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Die Erfindung betrifft den Antikörper 16C2
gegen VASP (vasodilator-stimuliertes Phosphoprotein), der VASP nur
dann als Antigen bindet, wenn VASP in phosphorylierter Form vorliegt,
die Hybridomazelle zu seiner Herstellung sowie die Verwendung des
Antikörpers
bzw. Antikörperfragmente
davon als Diagnostika.
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Erkrankungen des Gefäßsystems
sind für
eine große
Zahl chronischer und lebensbedrohlicher Erkrankungen wie zum Beispiel
Herzinfarkt, Schlaganfall, arterielle Verschlusskrankheit und viele
Formen von Nierenversagen verantwortlich.
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Von besonderer Bedeutung für die Regulation
des Gefäßsystems
sind die Endothelzellen, die unter anderem das Blutgerinnungssystem,
den funktionellen Zustand der Thrombozyten, die Migration von Entzündungs-
und Tumorzellen in die Gefäßwand, den
Kontraktions- und Wachstumszustand von glatten Muskelzellen und
damit auch Blutdruck und Gefäßwandstruktur
sowie die Gefäßneubildung
kontrollieren. Viele dieser Gefäßwandfunktionen
sind bei ernsten vaskulären
Erkrankungen gestört,
eine Situation, die letztendlich zu Herzinfarkt, Schlaganfall und
vielen Formen von Nierenversagen führen kann.
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Das Endothel bildet die wichtigen
Substanzen Prostacyclin (PGl2) und Stickstoffmonoxid
(NO), das auch als Endothelium-Derived
Relaxing Factor (EDRF) bekannt ist, welche sowohl die Thrombozyten
als auch die Gefäßmuskelzellen
hemmen. Die Endothelfunktionen werden durch die genannten Endothelfaktoren,
wie beispielsweise Prostacyclin (PGl2) oder
EDRF, z. B. NO, kontrolliert.
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Für
die gezielte Behandlung von Krankheiten, die mit einer endothelialen
Dysfunktion einhergehen, ist es somit erforderlich, biochemische
Parameter zu entwickeln, die eine Diagnose und eine Kontrolle des
Verlaufs einer endothelialen Dysfunktion ermöglichen.
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Wünschenswert
ist die möglichst
frühzeitige
Erkennung von endothelialen Dysfunktionen, also in einem Stadium,
in dem sich ein durch endotheliale Dysfunktionen hervorgerufener
irreversibler Schaden, wie beispielsweise atherosklerotische Läsionen,
noch nicht manifestiert hat.
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Eine frühzeitige Erkennung einer endothelialen
Dysfunktion ermöglicht
die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze, die eine reversible Behandlung
der endothelialen Dysfunktion bewirken können.
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Bekannte Verfahren zur Bestimmung
der in vivo Endothelfunktionen sind invasive Nachweisverfahren, wie
beispielsweise die quantitative Angiographie oder aber auch nicht-invasive,
bildgebende Verfahren. Nachteile dieser Verfahren sind, dass diese
Untersuchungen direkt am Patienten durchgeführt werden, schwer quantifizierbar
und sehr teuer sind.
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Es ist daher ebenfalls wünschenswert,
biochemische/ immunbiologische Verfahren zur Verfügung zu haben,
die eine schnelle und einfache ex vivo Bestimmung der Endothelfunktionen
in biologischem Material, beispielsweise in Zell- oder Blutproben
mit Hilfe von Routineuntersuchungen im Labor, ermöglichen.
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Endothelfunktionen sind solche Funktionen,
die durch Endothelfaktoren, wie beispielsweise Prostacyclin (PGl2) oder EDRF, z. B. NO, reguliert werden
können.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung,
Reagenzien für
die Bestimmung und Modulation der Endothelfunktion bereitzustellen.
Gemäß dieser
und anderer Aufgaben der Erfindung wird der Antikörper 16C2
bereitgestellt, der gegen VASP (vasodilator-stimuliertes Phosphoprotein)
gerichtet ist und VASP nur dann bindet, wenn VASP an Position Serin
239 phosphoryliert ist (Phosphoserin 239 VASP).
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Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung,
Hydridomazellen bereitzustellen, die bei der Herstellung der Antikörper der
Erfindung verwendbar sind. Dieser Aufgabe der Erfindung folgend
wird die Hydridomazelllinie 16C2 (DSM ACC2330) bereitgestellt, die
den monoklonalen Antikörper
16C2 gegen VASP produziert, der VASP nur dann bindet, wenn es phosphoryliert
ist.
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Es ist noch eine weitere Aufgabe
der Erfindung, Verfahren zur Bestimmung der Endothelfunktion bereitzustellen.
Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung werden Verfahren zur Bestimmung des Phosphorylierungszustands
von VASP bereitgestellt. In einem Aspekt der Erfindung wird biologisches
Material mit dem Antikörper 16C2
gegen VASP (vasodilatorstimuliertes Phosphoprotein) in Kontakt gebracht,
welcher VASP nur dann als Antigen bindet, wenn VASP an der Position
Serin 239 phosphoryliert ist.
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In einem anderen Aspekt der Erfindung
wird ein quantitatives Verfahren bereitgestellt, das ferner die Quantifizierung
der Menge des VASP Antikörpers
umfasst, der das biologische Material bindet. Eine spezifische Ausführungsform
umfasst ein Western Blotting-Verfahren, das es mit sich bringt,
VASP mittels Elektrophorese aufzutrennen und VASP mit dem Antikörper 16C2
in Kontakt zu bringen. Eine andere Ausführungsform ist ein Durchflusscytometrie-Verfahren,
das umfasst, eine Probe mit dem Antikörper 16C2 in Kontakt zu bringen.
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In noch einem weiteren Aspekt der
Erfindung werden Diagnoseverfahren bereitgestellt. Ein repräsentatives
Verfahren bringt es mit sich, eine Probe mit dem Antikörper 16C2
in Kontakt zu bringen und den Phoshorylierungszustand von VASP zu
bestimmen. In einer Ausführungsform
umfasst dieses Verfahren die quantitative Bestimmung der Phosphorylierung
von VASP in der Probe. In noch einer weiteren Ausführungsform
ist die Probe humane Thrombozyten oder humanes Blut.
