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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Messsystem zur Messung von Gewindeflankendurchmessern. Es wird
für überflüssig gehalten,
im Detail zu beschreiben, weshalb solche Messungen in der Praxis äußerst wichtig
sein können,
da dies dem Fachmann auf diesem Gebiet sehr gut bekannt ist.
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Im Stand der Technik wurden mehrere
solche Messsysteme vorgeschlagen und realisiert, die auf der Verwendung
von Tastern oder Mikrometern basieren, die mit Zusatzteilen ausgerüstet sind,
die dazu dienen, die Gewinde von Innen- oder Außengewinden zu berühren, mit
hervorragenden Messergebnissen. Um hervorragende Ergebnisse zu erzielen, war
es jedoch erforderlich, dass die Zusatzteile ziemlich genau an den
Typ des maßgeblichen
Gewindes angepasst waren, in erster Linie an den Flankenwinkel und
die Steigung des Gewindes, wodurch es eine schlichte Notwendigkeit
war, dass die maßgeblichen Zusatzteile
entsprechend anzupassen waren. Dies führte zu langen Reihen von unterschiedlichen,
jeweils an den speziellen Typ des Gewindes und sowohl in Bezug auf
den Flankenwinkel als auch die Steigung des Gewindes angepassten
Zusatzteilen zum Messen von verschiedenen Gewinden.
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Zur Konditionierung von genauen Messungen
führt dies
zu einer sehr hohen Zahl von unterschiedlichen Zusatzteilen, und
man war bestrebt, diese Zahl etwas zu vermindern, indem einige Zusatzteile
mit Korrekturtabellen ersetzt wurden, die Korrekturwerte für Messungen
geben, die mit nicht optimalen, aber noch brauchbaren Zusatzteilen
durchgeführt
werden. Damit kann man in der Praxis aber nur schwer arbeiten, und
die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, direkte Messablesungen auf
Basis der Verwendung einer drastisch verminderten Zahl von unterschiedlichen
Zusatzteilen zu ermöglichen,
wenn auch in manchen Fällen
mit zusätzlichem
einfachen Gebrauch eines festen Kalibrierungswertes.
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In Übereinstimmung mit dem Stand
der Technik werden grundsätzlich
zwei unterschiedliche Typen von Zusatzteilen für die maßgeblichen Messungen verwendet,
von denen man die einen als "Messzungen", die anderen als "Messdrähte" bezeichnet.
Diese Konzepte können wie
folgt erläutert werden:
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1. Messzungen:
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Die Zusatzteile bestehen aus dünnen Blechteilen,
die grundsätzlich
mit demselben Längsprofil wie
das zu messende Gewinde gestaltet sind, d. h. als gezahnte Zungen,
die quer über
die Gewindegänge
zu legen sind, gegen diametral entgegengesetzte Linienbereiche des
Gewindes, so dass sie in Bezug auf die Art, den Flankenwinkel und
die Steigung des Gewindes Idealerweise vollständig mit dem Gewinde zusammenpassen.
Die einander entgegengesetzten Zungen sind natürlich um die halbe tatsächliche
Gewindesteigung zueinander versetzt anzuordnen, so dass ein Zahn
auf einer Seite in das Gewinde eindringen kann, die einem Rückenteil
des Gewindes entgegengesetzt ist, das von einem unteren Teil zwischen zwei
Zähnen
der entgegengesetzten Messzunge berührt wird. Es ist leicht zu
verstehen, dass dann der gemessene Abstand zwischen den Messzungen
den Gewindeflankendurchmesser ausdrückt, vorausgesetzt das Messgerät wird so
eingestellt, dass es null anzeigt, wenn die einander entgegengesetzten
Zungen vollständig
zusammen gebracht werden oder andernfalls in dem Maße korrigiert
werden, in dem diese Anzeige von null abweicht.
