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Das
technische Gebiet der Erfindung ist jenes der biologischen Marker
des Abbaus der Knorpelgewebe. Die vorliegende Erfindung betrifft
spezieller Verfahren zur Auswertung des Abbaus der Knorpelgewebe
und deren Einsatz, insbesondere bei diagnostischen Verfahren eines
Verfolgens und einer Bestimmung einer Prognose von Pathologien der
Knorpelgewebe.
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Die
Pathologien der Knorpelgewebe drücken
sich insbesondere durch einen Abbau der Knorpelgewebe aus. Das Typ-II-Kollagen
ist der Hauptproteinbestandteil der Knorpelgewebe und ist spezifisch
für diese
Gewebe. Das Typ-II-Kollagen wird synthetisiert durch Chondrocyten
in Form von Prokollagen, das N- und C-terminale Propeptide beiderseits
des Kollagenkörpers
umfaßt.
Bei der Spaltung der Propeptide, die natürlich in vivo bei der Reifung
des Kollagens geschieht, hat das durch die Chondrocyten sekretierte
reife Kollagen als Struktur einen Tripelhelixbereich, der drei α1-Ketten
enthält,
welche N- und C-terminalseitig durch drei Telopeptidketten begrenzt
sind, die nicht in Tripelhelixform sind. Diese Telopeptide haben
eine intermolekulare Verbrückung
unter den Kollagenfibrillen zur Funktion.
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Der
Abbau des Typ-II-Kollagens wird realisiert durch Kollagenasen (MMP1,
MMP8 und MMP13) (Billinghurst et al. Enhanced cleavage of type II
collagen by collagenases in osteoarthritic articular cartilage.
J.Clin. Invest. 1997, 99: 1534-45). Eine charakteristische Schnittstelle
durch die Kollagenasen liegt im Tripelhelixbereich des Typ-II-Kollagens
zwischen den Resten 775 und 776, der zwei Fragmente von 3/4 und
1/4 der Länge des
intakten Kollagens erzeugt. Diese beiden Fragmente haben ein Molekulargewicht
von 75 und 25 kDa (für eine
Kette). Antikörper,
die den C-Terminus des Fragments Col2-3/4 und den N-Terminus des
Fragments Col2-1/4 erkennen, sind entwickelt worden (Hollander et
al. Increased damage to type II collagen in osteoarthritic articular
cartilage detected by a new immunoassay. J.Clin. Invest. 1994, 93:
1722-32). Es ist gezeigt worden, daß das Epitop des Col2-3/4 und
nicht das Epitop des Col2-1/4 sich im Kreislauf wiederfanden (Croucher and
Hollander. Differential detection of type II collagen N-terminal
and C-terminal denaturation epitopes in degrading cartilage. 1999.
Mol. Pathol. 52, 323-31). Immunodosierungen zur Detektion des Epitops
des Col2-3/4 sind optimiert worden (US-Patent 6132976). Kleinere
Fragmente des Typ-II-Kollagens, erzeugt durch aufeinanderfolgende
Proteolysen, können
leichter in biologischen Flüssigkeiten
filtriert werden, spezieller bei der Nierenfiltration.
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Eines
der Ziele der vorliegenden Erfindung ist es, Auswertungsverfahren
des Abbaus des Typ-II-Kollagens bereitzustellen, die neue Marker
seines Abbaus verwenden, und deren Einsatz für die Diagnostik einer Pathologie
der Knorpelgewebe, die Nachverfolgung der Entwicklung einer solchen
Pathologie, die präsymptomatische
Prognose einer solchen Pathologie, die Auswertung der Effizienz
einer verabreichten therapeutischen Behandlung zur Bekämpfung einer
Pathologie der Knorpelgewebe, die Einschätzung der Toxizität gegenüber Knorpelgeweben
einer therapeutischen Behandlung und die Vorbestimmung der Entwicklung
einer Pathologie der Knorpelgewebe bei einem Individuum, das von
einer solchen Krankheit betroffen ist.
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In
diesem Zusammenhang haben die Erfinder neue spezifische biologische
Marker des Abbaus des Typ-II-Kollagens gezeigt. Diese Marker stammen
aus dem Abbau des 3/4-Teils, der im Tripelhelixbereich der α1-Kette
des Typ-II-Kollagens angeordnet ist.
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Die
Erfinder haben das Interesse der Dosierung solcher Marker in den
physiologischen Flüssigkeiten und
insbesondere in den Urinen für
die Diagnose und die Nachverfolgung insbesondere von Pathologien
der Knorpelgewebe gezeigt.
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Die
vorliegende Erfindung hat insbesondere zur Aufgabe, ein Verfahren
zur Einschätzung
des Abbaus der Knorpelgewebe eines Individuums aus der in vitro
Detektion in einer biologischen Probe, die von dem Individuum kommt,
des Gehalts von wenigstens einem Marker, der spezifisch ist für den Abbau
der Knorpelgewebe, wobei der (die) spezifische(n) detektierte(n)
Marker ein Fragment eines Abbaus von Typ-II-Kollagen ist (sind),
die aus dem Abbau der Aminosäuresequenz
SEQ ID Nr. 2 der Kette α1 des Typ-II-Kollagens stammen, welche in
dem Tripelhelixbereich angeordnet ist, wobei diese Abbaufragmente
wenigstens vier aufeinanderfolgende Aminosäuren umfassen, die in dem Helix-II-Peptid
mit SEQ ID Nr. 3 vorliegen, das gegebenenfalls nach der Übersetzung
post-translational modifiziert ist und in welchem das 4-Hydroxyprolin
gegebenenfalls ersetzt ist durch ein Prolin oder ein 3-Hydroxyprolin.
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Die
verschiedenen nachfolgend angegebenen Definitionen helfen, die Beschreibung
der Erfindung zu verstehen.
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Unter
spezifischem Marker des Abbaus von Typ-II-Kollagen versteht man
ein Proteinfragment aus dem Abbau des Typ-II-Kollagens und dessen
Detektion es erlaubt, direkt mit dem Abbauniveau des Typ-II-Kollagens
korreliert zu werden.
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Unter
Pathologien der Knorpelgewebe versteht man Funktionsstörungen,
die mit katabolischen Prozessen der Knorpelgewebe, der Wachstumsknorpel
und der Bandscheiben verbunden sind. Die mit katabolischen Funktionsstörungen der
Knorpelgewebe verbundenen Funktionsstörungen sind zum Beispiel verschiedene
Typen von Arthritis wie rheumatoide Polyarthritis, Arthrose, psoriasische
Arthritis, Gicht, Yersinien-induzierte Arthritis, Pyrophosphat-Arthritis,
septische Arthritis, oder Funktionsstörungen, die verbunden sind
mit den Bandscheiben wie degenerative Krankheiten der Bandscheiben
oder die Spondarthritiden. Die Funktionsstörungen der Wachstumsknorpel
umfassen insbesondere die Kashin-Beck-Krankheit Akromegalie und
Nanismus.
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Unter
Individuum versteht man ein Tier oder vorzugsweise einen Menschen,
der geneigt ist, von einer Pathologie der Knorpelgewebe betroffen
zu sein, von einer Pathologie der Knorpelgewebe betroffen zu sein, die
unter Medikation steht oder gewesen ist, um eine Pathologie zu behandeln,
und insbesondere eine Pathologie der Knorpelgewebe.
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Unter
biologischer Probe versteht man ein Körperflüssigkeit oder ein Gewebefragment,
das einem Individuum entnommen ist. Die biologische Probe kann gewählt werden
unter Blut, Serum, Plasma, Urin, Speichel, Schweiß, Lymphflüssigkeit,
Tränen,
Synovialflüssigkeit,
Geweben, Zellen, Gewebe- oder Zellkulturüberständen und vorzugsweise Urin
und Serum.
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Unter
Zerstörungsstadium
einer Pathologie der Knorpelgewebe versteht man ein Stadium der
Pathologie, bei welchem der Abbau der Knorpelgewebe durch Radiographie,
Magnetresonanz, Kernmagnetresonanz, Ultraschall, Scanner, Athroskopie,
Gewebebiopsie festgestellt werden kann.