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Es ist noch eine weitere Aufgabe
der Erfindung, Verfahren zum Nachweis vom Markern der Endothelfunktion
bereitzustellen. In einem Aspekt wird ein Verfahren zum Nachweis
von Substanzen, die den cGMP- und/oder cAMP-Spiegel beeinflussen,
bereitgestellt, das die Untersuchung einer Probe eines Patienten,
der einer Substanz ausgesetzt war, die den cGMP- und/oder cAMP-Spiegel
beeinflusst, das In-Kontakt-Bringen der
Probe mit dem Antikörper
16C2 und die Bestimmung des Phoshorylierungszustands von VASP bezogen auf
eine Kontrollprobe umfasst.
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In noch einem weiteren Aspekt wird
ein Verfahren zum Nachweis der endothelialen Dysfunktion genau beschrieben,
das beinhaltet, eine Probe aus einem Patienten mit dem Antikörper 16C2
in Kontakt zu bringen und den Phoshorylierungszustand von VASP bezogen
auf eine normale Kontrollprobe zu bestimmen.
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Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung,
einen geeigneten Kit zur Durchführung
der hier offenbarten diagnostischen Verfahren bereitzustellen. Dieser
Aufgabe folgend wird ein diagnostischer Kit bereitgestellt, der den
Antikörper
16C2 enthält.
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Kürzlich
wurde das humane VASP (vasodilator-stimuliertes Phosphosprotein),
das in Thrombozyten und Gefäßwandzellen
in Antwort auf hypotensive (vasodilatorische) Hormone und Arzneimittel
phosphoryliert wird, entdeckt, isoliert und molekulargenetisch charakterisiert
(Haffner et al., EMBO J. 14, 19–27,
1995).
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VASP ist eine wichtige Komponente
des physiologisch, pathophysiologisch und pharmakologisch sehr wichtigen
ANF/NO/cGMP/cGMP-Proteinkinase-Signalwegs sowie des cAMP/cAMP-Proteinkinase-Signalwegs
(U. Walter, Blick 1/97 Universität
Würzburg,
S. 79–81,
1997). VASP wird in fast allen humanen und tierischen Zellen exprimiert,
besonders hohe Konzentrationen findet man in Thrombozyten, vaskulären glatten Muskelzellen
und Fibroblasten. In kultivierten Zellen ist VASP mit fokalen Kontakten
(Zell/Matrix-Kontakstellen),
Zell-Zell-Kontakten, Mikrofilamenten und dynamischen Membranregionen
(z. B. "leading
edge") assoziiert (Walter
et al., Agents and Actions 455, 255–268, 1995).
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Die Phosphorylierung von VASP im
Gefäßsystem
korreliert mit der Hemmung der Thrombozytenadhäsion/-aggregation, der Hemmung
der Glattmuskelkontraktion/-migration sowie der Hemmung der parazellulären endothelialen
Permeabilität.
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VASP wird an drei unterschiedlichen
Stellen (Serin 157, Serin 239 und Threonin 278, siehe Horstrup et
al., Eur. J. Biochem. 225, 21–27
(1994)) phosphoryliert und dephosphoryliert. Serin 239 wird gelegentlich auch
als Serin 238 bezeichnet, und zwar dann, wenn das erste Methionin
von VASP nicht mitgezählt
wird.
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VASP Serin 239 wird in intakten humanen
Gefäßzellen
(Thrombozyten, Endothelzellen, glatte Muskelzellen) in Antwort auf
physiologische und pharmakologische NO-Donatoren sowie Thrombozyteninhibitoren und
Vasodilatoren phosphoryliert.
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Die Phosphorylierung von VASP Serin
239 wird insbesondere von cGMP-abhängigen Proteinkinasen vermittelt,
die über
cGMP von wichtigen Hormonen, wie zum Beispiel natriuretische Peptide
oder NO-freisetzende Substanzen und Arzneimittel aktiviert werden.
Die Phosphorylierung von VASP Serin 239 wird zusätzlich auch von cAMP-abhängigen Proteinkinasen
vermittelt, die über
cAMP-erhöhende
Hormone und Arzneimittel aktiviert werden.
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Während
cAMP-abhängige
Proteinkinasen hauptsächlich
die Position Serin 157 phosphorylieren, phosphorylieren sie auch
die Position Serin 239 von VASP. Ferner wurde eine enge Korrelation
der VASP-Phosphorylierung an Position Serin 157 mit der Inhibierung
der Bindung von Fibrinogen an Glykoprotein IIb–IIIa in menschlichen Blutplättchen beobachtet
(Horstrup et al., J. Biol. Chem. 269, 14509– 14517(1994)).
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Die Bestimmung des Phosphorylierungsgrads
von VASP in biologischem Material, beispielsweise in Extrakten von
Geweben und Zellen, insbesondere die Bestimmung der VASP-Phosphorylierung
an Position 239 und/oder Position 157 wäre ein wichtiger biochemischer
Parameter, dessen Messung es ermöglichen
würde,
ein diagnostisches System zum Nachweis aller cGMP- und/oder cAMP-erhöhender Hormone
oder Arzneimittel, wie beispielsweise atrialer natriuretischer Faktor
(ANF), Guanylin, NO-freisetzende Substanzen und Arzneimittel zu
entwickeln, und ferner Rückschlüsse über die
in vivo Endothelfunktionen zulässt.
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Antikörper, die spezifisch an reversibel
phosphorylierte Proteine binden, wurden in
US 5,599,681 , WO 93/21230 und U. Walter,
Blick 1/97 Universität
Würzburg,
S. 79– 81,
1997 beschrieben.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
war die Entwicklung biochemischer/immunbiologischer Methoden, die
eine schnelle und einfache qualitative und/oder quantitative Bestimmung
des Phosphorylierungszustands von VASP in biologischem Material
ermöglicht.
