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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine chromatographische Assay- oder Testvorrichtung
zum Nachweis und/oder zur Bestimmung eines Analyten in einer Probe,
und in einer speziellen Ausführungsform bezieht
sie sich auf eine chromatographische Assay-Vorrichtung, die ein
Immunoassay in einer als Immunochromatographie bekannten Arbeitsweise einschließt.
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Die
Erfindung wird insbesondere, aber nicht ausschließlich, zum
Nachweis von Analyten in biologischen Proben, wie Blut-, Urin-,
Stuhl- und Speichelproben und dergleichen, verwendet.
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Hintergrund der Erfindung
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In
den früheren
Internationalen Patentanmeldungungen Nr. PCT/US92/00425 (WO 92/21977) und
PCT/US94/13982 (WO 95/16207) wurde festgestellt, dass unter den
vielen analytischen Systemen, die zum Nachweis und/oder zur Bestimmung
von Analyten, insbesondere Analyten von biologischem Interesse,
verwendet werden, sich chromatographische Assay-Systeme befinden.
Unter den Analyten von biologischem Interesse, die häufig mit
solchen Systemen analysiert werden, befinden sich:
- 1. Hormone, wie humanes Choriongonadotropin (hCG), das häufig als
Marker menschlicher Schwangerschaft analysiert wird;
- 2. Antigene, insbesondere Antigene, die für bakterielle, virale und einzellige
Krankheitserreger, wie Streptococcus, Hepatitisvirus, Giardia, Katzenleukämievirus,
Tabakmosaikvirus, Salmonella und Plasmodium, spezifisch sind;
- 3. Antikörper,
insbesondere Antikörper,
die als Ergebnis einer Infektion mit Krankheitserregern induziert
werden, wie Antikörper
gegen das Bakterium Helicobacter pylori, das humane Immunodefizienzvirus
(HIV) und das Katzenimmunodefizienzvirus (FIV);
- 4. andere Proteine, wie Hämoglobin,
das häufig bei
Bestimmungen von okkultem Stuhlblut, einem frühen Indikator von Magen-Darm-Erkrankungen, wie
Colonkrebs, analysiert wird;
- 5. Enzyme, wie Aspartataminotransferase, Lactatdehydrogenase,
alkalische Phosphatase und Glutamatdehydrogenase, die häufig als
Indikatoren der physiologischen Funktion und Gewebeschädigung analysiert
werden;
- 6. Wirkstoffe, sowohl therapeutische Wirkstoffe, wie Antibiotika,
Beruhigungsmittel und Antikrampfmittel, als auch illegale missbräuchlich
verwendete Wirkstoffe, wie Cocain, Heroin und Marijuana;
- 7. Vitamine und
- 8. Umweltverunreiniger, wie Krankheitserreger, Herbizide, Pestizide,
toxische Rückstände und dergleichen.
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Solche
chromatographischen Systeme werden häufig von Medizinern und Medizintechnikern auf
dem Gesundheitssektor oder von Agrar- und Umweltfachleuten und -technikern
für eine
schnelle Vorsorge (point of care)- oder Vorort-Diagnose, einen Vorsorge-
oder Vorort-Nachweis oder eine Vorsorge- oder Vorort-Überwachung
von Analyten von biologischem Interesse verwendet. Sie werden in
zunehmendem Maße
auch von Patienten für
eine Zu-Hause-Überwachung
einer Vielfalt von therapeutischen Zuständen und Störungen verwendet.
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Zu
den wichtigsten dieser chromatographischen Systeme gehören die "Dünnschicht"-Systeme, in denen ein Lösungsmittel
als Lösungsmittelfront über ein
dünnes
flaches saugfähiges
Medium wandert. Zu den wichtigsten Tests, die mit solchen Dünnschichtsystemen
durchgeführt
werden können,
gehören
Immunoassays, die von der spezifischen Wechselwirkung zwischen einem
Antigen oder Hapten und einem entsprechenden Antikörper abhängen. Die Verwendung
von Immunoassays als Mittel zum Testen des Vorliegens und/oder der
Menge von klinisch wichtigen Molekülen ist seit einiger Zeit bekannt.
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Wie
oben festgestellt wurde, sind chromatographische Techniken, die
in Verbindung mit Immunoassays verwendet werden, als Immunochromatographie
bekannt. Im Allgemeinen wird bei dieser Technik ein Entwicklungsreagens
oder -teilchen verwendet, das mit einem Antikörper an den zu analysierenden
Analyten unter Bildung eines Konjugats gebunden wird. Dieses Konjugat
wird dann mit einer Probe vermischt, und wenn der zu analysierende Analyt
in der Probe vorliegt, binden sich die mit dem Entwicklungsreagens
verknüpften
Antikörper
an den zu analysierenden Analyten, wodurch darauf hingewiesen wird,
dass der zu analysierende Analyt vorliegt. Das Entwicklungsreagens
oder -teilchen kann durch Farbe, magnetische Eigenschaften, Radioaktivität, spezifische
Reaktivität
mit einem anderen Molekül
oder eine andere physikalische oder chemische Eigenschaft identifiziert
werden. Diese spezifischen verwendeten Reaktionen variieren gemäß der Art des
zu analysierenden Analyten und der zu testenden Probe.
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Obwohl
sie brauchbar sind, haben derzeit erhältliche chromatographische
Techniken unter Verwendung von Teststreifen viele Nachteile. Viele
Proben wie Stuhlproben enthalten teilchenförmiges Material, das die Poren
des chromatographischen Mediums verstopfen kann, wodurch das immunochromatographische
Verfahren stark behindert wird. Andere Proben wie Blut enthalten
Zellen und gefärbte
Komponenten, die ein Lesen des Tests erschweren. Selbst wenn die
Probe keine Störungen
erzeugt, ist es bei existierenden chromatographischen Testvorrichtungen
häufig
schwierig, die Probe so auf das chromatographische Medium aufzutragen,
dass sich die Lösungsmittelfront
gleichmäßig durch
das chromatographische Medium bewegt, um zu gewährleisten, dass die Probe den
Bereich erreicht, wo eine Bindung in einer gleichmäßigen, geradlinigen
Weise erfolgen soll.
