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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine multifunktionelle
Einfärbestation für eine Flexodruckmaschine, insbesondere für eine
Flexodruckmaschine zum Drucken von bahn- oder plattenartigen Artikeln wie
zum Beispiel Bahnen oder Bogen aus Papier, Karton oder Wellpappe.
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Bekannte Flexodruckmaschinen umfassen üblicherweise eine
Druckstation, die einen Klischeezylinder enthält, auf welchen die Farbe mittels
einer Rasterwalze, besser bekannt als "Anilox-Zylinder", übertragen wird. Die
Oberfläche dieser Rasterwalze umfasst eine Mehrzahl von Farbnäpfchen,
deren Dichte und Verteilung von der Art der auszuführenden Druckarbeiten
abhängen. Diese Rasterwalze kann auf verschiedene Arten mit Farbe versorgt
werden. Eine erste Art, diese Rasterwalze mit Farbe zu versorgen, besteht
darin, sie mit einem Rakelzylinder zu verbinden. Die Farbe wird mittels einer
Pumpe in einen Bereich geführt, der sich über dem Kontaktpunkt zwischen der
Rasterwalze und dem Rakelzylinder befindet. Diese Farbe wird dadurch
zwischen diesen zwei Einheiten laminiert, um die Rasterwalze zu rakeln und
die Farbe nur noch in ihren Farbnäpfchen zu belassen. Diese Lösung empfiehlt
sich für die meisten geläufigen Druckarbeiten, die keine erstklassige Qualität
erfordern. Jedoch erlaubt diese Anordnung, ebenfalls mit einer
durchschnittlichen Qualität, grosse einfarbige Flächen, von den Spezialisten
"Farbenblöcke" genannt, zu drucken.
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Anstatt die Farbe in den Bereich über dem Kontaktpunkt zwischen
der Rasterwalze und dem Rakelzylinder zu führen, kann eine in eine
Farbwanne tauchende Leckwalze benutzt werden. In diesem Fall deponiert die
Leckwalze die Farbe auf den Rakelzylinder an einer Stelle, welche sich vor
dem Kontaktpunkt zwischen der Rasterwalze und dem Rakelzylinder befindet.
Eine solche Anordnung ist, unter anderen, im Patent US 4,526,102
beschrieben.
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Eine andere Art, die Rasterwalze zu versorgen, besteht darin, sie
mit einer Rakelkammer zu verbinden. Diese Rakelkammer besteht aus einem
Rakelkammerkörper, welcher die Form einer U-förmigen hohlen Stange
aufweist, deren Teil gegenüber der Rasterwalze zwei Rakelblätter enthält und
deren zwei Enden durch passende Dichtungen abgedichtet sind. In diesem Fall
wird die Farbe in den Körper der Rakelkammer mittels einer Pumpe eingeführt
und es ist das Rakelblatt, das sich auf der Umfangsposition befindet, in der
Drehrichtung der Rasterwalze, zwischen ihm und dem Kontaktpunkt zwischen
dem Klischeezylinder und der Rasterwalze, welches den auf der Rasterwalze
deponierten Farbfilm beseitigt, so dass sich die Farbe nur mehr in den
Farbnäpfchen der Rasterwalze befindet. Das andere Rakelblatt bildet ein Mittel
zum Vorrakeln und Dichten der Rakelkammer. Das Patent FR 2 687 096
beschreibt eine solche Rakelkammer.
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Eine andere, im Dokument EP 368 485 beschriebene Vorrichtung
ist mit zwei identischen, miteinander verbundenen Rakelkammern ausgestattet,
die um eine Achse drehbar unter der Rasterwalze angebracht sind. Die
Anordnung dieser Rakelkammern erlaubt jedoch nicht, sie gleichzeitig zu
benutzen. Der Körper jeder Rakelkammer bildet einen Farbbehälter und ist
insbesondere durch eine Verengung in zwei Zonen aufgeteilt. Die Farbe
zirkuliert unter Druck von einer Zufuhrleitung zu einem ersten Bufferraum,
fliesst dann durch einen Schlitz, bevor sie in die erste Zone des besagten
Behälters in Kontakt mit der Rasterwalze eindringt. Die Farbe fliesst dann durch
die Verengung und kommt in die zweite Zone des Behälters, welche sie durch
einen neuen Schlitz, gefolgt von einem zweiten Bufferraum und einer
Abflussleitung verlässt.