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Die Einkerbung der Messzungen ist
natürlich mit äußerster
Genauigkeit herzustellen, auch bei Verminderung auf ein erforderliches
Minimum von einem Zahn auf einer Seite und zwei Zähnen auf
der entgegengesetzten Seite. Ein maßgebliches Beispiel ist in der
DE-B-1 045 669 offenbart, die bestätigt, dass die Einkerbung der
Messzungen dem Querschnittsprofil des Gewindes exakt zu entsprechen
hat, d. h. denselben Flankenwinkel und dieselbe Steigung wie das zu
messende Gewinde hat, wobei die Einkerbungen gerade Flanken haben
und ansonsten individuell an eines aus einer großen Vielfalt von speziellen
Gewindeprofilen angepasst sind.
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2. Messdrähte
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Für
die Messung von Außengewinden
wurde ein anderer Typ von Zusatzteilen entwickelt, nämlich die
so genannten "Messdrähte".
Kurze, gerade Drahtstücke
sind auf einander entgegengesetzten Trägerplatten angeordnet, die
sich im Querschnitt gesehen in Positionen befinden, die den Orten
der Zähne
der Messzungen entsprechen, d. h. mit einem Draht auf einer Trägerplatte
und zwei parallelen Drähten
auf der entgegengesetzten Trägerplatte.
Die Drähte,
kalibriert mit einer perfekten Zylinderform und mit maßgeblichen
unterschiedlichen Durchmessern und Abständen voneinander, werden so
ausgelegt, dass sie, wenn sie mit den jeweiligen Gewinderillen in
Eingriff gebracht werden, die Flanken, die diese Rillen abgrenzen,
an Stellen berühren,
die sehr nahe am tatsächlichen
Flankendurchmesser des Gewindes liegen, wobei jeder Draht beide
benachbarte Gewindeflanken berührt,
die die Rillen abgrenzen.
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Im Allgemeinen stellt man fest, dass
dieses System das Bessere ist, wenn auch kostspieliger. Es kann
mit verschiedenen Typen von Gewinden verwendet werden, man muss
aber die Zusatzteile immer noch umfassend an den Durchmesser und
die Steigung des Gewindes anpassen. Zum Beispiel können relativ
dicke Messdrähte
für große Gewindesteigungen
verwendet werden, während
im Zusammenhang mit kleineren Steigungen kleinere Drahtdurchmesser
verwendet werden müssen,
um noch einen korrekten Eingriff zu gewährleisten, wegen der geänderten
Richtung zwischen den Gewindegängen
und den Messdrähten.
Dies wiederum kann zur Verwendung von Korrekturtabellen auf Basis
von Interpolationen zwischen unterschiedlichen Drahtdurchmessern
und -positionen führen,
um die hohe Zahl von idealen Messzusatzteilen zu vermindern, jedoch
ist so eine Lösung
immer noch von sekundärem
Interesse im Vergleich mit einer Methode, die eine echte und leichter
gewonnene Bestimmung des Flankendurchmessers durch dessen rein direkte Messung
ermöglicht.
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Es sei erwähnt, dass es im Zusammenhang mit
Mikrometern bekannt ist, von Zusätzen
Gebrauch zu machen, die die erörterten
bekannten Techniken nachahmen und ein Prinzip "Kerbe und Spitze"
verwenden, nämlich
einen spitzen Konus gegenüber
einer Kerbe zwischen nur zwei Zähnen.
Aber auch hier müssen
sowohl der Konus- als auch der Kerbenteil zum Flankenwinkel des
zu messenden Gewindes passen.
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Die EP-A-0 508 451 beschreibt eine
Lehre zum Messen von Gewindedurchmessern. Diese Lehre enthält zwei
einander entgegengesetzte Messköpfe,
von denen einer einen einzelnen Vorsprung und der andere ein Paar
Vorsprünge
zum Eingriff mit Rille bzw. Rücken
des Gewindes trägt.
Die Flankeneingriffsecken der Vorsprünge sind mit dem Radius eines
Kreises gerundet, der die entgegengesetzten Gewindeflanken auf halbem
Wege zwischen der Oberseite und der Unterseite des Nenngewindeprofils
ideal berührt,
und ihr Längenmaß ist größer als der
Durchmesser des Kreises.
