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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Bestimmung von Kollagen oder
sonstigen Proteinabbauprodukten und hierfür nützliche Materialien.
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Kollagene
und Störungen
des Kollagen-Stoffwechsels
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Osteoporose
ist die verbreitetste Knochenkrankheit beim Menschen. Primäre Osteoporose,
begleitet von erhöhter
Anfälligkeit
für Knochenbrüche, ist
das Ergebnis einer fortschreitenden Reduktion der Knochenskelettmasse.
Es wird geschätzt,
dass diese allein in den USA 15-20 Millionen Menschen betrifft.
Ihre Basis ist ein altersbedingtes Ungleichgewicht bei der Knochenerneuerung,
d.h., bei den Bildungs- und Resorptionsraten von Knochengewebe.
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In
den USA kommt es jedes Jahr zu ca. 1,2 Millionen osteoporosebedingten
Knochenbrüchen
bei älteren
Menschen, wobei diese jedes Jahr ca. 538 000 Kompressionsfrakturen
der Wirbelsäule,
ca. 227 000 Hüftfrakturen
und eine wesentliche Anzahl von vorzeitig gebrochenen Gliederknochen
beinhalten. Zwischen 12 und 20% der Hüftfrakturen sind tödlich, da
sie schwere Traumata und Blutungen verursachen, und die Hälfte der überlebenden
Patienten benötigt
Versorgung in einem Pflegeheim. Die Gesamtkosten aus osteoporosebedingten
Verletzungen betragen inzwischen mindestens 10 Milliarden USD jährlich in
den USA (Riggs, New England Journal of Medicine, 127; 620-627 (1992).
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Osteoporose
ist am verbreitetsten bei Frauen nach der Menopause, die in den
10 Jahren nach der Menopause im Durchschnitt 15% ihrer Knochenmasse
verlieren. Diese Krankheit tritt auch bei Männern auf, wenn sie älter werden,
sowie bei jungen weiblichen Sportlerinnen mit Amenorrhoe. Trotz
der beträchtlichen – und steigenden – sozialen
und wirtschaftlichen Folgen von Osteoporose ist die Verfügbarkeit
von verlässlichen
Untersuchungen zur Messung von Knochenresorptionsraten bei Patienten
oder bei gesunden Menschen sehr begrenzt. Sonstige Störungen,
die Anomalien des Kollagenstoffwechsels mit sich bringen (und mit
diesen korreliert sind), beinhalten die Paget-Krankheit, das Marfan-Syndrom,
Osteogenesis imperfecta, neoplastisches Wachstum in kollagenhaltigem
Gewebe, Nanismus, rheumatoide Arthritis, Osteoarthritis und das
Vasculitis-Syndrom.
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Drei
bekannte Klassen menschlichen Kollagens sind bis heute beschrieben
worden: Es ist bekannt, dass die Kollagene der Klasse I, unterteilt
in Typ I, II, III, V und XI, Fibrillen bilden. Die Aminosäuresequenz
von Typ I-III (soweit diese erforscht worden ist) ist in Anhang
A von WO95/08115 angegeben.
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Kollagen
vom Typ I macht mehr als 90% der organischen Matrix des Knochens
aus. Es ist daher im Prinzip möglich,
die Knochenresorptionsrate abzuschätzen, indem der Abbau von Kollagen
vom Typ I beobachtet wird. Ebenso kann eine Anzahl von weiteren
Krankheitszuständen,
die das Bindegewebe betreffen, überwacht
werden, indem der Kollagenabbau bestimmt wird. Beispiele hierfür sind der
mit rheumatoider Arthritis und Osteoarthritis verbundene Abbau von
Kollagen vom Typ II und der Abbau von Kollagen vom Typ III im Vasculitis-Syndrom.
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Aminosäuresequenzen
des menschlichen Typ III-Kollagens, des menschlichen Pro-α1(II)-Kollagens und
die gesamte Prepro-α1-(III)-Kette
des menschlichen Typ III-Kollagens, sowie entsprechende cDNA-Klone sind
von mehreren Forschungsgruppen erforscht und bestimmt worden; siehe
Loil et al., Nucleic Acid Research 12:9383-9394 (1984); Sangiovgi
et al., Nucleic Acids Research, 13; 2207-2225 (1985); Baldwin et
al., Biochem J., 262; 521-528 (1989); und Ala-Kokko et al., Biohem
J., 26o; 509-516 (1989).
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Alle
Kollagene des Typs I, II und III werden im Organismus als Prokollagen-moleküle mit N-terminalen und
C-terminalen Propeptidsequenzen gebildet, welche an die Kern-Kollagenmoleküle gebunden
sind. Nach Entfernung der Propeptide, die auf natürliche Weise
in vivo während
der Kollagensynthese erfolgt, besteht der verbleibende Kern der
Kollagenmoleküle
weitgehend aus einem Tripel-Helix-Bereich mit terminalen Telopeptidsequenzen,
die keine Tripel-Helix aufweisen. Diese Telopeptidsequenzen haben
eine wichtige Aufgabe als Orte für
intermolekulare Quervernetzung von Kollagen-Fibrillen in extrazellularer
Weise. Der Alpha-Helix-Bereich umfasst ebenfalls quervernetzbare
Orte.
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Intermolekulare
Quervernetzungen gewährleisten
Kollagen-Fibrillen mit biomechanischer Stabilität. Die Bildung dieser Quervernetzungen
wird durch Modifizierung von Lysin- und Hydroxylysinresiduen zu
den entsprechenden Aldehyden ausgelöst. Mehrere dieser an benachbarten
Kollagenketten befindlichen Residuen werden spontan verschiedene
intermolekulare Quervernetzungen bilden. Die genaue Position der
Orte für Quervernetzung
an Kollagen-Telopeptiden und aus dem helikalen Bereich ist bereits
beschrieben worden. Siehe zum Beispiel Kühn, K., in Immunochemistry
of the extracellular matrix, 1:1-29, CRC Press, Inc., Boca Raton, Florida
(1982), Eyre, D.R., Ann. Rev. Biochem., 53:717-48 (1984) oder US-Patent
Nr. 5140103 und 5455179. Zudem sind die Aminosäuresequenzen einiger potenzieller
Orte für
Quervernetzung in Kollagen des Typs I, II und III nachstehend in
Tabelle 1 angegeben. Die Faserproteine, Kollagen und Elastin, werden
durch einen einzigartigen Mechanismus quervernetzt, der auf Aldehydbildung
aus Lysin- oder Hydroxylysin-Seitenketten basiert. Vier homologe
Quervernetzungsorte sind in Molekülen von Typ I, II und III-Kollagenen
nachgewiesen (für eine Übersicht
siehe Kühn,
K., in Immunochemistry of the extracellular matrix, 1:1-29 (1982).
Zwei von diesen sind Aldehydorte, einer in jeder Telopeptidregion.
Die anderen zwei Orte sind Hydroxylysin, symmetrisch bei etwa 90
Residuen von jedem Molekülende
plaziert. Wenn Kollagenmoleküle
in Fibrillen eindringen, richten sich diese letzteren Orte in der
helikalen Region miteinander aus und reagieren mit Telopeptid-Aldehyden
in benachbarten Molekülen.
Es gibt jetzt überzeugende
Beweise dafür,
dass 3-Hydroxypyridinium-Residuen
die ausgereifte Quervernetzung sind, die von hydroxylysinabgeleiteten
Aldehyden herrührt.
Die ausgereiften Quervernetzungs-Residuen
des anderen Pfades, d.h. aus Aldehydbildung von Lysinresiduen, sind
jedoch immer noch unbekannt.
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Wie
durch die nachstehend erörterte
Formel in EP-0394296 veranschaulicht, wurde herausgefunden, dass
die beiden 3-Hydroxypyridinium-Quervernetzungen Hydroxylysyl-Pyridinolin
(auch einfach als „Pyridinolin" bekannt) und Lysyl-Pyridinolin (auch
als „Deoxypyridinolin" bekannt) sind. Diese
Quervernetzungskomponenten sind auf natürliche Weise fluoreszierend.
Es hat sich herausgestellt, dass manche Hydroxylysyl-Pyridinolin-Quervernetzungen
glykosyliert sind, wie zum Beispiel in EP-A-04244428 erörtert. Es
treten jedoch, wie in Last et al., Int. J. Biochem., Vol. 22, No.
6, pp 559-564 beschrieben, auf natürliche Weise andere Quervernetzungen
in Kollagen auf.
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Bestimmung
des Kollagenabbaus nach dem bisherigen Stand der Technik
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In
der Vergangenheit wurden Untersuchungen zur Beobachtung des Kollagenabbaus
in vivo entwickelt, indem verschiedene biochemische Marker gemessen
wurden, von denen einige Kollagenabbauprodukte waren.
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Zum
Beispiel wird Hydroxyprolin, eine Aminosäure, die weitgehend auf Kollagen
beschränkt
und das Haupt-Strukturprotein in Knochen und allen anderen Bindegeweben
ist, im Harn ausgeschieden. Es ist bekannt, dass sich die Ausscheidungsrate
in bestimmten Krankheitszuständen
erhöht,
namentlich bei der Paget-Krankheit, einer Knochen-Stoffwechselstörung, bei
der der Knochenumsatz wesentlich erhöht ist, wie weiter unten erörtert.
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Aus
diesem Grund wurde aus Harn gewonnenes Hydroxyprolin verbreitet
als ein Aminosäure-Marker für Kollagenabbau
genutzt; Singer, F.R. et al., Metabolic Bone Disease, Vol. II (Ed.
Violi, L.V. und Kane, S.M.), 489-575 (1978), Academic Press, New
York.