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Die Verwendung einer Rakelkammer mit Metallrakelblättern eignet
sich besonders gut, Arbeiten zu verwirklichen, die eine hervorragende
Druckqualität erfordern. In der Tat kann durch die Steifheit der Rakelblätter die
Dicke des Farbfilms, den man auf die Rasterwalze zu deponieren wünscht,
leicht und sehr genau kontrolliert werden. Andererseits hat diese Methode den
Nachteil, dass sie für den Druck von grossen Flächen ("Farbenblöcke") keine
gute Qualität gewährleistet, da der Rasterwalze nicht genügend Farbe
zugeführt werden kann und für den Druck von grossen "Farbenblöcken"
müsste die gebrauchte Rasterwalze mit einer anderen Walze, welche eine
grössere Anzahl von Farbnäpfchen enthält, ersetzt werden.
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Das Abwischen des Farbfilms auf der Rasterwalze hängt unter
anderem vom Material ab, das für die Rakelblätter verwendet wird, von ihrer
Dicke sowie vom Winkel, welcher den Rakelblättern an ihrem Kontaktpunkt mit
der Rasterwalze gegeben wird. Um den Druck von grossen Flächen
("Farbenblöcke") zu verbessern, wurden dickere Rakelblätter getestet und
schliesslich ausgewählt, die aus Plastikmaterial gefertigt sind, wie dies im
Patent US 5,027,513 beschrieben ist. Diese Lösung, obwohl vorteilhafter als
die Leckwalze, hat im wesentlichen dieselben Nachteile, wenn eine
hervorragende Druckqualität für feine Arbeiten, welche nur kleine
"Farbenblöcke" enthalten, erzielt werden soll, ohne die Rasterwalze zu
wechseln.
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Zur Verbesserung der Druckqualität gemäss der Art der
auszuführenden Arbeiten wurde vorgeschlagen, das Einfärbesystem, welches
eine Leckwalze benutzt, mit dem System, das eine Rakelkammer benutzt, zu
kombinieren. Solch eine Kombination ist im Patent EP 0 382 347 B1
beschrieben. Die Nachteile, welche von der Benutzung eines eine Leckwalze
umfassenden Einfärbesystems herrühren, schlagen sich jedoch auch im
erzielten Resultat nieder. Die durch diese Kombination entstandene Lösung hat
zweifellos erlaubt, die Druckqualität zu verbessern, indem beliebig die eine
oder andere Druckmethode gemäss den auszuführenden Arbeiten gewählt
werden kann, stellt jedoch in bezug auf die Produktionskosten und der
Verwirklichung der Einrrichtung nicht unerhebliche Nachteile dar. Ein anderer
Nachteil, der beachtet werden sollte, beruht auf der Tatsache, dass es nicht
möglich ist, im wesentlichen identische Elemente für die Einfärbestation zu
benutzen, und dass die Rasterwalze in den meisten Fällen zwingend
gewechselt werden muss, was ein aufwendiges Demontieren bedeutet.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die oben genannten
Nachteile völlig oder teilweise zu beseitigen.
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Zu diesem Zweck bezieht sich diese Erfindung auf eine
multifunktionelle Einfärbestation für eine Flexodruckmaschine, insbesondere für
eine Flexodruckmaschine zum Drucken von bahn- oder plattenartigen Artikeln
wie zum Beispiel Bahnen oder Bogen aus Papier, Karton oder Wellpappe,
umfassend einen Klischeezylinder, eine Rasterwalze und Mittel, weiche der
Rasterwalze eine bestimmte Farbmenge zuführen, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel, welche der Rasterwalze eine bestimmte Farbmenge zuführen,
aus mindestens zwei Rakelkammern bestehen, die einander gegenüber auf
beiden Seiten der Rasterwalze angeordnet sind, dadurch dass die benutzte
Rasterwalze immer dieselbe ist, ungeachtet der Art der auszuführenden
Druckarbeiten, und dadurch dass beliebig gewählt werden kann, die eine oder
die andere der besagten Rakelkammern gemäss der Art der auszuführenden
Druckarbeiten zu benutzen, ohne die Rasterwalze wechseln zu müssen.
