird
als nicht umgesetztes Produkt qualitativ bestimmt. Die Selektivität wird ausgedrückt als
Verhältnis
von 2-Keto-D-Gluconsäure
zu 100 minus nicht umgesetztem Produkt, sodass alle möglichen
Abbauprodukte in Betracht gezogen werden.
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Beispiel 2 (Vergleich)
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Katalytische Oxidation
von D-Glucose (2)
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Herstellung des Katalysators
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Verhältnis von Pt zu Pb = 5/1,5
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Der Katalysator Pt/Pb/C mit einem
Verhältnis
von Pt/Pb von 5/1,5 wurde hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben.
2,747 g Blei(II)acetat·3
H2O werden zu der Suspension von 222,72
g Pt (5%)/C (44,9% TM) in 200 ml kaltem demineralisierten Wasser
zugegeben. Die Aufarbeitung erfolgt wie in Beispiel 1 beschrieben.
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Katalytische Oxidation
von D-Glucose
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Der Katalysator Pt/Pb/C nur einem
Pt/Pb-Verhältnis
von 5/1,5 wird verwendet, aber das Verfahren ist ähnlich dem
in Beispiel 1 beschriebenen, außer
dass nach Zugabe äquimolarer
Mengen von 0,4 M Natriumcarbonat der pH abfallen gelassen wird,
bis schließlich
ein pH-Wert von 4,75 erreicht ist.
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Das Reaktionsmedium wird analysiert
mit Hilfe von HPLC, wie in Beispiel 1 beschrieben.
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Beispiele 3 bis 6 (Vergleich)
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Katalytische Oxidation
von D-Glucose bei konstantem pH-Wert
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Beispiel 3 pH-Wert = 8
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Der Katalysator Pt/Pb/C mit Pt/Pb-Verhältnis von
5/1,5 wird verwendet.
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Die D-Glucoselösung (5% TM) wird auf 55°C erhitzt,
der pH-Wert durch Zugabe von Natriumcarbonat auf 8 gebracht und
das Verfahren von Beispiel 1 durchgeführt. Schon nach 28 Minuten
sind äquimolare
Mengen an Alkali verbraucht und nur 5,71% 2-Keto-D-Gluconsäure werden
gebildet.
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Beispiel 4 pH-Wert = 7
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Verwendung des gleichen Verfahrens
wie oben erwähnt,
der pH wird jedoch auf 7 eingestellt.
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Beispiel 5 pH-Wert = 6
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Das gleiche Verfahren wie oben erwähnt wird
verwendet, der pH wird jedoch auf 6 eingestellt.
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Beispiel 6 pH-Wert = 5
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Das gleiche Verfahren wie oben erwähnt wird
verwendet, der pH wird jedoch auf 5 eingestellt.
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Beispiele 7 bis 9 (Vergleich)
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Katalytische Oxidation
von D-Glucose ausgehend von verschiedenen pH-Werten
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Herstellung des Katalysators
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Der Katalysator Pt/Pb/C mit einem
Verhältnis
von Pt/Pb von 5/1 wurde hergestellt mit dem in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren. 1,832 g Blei(II)acetat·3 H2O
werden zu der Suspension von 222,72 g Pt (5%)/C (44,9% TM) in 200
ml kaltem demineralisierten Wasser zugegeben. Die Aufarbeitung ist
wie in Beispiel 1 beschrieben.
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Katalytische Oxidation
von D-Glucose bei konstantem pH-Wert im Vergleich zu einer Oxidation
bei abnehmendem pH-Wert
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Ausgan gs-pH-Wert = 8
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Das Verfahren von Beispiel 1 wird
wiederholt, aber der mit einem Pt/Pb-Verhältnis von 5/1 hergestellte Katalysator
wird verwendet. Der pH-Wert wird mit Natriumcarbonat auf 8 eingestellt
und äquimolare
Mengen an Natriumcarbonat (0,4 M) werden innerhalb 1 Stunde verbraucht.
Der pH-Wert wird dann auf unter 5 abfallen gelassen.
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Ausgangs-pH-Wert = 7
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Das gleiche Verfahren wird durchgeführt unter
Verwendung des gleichen Katalysators (Verhältnis Pt/Pb 5/1), aber der
Ausgangswert des pHs ist 7 anstelle von 8. Nach 1 Stunde wird wiederum
der pH unter 5 abfallen gelassen.