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US-Patent
Nr. 3600132 offenbart ein Verfahren zur Bestimmung von Hydroxyprolin
in Körperflüssigkeiten
wie Serum, Harn, Rückenmarksflüssigkeit
und sonstige interzellulare Flüssigkeiten,
um Abweichungen im Kollagenstoffwechsel zu beobachten. Das Patent
legt dar, dass Hydroxyprolin mit erhöhtem Kollagen-Aufbaustoffwechsel
oder Abbaustoffwechsel korreliert ist, welcher mit pathologischen
Zuständen,
wie etwa Paget-Krankheit, Marfan-Syndrom,
Osteogenesis imperfecta, neoplastisches Wachstum in Kollagengeweben und
verschiedenen Formen von Nanismus verbunden ist.
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Knochenresorption,
die mit der Paget-Krankheit verbunden ist, wurde auch beobachtet,
indem kleine, hydroxyprolinenthaltende Peptide gemessen wurden,
die nach Abbau von Knochenkollagen im Harn ausgeschieden werden;
Russell et al., Metab. Bone Dis. and Rel. Res. 4 und 5, 2250262
(1981), und Singer, F.R., et al., supra.
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Im
Falle der Paget-Krankheit stammt das erhöhte Harn-Hydroxyprolin wahrscheinlich
weitgehend aus Knochenabbau; im Allgemeinen kann Hydroxyprolin jedoch
nicht als ein spezifischer Hinweis auf Knochenabbau verwendet werden.
Ein großer
Teil des Hydroxyprolins im Harn kann aus der Synthese von neuem
Kollagen stammen (beträchtliche
Mengen des neu hergestellten Proteins werden abgebaut und ausgeschieden ohne
jemals in Gewebestoffe eingefügt
zu werden), sowie aus dem Umsatz bestimmter Blutproteine ebenso wie
sonstiger Proteine, die Hydroxyprolin enthalten.
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Weiterhin
werden etwa 80% des freien Hydroxyprolins, das aus Proteinabbau
abgeleitet ist, in der Leber abgebaut und erscheinen nie im Harn.
Kiviriko, K.I., Int. Rev. Connect. Tissue Res. 5:93 (1970), sowie Weiss,
P.H. und Klein, L., J. Clin. Invest. 48:1 (1969). Hydroxyprolin
ist ein guter Marker für
Osteoporose, da es spezifisch für
Kollagen in Knochen ist, selbst wenn es nicht spezifisch für Knochenresorption
ist, aber es ist schwierig zu handhaben.
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Hydroxylysin
und seine Glykosid-Derivative, beide spezifisch für Kollagen-Proteine, wurden
als Marker für
Kollagenabbau angesehen, die präziser
sind als Hydroxyprolin. Aus denselben Gründen, wie vorstehend für Hydroxyprolin
beschrieben sind, jedoch Hydroxylysin und seine Glykoside wahrscheinlich
ebenfalls nichtspezifische Marker für Knochenresorption; Krane,
S.M. und Simon, L.S., Develop. Biochem. 22:185 (1981).
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Andere
Forscher haben die Quervernetzungskomponenten 3-Hydroxypyridinium
im Harn gemessen als ein Anzeichen von Kollagenabbau bei Gelenkkrankheiten.
Siehe als Hintergrund und für
Beispiele Wu und Eyre, Biochemistry, 23:1850 (1984); Black et al.,
Annals of the Rheumatic Diseases, 45:969-973 (1986); und Seibel
et al., The Journal of Dermatology, 16:964 (1989). Im Gegensatz
zu der vorliegenden Erfindung haben diese früheren Forscher Peptide aus
Körperflüssigkeiten
hydrolysiert und dann nach dem Vorhandensein von freien 3-Hydroxypyridinium-Residuen
gesucht.
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Untersuchungen
zur Bestimmung des Abbaus von Typ I, II und III-Kollagen werden
in EP-0394296 und US-Patent Nr. 4973666 und US-Patent 5140103, offenbart.
Jedoch sind diese Patente auf Kollagenfragmente beschränkt, die
den Quervernetzer 3-Hydroxypyridinium enthalten. Zudem erfordern
die vorstehend erwähnten
Untersuchungen mühsame
und komplizierte Reinigungen von Urin des Kollagenfragmente enthaltenden 3-Hydroxypyridiniums,
das in den Untersuchungen für
die Herstellung von Antikörpern
und für
Antigene verwendet werden soll.
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Gegenwärtig sind
nur sehr wenige klinische Daten verfügbar, die den in US-Patent Nr. 4973666
und US-Patent Nr. 5140103 beschriebenen Ansatz verwenden. Insbesondere
wurden keine Daten in Bezug auf die Korrelation zwischen der Harnkonzentration
(wie durch die in den vorstehend erwähnten Patenten beschriebenen
Verfahren bestimmt) von 3-Hydroxypyridinium enthaltenden Telopeptiden
von Typ I-Kollagen und dem tatsächlichen
Knochenverlust (wie durch wiederholte Messungen durch Knochen-Densiometrie
festgestellt) veröffentlicht.
Das Vorhandensein von 3-Hydroxypyridinium enthaltenden Telopeptiden
im Harn erfordert die einwandfreie Ausbildung im Knochengewebe dieser
spezifischen Vernetzungsstruktur zu verschiedenen Zeitpunkten vor
dem Knochenresorptionsprozess. Über
diese Prozesse ist nur sehr wenig Information verfügbar, und
es wäre
wünschenswert,
diese Abhängigkeit
von der korrekten Ausbildung der Vernetzungsstruktur zu vermeiden.
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GB-Patentanmeldung
Nr. 2205643 berichtet, dass der Abbau von Typ-III-Kollagen im Körper quantitativ
bestimmt werden kann, indem die Konzentration eines N-terminalen
Telopeptids von Typ-III-Kollagen in einer Körperflüssigkeit gemessen wird. Dieses
Verfahren verwendet Antikörper,
die gegen N-terminate Telopeptide erzeugt wurden, welche durch bakteriellen
Kollagenaseabbau von Typ-III-Kollagen freigegeben wurden, wobei
die Telopeptide markiert und in der Untersuchung verwendet werden.
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Schröter-Kermani
et al., Immunol. Invest. 19:475-491 (1990) beschreiben immunologische
Messsysteme, die auf CNBr-Fragmenten von Kollagen Typ I und II basieren.
Es wird durch pepsinlöslich
gemachtes Kollagen zur Verwendung gebracht, wobei die Telopeptide
in dem Gewebe belassen werden (vgl. die vorstehend erwähnte GB-Patentanmeldung
Nr. 2205643). Es besteht daher keine Übereinstimmung zwischen den Fragmenten
und den aus diesen gewonnenen Antikörpern. Zudem beschreibt diese
Referenz nur Messungen an extrahierten Gewebeproben.
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Die
Entwicklung eines monoklonalen Antikörpers, der gegen pepsinlöslich gemachtes
Typ-I-Kollagen gerichtet ist, wird in Werkmeister et al., Eur. J.
Biochem. 1987:439-443 (1990), beschrieben. Der Antikörper wird
für immunohistochemisches
Färben
von Gewebesegmenten und für
das Messen des Kollagengehalts in Zellkulturen verwendet. Die Messungen
werden nicht an Körperflüssigkeiten
durchgeführt.
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EP-Patentanmeldung
Nr. 050210 beschreibt die Entwicklung von Antikörperreagenzien durch Immunisierung
mit gereinigten, quervernetzten, C-terminalen Telopeptiden von Typ
I-Kollagen. Das Immunogen wird hergestellt, indem menschliches Knochenkollagen
mit bakterieller Kollagenase löslich
gemacht wird. Die so bereitgestellten Antikörper sind in der Lage, sowohl
mit quervernetzten als auch mit nicht vernetzten Telopeptiden zu
reagieren, und mit anderen Vernetzern als Pyridinolin.
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Die
internationale Patentanmeldung Nr. WO 91/09114 offenbart bestimmte
synthetische Peptide, die verwendet werden, um Zellhaftung an einem
festen Substrat zu fördern.
Die Verwendung der synthetischen Peptide als immunologische Reagenzien
wird nicht erwähnt.
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Es
gibt eine Anzahl von Dokumenten, die darauf hinweisen, dass der
Kollagenabbau durch quantitative Bestimmung gewisser Prokollagen-Peptide
gemessen werden kann. Propeptide werden von Telopeptiden und dem
alpha-helikalen
Bereich des Kollagenkerns durch ihre Lage in dem Prokollagenmolekül und die
Zeit ihrer Spaltung in vivo unterschieden; siehe US-Patent Nr. 4504587;
US-Patent Nr. 4312853; Pierard et al., Analytical Biochemistry 141:127-136
(1984); Niemela, Clin. Chem. 31/8:1301-1304 (1985); und Rohde et
al., European Journal of Clinical Investigation, 9:451-459 (1979).
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Die
EP-Patentanmeldung Nr. 0298210 und Nr. 0339443 beschreiben beide
die immunologische Bestimmung von Prokollagenpeptid Typ III und
Fragmenten desselben. Zudem wird ein auf der Messung von Prokollagen
basierendes Verfahren in der EP-Patentanmeldung Nr. 0465104 offenbart.
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Die
Verwendung von synthetischen Peptiden mit vom Typ-IX-Kollagen abgeleiteten
Sequenzen für
die Entwicklung von immunologischen Reagenzien wird in der PCT-Patentanmeldung
Nr. WO90/08195 offenbart. Die Anmeldung beschreibt gleichermaßen die
Verwendung von so hergestellten Antikörpern zur Bestimmung von Typ-IX-Kollagenfragmenten
in Körperflüssigkeiten.
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US-Patent
Nr. 4778768 bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung von Veränderungen,
die in Gelenkknorpeln auftreten, welches die quantitative Bestimmung
von Protoglykan-Monomeren oder antigenischen Fragmenten derselben
in einer synovialen Flüssigkeitsprobe
beinhaltet.