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Vorzugsweise sind eine der Rakelkammern mit Rakelblättern,
welche ein praktisch vollständiges Abwischen der Oberfläche der Rasterwalze
erlauben, und die andere Rakelkammer mit Rakelblättern, welche erlauben,
eine bestimmte Farbfilmdicke auf der Oberfläche der Rasterwalze zu belassen,
ausgestattet.
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Vorzugsweise ist die Rakelkammer, welche ein praktisch
vollständiges Abwischen der Oberfläche der Rasterwalze erlaubt, mit
Rakelblättern aus Stahl ausgestattet. Entsprechend einer anderen Eigenschaft
der Erfindung, ist die Rakelkammer, welche erlaubt, eine bestimmte
Farbfilmdicke auf der Oberfläche der Rasterwalze zu belassen, mit
Rakelblättern aus Plastik ausgestattet.
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Vorteilhafterweise sind die Rakelblätter von beiden Rakelkammern
aus Plastikmaterial mit niedrigem Reibungskoeffizienten gefertigt.
Vorteilhafterweise wird der Kontaktdruck der Rakelblätter der
Rakelkammer, welche erlauben, eine bestimmte Farbfilmdicke auf der
Oberfläche der Rasterwalze zu belassen, gemäss der Betriebsgeschwindigkeit
der Druckmaschine geregelt, um die Dicke des der Rasterwalze zugeführten
Farbfilms zu steuern.
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Andere Eigenschaften und Vorteile dieser Erfindung werden
anhand der folgenden Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung
offensichtlich, welche schematisch und als Beispiel eine Ausführungsform der
Einfärbestation veranschaulichen.
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- Fig. 1 ist eine schematische Ansicht einer Einfärbestation,
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- Fig. 2 ist eine schematische Teilschnittansicht einer ersten
Rakelkammer,
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- Fig. 3 ist eine schematische Teilschnittansicht einer zweiten
Rakelkammer,
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- Fig. 4 ist ein Diagramm, das die Veränderung des der
Rasterwalze entsprechend ihrer Drehgeschwindigkeit mit einem konstanten
Kontaktdruck der Rakelblätter zugeführten Farbvolumens zeigt,
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Fig. 5 ist ein Diagramm, das die Veränderung des der Rasterwarze
entsprechend ihrer Drehgeschwindigkeit mit einem veränderlichen
Kontaktdruck der Rakelblätter zugeführten Farbvolumens zeigt,
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Fig. 6 ist ein Blockdiagramm eines Regulierungssystems des
Kontaktdrucks der Rakelblätter.
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Fig. 1 ist eine schematische Ansicht einer Einfärbestation 1, für
eine Flexodruckmaschine, umfassend einen Klischeezylinder 2 gegen welchen
eine Rasterwalze 3, verbunden mit einer ersten Rakelkammer 4 und einer
zweiten Rakelkammer 5, drückt. Es sollte beachtet werden, dass die
Benutzung von mehr als zwei Rakelkammern möglich ist. Die Rasterwalze 3
wird so ausgewählt, dass sie eine Anzahl von Farbnäpfchen umfasst, die einer
Rasterwalze entsprechen, welche für feine Arbeiten benutzt wird, die keine
grossen "Farbenblöcke" umfassen. Die erste Rakelkammer 4 ist auf einem
Träger 6 angebracht, welcher aus zwei Hebeln 7 und 8 besteht, die an jedem
Ende einer Querleiste 33 angeordnet sind. Die Hebel 7, 8 drehen um eine
Achse 10, welche in einem Lager 11 eingerichtet ist, das auf einem
Zwischenstück 12 befestigt ist, welches sich zwischen den beiden
Seitenrahmen 13 und 14 der Einfärbestation 1 erstreckt. Das Schwenken der
Hebel 7, 8 wird durch einen Pneumatik- oder Hydraulikzylinder 15
gewährleistet, dessen Körper 16 gegen die Innenflächen der Seitenrahmen 13,
14 mittels eines Drehzapfens 17 so befestigt ist, dass er etwas drehen kann.