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Schließlich wird das Verfahren von
Beispiel 4 durchgeführt
mit dem Katalysator Pt/Pb/C (Verhältnis Pt/Pb 5/1) und der pH
während
der gesamten Reaktion konstant gehalten.
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Die Ergebnisse sind in 1 dargestellt.
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Beispiele 10 bis 12 (Vergleich)
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Katalytische Oxidation
unter Verwendung von Katalysatoren mit verschiedenen Pt/Pb-Verhältnissen
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Drei Arten von Katalysatoren mit
verschiedenem Bleigehalt werden hergestellt:
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Verhältnis Pt/Pb = 5/1 – Ergebnisse
Tabelle 6.
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Verhältnis Pt/Pb = 5/2 – Ergebnisse
Tabelle 7.
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Verhältnis Pt/Pb = 5/2,5 – Ergebnisse
Tabelle 8.
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Die Reaktionen werden durchgeführt, wie
in Beispiel 2, der pH wird auf unter 5 abfallen gelassen.
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Tabelle
6 (Verhältnis
Pt/Pb = 5/1)
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Tabelle
7 (Verhältnis
Pt/Pb = 5/2)
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Tabelle
8 (Verhältnis
Pt/Pb = 5/2,5)
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Beispiel 13 (Vergleich)
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Katalytische Oxidation
von D-Gluconsäure
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D-Gluconsäure wurde als Ausgangsmaterial
verwendet. 50,0 g Gluconolacton werden in 950 ml demineralisiertem
Wasser gelöst.
Der pH-Wert wird mit 25 g 45% G/G Natriumhydroxidlösung auf
6,0 eingestellt. Die Lösung
wird auf 55°C
unter Stickstoff erhitzt, bis kein Sauerstoff mehr nachgewiesen
wird. 6,35 g des hergestellten Pb/Pt/C-Katalysators (Verhältnis Pt/Pb
5/2) werden zugegeben und die Suspension bei 1300 U/min weitere
10 Minuten lang unter Stickstoff gerührt. Die Reaktion wird gestartet,
indem von Stickstoff auf Sauerstoff umgeschaltet wird (maximal 10%
Sauerstoff in der Mischung). Die Reaktion wird fortgesetzt ohne
weitere pH-Kontrolle.
Die Reaktion wird nach 2,5 Stunden Reaktionszeit gestoppt.
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Beispiel 14 (Vergleich)
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Oxidation von D-Gluconsäure bei
konstantem pH-Wert = 6 50,0 g Gluconolacton werden in 950 ml demineralisiertem
Wasser gelöst.
Der pH-Wert wird mit 25 g einer 45%igen G/G Natriumhydroxidlösung auf
6,0 eingestellt. Die Lösung
wird auf 55°C
unter Stickstoff erhitzt, bis kein Sauerstoff mehr nachweisbar ist.
6,35 g des vorbereiteten Pb/Pt/C-Katalysators (Verhältnis Pt/Pb
5/2) werden zugegeben und die Suspension bei 1300 U/min weitere
10 Minuten lang unter Stickstoff gerührt. Die Reaktion wird gestartet,
indem von Stickstoff auf Sauerstoff umgeschaltet wird (maximal 10%
Sauerstoff in der Mischung). Der pH-Wert wird durch kontrollierte Zugabe
von 26 ml 0,4 M Natriumcarbonat auf 6,0 gehalten. Die Reaktion wird
nach 1,5 Stunden Reaktionszeit gestoppt, wobei eine Selektivität von 89,9%
erreicht wird.
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Beispiele 15 bis 17 (Vergleich)
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Oxidation von D-Gluconsäure, wobei
bei verschiedenen pH-Werten gestartet wird
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Verwendung von D-Gluconsäure
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Das Verfahren von Beispiel 13 wird
wiederholt, wobei der Katalysator Pt/Pb/C (Verhältnis Pt/Pb 5/2) ist.
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Der pH-Wert wird mit Natriumhydroxid
auf 7,2 eingestellt. Der pH-Wert wird dann auf 5,1 abfallen gelassen.
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Das Verfahren wird mit dem gleichen
Katalysator (Verhältnis
Pt/Pb 5/2) durchgeführt,
wobei der Ausgangs-pH-Wert 6 anstelle von 7,2 ist. Der pH-Wert wird
auf pH 5 absenken gelassen.
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Schließlich wird der ph-Wert mit
Natriumhydroxid auf 5,0 eingestellt. Der pH-Wert wird dann auf 4,3 absenken
gelassen.
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Die Ergebnisse sind in 2 dargestellt.