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Dodge,
J. Clin Invest 83:647-661 (1981) offenbart Verfahren zur Analyse
vom Typ II-Kollagenabbau unter Verwendung eines polyklonalen Antiserums,
das spezifisch mit abgewickelten Alpha-Ketten und von Cyanbromid
abgeleiteten Peptiden von humanen und bovinen Typ-II-Kollagenen
reagiert. Die Abbauprodukte von Kollagen wurden nicht in einer Körperflüssigkeit
nachgewiesen, sondern histochemisch durch Färben von Zellkulturen, d.h.,
durch „In
situ"-Detektion.
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WO94/03813
beschreibt eine kompetitive Immununtersuchung zum Nachweis von Kollagen
oder von Kollagenfragmenten in einer Probe, wobei ein Bindungspartner,
der ein synthetisches lineares Peptid enthält, welches dem nicht-helikalen,
C-terminalen oder
N-terminalen Bereich von Kollagen entspricht, mit einem Antikörper gegen
das lineare synthetische Peptid und der Probe inkubiert wird, und
wobei die Bindung des Antikörpers
an den Bindungspartner bestimmt wird.
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WO95/08115
bezieht sich auf Untersuchungsverfahren, bei denen Kollagenfragmente
in einer Körperflüssigkeit
durch Reaktion mit einem Antikörper
bestimmt werden, der mit einem synthetischen Peptid reaktiv ist.
Die Untersuchung kann eine kompetitive Untersuchung sein, bei der
die Probe und ein solches Peptid um einen Antikörper konkurrieren, möglicherweise
einen Antikörper,
der gegen Kollagenfragmente erzeugt wurde, die durch Kollagenase-Kollagenabbau erhalten
wurden. Alternativ kann dies eine Untersuchung sein, bei der ein
Antikörper,
möglicherweise
ein monoklonaler Antikörper,
verwendet wird, der gegen ein solches synthetisches Peptid erzeugt
wurde.
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Ein
besonderes Peptidfragment, das wir in Körperflüssigkeit, insbesondere Harn,
gefunden haben, ist von folgender Formel:
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In
der obigen Formel stellt K-K-K eine Vernetzung dar, die zum Beispiel
eine Hydroxypyridinium-Vernetzung sein kann, aber jede beliebige
natürlich
vorkommende Vernetzung sein kann, und spezifischerweise jede derjenigen,
die in der vorstehend zitierten Veröffentlichung von Last et al.
erörtert
werden.
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Von
einem größeren Peptidfragment,
das das obige kleinere Fragment einschließt, wird in
EP 0394296 berichtet.
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Wir
haben nun entdeckt, dass ein Teil der „Peptid"-Fragmente in Körperflüssigkeit mit Peptiden von äquivalenter
Aminosäuresequenz
in Beziehung stehen, z.B. mit Peptiden nach Formel 1, durch die
Isomerisierung von Asparaginsäure
in der Formel zu Isoasparaginsäure.
Wir haben „Peptide" hier in Anführungszeichen gesetzt,
da die Isomerisierung natürlich
bedeutet, dass diese Spezies richtigerweise nicht mehr als Peptide
angesehen werden können.
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Es
wurde zuvor bereits berichtet, dass die Isomerisierung von Proteinen,
die Asparaginsäure
enthalten, eine spontane Reaktion ist, die unter physiologischen
Bedingungen vorkommt.
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Siehe
zum Beispiel Brennan et al. Protein Science 1993, 2, 331-338, Galletti
et al., Biochem. J. 1995, 306, 313-325, Lowenson et al., Blood Cells
1988, 14, 103-117
und Oliya et al., Pharmaceutical Research, Vol. 11, Nr. 5, 1994,
S. 751.
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Die
Isomerisierung hat zur Auswirkung das Transferieren desjenigen Teils
der Peptidkette, der der Asparaginsäureresidue nachgeordnet in
der Carboxy-Terminus-Richtung
verläuft,
von der Alpha-Carboxylsäure der
Asparaginsäure,
mit der dieser über
eine Peptidbindung in dem normalen Protein gebunden ist, zu der
Seitenketten-Carboxylsäure
in einer nicht-peptidischen Amidbindung, wie nachstehend dargestellt:
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Die
nicht-peptidisch gebundene Asparaginsäure-Residue wird als „Isoasparaginsäure" bezeichnet.
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Eine ähnliche
Isomerisierung kann in Proteinen auftreten, die Asparaginresiduen
enthalten (d.h. mit -NH2 an Stelle von -OH
in dem anfänglichen
Protein in dem obigen Reaktionsschema).
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Die
obige Entdeckung weist darauf hin, dass diese Isomerisierung auch
in Knochengewebe vorkommt, und es ist zu erwarten, dass das Ausmaß der Isomerisierung
ein Marker für
das Alter des betroffenen Knochengewebes ist.
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Weiterhin
verschafft das Vorhandensein der isomerisierten Peptide unter solchen
Knochenpeptidfragmenten eine Bestätigung dafür, dass die Fragmente tatsächlich vom
Knochenabbau stammen, und nicht aus irgendeiner anderen Quelle,
wie etwa dem Abbau von neu gebildetem Kollagen, das nie in den Knochen
eingefügt
war.
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Dementsprechend
ist die vorliegende Erfindung in den angehängten Ansprüchen definiert und stellt in einem
ersten Aspekt ein Verfahren zur Messung der Abbaurate eines Körperproteins
wie Kollagen, beispielsweise aus dem Knochen, bereit, welches das
Bestimmen der Menge von einer oder mehreren Isoasparaginsäure enthaltenden
Spezies in einer Körperflüssigkeit
umfasst, wobei die Spezies eine Aminosäuresequenz haben, die diese
Spezies charakteristisch für
das Körperprotein
in einer Körperflüssigkeit
macht.
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Die
in Frage stehenden isomerisierten Peptide können charakteristisch für Typ I,
Typ II oder Typ III-Kollagen sein, sind aber vorzugsweise charakteristisch
für Typ
I-Kollagen.
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Noch
besser bestimmt ein solches Verfahren die Menge eines oder mehrerer
spezifischer, Isoasparaginsäure
enthaltender, isomerisierter Peptide, die in der Körperflüssigkeit
vorhanden sind.
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Vorzugsweise
bestimmt das Verfahren die Menge des isomerisierten Peptids von
der Formel 2 (nachstehend), das in der Körperflüssigkeit vorhanden ist:
wobei eines oder beide von
* Isoasparaginsäure
ist, oder die Menge eines oder mehrerer isomerisierter Peptide,
die ein Epitop beinhalten, das in dem isomerisierten Peptid von
Formel 2 vorhandenen ist, welches Isoasparaginsäure enthält.
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In
der obigen Formel ist K-K-K eine Vernetzung, wie etwa eine Hydroxypyridinium-Vernetzung,
die Pyridinolin (das glykosiliert oder nicht glykosiliert sein kann)
oder Deoxypyridinolin sein kann.
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Vorzugsweise
wird die Bestimmung unter Verwendung eines immunologischen Bindungspartners durchgeführt, der
spezifisch für
eine Isoasparaginsäure
enthaltende Spezies, wie oben definiert, ist, welche in der Probe
während
des Verfahrens vorhanden ist, vorzugsweise das isomerisierte Peptid
nach Formel 2 oder ein isomerisiertes Peptid, das ein Epitop beinhaltet,
das in dem isomerisierten Peptid nach Formel 2 vorhanden ist, welches
Isoasparaginsäure
enthält.
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Der
immunologische Bindungspartner kann ein monoklonaler oder polyklonaler
Antikörper
sein. Mit dem Erfordernis, dass der immunologische Bindungspartner
für die
vorstehend definierte, Isoasparaginsäure enthaltende Spezies spezifisch
sein muss, ist gemeint, dass der immunologische Bindungspartner
zwischen dieser Spezies und der analogen, Asparaginsäure enthaltenden
Spezies (Peptid) in einem Ausmaß unterscheidet,
das in der Untersuchung nützlich
ist.
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Geeignete
immunologische Bindungspartner umfassen auch Fragmente von Antikörpern, die
in der Lage sind, denselben antigenischen Bestimmungsfaktor, einschließlich Fragmente
von Fab, Fab' und
F(ab')2, zu
binden.
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Vorzugsweise
ist der immunologische Bindepartner ein gegen ein linear isomerisiertes
Peptid gerichteter Antikörper,
vorzugsweise ein synthetisches isomerisiertes Peptid, das einer
Sequenz innerhalb von Kollagen entspricht, wobei Isoasparaginsäure in dieser
Aminosäuresequenz
Asparaginsäure
in der Kollagen-Proteinsequenz
ersetzt.
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Die
Bestimmung kann viele Formen annehmen, einschließlich ELISA, RIA oder IRMA-Verfahren,
die so bekannt sind, dass sie hier keine Beschreibung rechtfertigen.
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In
einem zweiten Aspekt beinhaltet die Erfindung die Verwendung, in
einer Untersuchung für
von Kollagen abgeleitete isomerisierte Peptide eines synthetischen
isomerisierten Peptids mit einer Aminosäuresequenz, die einer Sequenz
innerhalb von Kollagen entspricht, wobei Isoasparaginsäure in der
Aminosäuresequenz
Asparaginsäure
in der Kollagen-Proteinsequenz ersetzt. In einer kompetitiven Untersuchung
kann das synthetische isomerisierte Peptid dazu verwendet werden,
mit einem oder mehreren isomerisierten Peptiden in der Probe um
einen immunologischen Bindungspartner zu konkurrieren.
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In
einem ELISA-Verfahren dieses Typs kann das synthetische Peptid auf
einem festen Träger
immobilisiert werden. Eine Probe kann mit einem polyklonalen Antikörper gegen
das synthetische Isomer eines mit dem festen Träger in Kontakt stehenden Peptids
inkubiert werden, und nach Waschen kann ein an Peroxidase konjugierter
(aufdeckender) Antikörper
beigefügt
werden. Nach weiterer Inkubation wird eine Peroxidasesubstratlösung beigefügt. Durch
Kompetition hemmt das Peptidisomer in der Probe, das mit dem Antikörper reaktiv ist,
die Peroxidasereaktion.