Der Kopf 18 des Schafts 19 des Pneumatik- oder Hydraulikzylinders 15 ist
seinerseits mit einer Lasche 20 verbunden, die mittels in dieser Abbildung nicht
dargestellten Schrauben auf dem oberen Teil 21 von jedem Hebel 7, 8 befestigt
ist. Die zweite Rakelkammer 5 ist auf dieselbe Weise auf identischen
Elementen angebracht, welche mit den gleichen Referenznummern, jedoch
zusätzlich mit dem Zeichen "a" bezeichnet sind. Im dargestellten Beispiel von
Fig. 1 ist nur die erste Rakelkammer 4 in Kontakt mit der Rasterwalze 3, was
der Benutzung der Einfärbestation 1 für feine Arbeiten, welche nur kleine
"Farbenblöcke" umfassen, entspricht. Die Farbversorgung der ersten und
zweiten Rakelkammern 4, 5 wird durch eine im Handel erhältliche Farbpumpe
22 von bekannter Konstruktion sichergestellt. Diese Farbpumpe schöpft die
Farbe in einem Behälter 23 und lenkt sie gegen die erste und zweite
Rakelkammer durch einen Schieber 24 mittels Rohren 25, 26, 27, 28. Die
Wiedergewinnung der Farbe erfolgt durch Schwerkraft durch das Rohr 29,
welches einerseits mit einer Wanne 30 und andererseits mit dem Behälter 23
verbunden ist. Die Wanne 30 erstreckt sich auf der ganzen Länge der
Rasterwalze 3 und ist durch nicht dargestellte Mittel zwischen den
Seitenrahmen 13, 14 befestigt. Um die Reinigung zu vereinfachen, wenn man
die Farbe der verwendeten Farbe ändern möchte, könnten selbstverständlich
einen Behälter, eine Pumpe und unabhängige Rohre für jede der ersten und
zweiten Rakelkammern 4, 5 benutzt werden. Die Pneumatik- oder
Hydraulikzylinder 15 und 15a werden unabhängig gesteuert, je nachdem ob die
erste oder zweite Rakelkammer verwendet werden soll, beispielsweise durch
einen Zweistellungsschalter, der elektrisch oder pneumatisch mit einem
Steuerkreis für die Zylinder 15, 15a verbunden ist. In der dargestellten
Ausführung sind die erste und zweite Rakelkammern 4, 5 einander gegenüber
auf einer gemeinsamen, durch den Drehpunkt der Rasterwalze 3 verlaufenden
Achse angeordnet. Es ist jedoch ebenfalls möglich, die erste und zweite
Rakelkammern 4, 5 auf beiden Seiten der Rasterwalze 3 gemäss einer
anderen, durch den Drehpunkt der Rasterwalze 3 verlaufenden Orientierung,
anzuordnen so dass die Rakelkammern 4, 5, obwohl auf zwei verschiedenen
Achsen angeordnet, immer einander gegenüber sind.
