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Über Transformatoren gespeistes Netzgebilde Die Beherrschung des Kurzschlußstromes
ist in vielen Netzgebilden mit großen S,chwierigkeiten verbunden. Insbesondere gilt
dies bei verwickelten Netzgebüden, wie Maschennetzen, die über eine Mehrzahl von
Transformatoren gespeist werden. Wenn der Kurzschluß ohne Störung des sonstigen
Betriebes abgeschaltet werden soll;> muß die Absichaltung von den der Kurzschlttßstelle
am nächsten liegenden Sicherungen übernommenwerden. Die obere Grenze für das AbschaTtvermögen
von normalen Metersp.annun;gssieherungen liegt nun )bei i, 5 kA und geht auch bei
Sondferausführungen nicht über 3o bis 35 kA hinaus.. Bei groß-en Leistungen eines
Netzes kann .aber die.- Kurzschlüßstr omstärke sehr viel höhexe Werte erreichen.
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Nach der Erfindung werden Transformatoren verwendet, bei denen eine
bzw. mehrere Primärwicklungen, die miteinander in Reihe und ,auf vefschiedenen,
vurzugsweise getrennten Kernen liegen, mehreren Sekundärwicklungen =geordnet ist
bzw. sind. Um,dgs Anschwellen des Kurz s;chlußstrames von vornherein. zu begrenzen,
wird also gemäß der Erfindung eine besondere Ausbildung der Transformatoren benutzt,-
die eine- ierhähte Reaktanz vergibt. Durch ,geeignete Schaltung der so ausgebildeten
Transformatoren, Igegebenenfalls unter Aufteilung des Netzgebildes in einzelne Teilnetze,
lassen sich dabei die Verl@ältnisse besonders günstig gestalten.
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Wie die das Netzgebilde speisenden Transformatoren auszubilden sind,
lassen die Abb. i und z der Zeichnung erkennen. In beeiden Fällen shid zwei Kernre
1(i und 1(2 vörh:anden, von denen der eine eine S.ekundärwiidklung S1, der. ;andere
eine Sekundlärwiaklung S2 aufweist. Die Primärwickliulg P füx die beiden Kerne ist
nach Abb. i .sa @ausgeführt, d,aß, sie als gemeinsame Wicklung zusammenhegende Schenkel
beider'Kerne »mschließt. Nach Abb. z sind die beiden Keane räumlich getrennt angeordnet,
und die Primärwicklung P besteht dabei aus zwei, mmteinander in Reihe liegenden
Wicklungen, von denen jede einem der Kerne zugeordnet ist. Die beiden Kerne ICi
und K2 gemäß: Abb-. i können im iübrigen auch ebne die gezeichnete Trennfuge zwischen
-den von der Prim;ärwicklung P umschlossenen Schenkeln hergestellt sein. Statt zweier
Kerne ist es weiterhin möglich, unter Umständen eine, -,größere Zahl von Kernen
mit einer entsprechendem Zahl von Sekundürwicklungen zu verwenden.
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- Für gewöhnlich wird bei Verwendung eines solchen -Mehrkerntransformators@,
worunter-,sowohl, eine Ausführung nach Art der Abb-. i
als eine
solche nach Art der Abb. z verstanden sein soll, die Schaltung so getroffen, daß
die verschiedenen Speisung des gleichen Netzgebildes he-r-_ angezogen werden. An
sich ist es aber aucbmöglich, an einen Teil der Sekundärwick-Inngen etwa eine künstliche
Belastung anzu--= schließen oder diesen Teil auch unbelastet zu benutzen. Insbesondere
kann es von Interesse sein, bei. geringer Belastung des Netzgebildes zeitweise mit
sonst für die Speisung des Netzgebildes herangezogenen Sekundärwicklungen in dieser
Weise zu verfahren. In jedem Fall ergibt sich durch -die mehrkernige Ausbildung
die Wirkung, daß bei einem Kurzschluß für eine der S;ekundärwdlz:-lungendie anderen
Kerne Streuwege ergeben, durch die eine Erhöhung !der Transformatorreaktanz herbeigeführt
wird.