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Alternativ
kann das synthetische Peptidisomer verwendet werden, um einen monoklonalen
immunologischen Bindungspartner zu erzeugen. Das synthetische isomerisierte
Peptid muss dann kein Kompetitionsmittel in der Untersuchung sein.
Zum Beispiel kann mit Kollagenase behandeltes Kollagen gereinigt
und auf dem festen Träger
immobilisiert werden, und ein ELISA-Verfahren kann unter Verwendung
eines monoklonalen Antikörpers
durchgeführt
werden.
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Demgemäß beinhaltet
die Erfindung in einem dritten Aspekt einen Antikörper, wie
in Anspruch 8 definiert, vorzugsweise einen monoklonalen Antikörper.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung ist der Antikörper spezifisch für eine isomerisierte
Peptidsequenz, die die Sequenz EKAHiDGGR beinhaltet oder ein Epitop
enthält,
das spezifisch ist für
das Vorhandensein von in dieser Sequenz vorhandenem iD, wobei iD
Isoasparaginsäure
ist.
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Demgemäß beinhaltet
dieser Aspekt der Erfindung einen Antikörper, vorzugsweise einen monoklonalen
Antikörper,
der reaktiv ist mit einem Epitop, das die Peptidisomersequenz EKAHiDGGR
enthält,
in dieser enthalten ist oder sich aus dieser zusammensetzt, wobei
iD Isoasparaginsäure
ist.
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In
einem vierten Aspekt stellt die Erfindung einen Antikörper, vorzugsweise
einen monoklonalen Antikörper,
bereit, der spezifisch ein Peptidisomer erkennt, das eine Aminosäuresequenz
hat, die einer Sequenz innerhalb eines Proteins entspricht, z.B.
Kollagen, wobei Isoasparaginsäure
in der Aminosäuresequenz
die Asparaginsäure
in der Kollagenproteinsequenz ersetzt.
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Die
Erfindung beinhaltet Zelllinien, die monoklonale Antikörper gemäß des dritten
oder vierten Aspekts der Erfindung erzeugen.
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Die
Erfindung beinhaltet auch Antikörper
gemäß des dritten
oder vierten Aspekts der Erfindung, die an einen detektierbaren
Marker gekoppelt sind. Geeignete detektierbare Marker umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf, Enzyme, Chromophoren, Fluorophoren, Coenzyme, Enzymhemmer,
chemilumineszente Materialien, paramagnetische Materialien, Spin-Markierungen,
Radio-Isotopen, Nukleinsäure
oder Nukleinsäure-Analogsequenzen.
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In
einem fünften
Aspekt beinhaltet die Erfindung die Verwendung, in einer Untersuchung
für Kollagen oder
sonstige, von Protein abgeleitete isomerisierte Peptide, eines Antikörpers, der
spezifisch ist für
eine Aminosäuresequenz,
die einer charakteristischen Sequenz innerhalb des Proteins (z.B.
Kollagen) entspricht, welche dazu dient, das Protein zu identifizieren,
wobei Isoasparaginsäure
in der Aminosäuresequenz
die Asparaginsäure
in der Protein(z.B. Kollagen)sequenz ersetzt, um Information bezüglich der
Menge an Isoasparaginsäure
enthaltendem Peptidisomer oder Peptidisomeren in der Körperflüssigkeit
zu erhalten.
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In
einem sechsten Aspekt beinhaltet die Erfindung ein synthetisches
Peptidisomer mit einer Aminosäuresequenz,
die einer Sequenz in Kollagen entspricht, wobei Isoasparaginsäure in der
Aminosäuresequenz die
Asparaginsäure
in der Kollagen-Proteinsequenz
ersetzt, vorzugsweise in zu mindestens der wesentlichen Abwesenheit
des entsprechenden Peptids.
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Vorzugsweise
besteht eine der Asparaginsäureresidue
benachbarte Glycinresidue, in der ursprünglichen Peptidform der Aminosäuresequenz,
da ein benachbartes Glycin die Isomerisierung der Asparaginsäure erleichtert.
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Antikörper können hergestellt
werden, die jeweils in Bezug auf eines oder mehrere Asparaginsäure enthaltende
Peptide und in Bezug auf deren Isoasparaginsäure enthaltende Analoge selektiv
sind. Es ist dann möglich,
einen Untersuchung für
beide Varianten des Peptids oder der Peptide durchzuführen. Die
relative Menge an Isoasparaginsäure
gibt einen Hinweis auf das Alter des Proteins, das abgebaut wird,
sowie des Knochens, wenn die Untersuchung für einen Typ von Kollagenfragment
ist. Demgemäß stellt
die Erfindung in einem sechsten Aspekt ein Verfahren bereit zum
Erhalten von Information über
Kollagenresorption bei einem Patienten, welches das Messen der relativen
Mengen mindestens eines Asparaginsäure enthaltenden Peptids, das
von Kollagen abgeleitet ist, und eines entsprechenden Isoasparaginsäure enthaltenden
Peptidanalogs in einer Körperflüssigkeit
aufweist.
-
Die
Erfindung beinhaltet auch Testkits, die bei den vorstehend beschriebenen
Verfahren nützlich
sind. Solche Kits können
einen Antikörper
gemäß des dritten
oder des vierten Aspekts der Erfindung oder ein Fragment desselben
mit derselben spezifischen Wirksamkeit aufweisen, in Kombination
mit irgendeinem oder mehreren der folgenden:
ein synthetisches
Peptidanalog, das gegen den Antikörper reaktive Isoasparaginsäure enthält,
ein
Antikörper-Enzym-Konjugat
undoder ein Substrat hierfür,
eine
Zusammensetzung, die die Reaktion des Enzym-Konjugat-Substrats stoppt,
oder
eine Waschlösung.
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Die
Erfindung kann sowohl bei Menschen als auch bei Tieren angewendet
werden.
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Geeignete
Körperflüssigkeiten
umfassen menschlichen oder tierischen Harn, Blut, Serum, Plasma
und Gelenkflüssigkeit.
Es wird in Betracht gezogen, dass das Verfahren beispielsweise auch
auf Speichel und Schweiß angewendet
werden kann. Die Körperflüssigkeit
kann so wie sie ist verwendet werden, oder sie kann vor dem Kontaktschritt
gereinigt werden. Dieser Reinigungsschritt kann unter Verwendung
einer Anzahl von Standardverfahren durchgeführt werden, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf, Kartuschen-Adsorption und Elution, molekulare Siebchromatographie,
Dialyse, Ionenaustausch, Alumina-Chromatographie,
Hydroxyapatit-Chromatographie und Kombinationen derselben.
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Die
Erfindung wird in weiteren Details nachstehend beschrieben. Es wird
auf die angehängten
Zeichnungen Bezug genommen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die HPLC-Separation eines synthetischen Peptids und eines Peptidanalogs
der Sequenz EKAH*GGR, welche sich bei * zwischen Isoasparaginsäure (Peak
2) und normaler Asparaginsäure
(Peak 3), wie in Beispiel 3a beschrieben, unterscheiden.
-
2 stellt
die unterschiedliche Reaktivität
des getrennten Peptids und Peptidanalogs von 1 in zwei
Ausgestaltungen des ELISA-Verfahrens dar, wie in Beispiel 3a beschrieben;
und
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3(a) und 3(b) zeigen
die Fluoreszenz (a) und das Absorptionsvermögen (b) von vernetzten Peptiden
und Peptidanalogen aus Harn, die durch HPLC getrennt wurden, wie
in Beispiel 3(b) beschrieben.
-
4 und 5 stellen
die Ergebnisse von Untersuchungen an Serum dar, unter Verwendung
verschiedener Antikörper,
um die Wirkung von Biphosphonatbehandlung auf Knochenresorption
zu beobachten.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird das Bestimmen von Typ I, II oder III-Kollagenfragmenten in
Harn oder sonstiger Körperflüssigkeit
durch ein Hemmungs-ELISA-Verfahren (Enzym-Immunsorptionsmittel-Bestimmung) mittels
Messen einer Probe von Harnkörperflüssigkeit durchgeführt, wobei
die Probe mit einem synthetischen Peptidanalog, das eine von Kollagen
abgeleitete Sequenz aufweist, und mit einem Antikörper, der
immunoreaktiv gegen das synthetischen Peptidanalog ist, in Kontakt
gebracht wird. Das synthetische Peptidanalog ist auf einem festen
Träger
immobilisiert. Der Antikörper kann
gegen das synthetische Peptidanalog gerichtet sein, oder kann gegen
Kollagenabbauprodukte gerichtet sein und durch Verwendung eines
solchen Peptidanalogs nachgewiesen werden.
-
Herstellung von synthetischen
Peptidanalogen
-
Die
Herstellung von synthetischen Peptiden und Peptidanalogen kann nach
auf dem Fachgebiet wohl bekannten Verfahren durchgeführt werden,
z.B. durch Festphasen-Peptidsynthese-Techniken, gemeinhin als „Merrifield-Synthese" beschrieben. Auch
können
klassische Lösungsphasen-Techniken
eingesetzt werden. Beteiligte Sequenzen beinhalten potenzielle Orte
für Kollagen-Quervernetzung (siehe
zum Beispiel Kühn,
K., in Immunochemistry of the extracellular matrix, 1:1-29 (1982),
Eyre, D.R., Ann. Rev. Biochem. 53:717-48 (1984), oder US-Patent
Nr. 5140103). Beispiele von solchen Peptidsequenzen sind nachstehend
in Tabelle 1 angegeben. Das herkömmliche
Verfahren zur Peptidsynthese kann eine Mischung aus Peptid (mit
normaler peptidgebundener Asparaginsäure) und Peptidanalog mit Isomerisierung
der Bindung an die Asparaginsäure erzeugen.