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Die
meisten immunochromatographischen Assay- oder Testvorrichtungen
sind aufgrund ihrer fixierten und unflexiblen Formate in ihrem Bereich
diagnostischer Anwendungen eingeschränkt. Die meisten ermöglichen
nur Flüssigkeitsfließvorgänge in einer
Richtung und erfordern, dass Muster- oder Proben-Vorbehandlungen, wie Antigenextraktion, "außerhalb
der Vorrichtung" oder
vor der Zugabe zur Assay- oder Testvorrichtung durchgeführt werden.
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Das
US Patent Nr. 5,415,944 (erteilt an Quidel Corporation) offenbart
eine geschlossene Testvorrichtung, die befähigt ist, eine "In-der-Vorrichtung"-Vorbehandlung oder -Extraktion einer
Probe auf einem Wattestäbchen
zu ermöglichen.
In diesem Fall wird das Wattestäbchen
in eine Extraktionskammer eingeführt,
die als Teil des Gehäuses
der Testvorrichtung ausgebildet ist. Extraktionsreagenzien werden
zu dem Wattestäbchen
gegeben und nach einer Zeitspanne erfolgt ein passives Fließen in einer Richtung,
wenn die Reagenzien von der Kammer zu den aufsaugenden Komponenten
des immunochromatographischen Testsystems wandern, das in dem Gehäuse eingeschlossen
ist.
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Die
oben erwähnten
Internationalen Patentameldungen Nr. PCT/US92/04425 und PCT/US94/13982
(erteilt an Smith Kline Diagnostics, Inc.) offenbaren Testsysteme,
die Probenherstellungsmittel oder Testkomponenten umfassen, die
auf den gegenüberliegenden
Platten einer offenen Zwei-Platten-Testvorrichtung angeordnet sind.
In diesem Fall wird der Test nur eingeleitet oder vervollständigt, indem
die zwei gegenüberliegenden
Platten beim Schließen
der Testvorrichtung zusammengebracht werden.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Assay- oder
Testvorrichtung unter Verwendung eines chromatographischen Assay-Formats
bereitzustellen, insbesondere eines immunochromatographischen Assay-Formats,
das vielseitig sowie einfach und wirtschaftlich herzustellen ist.
Insbesondere besteht eine Aufgabe darin, eine Assay- oder Testvorrichtung
bereitzustellen, die ein geschlossenes Gehäuse in Verbindung mit einem
beweglichen oder verschiebbaren Element verwendet, das die Manipulation
von Flüssigkeitsfließvorgängen zur
Initiierung, Modifikation und/oder Vervollständigung der Assay-Arbeitsweise ermöglicht.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine chromatographische Assay- oder Testvorrichtung zum
Nachweis und/oder zur Bestimmung eines Analyten in einer Probe bereitgestellt,
umfassend:
- (a) ein Grundelement, das eine obere
und eine untere Platte umfasst, die unter Bildung eines Testgehäuses miteinander
verbunden sind; und
- (b) ein planares Element, wobei das Grundelement und/oder das
planare Element ein chromatographisches Medium enthält und das
planare Element in dem Testgehäuse
aufgenommen ist und relativ zum Grundelement aus einer ersten Position
in eine zweite Position bewegt werden kann, wobei in der ersten
Position ein Teil des Assays einer Probe unter Verwendung des chromatographischen
Mediums ermöglicht
wird und in der zweiten Position ein anderer Teil des Assays einer
Probe unter Verwendung des chromatographischen Mediums ermöglicht wird.
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Weiterhin
wird gemäß der vorliegenden
Erfindung ein Verfahren zum Nachweis und/oder zur Bestimmung eines
Analyten in einer Probe bereitgestellt, dadurch gekennzeichnet,
dass eine wie oben beschriebene Assay- oder Testvorrichtung verwendet
wird.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf immunochromatographische
Testsysteme, sie sollte aber nicht auf diese Systeme eingeschränkt sein.
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Immunochromatographische
Testsysteme bestehen typischerweise aus einer Anordnung einiger
der folgenden oder der gesamten folgenden Komponenten:
- – ein
Testgehäuse
mit Öffnungen
zur Zugabe von Proben und/oder Reagenzien, oder das als Fenster
zum Ablesen eines Testergebnisses agiert,
- – ein
probeaufnehmendes Element, z.B. eine saugfähige Matrix. Diese Komponente
kann auch eine gewisse Proben-Vorbehandlung (z.B. Extraktion) oder
eine gewisse physikalische Trennung, wie die Abtrennung des Blutplasmas
von roten Blutzellen, bewirken;
- – ein
Kontaktfeld, das eine identifizierbare Plakette oder ein identifizierbares
Etikett enthält,
das mit einem spezifischen Bindungspartner an den interessierenden
Analyten gebunden ist;
- – eine
flüssige
leitfähige
feste Phase (z.B. Nitrocellulose, Nylon usw.), an der, auf der oder
in der ein zweiter spezifischer Bindungspartner des Analyten immobilisiert
ist;
- – ein
flüssiges
saugfähiges
Material, um als Proben- oder Reagenssenke zu wirken;
- – andere
leitfähige
Membranen, Reagenskissen oder Träger,
je nachdem es für
die bestimmte Anwendung erforderlich ist.
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In
den verschiedenen Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung können das
Grundelement und das zweite Element (falls vorliegend) aus irgendeinem
geeigneten Material bestehen, das z.B. Kunststoffmaterialien, wie
Polycarbonat, Polyethylen, Mylar, Vinyl, Cellophan und Polystyrol,
sowie wasserfesten oder wasserbeständigen Karton oder ein ähnliches
Material einschließt.
Vorzugsweise bestehen das Grundelement und das zweite Element aus
laminiertem Karton, der ausreichend feuchtigkeitsundurchlässig ist,
um die Flüssigkeiten
zu enthalten, die an der Ausführung
des durch die Vorrichtung durchgeführten Assays beteiligt sind.
Alternativ dazu können
das Grundelement und das zweite Element aus einem feuchtigkeitsundurchlässigen Kunststoff
bestehen, wie Polycarbonat-Kunststoff, der als Lexan bekannt ist,
Polyvinylchlorid, Polypropylen, Polyethylen, Polystyrol und dergleichen.
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Vorzugsweise
umfasst das Grundelement der vorliegenden Erfindung eine obere und
eine untere Platte, die unter Bildung eines Testgehäuses verbunden
sind. Im oben ausführlich
beschriebenen ersten Aspekt wird das Aufnahmeteil zur Aufnahme eines
Applikators, wie eines Wattestäbchens,
eines Tauchstäbchens
oder einer anderen Probe- oder Probenahmevorrichtung, zweckmäßigerweise
in einer unteren Platte des Grundelements bereitstellt, wobei das
chromatographische Medium entweder an der Oberseite der unteren
Platte oder auf der Unterseite der oberen Platte des Grundelements
befestigt ist.