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Die
Erfindung zeigt, daß die
Detektion in einer biologischen Probe eines Individuums von bestimmten Abbaufragmenten
des Typ-II-Kollagens spezifische Informationen über den Abbauzustand der Knorpelgewebe gibt.
Die Erfinder sind insbesondere interessiert an Abbaufragmenten des
Teils des Typ-II-Kollagens mit einer SEQ ID Nr.2-Sequenz. Spezifischer
sind die Erfinder interessiert an Abbaufragmenten, die wenigstens
vier aufeinanderfolgende Aminosäuren
umfassen, die in dem Helix-II-Peptid
mit SEQ ID Nr.3 vorliegen und in denen 4-Hydroxyprolin gegebenenfalls
ersetzt ist durch ein Prolin oder ein 3-Hydroxyprolin. Die Erfindung
verwendet insbesondere die Detektion der Abbaufragmente, die die
SEQ ID Nr.3-Sequenz vollständig
umfassen oder spezieller das Abbaufragment mit SEQ ID Nr.3-Sequenz,
genannt Helix-II. Die Abbaufragmente, die die SEQ ID Nr.3-Sequenz
umfassen, können
definiert werden durch die folgende allgemeine Formel: (Xaa)m-ERGETGP-Hyp-GTS-(Xaa)n,
in der Hyp das 4-Hydroxyprolin ist, m und n unabhängig ganze
Zahlen zwischen 1 und 10 darstellen und Xaa eine Aminosäure oder
ein Aminosäurederivat
aus dem Abbau der SEQ ID Nr.2-Sequenz ist. Nach Übersetzung kann das Typ-II-Kollagen
Modifikationen bei seiner Reifung unterliegen. Die Aminosäuren der
SEQ ID Nr.3 können
zum Beispiel post-translationalen Modifikationen unterliegen, wie
unter anderem die Citrullinierung (Arginin wird Citrullin), die
Hydroxylierung (Prolin wird Hydroxyprolin), die Chlorierung (Arginin
oder Lysin oder Tyrosin werden Chlorarginin, Chlorlysin und Chlortyrosin),
die Nitrierung (Tyrosin wird Nitrotyrosin), die Glykierung (Oxydation
der Lysine durch Knochen)...
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In
diesem Fall sieht die Erfindung vor, die Abbaufragmente zu detektieren,
die wenigstens vier aufeinanderfolgende Aminosäuren des Helix-II-Peptids umfassen,
aber wovon eine oder mehrere Aminosäuren post-translational modifiziert
worden sind.
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Vorteilhaft
zielt die Erfindung darauf ab, Abbaufragmente des Typ-II-Kollagens
zu detektieren, deren C-Terminus den 4C-terminalen Aminosäuren des
Helix-II-Peptids entsprechen, nämlich
Hyp-GTS, gegebenenfalls post-translational modifiziert, wobei das
C-terminale Serin vorzugsweise nicht post-translational modifiziert
ist. Gemäß einer
anderen besonderen Ausführungsform
zielt die Erfindung darauf ab, Abbaufragmente der SEQ ID Nr. 2 des
Typ-II-Kollagens zu detektieren, welche wenigstens 5 aufeinander
folgende Aminosäuren des
Helix-II-Peptids mit SEQ ID Nr. 3 umfassen, von denen gegebenenfalls
eine oder mehrere Aminosäuren post- translational modifiziert
worden ist (sind) und in welchen das 4-Hydroxyprolin gegebenenfalls
ersetzt ist durch ein 3-Hydroxyprolin oder ein Prolin.
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Die
Detektionsverfahren der Gegenwart eines Markers, die gemäß der Erfindung
verwendet werden, können
quantitative oder qualitative sein. Insbesondere kann die Detektion
durchgeführt
werden durch eine Hochleistungs-Flüssigchromatographie-Technik (HPLC), durch
UV-Spektroskopie, durch elektrochemische Detektion oder durch proteochemische
Analyse oder durch "Microarray". Vorteilhafterweise
besteht die Detektion darin, die biologische Probe mit Antikörpern, Antikörperfragmenten
oder Analyten zu kontaktieren, die gegen den zu detektierenden Marker
gerichtet sind und dann deren Bindung mit dem Marker durch eine
immunologische Technik zu detektieren, vorzugsweise gewählt unter
der ELISA-Technik, immunoenzymatische Techniken, Immunofluoreszenztechniken,
radioimmunologischen Techniken, chemoimmunologischen Techniken und
Proteomanalysetechniken. Diese verschiedenen Detektionstechniken
sind dem Fachmann wohlbekannt. Für
die immunologischen Techniken wird man sich auf Diamandis et Cristopoulos,
Immunoassay, Academic Press, San Diego 1996, insbesondere die Seiten
579 ff. beziehen können.
Für die
Proteomanalysetechniken wird man sich insbesondere beziehen können auf
Urbanowska et al. Development of protein microarray technology to
monitor biomarkers of rheumatoid arthritis disease. Cell Biol. Toxicol.
2003 19(3):189-202 und auf Glokler and Angenendt. Protein and antibody
microarray technology. Journal of chromatography B, 2003 797(1-2).229-240.
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Monoklonale,
polyklonale Antikörper
oder humanisierte Antikörper
umfassen die Fc-, Fab-Fragmente, die chemischen Antikörper oder
jedes andere antigen-spezifische Antikörperfragment werden verwendet
werden können.
Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird man für
die Detektion der Abbaufragmente Antikörper verwenden können, die
an ein Epitop binden, darunter wenigstens vier, vorzugsweise wenigstens
fünf Aminosäuren, die
zum Abbaufragment gehören,
das dem Helix-II-Peptid mit SEQ ID Nr.3-Sequenz entspricht oder zum
Helix-II-Peptid, von dem eine oder mehrere Aminosäuren post-translational
modifiziert worden sind und vorzugsweise zu einem Epitop, das enthalten
ist in der SEQ ID Nr.3-Sequenz, gegebenenfalls post-translational modifiziert.
Unter diesem Epitop versteht man den Ort, der auf der Peptidsequenz
angeordnet ist, mit welcher der Antikörper binden wird. Ein solches
Epitop besteht im allgemeinen aus einer Kette von wenigstens zwei
Aminosäuren.
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In
diesem Zusammenhang hat die vorliegende Erfindung auch Antikörper zur
Aufgabe, die ein Epitop binden, das enthalten ist in den Sequenzen
SEQ ID Nr. 3, SEQ ID Nr. 5, SEQ ID Nr. 6, SEQ ID Nr. 7 oder insbesondere
SEQ ID Nr. 9. Die Antikörper,
die an ein Epitop binden, das in SEQ ID Nr. 3-Sequenz enthalten
ist, sind dennoch bevorzugt. Insbesondere werden vorzugsweise Antikörper verwendet,
die sich an ein Epitop binden, dessen C-Terminus besteht aus der
Sequenz PGTS oder HypGTS, gegebenenfalls post-translational modifiziert,
wobei das C-terminale Serin bevorzugt nicht modifiziert ist. Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
bindet der Antikörper
gemäß der Erfindung
an ein Epitop mit SEQ ID Nr. 3-Sequenz.
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Die
Antikörper
gemäß der Erfindung
können
monoklonal sein oder vorzugsweise polyklonal. Die Herstellung dieser
Antikörper
geschieht gemäß Standardverfahren,
die dem Fachmann wohlbekannt sind und insbesondere beschrieben sind
durch Harlow und Lane 1988 und Köhler
und Milstein 1975 in "Continuous
cultures of fused cells secreting antibody of predefined specificity". Nature. 1975, 256(5517):495-7.