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Fig. 2 ist eine schematische Teilschnittansicht einer ersten
Rakelkammer 4, welche für feine Arbeiten, die nur kleine "Farbenblöcke"
umfassen, eingesetzt wird. Die Rakelkammer 4 umfasst einen
Rakelkammerkörper 9, der, in diesem Beispiel, aus einer Aluminiumquerstange
besteht, die auf einer Achse 31 drehend zwischen zwei Befestigungslaschen
32 angebracht ist, welche an jedes Ende der Querleiste 33 des Trägers 6
geschweisst sind. Die Vorderseite 34 des Rakelkammerkörpers 9 ist so
verarbeitet, dass sie zwei schräge Ebenen 35 und 36 aufweist, auf welchen die
Rakelblätter 37 und 38 mittels kleinen Stäben 39 und 40 festgehalten werden,
die ihrerseits am Rakelkammerkörper 9 mittels über die gesamte Länge des
Rakelkammerkörpers 9 verteilten Schrauben 41 und 42 befestigt sind. In der
vorliegenden Ausführung wird die gewählte Position der Rakelkammer 4
einerseits durch einen aufblasbaren Schlauch 43, welcher auf den hinteren Teil
44 des Rakelkammerkörpers 9 wirkt, und andererseits durch ein nicht
dargestelltes Mittel zur Begrenzung und zur Einstellung der Position, von
bekannter Konstruktion, sichergestellt. Der aufblasbare Schlauch 43 ist in
einem U-förmigen Eisen 45 angeordnet, welches an die Querleiste 33 des
Trägers 6 geschweisst ist. Es sollte beachtet werden, dass die in diesem
Beispiel verwendeten Rakelblätter 37, 38 aus Metall, zum Beispiel eine
Stahlfolie von einer Dicke von 0,2 bis 0,4 Millimeter, gefertigt sind. Die
Rasterwalze dreht in der vom Pfeil 46 angezeigten Richtung, und folglich ist es
das Rakelblatt 38, welches als Mittel zum Abwischen der auf der Rasterwalze 3
deponierten Farbe dient, so dass einzig die Farbnäpfchen derselben mit Farbe
gefüllt sind.
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Fig. 3 ist eine schematische Teilschnittansicht einer zweiten
Rakelkammer 5, welche für Arbeiten, die grosse "Farbenblöcke" umfassen,
eingesetzt wird. Die Rakelkammer 5 umfasst einen Rakelkammerkörper 9a,
der, in diesem Beispiel, aus einer Aluminiumquerstange besteht, die auf einer
Achse 31a drehend zwischen zwei Befestigungslaschen 32a angebracht ist,
welche an jedes Ende der Querleiste 33a des Trägers 6a geschweisst sind. Die
Vorderseite 34a des Rakelkammerkörpers 9a ist so verarbeitet, dass sie zwei
schräge Ebenen 35a und 36a aufweist, auf welchen die Rakelblätter 37a und
38a mittels kleinen Stäben 39a und 40a festgehalten werden, die ihrerseits am
Rakelkammerkörper 9a mittels über die gesamte Länge des
Rakelkammerkörpers 9a verteilten Schrauben 41a und 42a befestigt sind. In
der vorliegenden Ausführung wird die gewählte Position der Rakelkammer 5
einerseits durch einen aufblasbaren Schlauch 43a, welcher auf den hinteren
Teil 44a des Rakelkammerkörpers 9a wirkt, und andererseits durch ein nicht
dargestelltes Mittel zur Begrenzung und zur Einstellung der Position, von
bekannter Konstruktion, sichergestellt. Der aufblasbare Schlauch 43a ist in
einem U-förmigen Eisen 45a angeordnet, welches an die Querleiste 33a des
Trägers 6a geschweisst ist. Es sollte beachtet werden, dass die in diesem
Beispiel verwendeten Rakelblätter 37a, 38a aus Plastik, zum Beispiel ein
Plastikmaterial, das einen niedrigen Reibungskoeffizienten aufweist, von einer
Dicke von 0,8 bis 1,6 Millimeter gefertigt sind. Die Rasterwalze dreht in der vom
Pfeil 46a angezeigten Richtung, und folglich ist es das Rakelblatt 37a, welches
als Mittel zum Abwischen der auf der Rasterwalze 3 deponierten Farbe dient.
Die Verwendung von Plastikrakelblättern erlaubt, ein grösseres Farbvolumen
durchfliessen zu lassen als zum Füllen der Farbnäpfchen der Rasterwalze 3
notwendig ist, und ermöglicht folglich den Druck von grossen "Farbenblöcken"
durch das grössere Farbvolumen, welches der Rasterwalze 3 zugeführt wird.