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Diese Aufgabe wurde gelöst durch
die Bereitstellung des monoklonalen Antikörpers 16C2, der VASP nur dann
als Antigen bindet, wenn VASP in phosphorylierter Form vorliegt,
phosphoryliert an Serin 239.
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Die Erfindung betrifft somit ganz
allgemein Antikörper,
die VASP nur dann als Antigen binden, wenn VASP in phosphorylierter
Form vorliegt.
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Unter Antikörper im Sinne der Erfindung
ist sowohl der monoklonale Antikörper
(Mab) und als auch seine Fragmente zu verstehen, und auch SCFV-Fragmente
oder andere synthetische oder rekombinante Proteindomänen, die
spezifisch phosphoryliertes Serin 239 in VASP erkennen.
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Fragmente des Antikörpers schließen jeden
Bereich des Antikörpers
ein, der in der Lage ist, das Ziel-Antigen zu binden, in diesem
Fall VASP oder einen spezifischen Teil davon. Antikörperfragmente
umfassen speziell F(ab')2, Fab, Fab' und Fv Fragmente. Diese können aus
jeder Klasse von Antikörpern
hergestellt werden, üblicherweise
werden sie jedoch aus IgG oder IgM hergestellt. Sie können durch
konventionelle rekombinante DNA-Techniken oder mittels des klassischen
Verfahrens durch proteolytischen Verdau mit Papain oder Pepsin hergestellt
werden. Siehe CURRENT PROTOCOLS IN IMMUNOLOGY, Kapitel 2, Coligan
et al., Hrsg., (John Wiley & Sons,
1991–92).
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F(ab')2 Fragmente
sind üblicherweise
ungefähr
110 kDa (IgG) oder 150 kDa (IgM) groß und enthalten zwei antigen-bindende
Regionen, durch Disulfidbindung(en) am Gelenk verbunden. In diesen
Fragmenten fehlt praktisch das gesamte, wenn nicht das gesamte Fc.
Fab' Fragmente sind üblicherweise
ungefähr
55 kDa (IgG) oder 75 kDa (IgM) groß und können zum Beispiel durch Reduktion
des (der) Disulfidbindung(en) eines F(ab')2 Fragments gebildet
werden. Die erhaltene(n) freie(n) Sulfhydrylgruppe(n) kann verwendet
werden, um auf einfache Weise Fab' Fragmente an andere Moleküle, wie
beispielsweise Nachweisreagenzien (z. B. Enzyme), zu konjugieren.
Fab Fragmente sind monovalent und üblicherweise ungefähr 50 kDa
(aus jeder Quelle) groß.
Fab Fragmente enthalten die leichte (L) und schwere (H) Kette, variable
(VL bzw. VH) und
konstante (CL bzw. CH)
Regionen des antigen-bindenden Teils des Antikörpers. Die H und L-Anteile
sind durch eine intramolekulare Disulfidbrücke miteinander verbunden.
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Fv Fragmente sind üblicherweise
ungefähr
25 kDa groß und
enthalten die variablen Regionen sowohl der leichten als auch der
schweren Ketten (VL bzw. VH). Üblicherweise
werden die VL bzw. VH Ketten
nur durch nicht kovalente Interaktionen zusammengehalten und dissoziieren
daher leicht. Sie haben allerdings den Vorteil einer geringen Größe und sie
behalten die selben Bindeeigenschaften wie die größeren Fab
Fragmente bei. Demzufolge sind Verfahren zum Vernetzen der VL und VH Ketten entwickelt
worden, die zum Beispiel Glutaraldehyd (oder andere chemische Vernetzungsmittel),
intramolekulare Disulfidbrücken
(durch Einbau von Cysteinen) und Peptidlinker verwenden. Das resultierende
Fv ist nun eine einzige Kette (d. h. SCFv).
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Ein bevorzugtes Verfahren umfasst
die Erzeugung von SCFvs mittels rekombinanter Methoden, was die
Generierung von Fvs mit neuen Spezifitäten durch Mischen und Abgleichen
variabler Ketten aus verschiedenen Antikörperquellen ermöglicht.
Bei einem typischen Verfahren würde
ein rekombinanter Vektor bereitgestellt, der die geeigneten regulatorischen
Elemente umfasst, welche die Expression einer Kassettenregion steuert.
Die Kassettenregion würde
eine DNA enthalten, die einen Peptidlinker kodiert, mit geeigneten
Stellen sowohl am 5'-
als auch am 3'-Ende
zur Generierung von Fusionsproteinen. Die DNA, welche die variable(n) Region(en)
von Interesse kodiert, kann in den Vektor kloniert werden, um Fusionsproteine
mit dem Linker zu bilden, wodurch ein SCFv generiert wird.
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In einem beispielhaften alternativen
Ansatz können
DNAs, die zwei Fvs kodieren, mit der DNA ligiert werden, die den
Linker kodiert, und die erhaltene dreiteilige Fusion kann direkt
in einen konventionellen Expressionsvektor ligiert werden. Die durch
jedwedes dieser Verfahren erzeugte SCFv DNA kann dann in prokaryontischen
oder eukaryontischen Zellen, je nach dem ausgewählten Vektor, exprimiert werden.
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Unter dem Begriff VASP im Sinne der
Erfindung sind auch Derivate von VASP zu verstehen, d. h. funktionell äquivalente
Teile, Mutanten, Fragmente oder Varianten von VASP, beispielsweise
Phosphoserin 239 VASP, das zusätzlich
an Position Serin 157 und/oder Threonin 278 phosphoryliert ist,
und beispielsweise auch Glykolysierungsmutanten sowie andere kovalente
Modifikationen und Strukturelemente, die für Protein/Protein-Wechselwirkungen
von Bedeutung sind. Der Begriff VASP im Sinne der Erfindung umfasst
sowohl menschliches VASP als auch VASP aus anderen Spezies, insbesondere
von Säugetieren,
wie beispielsweise Ratte, Maus, Kaninchen, Hund, Schwein oder Affe.