Man wird insbesondere zum Beispiel gemäß den klassischen Peptidsynthesen
die zu detektierenden Marker bevorzugen, die man an ein "Carrier" genanntes Protein
koppeln kann, das vorzugsweise KLH (Keyhole limpet hemocyanine)
oder Rinderalbumin oder menschliches Serumalbumin, Ovalbumin, Thyroglobulin
oder jedes andere "Carrier"-Protein ist, wie
Edestin, Tetanus- oder Choleratoxoid, die Polyaminosäuren wie
Poly-D-Lysin-D-Glutaminsäure.
Die Kopplung wird über
ein Cystein, ein Glutaraldehyd oder ein Carbodiimid beispielsweise
durchgeführt
werden. Diese gekoppelte Sequenz erlaubt dann die Immunisierung
von Maus, Ratte, Kaninchen, Huhn oder jedem anderen Individuum,
das die Produktion von Antikörpern
erlaubt.
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Die
Antikörper
im Sinne der Erfindung werden mit Spezifitäten qualifiziert werden, da
sie die Abbaufragmente des Typ-II-Kollagens erkennen, die wenigstens
vier aufeinanderfolgende Aminosäuren
enthalten, insbesondere wenigstens fünf, die in der dem Helix-II-Peptid
mit SEQ ID Nr. 3-Sequenz vorliegen, aber nicht in intaktem Typ-II-Kollagen.
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Die
vorliegende Erfindung hat auch Kits zur Dosierung eines Abbaufragments
des Typ-II-Kollagens zur Aufgabe, die einen Antikörper wie
oben definiert umfassen. Die Kits zur Dosierung kombinieren Reagenzien und
Anweisungen, um die Dosierung des Abbaufragments durchführen zu
können.
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Weiterhin
ist im Rahmen der Erfindung das Interesse gezeigt worden, die Marker
gemäß der Erfindung in
den Urinen zu dosieren, für
die Verfolgung, die Diagnose, die Prognose von Pathologien der Knorpelgewebe und
insbesondere Arthrose, rheumatoide Polyarthridis und Spondylarthritis.
Je mehr die Pathologie daher fortgeschritten ist, desto höher ist
der Gehalt detektierter Marker, was zu einer Verstärkung des
Abbaus des Typ-II-Kollagens und daher der Knorpelgewebe führt. Je
mehr das Risiko einer Knorpelzerstörung der Sehnen erhöht ist,
desto mehr ist der Gehalt detektierter Marker erhöht.
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Genauer
hat die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Aufgabe, um
eine Pathologie der Knorpelgewebe bei einem Individuum zu diagnostizieren,
das ein Verfahren zur Einschätzung
wie oben definiert einsetzt. Vorteilhaft wird der Gehalt detektierter
spezifischer Marker quantifiziert und verglichen mit einem charakteristischen
Referenzgehalt der Abwesenheit einer Pathologie.
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Gemäß einem
anderen ihrer Gesichtspunkte hat die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Verfolgung der Entwicklung einer Pathologie der Knorpelgewebe
eines Individuums, das von einer Pathologie der Knorpelgewebe betroffen
ist, zur Aufgabe, welches ein Verfahren zur Einschätzung wie
oben definiert einsetzt. Vorteilhaft wird der Gehalt detektierter
spezifischer Marker quantifiziert und verglichen mit einem Referenzgehalt,
der zum Beispiel einem Gehalt entspricht, der für ein vorbestimmtes Stadium
der Pathologie erhalten wird.
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Gemäß einem
anderen ihrer Gesichtspunkte hat die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Gegenstand, um in präsymptomatischer
Weise eine Pathologie der Knorpelgewebe bei einem Individuum zu
prognostizieren, das ein Auswertungsverfahren wie oben definiert
einsetzt. Vorteilhaft wird der Gehalt detektierter spezifischer
Marker quantifiziert und verglichen mit einem Referenzgehalt, der
bei Individuen gleichen Alters und gleichen Geschlechts ohne Pathologie
oder bei einem vorbestimmten Stadium der Pathologie etabliert ist.
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Gemäß einem
ihrer weiteren Gesichtspunkte hat die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zur Aufgabe, um die Entwicklung einer Pathologie der Knorpelgewebe
bei einem Individuum vorzubestimmen, das von einer solchen Krankheit
betroffen ist, unter Einsatz eines Verfahrens zur Auswertung wie
oben definiert. Vorteilhaft wird der Gehalt der detektierten spezifischen
Marker quantifiziert und verglichen mit einem Referenzgehalt, der einem
Schwellengehalt entspricht, der die Abwesenheit der Pathologie darstellt
oder ein vorbestimmtes Stadium der Pathologie darstellt.
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Gemäß einem
ihrer Gesichtspunkte hat die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Gegenstand, um die Effizienz eines Medikaments zu bestimmen,
das einem Individuum verabreicht wird, um eine Pathologie der Knorpelgewebe
zu behandeln, unter Einsatz eines Verfahrens zur Auswertung wie
oben definiert. Vorteilhaft wird der Gehalt detektierter spezifischer
Marker quantifiziert und verglichen mit einem Referenzgehalt, der vor
Behandlungsbeginn erhalten wird oder mit einem Gehalt, der bei gesunden
Subjekten erhalten wird.
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Gemäß einem
anderen ihrer Gesichtspunkte hat die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Aufgabe, um die Toxizität
gegenüber
Knorpelgeweben von einer Behandlung zu bestimmen, die einem Individuum
verabreicht wird, unter Einsatz eines wie oben definierten Verfahrens.
Vorteilhaft wird der Gehalt detektierter spezifischer Marker quantifiziert
und verglichen mit einem Referenzgehalt, der vor Behandlungsbeginn
erhalten wird oder mit einem Gehalt bei gesunden Subjekten.
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Gemäß einem
anderen ihrer Gesichtspunkte hat die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Gegenstand, um die Effizienz von antiresorptiven Behandlungen,
insbesondere Biphosphonat, auf den Knorpelgewebeabbau bei einem
Individuum einzuschätzen,
das ein Verfahren zum Einzuschätzen
wie oben definiert einsetzt.
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Die
durch die Erfinder erhaltenen Ergebnisse haben auch gezeigt, daß die Marker
gemäß der Erfindung
spezifisch für
den Typ-II-Kollagenabbau waren und daß sie in Korrelation mit jenen
waren, die erhalten sind mit einem anderen bekannten Marker mit
SEQ ID Nr. 4-Sequenz, entwickelt von Nordic Bioscience A/S, genannt
CTX-II oder Cartilaps. Die Detektion der Marker gemäß der Erfindung
ermöglicht
es darüber
hinaus, komplementäre
Informationen zu jenen zu erhalten, die mit anderen Markern der
Sehnen, insbesondere CTX-II erhalten werden. Im Sinne der vorliegenden Erfindung
ist es daher vorteilhaft, in der biologischen Probe des Individuums
wenigstens zwei spezifische Marker des Typ-II-Kollagenabbaus zu
detektieren. Ein Marker gemäß der Erfindung
wird darüber
hinaus den SEQ ID Nr. 4-Marker oder jeden anderen Abbau- oder Synthesemarker
der Knorpelgewebe, insbesondere der Typ-II-Kollagensynthese detektieren, das heißt der C-terminalen
Propeptide (genannt PIICP) oder der N-terminalen Propeptide (Formen
IIA oder IIB des Typ-II-Prokollagens, genannt PIIANP und PIIBNP,
Garnero et al. Uncoupling of type II collagen synthesis and degradation predicts
progression of joint damage in patients with knee osteoarthritis.
Arthritis Rheum., 2002 46(10):2613-24). Insbesondere wird man in
der biologischen Probe des Individuums gleichzeitig das Niveau von
Helix-II und das Niveau von CTX-II mit SEQ ID Nr. 4-Sequenz detektieren.
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Die
METHODEN und ERGEBNISSE betitelten Teile, die hiernach angegeben
sind, in Bezug auf die anliegenden Figuren, veranschaulichen die
Erfindung.
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1 ist
die Standardkurve des ELISA, welcher Helix-II dosiert.
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2 veranschaulicht
die Spezifität
der polyklonalen Antikörper,
hergestellt gegen Helix-II, im Verhältnis zu anderen synthetischen
Peptiden und gegenüber
menschlichem intakten und bei 80°C
bei 30 Minuten denaturierten Typ-II-Kollagen.
