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Die Erfindung bezieht sich auf Zuckerrohrpflanzen,
und insbesondere auf Verfahren für
das Produzieren solcher Pflanzen.
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Zuckerrohr ist allgemein als eine
extrem wichtige Anbaupflanze bekannt, da sie auch für die Herstellung
von Lebensmitteln und Nebenprodukten wie zum Beispiel Molasse, Bagasse,
Filterschlamm und Ethanol verwendet wird, von welchen alle sowohl in
Entwicklungsländern
wie auch in entwickelten Ländern
von großer
Bedeutung sind.
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Im allgemeinen wird Zuckerrohr als
mehrjährige
Pflanze kultiviert. Die Pflanze wächst dabei ein Jahr lang, während dessen
dieselbe als „Pflanzenrohr" bekannt ist. Das
Pflanzenrohr wird zu diesem Zeitpunkt geschnitten und zu Zucker
verarbeitet. Die Wurzel des Pflanzenrohres und ein kleines Stück des Rohrstengels
verbleibt in der Erde, und dies wächst im darauffolgenden Jahr
weiter, um den „ersten
Ratoon" zu produzieren.
Dieser wird dann geerntet, um Zucker zu produzieren, und der Rest
der Pflanze wächst
ein weiteres Jahr lang weiter, um den „zweiten Ratoon" zu produzieren.
In manchen Ländern wird
dieser Wachstumskreis bis zu einem „fünften Ratoon" wiederholt, bevor
die Wurzel der Pflanze letztendlich aus der Erde entfernt wird.
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Zuckerrohr wird durch den Wind bestäubt, und
dies führt
zu einer großen
Unterschiedlichkeit der Pflanzen, welche aus Samen gezogen werden.
Dies ist für
Erzeugungsverfahren besonders nützlich, denn
es produziert viele verschiedene Pflanzenvariationen, welche für die Auswahl
neuer, nützlicher
Klone verwendet werden können.
Für die
normale kommerzielle Propagierung liefert diese natürliche Reproduktionsmethode
jedoch keine typenreinen Pflanzen. Als ein Resultat repräsentiert
bis heute die vegetative Reproduktion die einzige praktische Methode für das Propagieren
von Zuckerrohr. Die existierende Methode für das Propagieren von Zuckerrohr
verwendet die Stengel reifer Zuckerrohrpflanzen. Diese Methode ist
besonders verschwenderisch mit Bezug auf die allgemeine Produktivität der Zuckerrohrpflanzen,
ist mit Bezug auf Arbeitskosten sehr kostspielig, und produziert
ausserdem Probleme im Zusammenhang mit der Verbreitung von Viruskrankheiten
wie zum Beispiel der Fiji-Krankheit, und bakteriellen Erkrankungen
wie zum Beispiel Rotpilz und die hauptsächlich fungizide Krankheit 'Smut'. Solche Krankheitsprobleme
bei der Zuckerrohrerstellung können extrem
ernst sein, da sich dieselben mit Hilfe vieler verschiedener Vektoren
ausbreiten und sich besonders schnell über eine gesamte Zuckerrohrplantage hinweg
erstrecken können.
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Leider ist eine solche vegetative
Propagierung sehr kostspielig, denn die Pflanze muss 9–12 Monate
lang wachsen, bevor der Stengel in Segmente von ungefähr 30 cm
Länge zerschnitten
werden kann. Das Hauptproblem ist dabei die Tatsache, dass die abgeschnittenen
Enden des Zuckerrohrs einer möglichen
Verunreinigung ausgesetzt sind, besonders in der Gegenwart des Nährstoffs
Saccharose im Rohrsaft. Als ein Resultat ist es sehr einfach, Viren-, Bakterien-
und Schimmelkrankheiten zu verbreiten, welche ernste Auswirkungen
auf die Zuckerrohrerstellung haben können.
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Aufgrund all dieser Probleme während der Herstellung
neuer Zuckerrohrpflanzen wurden für Erzeugungs- und Propagierungsprogramme
sowohl wie für
das Vermeiden von Viren Gewebekulturmethoden entwickelt. Barredo
R., Luzaman R., und Dequinto B. (1994) haben diesbezüglich zum
Beispiel das Spindelblatt (das innerste Blatt des Stammes) der Sorte
Phil 74-64 für
die Herstellung von 13.5000 neuen Pflanzensämlingen verwendet. Sie haben
jedoch festgestellt, dass es von Beginn der Laborarbeiten bis zur
Herstellung der Pflanzensämlinge
8 Monate dauerte, bevor Pflanzensämlinge produziert werden konnten,
die im Feld ausgepflanzt werden konnten. Barbra R. C., Zamora A.
B., Linga C. K., und Thai Van N. (1975) haben eine Callusmethode
verwendet, welche es ihnen ermöglichte,
mit Hilfe eines 3 cm langen Stück
eines Zuckerrohrtriebs 4.000 neue Pflanzensämlinge zu produzieren, wobei
diese Methode jedoch den Nachteil aufwies, möglicherweise zu genetischen
Variation führen
zu können.
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Aktuelle Fortschritte auf dem Gebiet
der Biotechnologie bieten neue Möglichkeiten
für die
Verbesserung der Pflanzenherstellung und -propagierung mit Hilfe
von Pflanzengewebekulturtechniken. Ein Verfahren gemäß der Einleitung
zu Anspruch 1 ist von Vasil I. K. bekannt („Advantages of embryogenic cell
cultures of graninnae",
IAEA-SM, Volumen 292, Nr. 41, 1986, Seiten 71–75).
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Somatische Embryonen bestehen aus
bipolaren Strukturen, welche sowohl Trieb- wie auch Wurzelmeristeme
beinhalten. Diese können
sowohl im Callus wie auch in einer Zellsuspensionskultur geformt
werden, und führen
direkt zu der Formierung reifer Pflanzen. Sie somatische Embryogenese
bietet ein mögliches System
für die
Massenproduktion von Pflanzen. Um eine solche somatische Embryogenese
jedoch für
die Massenproduktion von Pflanzen praktisch zu gestalten, muss eine
Reihe von Problemen überwunden
werden, welche bis zur Entwicklung der vorliegenden Erfindung weiter
ein Hindernis während
der Anwendung des Verfahrens für
die Herstellung von Zuckerrohrpflanzen repräsentierten. Bis zur Entwicklung
der vorliegenden Erfindung konnten reife somatische Embryonen nur
mit Hilfe des Callus in einem festen Medium gezogen werden. Zellen, welche
im Callus gezogen werden, sind jedoch allgemein als genetisch unstabil
bekannt, und solche im Callus gezogenen Embryonen neigen deshalb
dazu, genetisch verschieden auszufallen. Ausserdem wachsen im Callus
erzeugte Embryonen nicht synchron, und die Manupulierung ist deshalb
sehr arbeitsintensiv. Solche Probleme gestalten die Callus-basierte
somatische Embryogenese ungeeignet für die kommerzielle Massenproduktion
und -propagierung. Im Gegensatz dazu weisen Zellsuspensionen in
einer flüssigen
Kultur eine größere genetische Stabilität auf, können durch
das Modifizieren der Wachstumsbedingungen synchronisiert werden,
und können
einer automatisierten Manipulierung ausgesetzt werden. Bis zur Entwicklung
der vorliegenden Erfindung hatten alle Versuche, eine flüssige Kultur anzuwenden,
jedoch lediglich unreife globulare Embryonen produziert.
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Die vorliegende Erfindung soll nun
einige der weiter oben aufgeführten
Probleme lösen.
Die vorliegende Erfindung adressiert diese Probleme und bietet wirkungsvolle
und verläßliche Verfahren
für das Produzieren
von Zuckerrohrpflanzen, welche besonders für die Massenproduktion für kommerzielle
Zwecke geeignet sind.
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Die vorliegende Erfindung bietet
ein Verfahren für
die Herstellung von somatischen Embryonen des Zuckenohrs aus Zuckerrohrexplantaten,
welches die folgenden Schritte umfasst:
- (1)
Kultivieren unreifer Embryonen aus Explantaten.
- (2) Kultivieren reifer somatischer Embryonen des Zuckerrohrs
aus diesen unreifen Embryonen, wobei mindestens Schritt 2 in einer
flüssigen
Suspensionskultur auftritt.
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Die vorliegende Erfindung bietet
ein System, welches die somatische Embryogenese für die Herstellung
von somatischen Embryonen für
die Anwendung bei der Herstellung von Zuckerrohrpflanzen beinhaltet,
mit welchem reife somatische Embryonen schneller und in größeren Mengen
hergestellt werden können,
und mit welchem die originellen Pflanzengencharakteristiken in den
somatischen Embryonen erhalten werden.
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Die somatischen Embryonen des Zuckerrohrs,
welche mit Hilfe des Verfahrens der vorliegenden Erfindung hergestellt
werden, können
nachher der Keimung unterworfen werden, um Zuckerrohrpflanzen herzustellen,
oder sie können
in ein Einkapselungsmaterial eingekapselt werden, um „künstliche Samen" für die Direktzulieferung
auf das Feld und die darauffolgende Keimung in Vitro herzustellen.
