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Diese Erfindung betrifft herbizide
Zusammensetzungen und Verfahren zur Verwendung und insbesondere
bestimmte herbizide Zusammensetzungen, umfassend Tetrazolinonverbindungen
und Antidote dafür,
die als Herbizide verwendbar sind.
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Hintergrund
der Erfindung
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Ein Herbizid ist eine Verbindung,
welche das Pflanzenwachstum nachteilig beeinflusst oder verändert, z.
B. vernichtet, die Entwicklung hemmt, entlaubt, austrocknet, beeinflusst,
das Wachstum hemmt, zum Umknicken bringt, stimuliert und verkümmern lässt. Der
Begriff „Pflanze" bezieht sich auf
alle physischen Teile einer Pflanze, einschließlich Saatgut, Sämmlinge,
Schößlinge,
Wurzeln, Knollen, Stiele, Stängel,
Laub und Früchte. „Pflanzenwachstum" schließt alle
Phasen der Entwicklung vom Keimen der Saat bis zum natürlichen oder
herbeigeführten
Ende des Lebens ein.
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Herbizide werden im allgemeinen zur
Bekämpfung
oder Ausrottung von Unkraut verwendet. Sie haben einen hohen Grad
an kommerziellem Erfolg erreicht, da gezeigt wurde, dass eine solche
Bekämpfung
die Ernteausbeute der Feldfrüchte
steigert und Erntekosten verringert.
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Die beliebtesten Verfahren zur Anwendung
von Herbiziden schließen
ein: Einbringen in den Boden vor dem Pflanzen; Aufbringen auf Saatgut
und umgebenden Boden in der Furche; Oberflächenbehandlung von eingesätem Boden
vor dem Auflauf; Behandlung von Pflanze und Boden nach dem Auflauf;
und Saatgutbehandlung vor dem Säen.
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Ein Hersteller eines Herbizids empfiehlt
im allgemeinen einen Bereich von Einsatzmengen und – konzentrationen,
die berechnet sind, um die Unkrautbekämpfung zu maximieren. Der Bereich
der Mengen variiert von etwa 0,0056 bis 56 kg/ha (0,005 bis 10 pound/acre)
und liegt üblicherweise
im Bereich von 0,056 bis 5,6 kg/ha (0,05 bis 5 pound/acre). Der
Begriff "für ein Herbizid
wirksame Menge" beschreibt
eine Menge einer Herbizidverbindung, welche das Pflanzenwachstum
nachteilig beeinflusst oder verändert.
Die tatsächlich
verwendete Menge hängt
von einigen Überlegungen
ab, einschließlich
besonderer Unkrautempfindlichkeiten und Einschränkungen hinsichtlich der Gesamtkosten.
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Ein wichtiger Faktor, der den Nutzen
eines vorgegebenen Herbizids beeinflusst, ist dessen Selektivität gegenüber Feldfrüchten. In
einigen Fällen
ist eine nützliche
Feldfrucht empfindlich gegenüber
den Wirkungen des Herbizids. Ausserdem sind einige Herbizidverbindungen
phytotoxisch für
einige Unkrautspezies aber nicht für andere. Um wirksam zu sein,
muss ein Herbizid minimale Schäden
(vorzugsweise keine Schäden)
an der nützlichen
Feldfrucht verursachen, während
es maximalen Schaden an Unkrautspezies verursacht, die den Standort
der Feldfrucht befallen.
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Um die vorteilhaften Gesichtspunkte
der Herbizidanwendung beizubehalten und Schäden an Feldfrüchten zu
minimieren wurden viele Herbizidantidote hergestellt. Diese Antidote
verringern oder verhindern Schäden
an der Feldfrucht, ohne die schädigende
Wirkung der Herbizide auf Unkrautspezies wesentlich zu beeinträchtigen.
Siehe zum Beispiel die US-Patente Nrn. 4,021,224, 4,021,229 und
4,230,874.