Generell wird eine solche Mischung zufriedenstellend sein, da das
Peptid in die Untersuchung eingeführt sein wird. Jedoch wird
das Erhitzen einer solchen Mischung normalerweise Isomerisierung
des Peptidgehalts zu der Iso-Form erzeugen.
-
In
Bezug auf die synthetischen Peptidanaloge ist es möglich, eine
oder mehrere Aminosäureresiduen aus
(oder zu) den Sequenzen mit quervernetzbaren Orten auszulassen,
ohne wesentlichen Verlust der Fähigkeit,
(a) Antikörper
zu erzeugen, die das Isoasparaginsäreanalog des entsprechenden
nativen Kollagenfragments erkennen, oder (b) die Bindung solcher
Antikörper
an das Analog des nativen Fragments zu hemmen. Es ist möglich, längere Kollagenfragmente
undoder chimäre
Peptidanaloge zu verwenden, um die Antikörper zu erzeugen, und im Prinzip
ist es nicht notwendig, dasselbe Peptidanalog als das Immunogen
und den Konkurrenten in einer Kompetitionsuntersuchung zu verwenden.
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TABELLE 1
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Beispiele von Aminosäuresequenzen
mit potenziellen Orten für
Quervernetzung in verschiedenen Typen von Kollagen, die als eine
Basis für
Isoasparaginsäure
enthaltende synthetische Peptidanaloge gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden sollen
-
-
-
-
Herstellung von Antikörpern
-
Die
Verfahren zur Herstellung sowohl von monoklonalen als auch von polyklonalen
Antikörpern
sind auf dem Fachgebiet wohlbekannt. Siehe zum Beispiel Campbell,
A.M., Laboratory Techniques in Biochemistry and Molecular Biology,
Vol. 12 (1986). Es ist möglich,
Antikörper
gegen synthetische isomerisierte Peptide durch Immunisierung herzustellen.
Jedoch wird es aufgrund des relativ geringen Molekulargewichts dieser Komponenten
bevorzugt, dass das Hapten an ein Trägermolekül konjugiert wird. Geeignete
Trägermoleküle umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf, bovines Serum-Albumin, Thyroglobulin, Oval-Bumin, Tetanustoxoid und
Keyhole-Limpet-Hämocyanin.
Der bevorzugte Träger
ist bovines Serum-Albumin. Um das Hapten in seiner immunogensten
Form den Antikörper
erzeugenden Zellen des immunisierten Tiers zu präsentieren, können eine
Anzahl von zur Wahl stehenden Kopplungsprotokollen verwendet werden.
Geeignete Verfahren umfassen, sind aber nicht beschränkt auf,
Glutaraldehyd, Carbodiimid und Periodat. Bevorzugte Bindemittel
sind Glutaraldehyd und Carbodiimid.
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Die
Herstellung der Antikörper
kann mittels herkömmlicher
Techniken durchgeführt
werden, einschließlich
Immunisierung mit Kollagenfragmenten, die natürlich oder synthetisch isomerisierte
Peptide enthalten, welche an einen Träger konjugiert sind. Um die
Immunogenität
zu verbessern, wird das Immunogen bevorzugt vor der Injektion mit
einem Zusatz gemischt. Beispiele von Zusätzen umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf, Aluminiumhydroxid, Freund's
Zusatz und immunstimulierende Komplexe (ISCOMs). ISCOMs können gemäß dem von
Morein, B. et al., Nature 308:457-460 (1984) beschriebenen Verfahren
hergestellt werden.
-
Es
können
entweder monoklonale oder polyklonale Antikörper gegen das Hapten-Trägermolekül hergestellt
werden. Für
die Herstellung von monoklonalen Antikörpern wird die Immunisierung
von Mäusen
bevorzugt. Milzzellen der immunisierten Maus werden entnommen, homogenisiert
und danach mit Krebszellen in Gegenwart von Polyethylen-Glykol vereinigt,
um ein Zellhybrid zu erzeugen, das monoklonale Antikörper produziert,
die spezifisch für
isomerisierte, von Kollagen abgeleitete Peptidfragmente sind. Geeignete
Krebszellen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, Myelom-, Hepatom-,
Karzinom- und Sarkomzellen. Detaillierte Beschreibungen der Herstellung
von monoklonalen Antikörpern
finden sich in Goding, J.W., in Monoclonal Antibodies: Principles
and Practice (1986). Ein bevorzugtes vorausgehendes Prüfungsprotokoll
beinhaltet die Verwendung von synthetischen isomerisierten Peptiden,
die an einen Träger
konjugiert sind und auf die feste Oberfläche einer Microtiterplatte
aufgetragen werden.
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Für die Herstellung
von polyklonalen Antikörpern,
die reaktiv gegen isomerisierte Peptidfragmente sind, die von Kollagen
abgeleitet sind, können
verschiedene Tierarten immunisiert werden. Geeignete Arten umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf, Hühner,
Kaninchen und Ziegen. Hühner
und Kaninchen werden bevorzugt.
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Auf
diese Weise hergestellte Antikörper
können
auf ihre Eignung zur Verwendung gemäß der Erfindung geprüft werden,
durch Testen der Reaktivität
mit einem Isoasparaginsäure
enthaltenden synthetischen Peptidanalog von geeigneter Sequenz.
-
Antikörperfragmente
werden durch Verfahren, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, hergestellt
(siehe E. Ishikawa, Journal of Immunoassay 3:209-327 (1983)).
-
Durchführung von Immunountersuchungen
-
Dementsprechend
ist es möglich,
durch Verwendung einer Immunountersuchung mit den wie oben hergestellten
Antikörpern,
eine Untersuchung an einer biologischen Flüssigkeitsprobe durchzuführen, ohne vorherige
Fraktionierung oder Hydrolyse. Die Spezifität für die erwünschten Kollagenfragmente in
der biologischen Flüssigkeit
kann von dem Antikörper
geliefert werden, in Kombination mit der Verwendung eines synthetischen
isomerisierten Peptids (gegen welches der Antikörper gerichtet war oder jedenfalls
mit welchem der Antikörper
immunchemisch reaktiv ist) bei der Ausführung der Untersuchung.
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Als
Alternative kann die Immunountersuchung unter Verwendung eines monoklonalen
Antikörpers durchgeführt werden.
Die Grundidee dieses Untersuchungsaufbaus ist es, die Spezifität der Untersuchung
von dem Antigen (synthetisches Peptidisomer bis Kollagen) auf den
Antikörper
(von Kaninchen-Antiserum
bis monoklonalen Antikörper)
zu verschieben. Da dieser Aufbau verwendet wird, benötigt die
Untersuchung keinen weiteren Einsatz eines synthetischen Peptidisomers.
Diese Version der Immunountersuchung wird in geeigneter Weise durch
Inkubieren der Patientenprobe oder einer Standardlösung mit
einer zu Peroxidase konjugierten Antikörperlösung in einer Mikrotiterplatte
durchgeführt,
die mit gereinigtem, kollagenasebehandeltem Kollagen vorbeschichtet
ist. Nach dem Waschen werden die Kavitäten der Platte im Dunkeln mit
einer Substratlösung
inkubiert. Die Farbreaktion wird durch das Beifügen einer Stoppungslösung gestoppt,
und schließlich wird
das Absorptionsvermögen
gemessen.
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Die
Immunountersuchungen selbst können
unter Verwendung jedes beliebigen Verfahrens, das aus der Vielfalt
von generell auf dem Fachgebiet bekannten Standard-Assayprotokollen
ausgewählt
ist, durchgeführt
werden. So wie er allgemein verstanden wird, ist die Untersuchung
so konstruiert, dass er sich für
die Spezifität
auf die Interaktion zwischen dem spezifischen immunologischen Bindepartner
und dem erwünschten Analyt
stützt
und dass er irgendwelche Mittel verwendet, um den Komplex nachzuweisen,
der von dem Analyt und dem immunologischen Bindepartner gebildet
wird. Der immunologische Bindepartner kann mit einem festen Träger verbunden
sein und als ein einnehmender immunologischer Bindepartner für den Analyt
verwendet werden. Dieses Protokoll kann in einer direkten Form durchgeführt werden,
wobei die Bildung des Komplexes aus Analyt und immunologischem Bindepartner
nachgewiesen wird, z.B. durch eine fluoreszente, radioaktive oder
enzymatische Markierung, oder es kann in einem kompetitiven Format
durchgeführt
werden, wobei ein markierter Standard mit dem Analyten um den immunologischen
Bindepartner konkurriert. Das Format kann auch als eine Agglutinationsuntersuchung
aufgebaut sein, oder der Komplex kann ausgefällt werden durch Zusatz eines
geeigneten Fällungsmittels
zu der Reaktionsmischung. Der spezifische Aufbau des Immunountersuchungsprotokolls
ist offen für
eine große
Vielfalt an Wahlmöglichkeiten,
und die Anzahl von auf dem Fachgebiet verfügbaren Vorrichtungen und Protokollen
für klinische
Untersuchungen ist groß.
Für eine
Auswahl an solchen Protokollen, siehe US-Patent Nr. 5001225.