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Die Herstellung von somatischen Embryonen
des Zuckerrohrs mit Hilfe des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
verwendet die somatische Embryogenese. Dieses Verfahren ist extrem
wertvoll, denn es ist möglich,
große
Mengen von Embryonen mit Hilfe von kleinen Mengen des Kulturmediums
auf eine beinahe synchronische Weise herzustellen. Eine hohe Multiplizierungsrate
ist jedoch lediglich der erste von mehreren möglichen Vorteilen, welche die somatische
Embryogenese für
die darauffolgende Herstellung von Zuckerrohrpflanzen im Vergleich
mit anderen Verfahren der vegetativen Propagierung von Zuckerrohrpflanzen
bietet. So können
zum Beispiel sowohl die Erzeugung von embryogenischem Gewebe während Schritt
1 wie auch die darauffolgende Entwicklung der Embryonen bis zu deren
Reife während
Schritt 2 in einem flüssigen
Medium erzielt werden, was wiederum die Möglichkeit bietet, sehr große Mengen
von Progagulen mit Hilfe von minimaler Handhabung zu manipulieren.
Ausserdem besteht das Produkt der somatischen Embryogenese aus einem
Embryo, welcher mit Hilfe eines sehr kleinen weiteren Arbeitsumfangs
der Entwicklung zu einer regenerierten Zuckerrohrpflanze fähig ist.
Der Vorteil der somatischen Embryogenese für die Herstellung von Zuckerrohrpflanzen
im Vergleich mit Systemen für
die vegetative Propagierung nach dem aktuellen Stand der Technik
und mit der Mikropropagierung besteht daraus, dass sowohl Wurzel-
wie auch Triebmeristeme in der gleichen Einheit gegenwärtig sind
und es deshalb nicht notwendig ist, arbeitsintensive Übertragungsverfahern
anzuwenden, so dass auch ein großer Teil der Betriebskosten
eingespart werden kann.
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Ausserdem resultiert diese Abwesenheit
von wiederholten Übertragungsverfahren
in einer vorteilhaften Reduzierung von Verunreinigungen, welche durch
Kontakt verbreitet werden. Ein weiterer Vorteil ist derjenige, dass
diese embryogenischen Systeme dazu fähig sind, getrennte individuelle
Embryonen herzustellen, welche weder mit einer Mutterpflanze noch
mit anderen Embryonen zusammenhängen. Diese
embryogenischen Kulturen produzieren deshalb Propagule, welche nicht
nur komplett sind, sondern auch diskret. Die Kombination dieser
zwei Eigenschaften gestaltet somatische Embryonen ideal für die direkte
Zulieferung an das Gewächshaus
oder das Feld, zum Beispiel als Komponente eines künstlichen
Samens oder als ein flüssiges
Bohrsystem.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung bietet
ein vorteilhaftes Multiplikationswerkzeug in Vitro, welches die
neue Möglichkeit
bietet, schnell große Mengen
von Embryonen des Zuckerrohrs in einem flüssigen Medium zu erzeugen.
Dies ermöglicht
eine sehr viel umfangreichere und schnellere Propagierung von Zuckerrohrpflanzen,
als es zurzeit mit Hilfe anderer Techniken wie zum Beispiel der
Mikropropagierung, welche unter hohen Arbeitskosten leidet, möglich ist.
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Zuckerrohrpflanzen, welche mit Hilfe
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung regeneriert wurden, welche
die somatische Embryogenese beinhaltet, werden vorzugsweise mit
Hilfe von charakterstischen organisierten Meristemzellen oder meristematischen
Zellen von Zuckerrohrpflanzen erzeugt. Diese Zellen sind von Natur
aus genetisch stabil und neigen nicht zu Mutationsveränderungen.
Es ist vielmehr bewiesen, dass während
der Entwicklung von somatischen Embryonen eine starke Auswahl zugunsten
von genetisch normalen Zellen auftritt. Folgedessen werden Zuckerrohrpflanzen,
welche mit Hilfe des Verfahrens der vorliegenden Erfindung erzeugt
wurden, echte Klone erzeugen, was für eine verläßliche und wirkungsvolle Massenproduktion
von Zuckerrohrpflanzen wichtig ist.
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Embryogenische Suspensionskulturen
bieten aufgrund der Abwesenheit einer wiederholten Handhabung des
Pflanzengewebes die Möglichkeit, das
Verfahren einfach zu erweitern, sowohl wie die Möglichkeit der relativ einfachen
Automatisierung des Verfahrens besonders für die Massenproduktion. Die
Entwicklung des Verfahrens zu einem praktischen Herstellungssystem
fordert im Idealfall die Herstellung einzelner Embryonen, so dass
sich alle Embryonen auf der gleichen Entwicklungsstufe befinden,
und so dass eine letztendlich hohe Umformungsrate in Pflanzensämlinge entsteht.
Der Vorteil des Anwendung von Embryonen als Propagule besteht daraus,
dass es möglich
ist, dieselben für
eine Direktzulieferung an das Feld einzukapseln.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung bietet
weiter eine vorteilhafte Möglichkeit,
mit welcher die Zuckerrohrpflanzen mit Hilfe von Zellen regeneriert
werden können,
welche aus manipulierten Kulturen ausgewählt wurden. Demnach bietet
das Verfahren der vorliegenden Erfindung eine wirkungsvolle Methode
für die
Anwendung mit neuartigen genetischen Manipulierungstechniken für die Zuckerrohrpflanzenverbesserung,
wie zum Beispiel die somatische Hybridisierung und die genetische
Transformation.
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Das für Schritt 1 des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung verwendete Explantat kann während einer
beliebigen Stufe der Entwicklung aus einem Teil der Zuckerrohrmutterpflanze
gewonnen werden. Die Quelle des Explantates kann zum Beispiel einem
Blatt, der Wurzel, einem jungen Trieb, Knospen, Infloreszenz, oder
aus jungen Knoten der Zuckerrohrpflanze gewonnen werden, und/oder
das Explantat kann aus reifen Embryonen bestehen, welche durch die
Stressbelastung eines Blattes, eines jungen Triebs, einer Wurzel,
einer Interfloreszenz, oder eines jungen Knotens der Zuckerrohrpflanze
erzeugt wurden. Eine solche Stressbelastung kann durch das Behandeln
des Pflanzenteils mit 95% Ethanol für eine Zeitspanne (vorzugsweise
1–5 Stunden)
und/oder das Kühlen
des Pflanzenteils auf eine Temperatur von ungefähr 5– 15°C für eine Zeitspanne von ungefähr 1–3 Monaten
erzeugt werden. Wurzelbasierte oder reife Embryonen werden jedoch
als Explantatmaterial bevorzugt.
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Ein Wurzelexplantat ist vorteilhafterweise während des
Formens von unreifen Embryonen besonders produktiv, und dies beruht
wahrscheinlich auf der Tatsache, dass die Wurzel (besonders die Spitze)
hauptsächlich
aus meristematischem Gewebe besteht. Ausserdem unterliegt ein Wurzelexplantat
vorteilhafterweise weit weniger den Auswirkungen des bekannten Problems
des „Bräunens" von Kulturmedien
und Zellen bei Pflanzengewebekulturtechniken. Dieser „Bräunungseffekt" wird durch die Oxidierung
von phenolischen Verbindungen und deren Umwandlung in quinone Oxidierungsprodukte
produziert. Phenolische Derivative werden oft von Explantaten ausgegeben.
Da ein solches Bräunen
der unreifen Embryonenkultur im Wesentlichen nicht auftritt, wenn
dieselbe mit Hilfe von Wurzelexplantaten erzeugt wurde, besteht
vorteilhafterweise keine Notwendigkeit, das Kulturmedium auszuwechseln,
und wurzelbasierte Kulturen neigen deshalb dazu, über einen
bestimmten Zeitraum hinweg mehr Biomasse zu erzeugen.
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Ein weiterer Vorteil der Anwendung
von wurzelbasierten Explantaten anstelle von Blatt- oder Triebexplantaten
besteht daraus, dass auf diese Weise eine feine, hoch dispersierte,
unreife Embryonenkultur erzeugt wird. Ausserdem kann ein solches Wurzelexplantat
dazu angewendet werden, Embryonen in einer flüssigen Suspensionskultur direkt,
d. h. ohne das Formieren von Zwischencallus, und ohne das Auswechseln
des Kulturmediums alle 2 bis 5 Tage, zu erzeugen. Diese Eigenschaft
ist für
die industrielle Anwendung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
als eine Methode für
das Propagieren von Zuckerrohr mit Hilfe der somatischen Embryogenese besonders
wichtig. Die Kultur des Wurzelexplantates überträgt zusammen mit einem Explantat,
welches nicht aus der Wurzel erzeugt wurde, die gleichen Vorteile
auf die gemischte Kultur wie die weiter oben schon beschriebenen
Vorteile für
die alleinstehende Wurzelexplantatkultur. Wenn so zum Beispiel normalerweise
ein „Bräunen" der Wurzelexplantatkultur auftreten
würde,
wird ein solches Bräunen
in einer gemischten Trieb- und Wurzelexplantatkultur minimiert.
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Ausserdem sind Wurzelexplantate jederzeit erhältlich,
da Wurzeln durch das Einlegen von Triebmaterial mit mindestens einem
Knoten in distilliertes Wasser einfach produziert werden können. Nach
einer gewissen Zeit wird ein Wurzelnetz wachsen, aus welchem Explantatmaterial
gewonnen werden kann. Dies ist bei einer industriellen Anwendung
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung besonders nützlich.
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Die Vorteile der Anwendung eines
Blattexplantates schliessen dessen einfache Erhältlichkeit und die Tatsache
ein, dass es normalerweise in einem nicht verunreinigten Zustand
vorhanden ist.
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Wenn Blattexplantate angewendet werden, sollte
das Blattexplantat vorzugsweise aus einem Bereich stammen, welcher
in der Nähe
des Wachstumspunktes der Pflanze liegt, da die Häufigkeit des Bräunens des
Kulturmediums mit steigendem Abstand von demselben Wachstumspunkt
steigt.