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Das Identifizieren eines Antidots,
das ein Herbizid gegenüber
Feldfrüchten
sicherer macht, ist eine höchst
schwierige Aufgabe. Der genaue Mechanismus, mit dem ein Antidot
die Schäden
an Feldfrüchten
durch ein Herbizid verringert, ist noch nicht nachgewiesen. Eine
Antidotverbindung kann ein Gegenmittel, ein hemmendes Mittel, ein
schützendes
Mittel oder ein Antagonist sein. Der hier verwendete Begriff „Antidot" beschreibt eine
Verbindung, die Herbizidselektivität, d.h. eine fortgesetzte herbizide
Phytotoxizität
des Herbizids gegenüber
Unkrautspezies und eine verringerte oder keine Phytotoxizität gegenüber den
angebauten Feldfruchtspezies, einführt. Der Begriff „giftabtreibend
wirkende Menge" beschreibt
eine Menge einer Antidotverbindung, die in gewissem Grad einer phytotoxischen
Reaktion einer nützlichen
Feldfrucht auf ein Herbizid entgegenwirkt.
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Es wurde festgestellt, dass Tetrazolinonverbindungen
sehr wirksame Herbizide sind, mit breiter allgemeiner herbizider
Wirkung gegen breitblättrige
und grasartige Unkräuter
beim Aufbringen vor und/oder nach dem Auflauf. Das Verfahren zur
Bekämpfung
der Vegetation mit diesen Verbindungen umfasst das Aufbringen einer
für ein
Herbizid wirksamen Menge der Verbindungen, üblicherweise mit einem inerten
Träger
oder Verdünnungsmittel,
auf die Fläche,
auf der eine Herbizid-Bekämpfung
erwünscht
ist. Es wurde jedoch festgestellt, dass die herbiziden Tetrazolinonverbindungen
in einigen Fällen
das Wachstum von Feldfrüchten,
insbesondere von Mais und Soja, nachteilig beeinflussen oder behindern.
Daher wird die wirksame Anwendung dieser Herbizide zur Unkrautbekämpfung in
Gegenwart solcher Feldfrüchte
durch die Zugabe einer giftabtreibend wirkenden Menge einer Verbindung,
die gegenüber
dem Herbizid giftabtreibend wirkt, weiter verstärkt oder die Zugabe kann in
vielen Fällen
erforderlich sein.
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Es wurde nun festgestellt, dass bestimmte
Verbindungen, falls nie in einer giftabtreibend wirkender Menge
verwendet werden, wirksame Antidote für den Schutz von Feldfrüchten, insbesondere
von Mais, Weizen, Reis und Soja, vor nachteiligen herbiziden Schäden oder
für die
Verringerung nachteiliger herbizider Schäden, bedingt durch die Verwendung
einer für
ein Herbizid wirksamen Menge einer Tetrazolinonverbindung, sind.
Daher ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Zusammensetzungen
aus Tetrazolinonherbiziden in Kombination mit Antidoten dafür bereitzustellen,
wobei die Zusammensetzungen verwendbar sind, um Schäden aufgrund
der Phytotoxizität
dieser Herbizide bei Feldfrüchten,
insbesondere Mais, Weizen, Reis und Soja, zu verringern.
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Zusammenfassung der Erfindung
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sDie vorliegende Erfindung betrifft
herbizide Zusammensetzungen, umfassend herbizide Tetrazolinonverbindungen
und Antidotverbindungen dafür
zur Verringerung von Schäden
bei verschiedenen Feldfrüchten, insbesondere
Mais, Weizen, Reis und Soja, aufgrund der phytotoxischen Wirkungen
derartiger Tetrazolinonherbizide, wenn diese alleine oder in Kombination
mit anderen Verbindungen als Coherbizide verwendet werden.
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Insbesondere betrifft die Erfindung
eine Zusammensetzung, umfassend:
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- (a) ein herbizides Tetrazolinon oder ein landwirtschaftlich
verträgliches
Salz davon;
- (b) eine giftabtreibend wirkende Menge einer Antidotverbindung,
die giftabtreibend auf das Tetrazolinon wirkt, wobei die Antidotverbindung
eine Verbindung ist, die aus Diphenylmethoxyessigsäure, Methylester;
Diphenylmethoxyessigsäure
und 3,3-Diphenylpropionsäure ausgewählt ist.
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Die Erfindung betrifft ferner Verfahren
zur Verringerung der Phytotoxizität oder von Schäden bei
Feldfrüchten,
insbesondere Mais, Weizen, Reis und Soja, bedingt durch eine herbizide
Tetrazolinonverbindung oder ein Salz davon, durch Aufbringen einer
giftabtreibend wirkenden Menge einer Antidotverbindung auf den Boden,
das Getreide oder das Saatgut.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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In der vorliegenden Erfindung verwendbare
herbizide Tetrazolinonverbindungen werden in den US-Patenten Nrn.