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Wenn
die Vorrichtung der Erfindung ein Grundelement und ein zweites Element
umfasst, das relativ zum Grundelement bewegt werden kann, umfasst
das Grundelement vorzugsweise eine obere und eine untere Platte,
die im Allgemeinen eine quadratische oder rechteckige Form aufweisen
und die entlang gegenüberliegender
Längskanten
miteinander verbunden sind, um ein Testgehäuse zu bilden. Vorzugsweise
umfasst das zweite Element dann ein im Allgemeinen quadratisches
oder rechteckiges planares Element, das in dem Testgehäuse aufgenommen
wird und in demselben gleitend zwischen der oberen Platte und der
unteren Platte bewegt werden kann.
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Das
chromatographische Medium in der Vorrichtung ist typischerweise
ein im Wesentlichen planarer Streifen, obwohl dies nicht bei allen
Anwendungen notwendig ist. Typischerweise umfasst das chromatographische
Medium eine feste Phase, die im Allgemeinen eine rechteckige Form
hat, die ein erstes und ein zweites Ende aufweist. In der gesamten
Beschreibung bezieht sich der Ausdruck "erstes Ende" auf das Ende, in dem Flüssigkeit
zuerst auf das chromatographische Medium aufgebracht wird, und der Ausdruck "zweites Ende" bezieht sich auf
das gegenüberliegende
Ende des chromatographischen Mediums. Die Flüssigkeit, die auf das erste
Ende oder in der Nähe
des ersten Endes der festen Phase des chromatographischen Mediums
aufgebracht wird, kann – muss
aber nicht – eine
Probe oder eine behandelte Probe sein. Die feste Phase des chromatographischen
Mediums besteht aus einem saugfähigen
oder porösen
Material, das als Medium für
die Dünnschichtchromatographie
von Analyt und Analyt-Antikörper-Konjugaten
geeignet ist, wie Nitrocellulose, Nylon, Rayon, Cellulose, Papier,
Siliciumdioxid oder nicht gewebten oder porösen synthetischen Materialien.
Das chromatographische Medium kann je nach Bedarf vorbehandelt oder
modifiziert sein. Typischerweise ist dieses chromatographische Medium lichtdurchlässig, so
dass gefärbte
Zonen, die auf demselben erscheinen, von jeder Seite aus betrachtet
werden können.
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In
mehreren Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung stehen Absorptionsmittel
in einem funktionsfähigen
Kontakt mit einem Ende oder beiden Enden des chromatographischen
Mediums. Solche Absorptionsmittel können aus jedem geeigneten Material
bestehen, das eine Flüssigkeit,
insbesondere eine wässrige
Flüssigkeit,
in ausreichendem Maße
festhält,
so dass die Flüssigkeit
durch das chromatographische Medium gezogen und in dem Absorptionsmittel
akkumuliert werden kann. Typischerweise schließen Materialien für solche
Absorptionsmittel Filterpapier ein, ohne aber darauf beschränkt zu sein.
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Eine
weitere Beschreibung von Elementen, die in Vorrichtungen gemäß der vorliegenden
Erfindung für
die Durchführung
von chromatographischen Assays oder Tests üblich sind, findet man ausführlich in
den oben erwähnten
Internationalen Patentanmeldungen Nr. PCT/US92/04425 und PCT/US94/13892.
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In
einem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung
bereit, die ein Grundelement umfasst, welches in einem Aufnahmeteil
vorgesehen ist, um einen Applikator aufzunehmen, auf dem eine Probe
aufgebracht ist. Zweckmäßigerweise ist
ein solches Aufnahmeteil in Form einer länglichen Mulde in dem Grundelement
ausgebildet, die so geformt ist, dass sie ein Wattestäbchen, ein
Tauchstäbchen
oder eine andere Aufnahmevorrichtung, auf das (die) eine Testprobe
aufgebracht wurde, aufnehmen kann. Die länglichen Mulde ist zweckmäßigerweise so
konstruiert, dass der Applikator oder die Aufnahmevorrichtung in
der länglichen
Mulde in einer ersten Position ohne Flüssigkeitskontakt mit dem chromatographischen
Medium der Testvorrichtung aufgenommen werden kann, und in dieser
ersten Position die Testprobe auf dem Applikator oder der Probenahmevorrichtung
unter geeigneter Extraktion oder mit anderen Reagenzien behandelt
werden kann, bevor der Applikator oder die Aufnahmevorrichtung in
der länglichen
Mulde in eine zweite Position bewegt wird, in der er (sie) in einem
Flüssigkeitskontakt
mit dem chromatographischen Medium steht, um so die Testprobe auf
das chromatographische Medium aufzutragen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann das Grundelement in der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung
separate obere und untere Platten aufweisen, wobei das chromatographische
Medium an der oberen Platte befestigt ist, und die untere Platte
mit einer integralen länglichen
Mulde versehen wird, z.B. durch Vakuumformen der unteren Platte
aus einem geeigneten Kunststoffmaterial wie Polyvinylchlorid. Alternativ
dazu kann die untere Platte aus einem geeigneten Karton oder Kunststoff
mit einer ausgestanzten Öffnung,
die eine geeignete längliche
Mulde definiert, mit einer flexiblen fluidundurchlässigen Membran- Deckschicht bestehen,
die über
dem ausgestanzten Loch vorliegt, um die längliche Mulde zu definieren.
Eine bevorzugte Vorrichtung gemäß diesem
Aspekt der Erfindung wird unter Bezugnahme auf die nachstehenden 1 und 2 ausführlicher
beschrieben.