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Ausserdem sollte das Alter der Spendenpflanze,
von welcher das Blattexplantat gewonnen wird, vorzugsweise zwischen
ungefähr
3–12 Monaten
liegen, und am besten ungefähr
9 Monate betragen, da ein Bräunen
des Kulturmediums dann im Wesentlichen nicht auftreten wird, da
beinahe alle Blattsegmente einer 9 Monate alten Pflanze hoch embryogenisch
sind.
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Die oben erwähnten Vorteile der Anwendung eines
Wurzelexplantates, entweder allein oder in Kombination mit anderen
Explantatquellen, und insbesondere für das Vermeiden der Häufigkeit
des oft auftretenden Problems des „Bräunens" bei Pflanzenkulturtechniken, sind für alle Arten
von Pflanzenkulturen von Vorteil (wie zum Beispiel für Bäume, Dattelpalmen,
Kartoffeln), und die Anwendung eines Zuckerrohrwurzelexplantates
ist deshalb keineswegs auf die Kultur des Zuckerrohrs beschränkt.
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Das Verfahren des Kultivierens unreifer
Embryonen aus Explantaten (Schritt 1 der vorliegenden Erfindung)
umfasst vorzugsweise die folgenden Schritte:
- (a)
das Kultivieren von Explantatmaterial in einem Kulturmedium für das Herstellen
von somatischen Zellen;
- (b) das Auswählen
und das Multiplizieren von somatischen Zellen, welche mit Hilfe
des Explantatmaterials erzeugt wurden;
- (c) das Kultivieren der somatischen Zellen für eine Zeitspanne in einem
Kulturmedium, und das Herstellen unreifer Embryonen des Zuckerrohrs
aus denselben somatischen Zellen.
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Die unreifen Embryonen können als
embryonischer Callus gestartet und in einem festen Medium oder als
eine embryonische Zellsuspensionskultur in einem flüssigen Medium,
oder in einer Kombination von festen und flüssigen Medien, welche vorzugsweise
ein „doppellagiges
Medium" repräsentieren,
herangezogen werden.
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Es kann für das Verfahren der vorliegenden Erfindung
von relativ verdünnten
Medien bis zu den weitaus konzentrierteren Formulierungen von Evans u.
a., Gamborg u. a., Schenk und Hildebrandt (SH-Medium), und Murashige
und Skoog (MS-Medium) eine weite Reihe von festen und/oder flüssigen Kulturmedien
angewendet werden. Vorzugsweise werden jedoch feste oder flüssige MS-Medien
für das Verfahren
der vorliegenden Erfindung angewendet, da diese sich für die Formierung
unreifer Embryonen als embryogenische Callus-/Suspensionskultur
und für
das Erzeugen einer somatischen Embryogenese derselben als besonders
vorteilhaft erwiesen haben, was möglicherweise auf der Tatsache
beruht, dass in dem MS-Medium größere Mengen
von Ammoniakstickstoff vorhanden sind. Verschiedene Medien können für die verschiedenen
Schritte des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wie erforderlich
angewendet werden.
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Vorzugsweise sollten jedoch Pflanzenwachstumsregulatoren
wie zum Beispiel Auxine (d. h. 2,4-Dichlorophenoxyascorbinsäure (2,4-D),
Naphtalenascorbinsäure
(NAA), Indol 3-Ascorbinsäure (IAA),
Cyotikine, Gibberelline, Abscissinsäure, Anti-Auxine, Kinetine,
Zeatine und/oder Aktivkohle entweder allein oder in Kombination
mit in der Medienformulierung angewendet werden. 2,4-D Auxin ist
dabei der effektivste Regulator für das Erzeugen unreifer Embryonen
(Callusformierung und/oder Suspensionskultur), die Entwicklung von
Explantaten, und die Entwicklung von somatischen Embryonen aus unreifen
Embryonen mit Hilfe des Verfahrens der vorliegenden Erfindung. Es
sind dabei eine weite Reihe von Konzentrationen von 2,4-D geeignet,
wie zum Beispiel 0,5–10
mg/l, obwohl eine relativ hohe Konzentration wie zum Beispiel ungefähr 3–5 mg/l
bevorzugt angewendet wird. Im Gegensatz dazu üben Cyotikine einen hemmenden
Effekt auf den Wuchs unreifer Embryonen des Zuckerrohrs aus. Vorzugsweise
sollte das Kulturmedium weiter ABA zusammen mit 2,4-D beinhalten,
welche in einer Konzentration von 0.1–20 mg, und vorzugsweise in
einer Konzentration von ungefähr
1 mg/l vorhanden sein sollten. ABA hemmt vorteilhaft den Wuchs von
nicht embryonischen Zellen, so dass der Prozentanteil der embryonischen
Zellen in der Kultur optimiert werden kann.
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Als Kohlen- und Energiequelle repräsentierten
Kohlenhydrate einen wichtigen und unentbehrlichen Bestandteil eines
Gewebekulturmediums. Es wird dabei für das Verfahren der vorliegenden
Erfindung vorzugsweise Saccharose als der wichtigste Kohlenhydratbestandteil
des Mediums der Kultur für das
Zuckerrohr angewendet. Viele andere Monosaccharide, wie zum Beispiel
Glucose und Fructose, Disaccharide wie zum Beispiel Lactose, und
andere Zucker wie zum Beispiel Melibose, können auch zur Wachstumsförderung
und der Embryogenese für
das Kulturverfahren der vorliegenden Erfindung angewendet werden.
Die Anwendung von Saccharose ist jedoch für das Verfahren der vorliegenden
Erfindung besonders vorteilhaft, da dieselbe das Bräunen der Kultur
nicht fördert.
Die angewendete Saccharosekonzentration liegt vorzugsweise innerhalb
eines Bereichs von 10–60
g/l. Am häufigsten
wird dabei eine Saccharosekonzentration von ungefähr 30 g/l
bevorzugt. Bis zur Entwicklung der vorliegenden Erfindung war es
normal, für
die Kultur von Zuckerrohr Kokosnusswasser als einen Bestandteil
dem Kulturmedium hinzuzufügen.
Kokosnusswasser ist jedoch für
das Verfahren der vorliegenden Erfindung zu dessen Vorteil kein
erforderlicher Bestandteil, was die Kosten reduziert.
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Die Herstellung eines embryogenischen
Callus und/oder einer embryogenischen Suspensionskultur kann durch
die Stressbelastung des Explantatmaterials und/oder des Gewebes,
aus welchem das Explantatmaterial vor dem Hinzufügen desselben Explantatmaterials
zu dem Medium (Schritt a) gewonnen wird, besonders effektiv stimuliert
werden.
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Dies kann zum Beispiel durch eine
Stressbehandlung erreicht werden, welche das Kühlen des Explantates auf eine
Temperatur von ungefähr 5°C–15°C für eine Zeitspanne
von ungefähr
1–3 Monaten
beinhaltet. Die Explantate werden dabei vorzugsweise ungefähr 2 Monate
lang auf ungefähr 10°C gekühlt. Andere
geeignete Stressbehandlungen für
das Stimulieren der Embryonenproduktion schliessen das Einweichen
des Explantats in ungefähr
95% Ethanol für
ungefähr
1–5 Stunden
ein. Die letztere Ethanolmethode wird dabei bevorzugt, da diese
Methode jederzeit für
die Behandlung der Zuckerrohrexplantate bereitsteht und ausserdem
Verunreinigungen entfernt, während
sie die Zellen gleichzeitig lebensfähig erhält, d. h. sie können embryonisches
Material formen. Die bevorzugteste Zeitspanne für das Einweichen der Explantate
in Ethanol beträgt
ungefähr
4 Stunden.
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Die freien abgeschnittenen Enden
des von der Zuckerrohrmutterpflanze gewonnenen Gewebes werden vor
der Ethanolbehandlung vorzugsweise mit einem Wachs, wie zum Beispiel
Kerzenwachs, überzogen,
um die Absorption des Ethanols durch das durch die Schnitte freigelegte
Gewebe zu reduzieren. Nach dem Einweichen des Gewebes in Ethanol
wird dasselbe Gewebe vorzugsweise in sterilisiertes trockenes Seidenpapier
oder ähnliches
eingewickelt, um überflüssiges Ethanol
zu absorbieren. Das Explantatmaterial kann dann ausgewählt und
von dem Spendergewebe (d. h. Blatt, Trieb, Wurzel) aussortiert und
dem Kulturmedium hinzugefügt
werden. Das Explantat wird dann für eine Zeit kultiviert, um
die Formierung von somatischen Zellen einzuleiten. Die Entwicklung
der somatischen Zellen wird vorzugsweise vorteilhaft mit Hilfe eines
Kulturmediums eingeleitet, welches ABA beinhaltet. ABA hemmt den Wuchs
anderer Zellentypen, und optimiert auf diese Weise den Prozentanteil
der erwünschten
somatischen Zellen. Somatische Zellen werden weiter mit Hilfe eines
Verfahrens ausgewählt,
welches Zellen gemäß ihrer
Größe und Form
voneinander trennt. Somatische Zuckerrohrzellen verfügen normalerweise über eine
gerundete Form und einen Durchmesser von ungefähr 40–65 μm, und am häufigsten zwischen 46–63 μm. Im Gegensatz
dazu sind nicht embryogenische Zuckerrohrzellen normalerweise länglich und
weniger als ungefähr
46 μm lang.