4,618,365; 4,826,529; 4,830,661; 4,956,469; 5,003,075; 5,019,152;
5,342,954; 5,344,814; 5,347,009; 5,347,010; 5,362,704 und 5,466,660
und in den Europäischen
Patentveröffentlichungen
Nrn. 0 672 663 A1, 0 692 482 A2, 0 695 748 A1, 0 708 097 A1 und
0 711 761 A1 beschrieben. Herbizide Tetrazolinonverbindungen zur
Verwendung in dieser Erfindung können
mit den in den vorstehend erwähnten
Patentveröffentlichungen
beschriebenen Verfahren oder durch die Anwendung und Anpassung von
bekannten in der chemischen Literatur verwendeten oder beschriebenen
Verfahren hergestellt werden.
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Viele in dieser Erfindung verwendbare
herbizide Tetrazolinonverbindungen weisen die folgende allgemeine
Formel auf
wobei:
R Wasserstoff,
gegebenenfalls substituiertes C
1-C
12-Alkyl, gegebenenfalls substituiertes C
2-C
13-Alkoxyalkyl, gegebenenfalls
substituiertes C
1-C
12-Halogenalkyl,
gegebenenfalls substituiertes C
7-C
9-Aralkyl, gegebenenfalls substituiertes
C
5-C
6-Cycloalkyl,
gegebenenfalls substituiertes C
3-C
12-Alkenyl,
gegebenenfalls substituiertes Aryl oder gegebenenfalls substituiertes
Heteroaryl ist;
Z Wasserstoff, C
1-C
5-Alkylcarbonyl, C
2-C
5-Alkoxycarbonyl, S(O)n, gegebenenfalls substituiertes
Phenyl oder C(O)NR
1R
2 ist,
wobei R
1 und R
2 gleich
oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus: Wasserstoff,
gegebenenfalls substituiertem C
1-C
6-Alkyl, gegebenenfalls substituiertem C
3-C
6-Alkenyl, gegebenenfalls
substituiertem C
5-C
6-Cycloalkyl
und gegebenenfalls substituiertem C
7-C
9-Aralkyl; n gleich 0, 1 oder 2 ist; oder
R
1 und R
2 zusammen
mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen gegebenenfalls
substituierten gesättigten
oder ungesättigten
5- oder 6-gliedrigen heterocyclischen Ring bilden, wobei die Ringglieder
aus Stickstoff, Kohlenstoff, Sauerstoff und Schwefel ausgewählt sind;
oder
ein landwirtschaftlich verträgliches
Salz davon, das herbizide Eigenschaften aufweist.
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Verbindungen der Formel I(a) sind
Bestandteil der stärker
bevorzugten Klasse von Verbindungen
wobei R
1 und
R
2 entweder gleich oder unterschiedlich
sind und ausgewählt
sind aus: Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertem C
1-C
12-Alkyl, gegebenenfalls substituiertem C
3-C
6-Alkenyl, gegebenenfalls
substituiertem C
2-C
13-Alkoxyalkyl,
gegebenenfalls substituiertem C
1-C
12-Haloalkyl
und gegebenenfalls substituiertem C
5-C
6-Cycloalkyl; und
R
3,
R
4, R
5, R
6 und R
7 entweder
gleich oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus: Wasserstoff,
Halogen, gegebenenfalls substituiertem C
1-C
12-Alkyl, gegebenenfalls substituiertem C
2-C
13-Alkoxyalkyl,
gegebenenfalls substituiertem C
1-C
12-Haloalkyl und gegebenenfalls substituiertem
C
5-C
6 Cycloalkyl.
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Bevorzugt werden Verbindungen, in
denen R1 und R2 gleich
oder unterschiedlich sind und ausgewählt sind aus: Wasserstoff,
C1-C6-Alkyl, C3-C6-Alkenyl, C1-C12-Haloalkyl und
C5-C6- Cycloalkyl; und R3, R4, R5,
R6 und R7 ausgewählt sind
aus: Wasserstoff, Halogen, C1-C6-Alkyl
und C1-C12-Haloalkyl.
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Besonders bevorzugte Verbindungen
weisen die folgende Formel I(b) auf:
wobei R
3 Chlor
oder Ethyl ist; R
7 Wasserstoff oder Chlor
ist und R
2 Ethyl oder Cyclohexyl ist;
oder
ein landwirtschaftlich verträgliches
Salz davon.