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Antikörper, wie zum Beispiel 16C2,
können
durch konventionelle Verfahren hergestellt werden, zum Beispiel gemäß der von
Köhler
und Milstein beschriebenen Technik (Köhler and Milstein, Nature 256;
495, 1975). Üblicherweise
werden, wo Selektivität
basierend auf dem Phosphorylierungszustand gewünscht ist, Antikörper gegen
die phoshorylierten Formen von VASP erzeugt. Die isolierten Antikörper können unter
Verwendung konventioneller Methoden gescreent werden, um Selektivität festzustellen.
Vorzugsweise werden Antikörper
gegen Peptidfragmente von VASP erzeugt, die Serin 239 enthalten.
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Die Länge des antigenen VASP-Peptids
ist unwichtig, solange es in der Lage ist, eine humorale Antwort
hervorzurufen. Typische antigene Peptide haben eine Länge von
weniger als ungefähr
50 Aminosäuren. Einige
bevorzugte Peptide sind weniger als ungefähr 20 Aminosäuren lang.
Die am meisten bevorzugten Peptide sind zwischen ungefähr 6 bis
ungefähr
12 Aminosäuren
lang. Bevorzugte Peptide umfassen KLRKVS239KQ
oder RKVS239KQE ein. Das Peptid ist vorzugsweise
an Serin 239 phosphoryliert. Peptide können durch rekombinante Verfahren
erhalten werden. Üblicherweise
werden sie entweder durch proteolytischen Abbau von VASP oder durch
in vitro Synthese und Phosphorylierung erhalten.
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Bevorzugt sind des weiteren monoklonale
Antikörper,
welche die oben genannten Eigenschaften aufweisen und in der Durchflusscytometrie
eingesetzt werden können.
Dies setzt voraus, dass die Spezifität der neuen Antikörper auch
dann erhalten bleibt, wenn das Antigen Bedingungen ausgesetzt wird,
welche die Konformation des Antigens verändern können, wie es bei den in der
Durchflusscytometrie üblicherweise
angewandten Fixierungsschritten zu erwarten ist. Die Antikörper können beispielsweise
einfach durch Austesten daraufhin untersucht werden, ob sie zum
Einsatz in der Durchflusscytometrie geeignet sind.
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Der monoklonale Antikörper 16C2
ist für
diese Verwendung geeignet.
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Die Antikörper können nach dem Fachmann per
se bekannten Verfahren hergestellt werden. Für die Herstellung von monoklonalen
Antikörpern
sei insbesondere die Herstellung von Hybridomazellen nach der von
Köhler
und Milstein beschriebenen Technik genannt (Köhler and Milstein, Nature 256;
495, 1975). Die Spezifität
der gereinigten Antikörper
lässt sich
beispielsweise durch folgende Testverfahren überprüfen:
- a)
Western Blotting mit rekombinantem VASP, das durch cAMP- bzw. cGMP-abhängige Proteinkinasen
unterschiedlich stark phosphoryliert ist, wobei es lediglich möglich sein
muss, ein positives Signal mit phosphoryliertem VASP zu beobachten.
- b) Western Blotting mit Extrakten von Zellen, beispielsweise
Pkt2-Zellen, die mit humanem VASP bzw. VASP, das auf unterschiedliche
Weise mutiert wurde, und in dem jeweils eine der drei Phosphorylierungsstellen
mutiert und dadurch eliminiert ist (S157A) VASP, (S239A)VASP und
(T278A)VASP), und jeweils der humanen cGMP-Proteinkinase transfiziert
wurden. Geeignet sind solche Antikörper, bei denen die positiven Signale
im Western Blot durch die S239A Mutation eliminiert werden, nicht
aber durch die beiden anderen Mutationen.
- c) Western Blotting mit humanen Thrombozyten, die mit verschiedenen
Vasodilatoren (z. B. Prostacyclin, NO-Donatoren) bzw. Aktivatoren der cAMP-
oder cGMP-Proteinkinase
behandelt wurden. Geeignet ist der Antikörper dann, wenn eine spezifische
Bande im Extrakt nur mit phosphoryliertem VASP detektiert wird. Die
Antikörper
können
analog auch mit humanen Fibroblasten sowie Thrombozyten der Ratte
und Maus gescreent werden.
- d) Immunfluoreszenzuntersuchungen mit fixierten humanen Thrombozyten
und Endothelzellen. Ein positives Signal wird beobachtet, wenn VASP
als Phosphoprotein vorhanden ist.
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Die Erfindung betrifft ferner die
Hybridomazelllinie 16C2, die den monoklonalen Antikörper 16C2
produziert.
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Die Hybridomazelllinie 16C2, die
den monoklonalen Antikörper
16C2 produziert, wurde bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen
und Zellkulturen (German Collection of Microorganisms and Cell Cultures),
Marscheroder Weg 1b, D-38124
Braunschweig, Deutschland, entsprechend den Regeln des Budapester
Vertrags am 06. November 1997 unter der folgenden Nummer hinterlegt:
DSM ACC2330.
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Der neue Antikörper ist zur qualitativen und/oder
quantitativen, vorzugsweise quantitativen Bestimmung sowohl der
Phosphorylierung von VASP unter in vitro Bedingungen als auch der
unter in vivo Bedingungen geeignet, welche hier die Serin 239 Phosphorylierung
von VASP ist.
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Quantitative Verfahren zur Verwendung
von Antikörpern
sind im Stand der Technik gut bekannt und können zum Beispiel in den CURRENT
PROTOCOLS IN IMMUNOLOGY, supra gefunden werden.
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Diese Verfahren umfassen Enzyme-Linked
Immunosorbent Assays (ELISA), Radioimmunoassays (RIA) und dergleichen.
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Der neue Antikörper ist ferner zur qualitativen
und/oder quantitativen, vorzugsweise quantitativen Bestimmung von
Phosphoserin 239 VASP in biologischem Material geeignet.