Eine herkömmliche
Methode für
die Auswahl von hauptsächlich
ausschließlich
somatischen Zellen ist das Sieben der Kultur durch ein erstes Sieb
mit einer Maschengröße von 100–50um, wodurch
im Wesentlichen somatische und nicht-embryonische Zellen durch das Sieb
hindurchgeführt
werden (und wobei größere Partikel
wie zum Beispiel Aggregate herausgefiltert werden), und das darauffolgende
Sieben der einmal gesiebten Kultur mit einem zweiten Sieb mit einer Maschengröße von 50–38 μm, wobei
im Wesentlichen nicht-embryogenische
Zellen durch das Sieb hindurchgeführt werden, während somatische
Zellen herausgefiltert werden. Die optimale Auswahl somatischer
Zellen tritt dann auf, wenn das erste Sieb über eine Maschengröße von ungefähr 63 μm, und das zweite
Sieb über
eine Maschengröße von ungefähr 45 μm verfügt.
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Die ausgewählten somatischen Zellen werden
dann vorzugsweise erneut in dem oben erwähnten 2,4-D-haltigen Medium
suspendiert, welches vorzugsweise wie weiter oben schon beschrieben
für Multiplizierungszwecke
ausserdem ABA beinhaltet.
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Die somatischen Zellen werden dann
für eine Zeit
kultiviert, um unreife Embryonen zu formen, Schritt (c). Im allgemeinen
beträgt
diese Zeitspanne zwischen 10 und 40 Tagen, was jedoch zum Beispiel von
der Natur des Explantates, dem angewendeten Kulturmedium, und der
Konzentration und dem/den Typen) der angewendeten Wachstumsregulatoren abhängen wird.
Im allgemeinen wird der Prozentanteil der somatischen Zellen, welcher
unreife Embryonen formt, mit der Konzentration von 2,4-D steigen.
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Unreife Embryonen können mit
Hilfe des Verfahrens der vorliegenden Erfindung sowohl in dunklen
wie auch in hellen Umgebungen, oder mit einer Kombination von sowohl
dunklen wie hellen Umgebungen hergestellt werden. Die Kultur wird
dabei vorzugshalber photoperiodischen Zyklen von 16 Stunden Licht
und 8 Stunden Dunkelheit ausgesetzt, da dieser Zyklus die größte Anzahl
von Embryonen produziert.
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Das Kultivieren von unreifen Embryonen
aus somatischen Zellen, welche mit Hilfe von Explantaten erzeugt
wurden, kann das Heranziehen von Sub-Kulturen aus der anfänglichen
Kultur einschliessen. Vorzugsweise wird dabei die anfängliche
Kultur mindestens drei Monate lang in dem anfänglichen Medium herangezogen,
bevor die Sub-Kultur in ein frisches Medium überführt wird. Dies hat sich für das herstellen
einer optimalen Anzahl von embryogenischen Kulturen als vorteilhaft
erwiesen.
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Wenn eine anfängliche Kultur eines Explantates
das Erzeugen eines embryogenischen Callus von Explantaten in einem
festen Medium einschließt, wird
Schritt 1 des Verfahrens der vorliegenden Erfindung ausserdem das
Sub-Kultivieren des embryogenischen Callus aus dem Explantat in
einem flüssigen Medium
einschliessen, um embryogenische Zellsuspensionskulturen zu etablieren
und aufrecht zu erhalten. Bis zur Entwicklung der vorliegenden Erfindung präsentierte
eine solche Sub-Kultivierung zahlreiche Probleme, welche sowohl
ein weit verbreitetes Bräunen
des Callus, wenn dieser in ein flüssiges Medium übertragen
wird, wie auch die Produktion einer großen Anzahl von Wurzeln anstelle
von Embryonen in der flüssigen
Kultur, und eine Aggregierung der Calluszellen anstelle einer Formierung
von feinen Suspensionskulturen usw. einschliessen.
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Bisher konnte das Bräunen des
flüssigen Kulturmediums
nur durch das wiederholte Auswechseln des Kulturmediums alle 3–5 Tage
verhindert werden. Ein solches Auswechseln ist zeitraubend und verschwendet
kostspieliges Medium. Das Auswechseln des Mediums kann ausserdem
die Möglichkeit
einer Kulturverunreinigung und den Verlust wichtiger Chemikalien
herbeiführen,
welche von den Zellen produziert werden. Das Auswechseln des Mediums
zur Verhinderung von Bräunungsproblemen
ist deshalb keine praktische Option für die Massenpropagierung von
Zuckerrohr mit Hilfe der somatischen Embryogenese. Die vorliegende
Erfindung hat sich als eine unterschiedliche Lösung für dieses Problem erwiesen,
wobei dieselbe kein wiederholtes Sub-Kultivieren fordert, um ein
Bräunen
zu verhindern.
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Bei der vorliegenden Erfindung wird
vorzugsweise ein embryonischer Callus entweder allein oder in Kombination
mit anderen Typen von Explantat aus einem Wurzelexplantat geformt,
um auf diese Weise die flüssige
Suspensionskultur zu formen. Ein Wurzelcallus dispersiert besonders
schnell und produziert eine feine Suspension mit minimalem Zellaggregat.
Ein Wurzelcallus produziert ausserdem im Wesentlichen keine Medium-
oder Zellbräunung,
und Suspensionskulturen aus Wurzelcallus müssen deshalb nicht subkultiviert
werden, um das Problem des Medium- und/oder Zellbräunens zu
verhindern. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet ein Zuckerrohrwurzelexplantat
für die
Kultur, denn dies ist wichtig für
alle Arten von Pflanzenkultur, wie zum Beispiel Dattelpalmen, welche
bis zur Entwicklung der vorliegenden Erfindung unter solchen „Bräunungsproblemen" gelitten haben.
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Zumindest in einem Fall von aus Blattexplantat
erzeugten Kulturen assistieren Ascorbinsäure und Zitronensäure bei
der Verhinderung des Bräunens von
Zellen und Kulturmedium. Ascorbinsäure wird dementsprechend vorzugsweise
als ein Bestandteil des festen Mediums und des flüssigen embryogenischen
Suspensionsmediums hinzugefügt,
welcher den Callus erzeugt. Verschiedene Konzentrationen von Ascorbinsäure/Zitronensäure sind
zu verschiedenen Zeiten des Kulturprozesses der vorliegenden Erfindung
erforderlich. Während
der Erzeugungsstufe des Callus aus einem Blattexplantat wird vorzugsweise
ungefähr
1– 2 mg/l
Ascorbinsäure
zu dem festen Medium hinzugefügt,
um ein Bräunen
des Explantats zu verhindern. Für
die Erzeugung der Suspensionskultur aus dem Callus wird vorzugsweise
50 mg/l bis 200 mg/l Ascorbinsäure,
und noch vorzugsweiser 100 mg/l Ascorbinsäure zusammen mit vorzugsweise
250 mg/l Zitronensäure
zu dem Medium hinzugefügt.
Nach dem anfänglichen
Schritt der Suspensionskultur sollte in dem Aufrechterhaltungsmedium
vorzugsweise eine Konzentration von 2 mg/l bis 20 mg/l, und noch
bevorzugter ungefähr
10 mg/l Ascorbinsäure
vorhanden sein, um ein Bräunen
zu verhindern.
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Andere Anti-Oxidiermittel wie zum
Beispiel Aktivkohle können
auch einen Teil des anfänglichen festen
Mediums repräsentieren,
bevor der Callus in ein flüssiges
Medium übertragen
wird, um die Suspensionskultur zu erzeugen.
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Andererseits können sowohl Wurzelexplantate
wie auch wurzelfreie Explantate zusammen kultiviert werden, da die
Gegenwart des Wurzelexplantates/Callus das Auftreten einer Medium-
und Zellbräunung
im Wesentlichen hemmt.
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Ein wichtiger Punkt, welcher die
Formierung von Suspensionskulturen und deren darauffolgendes Wachstum
beeinflusst, ist die Dichte des Callusinnokulums. Je höher die
Dichte des Innokulums ist, desto höher wird auch Frequenz der
Zellaggregation sein. Um eine fein dispersierte Suspensionskultur
zu erhalten, sollte die Innokulumdichte deshalb vorzugsweise zwischen
1 und 10 g/l des Mediums betragen. Die am meisten bevorzugte Dichte
beträgt
ungefähr 5
g/l.
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Die Photoperiode für die optimale
Vermehrung der Suspensionskultur besteht vorzugsweise aus Zyklen
von ungefähr
16 Stunden Licht/8 Stunden Dunkelheit.
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Die Kohlenhydratquelle innerhalb
des flüssigen
Kulturmediums besteht vorzugsweise aus Saccharose. Sie kann natürlich auch
aus anderen Arten von Kohlenhydraten wie zum Beispiel den oben beschriebenen
Mono- und Disacchariden bestehen. Für eine optimale Embryoherstellung
wird jedoch eine Saccharose- und/oder
Glucosekonzentration von 20 bis 60 g/l bevorzugt, wobei ungefähr 30 g/l
am meisten bevorzugt wird.
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Abscissinsäure (ABA) wird vorzugsweise
in das flüssige
Medium mit eingeschlossen. Eine Konzentration von zwischen 0.1 und
20 mg/l wird bevorzugt, und ungefähr 1 mg/l wird besonders bevorzugt, da
dies den Wuchs von nicht embryogenischen Zellen unterdrückt und
gleichzeitig den Wuchs von embryonischen Zellen und die Produktion
einer im Wesentlichen reinen embryonischen Kultur fördert. Dies ist
besonders vorteilhaft für
eine wirkungsvolle, langzeitige Aufrechterhaltung der embryogenischen
Kultur, denn es macht die arbeitsintensive Entfernung der nicht
embryogenischen Zellen unnötig,
welche während
einer jeden Sub-Kultivierung geformt werden, und stellt eine wirkungsvolle Langzeitneugenerierung
sicher. Diese Anwendung von ABA in Kulturmedien für das Hemmen
des Wuchses von nicht embryogenischen Zellen könnte sich auch für das Kultivieren
anderer Pflanzentypen als wichtig erweisen.