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3 zeigt
die Korrelation zwischen zwei Abbaumarkern der Knorpelgewebe bei
82 Kontrollsubjekten und 89 Patienten, die von rheumatoider Polyarthritis
betroffen sind:
- – der Marker der α1-Kette
des Typ-II-Kollagens: Helix-II
- – der
Marker des C-Telopeptids des Typ-II-Kollagens: CTX-II.
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4 zeigt
die Konzentration an Helix-II (ng/mmol Urinkreatinin) bei gesunden
Erwachsenen Kontrollen (n=85), bei Patienten, die von Kniearthrosen
betroffen sind (n=90), und bei Patienten, die von rheumatoider Arthritis
betroffen sind (n=89).
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5 zeigt
das Niveau des Fortschreitens der Zerstörung der Knorpelgewebe in Abhängigkeit
der Kombination der Messung von Urinexkretion von Helix-II und CTX-II
(n ist die Anzahl der Patienten).
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6 zeigt
das Mittel der Prozentanteile einer individuellen Veränderung
des Uringehalts von Helix-II zwischen der Grundvisite und sechs
Monate nach dem Beginn der Behandlung bei den beiden Gruppen von Frauen
nach den Wechseljahren, Placebo und Frauen, die mit Alendronat behandelt
sind.
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7 zeigt
die Korrelation zwischen dem natürlichen
Logarithmus des Uringehalts von Helix-II (X-Achse) und dem Gelenkspalt
der Hüfte,
gemessen durch Radiographie (Y-Achse)
bei Patienten, die von Hüftarthrose
betroffen sind.
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8 zeigt
eine "Kasten"-Grafik, die Uringehalte
von Helix-II bei Patienten zeigt, die von Hüftarthrose (Coxarthrose) betroffen
sind, mit einer langsamen oder schnellen Entwicklung von deren Krankheit.
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9 zeigt
eine immunohistochemische Analyse von Sehnenabschnitten von Patienten,
die von Arthrose betroffen sind, markiert mit Helix-II-Antiserum.
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A. VERFAHREN
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1. Herstellung des synthetischen
Peptids
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Die
Herstellung der synthetischen Peptide kann durchgeführt werden
gemäß den weitgehend
in der wissenschaftlichen Literatur beschriebenen Techniken. Das
Helix-II-Peptid
mit SEQ ID Nr. 3-Sequenz, abgeleitet von der α-Helixsequenz der α1-Kette
des Typ-II-Kollagens (Zugangsnummer bei GenBank: P02468) ist hergestellt
worden durch die Peptidsynthesetechnik auf einer Feststoffphase
unter Verwendung einer reversiblen Blockierung des Amins der Aminosäure durch
Fmoc (9-Fluorenylmethyloxycarbonyl).
Die Reinheit des Peptids ist durch HPLC und durch Massenspektroskopie überprüft worden.
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Das
als Immunogen dienende Peptid, synthetisiert mit einem N-terminalseitigen
zusätzlichen
Cystein ist gekoppelt worden von der N-terminalen Seite an ein Trägerprotein,
das KLH (keyhole limpet hemocyanine) ist, was ein bessere Immunantwort
gegenüber
diesem Peptid erlauben wird. Das synthetische Peptid, das vorgesehen
ist, auf die Mikroplatten adsorbiert zu werden, ist an das Biotin
gekoppelt (Harlow, E., Lane, D. Antibodies: a Laborstory Manual.
Cold Spring Harbor, NY, Cold Spring Harbor Laborstory Press. 1988:
72-87).
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2. Herstellung der polyklonalen
Antikörper
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Die
Kaninchen unterlagen einer Injektion auf intraperitonealem Wege
des an KLH konjugierten Peptids, das mit Freudschen Volladjuvans
emulgiert ist. Dieser Vorgang ist dreimal für drei Monate wiederholt worden
unter Verwendung desselben Peptids mit dem unvollständigen Freudschen
Adjuvans. Nach jeder Injektion ist eine Kaninchenblutprobe entnommen
worden. Man hat dieses Blut in 30 Minuten gerinnen lassen und das Ganze
für 10
Minuten bei 2500 U/min für
10 Minuten zentrifugiert, um das Serum zu gewinnen. 10 Tage nach der
letzten Injektion sind die Kaninchen geopfert worden und das gesamte
Blut ist gewonnen worden. Jede Serumentnahme ist durch die ELISA-Technik
in Gegenwart des Peptids mit SEQ ID Nr. 3-Sequenz, gekoppelt an
das Biotin, titriert worden. Das Antiserum mit dem besten Titer
ist ausgewählt
worden für
die Optimierung der ELISA-Kompetition (Harlow, E., Lane, D. Antibodies:
a Laborstory Manual. Cold Spring Harbor, NY, Cold Spring Harbor
Laborstory Press. 1988a: 92-120).
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3. Titrierung der Antiseren
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Die
Titer der Antiseren sind durchgeführt worden unter Adsorbieren
des an Biotin konjugierten Peptids, verdünnt mit Beschichtungspuffer
auf den avidinierten Platten, zwei Stunden bei Umgebungstemperatur.
Nach Waschen werden 100 μl
Antiseren, verdünnt
zu 1/100 bis 1/1.000.000 zugegeben zu 100 μl Verdünnungspuffer in die Löcher und
werden für
eine Nacht bei 4°C
inkubiert. Nach Waschen werden 100 μl Puffer von sekundären Antikörpern, gekoppelt
an Peroxidase und gerichtet gegen die Kaninchenimmunoglobuline,
für eine
Stunde bei Raumtemperatur zugegeben. Die Löcher werden gewaschen und 100
ul Substrat (TMB) werden zugegeben. Die Reaktion wird gestoppt mit
100 μl H2SO4.
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4. ELISA-Kompetition für das α-Helix-Peptid der α1-Kette
des Typ-II-Kollagens
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Das
an Biotin konjugierte Peptid, verdünnt mit Beschichtungspuffer
wird adsorbiert auf avidinierte Platten zwei Stunden bei Umgebungstemperatur.
Nach Waschen werden 100 μl
Antiserum, verdünnt
zum optimalen Titer, zugegeben zu 100 μl Standard (Peptid mit SEQ ID
Nr. 3-Sequenz, verdünnt
in Puffer) oder 100 μl
von zu dosierenden Proben und werden inkubiert für eine Nacht bei 4°C. Nach Waschen
werden 100 μl
Puffer von Sekundärantikörpern, gekoppelt
an Peroxydase und gerichtet gegen die Kaninchenimmunoglobuline zugegeben
für eine
Stunde bei Umgebungstemperatur. Die Löcher werden gewaschen und 100 μl Substrat
(TMB) werden zugegeben. Die Reaktion wird gestoppt mit 100 μl H2SO4.
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5. Immunohistochemische Analyse
von Kniearthroseknorpelabschnitten
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Der
Knorpel ist von einem Femurgelenkkopf eines von Kniearthrose befallenen
Patienten bei der Plazierung einer Prothese erhalten worden. Die
verwendete Technik ist inspiriert von dem Artikel von Vankemmelbeke
et al. (Vankemmelbeke M, Dekeyser PM, Hollander AP, Buttle DJ, Demeester
J. Characterization of helical cleavages in type II collagen generated
by matrixins. Biochem J. 1998 Mar 1;330:633-40). Die gefrorenen Knorpelschnitte
sind entweder mit Helix-II-Antikörpern
oder mit nicht-Immunserum,
verdünnt
zu 1/1000 für
eine Stunde, inkubiert worden und werden dann gespült mit PBS.
