DE69815494T2 - Schwenkbares fahrzeugfenster - Google Patents
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Ausstellfenster für Kraftfahrzeuge mit einem einen Befestigungsflansch aufweisenden Fensterrahmen, einer Glasscheibe aus vorgespanntem Glas, einer entlang eines Teils des Scheibenumfangs angeordneten, die Glasscheibe mit dem Befestigungsflansch verklebenden elastisch verformbaren Kleberraupe, einem wenigstens in dem von der Kleberraupe nicht überdeckten Teil des Scheibenumfangs an der Glasscheibe angeordneten Dichtprofil aus einem Elastomer, und einem an einer der Kleberraupe gegenüberliegenden Stelle der Glasscheibe angreifenden Öffnungs- und Schließmechanismus.
- Ein schwenkbares Ausstellfenster dieser Art ist aus dem Dokument DE-U1-87 09 446 schon bekannt. Bei diesem bekannten Ausstellfenster wirkt die Kleberraupe wie ein Scharnier und ist entlang dem senkrechten vorderen Rand der Glasscheibe angeordnet. Längs der übrigen Ränder der Glasscheibe ist ein vorgefertigtes Dichtprofil auf den Rand der Glasscheibe aufgezogen.
- Das Dokument US-A-5,560,153 beschreibt ein Ausstellfenster für Kraftfahrzeuge, bei dem eine entlang des oberen horizontalen Randes der Glasscheibe angeordnete Kleberraupe die Funktion eines Scharniers hat, wobei der Öffnungs- und Schließmechanismus in der Mitte des unteren Randes der Glasscheibe angreift. Auch in diesem Fall erstreckt sich die Kleberraupe nur über den geradlinigen mittleren Abschnitt des oberen Randes der Glasscheibe und endet vor dem abgerundeten Eckbereich, der wie der übrige Teil des Scheibenumfangs von einem Schlauchprofil abgedichtet wird, das seinerseits auf dem Flansch des Fensterrahmens angeordnet ist.
- Die bekannten Ausstellfenster dieser Art haben spezifische Nachteile. Dabei ist allen bekannten Ausführungen gemeinsam, dass sie in geöffnetem Zustand bei fahrendem Fahrzeug bei Regenwetter das Eindringen von Regen nicht verhindern. Außerdem weisen die bekannten Ausstellfenster den Nachteil auf, dass die Glasscheiben in geöffnetem Zustand insbesondere bei höheren Fahrgeschwindigkeiten flattern und dadurch störende Geräusche verursachen.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ausstellfenster der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass es in geöffnetem Zustand bei fahrendem Fahrzeug einerseits hinreichend dicht gegen eindringenden Regen ist und andererseits insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten keine störenden Flatterbewegungen ausführt.
- Gemäß der Erfindung zeichnet sich das Ausstellfenster dadurch aus, dass die Kleberraupe entlang dem vorderen vertikalen Rand, entlang dem oberen Rand und um die hintere obere Ecke der Glasscheibe herum entlang einem oberen Abschnitt des hinteren Randes der Glasscheibe angeordnet ist, und dass der Öffnungs- und Schließmechanismus des Ausstellfensters im Bereich der hinteren unteren Ecke der Glasscheibe angreift.
- Im Gegensatz zu den bekannten Ausstellfenstern wird bei dem erfindungsgemäßen Ausstellfenster die Kleberraupe auch in einem Teil des Scheibenumfangs angeordnet, in dem bei der Öffnungs- und Schließbewegung des Fensters die Kleberraupe keinerlei Scharnierfunktion hat. Beim Öffnen des Fensters wird sie dort vielmehr ausschließlich oder zumindest größtenteils auf Dehnung beansprucht. Dabei soll der Schwenkwinkel der Glasscheibe nicht nur die elastische Dehnung dieses Teils der Kleberraupe bewirken, vielmehr soll ein Teil des durch den Öffnungsmechanismus auf die Glasscheibe ausgeübten Biegemoments auch in gewissem Umfang zu einer elastischen Biegung der Glasscheibe führen, wodurch die mechanische Steifigkeit der Glasscheibe in ihrem geöffneten Zustand weiter erhöht wird. Da die Glasscheibe aus vorgespanntem Glas besteht, kann durch den Öffnungsmechanismus bei einer verhältnismäßig harten Verklebung ein verhältnismäßig hohes Biegemoment auf die Glasscheibe ausgeübt werden, wodurch eine besonders stabile Konstruktion erreicht wird.
- Das erfindungsgemäße Ausstellfenster hat darüber hinaus die günstige Wirkung, dass es auch in geöffnetem Zustand hervorragend gegen Regenwetter und Flugstaub abgedichtet ist, da die in Fahrtrichtung vordere Kante, die obere Kante und der obere Teil der in Fahrtrichtung hinteren Kante der Glasscheibe durchgängig dicht mit der Fahrzeugkarosserie verbunden sind.