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Für
die kommerzielle Massenpropagierung von Embryonen des Zuckerrohrs,
wo der aus dem Explantat gewonnene Callus anfänglich in einem festen Medium
herangezogen wird, wird es bevorzugt, denselben zur Weiterentwicklung
in eine flüssige
Kultur zu übertragen.
Wenn der aus dem Explantat gewonnene Callus anfänglich in einem festen Medium herangezogen
wird, und auch seine Weiterentwicklung in einem festen Medium fortgesetzt
wird, werden sich die Embryonen nicht synchron entwickeln und müssen individuell
gehandhabt werden, obwohl sie sich letztendlich auch als Zuckerrohrpflanzensämlinge etablieren
werden. Für
eine kommerzielle Massenpropagierung von Zuckerrohr wird es deshalb
bevorzugt, dass der aus dem Explantat gewonnene Callus zur Weiterentwicklung
von dem festen Medium in eine flüssige
Suspensionskultur übertragen wird.
Es ist jedoch wichtig hervorzuheben, dass es andererseits auch möglich ist,
unreife globulare Embryonen aus Wurzelexplantaten direkt in einer
flüssigen
Suspensionskultur zu erzeugen, wobei eine anfängliche Erzeugung in einem
festen Medium, wie es zum Beispiel zumindest für Trieb- und Blattexplantatkulturen
erforderlich ist, unnötig
ist.
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Schritt 2 des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung umfasst deshalb vorzugsweise das Ausreifen der unreifen
globularen Embryonen in einer flüssigphasigen
Suspensionskultur, so dass die Embryonen durch das Einleiten der
somatischen Embryogenese vollständig
entwickelt werden können.
Bis zur Entwicklung der vorliegenden Erfindung haben Probleme die
erfolgreiche Herstellung von reifen Embryonen des Zuckerrohrs in
flüssigen
Kulturen verhindert.
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Die vorliegende Erfindung bietet
ein Verfahren, mit welchem diese Wurzel-, Trieb- und Blattexplantate
erfolgreich als die anfängliche
Pflanzengewebequelle erzeugt werden können. Es werden dabei vorzugsweise
Wurzelexplantate angewendet. Aus Wurzeln gewonnene Kulturen produzieren
dabei während
Schritt 2 vorteilhafterweise ein schleimiges Material, welches die
Suspension viskos gestaltet. Dieses schleimige Material verfügt über wichtige
Eigenschaften, welche das Bräunen
weitgehend verhindern. Die gesteigerte Viskosität des Kulturmediums steigert
ausserdem den Grad der Embryogenese. Die Produktion des schleimigen
Materials könnte auch
mit Hilfe von Zuckerrohrwurzeln eingeleitet werden, wenn dieselben
Wurzeln bei einer relativ hohen Temperatur (wie zum Beispiel 35°C) unter
sterilen Bedingungen in Wasser eingetaucht würden. Das schleimige Material
könnte
dann gesammelt und zu einer beliebigen Pflanzen-/Gewebekultur hinzugefügt werden,
wenn dieselbe unter „Bräunen" leidet. Das Anwenden
dieses Materials könnte
das Hinzufügen von
teuren Antioxodiermitteln zu Kulturmedien ersetzen, welche normalerweise
erforderlich sind, um ein „Bräunen" zu verhindern.
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Wie weiter oben schon beschrieben
können unreife
Embryonen des Zuckerrohrs in einem Medium mit 2,4-D wirkungsvoll
aus Explantaten erzeugt werden. Es wird dabei für Schritt 2 bevorzugt, dass die
unreifen Embryonen danach in ein flüssiges Medium ohne 2,4-D Auxin übertragen
werden, um deren Weiterentwicklung zu reifen Embryonen zu fördern. Es
werden jedoch nur aus Wurzeln gewonnene Suspensionskulturen in dem
flüssigen,
2,4-D-freien Medium hauptsächlich
ohne Bräunen
reife Embryonen entwickeln. Wenn zum Beispiel aus Blättern und
Trieben gewonnene Suspensionskulturen in ein 2,4-D-freies Medium übertragen
werden, wird ein gewisses Bräunen
auftreten, welches das Ausreifen der Embryonen reduziert. Dementsprechend
wird es unter solchen Umständen
bevorzugt, zu diesem Zeitpunkt Aktivkohle oder andere geeignete
Anti-Oxidiermittel zu dem Medium hinzuzufügen, um auf diese Weise das
Bräunen
des Mediums und der Zellen zu kontrollieren und die Entwicklung
reifer Embryonen zu fördern.
Das Hinzufügen
der Aktivkohle/des Anti-Oxidiermittels ist für aus Wurzeln gewonnene Kulturen
nicht unbedingt notwendig, kann jedoch unter bestimmten Umständen erfolgen,
zum Beispiel wenn die Wurzelkultur älter als ungefähr zwei
Monate ist, da die Wurzelkultur nach diesem Zeitpunkt normalerweise
unter dem Problem des „Bräunens" zu leiden beginnt.
Wenn Aktivkohle jedoch hinzugefügt
werden soll, sollte dieselbe vorzugsweise in einer Konzentration
von ungefähr
3 g/l hinzugefügt
werden.
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Die Kultur sollte sich dann vorzugsweise über eine
gewisse Zeitspanne hinweg entwickeln können, und vorzugsweise über zwischen
50 und 60 Tage. Während
dieser Ausreifungsperiode sollte das Medium vorzugsweise oft ausgewechselt
werden, wie zum Beispiel wöchentlich.
Die somatische Embryogenese der unreifen globularen Embryonen zu bipolaren,
und dann zu reifen somatischen Torpedo-Embryonen tritt nach ungefähr 30–40 Tagen
auf und wird zum Beispiel von dem Zustand der Kultur abhängen.
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Wenn somatische Embryogenese für die Massenproduktion
von Zuckerrohrpflanzen angewendet werden soll, sollten die reifen
Embryonen, welche an das Feld ausgeliefert werden (vorzugsweise
in der Form von künstlichen
Samen) einen gleichmäßigen Pflanzenwuchs
produzieren, um landwirtschaftliche Verfahren wie zum Beispiel das
Jäten von Unkraut,
die Irrigierung, und das Ernten zu ermöglichen. Im Fall des Zuckerrohrs
müssen
Pflanzen eine bestimmte Reife erreichen, um die Zuckerproduktion maximieren
zu können.
Die Zuckerernte ist nach dem Erblühen dramatisch reduziert. Es
ist deshalb kritisch, dass alle reifen Embryonen sich vor der Keimung
auf der gleichen Entwicklungsstufe befinden, so dass die Pflanzen
zur gleichen Zeit reifen.
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Um eine asynchrone Reifung der unreifen Embryonen
zu vermeiden, umfasst Schritt 2 vorzugsweise ein Verfahren für das Behandeln
der Embryonen, mit welchem eine solche asynchrone Entwicklung verhindert
werden kann. Geeignete Behandlungen schliessen das Aufbewahren der
Suspensionskultur in Kaltschränken
ein. Optimale Bedingungen sind zum Beispiel Aufbewahrungstemperaturen
von 5°C
(+/–1°C) für ungefähr 10 Tage.
Eine weitere einfache Behandlung, welche vorteilhaft und einfach
in Vitro angewendet werden kann, ohne eine Verunreinigung zu riskieren,
ist die Hitzebehandlung, welche zum Beispiel bei 50°C für 45–60 Minuten
stattfindet. Nach dieser Behandlung verlieren nicht-embryogene sowohl
wie embryogene Zellen ihre Lebensfähigkeit, während Embryonen unbeeinflusst
bleiben.
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Nach dieser Hitzebehandlung, oder
als eine Alternative, sollte die Suspensionskultur wie weiter oben
im Zusammenhang mit dem ersten Schritt der vorliegenden Erfindung
beschrieben vorzugsweise gesiebt werden, um eine Kultur auszuwählen, welche einen
größeren Prozentanteil
von somatischen Embryonen beinhaltet. Im Idealfall sollte die Suspension mit
Hilfe eines Siebs mit einer Maschengröße von 63 μm gesiebt, und dann auf einem
zweiten Sieb mit einer Maschengröße von 45 μm gesammelt
werden.
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Im Idealfall sollte die Kultur nach
dem Sieben weiter gerührt
werden, wodurch im Wesentlichen alle verbleibenden nicht-embryogenischen
Zellen entfernt werden. Wenn die Kultur in einem Bioreaktor gerührt wird,
kann dieses Rühren bequemerweise durch
das Betreiben des Rührelementes
mit ungefähr
500 upm für
ungefähr
1 Stunde durchgeführt werden.
Der Fachmann auf diesem Gebiet wird dabei erkennen, dass die oben
erwähnten
Verfahren für das
Optimieren einer synchronen Entwicklung von Embryonen in einer Kultur
auch für
andere Arten von Pflanzenkulturen, bei welchen eine asynchrone Entwicklung
normalerweise auftritt, vorteilhaft angewendet werden können. Beispiele
schliessen Kulturen von Embryonen für die Herstellung von Bäumen, Dattelpalmen,
und Kartoffeln ein.
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Die Herstellung von somatischen Embryonen
des Zuckerrohrs mit Hilfe von Bioreaktoren ist für die Massenpropagierung von
Zuckerrohrpflanzen aus Gewebe- und
Zellenkulturen besonders wünschenswert.