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In
anderen Aspekten der oben ausführlich allgemein
vorliegenden Erfindung umfasst die Vorrichtung ein Grundelement
und ein zweites Element, wobei das zweites Element relativ zum Grundelement
aus einer ersten in eine zweite Position bewegt werden kann. Vorzugsweise
ist diese Bewegung eine gleitende Bewegung des zweite Element relativ
zum Testgehäuse,
welches das Grundelement umfasst, wie oben allgemein diskutiert
wurde. Vorzugsweise stellt das Grundelement auch ein längliches
Gehäuse
bereit und ist das zweite Element ein längliches Element, das zwischen
der ersten Position und der zweiten Position in dem Gehäuse gleitend
bewegt werden kann. Bestimmte Ausführungsformen dieser Aspekte
der vorliegenden Erfindung werden in den nachstehenden 3 bis 8 ausführlich beschrieben.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Verschiedene
Merkmale von Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden in den beigefügten Zeichnungen beispielhaft
erläutert,
ohne die Erfindung darauf einzuschränken. In den beigefügten Zeichnungen:
umfasst 1(a) eine Draufsicht und (b) einen Querschnitt
einer chromatographischen Assay- oder Testvorrichtung gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung;
ist 2 eine
Darstellung in aufgelösten
Einzelteilen einer alternativen Ausführungsform des Grundelements
der Vorrichtung von 1;
umfasst 3(a) Draufsichten und (c) Seitenrisse
einer chromatographischen Assay- oder Testvorrichtung gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung;
umfasst 4 eine Reihe von Draufsichten einer anderen
Ausführungsform
einer Vorrichtung gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung;
umfasst 5(a) Draufsichten
und (c), (d) Seitenrisse einer chromatographischen Assay- oder Testvorrichtung
gemäß einem
dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung;
zeigt 6 Draufsichten
einer anderen Ausführungsform
einer Vorrichtung gemäß dem dritten
Aspekt der Erfindung;
zeigt 7 eine
weitere Ausführungsform
einer chromatographischen Assay- oder
Testvorrichtung gemäß der Erfindung,
die für
Antigen-Assay-Arbeitsweisen, bei denen Blut als Testprobe verwendet
wird, besonders geeignet ist;
zeigt 8 diagrammartig
noch eine andere Ausführungsform
einer Assay- oder Testvorrichtung gemäß der Erfindung.
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Wenn
man sich zuerst auf 1 bezieht, so wird
dort eine Assay- oder Testvorrichtung gezeigt, in der ein Applikator,
insbesondere eine Probenahmevorrichtung, wie ein Wattestäbchen oder
ein Tauchstäbchen – wenn dieselbe
vollständig
eingeführt
ist – eine
Flüssigkeitsleitungsbrücke zwischen
dem Applikator und einem chromatographischen Teststreifen, insbesondere
einem immunochromatographischen Teststreifen, bewirkt, wodurch die
Entwicklung des Tests eingeleitet wird. 1a ist
eine Draufsicht einer Testvorrichtung dieses Typs, die ein Grundelement 1 umfasst,
das aus einer oberen Platte und einer unteren Platte besteht, die
ein Testvorrichtungsgehäuse bilden,
und ein Fenster 2 zum Ablesen des Testergebnisses enthält. Das
Gehäuse
enthält
auch eine Öffnung 3 in
seiner oberen Platte zum Einfügen
eines Wattestäbchens,
eines Tauchstäbchens
oder einer anderen Probenahmevorrichtung. Ein immunochromatographischer
Teststreifen 5 befindet sich auf der Unterseite der oberen
Platte des Grundelements 1 und ist mit einer schützenden
Sperrschicht 6 bedeckt, die ein erstes Ende 8 des
Teststreifen 5 frei und ungeschützt lässt. Eine längliche Mulde oder ein Reagensreservoir 4 ist
in der unteren Platte des Grundelements 1 ausgebildet.
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1b zeigt
einen Querschnitt entlang der Linie A-A der Vorrichtung von 1a,
wobei ein Wattestäbchen 7 vollständig in
die Mulde oder das Reagensreservoir 4 der Vorrichtung eingefügt ist.
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Die
in den 1a und 1b gezeigte
geschlossene Testvorrichtung umfasst ein Testvorrichtungsgehäuse, das
die obere Platte umfasst, in welcher der immunochromatographische
Teststeifen 5 untergebracht oder aufgenommen ist, der vollkommen,
mit Ausnahme seines ersten Endes oder Ursprungs 8, von
der flüssigkeitsundurchlässigen schützenden
Sperrschicht 6 eingeschlossen ist. Die untere Platte des
Testvorrichtungsgehäuses
weist eine längliche
Mulde auf, die zur Aufnahme eines Wattestäbchens, eines Tauchstäbchens oder
einer anderen Probenahmevorrichtung durch die Öffnung 3 in dem Gehäuse geeignet
ist. Die längliche
Mulde kann vor, während
oder nach dem Einführen
des Wattestäbchens,
Tauchstäbchens
oder einer anderen Probenahmevorrichtung Reagenzien durch die Öffnung 3 aufnehmen.
Alternativ dazu kann die längliche
Mulde als Reagensreservoir wirken, indem sie zweckmäßige Reagenzien
aufweist, die vorher durch flexible Packmittel und zerbrechliche
Dichtungen in der Mulde gepackt wurden. In dieser Alternative würde das
Einführen
des Wattestäbchens,
Tauchstäbchens
oder einer anderen Probenahmevorrichtung in die längliche
Mulde die Dichtung (Dichtungen) zerbrechen, wodurch die Probenahmevorrichtung
dem Reagens (den Reagenzien) ausgesetzt wird.
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In
vielen Fällen
ist es vorteilhaft, eine Probe auf einer Probenahmevorrichtung dem
zweckmäßigen Reagens
(Reagenzien) während
eines bestimmten Zeitspanne auszusetzen, bevor die Testentwicklung
eingeleitet wird, um z.B. eine Solubilisierung oder Extraktion von
diagnostisch signifikanten Antigenen zu bewirken. Die in den 1a und 1b gezeigte
Testvorrichtung ist so gestaltet, dass ein partielles Einführen der
Probenahmevorrichtung 7 in die längliche Mulde 4 die
Vorrichtung 7 in einer ersten Position lokalisiert, die
eine Reagenszugabe zur Testprobe ermöglicht, ohne dass die Testentwicklung eingeleitet
wird. Nachdem man eine Zeit für
Extraktionen/Solubilisierungen von Antigenen in der Probe verstreichen
ließ,
etabliert dann das vollständige
Einführen
der Vorrichtung 7 in eine zweite Position – wie in 1b gezeigt
wirdd – einen
Flüssigkeitskontakt zwischen
der Vorrichtung 7 und dem ersten Ende oder Ursprung 8 des
immunochromatographischen Teststreifens 5. Die Testentwicklung
ist somit eingeleitet und schreitet bis zur Erschöpfung des
Reagens oder der Probe fort, oder bis der Flüssigkeitskontakt durch teilweise
(oder vollständige)
Entnahme der Vorrichtung 7 abgebrochen wird.
