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TECHNISCHES
GEBIET
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Diese
Erfindung bezieht sich auf isolierte Proteine, die eine inhibitorische
Aktivität
auf das Wachstum von Pilzen und Bakterien ausüben, wobei Pilze und Bakterien
irgendwelche mikrobiellen Pathogene von Pflanzen und Tieren miteinschließen. Die
Erfindung bezieht sich auch auf rekombinante Gene, die Sequenzen
kodierend für
antimikrobielle Proteine enthalten, deren Expressionsprodukte etwas
zur Abwehr einer Pflanzenzelle oder einer Zelle eines anderen Organismus
gegen die Invasion durch mikrobielle Pathogene beisteuern können. Die Erfindung
bezieht sich ferner auf die Verwendung der Proteine und/oder Gene
kodierend für
die Proteine zur Kontrolle von Mikroben in menschlichen und tierärztlichen
klinischen Gegebenheiten.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Mikrobielle
Krankheiten von Pflanzen sind ein bedeutendes Problem für die landwirtschaftlichen
und gärtnerischen
Industrien. Pflanzenkrankheiten im allgemeinen verursachen jährlich Erneteverluste
im Bereich von Millionen Tonnen Ernte, wobei Pilzkrankheiten und
bakterielle Krankheiten für
bedeutende Anteile an diesen Verlusten verantwortlich sind. Ein
möglicher
Weg, die Pilz- und Bakterienkrankheiten zu bekämpfen, ist es, transgene Pflanzen
zur Verfügung
zu stellen, die in der Lage sind, ein Protein oder Proteine zu exprimieren, die
durch irgendeine Art und Weise die Resistenz der Pflanze gegenüber pathogenem
Befall erhöhen.
Eine einfache Strategie ist es, zuerst ein Protein mit antimikrobieller
Aktivität
in vitro zu identifizieren, die für das Protein kodierende DNA
Sequenz zu klonieren, ein chimäres
Genkonstrukt für
die effiziente Expression des Proteins in Pflanzen herzustellen,
dieses Gen auf transgene Pflanzen zu übertragen und den Effekt des
eingeführten
Gens auf die Resistenz gegenüber
mikrobiellen Pathogenen durch den Vergleich mit Kontrollpflanzen
zu untersuchen.
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Der
erste und wichtigste Schritt in der Strategie zur oben beschriebenen
Krankheitskontrolle ist es, ein Protein mit starker antimikrobieller
Aktivität
zu identifizieren. In den letzten Jahren wurden viele verschiedene Pflanzenproteine
mit antimikrobieller und/oder antimykotischer Aktivität identifiziert
und beschrieben. Diese Proteine wurden in verschiedene Klassen eingeteilt,
entweder anhand ihres vermuteten Wirkungsmechanismus und/oder ihrer
Aminosäuresequenz-Homologien.
Diese Klassen schließen
die folgenden ein: Chitinasen (Roberts, W.K. et al. [1986] Biochim.
Biophys. Acta 880:161–170); β-1,3-Glukanasen
(Manners, J.D. et al. [1973] Phytochemistry 12:547–553); Thionine
(Bolmann, H. et al. [1988] EMBO J. 7:1559–1565 und Fernandez de Caleya,
R. et al. [1972] Appl. Microbiol. 23:998–1000); Permatine (Roberts,
W.K. et al. [1990] J. Gen. Microbiol. 136:1771–1778 und Vigers, A.J. et al.
[1991] Mol. Plant-Microbe Interact. 4:315–323); Ribosomen-inaktivierende
Proteine (Roberts, W.K. et al. [1986] Biochim. Biophys. Acta 880:161–170 und
Leah, R. et al. [1991] J. Biol. Chem. 266:1564–1573); pflanzliche Defensine
(Terras F.R.G. et al. [1995] The Plant Cell 7:573588); Chitin-bindende
Proteine (DeBolle, M.F.C. et al. [1992] Plant Mol. Biol. 22:1187–1190 und
Van Parijs, J. et al. [1991] Planta 183:258–264); Thaumatin-ähnliche
oder Osmotin-ähnliche
Proteine (Woloshuk, C.P. et al. [1991] The Plant Cell 3:619–628 und
Hejgaard, J. [1991] FEBS Letts. 291:127–131); PRI-Typ Proteine (Niderman,
T. et al. [1995] Plant Physiol. 108:17–27); die unspezifischen Lipidtransfer-Proteine
(Terras, F.R.G. et al. [1992] Plant Physiol. 100:1055–1058 und
Molina, A. et al. [1993] FEBS Letts. 3166:119–122), und die knottin- oder knottin-ähnlichen-Proteine
(Cammue, B.P.A. et al. [1992] J. Biol. Chem. 67:2228–2233).
Außerdem
sind Pflanzen nicht die einzige Quelle an antimikrobiellen Proteinen
und es gibt viele Berichte über
die Isolierung von antimikrobiellen Proteinen aus tierischen und
mikrobiellen Zellen (Übersichtsartikel
in Gabay, J.E. [1994] Science 264:373–374 und in "anti-microbial peptides" [1994] CIBA Foundation
Symposium 186, John Wiley and Sons Publ., Chichester, UK).