Selbstverständlich könnten nur Rakelkammern 4, 5 verwendet werden, welche
mit Plastikrakelblättern ausgestattet sind, indem man Plastik von
unterschiedlicher Dicke sowie ein ebenfalls unterschiedlicher Kontaktwinkel für
jede Rakelkammer auswählt.
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Fig. 4 stellt ein Diagramm dar, welches die Veränderung des der
Rasterwalze 3 gemäss der Drehgeschwindigkeit derselben mit einem
konstanten Kontaktdruck der Rakelblätter 37a, 38 zugeführten Farbvolumens
zeigt. Die Drehgeschwindigkeit der Rasterwalze hängt selbstverständlich von
der Betriebsgeschwindigkeit der Druckmaschine ab. In dieser Abbildung
wurden der Wert Vmach, welcher die Betriebsgeschwindigkeit der
Druckmaschine darstellt, als Abszisse, und der Wert Ve, welcher das der
Rasterwalze 3 zugeführte Farbvolumen darstellt, als Ordinate gezeichnet. Die
Kurve Vn stellt das nominale Farbvolumen dar, d. h. das Farbvolumen, welches
zur Füllung der Farbnäpfchen der Rasterwalze notwendig ist. Die Kurve Vc
stellt die Veränderung des Farbvolumens bei starkem Einfärben mit
konstantem Druck für eine Leckwalze dar, und die Kurve Vchp stellt die
Veränderung des Farbvolumens bei starkem Einfärben mit konstantem Druck
für eine mit Plastikrakelblättern ausgestattete Rakelkammer dar.
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Fig. 5 stellt ein Diagramm dar, welches die Veränderung des der
Rasterwalze gemäss der Drehgeschwindigkeit derselben mit einem
veränderlichem Kontaktdruck der Rakelblätter 37a, 38 zugeführten
Farbvolumens zeigt. In dieser Abbildung, wurden der Wert Vmach, welcher die
Betriebsgeschwindigkeit der Druckmaschine darstellt, als Abszisse, und der
Wert Ve, welcher das der Rasterwalze 3 zugeführte Farbvolumen darstellt, als
Ordinate gezeichnet. Die Kurve Vn stellt das nominale Farbvolumen dar, d. h.
das Farbvolumen, welches zur Füllung der Farbnäpfchen der Rasterwalze
notwendig ist. Die Kurve V1 stellt die Veränderung des Farbvolumens bei
starkem Einfärben für einen Druck p1 dar, die Kurve V2 stellt die Veränderung
des Farbvolumens bei starkem Einfärben für einen Druck p2 dar, die Kurve V3
stellt die Veränderung des Farbvolumens bei starkem Einfärben für einen
Druck p3 dar, und die Kurve V4 stellt die Veränderung des Farbvolumens bei
starkem Einfärben für einen Druck p4 dar. Die Kurve V5 stellt das der
Rasterwalze 3 zugeführte Farbvolumen für ein gegebenes starkes Einfärben
dar. Der Kontaktdruck der Rakelblätter wird, in diesem Beispiel, durch die
Wirkung des oder der aufblasbaren Schlauchs oder Wulst 43, 43a erreicht. Der
Luftdruck im aufblasbaren Schlauch erlaubt, sich dem hydrodynamischen
Druck zu widersetzen, welcher von der Drehgeschwindigkeit der Rasterwalze 3
abhängt und, wenn diese Geschwindigkeit steigt, steigt ebenfalls die Dicke des
Farbfilms. Wenn der Luftdruck im aufblasbaren Schlauch 43, 43a erhöht wird,
verringert sich die Dicke des Farbfilms, daher die Idee, diesen Druck gemäss
der Drehgeschwindigkeit der Rasterwalze 3 zu regeln, um die Dicke des
Farbfilms zu steuern. Durch Anwendung unterschiedlicher Drucke p1, p2, p3,
p4 erhält man ein Kurvennetz V1, V2, V3, V4, das den unterschiedlichen
Drucken entspricht. Für ein gegebenes starkes Einfärben wechselt man von
einem Druck zu anderen gemäss der Drehgeschwindigkeit der Rasterwalze 3.
