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Diese Erfindung bezieht sich auf
eine Gehhilfe, insbesondere für
behinderte Personen.
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Eine rahmenförmige Gehhilfe gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 ist bekannt aus EP-A-0 009 260.
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Gemäß der Erfindung ist eine rahmenförmige Gehhilfe
gemäß der Definition
in Patentanspruch 1 vorgesehen mit durch mindestens ein Querstück überbrückten seitlichen
Rahmenteilen, mit Vorder- und Hinterrädern, mit einem rückwärtigen Sitz
und mit Bremsmitteln zum Verhindern eines Nach-hinten-Rollens der
Gehhilfe bei Ergreifen der Gehhilfe durch einen Benutzer zum Unterstützen einer
Bewegung aus einer Sitzstellung in den Stand, wobei der rückwärtige Sitz
zum Ermöglichen
eines Hineinschieben eines Rollstuhls in die Gehhilfe von hinten
zur Seite verschwenkbar ist.
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Die Bremsmittel wirken auf die Vorder-
und die Hinterräder.
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Ein Bremsmittel für die Vorderräder wirkt
auf mindestens ein Vorderrad. Der Rahmen weist zwei Vorderräder auf,
und dieses Bremsmittel umfaßt
Mittel zum Verhindern einer Drehung mindestens eines der Vorderräder mindestens
in der einer Rückwärtsbewegung
der Gehhilfe entsprechenden Richtung. Solche Mittel sind eine durch
einen Hebel gesteuerte Bremse für
mindestens ein Vorderrad, wobei der Hebel nach einem Aufstehen des
Benutzers zum Ermöglichen
einer Vorwärtsbewegung
der Gehhilfe lösbar
ist.
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Zusätzlich zu den Bremsmitteln
für die
Vorderräder
sind Bremsmittel für
die Hinterräder
zum Vermeiden einer Bewegung der Gehhilfe bei sitzendem Benutzer
vorgesehen. Diese Bremsmittel wirken auf mindestens ein Hinterrad.
Die Brems mittel sind eine an dem Sitz angelenkte, federbelastete
Druckbremse. Dieses Bremsmittel ist weiter so ausgebildet, daß es nicht
gelöst
wird, bevor der Benutzer oder die Benutzerin seinen oder ihren Körper vollständig aus
dem Sitz erhoben hat.
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Die Räder liegen vorzugsweise in
der Form von Laufrollen, vorzugsweise feststehenden vorderen Laufrollen
und schwenkbaren hinteren Laufrollen, vor.
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Der Sitz läßt sich zum Erreichen eines
hinteren Zugangs in den Rahmen, wie vorstehend ausgeführt, nach
oben und über
oder um eine allgemein vertikale Achse seitlich schwenken.
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Der Sitz läßt sich zum Beispiel mit einem
Parallelgestänge,
einer Gewindespindel oder einem Gasdruckstab in der Höhe verstellen.
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Die Seitenteile des Rahmens weisen
vorzugsweise als Vorderarmauflagen dienende Stützen auf. An deren vorderen
Ende können
Handgriffe vorgesehen sein. Sie helfen dem Benutzer oder der Benutzerin
beim Aufstehen in den Stand. Alternativ oder zusätzlich kann eine Greifstange
in Form eines vorderen Querstücks
am oberen Ende der Seitenteile der Gehhilfe für diesen Zweck vorgesehen sein.
Die Vorderarmauflagen und/oder die Greifstange oder die Handgriffe
können
auch in der Höhe
zum Beispiel mit einer oder mehreren Gleit- oder Teleskopverbindungen
mit der Gehhilfe und einer Sperrvorrichtung oder einer Klemme verstellbar
sein.
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Zum Befestigen eines Tragkorbs am
vorderen Ende sind Mittel vorgesehen. Ein dauerhaft verbleibender
Einkaufskorb kann am vorderen Ende eingebaut sein, zum Beispiel
zum Umwandeln der Gehhilfe in einen Einkaufswagen zur Verwendung
durch behinderte Personen in Supermärkten und Geschäften.
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Die Gehhilfe kann, insbesondere wenn
sie nicht als Einkaufswagen verwendet werden soll, faltbar ausgebildet
sein. Zum Erleichtern von Transport und Lage rung erfolgt dies zum
Beispiel mit einer Scherenwirkung, oder sie wird Seitenteil auf
Seitenteil zusammengedrückt.
In diesem Fall kann der Sitz und/oder der Korb lösbar am Rahmen befestigt sein.