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Es
gibt einige Anzeichen dafür,
dass die ektopische Expression von Genen kodierend für Proteine,
die an vitro antimikrobielle Aktivität aufweisen, in transgenen
Pflanzen zu einer erhöhten
Resistenz gegenüber
mikrobiellen Pathogenen führen
kann. Beispiele für
eine solche hergestellte Resistenz beinhalten transgene Pflanzen,
die Gene exprimieren kodierend für:
eine Pflanzen-Chitinase, entweder alleine (Broglie, K. et al. [1991]
Science 254:1194–1197)
oder in Kombination mit einer β-1,3-Glucanase
(Van den Elzen, P.J.M. et al. [1993] Phil. Trans. Roy. Soc. 342:271–278); ein
pflanzliches Defensin (Terras, F.R.G. et al. [1995] The Plant Cell
7:573–588);
ein Osmotin-ähnliches
Protein (Liu, D. et al. [1994] Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91:1888–1892); ein
Protein der PRI-Klasse (Alexander, D. et al. [1993] Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 90:7327–7331)
und ein Ribosomen-inaktivierendes Protein (Logemann, J. et al. [1992]
Bio/Technology 10:305–308).
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Auch
wenn die mögliche
Verwendung von antimikrobiellen Proteinen für die Herstellung von Krankheitsresistenz
in transgenen Pflanzen extensiv beschrieben wurde, gibt es andere
Anwendungen, die es wert sind, genannt zu werden. Erstens können hoch
wirksame antimikrobielle Proteine für die Kontrolle von Pflanzenkrankheit
durch direkte Anwendung verwendet werden (De Bolle, M.F.C. et al.:
[1993] in Mechanisms of Plant Defence Responses, B. Fritig und M.
Legrand eds., Kluwer Acad. Publ., Dordrecht, NL, S. 433–436). Zusätzlich haben
antimikrobielle Peptide mögliche
therapeutische Anwendungen in der menschlichen und tierärztlichen
Medizin. Auch wenn dies nicht für
Peptide pflanzlichen Ursprungs beschrieben wurde, wird dies aktiv mit
Peptiden aus Tieren untersucht und hat den Stand von klinischen
Versuchsreihen erreicht (Jacob, L. und Zasloff, M. [1994] in "Anti-microbial Peptides", CIBA Foundation
Symposium 186, John Wiley and Sons Publ., Chichester, UK, S. 197–223).
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Die
hier beschriebene Erfindung stellt ein bisher unentdecktes und neues
Protein mit antimikrobieller Aktivität dar. Das Protein kann aus
Macadamia integrifolia (Mi) Pflanzen isoliert werden. Macadamia
integrifolia gehört
zur Familie Proteaceae. M. integrifolia, auch bekannt als Bauple-Nuss
oder Queensland-Nuss, wird von einigen als die weltbeste essbare
Nuss angesehen. Aus diesem Grund wird sie extensiv kommerziell angebaut,
sowohl in Australien als auch in Übersee (William, Keith A.W.
Native Plants (Queensland), Volume II, 1984, veröffentlicht von Keith A.W. Williams
und gedruckt von Printcraft aus Newstead, Qld, Australien).
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung wird ein isoliertes oder synthetisches antimikrobielles
Protein zur Verfügung
gestellt, ausgewählt
aus:
- (i) einem Protein, das eine Aminosäuresequenz
enthält,
die den Resten 27 bis 102 der in 6 gezeigten Sequenz
(SEQ ID NO: 1) entspricht;
- (ii) einem Homolog von (i);
- (iii) einem Protein, das im wesentlichen dieselbe dreidimensionale
Form wie (i) hat und welches im wesentlichen dieselbe antimikrobielle
Aktivität
wie (i) hat;
- (iv) einem Protein, das einen Cystein-Platzhalter der Sequenz
-C-9X-C-X-C-25X-C-14X-C-11X-C-
enthält, wobei
es sich bei X um jede Aminosäure
mit Ausnahme von Cystein handeln kann; und
- (v) einem Protein, isoliert aus der Familie Proteaceae, das
spezifisch mit gegen (i) hergestellten Antikörpern reagiert und das die
gleiche antimikrobielle Aktivität
wie (i) hat.
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Gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung wird eine isolierte oder synthetische DNA zur Verfügung gestellt,
welche für
ein Protein gemäß der ersten
Ausführungsform
kodiert.
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Gemäß einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung wird ein DNA-Konstrukt zur Verfügung gestellt, das eine DNA
gemäß der zweiten
Ausführungsform
enthält,
die operativ mit Elementen zur Expression des genannten kodierten
Proteins verknüpft
ist.
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Gemäß einer
vierten Ausführungsform
der Erfindung wird eine Wirtszelle enthaltend ein DNA-Konstrukt
gemäß der dritten
Ausführungsform
zur Verfügung
gestellt.