Das Anwenden eines solchen Bioreaktors ermöglicht das Kontrollieren der
Kulturbedingungen, das Automatisieren des Verfahrens, das Herstellen
großer
Mengen von Suspensionskulturen, und gestaltet das Sub-Kultivieren
von Suspensionskulturen unnötig.
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Bioreaktoren verfügen im Vergleich mit Schüttelkolben
bei der somatischen Embryogenese über zahlreiche Vorteile. Abgesehen
von ihrem großen
Fassungsvermögen
bieten Bioreaktoren aufgrund des Mischens, welches entweder durch
mechanisches Rühren
oder durch Anreicherung des Mediums mit Sauerstoff erfolgt, eine
homogene Kultur. Mit der Anwendung von Bioreaktoren ist es möglich, den
pH-Wert, die Konzentration von aufgelöstem Sauerstoff, und andere
Umweltbedingungen zu überwachen.
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Einer der wichtigsten Punkte ist
dabei die Konzentration des aufgelösten Sauerstoffs in dem Medium,
welche mit Hilfe der Anreicherung desselben mit Sauerstoff und des
Rührens
in dem Bioreaktor kontrolliert wird. Andere wichtige Punkte schliessen
die Verteilung und die Dichte von Zellen innerhalb des Mediums ein.
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Für
das Verfahren der vorliegenden Erfindung eignen sich viele Arten
von Bioreaktor, wie zum Beispiel Luftauftrieb-Bioreaktoren und mechanisch gerührte Bioreaktoren.
In einem Luftauftrieb-Bioreaktor wird Luft dazu angewendet, sowohl
die Anreicherung mit Sauerstoff wie auch das Mischen der Kultur durchzuführen. Mit
dem mechanisch gerührten
Bioreaktor ist es möglich,
die Sauerstoffanreicherung des Mediums unabhängig von der Mischstufe zu
kontrollieren. Dieser letztere Bioreaktortyp wird aus dem Grund
bevorzugt, dass es mit demselben möglich ist, die Rotiergeschwindigkeit
des mechanischen Rührers
unabhängig
zu variieren. Keine der nicht embryogenischen Zellen werden bei
Rotorgeschwindigkeiten von mehr als 500 upm überleben, so dass eine Variierung
der Rotorgeschwindigkeit eine wertvolle Methode für das Verbessern
der Synchronität
einer embryogenischen Kultur repräsentiert.
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Der Prozentanteil der somatischen
Embryogenese in dem gerührten
Tank des Bioreaktors ist im allgemeinen höher als derjenige in einem
Luftauftrieb-Bioreaktor. Der gerührte
Tank liefert eine gute Mischung auf allen Ebenen, während die
Luftdurchflußrate
in dem Luftauftrieb-Bioreaktor mit steigendem Wuchs ununterbrochen
gesteigert werden muss, da viele der Zellen sich am Boden absetzen, wenn
die Luftdurchflußrate
zu niedrig ist. Eine hohe Luftdurchflußrate bedeutet ausserdem eine
beachtliche Verdunstung und das Formen einer Schaumdecke, welche
wiederum zu einem Festsetzen vieler Zellen an den Wänden des
Bioreaktors führen.
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Eine weitere bevorzugte Ausführung der
vorliegenden Erfindung bietet ein Verfahren für das Kultivieren von reifen
somatischen Embryonen des Zuckerrohrs aus unreifen Embryonen mit
Hilfe der folgenden Schritte:
- (1) dem Vorbereiten
einer flüssigen
Suspensionskultur unreifer Embryonen aus einem Explantat;
- (2) dem Kultivieren der Suspension in einem Bioreaktor, und
dem Formen von somatischen Embryonen.
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Das Kultivieren des Schrittes 1 und
des Schrittes 2 findet vorzugsweise in einem Bioreaktor statt. Schritt
1 könnte
jedoch andererseits zum Beispiel auch in einem Schüttelkolben
stattfinden, und die in einem Bioreaktor gemäß Schritt 2 angewendete unreife
Embryonenkultur kann als ein Innokulum für das Kultivieren verwendet
werden.
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Schritt 1 umfasst vorzugsweise das
direkte Kultivieren eines embryonischen Wurzelcallus aus einem Wurzelexplantat
in einem Medium mit 2,4-D ABA. Im Idealfall wird die Konzentration
des 2,4-D in einem Bereich von 0.1 bis 5 mg/l, und vorzugsweise 3
mg/l liegen, und die Konzentration des ABA wird im Idealfall zwischen
0.1 und 20 mg/l betragen, und vorzugsweise 1 mg/l. Vor dem Durchführen des
Schrittes 2 sollte das Verfahren vorzugsweise das Sieben der Kultur
mit Hilfe eines Siebes umfassen, um auf die weiter oben schon eingehender
beschriebene Weise eine feine Suspension zu formen. Die Maschengröße des Siebs
sollte vorzugsweise 63 μm
betragen, und die Suspension sollte auf einem Sieb mit einer Maschengröße von 45 μm gesammelt
werden, welches sicherstellen wird, dass die feine Suspension im
Wesentlichen hauptsächlich
somatische Zellen beinhaltet. Danach umfasst das Verfahren vorzugsweise
einen weiteren Schritt des erneuten Suspendierens der Kultur des
Schrittes 1 in einem frischen Medium vor dem Durchführen des
Schrittes 2. Dieser weitere Schritt umfasst vorzugsweise das Sub-Kultivieren in einem
frischen Medium mit 2,4-D und ABA, am besten für 1 Monat, um auf diese Weise
eine besonders embryonische Kultur zu formen. Die Dichte der Innokulation
für die
erneute Suspension in einem Bioreaktor beträgt vorzugsweise 5 g/l. Möglicherweise
noch verbleibende embryogenische Zellen werden vorzugsweise durch
das Rühren
der Kultur bei 500 upm für
1 Stunde entfernt. Dies kann am bequemsten in einen Bioreaktor mit
einem gerührten Tank
durchgeführt
werden, in welchem die Rotorgeschwindigkeit des Rührers entsprechend
eingestellt werden kann.
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Schritt 2 umfasst vorzugsweise das
Kultivieren der Suspension in einem 2,4-D-freien Medium, welches ABA beinhaltet,
vorzugsweise in einem gerührten
Bioreaktor. Das Medium in dem Bioreaktor wird vorzugsweise regelmäßig ausgewechselt,
bis ein Ausreifen auftritt. Dies tritt im allgemeinen nach ungefähr 50 Tagen
auf. Das Medium wird vorzugsweise zum Beispiel alle 10 Tage ausgewechselt.
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Die mit Hilfe des Verfahrens der
vorliegenden Erfindung (in einem Bioreaktor oder anderswo) hergestellten
reifen Embryonen können
danach eingekapselt werden, um „künstliche Samen" zu formen.
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Die Herstellung von Zuckerrohrpfänzlingen umfasst
das Ausreifen von somatischen Embryonen zu Pflanzensämlingen
durch das Keimen der Embryonen. Diese Schritt umfasst vorzugsweise
das Kultivieren von einzelnen somatischen Embryonen in einem flüssigen Medium.
Dieses Kultivieren findet vorzugsweise auf einem Polyethylenschaum
statt. Polyethylenschaum stützt
die Sämlinge
auf eine vorteilhafte Weise und ermöglicht ein einfaches und direktes Übertragen
der Sämlinge
auf das Feld. Die somatischen Embryone befinden sich zu diesem Zeitpunkt vorzugsweise
in einer späten
Torpedostufe. Die Embryonen werden vorzugsweise in einem flüssigen, 2,4-D-freien
Medium kultiviert. Das Medium kann vorteilhafterweise ABA in einer
Konzentration von 0.05–1
mg/l beinhalten, und vorzugsweise 0.1 mg/l. Die aus den mit ABA
behandelten Embryonen hergestellten Sämlinge haben sich als lebensfähiger bewiesen
und überleben
unter Gewächshausbedingungen
weitaus besser.
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Die mit Hilfe des Verfahrens der
vorliegenden Erfindung hergestellten somatischen Embryonen können eingekapselt
werden, um vor dem Keimen künstliche
Samen zu formen.
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Eine weitere bevorzugte Ausführung der
vorliegenden Erfindung bietet ein Verfahren für das Einkapseln eines somatischen
Embryos, welches den Schritt des Hinzufügens von mindestens einem Mittel zu
demselben somatischen Embryo umfasst. Das Verfahren eignet sich
für das
Einkapseln vieler pflanzlicher somatischer Embryonen wie zum Beispiel
Zuckerrohr, alle Baumtypen, Kartoffeln, Dattelpalmen usw., für das Formen
von sogenannten „künstlichen
Samen", welche einfach
handzuhaben, zu lagern, und zu transportieren sind, ist jedoch nicht auf
diese beschränkt.
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Das Einkapselungsmittel umfasst vorzugsweise
mindestens eine Getreidemehl-/Wasserpaste. Eine solche Paste als
Einkapselungsmittel ist besonders vorteilhaft, da sie Nährstoffe
für den
eingekapselten Embryo liefert, das Anreichern desselben mit Sauerstoff
ermöglicht,
und eine Kruste formt, welche den Embryo feucht hält und ein
einfaches Keimen des Embryos ermöglicht,
und dennoch preiswert ist. Sorghummehl ist ein besonders bevorzugtes
Mittel, da es besonders preiswert ist. Das angewendete Mehl kann
entweder fermentiert oder nicht fermentiert werden. Fermentiertes
Mehr wird jedoch bevorzugt, da die mit Hilfe desselben hergestellten
Kapseln im Wesentlichen gegen ein Einreissen sehr widerstandsfähig sind.
Die Mehl-/Wassermischung besteht vorzugsweise aus 5–30 g Mehl
pro 100 ml Wasser, wobei eine Mischung von 10 g Mehl auf 100 ml Wasser
am meisten bevorzugt wird.