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Unter biologischem Material wird
beispielsweise verstanden: Zellextrakte, Gewebeextrakte, Zellschnitte,
Zellgewebe, Zellen, wie zum Beispiel Thrombozyten, Leukozyten, Endothelzellen,
glatte Muskelzellen und Fibroblasten. Das biologische Material kann
vom Menschen oder auch von anderen Säugetieren, wie beispielsweise
Ratte, Maus, Kaninchen, Hund, Schwein oder Affe, stammen. Biologisches
Material humanen Ursprungs wird bevorzugt.
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Der neue Antikörper kann zur quantitativen
Bestimmung von Phosphoserin 239-VASP in biologischem Material mit
Hilfe einer quantitativen Auswertung von Autoradiogrammen von Western
Blots nach dem Fachmann bekannten Methoden, beispielsweise mittels
NIH-gel blotting Image 1.6 Software, oder auch durch Immunfluoreszenz,
verwendet werden.
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Aufgrund der Korrelation, die zwischen
der Phosphorylierung von Serin 239 und Serin 157 des VASP und der
Aktivität
cGMP- bzw. cAMP-abhängiger Proteinkinasen
besteht, eignet sich der neue Antikörper auch zur Verwendung als
Diagnostikum für
cGMP-Signalwege und cAMP-Signalwege, insbesondere zur Diagnose von
cGMP-Signalwegen.
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Die Verwendung des neuen Antikörpers zur
Bestimmung von Phosphoserin 239 VASP in biologischem Material mittels
Western Blotting-Technik und Immunfluoreszenz ermöglicht es auch,
diagnostische Verfahren zum Nachweis cGMP-erhöhender Substanzen, Hormone
oder Arzneimittel zu entwickeln. Beispielsweise seien genannt: ANF,
Guanylin, NO-freisetzende Substanzen oder Arzneimittel. Beispielsweise
kann die Kontrolle des Verlaufs und der Therapie von NO-Donatoren
verfolgt werden, was unter anderem Erkenntnisse über sich eventuell entwickelnde
Nitrattoleranzphänomene
erlaubt.
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Aufgrund der Korrelation zwischen
der Phosphorylierung von Serin 157 von VASP und der Aktivität cAMP-abhängiger Proteinkinasen
kann der erfindungsgemäße Antikörper auch
als Diagnostikum für
cAMP-erhöhende
Substanzen, Hormone oder Arzneimittel eingesetzt werden.
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Die Erfindung betrifft somit auch
die Verwendung des neuen Antikörpers
oder Fragmente davon in der Diagnostik.
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Die neuen diagnostischen Verfahren
sind Verfahren, die im Labor außerhalb
des menschlichen Körpers
(ex vivo) durchgeführt
werden können.
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Der neue Antikörper kann zur Bestimmung des
Phosphorylierungsgrads von VASP in biologischem Material eingesetzt
werden, das von verschiedenen Spezies stammt. Beispielhaft seien
genannt: Mensch, Ratte, Maus, Kaninchen, Hund, Schwein oder Affe.
Bevorzugt ist die Verwendung des neuen Antikörpers zur Bestimmung von phosphoryliertem
VASP in biologischem Material von Mensch, Ratte, Maus oder Hund.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung des neuen Antikörpers zur
Bestimmung von phosphoryliertem VASP in biologischem Material des
Menschen.
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Der neue Antikörper oder Fragmente davon können auch
in Biosensoren verwendet werden. Biosensoren sind dem Fachmann per
se bekannt. Besonders bevorzugt ist ein Verfahren, wobei ein zweiter
spezifischer Bindungspartner, wie z. B. ein Antikörper, ein
Lectin oder ein Rezeptor eingesetzt wird. Zum Nachweis und zur Quantifizierung
kann in diesem Fall einer der spezifischen Bindungspartner ein nachweisbares
Label tragen. Diese Label sind dem Fachmann per se bekannt und können z.
B. ein Chromophor, ein Luminophor, ein Fluorophor, ein Enzym, ein
radioaktives Isotop oder ein gefärbtes
oder auch ungefärbtes
Partikel sein. Bevorzugt ist ein Verfahren, in dem der nicht-markierte
spezifische Bindungspartner nach dem Fachmann per se bekannten Verfahren,
direkt oder indirekt, z. B. über
einen weiteren Antikörper
oder eine Biotin/Avidin Brücke an
eine Festphase gekoppelt ist.
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Der neue Antikörper oder dessen Fragmente
können
auch nach dem Fachmann bekannten Methoden radioaktiv markiert werden,
um sie für
die Immunszintigraphie bzw. auch für die Immuntherapie zu verwenden. Zusätzlich können diese
monoklonalen Antikörper
als Wirkstoffträger
eingesetzt und zur Therapie von durch endotheliale Dysfunktionen
hervorgerufen Erkrankungen verwendet werden.
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Nach der Analyse der vollständigen Nukleotidsequenz
der V-Gene von Mab
16C2 ist auch die Erzeugung von Antikörperkonstrukten, z. B. durch
Einsetzen der hypervariablen Regionen in ein humanes Mab-Gerüst technisch
möglich
(Jones et al., Nature 321: 522–525,
1986; Verhoyen et al., Science 239, 1534–1536, 1988).
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Bevorzugt ist die Quantifizierung
des antigen-gebundenen Antikörpers
in Blutplättchen
mittels Durchflusscytometrie, die beispielsweise an Vollblutproben
ausgeführt,
die gegebenenfalls nach dem Fachmann bekannten Methoden fixiert
wurden. Verfahren für
die Durchflusscytometrie sind dem Fachmann bekannt und können, wie
zum Beispiel in G. Otten und W. M. Yokoyama (1992) Flow cytometry
analysis using the Becton Dickinson FACScan, Current Protocols in
Immunology, 5.4.1–5.4.19
beschrieben, durchgeführt
werden.
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Die durchflusscytometrische Analyse
der VASP-Phosphorylierung,
hier der VASP Serin 239-Phosphorylierung mit Hilfe des neuen Antikörpers ist
nicht auf humane Thrombozyten beschränkt, sondern kann auch an anderen
Zelltypen durchgeführt
werden, wie zum Beispiel Lymphozyten, Monozyten, Leukozyten, Endothelzellen
und glatte Muskelzellen.