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Gemäß einer
fünften
Ausführungsform
der Erfindung wird eine transgene Pflanze enthaltend ein DNA-Konstrukt
gemäß der dritten
Ausführungsform
zur Verfügung
gestellt.
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Gemäß einer
sechsten Ausführungsform
der Erfindung wird reproduzierendes Material einer transgenen Pflanzen
gemäß der fünften Ausführungsform
zur Verfügung
gestellt.
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Gemäß einer
siebten Ausführungsform
der Erfindung wird eine Zusammensetzung zur Verfügung gestellt, die ein antimikrobielles
Protein gemäß der ersten
Ausführungsform
zusammen mit einem landwirtschaftlich verträglichen Träger, Verdünnungsmittel oder Hilfsstoff
umfasst.
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Gemäß einer
achten Ausführungsform
der Erfindung wird eine Zusammensetzung zur Verfügung gestellt, die ein antimikrobielles
Protein gemäß der ersten
Ausführungsform
zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger, Verdünnungsmittel oder Hilfsstoff
umfasst.
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Gemäß einer
neunten Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zur Kontrolle von mikrobiellem
Pflanzenbefall zur Verfügung
gestellt, wobei die Methode umfasst:
- (i) Einführen eines
DNA-Konstrukts gemäß der dritten
Ausführungsform
in die genannte Pflanze; oder
- (ii) die Behandlung besagter Pflanze mit einem antimikrobiellen
Protein gemäß der ersten
Ausführungsform oder
einer Zusammensetzung gemäß der siebten
Ausführungsform.
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Gemäß einer
zehnten Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zur Kontrolle von mikrobiellen
Befall eines Säugetiers
zur Verfügung
gestellt, wobei die Methode die Behandlung des Tieres mit einem antimikrobiellen
Protein gemäß der ersten
Ausführungsform
oder einer Zusammensetzung gemäß der achten Ausführungsform
umfasst.
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Andere
Ausführungsformen
der Erfindung enthalten Verfahren zur Produktion von antimikrobiellem Protein.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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1 zeigt
ein Kationenaustausch-Chromatographie-Profil der basischen Proteinfraktion,
extrahiert aus Macadamia-Nüssen
mit den Ergebnissen eines Bio-Assays gezeigt für die Fraktionen von Interesse.
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2 zeigt
ein Reversed-Phase-HPLC-Profil der stark inhibitorischen Fraktionen
31 und 32, die von der Kationenaustausch-Abtrennung abgenommen wurden
und die entsprechenden Bio-Assay-Daten.
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3 zeigt
eine SDS-PAGE-Analyse von aufgereinigtem MiAMP1.
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4 zeigt
die Resultate einer massenspektrometrischen Analyse von MiAMP1.
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5 stellt
die Resultate einer massenspektrometrischen Analyse des reduzierten
und alkylierten MiAMP1 dar.
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6 zeigt
die Aminosäuresequenz
von MiAMP1 zusammen mit einer Nukleotidsequenz, die für das Protein
kodiert.
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7 stellt
einen Westernblot von Proteinextrakten aus verschiedenen Proteaceae-Arten
dar, für
den Antiserum gegen MiAMP1 aus Kaninchen verwendet wurde.
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8 ist
eine Plasmidkarte von pPCV91-MiAMP1.
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9 ist
eine Plasmidkarte von pET-MiAMP1.
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10 stellt
ein gefärbtes
SDS-PAGE-Gel dar, das benutzt wurde, um Proben von Kulturen von transformierten
und nicht-transformierten E. colis zu analysieren.
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BEVORZUGTE UND ANDERE
ART UND WEISEN ZUR AUSFÜHRUNG
DER ERFINDUNG
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Die
folgenden Abkürzungen
werden wie hier aufgeführt
verwendet:
- FBS
- fötales Rinderserum
- EDTA
- Ethylendiaminetraacetat
- LDH
- Lactatdehydrogenase
- MeCN
- Methylcyanid (Acetonitril)
- Mi
- Macadamia integrifolia
- MiAMP1
- Macadamia integrifolia
antimikrobielles Protein 1
- ND
- nicht bestimmt
- PCR
- Polymerasekettenreaktion
- PMSF
- Phenylmethylsulphonylfluorid
- SDS-PAGE
- Sodiumdodecylsulphat-Polyacrylamidgelelektrophorese
- TFA
- Trifluoressigsäure
- TPCK
- Tosylphenylalaninchlormethylketon
- RACE
- schnelle Amplifikation
von cDNA Enden
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Die
vorliegenden Erfinder haben eine neue Klasse von antimikrobiellen
Proteinen identifiziert. Ein prototypisches Protein kann aus den
Samen von Macadamia integrifolia (abgekürzt Mi) isoliert werden. Die
Erfindung stellt daher ein antimikrobielles Protein per se sowie
eine DNA-Sequenz kodierend für
ein antimikrobielles Protein zur Verfügung.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Verfügung, um verwandte Proteine
von Pflanzengewebe der Familie Proteaceae zu erhalten. Mit Antikörpern, hergestellt
gegen ein bestimmtes Beispiel des antimikrobiellen Proteins – Macadamia
integrifolia antimikrobielles Protein Nummer 1 (MiAMP1)-, ist es
möglich,
Gewebe von anderen Spezies von Bäumen
verwandt zu Macadamia integrifolia, zu untersuchen. Andere Spezies von
Macadamia sowie Spezies in der breiteren Kategorie der Familie Proteaceae
sind die hauptsächlichen
Ziele für
solche Untersuchungen. Wie in Beispiel 10 tatsächlich gezeigt, wurde eine
solche Untersuchung benutzt, um mehrere Spezies zu identifizieren,
die Proteine enthalten, die zu MiAMP1 aufgrund der Antigenantwort,
der Größe und der
Lokalisation im Samengewebe verwandt sind. Die Suche nach verwandten
Proteinen sollte nicht auf die Familie der Proteaceae beschränkt werden,
da es wahrscheinlich ist, dass auch andere Spezies ähnliche
Proteine enthalten könnten.