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Der Begriff „landwirtschaftlich verträgliches
Salz" bedeutet Salze,
deren Kationen oder Anionen auf dem Fachgebiet zur Erzeugung von
Salzen für
die landwirtschaftliche oder gartenbauliche Anwendung bekannt und
akzeptiert sind. Vorzugsweise sind die Salze wasserlöslich. Geeignete
Säureadditionssalze,
erzeugt aus einen Aminorest enthaltenden Verbindungen der Formel
(n, schließen
Salze mit anorganischen Säuren, zum
Beispiel Hydrochloride, Sulfate, Phosphate und Nitrate und Salze
mit organischen Säuren,
zum Beispiel Essigsäure,
ein. Geeignete Salze, die erzeugt werden aus Verbindungen der Formel
(n, die sauer sind, d.h. Verbindungen mit einem oder mehreren Carboxylresten,
mit Basen, schließen
Alkalimetallsalze (z. B. Natrium- und Kaliumsalze), Erdalkalimetallsalze
(z. B. Calcium- und Magnesiumsalze) und Ammonium- und Aminsalze (z.
B. Diethanolamin-, Triethanolamin-, Octylamin-, Dioctylmethylamin-
und Morpholinsalze) ein.
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Der hier verwendete Begriff „substituiert" soll bedeuten, dass
der „substituierte
Rest" einen oder
mehrere der folgenden Substituenten aufweist: Halogen (z. B. Fluor,
Chlor, Brom und Iod); C1-C4-Alkyl; Cl-C4-Alkylthio; C1-C4-Alkoxy; (C1-C4)-Alkoxy-(C1-C4)-alkyl; (C1-C6)-AlkoxyCO-;
C1-C4-Alkyl-S(O)p ; Nitro; Nitril; Cyano; Carboxy und Salze,
Amide und Ester davon; Alkanoyl mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen; Amino,
gegebenenfalls substituiert mit einem oder mehreren C1-C4-Alkyl; Phenyl, gegebenenfalls substituiert
mit einem oder mehreren C1-C4-Alkyl,
C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkyl-S(O)P
, Nitro, Halogen, Fluor, Chlor, Brom, Cyano oder CF3;
ein 5- oder 6-gliedriger heterocyclischer Ring, der ein oder mehrere
Heteroatome, ausgewählt
aus O, N oder S, enthält; ein
5- oder 6-gliedriger heterocyclischer Ring, der ein oder mehrere
Heteroatome, ausgewählt
aus 0, N oder S, enthält
und gegebenenfalls substituiert ist mit einem oder mehreren C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, C1-C4-Alkyl-S(O)P-, Nitro, Halogen, Fluor, Chlor, Brom, Cyano
oder CF3; wobei p gleich 0, 1 oder 2 bedeutet.
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Der Begriff „gegebenenfalls substituiertes
Aryl" soll Arylreste,
wie Phenyl, Naphthyl, Benzyl und Phenoxy, einschließen, die
unsubstituiert oder mit einem oder mehreren der vorstehenden Substituenten
substituiert sein können.
Auf die gleiche Weise soll der Begriff „gegebenenfalls substituiertes
Heteroaryl" Heteroarylreste,
wie Pyridyl, Pyrimidyl, Triazinyl, Thienyl, Furyl und Thiazolyl,
einschließen,
die unsubstituiert oder mit einem oder mehreren der vorstehend aufgeführten Substituenten
substituiert sein können.
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In den vorstehenden Definitionen
schließt
der Begriff „Halogen" Fluor-, Chlor-,
Brom- und Iodatome ein. In polyhalogenierten Resten können die
Halogenatome gleich oder unterschiedlich sein.
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Diese Erfindung umfasst ein zweiteiliges
herbizides System, umfassend (a) ein Tetrazolinonherbizid wie vorstehend
beschrieben und (b) ein wirksames Antidot dafür. Es wurde festgestellt, dass
solche Antidotverbindungen aus einen weiten Bereich chemischer Substanzen,
deren Wirksamkeit als herbizide Antidote für die vorstehend beschriebenen
Tetrazolinonherbizide festgestellt wurde, ausgewählt werden können. Die
bevorzugten Zusammensetzungen dieser Erfindung können jedes oder mehrere derartige
Antidote mit den Herbiziden einschließen. Die Vielfalt an Feldfrüchten, für welche
die vorstehend beschriebenen Herbizide verwendbar sind, kann durch
die Verwendung eines Antidots zum Schutz einer oder mehrerer Feldfrüchte vor Schäden durch
diese Herbizide wesentlich erweitert werden, und der Zusammensetzung
kann höhere
Selektivität
gegenüber
Unkräutern
verliehen werden.