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Die Verwendung der Durchflusscytometrie
zur Bestimmung der Phosphorylierung von VASP, hier von Phosphoserin
239 VASP, mit Hilfe des neuen Antikörpers in frisch entnommenen
humanen Thrombozyten erlaubt es, die in vivo Aktivität von Endothelfaktoren,
wie zum Beispiel NO und Prostacyclin, zu bestimmen und infolgedessen
die Endothelfunktion oder Endotheldysfunktion bei kardiovaskulären Erkrankungen,
wie man sie beispielsweise bei Arteriosklerose, Hypertonie, Diabetes,
Herzinsuffizienz und Nierensuffizienz findet, ex vivo zu beurteilen.
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Die Bestimmung der VASP-Phosphorylierung,
hier der VASP Serin 239-Phosphorylierung mit Hilfe des neuen Antikörpers ermöglicht ferner,
die Therapie der obengenannten Krankheiten zu kontrollieren. Auch
kann die Entwicklung von Therapieresistenzen, wie zum Beispiel Nitrattoleranz,
bestimmt werden.
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Die Erfindung betrifft ferner ganz
allgemein ein diagnostisches in vitro Verfahren zur Bestimmung der Phosphoporylierung
von VASP, hier der Serin 239-Phosphorylierung
von VASP, mit Hilfe anderer spezifischer Sonden, wie zum Beispiel
SCFV-Fragmenten oder andere synthetische oder rekombinanten Proteindomänen, die
spezifisch phosphorylierte Sequenzen in VASP erkennen, insbesondere
in Phosphoserin 239 VASP.
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Besonders bevorzugt sind ferner die
in den Ausführungsbeispielen
beschriebenen Ausführungsformen.
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Die folgenden Beispiele dienen der
Erläuterung
der Erfindung und schränken
sie in keiner Weise ein.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Isolierung eines monoklonalen
Antikörpers
gegen Phosphoserin 239 VASP
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Ein phosphoryliertes und nicht-phosphoryliertes
Peptid, die jeweils die Peptidsequenz KLRKVS239KQ oder
RKVS239KQE um Serin 239 umfassen, werden
unter Verwendung eines Applied Biosystem Peptidsynthesizers (Modell
431A) gemäß der dem
Fachmann geläufigen
Fmoc-Chemie synthetisiert.
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Das Phosphoserin im phosphorylierten
Peptid wird während
der Peptidsynthese mittels Fmoc-Serin [PO(Obzl)OH-OH] von Calbiochem
eingebaut. MS-bestätigte
Peptide werden mittels RPC und einer VYDAC 218TP-Säule gereinigt
(Reinheitsgrad > 98%).
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Die so hergestellten Peptide werden
nach Aktivierung durch Bromessigsäure oder Bromessigsäure-N-hydroxysuccinimidester
(Sigma) mit thioliertem KLH (Keyhole Limpet Hemocyanin, nanoTools)
konjugiert. Weibliche Balb/c Mäuse
(6 Wochen alt) werden subkutan 4 × in 14-täglichen Intervallen mit dem KLH-Phosphopeptid (10 μg/Maus) immunisiert,
welches komplettes Freunds-Adjuvans in der ersten bzw. imkomplettes
Adjuvans in den folgenden 3 Injektionen enthält. Anschließend (2
Wochen später)
erhalten die Mäuse
an drei aufeinander folgenden Tagen Booster-Injektionen mit 10 mg
Immunogen in PBS (phosphat-gepufferte Saline). Einen Tag nach der
letzten Booster-Injektion werden die Mäuse getötet und die Milz entfernt. Milzzellen
werden isoliert und unter Verwendung der etablierten Köhler/Milstein-Methodik
mit nicht-produzierenden
Myelomzellen (z. B. PAI-Zellen, J. W. Stocker et al. (1982) Res.
Disclosure, 21713) fusioniert. Hybridomazellen werden auf ihre Fähigkeit,
Antikörper
gegen Phosphoserin 239 VASP zu sezernieren, mit einem differentiellen
Screening-Verfahren unter Verwendung von phosphoryliertem/nicht-phosphoryliertem
Peptid sowie phosphoryliertem/nicht-phosphoryliertem rekombinanten
humanen VASP getestet.
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Für
den Test mit phosphoryliertem/nicht-phosphoryliertem Peptid werden
diese Peptide an DNA-BIND-ELISA-Platten (von Costar) kovalent gekoppelt
und die Hybridomaüberstände unter
Verwendung des ELISA-Verfahrens gescreent.
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Überstände, die
das Phosphopeptid erkennen, werden zusätzlich auf ihre Fähigkeit
untersucht, komplett phosphoryliertes rekombinantes (E. coli-System)
humanes VASP, nicht aber das entsprechende dephosphorylierte VASP
zu erkennen.
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Monoklonale Antikörper aus den Überständen der
Hybridomazellen, die durch die oben beschriebenen Verfahren als
positiv erkannten wurden, können
vorzugsweise aus serumfreien Hybridomazellkulturen durch thiophile
Adsorptionschromatographie (POROS 50-OH, nanoTools) gereinigt werden.
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Unter Verwendung verschiedener Testverfahren
konnte einer der gewonnenen Antikörper (Klon 16C2) als monoklonaler
Antikörper
der Mausklasse IgG1K identifiziert und charakterisiert werden, der
VASP nur dann erkennt, wenn dieses Protein an der Position Serin
239 phosphoryliert ist. Der Antikörper 16C2 erkennt unter den
verwendeten Bedingungen keine andere Proteine und andere VASP-Phosphorylierungsstellen.
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Monoklonale Antikörper, die spezifisch Phosphoserin
157 VASP bzw. Phosphothreonin 278 VASP erkennen, können analog
dem oben beschriebenen Verfahren gewonnen werden, indem als Antigen
phosphorylierte Peptide eingesetzt werden, welche die bekannten
Peptidsequenzen um das Serin 157 oder Threonin 278 des VASP Proteins
umfassen.