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2 zeigt eine alternative Ausgestaltung des
Grundelements der Vorrichtung von 1.
In der alternativen Vorrichtung umfasst das Gehäuse eine obere Platte 21 bzw.
eine untere Platte 26. Wie in 2(a) gezeigt
wird, hat die obere Platte 21 eine schwenkbare "Tür" 24 zum Einführen eines
Wattestäbchen,
eines Tauchstäbchens
oder einer anderen Probenahmevorrichtung und zur Zugabe eines Reagens
(von Reagenzien), zusammen mit einem Fenster 25 zum Ablesen
der Testergebnisse. Die 2(b) zeigt
die Unterseite der oberen Platte 21, an der ein immunochromatographischer
Teststreifen befestigt ist, der vollkommen, außer seines Probe-aufhehmenden
ersten Endes oder Ursprungs 22, durch eine feuchtigkeitsundurchlässige schützende Sperrschicht 23 geschützt ist.
Die obere Platte 21 besteht vorzugsweise aus laminiertem
Karton oder Kunststoff und ist so ausgestaltet, dass sie durch Massenproduktion
mittels Stanzen und Drucken hergestellt werden kann, wobei die Komponentenablage
durch einen vollständig
automatisierten Zusammenfügevorgang
hoher Geschwindigkeit erfolgt. Die 2(c) zeigt
die untere Platte 26 mit integraler länglicher Mulde 27.
Die untere Platte wird vorzugsweise aus einem geeigneten Kunststoffmaterial
wie Polyvinylchlorid vakuumgeformt. Alternativ dazu kann ein laminierter
Karton oder eine Kunststoffplatte mit einem ausgestanzten Loch,
das eine geeignete längliche Mulde
definiert, verwendet werden, und eine flexible feuchtigkeitsundurchlässige Membran
verwendet werden, die über
dem ausgestanzten Loch angeordnet ist, um die längliche Mulde zu bilden. Wie
oben beschrieben wurde, kann die längliche Mulde auch befähigt sein,
ein vorher gepacktes Reagens (Reagenzien) aufzunehmen, so dass das
Einführen
einer Probenahmevorrichtung die Reagenzien für die Probe auf der Probenahmevorrichtung
freisetzt.
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Das
Zusammenfügen
der in 2 gezeigten Vorrichtung würde aus
dem Verbinden der oberen Platte mit der unteren Platte bestehen.
Die untere Platte würde
vorzugsweise in situ geformt werden und unter Verwendung einer vollständig automatisierten
Hochgeschwindigkeits-Form/Füll/Verschließmaschine,
wie sie für
das Blisterverpacken vieler billiger Verbraucher-Massenprodukte
verwendet wird, an die obere Platte gebunden werden.
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In
den Ausführungsformen
der Erfindung, die in den 3 bis 8 gezeigt
werden, können
die Komponenten einer geschlossenen Testvorrichtung relativ zueinander
bewegt werden, so dass sie während
des Verlaufs eines Tests (einschließlich zur Initiierung und bei
der Vervollständigung)
neu positioniert werden können,
um das Auftragen einer Testprobe und verschiedener Flüssigkeitsströme und somit
die Entwicklung des Tests zu manipulieren oder zu steuern. Indem
man eine Strömungskontrolle durch
das erneute Positionieren von Komponenten in einer geschlossenen
Testvorrichtung ermöglicht,
erlaubt es demgemäß die Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung, dass ein großer Bereich von Testarbeitsweisen
einfach und effizient vervollständigt
werden kann.
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3 erläutert
eine geschlossene Assay- oder Testvorrichtung, in der eine Zeitspanne
statischer Vor-Inkubation der Probe mit Konjugat verwendet wird,
bevor das Strömen
und Abfangen von Reagens in einem chromatographischen Medium beginnt.
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3(a) zeigt eine geschlossene Testvorrichtung,
die ein Gehäuse
oder Grundelement umfasst, das eine obere Platte 37 einschließt, die
die Probenzugabeöffnung 31 zusammen
mit dem Fenster 34 zum Ablesen der Ergebnisse des Assays
oder Tests einschließt.
Das Gehäuse
oder Grundelement umfasst auch eine untere Platte 38, wie
in 3(b)(ii) gezeigt wird. Ein zweites
Element in Form eines beweglichen Elements 36 ist als gleitende
Platte ausgebildet, die aus einer ersten Position in eine zweite
Position relativ zum Grundelement bewegt werden kann. 3(b)(i) zeigt die Unterseite der oberen
Platte 37 und zeigt das Konjugatfeld 32, das an
der Unterseite der oberen Platte 37 unterhalb der Probenzugabeöffnung 31 befestigt
ist, zusammen mit dem Absorptionsmittelfeld 35. Der immunochromatographische
Teststreifen 33 ist an dem zweiten Element 36 befestigt,
das von einer ersten Position (durchgezogene Linien) in eine zweite
Position (gestrichelte Linien) bewegt werden kann.
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3(c)(i) ist ein Seitenriss der Vorrichtung von 3a mit
den Komponenten in der ersten Position. Die Probe wird zum Konjugatfeld 32 durch
die Öffnung 31 gegeben
und bildet erneut das Konjugat. Kein Strömen ist möglich, so dass ein Vor-Inkubationsschritt
zwischen dem Konjugat und dem Analyten in der Probe stattfinden
kann. 3(c)(ii) zeigt die Komponente
der Vorrichtung in der zweiten Position, in der ein bewegliches
zweites Element 36 so bewegt wurde, dass der Ursprung des
immunochromatographischen Teststreifens 33 in einem Flüssigkeitskontakt
mit der Proben/Konjugat-Mischung im Konjugatfeld 32 steht.
Nun können
ein Strömen
von Reagens und die Testentwicklung über den immunochromatographischen
Teststreifen 33 (in den ein Abfangband eingefügt ist)
zum Absorptionsmittel 35 erfolgen.