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Diphenylmethoxyessigsäure wird
im US-Patent Nr. 5,162,537 offenbart.
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3,3-Diphenylpropionsäure wird
im US-Patent Nr. 6,071,856 offenbart.
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Herbizide Zusammensetzungen gemäß dieser
Erfindung können
auch einen oder mehrere zusätzliche Pestizidwirkstoffe
enthalten. Herbizide, die vorteilhaft als Coherbizide mit Tetrazolinonverbindungen
der Formel (n in Kombination mit einem hierin beschriebenen Antidot
verwendet werden können,
schließen
vorzugsweise Thiocarbamate (einschließlich Dithiocarbamate), α-Halogenacetamide,
heterocyclische Phenylether, Imidazolinone, Pyridine und Sulfonylharnstoffe
ein. Es liegt innerhalb des Anwendungsbereiches dieser Erfindung,
dass andere Klassen von Herbiziden, z. B. Triazine, Harnstoffe,
Diphenylether, Nitroaniline, Thiazole, Pyrrolidinone, aromatische
und heterocyclische Di- und Triketone usw., wobei die einzelnen
Vertreter dieser Klassen Derivate mit einem oder mehreren Substituenten,
ausgewählt
aus einer breiten Vielfalt an Resten, geeigneterweise als Coherbizide
verwendet werden können.
Derartige Kombinationen können
verwendet werden, um eine selektive Unkrautbekämpfung mit geringen Schäden an Feldfrüchten bei
mehreren Varietäten
an Feldfrüchten,
wie Mais, Körnersorghum
und Getreide, wie Weizen, Reis, Gerste, Hafer und Roggen, sowie
bei mehreren Varietäten
an Ölsaaten,
wie Sojabohnen und Baumwolle, zu erzielen. Insektizide, wie synthetische Pyrethroide,
Fungizide, wie Carbamate und Triazole, und Nematizide können auch
in die herbiziden Zusammensetzungen dieser Erfindung eingeschlossen
werden.
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Eine mit geringen Schäden bei
Feldfrüchten
verbundene wirksame Unkrautbekämpfung
ist das Ergebnis der Behandlung eines Pflanzenstandortes mit einer
Kombination aus einer herbiziden Tetrazolinonverbindung und einer
Antidotverbindung gemäß der vorliegenden
Eifindung. Aufbringen auf den "Pflanzenstandort" bedeutet Aufbringen
auf das Medium auf dem die Pflanze wächst, wie Boden, sowie auf
das Saatgut, keimende Sämlinge,
Wurzeln, Stängel,
Blätter
oder andere Pflanzenteile.
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Der Ausdruck „Kombination aus einer herbiziden
Tetrazolinonverbindung und einer Antidotverbindung" schließt verschiedene
Behandlungsverfahren ein. Zum Beispiel kann der Boden eines Pflanzenstandortes
mit einer „im
Tank vermischten" Zusammensetzung
behandelt werden, die ein Gemisch aus dem Herbizid und dem Antidot „in Kombination" enthält. Oder
der Boden kann mit den Herbizid- und Antidotverbindungen getrennt
behandelt werden, so dass die „Kombination" auf oder im Boden
erzeugt wird. Nach derartigen Behandlungen des Bodens mit einem
Gemisch aus dem Herbizid und dem Antidot oder durch getrenntes oder aufeinanderfolgendes
Aufbringen des Herbizids und des Antidots auf den Boden können das
Herbizid und das Antidot entweder durch mechanisches Mischen des
Bodens mit Geräten
oder durch „Einschwemmen" mittels Regen oder
Bewässerung
in den Boden gemischt oder eingearbeitet werden. Der Boden eines
Pflanzenstandortes kann auch mit einem Antidot behandelt werden,
indem das Antidot in dispergierbarer Konzentratform, wie als Granulatkorn,
aufgebracht wird. Das Granulatkorn kann in eine Furche, die zur
Aufnahme des Saatgutes vorbereitet ist, aufgebracht werden, und
das Herbizid kann entweder vor oder nach dem Aufbringen des antidothaltigen
Granulatkorns in die Furche auf den Pflanzenstandort aufgebracht
werden, so dass das Herbizid und das Antidot eine „Kombination" bilden. Saatgut
kann mit der Antidotverbindung behandelt oder beschichtet werden,
entweder während
sich das Saatgut unmittelbar nach dem Säen in der Furche befindet,
oder häufiger
kann das Saatgut vor dem Säen
in die Furche mit der Antidotverbindung behandelt oder beschichtet werden.