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Die
Antikörper
und sichtbar machenden Reagenzien für die Durchführung einer
Immunountersuchung, welche Standard-Nachweisprotokolle, zum Beispiel
Radioisotop-Markierung, Fluoreszenz-Markierung oder das ELISA-Verfahren,
entweder in einem direkten oder in einem kompetitiven Format, verwendet,
können
in geeigneter Weise als Kits geliefert werden, die die notwendigen
Komponenten und Anweisungen für
die Untersuchung beinhalten. In einer Ausführung der Erfindung beinhaltet
ein solcher Kit eine Mikrotiteplatte, die mit einem geeigneten synthetischen
isomerisierten Peptid beschichtet ist, Standardlösungen zur Herstellung einer Standardkurve,
eine Kontroll-Körperflüssigkeit
(z.B. Harn) zum Testen der Qualität des Analyseablaufs, Kaninchen-Antikörper, die
reaktiv gegen das vorstehend erwähnte
synthetische Peptidisomer sind, Anti-Kaninchenimmunoglobuline, die
an Peroxidase konjugiert sind, eine Substratlösung, eine Stoppungslösung, einen Wasch-Puffer
und ein Anleitungshandbuch.
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Da
Immunountersuchungen unter Verwendung von Antikörpern und spezifischen synthetischen
isomerisierten Peptiden konstruiert werden können, können die Anteile der entsprechenden
Kollagenfragment-Sequenzen in einer geeigneten biologischen Flüssigkeit
bestimmt werden, ebenso wie ihr individueller Level und ihre Gesamtmenge.
Daher kann die Untersuchung so angelegt werden, dass er Antikörper umfasst, was
in der Bestimmung von mehreren Isoasparaginsäure enthaltenden Peptidanalogen,
und optimal auch der nativen Peptidsequenzen resultieren wird, oder
in der Bestimmung einer einzelnen, Isoasparaginsäure enthaltenden Peptidanalog-Sequenz,
oder in jeder beliebigen erwünschten
Kombination derselben.
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Zusätzlich zu
der Verwendung der hierin beschriebenen isomerisierten Peptide als
Indikatoren von Knochenresorption kann das Gleichgewicht des Knochenstoffwechsels
in vorteilhafter Weise durch die im Wesetlichen simultane Bestimmung
eines Knochenbildungs-Markers in derselben oder einer anderen geeigneten biologischen
Flüssigkeit
von derselben Person bestimmt werden. „Im Wesentlichen simultan" bedeutet am selben
Tag, vorzugsweise innerhalb von 4 Stunden. Solche Marker umfassen
zum Beispiel Osteocalcin (auch als Knochen-GIA-Protein von BGP bekannt), Propeptide
von Typ I-Prokollagen, Knochen-Alkaliphosphatase
und Gesamt-Alkaliphosphatase. Geeignete Verfahren für die Bestimmung
dieser Marker finden sich zum Beispiel in Delmas, P.D., et al.,
J. Bone Min. Res. (1986) 1:333-337.
-
Die
Untersuchung der vorliegenden Erfindung, die einen Index für die Bestimmung
des Stoffwechselzustands von Geweben, die, wenn es zum Abbau kommt,
von Kollagen abgeleitete Peptide und isomerisierte Peptide erzeugen,
bereitstellt, ist in einer Vielfalt von Umständen nützlich. Erstens sind, wenn
der Abbau von Typ I-Kollagen
in Betracht gezogen wird, die Untersuchungen Verfahren, um einen
abnormalen Zustand eines Subjekts zu untersuchen, indem zum Beispiel
exzessive Knochenresorption angezeigt wird. Dies kann die Gegenwart
einer Osteoporose-Krankheit oder das metastatische Fortschreiten
eines bösartigen
Tumors anzeigen. Sonstige Krankheitszustände, die durch exzessive Knochenresorption
gekennzeichnet sind, umfassen die Paget-Krankheit und Hyperparathyroidismus.
Gleicherweise können
eine Anzahl von anderen Krankheitszuständen, die das Bindegewebe betreffen,
durch Bestimmung des Kollagenabbaus beobachtet werden. Beispiele
sind Typ II-Kollagen-Abbau, der mit rheumatoider Arthritis und Osteoarthritis
verbunden ist, und Typ-III-Kollagen-Abbau
beim Vaskulitissyndrom. Da der Zustand des Subjekts fortlaufend überwacht
werden kann, kann die Anwendung dieser Untersuchungen auch eingesetzt
werden, um den Fortschritt einer Therapie, die zur Behandlung dieser
oder anderer Krankheiten angewandt wird, zu beobachten. Weiterhin
können die
Untersuchungen als eine Toxizitätsmessung
eingesetzt werden, da die Anwendung von toxischen Substanzen oft
zu Gewebeabbau führt.
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Daher
können
die Untersuchungen in jeder beliebigen Situation angewandt werden,
in der der Stoffwechselzustand von Kollagengeweben als ein Index
des Krankheitszustands, der Behandlung oder des Effekts von Substanzen,
die dem Subjekt direkt eingegeben wurden oder denen das Subjekt
in seiner Umwelt ausgesetzt ist, verwendet werden kann.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung veranschaulichen, diese
aber nicht beschränken.
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BEISPIEL 1: IMMUNOUNTERSUCHUNGEN
FÜR SPEZIFISCHE
PEPTIDSEQUENZEN IM HARN
-
Drei
isomerisierte Peptide (α1(I)C1, α1(I)N1 und α2(I)N1) (siehe
Tabelle 1), die mittels Festphasentechniken hergestellt wurden,
werden zur Herstellung von Immunogenen verwendet. Zur Immunisierung
werden die Peptidisomere kovalent an bovines Serumalbumin angebunden,
unter Verwendung von Carbodiimid- oder Glutaraldehydreagenzien und
von auf dem Fachgebiet wohlbekannten Verfahren. Sowohl monoklonale als
auch polyklonale Antikörper
sind gegen die Peptidisomere aufgestellt. Zur Erzeugung von monoklonalen Antikörpern werden
Balb/c-Mäuse
mit Peptidisomer-BSA-Konjugaten immunisiert und Hybridom-Zelllinien werden
unter Verwendung von Standardtechniken hergestellt, nach Verschmelzung
von Zellen aus der Milz oder aus Lymphknoten mit Ag8-Myelomzellen. Polyklonale
Antikörper
werden in Kaninchen und Hühnern
erzeugt. Der Nachweis sowohl von Antisera als auch von Hybridomzellmedien
wird durch ELISA unter Verwendung von Microtiterplatten durchgeführt, die
mit dem geeigneten Peptidisomer-Proteinträger-Konjugat beschichtet sind,
welches unter Verwendung von Carbodiimidreagenzien und auf dem Fachgebiet
wohlbekannten Verfahren hergestellt wurde.
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Untersuchungen
für drei
der Peptidisomersequenzen (α1(I)C1, α1(I)N1 und α2(I)N1) in
Harn werden mittels eines Hemmungs-ELISA-Verfahrens wie folgt durchgeführt:
Harnproben
(10 bis 25 μl),
die möglicherweise
Kollagenfragmente enthalten, bzw. Lösungen, die 0,015-15 μg Peptidisomer/ml
als Bezugsstandards enthalten, werden zu 75 μl von immunologischen Bindepartnern
für die Peptidisomere
beigefügt,
welche im Verhältnis
von 1:5 000-1:20 000 in phosphatgepufferter saliner Lösung verdünnt sind,
die 0,1% Tween-20-Detergens (PSB-T) enthält und 0,1% (w/v) an BSA beinhaltet.
Jede Probe wird im Doppel in flachbodigen, 96-Well-Microtiterplatten aufbereitet,
die zuvor mit einem Peptidisomer-Proteinträger-Konjugat,
welches das geeignete Peptidisomer enthält, beschichtet wurden. Nach
60 Minuten werden die Platten mit PBS-T gewaschen (dreimal), und
die gebundenen Antikörper
werden durch Standardtechniken mit einem mit Meerrettich-Peroxidase
markierten Antikörper,
der gegen die Spezies des primären
Antikörpers erzeugt
wurde, detektiert. Peroxidasesubstrat wird beigefügt, und
die Farbentwicklung wird bei 450 nm in einem automatisierten Microtiter-Lesegerät gemessen,
nachdem die Enzymreaktion unter Verwendung von 1 M H3 PO4 gestoppt wurde. Proben, die den Analyt
enthalten, vermindern die Bindung von einem primären Antikörper an das immobilisierte
Peptidisomer auf der Platte und haben daher eine verminderte Farbkonzentration. Die
Menge an Analyt in der Probe wird unter Bezugnahme auf zuvor festgelegte
Kurven quantifiziert, die aus auf jeder Platte enthaltenen Standards
unter Verwendung von LogLin-Plots berechnet wurden.
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BEISPIEL 2: UNTERSUCHUNGEN
UNTER VERWENDUNG EINES MONOKLONALEN ANTIKÖRPERS ZUM NACHWEIS VON ABBAUPRODUKTEN
VON TYP I-KOLLAGEN
-
Monoklonale
Antikörper
wurden durch Immunisierung von Mäusen
mit Isoasparaginsäure
enthaltendem synthetischem α1(I)C1-Peptidanalog,
konjugiert an ein geeignetes Trägerprotein,
entwickelt. Zellverschmelzung, Clonen und Vermehrung von Hybridomen
wurden nach Standardverfahren durchgeführt. Kontrollverfahren beinhalteten
das Testen der Reaktivität
auf synthetisches α1(I)C1-Peptidanalog,
das auf Microtiterplatten immobilisiert war.
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Die
Spezifität
der Antikörper
wurde durch Hemmungsuntersuchungen getestet, indem verschiedene sich überlagernde
Sequenzen aus dem C-Telopeptid von Typ I-Kollagen in Peptidanalogform
verwendet wurden, d.h. einschließlich der isomerisierten Bindung
als Asparaginsäure.
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Eine
Untersuchung, die einen solchen Antikörper MabA-ISO verwendet, wird
entwickelt. Kurz gesagt, das Isoasparaginsäure enthaltende synthetische α1(I)C1-Peptidanalog
wird unter Verwendung von Carbodiimid oder Glutaraldehyd an bovines
Serumalbumin konjugiert und das Konjugat wird zum Beschichten von
Microtiterplatten verwendet. Alternatives Material kann ebenfalls
verwendet werden, wobei das wesentliche Merkmal die Freilegung der
Sequenz EKAHiDGGR ist.