Anschließend
werden die Schnitte für
20 Minuten mit dem biotinylierten Antikörper inkubiert ("Dako LSAB® 2
system" Dako, Carpinteria,
CA) und dann mit PBS gewaschen. Eine Inkubation von 6 Minuten mit
DAB (Diaminobenzidin), gefolgt von Waschen mit destilliertem Wasser
sind dann durchgeführt
worden. Die Färbung
der Schnitte ist durchgeführt
worden durch aufeinanderfolgende Bäder von Hematoxylin von Mayer
(4 Minuten) (Dako, Carpinteria, CA). Schließlich sind die Scheibchen getränkt worden
in aufeinanderfolgenden Bädern
von 70% Ethanol, 95% Ethanol, 100% Ethanol und zweimal in Toluol
unter Stehenlassen für
2 Minuten pro Bad.
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6. Patienten, die von rheumatoider Polyarthritis,
Arthrose, Pagetkrankheit betroffen sind, und Kontrollsubjekte
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Wir
haben 89 Patienten ausgewählt,
die rheumatoide Polyarthritiskriterien (PR) aufwiesen, definiert durch
das American College of Rheumatology (Arnett FC et al. The American
Rheumatism Association 1987 revised criteria for classification
of rheumatoid arthritis 1988; 31:315-324). Die Patienten sind Teil
einer größeren Multizentrenuntersuchung
mit Doppelblindprobe, die die Effizienz von Etanercept und Methotrexat
bei 632 Patienten vergleicht, die von einsetzender rheumatoider
Polyarthritis betroffen sind (Bathon JM et al. A comparison of etanercept
and methotrexate in patients with early rheumatoid arthritis. N
Engl J Med 2000; 343: 1586-1593;
Garnero P et al. Association of Baseline Levels of Urinary Glucosyl-Galactosyl-Pyridinoline and Type
II Collagen C-Telopeptide are associated with Progression of Joint
Destruction in Patients with Early Rheumatoid Arthritis. Arthritis
Rheum, 2002. 46(1):21-30). Die 89 Patienten hatten ein Alter über 18 Jahren, wiesen
keine anderen Krankheiten auf, waren von PR seit wenigstens 3 Jahren
betroffen und sind nicht mit Methotrexat behandelt worden. Um die
Kandidaten mit hohem Risiko eines Fortschreitens zu Rekrutieren, mußten die
Patienten in einer aktiven Krankheitsphase sein, das heißt bei deren
Rekrutierung hatten die Patienten mehr als 12 sensible Gelenke und
mehr als 10 geschwollene Gelenke. Diese Patienten wiesen auch einen
positiven Grad rheumatoiden Faktors auf und auch 3 radiologisch
bei den Händen,
Handgelenken oder Füßen sichtbare
Knochenerosionen. Die durch die Patienten eingenommenen Antirheumatismusbehandlungen
wie Hydroxychlorochin und Sulfasalazin sind 4 Wochen vor Beginn
der Untersuchung unterbrochen worden. Die Behandlungen mit festen
Corticosteroiddosen und nicht-steroiden Antientzündungsmitteln sind zugelassen
worden. Die Corticosteroiddosen konnten 10 mg Prednison pro Tag
nicht überschreiten.
Unter 89 Patienten dieser Untersuchung empfingen 33 eine Methotrexatdosis,
die 7,5 bis 20 mg pro Woche für
die 8 ersten Wochen der Untersuchung betrug, 28 empfingen 10 mg
Etanercept subkutan zweimal pro Woche und 28 Patienten 25 mg für ein Jahr.
Die Charakteristiken der Patienten, die betroffen waren von einsetzender
PR der Untersuchung sind in der Tabelle 1 dargestellt. Für alle Patienten
ist der zweite Urinabschnitt bei der Grundvisite gesammelt worden.
-
90
Patienten, die von Arthrose betroffen waren, gemäß den ACR-Kriterien und bei
einer Zufallsuntersuchung erschienen, sind untersucht worden.
-
Die
Einschlußkriterien
sind die folgenden:
- – Erwachsene Männer oder
Frauen über
50 Jahre.
- – Klinische
Bestätigung
der Kniearthrose seit wenigstens drei Monaten vor der Untersuchung
und diagnostiziert gemäß den Kriterien
des American College of Rheumatology (ACR).
-
Die
ausgewählten
Subjekte hatten als Haupteinschlußkriterien:
- – Schmerz
in und um das Knie die meiste Zeit.
- – morgendliche
Steifheit > 30 Minuten
- – Knirschen
bei aktiven Bewegungen
- – Osteophyten
des Knies, die radiologisch mit Grad 2 oder 3 bestätigt sind
(das heißt > 1 und < 4) gemäß dem Maßstab von
Kellgren und Lawrence
- – einen
normalisierten Punktestand der Gesamtpunkteskala der Western Ontario
and MC Master Universities (WOMAC) ≥ 50 mm über einen visuellen Analogmaßstab von
100 mm.
-
Was
die Kontrollen betrifft, sind die Referenzwerte der biologischen
Marker bei 82 gesunden Subjekten erhalten worden, die 26 bis 90
Jahre alt sind (66% Frauen mittleren Alters, 55 ± 15 Jahre). Alle diese Individuen
waren gesund und waren von keiner Krankheit betroffen und nahmen
keine Behandlung, die den Metabolismus der Knochen oder des Gelenks
beeinträchtigen
konnte, einschließlich
substitutiver Hormonbehandlung für
Frauen nach den Wechseljahren.
-
Tabelle
1: Merkmale der Patienten mit einsetzender rheumatoider Polyarthritis
-
- * Der radiologische Sharp-Gesamtpunktestand variiert von
0 bis 398; ein hoher Punktestand stellt eine größere Zerstörung der Knorpelgewebe dar.
-
Patienten, die von der Paget-Knochenkrankheit
betroffen sind
-
25
Patienten (5 Frauen, 20 Männer;
mittleres Alter: 70 ± 7
Jahre) sind ausgewählt
worden. Die Diagnose der Paget-Knochenkrankheit ist durchgeführt worden
durch Röntgenstrahlung
und durch Knochenszintigraphie und alle Patienten haben im Serum
eine Aktivität
der alkalinen Phosphatase zweimal über der Obergrenze von jener,
die bei normalen Erwachsenen erhalten wird. Keiner der Patienten
ist mit Calcitonin für
drei der Untersuchung vorangehende Jahre behandelt worden und mit
Bisphosphonaten für
6 der Untersuchung vorangehende Monate.
-
7. Auswertung der Aktivität der Krankheit
bei der Referenzvisite
-
Die
Auswertung des Krankheitsstadiums bei den Patienten, die von PR
betroffen sind, umfasste ein vollständiges Auszählen der sensiblen und geschwollenen
Gelenke (71 Gelenke sind überprüft worden;
die Hüfte
und der Hals und sind allein für
deren Empfindlichkeit überprüft worden).
Die Gelenke sind als sensibel bzw. empfindlich klassifiziert worden,
wenn ein Schmerz bei Druck oder Bewegung der Gelenke auftrat. Die Gelenke
sind als geschwollen klassifiziert worden, wenn man die Gegenwart
von geschwollenem weichen Gewebe bemerkt. Alle Auswertungen der
Gelenke sind durch zwei unabhängige
und speziell für
die Untersuchung ausgebildete Forscher durchgeführt worden. Der klinische Selbstbewertungsfragebogen
(Health Assessment Questionnaire, HAQ, Fries JF et al. The dimensions
of health assessment questionnaire, disability and pain scores.
J. Rheumatol 1982; 9:789-793) ist für alle Patienten gesammelt
worden. Die anderen Anzeichen der Krankheitsaktivität umfassten
die Auswertung durch den Patienten und durch den Arzt (Maßstab, der von
0 für am
besten bis 10 für
am schlechtesten geht), die Auswertung des Schmerzes durch den Patienten (Maßstab, der
von 0 für
am besten bis 10 für
am schlechtesten geht) und des Serumgehalts des C-reaktiven Proteins
(CRP).
-
8. Messung des Uringehalts von CTXII
-
CTXII
(beschrieben durch Christgau et al. Bone 2001) im Urin ist gemessen
worden durch eine ELISA-Kompetition (Cartilaps, Nordic Bioscience,
Herlev, Dänemark).