- Die Länge, über die sich die Kleberraupe entlang der hinteren vertikalen Scheibenkante erstreckt, wird zweckmäßigerweise im Einzelfall in Abhängigkeit von der Scheibengeometrie und der Gestaltung der Kleberraupe bestimmt. Bei Verwendung üblicher Klebersysteme, beispielsweise eines Klebersystems auf Basis eines feuchtigkeitshärtenden Einkomponenten-Polyurethan-Systems, beträgt die Länge dieses Abschnitts der Kleberraupe etwa ein Viertel bis ein Drittel der Gesamtlänge dieser hinteren vertikalen Scheibenkante.
- In weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung umfasst das an den Rand der Glasscheibe angeformte Dichtprofil aus einem Elastomer zwei etwa parallel zueinander angeordnete Dichtlippen, nämlich eine längere, den zwischen dem Scheibenumfang und dem Fensterrahmen bestehenden Spalt überbrückende Lippe und eine sich im Bereich der Auskehlung an den Fensterrahmen anlegende kürzere Lippe. Während die äußere, längere Dichtlippe einen ausreichenden Schutz gegen normales Spritzwasser bei Regenwetter darstellt, legt sich die innere Dichtlippe wegen ihrer kleineren Dimension mit größerer Biegespannung an den Fensterrahmen an und erhöht die Dichtwirkung so weit, dass eine gute Abdichtung auch bei hoher Beanspruchung gegeben ist, wie sie beispielsweise bei einer Hochdruck-Wasserstrahl-Reinigung unvermeidbar ist.
- Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung.
- In der Zeichnung zeigen
-
1 eine Außenansicht eines im Fensterrahmen eines Fahrzeugs durch Klebeverbindung montierten Ausstellfensters; -
2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in1 , und -
3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in1 . - Bei dem dargestellten Fenster handelt es sich um ein hinteres Ausstellfenster eines Personenkraftwagens. In dem Karosserieblech
1 befindet sich der Fensterrahmen2 , der mit einem Befestigungsflansch3 für die Glasscheibe4 versehen ist. Die Kante5 der Glasscheibe4 ist die zur Frontseite des Fahrzeugs gerichtete vordere Kante, während die Kante6 die zur Rückseite des Fahrzeugs gerichtete hintere Kante der Glasscheibe darstellt. Die Glasscheibe4 besteht aus thermisch vorgespanntem Glas und ist entlang ihres Scheibenrandes umlaufend mit einem Dekorrahmen10 aus lichtundurchlässiger Einbrennfarbe versehen, die mit Hilfe des Siebdruckverfahrens aufgebracht und im Zuge der für das Vorspannen notwendigen Aufheizung der Glasscheibe eingebrannt wurde. - Die Glasscheibe
4 ist mit einem umlaufenden Dichtrahmen12 aus einem Elastomer versehen, der vorzugsweise unmittelbar an die Glasscheibe4 angeformt wurde. Die Anformung dieses Dichtrahmens12 an die Glasscheibe4 erfolgt nach dem Spritzgießverfahren oder nach dem Extrusionsverfahren, wobei die Glasoberfläche bzw. die Oberfläche des Dekorrahmens10 durch Auftragen geeigneter Haftvermittler so behandelt wird, dass eine dauerhafte gute Haftung des Dichtrahmens12 an der Glasscheibe bzw. an dem Dekorrahmen10 gegeben ist. Als Elastomere für den Dichtrahmen12 eignen sich insbesondere PVC, Polyurethansysteme oder thermoplastische Polyolefin-Elastomere aus isotakti schem Polypropylen und Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk. Die Anformung solcher Dichtrahmen aus diesen Materialien gehört zum Stand der Technik. - Der Dichtrahmen
12 ist mit zwei radial vorstehenden Dichtlippen versehen, nämlich einer langen Dichtlippe13 und einer parallel zu ersterer verlaufenden kurzen Dichtlippe14 . - In einer besonderen Ausführungsform ist die lange Lippe
13 mindestens ungefähr zweimal länger als die kurze Lippe14 . - Im eingebauten Zustand der Glasscheibe legt sich die längere Dichtlippe
13 entlang dem gesamten Fensterrahmen an den Fensterrahmen2 an und überbrückt den zwischen der Umfangskante der Glasscheibe4 und der dieser gegenüberliegenden Wand15 bestehenden Spalt. Die kurze Lippe14 , die wegen ihrer geringeren Länge weniger nachgiebig ist, legt sich mit entsprechend höherer Andruckkraft gegen die Basis des Fensterrahmens und sorgt für eine gute Abdichtung auch bei hohem Wasserdruck. - Neben dem Dichtrahmen
12 ist auf einem Teil des Scheibenumfangs die Kleberraupe18 angeordnet, durch die die Glasscheibe4 in diesen Bereichen mit dem Befestigungsflansch3 verklebt ist. - Alternativ könnte die Kleberraupe auf einer geeigneten Oberfläche des Dichtrahmens aufgebracht werden.