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Die Erfindung:
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Bei der Erfindung wurde erkannt,
dass man die zwei erörterten
Messsysteme mit einigen Modifikationen kombinieren kann, mit der
Wirkung, das die maßgeblichen
Messungen mit einer überraschend kleinen
Zahl von unterschiedlichen Zusatzteilen durchgeführt werden können. Die
Erfindung basiert auf der Verwendung von Messzungen, diese haben aber
keine Zahnränder
mit geraden Flanken, sondern sind mit Vorsprüngen gestaltet, deren äußere Enden
allgemein so angeordnet und geformt sind, als wenn sie einen Querschnitt
eines Satzes von maßgeblichen
Messdrähten
darstellen. Dies allein könnte gegenüber dem
Stand der Technik vorteilhaft sein, es wurde aber erkannt, dass
diese Anordnung weitere und sehr wichtige Möglichkeiten eröffnet:
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Das Messdrahtprinzip basiert zwar
auf der Verwendung von kalibrierten und perfekt zylindrischen Drähten, tatsächlich kommt
aber nur ein kleiner Bruchteil ihres Umfangs jemals mit den Gewindeflanken
in Kontakt. Wenn der Querschnitt eines runden Drahtes teilweise
durch eine Schnittkontur eines Vorsprungs auf einer dünnen Zungenstruktur
nachgeahmt wird, so ist mit modernem Form- oder Schneidgerät relativ
leicht eine Kontur herzustellen, die eine korrekte Nachahmung der
maßgeblichen Stelle(n)
ist, während
es außerhalb
von dieser Stelle oder diesen Stellen keine Notwendigkeit gibt,
den ganzen Durchmesser des Radius eines runden Drahtes nachzuahmen,
da diese Teile ohnehin nicht wirksam werden.
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Gemäß der Erfindung kann diese
einfache Entdeckung zu einer sehr wichtigen Modifikation Anlass
gegen, nämlich
insbesondere, dass die Breite der Zungenrandvorsprünge, die
das Zusatzteil "zwei parallele Drähte" des Messdrahtsystems nachahmen,
wesentlich verkleinert werden kann. In diesem Zusammenhang stellt
die Erfindung einen Bruch auch mit der Messdrahtphilosophie dar,
insofern nicht mehr vorgeschrieben wird, dass die zwei "parallelen
Drähte"
jeweils mit den Flanken beider Gewindeflanken in Berührung zu
bringen sind, zwischen denen sie einzuführen sind. Gemäß der Erfindung genügt es völlig, dass
zwei solche Drähte
oder vielmehr gebogene Teile von ansonsten nicht kreisförmigen Vorsprungsrändern mit
den entgegengesetzten Flanken eines Gewindezahns in Berührung gebracht werden,
während
ein entgegengesetztes Teil beide Seiten der Rille zwischen zwei
entgegengesetzten Gewindezähnen
berührt,
ohne dass jeder der zwei parallelen Ränder sowohl den Zwischen-Gewindezahn
als auch dessen jeweiligen Nachbarzähne berührt.
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Somit hat jeder der zwei "Paralleldraht"-Vorsprünge der
Messzunge, im Folgenden als "U-Zunge"
bezeichnet, eine Breite, die merklich kleiner ist als entsprechend
der vollen Breite eines rylindrischen Drahtes, was wiederum ein
Eindringen der U-Zunge über
einem Gewindezahn mit vergrößerter Tiefe
ermöglicht,
d. h. in einen Messkontakt mit den entgegengesetzten Flanken des
in Eingriff gebrachten Gewindezahns weithin unabhängig vom
Flankenwinkel des Gewindes. Auf eine entsprechende Weise kann die
Zunge, die das Einzeldraht-Zusatzteil
nachahmt, im Folgenden als "I-Zunge" bezeichnet, einen Vorsprung
haben, der so breit ist wie für
einen geeigneten Messdraht erwünscht,
und dennoch, weil ein äußerer, gerundeter
oberer Teil weggeschnitten werden kann, tiefer in das gekerbte Gewinde
eindringen, so dass sie ebenfalls unabhängiger vom Flankenwinkel ist.
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Die erwähnte Möglichkeit, dass die Vorsprünge tiefer über den
Gewindezähnen
bzw. in die Gewinderillen eindringen, begründet außerdem ein sehr wichtiges Ergebnis
in Bezug auf eine ausgeprägtere
Unabhängigkeit
von der Steigung des Gewindes, was in 2 veranschaulicht
wird.