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Die Generierung monoklonaler Antikörper, die
an Position 239 phosphoryliertes VASP erkennen, ist ebenfalls in
Smolenski et al., J. Biol. Chem. 237, 32, 20029–20035 (1998) beschrieben.
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Beispiel 2
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Durchflusscytometrische
Analyse der VASP Serin 239-Phosphorylierung
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Analyse der VASP Serin
239-Phosphorylierung in gewaschenen humanen Thrombozyten
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Humane Thrombozyten werden präpariert
und die VASP Phosphorylierung wird durch Inkubation mit vasoaktiven
Substanzen stimuliert, wie beschrieben (Eigenthaler et al., Eur.
J. Biochem., 205, 471–481,
1992). Die Reaktion wird durch Fixierung mit Formaldehyd in einer
Endkonzentration von ca. 3.5% für
10 min bei Raumtemperatur gestoppt. Nach einem Waschvorgang (optional)
werden die Zellen mit Triton x-100 permeabilisiert und anschließend gewaschen.
Die Färbung
erfolgt durch Inkubation mit dem entsprechenden Antikörper, welcher
entweder direkt fluoreszenzmarkiert ist oder mittels eines fluoreszenzmarkierten
sekundären
Antikörpers
gefärbt
wird. Zweckmäßigerweise
werden hierzu 0.5–5 μg/ml, bevorzugt
1–2 μg/ml primärer Antikörper eingesetzt.
Bei Verwendung von Mab 16C2 als primärer Antikörper sind beispielsweise 1.7 μg/ml geeignet. Die
Bindung des Antikörpers
16C2 wird im Anschluss im Durchflusscytometer bestimmt und analysiert,
wie beispielsweise in G. Otten und W. M. Yokoyama (1992) Flow cytometry
analysis using the Becton Dickinson FACScan, Current Protocols in
Immunology, 5.4.1–5.4.19
beschrieben.
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Beispiel 3
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Verwendung von Western-Blotting
zur Bestimmung der VASP Serin 239-Phosphorylierung in Zellextrakten
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Parallel zur Durchflusscytometrie
(Beispiel 2) wird Western Blotting verwendet, um die Phosphorylierung
von VASP in Zellextrakten mit Hilfe von Methoden zu bestimmen, die
dem Fachmann geläufig
sind und die beispielsweise in Eigenthaler et al. (Eur. J. Biochem.,
205, 471–481,
1992) beschrieben sind. Die Konzentration des verwendeten Antikörpers beträgt zweckmäßigerweise
zwischen 0.1 und 5, vorzugsweise 0.5 bis 1.0 μg/ml, je nach Gehalt des VASP
in der zu bestimmenden Probe. Für
menschliche Thrombozyten sowie Thrombozyten aus Ratten ist es beispielsweise
vorteilhaft, 0.5 μg
Antikörper/ml
zu verwenden, während
für menschliche
Nabelschnur-Endothelzellen die Verwendung von 1.0 μg Antikörper/ml
vorteilhaft ist. Die Analyse der VASP Serin 239-Phosphorylierung
in Zellextrakten mittels Western-Blot Analyse sowie an fixierten
Zellen mittels Durchflusscytometrie ergab im Prinzip identische
Ergebnisse.
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Beispiel 4
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Analyse der VASP Serin
239-Phosphorylierung in Vollblut oder plättchen-reichem Plasma (PRP)
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Vollblut oder PRP werden mit vasoaktiven
Substanzen inkubiert und die Inkubation durch Fixierung mit Formaldehyd
in einer Endkonzentration von ca. 3.5% für 10 min bei Raumtemperatur
gestoppt. PRP wird aus Vollblut präpariert, wie in Eigenthaler
et al. (Eur. J. Biochem., 205, 471–481, 1992) beschrieben. Thrombozyten im
PRP werden durch Zentrifugation pelletiert und in physiologischem
Puffer resuspendiert (Eigenthaler et al., 1992, siehe oben). Die
Thrombozyten werden permeabilisiert und anschließend gefärbt, wie oben für gewaschene
Thrombozyten beschrieben.
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Beispiel 5
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Zeitverlauf der Stimulierung
der VASP Serin 239-Phosphorylierung
in gewaschenen humanen Thrombozyten nach Behandlung mit Natriumnitroprussid
(SNP).
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Humane Thrombozyten wurden mit 100 μM SNP behandelt.
Zellproben wurden zu den Zeitpunkten 0, 1, 3 und 5 Minuten entnommen.
Der Antikörper
16C2 wurde zur Bestimmung der Phosphorylierung von VASP Serin 239
verwendet, parallel mittels Western Blot-Analyse von Extrakten der
entnommenen Zellproben und durch durchflußzytrometische Bestimmung an
humanen Thrombozyten, die wie oben beschrieben fixierten und permeabilisierten
wurden. Die Autoradiogramme der Western Blots wurden quantitativ
mittels NIH-gel blotting image 1.6 Software analysiert.
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Die Zunahme der Antikörper 16C2/Phosphoserin
239 VASP-Bindung
ist in Tabelle 1 aufgeführt
(% Anstieg (5 min-Wert = Maximaleffekt = 100%)):
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Beispiel 6
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Verwendung des Antikörpers 16C2
zur Analyse der Phosphorylierung von rekombinanten VASP durch cAMP- bzw.