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Die
Erfindung stellt auch eine Aminosäuresequenz des prototypischen
antimikrobiellen Proteins zur Verfügung (Beispiel 9). Von dieser
Sequenz kann die Sequenz einer DNA kodierend für das Protein durch reverse Übersetzung
der Aminosäure-Sequenz
abgeleitet werden. DNA, die eine Nukleotid-Sequenz kodierend für antimikrobielles
Protein hat, kann dann chemisch (und/oder enzymatisch) synthetisiert
werden oder von Pflanzengewebe der Macadamias isoliert werden, unter
der Verwendung von Standard-Klonierungsmethoden wie in Laborhandbüchern beschrieben,
so wie etwa den Current Protocols in Molecular Biology (copyright 1987–1995, edited
by Ausubel F.M. et al. and published by John Wiley & Sons, Inc., printed
in the USA).
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Das
antimikrobielle Protein per se wird eine bestimmte dreidimensionale
Struktur aufweisen, die durch die Verwendung von Röntgenstrahlen-Kristallographie-
oder NMR-Techniken bestimmt werden kann. Diese Struktur wird zum
großen
Teil für
die antimikrobielle Aktivität
des Proteins verantwortlich sein. Ausgehend von der Sequenz des
Proteins ist es auch möglich,
Vorhersagen zu machen, die mögliche
Konformationen und strukturelle Motive (Sekundärstruktur) betreffen, die das
Protein wahrscheinlich aufweist. Es wird davon ausgegangen, dass
ein Fachmann ein Protein mit einer bekannten Struktur nehmen und
die Sequenz signifikant verändern
kann und dennoch die dreidimensionale Form insgesamt und antimikrobielle
Aktivität
des Proteins beibehalten wird. Ein Aspekt der Struktur, der ziemlich
sicher nicht ohne gravierende Konsequenzen verändert werden kann, ist der
Cysteingehalt und die Platzierung der Cysteinreste, da dies die
Formation von Disulfidbrücken
zerstören
würde,
die kritisch sind, um die Struktur des Proteins insgesamt beizubehalten.
Andere Reste, die wahrscheinlich entscheidend für die Bestimmung der Form und
Funktion des Proteins sind, sind Glycine und Proline, welche ganz
bestimmte Konformationen in dem Rückgrat von Proteinen einnehmen.
Genauso wird die Verteilung von geladenen Resten (z.B. Arginin,
Lysin, Histidin, Glutamat und Aspartat) im dreidimensionalen Raum
des Proteins für
die Struktur und Aktivität,
die ausgeführt
wird, wichtig sein. Speziell für
eine hohe Dichte von positiv geladenen Resten wurde gezeigt, dass
diese einer Vielzahl von Proteinen antimikrobielle Aktivität verleihen
(Pathak et al. [1995] PROTEINS: Structure, Function and Genetics
22:182–186).
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DNA-Sequenzen
kodierend für
diese Proteine können
unter Verwendung von Standard-Codon-Tabellen
abgeleitet werden. Unter der Verwendung dieser endlichen Anzahl
von möglichen
DNA-Sequenzen können geeignete
Oligonukleotid-Sonden abgeleitet werden und benutzt werden, um das
oder die eigentlichen Gen(e) sowie auch Kontrollsequenzen zu isolieren
(Beispiel 11). Es ist auch möglich,
das Gen chemisch zu synthetisieren, unter der Verwendung eines Standard
DNA-Synthesizer-Instruments (wie etwa eines Beckman Oligo 1000 Instruments)
zusammen mit bekannten Techniken zum Zusammensetzen synthetisierter
Genfragmente zu einem gesamten Gen (vgl. Current Protocols in Molecular
Biology, supra).
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Dieses
Gen, unter der Kontrolle eines konstitutiven oder induzierbaren
Promotors (Beispiele 12 und 14), kann dann in ein biologisches System
kloniert werden, welches die Expression des Proteins (Beispiele
13 und 15) erlaubt. Transformationsmethoden, die es erlauben, das
Protein in einer Vielzahl von Systemen zu exprimieren, sind bekannt.