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Wie
oben beschrieben wurde, werden in bevorzugten Konstruktionen in
diesem Aspekt der vorliegenden Erfindung ein aus drei Platten bestehendes
Grundelement oder Gehäuse
verwendet, in dem die obere Platte und die untere Platte derartig
befestigt sind, dass eine bewegliche mittlere Platte oder ein zweites
Element gesteuert und geführt
werden kann. Die Testkomponenten können an irgendeiner der Platten
in irgendeiner Weise befestigt werden, die notwendig ist, um den
Anforderungen zur Vervollständigung
des bestimmten Tests zu genügen.
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Die 4 erläutert
eine alternative Ausführungsform
der in 3 gezeigten Testvorrichtung, basierend
auf den Testanforderungen und den oben in 3 beschriebenen
Komponenten-Anordnungen, die eine Zeitspanne der Vor-Inkubation einer Probe
mit einem Konjugat vor dem Beginn des Strömens/Abfangens ermöglicht.
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4(a) zeigt die Testvorrichtung 41 in
einer ersten oder geschlossenen Position. Das Grundelement der Vorrichtung
umfasst eine obere Platte 413 mit einem Fenster 42,
durch das Ergebnislinien 45 auf der festen Phase 47 beobachtet werden
können. Die
Probenöffnung 44 ist
in der ersten Position geschlossen, und ein Informationsfenster 43 kann
leer sein oder gedruckte Informationen über das Fortfahren des Tests
zur zweiten Position aufweisen.
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Ein
am Punkt 46 angelegter Druck verursacht eine Verlagerung
der beweglichen Platte 410, die das zweite Element bildet,
zur zweiten Position, wie in 4(b) gezeigt
wird. In dieser Position ist die Probenöffnung 44 offen, und
das Informationsfenster 43 kann Informationen über die
Zugabe der Testprobe an Öffnung 44 aufweisen.
Das Ergebnisfenster 42 wird durch die gleitende Platte 410 geschlossen, während die
Vorrichtung sich in der zweiten Position befindet.
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4(c) zeigt die Unterseite der oberen Platte 413,
die zusammen mit der unteren Platte 412 das Grundelement
der Vorrichtung ausmacht. 4(d) zeigt
die Oberseite der unteren Platte 412 mit einem daran befestigten
immunochromatographischen Teststreifen 49. Der Teststreifen 49 besteht
aus der festen Phase 47 sowie der Sperre 48, die
zusammen mit einer ähnlichen
in 4(e) gezeigten Sperre 415 dahingehend
wirkt, dass der Bereich der Verlagerung der beweglichen Platte 410 vorgeschrieben
ist.
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4(e) zeigt die Unterseite der beweglichen
mittleren Platte 410. Ein klarer Kunststoffträgerstreifen 416,
der vorher mit einer Sperre 415, dem Konjugatfeld 41.7 und
dem Absorptionsmittel 419 laminiert wurde, ist an der Platte
befestigt. Die Platte hat ein Fenster 418 (das in gestrichelten
Linien gezeigt wird), welches sich mit der Fensteröffnung 42 der
oberen Platte deckt, wenn sich der Test in der ersten Position befindet.
Das Konjugatfeld 417 wird durch ein Loch oder eine Perforation
(punktiert) in der Platte 410 und ein entsprechendes Loch
oder eine entsprechende Perforation im Trägerstreifen 416 zugänglich gemacht.
Die Oberseite der beweglichen Platte 410 kann mit Informationen
bedruckt sein, die so angeordnet sind, dass sie im Informationsfenster 43 in
der ersten Position und der zweiten Position erscheinen. Die obere
Platte und die untere Platte 413 bzw. 412 können durch
ein Klebeband an den Längskanten
derselben verbunden sein, so dass die mittlere Platte 410 frei
bleibt, um innerhalb des Grundelements der Vorrichtung zu gleiten.
Dieses Format ist so ausgelegt, dass es für kostengünstige, vollständig automatisierte
Zusammenfügevorgänge mit
hoher Geschwindigkeit geeignet ist, z.B. können die Platten geschnitten,
bedruckt werden und die relevanten Komponenten in einem kontinuierlichen
Arbeitsvorgang befestigt werden. In dieser Stufe können die Platten
gestapelt und in einem Magazin gelagert werden, bis sie zur Vervollständigung
der Montage benötigt
werden. Die drei Platten können
dann aus den Magazinen zu einem Aufnahme- oder Förderband geschickt werden,
die Kanten können
mit einem Klebeband verbunden werden, und die zusammengefügte Vorrichtung
kann in einem weiteren Arbeitsgang in einem dicht verschlossenen
Beutel verpackt werden.
-
Die
Testmethode für
eine in 4 gezeigte Vorrichtung besteht
darin, zuerst die bewegliche mittlere Platte 410 in eine
zweite Position zu bewegen und die Probe in die Reagensöffnung 44 zu
geben. In dieser Position wird das Konjugatfeld 417, das
durch die Probenöffnung 44 und
entsprechenden Löcher oder
Perforationen in der Platte 410 und dem Trägerstreifen 416 zugänglich ist,
von der festen Phase 47 getrennt, so dass kein Strömen/Abfangen
erfolgt. Nach einer Zeitspanne der Vor-Inkubation der Probe mit dem Konjugat
im Feld 417, kehrt die bewegliche Platte 410 zur
ersten Position zurück.
Dies stellt einen Kontakt zwischen dem Konjugatfeld 417 und
der festen Phase 47 des immunochromatographischen Teststreifens 49 her,
wodurch die Entwicklung des Assays oder Tests ermöglicht wird.
Das Ergebnis kann durch das Ergebnisfenster 42 abgelesen
werden.
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5 erläutert
eine andere Ausführungsform
der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung, die die Verwendung eines
Vorwärtsströmens der
Probe entlang der festen Phase zum Abfangen des Analyten in der
Probe, gefolgt von dem Rückwärtsströmen entlang
der festen Phase zum Markieren einschließt. Die Fähigkeit zur Durchführung einer
Vorwärtsströmung und
einer Rückwärtsströmung entlang
der festen Phase ist ein Vorteil in verschiedenen Assaytypen. Z.B.
- – verdunkeln
stark pigmentierte Proben (z.B. lysiertes Blut) die visuelle Beurteilung
einer sich entwickelnden Farbe an der Nachweis(Abfang)linie der
festen Phase. Die Fähigkeit
zur Strömungsumkehr
mit z.B. einer sauberen Waschlösung
ermöglicht
es, dass das Ergebnis klar ersichtlich ist.