Ein monoklonaler Antikörper
ist erzeugt worden bei der Maus und ist gerichtet gegen die Sequenz
EKGPDP des C-Telopeptids des menschlichen Typ-II-Kollagens (Garnero
et al., 2002 supra; Garnero et al. Association of Baseline Levels
of Markers of Bone and Cartilage Degradation are associated with
Longterm Progression of Joint Damage in Patients with Early Rheumatoid
Arthritis: the Cobra Study. Arthritis Rheum., 2002a 46(11):2847-56;
Garnero et al. Uncoupling of type II collagen synthesis and degradation
predicts progression of joint damage in patients with knee osteoarthritis.
Arthritis Rheum. 2002b 46(10): 2613-24; Christgau et al. Collagen
type II C-telopeptide fragments as an index of cartilage degradation.
Bone 2001; 29:209-215). Diese Sequenz ist spezifisch für Typ-II-Kollagen
und liegt nicht bei anderen Kollagenen wie Typ-I-Kollagen und bei
Strukturproteinen vor. Die inter- und intra-Versuchs-Variationskoeffizienten
(CVs) sind jeweils unter 8 und 10 %.
-
9. Radiologische Bewertung
der Patienten
-
Vor-
und Nachradiographieren der Hände,
Handgelenke und Füße sind
gemacht worden bei der Referenzvisite bei 6 Monaten und 12 Monaten
bei allen Patienten, die von PR betroffen sind. Die Radiographien dieser
89 Patienten sind analysiert worden durch zwei unabhängige Radiologen
(Bathon et al., 2000 supra). Es sind zwei spezialisierte Mediziner,
die für
das Auszählverfahren
ausgebildet worden sind und beim Auszählen blind vorgehen, ohne die
von den Patienten eingenommene Behandlung zu kennen, noch die Visite,
bei der die Radiographie genommen worden ist. Das Mittel der Auszählungen
der beiden Radiographien ist verwendet worden, um die Gelenkzwischenraumverschmälerung,
die Knochenerosion und den Sharp-Gesamtpunktestand
abzuschätzen,
der die Summe der Zwischenraumverschmälerung und der Knochenerosion
ist. Das Mittel des Fortschrittgrades pro Patient (Sharp-Einheit/Jahr) ist
erhalten worden durch lineare Regression von drei Beobachtungen
zum selben Zeitpunkt.
-
10. Statistische Analysen
-
Alle
Daten sind ausgedrückt
im Mittel ± Standardabweichung
(DS). Aufgrund der Tatsache, daß die klinischen
und radiologischen Anzeichen und Gehalt spezifischer Marker des
Abbaus von Typ-II-Kollagen gemäß der Erfindung
oder gemäß dem Stand
der Technik nicht normal verteilt sind, sind die Korrelationen durch den
nichtparametrischen Spearman-Rangkoeffizienten abgeschätzt worden.
Der Fortschritt der Zerstörung des
Gelenks ist definiert worden durch eine Erhöhung des radiographischen Sharp-Punktestandes
um 0,5 Einheiten pro Jahr oder eher wie dies vorher beschrieben
worden ist (Garnero et al., 2002 supra; Garnero et al., 2002a supra).
Relative Risiken des Fortschreitens der Zerstörung des Gelenks in Abhängigkeit
der Markergehalte gemäß der Erfindung
oder gemäß dem Stand
der Technik sind eingeschätzt
worden durch logarithmische Regressionsanalysen nach Einstellung
der Behandlungsaufnahme.
-
Alle
statistischen Analysen sind durchgeführt worden unter Verwendung
von SAS (SAS institute Inc, Cary, NC) (SAS Institute Inc. SAS STAT
Users's Guide, Version
6, 4th Ed, Vol 1 und 2, Cary, NC SAS Institute, Inc.).
-
B: ERGEBNISSE
-
Beispiel 1: ELISA-Kompetition für das Helix-II-Peptid
der α1-Kette des Typ-II-Kollagens
-
Die
Herstellungsverfahren der Peptide, der Antiseren sowie das ELISA-Kompetitionsverfahren
sind oben beschrieben.
-
Eine
Standard- oder Eichkurve ist erhalten worden auf einem semilogarithmischen
Graphen, indem die acht Standards (von 0,25 bis 40 μg/l) dosiert
werden mit H12-Antiserum,
ausgewählt
für seinen
Titer (1). Die Werte sind in Prozentanteilen von B0 ausgedrückt, welcher
der Wert des Standards 0 (ohne Peptid) ist. Die Helix-II-Peptidkonzentration
in den Proben wird erhalten durch Extrapolieren der Eichkurve.
-
Die
Grenzdetektion dieses Versuchs ist bestimmt worden für die Berechnung
des Mittels von 32 Bestimmungen des Standards 0, bei welchem man
dreimal die Standardabweichung abzieht. Die Grenzdetektion ist 0,2 μg/l.
-
Beispiel 2: Charakterisierung der Spezifität des Anti-Helix-II-Antiserums.
-
Das
ausgewählte
Antiserum ist getestet worden gegenüber verschiedenen Peptiden
gemäß dem ELISA-Verfahren,
das oben beschrieben ist, um seine Spezifität zu überprüfen. Die getesteten Peptide
sind: das Helix-II-Peptid mit SEQ ID Nr. 3-Sequenz (das inhomogene
Peptid), das Peptid mit SEQ ID Nr. 9-Sequenz (Helix-II, wo Hydroxyprolin
durch Prolin ersetzt worden ist), das Peptid mit SEQ ID Nr. 5-Sequenz,
das dem inhomogenen Peptid entspricht mit einer Aminosäure, die
zusätzlich
am C-Terminus aminiert
ist, das Peptid mit SEQ ID Nr. 10-Sequenz, das dem inhomogenen Peptid
entspricht mit einer Aminosäure,
die wenigstens auf der C-terminalen Seite aminiert ist, das Peptid
mit SEQ ID Nr. 11-Sequenz, entsprechend dem inhomogenen Peptid mit
zwei Säuren,
die wenigstens auf der C-terminalen Seiten aminiert sind, die Peptide
mit SEQ ID Nr. 8- und SEQ ID Nr. 12-Sequenzen, die der homologen
Sequenzjeweils in dem menschlichen Typ I und Typ III Kollagenen
entspricht. Wie dies die 2 zeigt, werden allein die Peptide
mit SEQ ID Nr. 3 und SEQ ID Nr. 9-Sequenzen erkannt durch das Helix-II-Antiserum,
aber mit weniger Affinität
für die SEQ
ID Nr. 9-Sequenz. Die Spezifität
des Antiserums ist daher teilweise abhängig von der Gegenwart von
Hydroxyprolin, das in der SEQ ID Nr. 3-Sequenz enthalten ist. Alle
anderen Peptide sowie das intakte und durch Hitze denaturierte Typ-II-Kollagen
sind nicht in der Lage, mit dem auf der Platte adsorbierten Helix-II-Peptid
in Kompetition zu treten. Daher detektiert das H12-Antiserum ein
Neoepitop, das aus dem Abbau der αl-Kette
des Typ-II-Kollagens kommt.
-
Beispiel 3: Analytische Charakteristika
des ELISA
-
Die
analytischen Leistungsfähigkeiten
des ELISA sind überprüft worden,
indem durchgeführt
wird:
- – Verdünnungstests:
eine Urinprobe ist rein und verdünnt
dosiert worden (Tabelle
- 2).
- – Überzugstests:
man hat eine bekannte Menge Helix-II-Peptid zu den Urinproben zugegeben
(Tabelle 3).
- – intra-
und inter-Versuchspräzisionstests:
man mißt
32 Mal dieselbe Probe (intra-Versuch) oder man mißt dieselbe
Probe bei 10 unterschiedlichen Handhabungen (inter-Versuch), um
die Variabilität
der erhaltenen Werte zu überprüfen (Tabelle
4).