Das Protein kann daher in jedem passenden System zum Zweck der Produktion
des Proteins für
weitere Verwendung exprimiert werden. Geeignete Wirte zur Expression
dieses Proteins beinhalten E. coli, Pilzzellen, Insektenzellen,
Säugerzellen
und Pflanzen. Standardmethoden zur Expression von Proteinen in solchen
Wirten sind in einer Vielzahl von Texten einschließlich Sektion
16 (Protein Expression) der Current Protocols in Molecular Biology
(supra) beschrieben.
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Pflanzenzellen
können
mit DNA-Konstrukten der Erfindung gemäß einer Vielzahl von bekannten
Methoden transformiert werden (Agrobacterium, Ti-Plasmide, Elektroporation,
Mikroinjektion, Mikroprojektilverfahren und ähnliche). Für die Expression in Pflanzen
würde die
DNA-Sequenz, kodierend z.B. für
MiAMP1, in Verbindung mit einer DNA-Sequenz verwendet werden, die
für die
native oder eine heterologe Signalpeptidsequenz kodiert, welche
dann das Protein zu einem bestimmten Zellkompartiment steuern würde (z.B.
dem Apoplasten oder der Vacuole). Diese kodierenden Sequenzen könnten an
eine Pflanzenpromotorsequenz, die eine starke Expression in Pflanzenzellen
sicherstellen würde,
ligiert werden. Diese Promotorsequenz könnte eine starke konstitutive
Expression des Proteins in den meisten oder allen pflanzlichen Zellen
sicherstellen, es könnte
ein Promotor sein, der eine Expression in spezifischen Geweben oder
Zellen sicherstellt, die für
eine mikrobielle Infektion anfällig
sind und es könnte
auch ein Promotor sein, der eine starke Induktion der Expression
während
des Infektionsprozesses sicherstellt. Diese Typen von Genkassetten
werden auch ein Transkriptionsende und eine Polyadenylierungs-Sequenz
3' von der MiAMP-kodierenden
Region enthalten, um eine effiziente Produktion und Stabilisierung
der mRNA kodierend für
MiAMP sicherzustellen. Es ist möglich,
dass eine effiziente Expression von MiAMP erleichtert werden könnte durch
das Einschließen
seiner DNA-Sequenz in eine Sequenz kodierend für ein viel größeres Protein,
welches in planta prozessiert wird, um ein oder mehrere aktive MiAMP-Moleküle zu produzieren.
Genkassetten kodierend für
MiAMP wie oben beschrieben können
dann in Pflanzenzellen unter der Verwendung von zwei herkömmlichen
Methoden exprimiert werden. Erstens könnte die Genkassette in binäre Vektoren
ligiert werden, aufweisend: i) linke und rechte Grenzsequenzen,
die die T-DNA des Agrobakterium tumefacienes Ti-Plasmids flankieren,
ii) ein geeignetes Selektionsmarker-Gen für die Selektion antibiotisch
resistenter Pflanzenzellen, iii) Replikationsstartpunkte, die entweder
in A. tumefaciens oder Escherichia coli funktionieren und iv) antibiotische
Resistenzgene, die eine Selektion der Plasmid-tragenden Zellen von
A. tumefaciens oder Escherichia coli erlauben. Dieser binäre Vektor,
der das chimäre
MiAMP1-kodierende Gen trägt,
könnte
entweder durch Elektroporation oder triparentales Mating in A. tumefaciens-Stämme eingeführt werden,
die ein abgerüstetes
Ti-Plasmid tragen,
wie etwa die Stämme LBA4404,
GV3101 und AGL1 oder in A. rhizogenes- Stämme,
wie etwa R4 oder NCCP1885. Diese Agrobacterium-Stämme können dann
mit passenden Pflanzen-Explantaten oder intakten Pflanzengeweben
kokultiviert und die transformierten Pflanzenzellen und/oder Nachkömmlinge
unter Verwendung der antibiotischen Resistenz selektiert werden
(Beispiele 12 und 13). Die Expression des MiAMP1-Proteins in den
transgenen Pflanzen kann entweder durch die Verwendung von Antikörpern, hergestellt
gegen das Protein, oder durch antimikrobielle Bio-Assays detektiert
werden. Eine zweite Methode des Gentransfers in Pflanzen kann durch
direkte Insertion des Gens in die Zielpflanzenzellen erreicht werden.
Zum Beispiel kann die für
MiAMP1-kodierende Genkassette
auf Gold- oder Wolframpartikel ko-präzipitiert werden, zusammen
mit einem Plasmid kodierend für
ein chimäres
Gen für
antibiotische Resistenz in Pflanzen. Die Wolframpartikel können unter
Verwendung einer schnellen Strömung
von Heliumgas beschleunigt werden und es den Partikel erlaubt werden,
ein passendes Pflanzengewebe zu bombardieren. Dies kann eine embryonische
Zellkultur sein, ein Pflanzen-Explanat, ein Kallusgewebe oder eine
Zellsuspension oder ein intaktes Meristem. Pflanzen können unter
Verwendung des antibiotischen Resistenzgens zur Selektion aufgezogen
werden und Antikörper
können
verwendet werden, um Pflanzenzellen zu detektieren, die das MiAMP1-Protein exprimieren.