Das Herbizid kann vor oder nach dem Säen auf den Boden des Pflanzenstandortes
aufgebracht werden, und eine „Kombination" wird erzeugt, wenn
sich sowohl Herbizid als auch mit Antidot beschichtetes Saatgut
im Boden befinden. Ebenfalls als „Kombination" betrachtet wird
ein für
den Handel günstiger
Verbund oder eine günstige
Präsentation
von Herbizid und Antidot. Zum Beispiel können die Herbizid- und Antidotkomponenten
in konzentrierter Form in getrennten Behältern enthalten sein, aber
derartige Behälter
können
zusammen als „Kombination" zum Verkauf präsentiert
oder verkauft werden. Oder die Herbizid- und Antidotkomponenten
in konzentrierter Form können
als Gemisch in einem einzigen Behälter als „Kombination" vorliegen. Entweder
kann eine derartige „Kombination" verdünnt oder
mit zum Aufbringen auf den Boden geeigneten Hilfsstoffen vermischt
werden. Ein anderes Beispiel einer im Handel präsentierten Kombination ist
ein Behälter mit
antidotbeschichtetem Saatgut, der gemeinsam mit einem Behälter mit
herbizidem Material verkauft oder zum Verkauf präsentiert wird. Diese Behälter können physisch
aneinander befestigt sein oder nicht, aber nichtsdestoweniger eine „Kombination
aus Herbizid und Antidot" darstellen,
wenn sie schließlich
zur Verwendung am gleichen Pflanzenstandort bestimmt sind.
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Der vorstehenden Beschreibung verschiedener
Verfahren zum Aufbringen der Herbizid-Antidot-Kombinationen ist eigen, dass es jede
Form des Aufbringens erforderlich macht, dass sich das Herbizid
und das Antidot auf irgendeine Weise physisch vereinigen, um eine „Kombination" dieser Mittel zu
bilden.
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Die Menge eines speziellen Tetrazolinonherbizids
zum Aufbringen auf den Pflanzenstandort oder die Wachstumsfläche der
Feldfrüchte
wird unter anderem mit der Art der Unkräuter, dem speziellen verwendeten Herbizid,
dem Aufbringungszeitpunkt, dem Klima und der Art der Feldfrucht
variieren. Einsatzmengen zwischen etwa 0,01 kg/ha und 5,0 kg/ha
des Tetrazolinonherbizids sind im allgemeinen geeignet, wobei eine
Menge von etwa 0,1 kg/ha bis 4,0 kg/ha bevorzugt und von etwa 0,1
kg/ha bis 3,0 kg/ha besonders bevorzugt wird.
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Die Menge eines vorgegebenen Antidots
zur Verwendung in Kombination mit dem Herbizid gemäß dieser
Erfindung und die Art seiner Verwendung und die resultierende Wirksamkeit
können
gemäß verschiedener
Parameter, wie dem speziellen zu verwendenden Antidot, der zu schützenden
Feldfrucht, der Menge oder Fracht des aufzubringenden Herbizids
und den Bodenund Klimabedingungen des landwirtschaftlichen Umfeldes,
in dem die Kombination aufgebracht werden soll, variieren.
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Die Wahl eines speziellen Antidots
zur Verwendung in der herbiziden Zusammensetzung, die Art, auf die
es aufgebracht werden soll (z. B. im Tank vermischt, Aufbringen
in der Furche, Saatgutbehandlung usw.), die Bestimmung der Wirkung,
die nicht phytotoxisch sondern giftabtreibend wirkend ist und die
Menge, die erforderlich ist, um dieses Ergebnis zu erzielen kann
unter Verwendung der Testverfahren in den zitierten Patenten, wie
US-Patent Nr. 4,021,224, gemäß der auf
dem Fachgebiet üblichen
Praktik einfach durchgeführt
werden.
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Zu anderen Beschreibungen von Antidoten
und Verfahren zu deren Anwendung wird Bezug genommen auf US-Patent
Nr. 3,959,304; US-Patent Nr. 3,989,503; US-Patent Nr. 3,131,509;
US-Patent Nr. 3,564,768; US-Patent Nr. 4,137,070; US-Patent Nr.