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Zum Vergleich wird zuerst auf 1 Bezug genommen, die das
Messdrahtprinzip veranschaulicht. Das gezeigte Gewinde hat einen
Außendurchmesser
d, einen Innendurchmesser dl und einen Flankendurchmesser
d2. Die Steigung des Gewindes ist P, und
der Flankenwinkel a. Messdrähte
W mit Durchmesser W werden an das Gewinde gehalten, zwei auf einer
Seite und einer auf der anderen Seite. Für eine völlig korrekte Messung von d2 sind Draht-Zusatzteile zu verwenden, bei
denen die Drähte
W die Flanken an Stellen V berühren,
die sich an den Schnittpunkten zwischen den Flanken und den Linien
b befinden, die den Flankendurchmesser d2 darstellen.
Es folgt, dass die Drähte
W und der Abstand zwischen den Doppeldrähten sorgfältig an eine Reihe von Parametern
anzupassen ist, nämlich
Typ, Steigung und Flankenwinkel des Gewindes. Weiterhin ist zu berücksichtigen,
dass das, was direkt gemessen wird, der Abstand M zwischen den einander entgegengesetzten
Außenseiten
der Drähte
W ist, daher die Notwendigkeit von Korrekturtabellen.
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2a)–c) veranschaulichen das Prinzip der Erfindung
auf eine äquivalente
Weise und zeigen die (schraffierten) Vorsprünge T1 und T2 einer U-Zunge U
und T3 einer I-Zunge I, eingeführt
in unterschiedliche Gewinde. Die Vorsprünge sind hier- mit einer Rechteckgestaltung
gezeigt, was genügt,
um das Grundkonzept zu zeigen. Die oberen Ecken des Vorsprungs T3
sind mit C bezeichnet, während
diejenigen der Vorsprünge
T1 und T2 mit Cin und Cex für die inneren
bzw. äußeren Ecken
bezeichnet sind. Die Breite des Vorsprungs I ist e, was auch der
Abstand zwischen den inneren Ecken der Vorsprünge T1 und T2 ist. Die Breite
e jedes der Letzteren ist kleiner als e, z. B. e/2.
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Eine ideale Messsituation ist in 2a gezeigt. Die Ecken C
greifen genau auf der Linie b an beiden benachbarten Gewindeflanken
an, und ebenso die Ecken Cin der U-Zunge.
Nach Kalibrierung auf null durch aufeinander Ausrichten der Oberseiten
der Vorsprünge
misst das Messgerät
den Flankendurchmesser d2 direkt.
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Wenn nun die Gewindesteigung etwas
größer ist,
wie in 2b gezeigt, erkennt
man leicht, dass der Vorsprung T3 tiefer in die Gewinderille einsinkt, über die
Linie b hinaus, jedoch erkennt man auch, dass die U-Zunge die Linie
b nicht mehr erreichen kann, da sie etwas weiter außen von
der zugehörigen
Linie b auf der Gewindeoberseite reitet. Man erkennt jedoch, dass
sich bei der gegebenen Geometrie jetzt zwar beide Zungen nach unten
in der Figur bewegt haben, dass aber der Abstand d2 zwischen ihnen
derselbe sie in 2a ist,
d. h. das Gerät
misst noch korrekt. Entsprechend, wenn die Steigung keiner ist,
wie in 2c gezeigt, kann
der Vorsprung T3 seine b-Linie nicht erreichen, jedoch kann dafür nun die
U-Zunge noch weiter eindringen, und wieder wird das Messergebnis
korrekt sein. Man beachte, dass dieses weitere Einführen dank
der relativ kleinen Breite der Vorsprünge T1 und T2 möglich gemacht
wird.
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Genau dasselbe geschieht, wenn der
Flankenwinkel als variabel angesehen wird. Wieder werden die Messungen
korrekt sein, solange die Zungenzusatzteile wie verlangt physisch
mit den zu messenden Gewinden zusammenarbeiten können. In der Praxis hat es
sich als aus reichend erwiesen, mit zwei unterschiedlichen Zungensätren zu
arbeiten, um den Steigungsbereich von 1 bis 5 mm abzudecken, was weiter
unten näher
erörtert
wird.