Diese und andere verwandte Methoden zur Expression des MiAMP1 in
Pflanzen sind beschrieben in "Plant
Molecular Biology" (2.
Ed., edited by Gelvin, S.B. und Schilperoort, R.A. [1994] published
by Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, The Netherlands).
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Beides,
monocotyledone und dicotyledone Pflanzen können transformiert und aufgezogen
werden. Pflanzen, die genetisch modifiziert werden können, beinhalten
Getreidearten, Viehfuttersaaten, Früchte, Gemüse, Ölsamensaaten, Palmen, Waldpflanzen
und Weine. Spezifische Beispiele von Pflanzen, die modifiziert werden
können,
sind folgende: Mais, Bananen, Erdnuss, Feldbohnen, Sonnenblume,
Tomate, Raps, Tabak, Weizen, Roggen, Hafer, Kartoffel, Sojabohnen,
Baumwolle, Nelken, Hirse, Lupine und Reis. Diese wie auch andere
landwirtschaftliche Pflanzen können
mit den antimikrobiellen Genen transformiert werden, so dass sie ein
größeres Ausmaß an Resistenz
gegenüber
pathogenen Attacken aufweisen. Alternativ können die Proteine zur Kontrolle
von Krankheiten durch topologische Anwendung verwendet werden.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf die Verabreichung von antimikrobiellen
Proteinen zur Kontrolle von Pathogenen der Säugetiere, Menschen eingeschlossen.
Das Protein kann entweder in topologischer oder intravenöser Anwendung
zur Kontrolle von mikrobiellen Infektionen verwendet werden.
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Macadamia integrifolia
antimikrobielles Protein (MiAMP1)
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Wie
oben angezeigt, wurde eine neue Klasse von wirksamem antimikrobiellen
Protein (isoliert aus den Samen von Mi) identifiziert und charakterisiert.
Diese Klasse beinhaltet einen bestimmten Proteinfaktor, genannt
MiAMP1, wie oben definiert. Das Protein ist stark basisch mit einem
vorhergesagten pI-Wert von 10,1 und enthält 6 Cysteinreste (Beispiele
8 und 9), für
welche angenommen wird, dass sie in der Stabilisierung der dreidimensionalen
Struktur des Proteins durch die Formation von Disulfidbrücken wichtig
sind. Zusätzlich
wurde die relative molekulare Masse des Proteins durch Massenspektrometrie
bestimmt, welche sie bei 8134 ± 2 Da
anzeigt. Die Aminosäuresequenz
hat keine signifikante Homologie zu früher beschriebenen Proteinen
in Sequenzdatenbanken (Swiss Prot and nicht-redundante Datenbanken), die unter der
Verwendung des Blast-Algorithmus durchsucht wurden (Altschul, S.F.
et al. [1990] J. Mol. Biol. 215:403), so dass dieses Protein ein
bisher unbekanntes antimikrobielles Protein ist. Das Protein passt
nicht in eine der früher
beschriebenen Klassen von antimikrobiellen Proteinen, entweder aus
pflanzlichen, tierischen oder mikrobiellen Quellen.
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Das
MiAMP1-Protein zeigt einen weiten Bereich an antimykotischer Aktivität (Beispiel
4). MiAMP1 zeigt eine sehr signifikante Inhibition des Pilzwachstums
bei so niedrigen Konzentrationen wie ein 1 μg/ml für einige der Pathogene/Mikroben,
gegen die das Protein getestet wurde, mit so niedrigen IC50-Werten wie 2 μg/ml. Daher kann es verwendet
werden, um Schutz gegen verschiedene Pflanzenkrankheiten zur Verfügung zu
stellen. MiAMP1 kann als Fungizid oder Antibiotikum durch die Verabreichung
auf Pflanzenteile verwendet werden. Das Protein kann auch verwendet
wurden, um das Wachstum von Pathogenen dadurch zu inhibieren, dass
es in vollständig
transgenen Pflanzen exprimiert wird (Beispiel 13). Das Protein kann
zur Kontrolle von humanen Pathogenen durch topologische Anwendung
oder intravenöse
Injektion verwendet werden. Ein Charakteristikum des Proteins ist,
dass die Inhibition einiger Mikroben durch die Präsenz von
Ca2+ (1 mM) unterdrückt wird.
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Unter
spezifischer Bezugnahme auf die oben definierten Ausführungsformen
der Erfindung ist ein bevorzugtes antimikrobielles Protein gemäß der ersten
Ausführungsform
MiAMP1. Dieses Protein hat eine Sequenz entsprechend der Reste 27
bis 102 der in 6 gezeigten Sequenz (SEQ ID
NO:1).