-
Tabelle
2: Verdünnungstests
von zwei Urinproben in der Helix-II-ELISA-Dosierung
-
Tabelle
3: Standardpeptidüberzug
in der ELISA-Dosierung des Helix-II-Peptids
-
Tabelle
4: Präzision
der Messung des Helix-II-Peptids, intra- und inter-Versuch in drei
Urinproben
-
Wie
die Tabelle 5 zeigt, bleibt den Helix-II-Gehalt nach 24 Stunden
Inkubation bei Umgebungstemperatur und bei 4°C stabil (obwohl ein Urin bei
den sechs Getesteten eine Verminderung von 19 % zeigt). Ähnlich beeinträchtigen
vier wiederholte Gefrier- und
Auftauzyklen nicht signifikant den Helix-II-Gehalt. Diese Ergebnisse
zeigen eine sehr gute Stabilität
der Helix-II-Konzentration in den Urinen an.
-
Tabelle 5: Stabilität des Helix-II-Gehalts bei
Umgebungstemperatur, bei 4°C
und nach wiederholten Gefrier-Auftauzyklen.
-
Die
Daten in Klammern zeigen die Gehalte von Helix-II an, ausgedrückt in prozentualer Änderung
im Verhältnis
zu den Anfangsgehalten.
-
-
-
Beispiel 4: Lineare Korrelation unter
zwei spezifischen Markern des Abbaus der Knorpelgewebe: Helix-II
und CTX-II
-
Die
Urinexkretion des Helix-II-Markers ist gemessen worden durch ELISA
(oben präzisiertes
Protokoll) und ist verglichen worden mit der gemessenen CTX-II- Urinexkretion, ebenfalls
durch ELISA (Cartilaps ELISA, Nordic Bioscience A/S). Jeder dieser
Marker ist gemessen worden bei:
- – 82 Kontrollsubjekten
- – 89
Patienten, die von rheumatoider Polyarthritis betroffen sind.
-
Die
Ergebnisse (3) zeigen, daß der Helix-II-Marker
signifikant mit einem bekannten spezifischen Marker der Pathologie
korreliert oder dem Abbau der Knorpelgewebe, dem CTX-II oder Cartilaps
(r=0,66, p<0,0001).
-
Beispiel 5: Auswertung des Helix-II-Gehalts
bei Patienten, die von Kniearthrose, von rheumatoider Polyarthritis betroffen
sind und Kontrollen.
-
Urine
von Kontrollpersonen sowie von Patienten, die von Kniearthrose und
von rheumatoider Arthritis betroffen sind, sind gesammelt worden
und an Helix-II dosiert worden, wie in dem Protokoll (Absatz A.4)
beschrieben. Die Konzentration an Helix-II-Peptid (ng/mmol urinäres Kreatinin) für verschiedene
Populationen ist dargestellt in der 4: bei gesunden
Erwachsenen Kontrollen (n=85), bei Patienten, die von Kniearthrose
betroffen sind (n=90) und bei Patienten, die von rheumatoider Polyarthritis
betroffen sind (n=89). Alle Werte sind korrigiert worden durch das
urinäre
Kreatinin. Die horizontalen Linien stellen das Mittel von Helix-II/Kreatinin
in jeder Gruppe dar. Die Werte von Signifikanz und Differenz unter
den Gruppen (p) sind auf dem Graphen dargestellt.
-
In
der 4 stellt die durchgezogene horizontale Linie das
mittlere Niveau jeder Gruppe dar. Gepunktete Linien stellen den
oberen Grenzwert der gesunden Kontrollen (95%) dar.
-
Die
Werte von p sind statistisch signifikant unter den Gruppen (nicht-parametrischer
Rangtest von Mann-Whitney (Rank)). Das Helix-II-Gehalt der von Arthrose
und rheumatoider Polyarthritis betroffenen Patienten ist verglichen
worden mit jenem der gesunden Subjekte ähnlichen Alters und Geschlechts.
-
Tabelle
6: Uringehalt von Helix-II bei Patienten, die betroffen sind von
Kniearthrose und rheumatoider Arthritis und Paget-Krankheit des
Knochen und bei den gesunden Kontrollen
-
- *p<0,0005
gegen Kniearthrose
-
Die
Tabelle 6 zeigt, daß es
keinen signifikanten Unterschied zwischen dem Helix-II-Gehalt der Patienten
gibt, die von der Paget-Knochenkrankheit betroffen sind, und den
gesunden Kontrollen. Diese Ergebnisse zeigen an, daß Helix-II
in den Urinen nicht vom Knochenabbau kommt, da die Paget-Knochenkrankheit
sich durch einen sehr hohen Abbau der Knochen kennzeichnet.
-
Beispiel
6: Vergleich der beiden Marker des Gelenkabbaus, Helix-II und CTX-II Tabelle
7: Korrelation zwischen den Grundgehalte von CTX-II und Helix-II
und Fortschritt der Gelenkzerstörung bei
89 Patienten mit kürzlich
aufgetretener Polyarthritis
-
- *p=0,002, **p=0,007, ***p=0,05
-
Wenn
die biologischen Marker des Abbaus des Typ-II-Kollagens (Helix-II
und CTX-II (Cartilaps) urinär) sowie
das Fortschreiten der Gelenkzerstörung, eingeschätzt durch
die Änderungen
der unterschiedlichen Sharp-Punktestände über ein Jahr ausgewertet werden,
ist eine Korrelation (r von Spearman), signifikant beobachtet worden
unter den erhöhten
Gehalten von Helix-II und dem schnelleren Fortschreiten der Knochenerosion
und der gesamten Zerstörung.
Für CTX-II
ist die Zuordnung geringer und nur für den Sharp-Gesamtpunktestand
beobachtet worden.
-
Die
signifikante Gelenkzerstörung
(> 0,5 Einheiten/Jahr)
der Patienten, die Markergehalte im oberen Drittel im Verhältnis zu
den anderen Patienten zeigen, ist in Tabelle 8 dargestellt.
-
Tabelle
8: Zuordnung zwischen den Grundgehalte der Marker des Knorpels (CTX-II
und Helix-II) und dem Risiko eines Fortschreitens der Gelenkzerstörung, eingeschätzt durch
die radiologischen Änderungen
des Sharp-Gesamtpunktestands über ein
Jahr.
-
- Alle relativen Risiken sind angepaßt worden für jede Behandlungsgruppe.
-
Das
klinische Interesse der biologischen Marker als Vorhersagefaktoren
des Fortschreitens ist kombiniert mit der Identifizierung eines
Schwellenwerts, der es dem Klinikarzt erlaubt, Patienten mit hohem
Risiko eines Fortschreitens zu identifizieren. Bei der obigen Untersuchung
ist gezeigt worden, daß die
Patienten, die zur Grundzeit einen Gehalt an Helix-II im oberen
Drittel der Population hatten (33% der Population mit den höchsten Niveaus),
im Mittel ein relatives Risiko eines Fortschreitens einer Gelenkzerstörung, 6,9-mal
höher als
die Patienten hatten, die Gehalte in den zwei unteren Dritteln hatten.
In überraschender
Weise ist dieses erhöhte
Risiko eines Fortschreitens für
die hohen Helix-II-Gehalte teilweise unabhängig vom Niveau anderer Risikofaktoren
und insbesondere vom Niveau anfänglicher
Gelenkzerstörung
(eingeschätzt
durch den Sharp-Punktestand) und dem systemischen Entzündungsniveau,
eingeschätzt
durch die Serumkonzentration des C-reaktiven Proteins (CRP). Für CTX-II
ist die Zuordnung auch signifikant, dennoch mit einem relativ geringeren
und nicht signifikanten Risiko nach Anpassung mit CRP. Die relativen
Risiken sind berechnet worden durch logarithmische Regression.