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Fig. 6 ist ein Blockdiagramm eines Regulierungssystems des
Kontaktdrucks der Rakelblätter der Rakelkammern 4 und 5. In dieser Abbildung
sind die Rakelkammer 4 mit Metallrakelblättern und die Rakelkammer 5 mit
Plastikrakelblätter ausgestattet. Sie dient demzufolge dazu, die Arbeiten zu
verwirklichen, welche grosse "Farbenblöcke" umfassen. Wie bereits erklärt
worden ist, soll der Druck der Plastikrakelblätter gegen die Rasterwalze 3
gemäss der Drehgeschwindigkeit derselben geregelt werden. Dieses
Regulierungssystem umfasst einen Impulsgenerator Gl, der auf einer Achse
der Rasterwalze 3 angebracht ist, um eine Information Vr betreffend ihrer
Drehgeschwindigkeit zu geben. Diese Information Vr wird an ein Decodiergerät
50 übermittelt bevor sie auf einen Vergleicher 51 gesendet wird. Der
Auflagedruck der Plastikrakelblätter der Rakelkammer 5 wird durch die
Information Pr dargestellt, welche von einem Sensor, wie zum Beispiel ein
Dehnungsmessgerät, stammt. Diese Information Pr wird einem Decodiergerät
52 übermittelt bevor sie auf den Vergleicher 51 gesendet wird. Im vorliegenden
Beispiel besteht die Wendeschleife des Regulierungskreises aus einem
Abtaster 54, zum Beispiel ein Densitometer, der eine Information Lc sendet,
welche die Angabe betreffend der Druckqualität von grossen "Farbenblöcken"
darstellt. Die Information Lc wird einem Decodiergerät 55 übermittelt bevor sie
auf den Vergleicher 51 gesendet wird. Hier haben wir einen geschlossenen
Regelkreis. Selbstverständlich könnte im offenen Regelkreis gearbeitet werden,
indem die Elemente für die automatische Kontrolle der Druckqualität von
grossen "Farbenblöcken" und demzufolge die Angabe Lc weggelassen werden.
Der Luftdruck im aufblasbaren Schlauch 43a wird mittels einer Pumpe P
erreicht und seine Stärke wird durch einen Druckregler 53 reguliert. Die Pumpe
P versorgt ebenfalls den aufblasbaren Schlauch 43 der Rakelkammer 4 durch
einen anderen Druckregler 56 und stellt einen konstanten Druck im
aufblasbaren Schlauch 43 sicher, wenn die Rakelkammer 4 benutzt wird, da es
in diesem Fall nicht notwendig ist, den Auflagedruck der Rakelblätter dieser
Rakelkammer zu verändern, weil kein starkes Einfärben erforderlich ist. Wenn
die Rakelkammer 5 benutzt wird, wird auf den "Regulierungssystem"-modus
geschaltet und der Vergleicher 51 sendet, in Übereinstimmung mit den
Informationen Lc, Pr und Vr, eine Information Pbg, welche auf den Druckregler
53 gesendet wird, der dem aufblasbaren Schlauch 43a einen modulierten
Druck Pm liefert. Der Abtaster 54 ist in der Nähe des bedruckten Bogens 57
angeordnet und verlagert sich in der vom Pfeil 58 angegebenen Richtung um
seine Unterseite zu lesen.
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Wie anhand der Lektüre dieser Beschreibung festgestellt werden
kann, wird eine erhebliche Kostensenkung für die Verwirklichung dieser
Einfärbestation erzielt, da es möglich ist, eine grosse Anzahl von gleichen
Elementen für beide Einfärbemodi zu benutzen. Ausserdem, durch die Wahl
der Kombination von beiden Systemen, welche Rakelblätter verwenden, wird
eine Verbesserung der Druckqualität erreicht, welche noch nie zuvor mit den
bisher eingesetzten Technologien beobachtet werden konnte.