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Antimikrobielle
Proteine gemäß der Erfindung
können
durch jede der Methoden isoliert werden, die dem Fachmann bekannt
sind, einschließlich
der hier ausgeführten
Methoden. Antimikrobielle Proteine können entweder chemisch oder
enzymatisch synthetisiert werden. Auch diese Methoden werden dem
Fachmann bekannt sein und sind z.B. beschrieben in Hancock, D.C.
et al. [1995] Mol. Biotech. 4(1):73–86 und Wong, C.H. und Wang
K.T. [1991] Experientia (Basel) 48(11–12):1123–1129.
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Ein
Homolog des Proteins in 6 ist als ein Protein definiert,
das im wesentlichen dieselbe Aminosäuresequenz wie die in der Abbildung
gezeigte Sequenz hat. Dies bedeutet, dass die Mehrzahl der in MiAMP1
vorhandenen Reste in einem Homolog in derselben relativen Position
zueinander vorhanden sind oder aus einem anderen Aminosäurerest
bestehen, der eine Seitenkette mit ähnlichen Eigenschaften besitzt. Z.B.
ist es häufig
möglich,
Asparagin und Asparaginsäure
auszutauschen; Alanin und Glycin; Serin, Threonin und Alanin; Isoleucin,
Valin und Leucin; sowie Lysin und Arginin; wohingegen Cystein- und
Histidinreste selten gegen andere Aminosäuren ausgetauscht werden können (Bordo,
D. und Argos, P. [1991] J. Mol. Biol. 217:721–729). Es wird von einem Fachmann
verstanden, dass eine Homolog viele konservative Austausche haben
könnte,
von den schon erwähnten
Beispielen abgesehen.
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Unter
Bezugnahme zur dritten Ausführungsform
der Erfindung beinhaltet der Ausdruck "Konstrukt" Vektoren wie etwa Plasmide, Cosmide,
Viren und dergeleichen sowie nackte DNA per se. Kontrollelemente, die
in Konstrukte einbezogen werden können, werden dem Fachmann bekannt
sein. Beispiele solcher Elemente sind Promotoren, Enhancer, Polyadenylierungs-Signale
und Transkriptions-Terminatoren.
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Reproduktives
Material einer transgenen Pflanze, wie in der sechsten Ausführungsform
ausgeführt, beinhaltet
Samen, Pflanzenabkömmlinge
und kloniertes Material.
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Wie
in der siebten und achten oben definierten Ausführungsform der Erfindung aufgezeigt,
können
antimikrobielle Proteine gemäß der ersten
Ausführungsform
Zusammensetzungen zur Anwendung in Pflanzen und Säugetieren
zugesetzt werden. Ein antimikrobielles Protein kann in einer Zusammensetzung
als ein Salz des Proteins vorhanden sein. Solche Salze werden dem
Fachmann bekannt sein, wie auch die Art an Trägern, Verdünnungsmitteln oder Hilfsstoffen,
die solche Zusammensetzungen zugesetzt werden können. Zum Beispiel kann der
in einer pharmazeutischen Zusammensetzung vorhandene Träger ein
physiologisch kompatibler Puffer wie etwa Hank's- oder Ringer-Lösung sein, eine physiologische
Salzlösung,
eine Mixtur bestehend aus Saline und Glukose und heparinizierter
Natriumcitrat-Citratsäuredextrose-Lösung. Die
pharmazeutische Zusammensetzung kann oral oder parenteral im Einklang
mit dem Behandlungszweck verabreicht werden und kann als Pulver,
Körnchen,
einer Lösung
für die
Injektion oder orale Gabe, Tabletten, Hilfsmitteln, Pessarien, Salben,
Cremes, Gel oder Aerosol zubereitet sein. Zusammensetzungen für die landwirtschaftliche
Verwendung werden üblicherweise
durch Sprühen
verabreicht. Zusammensetzungen können
andere antimikrobielle Wirkstoffe zusätzlich zum antimikrobiellen
Protein gemäß der Erfindung
beinhalten. Solche Wirkstoffe werden normalerweise antimykotische
Wirkstoffe sein.
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Es
folgen nicht beschränkende
Beispiele der Erfindung.
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Beispiel 1
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Extraktion von basischem
Protein aus Macadamia integrifolia Samen
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Fünfundzwanzig
Kilogramm von Mi Nüssen
(gekauft von der Macadamia Nut Factory, Queensland, Australien)
wurden in einer Universal-Küchenmaschine
(The Big Oscar, Sunbeam) gemahlen und das resultierende Mehl wurde
für 2–4 Stunden
bei 4°C
extrahiert mit 50 l eines eiskalten Extraktionspuffers enthaltend 10
mM NaH2PO4, 15 mM
Na2HPO4, 100 mM
KCl, 2 mM EDTA, 0,75% Polyvinylpolypyrrolidon und 0,5 mM Phenylmethylsulfonyl-Fluorid (PMSF). Das
resultierende Homogenisat wurde durch ein Küchensieb laufen gelassen, um
größeres partikuläres Material
zu entfernen und dann weiter durch Zentrifugation (4,000 rpm für 15 Min)
in einer Zentrifuge mit großer
Kapazität
geklärt.