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Das Verfahren des Einkapselns umfasst
vorzugsweise die folgenden Schritte:
- (1) das
Herstellen einer Mehl-/Wasserpaste;
- (2) das Zusetzen somatischer Embryonen zu der Paste;
- (3) das Einsetzen einzelner in Paste eingekapselter Embryonen
in Wasser, um eine Kapsel um jeden Embryo zu formen;
- (4) das Trocknen der Kapsel.
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Das Verfahren des Formens der Mehl-/Wasserpaste
umfasst vorzugsweise das Vermischen des Mehls mit dem Wasser, das
Wärmen
der Mischung, um eine Paste zu formen, das Verarbeiten der Mischung
in einer Autoklave, und das Kühlen
der Paste.
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Vor dem Trocknen kann die Kapsel
in ein mikrobizides Mittel wie zum Beispiel ein Fungizid und/oder
ein Bakterizid eingetaucht werden.
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Vor oder nach Schritt (4) des Verfahrens
für das
Einkapseln des Embryos kann das Verfahren weiter die folgenden Schritte
umfassen:
- (a) das Hinzufügen von Natriumalginatlösung zu den
Kapseln;
- (b) das anschließende
Einsetzen der Kapsel in Calciumchloridlösung. Diese zusätzlichen
Schritte produzieren Perlen von Calciumalginat, in welche einzelne
Embryonen in einer Mehlpaste eingekapselt sind.
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Im Idealfall beträgt die Konzentration der für den oben
erwähnten
Schritt angewendete Natriumalginatlösung ungefähr 3%, wobei dieselbe während Schritt
2 vorzugsweise zu einer 75 mM-Lösung
Calciumchlorid hinzugefügt
wird. Die Calciumalginatperlen, welche einen einzigen Embryo beinhalten,
können
entweder in einem flüssigen
oder einem festen Medium wie zum Beispiel einem 2,4-D-freien Medium,
oder direkt in Erde keimen.
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Das Verfahren der vorliegenden Erfindung bietet
daher einen künstlichen
Samen, welcher einen Pflanzenembryo enthält, welcher in ein mehlbasiertes
Material eingekapselt ist. Der in Mehl eingekapselte Embryo wird
vorzugsweise in eine Calciumalginatperle eingekapselt. Der künstliche
Samen wird vorzugsweise mit Hilfe des oben beschriebenen Verfahrens
hergestellt.
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Solche künstliche Samen, welche somatische
Embryonen beinhalten, liefern im Vergleich mit sexuellen Samen viele
Vorteile. Diese schliessen zum Beispiel eine höhere Keimungsrate ein, als
sie für
sexuelle Samen typisch ist. Die künstlichen Samen sind ausserdem
genetisch stabil und im Gegensatz zu den chromosomen Variationen
und der schlechten Lebensfähigkeit
sexueller Samen besonders lebensfähig. Solche künstlichen
Samen liefern ausserdem zahlreiche Vorteile gegenüber der
vegetativen Propagierung von Zuckerrohr, welche besonders mit Bezug
auf den Verbrauch von Zuckerrohr, den Arbeitsaufwand, und den Transport
kostspielig ist und ein hohes Verunreinigungsrisiko aufweist. Das
Verfahren für
das Herstellen von somatischen Embryonen und die anschließende Einkapselung und
das Formen künstlicher
Samen der vorliegenden Erfindung bietet eine besonders wirkungsvolle
Methode der Zuckerrohrherstellung, denn es bietet eine verunreinigungsfreie,
arbeitsarme, zeitsparende Methode für die Massenproduktion lebensfähiger und genetisch
identischer künstlicher
Samen mit Hilfe eines einzigen Zuckerrohrexplantates. Die auf diese Weise
hergestellten künstlichen
Samen können
unter mininalem Kostenaufwand eingelagert und ausgepflanzt werden.
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Die mit Hilfe der vegetativen Propagierung einer
Mutterpflanze hergestellten Pflanzen sind sich in ihrer Morphologie,
ihrem Zuckergehalt, ihrer Biochemie usw. genau wie diejenigen, welche
mit Hilfe der somatischen Embryogenese der vorliegenden Erfindung
erzeugten Pflanzen sehr ähnlich,
und die mit Hilfe des Verfahrens der vorliegenden Erfindung hergestellten
Pflanzen sind wiederum der Originalmutterpflanze in einer weiten
Reihe von Charakteristiken sehr ähnlich.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung bietet deshalb eine konunerziell
wichtige und realisierbare neue Methode für die Massenproduktion von
Zuckerrohr.
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Die vorliegende Erfindung soll nun
unter Bezugnahme auf die nicht einschränkenden folgenden Beispiele
näher beschrieben
werden.
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Beispiele
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Vorbereitung der Blattexplantate
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Zuckerrohrsetzlinge der Sorte Co527
(Kenana Sugar Company) wurden zunächst 2 Tage lang in ein Wasserbad
von 52°C
eingetaucht, um mögliche Verunreinigungen
freizulegen und die Wurzel- und Triebbildung zu fördern.
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Die Setzlinge wurden anschließend bei
25°C und
einer 16-stündigen
Photoperiode auf Levington Multipurpose Compost (Fisons) in einem
Gewächshaus
von November bis April herangezogen, wobei dieselben von Mai bis
Oktober natürliches
Tageslicht erhielten.
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Die wachsenden Pflanzen wurden einmal wöchentlich
mit Flüssigdünger (Tomorite
Rey TM, Fisons) gedüngt.
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Es wurden dann nach drei Monaten
Blattexplantate in der Form von 5 mm-Segmenten von äusseren und inneren Blättern entnommen.
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Die Blattexplantate wurden durch
Einweichen in 95% Ethanol 20 Minuten lang sterilisert.
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Vorbereitung der Trieb-
und Wurzelexplantate
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Sämlinge
wurden in Vitro von einer Calluskultur gewonnen, welche mit Hilfe
eines Blattexplantates (Sorte Co527) erzeugt wurde. Es wurde aus diesen
Sämlingen
dann eine Mutterpflanze ausgewählt,
welche auf einem Triebmultiplizierungsmedium propagiert wurde. Wurzel-
und Triebexplantate wurden dann von drei Monate alten mikropropagierten
Pflanzen entnommen. Das Wurzel- und Triebexplantat wurde anschließend von
regenerierten Pflanzen ohne Sterilisierung auf axenische Kulturen übertragen.
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Vorbereitung eines kultivierten
MS-Mediums (Murashige and Skoog. 1962)
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Das Grundmedium wurde aus fertigen
Lösungen
vorbereitet und dann mit verschiedenen Kombinationen von Pflanzenwachstumsregulatoren, Vitaminen
und Zuckern vervollständigt,
wonach fertige Lösungen
derselben getrennt weiter verarbeitet und bei –20°C in dunklen Flaschen aufbewahrt
wurden. Myo-Inosiltol, Verfestigungsmittel (Agar), und Kohlenhydrate
wurden während
der Vorbereitung dann zu dem Medium hinzugefügt. Das Medium wurde dann mit
einer doppelten Menge von distilliertem Wasser aufgefüllt. Hitzestabile
Pflanzenwachstumsregulatoren sowohl wie andere Zusammensetzungen wurden
dann vor der Verarbeitung in der Autoklave hinzugefügt, während hitzelabile
Zusammensetzungen wie zum Beispiel Zeatin und ABA kurz vor dem Ausgiessen
auf die sterilen Platten zu dem lauwarmen Medium hinzugefügt wurden.
Alle Medien wurden dann mit Hilfe von 1M MaOH oder 1M HCl vor der
Verarbeitung in der Autoklave auf einen pH-Wert von 5.8 eingestellt.
In dem Fall des festen Mediums wurde vor dem Einstellen des pH-Wertes
0.9% (Massenanteil) Agar (Sigma, UK) hinzugefügt.
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Das Murashige and Skoog (1962) Medium mit
30 g/l Saccharose und 3 mg/l 2,4-D wurde dann für das Heranziehen und das Aufrechterhalten
der Calluskulturen und der Suspensionskulturen in Schüttelkolben
und Bioreaktoren angewendet; es wird hier als MS 1 bezeichnet. Für die Embryogenese wurde
das Murashige and Skoog Medium mit 30 g/l Saccharose angewendet,
welches hier als MS2 bezeichnet wird. Die Medien wurden wie erforderlich abgeändert.
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Aseptische Proben wurden dann regelmäßig entnommen
und auf MYGP-Agar
(Malz- und Hefeextrakt, Glucose und Pepton), PDA (Kartoffeldextroseagar),
und NA (Nährstoffagar)
-Platten aufgetragen, welche alle von Oxoid, Basingstoke, Hants,
geliefert wurden. Diese Pflanzen wurden dann 1 Woche lang bei 25°C ausgereift,
bevor dieselben auf mikrobialen Bewuchs überprüft wurden.
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Initiierung der Calluskulturen
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Calluskulturen wurden durch das Kultivieren von
Explantaten in 90 × 15
mm sterilen Petri-Schalen aus Plastik (Sterilin Ltd., UK) initiiert,
welche das mit 0.9% Agar verfestigte MS 1 enthielten. Die Petri-Schalen
wurden dann mit Parafilm (American National Can Co.) versiegelt,
um den Feuchtigkeitsverlust durch Verdunstung zu reduzieren. Nach
mehreren Wochen des Ausreifens, d. h. wenn der Callus ausreichend
gewachsen war, wurde derselbe mit einer sterilen Zange entfernt
und auf frische Agarplatten positioniert. Diese wurden dann einen
weiteren Monat lang ausgereift. Das restliche Originalexplantat
einschließlich
aller dunkelbraunen oder verunreinigten Gewebe wurde entsorgt.