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Nach
dem Beschichten werden die Kammern der Microtiterplatten mit 15 μl Harn und
100 μl MabA-ISO,
an Meerrettich-Peroxidase konjugiert, inkubiert.
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Nach
einer Stunde werden die Platten gewaschen und Substrat (z.B. TMB)
wird beigefügt.
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BEISPIEL 3: KORRELATION
DES ELISA-VERFAHRENS FÜR
EIN ISOASPARAGINSÄURE-PEPTIDANALOG
ZU ELISA-UNTERSUCHUNGEN,
DIE AUF ANDEREN PEPTIDFRAGMENTEN UND ANTIKÖRPERN BASIEREN
-
Die
Korrelation zwischen einem polyklonalen ELISA-Verfahren gemäß dieser
Erfindung und einem MabA7-ELISA-Verfahren wie in WO95/08115 beschrieben,
an HPLC-getrennter Peptidspezies (a) synthetisch und (b) aus Harn
wurde ausgewertet. Das MAbA7-ELISA-Verfahren ist eine kompetitive
Untersuchung, in der der MAbA7 monoklonale Antikörper, der gegen das 8AA-Peptid (EKAHDGGR,
in welchem D normale Asparaginsäure
ist) gerichtet ist, verwendet wird und abgebautes Kollagen, das
auf einem Microtiter-Tablett immobilisiert ist, mit Kollagenfragmenten
in der Probe um Bindung an den monoklonalen Antikörper (MabA7)
konkurriert.
-
Die
in diesem Beispiel verwendeten ELISA-Verfahren werden wie folgt
durchgeführt:
-
(a) DAS POLYKLONALE ISO-ELISA-Verfahren
-
Das
polyklonale ELISA-Verfahren basiert auf einem immobilisierten synthetischen
Peptidanalog mit einer Aminosäuresequenz
von acht Aminosäuren
(8AA), die spezifisch für
einen isomerisierten Teil des C-Telopeptids der α1-Kette von Typ I-Kollagen (Glu-Lys-Ala-His-(Iso)Asp-Gly-Gly-Arg)
ist. Während
der Inkubation mit einem Antikörper,
der mit dieser Sequenz reaktiv ist, findet eine Kompetition zwischen
dem immobilisierten Peptidanalog in Iso-Form und den Zersetzungsprodukten
der α1-Kette
von Typ I-Kollagen in der Probe statt.
-
Kurz
gesagt, eine 25 μL – Probe
oder ein Standard wird jeder Kammer einer mit Formel 1 – Antigen beschichteten
Microtiterplatte beigefügt,
gefolgt von 75 μL
Antiserum, das gegen mit Kollagenase behandeltes Typ I-Kollagen
gerichtet ist. Die Platten werden eine Stunde lang bei Raumtemperatur
unter Schütteln
inkubiert und fünf
Mal mit einem Waschpuffer gewaschen. Ein Ziegen-Anti-Kaninchen-Immunoglobulin
G-Meerrettichperoxidase-Konjugat (100 μL) wird jeder Kammer beigefügt. Nach
Inkubation für
1 Stunde bei Raumtemperatur werden die Platten fünf Mal wie zuvor gewaschen.
Das Enzymsubstrat (100 μL/Kammer)
wird hinzugefügt, und
nach 15 Minuten Inkubation im Dunkeln wird die Reaktion durch Zufügen von
100 μL Phosphorsäure (1 mol/L)
gestoppt. Die optische Dichte von 450 nm wird mit einem Microplatten-Lesegerät gemessen.
Doppelte Messungen werden für
jede Probe durchgeführt,
und die Daten werden als Nanogramm pro Mol an Creatinin (Cr) ausgedrückt, gemessen
mittels einer colorimetrischen Standardtechnik. Diese Untersuchung
wird hierin als ISO-ELISA-Verfahren
bezeichnet.
-
Das MabA7 ELISA-Verfahren
-
MabA7
ist ein monoklonaler Antikörper,
der wie oben beschrieben in Mäusen
gegen das Peptid der Sequenz EKAHDGGR erzeugt wird, d.h. mit normaler
Asparaginsäure.
-
Diese
Untersuchungsversion wird in drei Schritten wie folgt ausgeführt:
Im
ersten Schritt werden die Kammern einer Microtiterplatte, vorbeschichtet
mit gereinigtem, mit Kollagenase behandeltem Kollagen (CTC), für 1 Stunde
bei Raumtemperatur mit 15 μl
Standardlösung
oder -probe und 100 μl
einer Lösung
von an Peroxidase konjugiertem monoklonalm Antikörper inkubiert.
-
Nach
Waschen im zweiten Schritt werden die Kammern im Dunkeln für 15 Minuten
bei Raumtemperatur mit 100 μl
Substratlösung
inkubiert. Schließlich
wird im dritten Schritt die Farbreaktion durch den Zusatz von 100 μl Stoppungslösung gestoppt.
Das Absorptionsvermögen
bei 450 nm wird innerhalb von 2 Stunden gemessen.
-
Beispiel 3(a)
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass Antikörper,
die spezifisch entweder für
synthetisches EKAHDGGR oder für EKAHiDGGR
sind, entwickelt werden können.
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Eine
Mischung aus synthetischem EKAHDGGR und EKAHiDGGR wurde durch HPLC
getrennt (1, Peak 3 bzw. Peak 2). Eine
Sequenzanalyse bestätigte,
dass Peak 2 isomerisiertes Aspartat enthielt. Dies wurde dadurch
angezeigt, dass die Sequenzierung nach der Histidin-Residue angehalten
war. Peak 3 enthielt reguläres
Aspartat und das Entschlüsseln
konnte normal fortschreiten. Fraktionen aus dem NPLC-Profil wurden
gesammelt und sowohl in MabA7-ELISA als auch in polyklonalem ISO-ELISA-Verfahren
auf Immunoreaktivität
getestet. Es wurde gezeigt, dass die beiden Untersuchungen separate
Peaks nachwiesen, d.h. Peak 2 wurde durch ein ISO-ELISA-Verfahren
und Peak 3 durch ein MabA7-ELISA-Verfahren
detektiert.
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Die
Resultate sind in 2 dargestellt.
-
BEISPIEL 3(b)
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Dieses
Beispiel zeigt, dass mit ISO-ELISA verbundene Moleküle aus Harn
gereinigt werden können, und
dass diese Moleküle
in mit Dipeptid verwandte Spezies, die isomerisiertes oder reguläres Aspartat
enthalten, aufgeteilt werden können.
-
Zuerst
wurde Harn immunopurifiziert, wobei MAbA7 verwendet wurde. MAbA7
wurde an CNBr-aktiviertes SepharoseTM gemäß der Anweisungen
des Herstellers gekoppelt. Harn wurde 1:3 (v/v) in PBS-Puffer verdünnt und
der pH auf 8,0 geregelt, wobei 1 M NaOH verwendet wurde. Achthundert
ml verdünnter
Harn wurden für
24 Stunden bei 4 °C
bei einer Fließrate
von 0,8 ml/Min. auf eine Säule
(14 cm°)
neu zugeführt. Nachdem
die Säule
mit 200 ml PBS-Puffer, pH 8,0, gewaschen worden war, wurden gebundene
Antigene eluiert, wobei 20 ml von zu 50% gesättigtem (NH4)2 SO4, das 1% TFA
(v/v) enthielt, verwendet wurden, und bei –20 °C aufbewahrt. Die eluierten
Antigene wurden entsalzt, wobei eine 1 ml-C18-Sep-PakTM-Säule verwendet wurde.
Die Sep-PakTM-Säule wurde mit 20 ml 80-prozentigem
Methanol (v/v) versetzt und mit 20 ml Wasser, das 1% TFA (v/v) enthielt,
ausgeglichen, bevor das Antigen zugesetzt wurde. Gebundene Antigene
wurden mit 20 ml Wasser, das 1% TFA enthielt, gewaschen und mit
40-prozentigem Acetonitril
(v/v), das 0,1 TFA (v/v) enthielt, eluiert, gefriergetrocknet und
bei –20 °C aufbewahrt.
-
Moleküle aus ausgewählten Spitzen,
die durch das obige Verfahren erhalten worden waren, wurden weiter
durch HPLC getrennt, wobei Trifluoroacetalsäure (TFA) als Ionenpaar verwendet
wurde. Fraktionen wurden mittels Aminosäuren- Zusammensetzung, Aminosäuren-Sequenzierung,
Massenspektrometrie und Immunoreaktivität in MabA7 und ISO-ELISA analysiert.
-
Die
Fluoreszenz (3-Hydroxypyridinium-Querverbindungen) und das Absorptionsvermögen des
HFBA-HPLC-Profils wird in 3 gezeigt.
Durch weitere Trennung wurden reine Präparate erhalten und durch Massenspektrometrie
und Immunoreaktivität
(Tabelle 2), sowie durch Aminosäure-Sequenzierung (Tabelle
3) und Aminosäure-Zusammensetzung
(Tabelle 4) getestet. Die Daten zeigen, dass drei getrennte Moleküle, alle mit
einem Molekulargewicht um 2036 kDalton, identifiziert werden konnten
(Tabelle 2). Aminosäuresequenzierung
war nach Histidin in Peak F-24-17-10 blockiert, während die
komplette Sequenz EKAHDGGR für
die beiden anderen Peaks (F-26-18-09
und F-29-19-24, Tabelle 3) erhalten wurde. Aminosäuren-Zusammensetzungsanalyse
(die isomerisiertes und reguläres
Aspartat nicht trennt) bestätigte
die drei in derselben Aminosäure
enthaltenen Peaks.