-
Wie
die 5 zeigt, erlaubt die Kombination der Messung der
Urinexkretion von Helix-II
und CTX-II eine bessere Identifizierung der Patienten mit kürzlich aufgetretener
Polyarthritis mit schnellem Fortschreiten. In dieser Untersuchung
sind die 87 PR-Patienten
getrennt worden in vier Gruppen auf Basis von deren Anfangsgehalt
an Helix-II und CTX-II unter Verwendung als Schwellenwert für jeden
Marker, des oberen Drittels (viel Helix-II und CTX-II). Die Patienten,
deren Gehalte von Helix-II und CTX-II im oberen Drittel sind, haben ein
hohes Fortschreiten der Gelenkzerstörung, bewertet durch die Änderung
des Sharp-Gesamtpunktestandes, die viel größer ist als bei den Patienten,
die entweder hohe Helix-II-Gehalte oder hohe CTX-II-Gehalte zeigen.
Diese Ergebnisse bestätigen
daher, daß die
Urindosis von Helix-II Zerstörungsmechanismen
widerspiegelt, die unabhängig
von CTX-II in PR sind. Die Kombination dieser beiden Marker verbessert
die Vorhersage der Gelenkzerstörung.
-
Beispiel
7: Wirkung der Behandlung durch Alendronat (10 mg/Tag) auf die Urinexkretion
von Helix-II bei Frauen nach den Wechseljahren mit Osteoporose. Tabelle
9: Mittelwerte von Urin-Helix-II, erhalten bei der Basisvisite und
sechs Monate nach Beginn der Behandlung in der Placebo-Gruppe und
der mit Alendronat behandelten Gruppe.
-
- *p<0,01
im Verhältnis
zur Zeit 0 und zu den Gehalten in der Placebo-Gruppe.
-
34
Frauen nach den Wechseljahren sind ausgewählt worden zufallsmäßig ausgehend
von einer größeren klinischen
Untersuchung, die insgesamt 500 Frauen umfaßt, die selbst zufällig waren.
Um bei dieser Untersuchung zufällig
zu sein, müssen
die Frauen 60 bis 90 Jahre alt sein und deren Knochenmineraldichte
der Wirbelsäule
oder der Hüfte
muß kleiner
als wenigstens 2,5 Mal der mittleren Standardabweichung sein, die
bei jungen gesunden Frauen erhalten wird (das heißt mit einer
Osteoporose gemäß den WHO-Kriterien).
Diese Osteoporose-Patienten werden zufallsmäßig in zwei Gruppen, jener
des Placebos und jener des Alendronats (10 mg/Tag) und werden für 6 Monate
behandelt.
-
Der
zweite Urinabschnitt des Morgens ist frisch bei der Basisvisite
und 6 Monate nach Beginn der Behandlung entnommen worden, um den
Helix-II-Uringehalt zu messen. Die Tabelle 9 zeigt die Mittelwerte
von Urin-Helix-II an, erhalten bei der Basisvisite und 6 Monate
nach Beginn der Behandlung bei den beiden Gruppen. Die 6 zeigt
das Mittel der prozentualen individuellen Änderung zwischen der Grundvisite
und 6 Monate nach Beginn der Behandlung bei den beiden Gruppen,
Placebo und mit Alendronat behandelte Frauen an. Das Alendronat
bei einer Dosis von 10 mg/Tag erzeugt eine signifikante Verminderung
des Helix-II-Gehalts bei 6 Monaten im Vergleich mit der Basisvisite
und mit der Verminderung, die bei Frauen beobachtet wird, die ein
Placebo empfangen.
-
Diese
Daten sind in Übereinstimmung
mit den Daten, die erhalten werden bei dem Arthrosetiermodell, das
eine "Chondroprotektor"-Wirkung des Alendronats
zeigt (Hayami T, Pickarski M, Wesolowski GA, McLane J, Bone A, Destefano
J, Rodan GA, Duong le T. The role of subchondral bone remodeling
in osteoarthritis: reduction of cartilage degeneration and prevention
of osteophyte formation by alendronate in the rat anterior cruciate
ligament transection model. Arthritis Rheum. 2004 Apr; 50(4):1193-206).
-
Beispiel 8: Der Urin-Helix-II-Gehalt ist
erhöht
bei Patienten, die von einer Arthrose der Hüfte mit schneller Zerstörung betroffen
sind.
-
Der
Kontrolluntersuchungsfall gruppiert 40 Patienten (23 Frauen, 17
Männer,
mittleren Alters: 64 Jahre (± 12
Jahre)), welche die Kriterien des American College of Rheumatology
von einfacher Arthrose der Hüfte zeigen.
Diese Patienten kamen zur Beratung für einen Schmerz der Hüfte zwischen
1996 und 1999. Zwei Radiographien der Hüfte sind bei einem Jahr Intervall
bei diesen Patienten durchgeführt
worden und die Urinproben sind gesammelt worden bei der zweiten
Radiographie, um den Helix-II-Gehalt
zu messen. 12 dieser Patienten zeigten die Kriterien eines schnellen Fortschreitens
der Hüftarthrose
und 28 sind ausgewählt
worden aufgrund von deren langsamem Fortschreiten der Verschmälerung des
Zwischenraums des Hüftgelenks.
-
Das
schnelle Fortschreiten der Hüftarthrose
ist definiert worden durch die fünf
folgenden Kriterien:
- – einen großen Schmerz der Hüfte
- – Symptome
nach wenigstens zwei Jahren
- – ein
Fortschreiten der Verschmälerung
des Zwischenraums des Hüftgelenks über 1 mm
pro Jahr
- – ein
Erythrocytensedimentationsgehalt < 20
mm/erste Stunde
- – und
eine Abwesenheit von Entzündung
oder Kristallen, die die Beeinträchtigung
des Gelenks gemäß den Kriterien
induzieren, die vorgeschlagen sind durch Lequesne und Ray (Lequesne
M, Ray G. La coxopathie destructice rapide idiopathique. Rev Rhum
1989; 56:115-119).
-
Die
28 anderen Patienten haben ein langsames Fortschreiten der Arthrose
der Hüfte,
definiert durch einen Verlust des Gelenkzwischenraums < 0,20 mm während eines
Jahres.
-
Die 7 ist
eine Korrelation unter dem natürlichen
Logarithmus des Uringehalts von Helix-II (X-Achse) und des Gelenkzwischenraums
der Hüfte,
gemessen durch Radiographie (Y-Achse) bei Patienten, die von Hüftarthrose
betroffen sind.
-
Die 8 ist
ein "Kasten"-Graph, der die Uringehalte
von Helix-II bei Patienten zeigt, die von Hüftarthrose (Coxarthrose) betroffen
sind mit einer langsamen oder schnellen Entwicklung von deren Krankheit.
Von oben nach unten zeigt der "Kasten" den 25., 50. (Mittel)
und 75. Teil der Werte von Helix-II, während die Grenzen der Linien
beiderseits des "Kastens" den 10. und 90.
Teil jeweils anzeigen.
-
Die
Patienten mit einer Coxarthrose mit schneller Zerstörung haben
einen mittleren Gehalt von Helix-II, über 69% im Verhältnis zu
Patienten mit wenig entwickelter Coarthrose (p=0,003, durch einen
nicht paarweisen und nicht parametrischen Test von Mann-Witney).
Wenn alle Patienten, die von Coxarthrose betroffen sind, gruppiert
werden, wird eine Erhöhung
des Helix-II-Gehalts verbunden mit der Verminderung des Gelenkzwischenraums
der Hüfte
(r = –0,49,
p = 0,017), gemessen durch Radiographie.
-
Beispiel 9
-
Wenn
die Knorpelabschnitte des Arthrosepatienten inkubiert werden in
Gegenwart von Helix-II-Antiserum, 9, die eine
immunohistochemische Analyse von Knorpelschnitten von Patienten
zeigt, die von Arthrose betroffen sind, erschien eine Färbung auf
der fibrillären
Oberfläche
des Knorpels, während
auf demselben Knorpel ein Abschnitt einer nicht betroffenen Zone
keine Färbung
zeigte. Die Kontrollknorpelabschnitte, inkubiert mit dem nicht-Immunserum,
zeigen ein leichtes Grundrauschen. Diese Experimente legen nahe,
daß der Helix-II-Marker
spezifisch für
den Abbau des osteoarthritischen Knorpels ist.
-
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