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Herstellung der Suspensionskulturen
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Die Suspensionskulturen wurden anfänglich durch
das Einfüllen
von 0.5–1.0
g (Frischgewicht) von Callusmaterial in sterile 250 ml Erlenmeyer-Schüttelkolben
(Corning, Stone, Staffs.) hergestellt, welche schon 50 ml MS1 enthielten.
Nach dem erneuten Versiegeln mit einer doppelten Schicht von sterilisierten Aluminiumfolienquadraten
von ungefähr
12 × 12
cm Größe wurden
die Kolben auf Rotierschüttelapparate gestellt
und mit 100 upm geschüttelt.
Im Laufe mehrerer Wochen förderte
diese sanfte Schüttelbewegung
das Heraustrennen kleinerer Bruchteile von Zellen und einzelner
Zellen aus dem Gesamtaggregat. Die Kulturen wurde dann subkultiviert,
wobei das Übertragen
der kleineren Klümpchen
und das Entsorgen des Restaggregates besonders vorsichtig durchgeführt wurde.
Aliquoten von 10–15
ml des feineren Zellaggregates wurden dann jede Woche in 50 ml eines
frischen Mediums in 250 ml Schüttelkolben übertragen.
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Direkte Initüerung von
Wurzelkulturen für
die begrenzte Herstellung
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Wurzeln wurden entweder von reifen
Pflanzen oder von mikropropagierten Pflanzen geerntet und direkt
in ein flüssiges
Medium eingelegt, welches 0.5–10
mg/l 2,4-D (vorzugsweise 3 mg/l) und 0.1–10 mg/l ABA (vorzugsweise
1 mg/l) enthielt. Auf diese Weise wurde eine feine Suspensionskultur
geformt.
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Herstellung reifer Embryonen
mit Hilfe der somatischen Embryogenese
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Für
die Embryogenese wurden Kulturen in ein MS-Medium übertragen,
welches frei von 2,4-D war. Das Ausreifen der Embryonen trat in
demselben MS-Medium
ohne Wachstumsregulator auf.
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Initüerung von Wurzelsuspensionen
für die
industrielle Anwendung (als Innokulum für große Bioreaktoren)
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Eine gut herangezogene Mutterpflanze
mit einem Alter von neun Monaten war hier die Quelle des Pflanzenmaterials.
Die Pflanze wurde 10 cm über
dem Erdboden angeschnitten, und ein Setzling mit zwei Knoten (ungefähr 20 cm
lang) wurde entnommen, wobei die Schnittenden mit Hilfe von geschmolzenem
Paraffinwachs versiegelt wurden. Der Setzling wurde dann in 20%
Natriumhypochlorid 20 Minuten lang sterilisiert und mehrere Male
mit distilliertem Wasser gewaschen, wonach die gewachsten Enden
entfernt wurden. Die Knospen wurden vorsichtig entfernt, um das
Wachstum von Trieben innerhalb des Bioreaktors zu hemmen. Die Pflanze
wurde dann in einen 3-Liter-Bioreaktor in die Nähe der Wand desselben positioniert,
und mit Hilfe eines mit einem nicht giftigen Klebstoff befestigten
runden Silikonrohres an derselben Wand festgehalten.
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Der Bioreaktor wurde dann mit distilliertem Wasser
gefüllt,
und die Temperatur wurde mit Hilfe eines Wasserbades auf 35°C kontrolliert,
ohne den Rührer
zu betätigen.
Daraufhin wuchs ein massives Wurzelnetz. Als die Wurzeln ungefähr 1 Zoll
lang waren, wurde das distillierte Wasser aus dem Bioreaktor abgesaugt,
und derselbe wurde mit dem MS 1 Medium gefüllt. Die Temperatur wurde anschließend auf 27°C reduziert.
Der Bioreaktor wurde nun mit 100 upm gerührt. Nach 1 Monat war eine
feine, bräunungsfreie
Suspension für
die Anwendung als ein Innokulum vorhanden.
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Die feine Suspension wurde mit Hilfe
eines Siebs mit einer Maschengröße von 63 μm gesiebt und
auf einem Sieb mit einer Maschengröße von 45 μm gesammelt.
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Herstellung von somatischen
Embryonen für
die kommerzielle Anwendung in einem 5-Liter-Bioreaktor
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25 g Zellen wurden dem oben erwähnten Innokulum
entnommen und für
das Innokulieren eines 5-Liter-Bioreaktors mit einem Rührtank und
einem MS2 Medium angewendet. Der Rührer wurde mit 500 upm betrieben,
so dass möglicherweise
noch vorhandene nicht-embryogenische Zellen entfernt werden konnten.
Dieses Verfahren resultierte in einem besonders synchronisierten
Wuchs. Am Ende des Verfahrens bestanden bei einer Dichte von ungefähr 1 Million
Embryonen pro Liter 93% der Embryonen aus Torpedo-Embryonen.
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Herstellung von eingekapselten
somatischen Embryonen
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Sorghummehl (10g) wurde mit Wasser (100ml)
vermischt, und der pH-Wert wurde auf 5.8 eingestellt. Die Mischung
wurden dann bei ununterbrochenem Rühren auf den Siedepunkt gebracht,
um eine dicke Paste zu formen (diese verfestigte sich sofort, wenn
ein Tropfen in Wasser eingegeben wurde). Zu diesem Zeitpunkt wurde
die Paste bei 15 psi und 121°C
20 Minuten lang in einer Autoklave verarbeitet. Die Paste wurde
dann auf 40°C
abgekühlt.
Für das Einkapseln
wurden aus dem Ausreifungsmedium nach 3 Wochen reife Embryonen gewählt, welche dann
einzeln in die Paste gelegt wurden. Mit Hilfe einer Pipette wurde
dann eine gerundete Kapsel, welche ein Embryo beinhaltete, in kaltes
Wasser gelegt. Zu diesem Zeitpunkt konnte die Kapsel dann in Fungizid
und Bakteriozid getaucht werden. Die Kapseln wurden anschließend getrocknet.
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Natriumalginat (Sigma) wurde dann
in einer Konzentration von 3.0% (Massenanteil) zu dem MS2 hinzugefügt. Das
Medium wurde dann nach Einstellen des pH-Wertes auf 5.8 in einer
Autoklave verarbeitet. In Mehl eingekapselte Embryonen wurden zunächst einzeln
in eine sterile Natriumalginatlösung eingetaucht,
und dann in 75 mM Natriumchloridlösung gelegt, welche sich in
einem Becher auf einem magnetischen Rührer befand. Die resultierenden Perlen,
von welchen eine jede einen einzigen somatischen Embryo beinhaltete,
wurden durch das Dekantieren der Natriumchloridlösung wiedergewonnen und mit
flüssigem
MS Medium gewaschen.
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Keimen der Embryonen für die Herstellung
von Sämlingen
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Nach dem Keimen in dem MS Medium
(fest oder flüssig)
wurden die Sämlinge
zunächst
in Perlit, und dann in Levington Kompost übertragen (nach 3 Wochen),
und in einem Gewächshaus
bei 15–32°C und 87%
relativer Luftfeuchtigkeit herangezogen. Es wurden mit Hilfe von
Quecksilberdampflampen lange Tage vorgetäuscht (16 Stunden Tageslicht).
Nach 3 Wochen wurden die Sämlinge
dann in Kompost übertragen.
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Lebensfähigkeitstest
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Die Lebensfähigkeit der Zellen und Embryonen
in der Kultur wurde mit Hilfe der Fluoreszindiacetat-Prüfung (FDA)
(Widholm, 1972) ausgewertet. Eine Lösung von FDA in Aceton (5 mg/ml)
wurde in Wasser verdünnt,
um eine endgültige
Konzentration von 0.01 % vor der Anwendung zu erhalten. Gleiche Volumen
dieser Lösung
und der Zellsuspension wurden dann gemischt und mindestens 3 Minuten
bei Zimmertemperatur belassen. Ein Tropfen der Mischung wurde dann
mit einer Pipette auf einen Glasobjektträger aufgetragen, mit einem
Deckglas abgedeckt, und unter einem Olympus BH2 UV-Mikroskop mit
einem BH-RFL-W Fluoreszenzlichtreflektor überprüft, welcher mit einer 100 Watt
Quecksilberdampflampe, einem EY.455 Erregerfilter, einem B(DM.500+ 0.515)
Dichromspiegel, und einem 530 nm Sperrfilter ausgestattet war. Nach
einigen Minuten der Entwicklung des fluoreszenten Lichtes wurde
die Anzahl von gelbgrünen
fluoreszenten Zellen (lebensfähig)
und die Gesamtanzahl von Zellen einschließlich der nicht-fluoreszenten
(nicht lebensfähigen)
Zellen in 10 willkürlich
ausgesuchten Feldern gezählt.
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Ein Fachmann auf diesem Gebiet wird
hier sofort erkennen, dass die vorliegende Erfindung ein zeit- und
arbeitssparendes, und dennoch verläßliches Verfahren bietet, welches
sich für
die Massenproduktion von reifen Embryonen des Zuckerrohrs eignet.
Das Verfahren ist besonders vorteilhaft für die Herstellung in einem
Bioreaktor, wo dasselbe Verfahren vollständig automatisiert werden kann.
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Es sollte dabei weiter beachtet werden,
dass der Umfang der vorliegenden Erfindung nicht auf die weiter
oben beschriebenen Beispiele beschränkt ist, und dass diese Beispiele
lediglich zur Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung dienen
sollen.