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In ,den Abb. 3 bis 6 sind verschiedene Beispiele für für die zu wählenden
Schaltungen wiedergegeben. Abb.3 zeigt einen Zweikerntransformator,dessen SekundärwicklwngenSi
und S2 axi die beiden Enden einer Ringleitung L gelegt sind, von der die Übrigen
Netzleitungen abzweigen. Bei der Schaltung gemäß Abb. q: ist vorgesehen, daß drei
Mehrkerntra.nsformatoren I, II und III -ein Maschennetz so speisen, daß von den
Sekundärwicklungen S1 und S2 des Transformators I die eine bei dem Punkt Il, die
andere bei dem Punkt Ides Maschennetzes angeschlossen ist, von den beiden Sekundärwicklungen
,des Transformators II die :eine bei dem Punkt III, die andere bei dem Punkt IIz
und von den beiden Sekundärwicklungen des Transformators III schließlich die eine
bei dem Punkt IIIl und .die andere bei dem Punkt III.. des Maschennetzes angeschlossen
ist. Die @Sekund,ärwicklungen eines Transformators liegen in diesen Fällen an leitend
miteinander verbundenen, aber tunlichst entfernt liegenden Punkten des Netzgebildes,
so daß bei einem Kurzschluß im allgemeinen die Leitungswiderstände und,damit ,die
Stromstärken in den Sekundärwicklungen des gleichen Transformators mehr oder weniger
verschieden sein werden.
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Am günstigsten für die Begrenzung des Kurzschlußstromes ist :es, wenn
neben der besonderen Ausbil'd'ung der Transformatoren eine Aufteilung des Netzgebildes
in einzelne Teilnetze .erfolgt, wie dies die Abb. 5 und 6 entnehmen lassen. Gemäß
Abb. 5. sind vier Zweikerntransformatoren I, II, III und IV vorhanden, upd entsprechend
ist das Netzgebilde in vier Teilnetze a, b, c und d aufgeteilt. Die Speisung des
Teilnetzes a erfolgt über die Sekundärwicklung S1 des Transformators I und die Sekundiärwicklung
S2 des Transformators III, die des Teilnetzes b .über die Sekundärwicklung S2 des
Trans-:4ormators I und die Sekundärwicklung S1 des Transformators III, die des Teilnetzes
c .über die Sekundärwicklung S1 des Transformators 11 -und die Sekundärwicklung
S2 des Transformators IV, die des Teilnetzes d schließlich über die Sekundärivi:cklung
S2 des Transformators II, und die S,ekundiärtvicklung S1 des Transformators IV..
Gemäß Abb.6 speisen die drei -Zweikerntransformatonen I, II und III die Teilnetze
a, b und c in der Weise, daß die Sekundärwicklung S1 des Transformators I und die
Sekundärwickhing S2 des Transformators II I an den Netzteil ,a, die Sekundärwicklung
S1 des Transformators II und die Sekundärwicklung S2 des Transformators I an den
Netzteil: b, die Sekundäxwicklung S1 des Transformators III und die Sekundlärwicklung
3. des Transformators II ,an das Teilnetz c angeschlossen sind. Die Abschlußstellen
der beiden Seku,ndÄrwicklun;g.en, die auf das einzelne Teilnetz .arbeiten, liegen
sowohl bei der Schal-
tung gemäß Abb. 5 als bei derjenigen. gemäß Abb. 6 an
möglichst entfernten Punkten des betreffenden Teilnetzes.. Durch die Mehrkerntransformatoren
ist dabei .dne transformatorische Verkettung zwischen sämtlIchen oder :einem Teil
der Teilnetze gegeben, so daß ein Teilnetz, wenn die unmittelbare Einspeisung aus
irgendeinem Grund wegfällt; auch mittelbar von einem oder mehreren anderen Teilnetzen
aus gespeist werden kann.