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Diese
Daten führen
zu der Annahme, dass drei unterschiedliche, quervernetzte, dipeptid-verwandte Spezies
in dem Harn identifiziert wurden. Die Moleküle unterschieden sich dadurch,
dass sie entweder isomerisiertes oder reguläres Aspartat in der Sequenz
EKAHDGGR aufwiesen. Es wird angenommen, dass Peak F-24-17-10 zwei
Peptidanaloge der Sequenz EKAHiDGGR enthält, Peak F-26-18-09 ein EKAHiDGGR
und ein EKAHDGGR, und Peak F-29-19-24 zwei quervernetzte Peptide
der Sequenz EKAHDGGR.
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Zusätzlich wurde
eine ähnliche
Beobachtung an Molekülen
mit einem Molekulargewicht um 2039 durchgeführt. Diese enthielten keine
3-Hydroxypyridinium-Querverbindungen
(da Fluoreszenz abwesend war), und die Natur des Quervernetzers
wurde nicht bestimmt. TABELLE
2 Nachweis
durch MabA7 und ISO-ELISA-Verfahren von peptidverwandter durch HPLC
von Harn getrennten Spezies
TABELLE
3 Sequenzdaten
für peptidbezogene
Moleküle
in F-24-17-10, F-26-18-09 und F-29-19-24
TABELLE
4 Aminosäurezusammensetzung
der Peptide F-24-17-10, F-26-18-09 und F-29-19-24 (Residue/Peptid)
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Es
wird gezeigt, dass die polyklonale Untersuchung spezifisch für das Isoasparaginsäure-Residuen enthaltende
Peptidanalog ist, und dass die MabA7-Untersuchung spezifisch für das normale
Asparaginsureresiduen enthaltende Peptid ist. Dipeptidanaloge, die
sowohl die isomerisierte als auch die nicht isomerisierte Asparaginsäure enthalten,
werden von beiden Untersuchungen nachgewiesen.
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Die
Anwendung dieser zwei Untersuchungen auf eine Harnprobe erlaubt
daher einen Vergleich des Niveaus des Isoasparaginsäure enthaltenden
isomerisierten Peptids und des Niveaus der normalen Form, wobei
ein Hinweis auf das Ausmaß gegeben
wird, in dem altes, bestehendes Knochengewebe abgebaut wird.
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BEISPIEL 4
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Die
klinische Bedeutung des Vorhandenseins von isomerisiertem Peptidanalog
in Serum wurde erforscht, indem Serumproben von postmenopausalen
Frauen, entnommen vor und nach Behandlung mit einem Biphosphonat,
Ibandronat (Boehringer, Mannheim), einer Analyse sowohl in einer
Serumversion der vorstehend beschriebenen ISOELISA polyklonalen
Untersuchung als auch in der auf MabA7 basierenden ELISA monoklonalen
Untersuchung unterworfen wurden.
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Die
für die
Messung von Typ I-Abbauprodukten in Serum entwickelte Untersuchung
basiert auf einer immobilisierten synthetischen Peptid/Peptidisomer-Mischung,
wobei die Aminosäuresequenz
EKAHDGGR in Peptid- und
in Peptidisomerform vorhanden ist. Kaninchen wurden immunisiert
mit dem isomerisierten Peptid, konjugiert an BSA, unter Verwendung
eines Carbodiimid-Verfahrens
in zwei Schritten. Wenn das isomerisierte Peptid in den eingesetzten
Kaninchen wesentlich mehr antigenisch ist als die Peptidform der
Aminosäuresequenz,
so kann man mit der an BSA konjugierten Peptid/Peptidisomermischung
immunisieren. Zum Beschichten von Microtiterplatten wurde das Peptid
unter Verwendung von Glutaraldehyd an Thyroglobulin konjugiert. Während der
Inkubation mit diesem Antikörper
findet eine Kompetition zwischen dem immobilisierten Peptidisomer
(wobei das immobilisierte Peptid in der Untersuchung inaktiv ist)
und den Abbauprodukten von Typ I-Kollagen in Serum statt. Wenn sich
der Peptidgehalt in der Lösung
erhöht,
werden sich weniger Antikörper an
das immobilisierte Peptidisomer binden, was zu einer abnehmenden
optischen Dichte führt.
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Kurz
gesagt, 50 μl
Standard (Mischung aus synthetischem 8AA-Peptidisomer/Peptid) oder
unbekannte Probe in einem Teströhrchen
wird 100 μl
Assay-Puffer (500 mM TRIS, o,0% Tween 20, 1,0% BSA; pH = 6,5) beigefügt. Von
diesen 150 μl
werden 50 μl
in die geeigneten Wells in der vorbeschichteten ELISA-Platte pipettiert.
Dann werden 50 μl
Antikörper-Lösung (Kaninchen-Antiserum
gegen EKAHiDGGR, verdünnt
1 + 20 000 in Assay-Puffer) jeder Kammer zugefügt, die Platte wird mit Dichtungsband
bedeckt und bei Raumtemperatur 60 Minuten lang auf einer Schüttelvorrichtung
inkubiert. Alle die nachfolgenden Verfahren wurden ebenfalls bei Raumtemperatur
durchgeführt.
Nach Inkubation wurden die Platten dreimal mit verdünntem Wasch-Puffer
(25 mmol/l TRIS und 50 mmol/l NaCl, pH = 7,2) gewaschen.
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Ein
an Peroxidase konjugierter Antikörper
(an HRP konjugierte Ziegen-Antikörper gegen
Kaninchen-IgG (Jackson Immunochemicals, PA), verdünnt 1 +
4000 im Untersuchungspuffer, 100 μl/Kammer)
wurde hinzugefügt
und die abgedichteten Kammern wurden 60 Minuten lang auf einer Schüttelvorrichtung
inkubiert. Nach einem weiteren Waschverfahren wurden 100 μl an TMB-Substrat-Lösung allen Kammern beigefügt, welche
abgedichtet und 15 Minuten lang inkubiert wurden. Die Enzymreaktion
wurde nach 15 Minuten gestoppt mittels Zusatz von 100 μl Stoppungslösung. Die
optische Dichte wurde in einem ELISA-Lesegerät bei 450 nm abgelesen.
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Eine
Eichkurve wurde auf einem log-linearem Diagrammpapier konstruiert,
indem das durchschnittliche Absorptionsvermögen der fünf Standards (25 ng/ml-500 ng/ml) graphisch
dargestellt wurde. Die Konzentration des EKAHiDGGR-Äquivalents in jeder Patientenprobe
wurde durch Interpolation auf der Eichkurve bestimmt.
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Die
Ergebnisse sind in 4 und 5 dargestellt.
In 4 ist keine wesentliche Veränderung zu sehen im Serumlevel
von Molekülen,
die in der monoklonalen Untersuchung reaktiv sind, welche auf Moleküle gerichtet
ist, die mit der Peptidsequenz EKAHDGGR um reaktive Antikörper konkurrieren,
vor und nach einer fünfzehnmonatigen
Behandlung mit einem Therapeutikum, von dem erwartet wird, dass
es die Knochenresorptionsrate reduziert. In 5 sieht
man eine Abnahme von mehr als 60%, in der Folge einer sechsmonatigen
Behandlung mit 2,5 mg/Tag Ibandronat, im Level von Molekülen, die
in der polyklonalen Untersuchung aktiv sind, welche auf Moleküle gerichtet
ist, die mit dem nicht-peptidischen
EKAHiDGGR um Antikörper
in dem polyklonalen Serum konkurrieren, was das erwartete Resultat
der therapeutischen Behandlung reflektiert.
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Dieses
Beispiel weist darauf hin, dass die Summe an Peptiden in Serum,
die die Sequenz EKAHDGGR beinhalten, was quervernetzte Peptide von
der in
US 5455179 beschriebenen
Art und ähnliche,
auf sonstigen Quervernetzungen basierende Moleküle oder überhaupt nicht quervernetzte
Moleküle
umfassen kann, keine Indikatoren der Knochenresorptionsrate sind,
sondern dass die verwandten nichtpeptidischen Moleküle, erzeugt
durch Isomerisierung der Bindung der Asparaginsäure in der Aminosäuresequenz,
solche Indikatoren sind.
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Es
wird angenommen, dass die Spezifität für das isomerisierte Analog
des Octapeptids den ISOELISA unempfindlich für in dem Serum vorhandene Moleküle lässt, die
in dem MabA-ELISA reaktiv sind. Das Maß an Isomerisierung steht vermutlich
mit dem Alter des Knochens in Zusammenhang und ist daher ein quantifizierbarer
Marker für
den Umsatz an vollentwickeltem Knochen, während die in der monoklonalen
Untersuchung eingreifenden Moleküle
in keiner Beziehung zu Knochenresorption stehen und aus dem Umsatz
von „jungen" Kollagenmolekülen stammen
könnten,
z.B: aus proteolytischem Abbau von extrazellularem Kollagen, das noch
nicht in die Knochenmatrix inkorporiert ist, oder erzeugt während des
Umsatzes von kurzlebigem Typ I-Kollagen an nichtskelettalen Orten.
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Zudem
kann es sein, obwohl angenommen wird, dass der Körper über Mechanismen zur Reparatur von
Schäden
an Proteinen durch Isomerisierung an Aspartat verfügt, dass
im Knochen Kollagen von diesen Reparaturmechanismen abgeschirmt
ist, was Isomerisierung zu einem ungewöhnlich guten Indikator für die Resorption
von „altem" Kollagen im Falle
von Knochen macht.
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Während die
Erfindung unter Bezugnahme auf spezifische Beispiele beschrieben
wurde, sind viele Variationen derselben innerhalb des Anwendungsbereichs
der Erfindung, der durch die angehängten Ansprüche definiert ist, möglich. Zum
Beispiel kann die Erfindung generell auf die Asparaginsäure oder
Asparagin enthaltenden Proteine angewandt werden, und nicht nur
auf Kollagene.