4,294,764; US-Patent Nr. 4,256,481; US-Patent Nr. 4,415,353 und
US-Patent Nr. 4,415,352.
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Das Antidot wird in Kombination mit
dem Herbizid in einer nicht phytotoxischen giftabtreibend wirkenden
Menge aufgebracht. „Nicht
phytotoxisch" bedeutet
eine Menge des Antidots, die geringste oder keine Schäden bei
den gewünschten
Feldfruchtspezies bewirkt. „Giftabtreibend
wirkend" bedeutet,
dass ein Antidot in einer Menge verwendet wird, die als Antidot
mit dem Herbizid wirksam ist, um das Ausmaß der durch das Herbizid an
den gewünschten
Feldfruchtspezies verursachten Schäden zu verringern.
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Das Verhältnis von Herbizid zu Antidot
kann abhängig
von der zu schützenden
Feldfrucht, dem zu inhibierenden Unkraut, dem verwendeten Herbizid
usw. variieren, aber normalerweise kann ein Herbizid zu Antidot-Verhältnis im
Bereich von 1 : 25 bis 60 : 1 Gew.-Teilen verwendet werden, obwohl
sehr viel höhere
Antidotmengen verwendet werden können,
z. B. 1 : 100 bis 1 : 300 Gew.-Teile
Herbizid zu Antidot. Das bevorzugte Gewichtsverhältnis von Herbizid zu Antidot
beträgt
etwa 1 : 10 bis etwa 30 : 1. Ein anderer bevorzugter Bereich des
Gewichtsverhältnisses
reicht von etwa 1 : 1 bis etwa 20 : 1, wobei ein noch stärker bevorzugter
Bereich des Gewichtsverhältnisses
von etwa 2 : 1 bis etwa 15 : 1 reicht.
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Beim Aufbringen auf dem Feld kann
das Herbizid, das Antidot oder ein Gemisch davon ohne Hilfsstoffe ausser
einem Lösungsnmittel
auf den Pflanzenstandort aufgebracht werden. Üblicherweise wird das Herbizid, das
Antidot oder ein Gemisch davon in Verbindung mit einem oder mehreren
Hilfsstoffen in flüssiger
oder fester Form aufgebracht. Zusammensetzungen oder Zubereitungen,
welche Gemische aus einem geeigneten Herbizid und einem geeigneten
Antidot enthalten, werden üblicherweise
durch Mischen des Herbizids und des Antidots mit einem oder mehreren
Hilfsstoffen, wie Verdünnungsmitteln,
Lösungsmitteln,
Füllstoffen,
Trägern, Konditionierungsmitteln,
Wasser, Benetzungsmitteln, Dispergiermitteln oder Emulgiermitteln
oder jeder geeigneten Kombination dieser Hilfsstoffe hergestellt.
Diese Gemische können
in Form von teilchenförmigen
Feststoffen, Granulatkörnern,
Pellets, benetzbaren Pudern, Stäuben,
Lösungen,
wässrigen
Dispersionen oder Emulsionen vorliegen.
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Das Aufbringen des Herbizids, des
Antidots oder des Gemisches davon kann mittels herkömmlicher Verfahren,
zum Beispiel unter Verwendung von handgeführten oder am Traktor montierten
Streugeräten,
Pulverzerstäubern,
Ausleger- oder Handsprühgeräten, Sprühzerstäubern und
Granulataufbringgeräten,
durchgeführt
werden. Falls gewünscht
kann das Aufbringen der Zusammensetzungen der Erfindung auf Pflanzen durch
Einarbeiten der Zusammensetzungen in den Boden oder andere Medien
erreicht werden.
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Die folgenden Beispiele dienen nur
veranschaulichenden Zwecken und sollen nicht als notwendigerweise
repräsentativ
für die
gesamten durchgeführten
Versuche angesehen werden und die Erfindung in keiner Weise einschränken. Dem
Fachmann wird bewusst sein, dass beim Testen von Herbiziden eine
wesentliche Zahl von Faktoren, die nicht einfach regulierbar sind,
die Ergebnisse einzelner Versuche beeinflussen und diese unreproduzierbar
machen kann. Die Ergebnisse können
zum Beispiel abhängig
von Umgebungsfaktoren, wie, neben anderen Faktoren, der Menge an
Sonnenlicht und Wasser, der Art des Bodens, dem pH-Wert des Bodens,
der Temperatur und der Feuchtigkeit, variieren. Auch die Pflanztiefe,
die Einsatzmenge des Herbizids, die Einsatzmenge des Antidots und
das Verhältnis
der Herbizid zu Antidot-Aufbringung
sowie die Art der zu testenden Feldfrüchte können die Ergebnisse des Versuches beeinflussen.