cGMP-abhängige
Proteinkinase
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Gereinigtes, rekombinantes hexahistidin-markiertes
VASP (25 μg/ml)
wurde mittels der gereinigten katalytischen Untereinheit (11 μg/ml) der
cAMP-Proteinkinase (cAPK) oder mittels gereinigter cGMP-Proteinkinase
(cGPK; 24 pg/ml) phosphoryliert. Aliquots wurden zu den angegebenen
Zeiten aus dem Reaktionsansatz entnommen, sofort mit einer SDS-haltigen "Stop"-Lösung gemischt,
gekocht und mittels SDS-PAGE
fraktioniert. Die VASP-Phosphorylierung wurde durch Färbung mit
Coomassie Blau und durch Western Blotting unter Verwendung eines
polyklonalen VASP Antikörpers
(M4, Halbrügge
M. et al. J. Biol. Chem. 265, 3088–3093 (1990) erhältlich von:
Alexis Corporation, Alte Hauensteinstraße 4, CH-4448 Läufelfingen,
Schweiz) oder des monoklonalen VASP-Antikörpers 16C2 analysiert. Die
Bande in der Coomassie-Blaufärbung unter
VASP ist die cAPK, die oberhalb von VASP die cGMP-PK. Die durchgeführte SDS-PAGE
zeigte die Änderung
des VASP Laufverhaltens von 46 nach 50 kDA bedingt durch die Phosphorylierung
von Serin 157, das von der cAPK bevorzugt wird. Die Phosphorylierung
von Serin 239 (nachgewiesen durch den 16C2 Antikörper) wird von der cGMP-PK
bevorzugt.
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Beispiel 7
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Analyse der Phosphorylierung
von transfiziertem VASP, das verschiedene Phosphorylierungmutationen
enthält,
in Ptk2-Zellen
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Die Phosphorylierung von transfiziertem
humanem VASP und VASP Mutanten wurde in Ptk2-Zellen untersucht.
Wildtyp VASP und VASP Mutanten, die jeweils mutierte (inaktivierte)
Phosphorylierungsstellen (Änderung
von Serin 157, Serin 238 oder Threonin 277) enthielten, wurden zusammen
mit humaner cGMP-Proteinkinase 1β in
Ptk2-Zellen transfiziert und unter der Kontrolle des CMV-Promotors
exprimiert. Ptk2-Zellen enthalten sehr wenig endogenes VASP und
cGMP-Proteinkinase. Zwei Tage nach der Transfektion wurden die Zellen
mit 30 μM
8pCPT-cGMP für
30 min inkubiert und anschließend
Zellextrakte gewonnen. Die Phosphorylierung von VASP in diesen Zellextrakten
wurde anschließend
in Western Blots unter Verwendung des polyklonalen Antikörpers M4
und des monoklonalen Antikörpers
16C2 untersucht. Eine phosphorylierungsabhängige Änderung von VASP von 46 kDa
nach 50 kDa war nicht mehr vorhanden, wenn Serin 157 inaktiviert
wurde (Mutation S157A). Ein Signal, das vom Antikörper 16C2
erkannt wird, war nicht mehr vorhanden, wenn Serin 239 inaktiviert
wurde (S239A). In diesen Analysen verhielten sich Mutationen von
Threonin 277 wie Wildtyp VASP.
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Beispiel 8
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Analyse der VASP-Phosphorylierung
in humanen Thrombozyten nach Stimulation mit verschiedenen Vasodilatatoren
und cAMP/cGMP-Analoga
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Gewaschene humane Thrombozyten (0.7 × 109 Zellen/ml) wurden mit 1 μM Pg-I2 (Prostacyclin), 0,5 mM 5,6-DCI-cBIMPS (zellmembran-permeables
cAMP-Analog), 10 μM
SNP (Natriumnitroprussid) oder 1 mM 8pCPTcGMP (zellmembranpermeables
cGMP-Analog) inkubiert. Aliquots (2,8 × 107 Zellen)
wurden nach den angegebenen Zeiten entnommen, mit der SDS "Stop"-Lösung gemischt
und gekocht und dann hinsichtlich der VASP Phosphorylierung mittels
des Western Blot-Verfahrens untersucht. Die Analyse erfolgte mit
dem polyklonalen Antikörper
M4 oder dem monoklonalen Antikörper
16C2. Die Serin 157 Phosphorylierung wurde durch die Verschiebung
von VASP von 46 nach 50 kDa quantifiziert, während die Serin 239 Phosphorylierung über das
Signal des 16C2 Antikörpers
quantifiziert wurde.
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Beispiel 9
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VASP Phosphorylierung
in Ratten-Thrombozyten
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Ratten-Thrombozyten (0.7 × 109 Zellen/ml) wurden für 5 min mit 100 μM Natriumnitroprussid
(SNP), mit 10 μM
Prostaglandin E1 (PgE1) oder ohne einen dieser Zusätze inkubiert.
Die Extrakte dieser Ratten-Thrombozyten wurden durch Western Blotting
analysiert. Der Blot zeigte, dass die phosphorylierungsabhängige Verschiebung
von VASP von 46 kDa nach 50 kDa (Serin 157 Phosphorylierung) sowie
das phosphorylierungsabhängige
Signal des 16C2-Antikörpers
(Serin 239 Phosphorylierung) auch in Ratten-Thrombozyten stattfand. Ähnliche
Ergebnisse werden auch mit Mäuse-Thrombozyten erzielt.
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Beispiel 10
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Immunfluoreszenzuntersuchungen
von VASP und Phospho-VASP an humanen Thrombozyten
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Humane Thrombozyten (im plättchen-reichen
Plasma, PRP) wurden auf einen Glasobjektträger aufgebracht und konnten
sich 45 min lang ansetzen und ausbreiten. Dann wurden diese Thrombozyten
auf dem Glasobjektträger
15 min lang ohne (A und C) oder mit 100 μM 8pCPT-cGMP (B und D) inkubiert.
Die Zellen wurden dann sofort mit 4% Paraformaldehyd fixiert und
mit 0.2% Triton X-100 permeabilisiert. Anschließend wurden sie mit dem polyklonalen
Antikörper
M4 (1 : 1000) oder dem monoklonalen Antikörper 16C2 inkubiert, gefolgt
von den üblichen
sekundären
Antikörpern.
Die Bilder zeigen das Auftreten des phosphorylierungsabhängigen Signals
bei Verwendung des 16C2 Antikörpers,
während
das Signal mit dem polyklonalen M4-Antikörper (in der Immunfluoreszenz
die Summe von 46 und 50 kDa VASP, da es keine Auftrennung gibt)
phosphorylierungsunabhängig
ist.