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Unter Bezug auf die beiliegenden
Zeichnungen wird die Gehhilfe nun weiter beschrieben. Dabei ist:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform der Gehhilfe,
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2 und 3 je eine perspektivische
Ansicht alternativer Ausführungsformen,
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4a und 4b Darstellungen der Hinterradbremsmittel
und
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5 eine
Darstellung der Vorderradbremsmittel.
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Gemäß 1 weist die dargestellte Gehhilfe für behinderte
Personen zwei am vorderen Ende durch Querstücke 14, 16 verbundene
seitliche Rahmenteile 10, 12 auf. Das rückwärtige Ende
des Rahmens wird von einem Sitz 18 überbrückt. Bei Hochschwenken des
Sitzes 18 aus dem Weg um ein seitliches Gelenk 18A ist
das hintere Ende des Rahmens frei, und ein Rollstuhl kann in ihn
hinein nach vorne gedrückt
werden. Bei heruntergeschwenktem Sitz verriegelt er sich zum Versteifen
des Rahmens in seiner Stellung.
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In der Höhe läßt sich der Sitz 18 mit
einem Parallelgestänge 19 und
einer zugehörigen
Auslösestange 19A verstellen.
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Die Gehhilfe weist vordere und hintere
laufradartige Räder 20, 22 auf.
Die vorderen Laufräder 20 sind
gegenüber
einem Verschwenken fixiert. Die hinteren Laufräder 22 lassen sich
jedoch zum Ermöglichen
eines Steuerns der Gehhilfe um Kurven und Ecken schwenken. Bremsmittel
für die
Vorder- und die Hinterräder werden
später
unter Bezug auf die 4 und 5 beschrieben.
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Im vorliegenden Fall ist der faltbare
Sitz 18 am hinteren Ende eines geneigten Unterrahmens 24 befestigt.
Dieser trägt
eine Querstange. Diese bildet eine Greifstange 26, die
dem Benutzer eine Bewegung zwischen der Sitzstellung und dem Stand
erleichtert. Die Greifstange 26 stellt einen Teil eines
teleskopartig ausdehnbaren U-förmigen
Abschnitts 28 des Unterrahmens 24 dar. Dies ermöglicht ein
Verstellen der Greifstange in eine geneigte Ebene in Griffweite
gegenüber
dem Sitz 18. Der Abschnitt 28 läßt sich
durch lösbare
Klemmen 30 in seiner Lage fixieren. Er trägt auch
Armauflagen 32.
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Schaumgummipolster 34 decken
die Greifstange 26 und den hinteren Teil des Unterrahmens 24 vor
dem Sitz 18 ab.
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Das obere Querstück 14 des Hauptrahmens trägt lösbar einen
aus Leinwand bestehenden Korb 36.
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Ein Bremsmittel für das Hinterrad wird in der vereinfachten
Zeichnung der in 4a dargestellten Gehhilfe
gezeigt. Das untere hintere Ende der Gehhilfe trägt auf beiden Seitenteilen 10 und 12 ein
rohrförmiges
Teil 38. Dieses nimmt eine Bremsschubstange 40 auf.
Diese trägt
eine Bremsbacke 42 für das
verschwenkbare Hinterrad 22. Die Stange 40 wird
von einer Feder 44 (siehe 4b)
nach oben gedrückt.
Eine als Anschlag wirkende Bremsstellschraube 46 ist am
oberen Ende des rohrförmigen Teils 38 vorgesehen.
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Bei Anlegen eines nach unten gerichteten Drucks
auf das hintere Ende des Hauptrahmens, zum Beispiel durch einen
sich auf den Sitz 18 setzenden Benutzer, wird die Bremsschubstange 40 gegen die
Einwirkung der Feder 44 nach unten gedrückt, so daß die Bremsbacke 42 hart
auf das Rad 22 aufgesetzt wird. Die Feder 44 wird
so ausgewählt
und die Stellschraube 46 so eingestellt, daß die selbsttätige Bremse
erst dann freigegeben wird, wenn der Benutzer oder die Benutzerin
seinen oder ihren Körper
im wesentlichen vollständig
vom Sitz abgeho ben hat, das heißt,
daß der
Benutzer oder die Benutzerin im wesentlichen mit die Greifstange
erfassenden Händen
vollständig
steht. Die Gehhilfe sollte weiter bei richtiger Anwendung wegen
der an den Vorderrädern verwendeten
Bremsmittel (siehe 5)
sich nicht frei verschieben können.
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Die an den Vorderrädern 20 verwendeten Bremsmittel
umfassen einen Bremshebel 48. Dieser wirkt über eine
Unteranordnung 50 auf die Bremsschubstangen 52 mit
den auf die Vorderräder 20 einwirkenden
Bremsklötzen 54 ein.
Eine Bremsenverstellung in Form einer Mutter mit Feder 56 ist
eingebaut.