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Es sei bereits hier erwähnt, dass
die Erfindung zusätzlich
zu ihren allgemeinen und deutlichen Vorteilen auch einen bedeutenden
Durchbruch in Bezug auf die Messung von Innengewinden auf eine einfache
Weise ermöglicht.
Wenn die Zungen mit einer kleinen Zungendicke hergestellt werden,
müssen sie
nicht in eine Position eingestellt werden oder drehbar sein, in
der sie sich senkrecht zu den Gewindegängen erstrecken, d. h. sie
können
starr auf den Trägerbacken
des Messgerätes
festgehalten und in der Axialrichtung der Gewindebohrung positioniert sein.
Sie können
eine allgemeine Nullkalibrierung des Messgerätes notwendig machen, jedoch
ist die gesamte Anordnung viel einfacher als konventionelle Messsysteme
für diesen
speziellen Gebrauch.
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Im Zusammenhang mit der Messdrahtmethode
wurde das mögliche
Erfordernis erwähnt,
mit Korrekturtabellen zu arbeiten, um die Dicken der benutzten Drähte zu berücksichtigen.
Im vorliegenden Zusammenhang bezieht sich die "Drahtnachahmung",
wie bei den Zungen für
kleinere bzw. größere Steigung
verwendet, ebenfalls auf kleinere bzw. größere Durchmesser, jedoch kann
die Verwendung einer Korrekturtabelle durch eine maßgebliche
Anpassung der Höhen
der jeweiligen Zungenvorsprünge leicht
vermieden werden.
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Es folgt eine detailliertere Beschreibung
der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, in der:
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1 das
Messdrahtprinzip veranschaulicht, wie schon erörtert,
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2a–c ein Grundprinzip der Erfindung veranschaulicht,
wie ebenfalls schon erörtert,
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3 eine
Draufsicht auf einen Taster ist, der mit Zusatzteil-Haltern ausgestattet
ist,
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4 eine
entsprechende Ansicht der Halter vor der Montage auf dem Taster
ist,
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5 eine
Perspektiv-Explosionsansicht von einander entgegengesetzten Zusatzteilen gemäß der Erfindung
ist,
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6 eine
Schnittansicht eines zusammengebauten Zusatzteils ist,
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7 eine
Seitenansicht von Zusatzteilen zum Messen von Innengewinden ist,
und
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8 und 9 detaillierte Draufsichten
auf die Vorsprünge
von einander entgegengesetzten Messzungen sind.
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In 3 ist
ein Taster 2 gezeigt, dessen Backen als Träger für jeweilige
Zusatzteil-Halter 4 benutzt werden, die mittels Klemmschrauben 6 an
den Backen befestigt werden. Die Halter 4 stehen über die äußeren Enden
der Backen 5 hinaus vor und sind in diesem äußeren Bereich
mit ausgerichteten Durchgangsbohrungen 8 versehen. Vor
und während ihrer
Montage auf den Backen 5 werden die Halter 4 wie
in 4 gezeigt zusammengehalten,
wobei ein entfernbarer Ausrichtstab 10 durch die Bohrungen 8 gesteckt
wird. Nach Beendigung der Montage wird dieser Stab 10 aus
den Bohrungen zurückgezogen.
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Danach werden die Bohrungen 8 zur
Aufnahme von Messzusatzteilen benutzt, wie in 5 gezeigt. Jedes Zusatzteil weist eine
Halter-Hülse 12 auf,
die in die Bohrung 8 passt und einen zentralen Durchgang
hat, der ein hinteres, mit Gewinde versehenes Schraubloch 14 und
eine vorderste rylindrische Ausnehmung 16 aufweist. Das
Loch 14 hält eine
Senkkopfschraube 18 mit einem äußeren, ungeschlitzten Kopf 20 mit
dreieckigem Querschnitt fest, während
die Schraube 18 an ihrem hinteren Ende mit einem Schlitz 22 oder
einen Polygonloch zur Aufnahme eines Schraubenschlüssels versehen
sein kann. Jedes Zusatzteil weist außerdem eine Messzunge 22 mit
einer Ausnehmung 24 entsprechend dem Längsschnitt des Kopf-Endes der
Schraube 18 und einen hinteren, in die Ausnehmung 16 der
Hülse 16 passenden
Teil 26 auf. An ihrem vorderen Ende ist die Zunge 22 mit
Messvorsprüngen 28 geformt,
die später
detaillierter zu erörtern
sind. Auf einer Seite sind zwei einander benachbarte Vorsprünge 18 vorgesehen,
während
sich auf der anderen Seite nur ein Vorsprung 30 befindet,
der nach der Montage auf den Tastenbacken exakt auf halbem Wege
zwischen den Vorsprüngen 28 ausgerichtet
ist.