- Die Dicke dieser Kleberraupe
18 ist in Abhängigkeit von den gummielastischen Eigenschaften des Klebermaterials so zu wählen, dass die erforderlichen Torsions- und Dehnungsbeanspruchungen der Kleberraupe allein eine elastische Verformung hervorrufen. Als Klebermasse haben sich die für den Einbau von Glasscheiben in die Fahrzeugkarosserie üblichen Klebermassen auf der Basis feuchtigkeitshärtender Polyurethansysteme bewährt. Die Dicke der Kleberraupe18 sollte 5 mm nicht unterschreiten und beträgt vorzugsweise 6 bis 8 mm. - Entlang der Vorderkante
5 der Glasscheibe erstreckt sich die Kleberraupe18 im wesentlichen über die gesamte Höhe der Glasscheibe4 und endet in der Nähe des unteren Scheibenrandes. Oben setzt sich die Kleberraupe18 entlang dem gesamten oberen Scheibenrand bis über die obere hintere Ecke20 der Glasscheibe4 und entlang dem oberen Abschnitt A der hinteren Scheibenkante6 kontinuierlich fort. Der Abschnitt A beträgt etwa 15 bis 30% der Gesamtlänge dieser Scheibenkante, also etwa 60 bis 100 mm. - An der Glasscheibe
4 greift im Bereich der hinteren unteren Ecke22 ein Öffnungs- und Schließmechanismus bekannter und üblicher Bauart an, der in3 schematisch darge stellt ist. An dieser Stelle kann die Glasscheibe4 mit einer Bohrung für die Ankopplung dieser Vorrichtung an die Glasscheibe vorgesehen sein. Stattdessen kann die Glasscheibe4 an dieser Stelle aber auch mit einem flächigen Aufdruck26 einer Einbrennfarbe versehen sein, auf dem das Koppelelement28 des Schließmechanismus durch eine Klebeverbindung befestigt ist.
Claims (6)
- Ausstellfenster für Kraftfahrzeuge mit einem einen Befestigungsflansch (
3 ) aufweisenden Fensterrahmen (2 ), einer Glasscheibe (4 ) aus vorgespanntem Glas, einer entlang eines Teils des Scheibenumfangs angeordneten, die Glasscheibe mit dem Befestigungsflansch (3 ) verklebenden elastisch verformbaren Kleberraupe (18 ), einem wenigstens in dem von der Kleberraupe (18 ) nicht erfassten Teil des Scheibenumfangs an der Glasscheibe (4 ) angeordneten Dichtprofil (12 ) aus einem Elastomer, und einem an einer der Kleberraupe gegenüberliegenden Stelle der Glasscheibe angreifenden Öffnungs- und Schließmechanismus (24 ), dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberraupe (18 ) entlang der vorderen Kante (5 ), entlang der oberen Kante und um die hintere obere Ecke (20 ) der Glasscheibe (4 ) herum entlang eines oberen Abschnitts (A) der hinteren Kante (6 ) der Glasscheibe (4 ) angeordnet ist, und dass der Öffnungs- und Schließmechanismus (24 ) des Ausstellfensters im Bereich der hinteren unteren Ecke (22 ) der Glasscheibe (4 ) angreift. - Ausstellfenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Abschnitts (A) der Kleberraupe im oberen Teil der hinteren Kante (
6 ) der Glasscheibe (4 ) 10 bis 40%, und vorzugsweise 15 bis 25% der hinteren Kante (6 ) der Glasscheibe (4 ) beträgt. - Ausstellfenster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtprofil (
12 ) entlang dem gesamten Umfang der Glasscheibe (4 ) angeordnet ist. - Ausstellfenster nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtprofil (
12 ) unmittelbar am Rand der Glasscheibe (4 ), und die Kleberraupe (18 ) parallel hierzu neben dem Dichtprofil (12 ) angeordnet ist. - Ausstellfenster nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtprofil (
12 ) aus thermoplastischem Polyolefin-Elastomer, aus PVC oder aus einem Polyurethan-System besteht. - Ausstellfenster nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtprofil (
12 ) zwei parallel zueinander angeordnete Dichtlippen (13 ,14 ) aufweist, von denen die der Glasoberfläche benachbarte Dichtlippe (13 ) länger, insbesondere wenigstens zweimal länger ist als die zweite Dichtlippe (14 ).
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