- – Bei
einigen Testanwendungen kann das an den Analyten gebundene Konjugat
das effiziente Abfangen des Komplexes an der Abfanglinie sterisch behindern.
- – Für serologische
Assays kann der interessierende spezifische Antikörper bei
der Vorwärtsströmung abgefangen
und bei der Rückwärtsströmung markiert
werden. Die Störung
durch den sehr großen Überschuss
an nicht spezifischem Antikörper
verhindert die Verwendung anderer Assay-Konfigurationen für serologische Assays.
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5a zeigt
eine Ausführungsform
einer Vorrichtung unter Verwendung sowohl der Vorwärtsströmung als
auch der Rückwärtsströmung und
zeigt die obere Fläche
der oberen Platte 59 des Grundelements, das ein Testgehäuse bildet.
Die obere Platte schließt
eine Probenöffnung 51,
ein Fenster 52 zur Bestätigung
des Strömens
von Reagens, ein Fenster 53 zum Ablesen der Ergebnisse
des Tests oder Assays zusammen mit einer Reagensöffnung 54 ein.
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5b(i) zeigt die untere Fläche der oberen Platte 59 des
Testgehäuses,
an der eine Probe oder ein Probenfeld 55, ein Absorptionsmittelfeld 56 und ein
Reagensfeld 57 befestigt sind. 5b(ii) zeigt
die Bewegung eines beweglichen zweiten Elements 512, an
dem die immunochromatographische feste Phase 58 befestigt
ist, aus einer ersten Position in eine zweite Position relativ zur
unteren Platte 511 des Grundelements des Testgehäuses.
-
5(c) und (d) zeigen die Positionierung des
beweglichen Elements 512 relativ zum Grundelement oder
Testgehäuse
und die Reagensströme
in der ersten Position bzw. zweiten Position. Wenn die Komponenten
in der ersten Position vorliegen, wird ein Vorwärtsströmen von Reagenzien und ein
Abfangen des Analyten in der Probe ermöglicht. Die Probe wird über die
Probenöffnung 51 zu
dem Probenfeld 55 gegeben. Das Strömen von Proben erfolgt entlang der
festen Phase 58 in der durch Pfeile angezeigten Richtung
in das Absorptionsmittelfeld 56 (das Strömen kann
durch das Fenster 52 beobachtet werden und bis zur Erschöpfung von
Reagens/Probe fortgesetzt werden, oder bis die Komponenten sich
zur zweiten Position bewegt haben). In der zweiten Position sorgt
ein Rückwärtsströmen der
Reagenzien für eine
Markierung. Flüssigkeit
wird durch die Reagensöffnung 54 zugegeben,
um Konjugat wieder in dem Konjugatfeld 57 herzustellen.
Konjugat strömt
entlang der festen Phase 58 in das Absorptionsmittel 56, und
das Ergebnis kann durch das Fenster 53 beobachtet werden.
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Wie
oben festgestellt wurde, ist dieses Assay-Format besonders für serologische
Assays geeignet. Für
den Nachweis von z.B. Antikörpern
gegen HIV im menschlichen Blut wäre
die Arbeitsweise unter Verwendung dieser Vorrichtung wie folgt:
- – (i)
Wenn die Komponenten in der ersten Position vorliegen, wird menschliches
Blut über
die Öffnung 51 zu
einer Bluttrennmembran 55 gegeben. Plasma fließt über die
feste Phase 58, und Antikörper gegen HIV binden sich
an ein Band von HIV-spezifischem Antigen, das in der festen Phase
bei Y immobilisiert ist.
- – (ii)
Nach einer vorgegebenen Strömungszeit oder
-länge
werden die Komponenten zur zweiten Position bewegt. Flüssigkeit
(z.B. Puffer), die durch Öffnung 57 zugegeben
wird, verursacht, dass Konjugat (anti-humanes IgG), das mit einer sichtbaren
Markierung verbunden ist, die feste Phase 58 herunter strömt und sich
an irgendwelche humane Antikörper
bindet, die bei Y abgefangen werden. Eine Akkumulierung der Farbe
an Y wird durch das Fenster 53 beobachtet.
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6 erläutert eine
Variante des Formats der 5, und die
Komponentenanordnungen und Reagens-Strömungswege sind wie in Bezug
auf 5 beschrieben. Vorrichtung 64 wird
mit dem zweiten Element 65 in seiner ersten Position relativ zum
Grundelement oder Testgehäuse 66 versehen. Zur
Durchführung
eines Tests wird das Element 65 in die zweite Position
(die durch internes Sperren definiert ist) bewegt, und die Probe
wird zur Probenöffnung 61 gemäß den Anweisungen
gegeben, die in dem Informationsfenster (S) angegeben sind. Reagens
wird zur Reagensöffnung 62 gemäß den Anweisungen
gegeben, die in dem Informationsfenster (R) angegeben sind, um Konjugat,
das in dem Konjugatfeld unter der Öffnung 62 enthalten
ist, zurückzubilden.
Das Element 65 kehrt dann zur ersten Position relativ zum
Testgehäuse 66 zurück, und
durch diesen Vorgang schließen
sich die Öffnungen
und Informationsfenster, das Probenfeld wird von der festen Phase abgetrennt,
das Konjugatfeld stellt einen Kontakt mit der festen Phase und der
Rückwärtsströmungsmarkierung
und Testentwicklungsströmung
her, wie in Bezug auf 5 beschrieben
wurde. Das Testergebnis wird dann in dem Fenster 63 abgelesen.
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Die
in 7 gezeigte Vorrichtung ist zur
Verwendung bei Antigennachweis-Methoden,
z.B. zum Nachweis von Antigenen, die für bakterielle, virale und einzellige
Krankheitserreger spezifisch sind, in Blutproben besonders geeignet.
Die Testvorrichtung der 7 umfasst
eine obere Platte und eine untere Platte 710 bzw. 711,
die in den 7a bzw. 7b gezeigt
werden, zusammen mit einer gleitenden Platte 712, die in
den 7c bzw. 7d gezeigt wird, die in einem
Testgehäuse
gleitet, das durch die obere Platte und die untere Platte gebildet
wird, welche entlang ihrer Längskanten
verbunden sind, um dieses Gehäuse
zu bilden. Die obere Platte 710 schließt eine Reagensöffnung 78 und
ein Fenster 79 zum Beobachten der Ergebnisse der Testentwicklung
ein. Der Teststreifen 71 befindet sich auf der unteren
Platte 711 und umfasst ein Absorptionsmittelfeld 72 und
ein Konjugatfeld 73, wobei die feste Phase des immunochromatographischen
Mediums 74 zwischen diesen Feldern lokalisiert ist. Über dem
Teststreifen 71 ist eine klare Schutzmembran 75 angeordnet,
die das Absorptionsmittelfeld 72 vor einem Benetzen durch Plasma
aus einer Blutprobe schützt,
die auf die Assay-Vorrichtung aufgebracht wurde, wenn die gleitende
Platte 712 zur ersten Position zur Entwicklung der Testergebnisse
zurückkehrt.