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Bei sitzendem Benutzer oder sitzender
Benutzerin verwendet dieser oder diese den Hebel 48 zum
Anlegen der vorderen Bremsen und gibt den Hebel nur nach einem Aufstehen
und wenn er oder sie fähig
ist, nach vorne zu gehen, frei.
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Eine alternative Ausführungsform
der Gehhilfe wird in 2 gezeigt.
Hier werden für ähnliche Teile
die gleichen Bezugszeichen wie in 1 verwendet.
Bei dieser Ausführungsform
sind die seitlichen Rahmenteile 10A, 12A verschieden
ausgebildet und hinten durch ein lösbares, angelenktes Querstück 16 miteinander
verbunden. Dies trägt
den Sitz 18 auf einem Gasdruckstab 62. Über einen
Betätigungshebel 64 ermöglicht dieser
eine Höhenverstellung.
Das Querstück 60 und
mit ihm der Sitz 18 werden zur Seite aus dem Weg herausgeschwenkt
und ermöglichen
damit das Hineinschieben eines Rollstuhls in die Gehhilfe von hinten.
Ein Sitzrahmenlösehebel
ist mit 66 bezeichnet.
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Diese Ausführungsform unterscheidet sich von
der nach 1 auch dadurch,
daß der
Greifstangenrahmen 68 mit den Armauflagen 68A in
der Höhe und
der Reichweite auf einem Parallelgestänge 70, das mit einer
Reibungsklemme 62 verriegelbar ist, verstellt werden kann.
Die Greifstange und die Armauflagen sind mit Schaumgummipolstern
abgedeckt.
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Ein Drahtkorb 36A ersetzt
wahlweise den Leinwandkorb der Ausführungsform nach 1.
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Ein Bremssystem, das dem vorstehend
unter Bezug auf die 4 und 5 beschriebenen ähnlich ist, wird
vorzugsweise verwendet.
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3 zeigt
eine andere mögliche
Ausführungsform
der Gehhilfe, bei der der Sitz 18A, der in der Höhe auf einer
Grobgewindespindel 74 verstellbar ist, von einem Hinterendeunterrahmen 76 getragen
wird. Dieser ist zum Ermöglichen
eines Zugangs zur Gehhilfe von hinten angelenkt und läßt sich
zur Seite schwenken. Ein Auslösehebel
für den
Unterrahmen 70 ist mit 78 bezeichnet.
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Die seitlichen Rahmenteile 10B, 12B der Gehhilfe
sind wieder anders ausgebildet. Die Armauflagestützen 80 mit den Armauflagen 80A sind
in der Höhe
und Reichweite am oberen Ende der vorderen Säulen 82 der seitlichen
Rahmenteile 10B, 12B teleskopartig befestigt.
Die Greifstange der vorhergehenden Ausführungsformen wird durch auf
den Stützen 80 vorgesehene
Handgriffe 80B ersetzt. Die Stützen 80 sind in der
gewählten
Stellung durch nockenartige Klemmen 84 feststellbar.
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Ein aus Kunststoff bestehender fester
Korb 36B ersetzt wahlweise den Leinwandkorb der Ausführungsform
nach 1.
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Vorzugsweise wird wieder ein Bremssystem verwendet,
das dem unter Bezug auf die 4 und 5 beschriebenen ähnlich ist.
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Bei noch anderen Ausführungsformen
der Gehhilfe können
verschiedene, den einzelnen Ausführungsformen
der 1 bis 3 entnommene Merkmale verwendet
werden.
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Zusätzliche wahlweise einbaubare
Merkmale sind wie folgt:
- 1. Die Möglichkeit
eines Auffaltens der Basis des Sitzes gegen die Sitzrückenauflage,
zum Beispiel zum Erzielen von mehr Freiraum von vorne nach hinten
für den
Benutzer, wenn er geht,
- 2. die Möglichkeit
zum vollständigen
Lösen der Greifstangenstütze oder
der Armauflage/Handgriffstützen
und des Sitzes, gekoppelt mit dem Anordnen angelenkter Querstücke für die seitlichen Teile
der Gehhilfe, um damit das Zusammenlegen der Gehhilfe Seite an Seite
zu ermöglichen
und damit den Transport und die Lagerung der Gehhilfe bei Nichtgebrauch
zu erleichtern,
- 3. das Anordnen eines fünften
Rades in der Mitte des vorderen Endes der Gehhilfe und
- 4. das Anordnen eines Gegengewichts an der Rückseite der Gehhilfe, insbesondere
um zu verhindern, daß sie
nach vorne umkippt, falls sich der Benutzer beim Stehen auf die
Greifstange oder die Handgriffe aufstützt.