Die Ergebnisse können
von Feldfrucht zu Feldfrucht innerhalb der Varietäten der
Feldfrüchte
variieren.
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Beispiel 1
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Das folgende Beispiel beschreibt
einen Herbizid-Screeningversuch nach Fluten und nach Auflauf. Samen
einer Unkrautspezies wurden in kleine Töpfe gesät. Die Töpfe wurden vorher mit Lehmboden
gefüllt,
der 2,2% organische Substanz enthielt und einen pH-Wert von 5,7
aufwies. Die Unkrautspezies war Echinochloa crus-galli („ECHCG") in zwei Wachstumsstadien
(2-Blatt und 3-Blatt). Ausserdem wurde die Reishybride „Kosihikara" (Oryza sdtiva) ebenfalls
ausgesät
und der Versuch im 3-Blatt-Stadium durchgeführt.
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Die Töpfe wurden in Kunststoffrohre
mit einer Kunststofftüte
als Auskleidung gestellt. Die Reistöpfe wurden in die Rohre mit
den Unkrautspezies gestellt. Die Rohre wurden mit Wasser bis zu
einer Höhe
von 2 – 3
cm über
den Töpfen
geflutet.
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In das Wasser in den Rohren wurden
die folgenden Antidotverbindungen Diphenylmethoxyessigsäure (Umsetzungen
verhindernder Zusatzstoff 3) und 3,3-Diphenylpropionsäure (Umsetzungen – verhindernder
Zusatzstoff 4) mit einer in Tabelle 4 angegebenen Menge injiziert.
Als nächstes
wurde das Herbizid 1-(2-Ethylphenyl)-4-(N,Ndiethylcarbamoyl)-5(4H)-tetrazolinon
(cmp 2), gelöst
in Aceton, in einer Menge von 0,063, 0,25, 0,50 und/oder 1 kg/ha
injiziert. Der Grad der Unkrautbekämpfung wurde 27 Tage nach der
Behandlung als Prozentsatz der Unkrautbekämpfung, verglichen mit dem
Wachstum der gleichen Spezies des gleichen Alters in einer unbehandelten
Kontrollgruppe, beurteilt und aufgezeichnet. Die prozentuale Unkrautbekämpfung ist
die Gesamtschädigung
der Pflanzen aufgrund aller Faktoren einschließlich: inhibierter Auflauf,
Wachstumshemmung, Missbildung, Albinismus, Chlorose und anderer
Arten von Pflanzenschäden.
Die Beurteilung der Bekämpfung
liegt im Bereich von 0 bis 100%, wobei 0% keine Wirkung auf das
Wachstum, gleich der unbehandelten Kontrolle, und 100% vollständige Vernichtung
bedeutet. Repräsentative
Ergebnisse der erfinderischen Verbindungen sind in Tabelle 4 dargestellt.
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Tabelle
4
Wie aus der vorstehenden Tabelle ersichtlich,
wurde die Schädigung
von Reis durch die verwendeten Umsetzungen verhindernde Zusatzstoffe
um 9 – 20%
verringert.
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Beispiel II
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Das folgende Beispiel beschreibt
einen Herbizid-Screeningversuch nach Fluten und nach Auflauf, der ähnlich durchgeführt wurde
wie in Beispiel I. Die Rohre wurden 24 Stunden vor dem Aufbringen
der Herbizide geflutet.
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Die verwendeten Herbidzide waren
die Verbindungen 1 und 2 und 1-(2-Chlorphenyl)-4-(Nethyl,N-cyclohexylcarbamoyl)-5(4H)-tetrazolinon
(Verbindung 3). Als Umsetzungen verhindernde Zusatzstoffe wurden
die Umsetzungen verhindernden Zusatzstoffe 3 und 4 wie in Beispiel
I verwendet.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 5
dargestellt.
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Tabelle
5
Wie aus den vorstehenden Daten ersichtlich, wurde
die Schädigung
von Reis aufgrund dieser Herbizide durch die verwendeten Umsetzungen
verhindernden Zusatzstoffe verringert.