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Die jeweiligen Zungen 22 werden
seitlich über
die Gewindekopfteile gesteckt, und die Hülse wird gedreht, um die Zungen
in Übereinstimmung
mit 6 in eine präzise zentrierte
Position auf den vorderen Enden der Hülsen 12 zurückzuziehen.
Das Hineinschrauben der Schraube 18 ist aufgrund von Reibeingriff
mit der Ausnehmung 24 möglich,
wodurch der Schlitz 22 vermieden werden kann.
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Die Hülsen 12 sind in die
Bohrungen 8 der Backen 4 einführbar, so dass sie darin drehbar
sind, festgehalten z. B. durch eine federbelastete Klemmkugel.
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Zur Messung von Innengewindedurchmessern
kann eine modifizierte, aber ähnliche
Anordnung benutzt werden, wie in 7 gezeigt,
bei der die Messzungen seitlich vorstehende Verbinderstreifenteile 32 aufweisen,
die an einem äußeren Ende
mit den Messvorsprüngen 28 oder 30 und
an einem inneren Ende mit der Schraubenaufnahmeausnehmung 24 versehen
sind. Für
ausreichende Stabilität
können die
Zungen dicker sein als für
die Dicke der Messvorsprünge 28 und 30 erwünscht, insbesondere
im Hinblick auf den Umstand, dass diese Zungen in Übereinstimmung
mit der Steigung des zu messenden Gewindes nicht drehbar sein sollen,
und die Vorsprünge
können
daher außerhalb
einer Grundlinie a auf eine verminderte Dicke gebracht werden.
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Insoweit wie diese Zusatzteile nicht
um die Mittelachse ihrer zugehörigen
Hülsen 12 drehbar sein
sollen, sind ihre Schrauben 18 vorzugsweise mit hintersten
Flügelmuttern 34 zum
Klemmen gegen die Rückseiten
der Backen 4 versehen, um die Hülsen direkt gegen Drehung zu
verriegeln. Dies kann natürlich
auch auf andere und elementare Weisen erreicht werden.
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Von noch größerer Bedeutung ist die Konturenform
der Vorsprüngen 28 und 30.
Eine ideale Form entspricht anerkanntermaßen der Querschnittsform der
Messdrähte
in Übereinstimmung
mit 1, d. h. basierend
auf dem Prinzip "Kerbe und Spitre", wobei die Gewindeeingriffsteile
gerundet sind, um in die Gewinderille zu passen, indem sie die benachbarten
Flanken des Gewindes genau an dessen Flankendurchmesser berühren. Für eine beliebige
Steigung und einen beliebigen Flankenwinkel kann die ideale Größe des Gewindes
durch einfache trigonometrische Betrachtungen berechnet werden. Natürlich kann
ein gegebener Satz von Drähten
für etwas
voneinander abweichende Steigung und Flankenwinkel benutzt werden,
solange die Messergebnisse akzeptable Toleranzen haben, aber bereits physische
Umstände
verhindern einen erweiterten Gebrauch der Drähte, da erstens - wie schon
erwähnt -
die Drähte
nicht tiefer in die Gewinderille eindringen können als bis zu ihrem Kontakt
mit den einander entgegengesetzten Flanken, und zweitens sie nicht tiefer
eindringen können
als wie ihre Montagebasis an den Gewinderücken angreift. Daher hat es
sich als ganz natürlich
erwiesen, mit einem weiteren Bereich von optimierten Gewinden zu
arbeiten.