Die Schutzmembran 75 ist mit einem Loch oder einer Perforation
versehen, die sich mit dem Konjugatfeld 73 deckt.
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Wie
in den 7c und 7d gezeigt
wird, ist die gleitende Platte 712 mit einem Reagensfeld 77 zusammen
mit einem Bluttrennungsmodul 76 versehen, wie ausführlicher
in den 7e und 7f gezeigt wird.
In den 7e und 7f umfasst
das Bluttrennungsmodul einen Trägerstreifen,
in dem eine Öffnung 714 ausgebildet
ist. Die Öffnung 714 ist
mit einer saugfähigen
Matrix und einer Bluttrennmembran 715 bedeckt, vorzugsweise
einer Mehrschichten-Trennmembran, wie einer MPS-Membran (erhältlich von
Spectral Diagnostics Inc., Toronto, Ontario, Kanada).
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Bei
der Verwendung der in 7 gezeigten Vorrichtung
wird die gleitende Platte 712 in die zweite Position bewegt,
wie in der 7c gezeigt wird, und eine Blutprobe
wird durch die offene Öffnung 78 in der
oberen Platte 710 zur Vorrichtung gegeben. Plasma wird
von der Blutprobe durch das Trennungsmodul 76 abgetrennt,
und wenn das Trennungsmodul 76 mit dem Konjugatfeld 73 in
dieser Position in Kontakt steht, dringt Plasma in das Konjugatfeld 73 ein.
Nach einer geeigneten Zeitspanne, z.B. 1 Minute, wird die gleitende
Platte 712 in die erste Position bewegt, in der sich das
Trennungsmodul 76 über
das Absorptionsmittelfeld 72 bewegt (das Absorptionsmittelfeld 72 ist
aber durch die Schutzmembran 75 vor einem Benetzen durch
Plasma vom Trennungsmodul 76 geschützt). In dieser Position steht
das Reagensfeld 77 mit dem Konjugatfeld 73 in
Kontakt. Eine zweckmäßige Menge
an Entwicklerreagens wird durch die Öffnung 78 zum Reagensfeld 77 gegeben,
so dass das zugefügte
Reagens die Konjugat/Plasma-Mischung entlang der festen Phase 74 zum
Absorptionsmittelfeld 72 verschiebt. Nach einer geeigneten
Zeitspanne wird das Testergebnis durch das Fenster 79 beobachtet.
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8 zeigt
diagrammartig eine weitere Ausführungsform
der Assay- oder Testvorrichtung der vorliegenden Erfindung, die
gemäß Prinzipien
arbeitet, die denjenigen der in 5 gezeigten
Vorrichtung ähnlich
sind, wobei jedoch, während
die Vorrichtung der 5 unter Verwendung
einer nacheinander erfolgenden Vorwärtsströmung und Rückwärtsströmung unter Abfangen beim Vorwärtsströmen, gefolgt
von dem Markieren beim Rückwärtsströmen betrieben
wird, die Vorrichtung in 8 so ausgestaltet ist, dass
sie ein Durchführen
dieser sequentiellen Assays nur unter Verwendung des Vorwärtsströmens ermöglicht,
d.h. wobei die Probe und das Konjugat nacheinander auf das gleiche
Ende oder den gleichen Ursprung des chromatographischen Mediums aufgetragen
werden.
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Die
in 8 gezeigte Vorrichtung umfasst ein Grundelement
des Testgehäuses,
das aus einer oberen Platte 86 und einer unteren Platte 87 besteht. Die
obere Platte 86 ist mit zweckmäßigen Öffnungen und Fenstern zur Zugabe
von Reagenzien und Proben und zur Beobachtung der Testergebnisse
versehen. Auf der Unterseite der oberen Platte 85 sind
ein Probenauftragsfeld 84, das ein Bluttrennmodul – wie unter
Bezugnahme auf die obige 7 beschrieben wurde – umfassen
kann und ein Konjugatfeld lokalisiert. Das zweite Element der Vorrichtung
der 8, das relativ zum Testgehäuse, umfassend die Platten 86 und 87,
zwischen der ersten Position und der zweiten Position beweglich
ist, wie gezeigt ist, umfasst ein chromatographisches Medium 81 in
Flüssigkeitskontakt
an einem Ende mit einem Absorptionsmittelfeld 82, über dem
eine flüssigkeitsundurchlässige Sperrmembran 83 angeordnet
ist.
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Bei
der Verwendung der in 8 gezeigten Vorrichtung wird
die Vorrichtung anfänglich
in die erste Position gebracht – wie
gezeigt wird –,
wo das Probenauftragsfeld 84 mit dem ersten Ende oder Ursprung
des chromatographischen Mediums 81 in Kontakt steht. Die
Probe wird auf das Auftragsfeld 84 aufgebracht und strömt das chromatographische
Medium hinauf zum Absorptionsmittelfeld 82. Nach einer
geeigneten Zeitspanne wird das zweite Element in die zweite Position
bewegt – wie
gezeigt wird –,
wo das Konjugatfeld 85 mit dem ersten Ende oder Ursprung
des chromatographischen Mediums 81 in Kontakt gebracht
wird. Das Probenauftragsfeld 84 ist oberhalb des Absorptionsmittelfeldes 82 positioniert, und
da über
dem Absorptionsmittelfeld die Sperrmembran 83 angeordnet
ist, steht das Probenfeld 84 in dieser Position in keinem
Flüssigkeitskontakt
mit dem chromatographischen Medium. Durch die Zugabe von Reagens
zum Konjugatfeld 85 wird Konjugat auf das erste Ende oder
den Ursprung des chromatographische Mediums 81 aufgetragen
und ein Strömen
von Konjugat entlang des chromatographischen Mediums zur Entwicklung
des Assays ermöglicht.