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Im Zusammenhang mit der Erfindung
auf Basis des Prinzips in Übereinstimmung
mit 2 und wie in 8 und 9 weiter
veranschaulicht hat es sich jedoch gezeigt, dass man einen maßgeblichen Drahtdurchmesser
an den Ecken C und Cin von 2 nachahmen
kann. Wenn man Messzungen-Vorsprünge
verwendet, kann man auch ein tieferes Eindringen der Vorsprünge als
im Falle von Drähten
erreichen, ohne Kontaktprobleme an den Rücken des Gewindes. Solche Vorkehrungen
hat man im Stand der Technik nicht wirklich erwogen, aber sie sind
hier real, da es ein Hauptbeitrag der Erfindung ist, dass überraschenderweise
festgestellt wurde, dass ein gegebener Satz von entsprechend hergestellten Messzusatzteilen
tatsächlich
praktisch für
Messungen über
einen viel weiteren Bereich von Flankenwinkeln und Gewindesteigungen
als bis dahin praktiziert verwendbar ist.
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In der Praxis ist der vorherrschende
Gewindesteigungsbereich 1 bis 5 mm, und bei der Erfindung wurde
festgestellt, dass man diesen Bereich mit nur zwei Sätzen von
Zusatzteilen abdecken kann. Als allgemeine Regel wurde festgestellt,
dass ein "Drahtradius" oder eine Eckenkrümmung R, an eine gegebene Steigung
P und einen gegebenen Flankenwinkel F ideal angepasst, tatsächlich für Messungen
von Gewindeflankendurchmessern mit Gewindesteigungen zwischen 80%
und 200% von P und auch für
einen ziemlich breiten Bereich von Flankenwinkeln verwendbar ist.
Werkzeuge, die für
einen Flankenwinkel F = 60° ideal
geeignet sind, sind daher für
den Flankenbereich zwischen 50° und
80° verwendbar.
Für eine
maximale Steigung von 5 mm sollte R daher gleich 0,75 mm (D = 1,5
mm) sein. Mit diesem Radius sind die Messzungen für eine Steigung von
2,5 mm ideal, jedoch können
sie im Bereich von P = 2 bis 5 mm verwendet werden. Entsprechend
ist für
eine Eckenkrümmung
von 0,375 mm (D = 0,75 mm) ein zweiter solcher Zungensatz für P = 1,25
ideal, aber für
den Bereich P = 1 bis 2 mm verwendbar.
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Die Verwendbarkeit an den Grenzen
der Bereiche wird natürlich
durch akzeptable Toleranzen hinsichtlich Abweichungen vom korrekten
Maß beschränkt, aber
zumindest im Zusammenhang mit Tastern wurde festgestellt, dass die
maximalen Abweichungen für
die obigen Beispiele nicht über
die Ungenauigkeit des Tasters selbst hinausgehen.
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Eine weitere überraschende Tatsache ist, dass
sich die offenbarten Zusatzteile als für alle üblichen Typen von Gewinden
verwendbar erwiesen haben. Insbesondere für Rohrgewinde scheint ein Satz Zusatzteile
mit R = 0,5 mm für
den gesamten Variationsbereich mit Ausnahme der Maße 1/16''
und 1/8'' zu genügen.
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Natürlich kann man spezielle Messzungen für Spezialgewinde
gestalten, abermals für
wirksamen Gebrauch über
bestimmten Abweichungsbereichen ganz in Übereinstimmung mit der verlangten Genauigkeit.
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Wegen der beinahe universellen Anwendbarkeit
der Basis-Zusatzteile könnte
es realistisch scheinen, Messgeräte
zu schaffen, die die Zungen als dauerhafte Geräteteile enthalten, sogar auf
Mikrometern. Diese Teile könnten
jedoch beschädigt werden,
so dass man vorzugsweise dennoch "Zusatzteile" verwenden wird.
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Im Vorhergehenden wurde auf "Messzungen"
Bezug genommen, aber zumindest für
die Messung von Außengewinden
könnten
diese Glieder mit anderen Formen hergestellt werden, so lange ihre Vorsprünge so sind
wie in 8 und 9 gezeigt. Zum Beispiel könnte der
Vorsprung T3 ein Rotationskörper
sein. Mit modernen Schneidtechniken sind die Zungen jedoch leicht
herzustellen.