Festes Ammoniumsulfat wurde zum Überstand
zugegeben um 30% relative Sättigung
zu erreichen und dem Präzipitat
gestattet, sich über
Nacht unter Rühren
bei 4°C
zu formen. Einer Zentrifugation bei 4,000 rpm für 30 Min folgend wurde der Überstand
genommen und Ammoniumsulfat zugegeben um 70% relative Sättigung
zu erreichen. Der Lösung
wurde gestattet, über
Nacht zu präzipitieren
und dann bei 4,000 rpm für
30 Min zentrifugiert, um die präzipitierte
Proteinfraktion zu sammeln. Das präzipitierte Protein wurde in
einem minimalen Volumen des Extraktionspuffers resuspendiert und noch
einmal zentrifugiert (13,000 rpm × 30 Min), um den ungelösten Anteil
zu entfernen. Nach Dialyse (10 mM Ethanolamin pH 9.2, 2 mM EDTA
und 1 mM PMSF) um rückständiges Ammoniumsulfat
zu entfernen, wurde die Proteinlösung
durch eine Q-Sepharose Fast Flow Säule (5 × 12 cm) geschickt, die zuvor
mit 10 mM Ethanolamin (pH 9), 2 mM EDTA äquilibriert worden war.
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Der
gesammelte Durchfluß von
dieser Säule
stellt die basische (pI > 9)
Proteinfraktion der Samen dar. Diese Faktion wurde weiter aufgereinigt
wie im Beispiel 3 beschrieben.
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Beispiel 2
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Antimikrobielle
Aktivitäts-Assays
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Gewöhnlich wurden
Bio-Assays zur Bestimmung von antimykotischer und antibakterieller
Aktivität
in Mikrotiter-Platten mit 96-Vertiefungen ausgeführt. Üblicherweise wurde der Testorganismus
in einem synthetischen Wachstumsmedium bestehend aus K2HPO4 (2.5 mM), MgSO4 (50 μm), CaCl2 (50 μM),
FeSO4 (5 μM), CoCl2 (0.1 μM),
CuSO4 (0.1 μM), Na2MoO4 (2 μM),
H3BO3 (0.5 μM), KI (0.1 μM), ZnSO4 (0.5 μM),
MnSO4 (0.1 μM), Glukose (10 g/l), Asparagin
(1 g/l), Methionin (20 mg/l), Myo-Inositol (2 mg/l), Biotin (0.2
mg/l), Thiamin-HCl
(1 mg/l) und Pyridoxin-HCl (0.2 mg/l) suspendiert. Der Testorganismus
bestand aus bakteriellen Zellen, Pilzsporen (50.000 Sporen/ml) oder
Fragmenten aus mykotischem Mycelial (hergestellt durch das Vermengen
einer hyphalen Masse einer Kultur des Pilzes, der untersucht werden
soll und dann Filtern durch ein feines Netzwerk um größere hyphale
Massen zu entfernen). Fünfzig
Mikroliter des in Medium suspendierten Testorganismus wurden in
jede Vertiefung der Mikrotiter-Platte platziert. Weitere 50 μl der zu
testenden antimikrobiellen Lösung
wurden zu entsprechenden Vertiefungen hinzugefügt. Um mit einer Variabilität von Vertiefung
zu Vertiefung im Bio-Assay umzugehen, wurden 4 Replikate von jeder
Test-Lösung
durchgeführt.
Sechzehn Vertiefungen von jeder Platte mit 96 Vertiefungen wurden
als Kontrollen für
Vergleiche mit den Test-Lösungen
verwendet.
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Wenn
nicht anders angegeben, war der verwendete Test-Organismus Phytophthora
cryptogea und Inkubation war bei 25°C für 48 Stunden. Alle Pilze, Hefen
eingeschlossen, wurden bei 25°C
herangezogen und E.coli wurde herangezogen bei 37°C. Prozent
Wachstumsinhibition wurde gemessen durch das Verfolgen der Absorption
bei 600 nm der wachsenden Kulturen über verschiedene Zeitintervalle
und definiert als 100 Mal das Verhältnis der durchschnittlichen
Veränderung
in der Absorption in den Kontroll-Vertiefungen minus der Veränderung
in der Absorption in der Test-Vertiefung geteilt durch die durchschnittliche
Veränderung
in der Absorption bei 600 nm für
die Kontroll-Vertiefungen (z.B. [durchschn. Veränderung in Kontroll-Vertiefungen – Veränderung
in Test-Vertiefung)/(durchschn. Veränderung in Kontroll-Vertiefungen)] × 100). Üblicherweise
wurden Messungen in 24 Stunden Intervallen genommen und die Periode
von 24–48
Stunden wurde benutzt für
die %Inhibitions-Messungen.
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Beispiel 3
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Aufreinigung von antimikrobiellem
Protein aus der Macadamia integrifolia basischen Protein-Fraktion
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Das
Ausgangsmaterial für
die Isolierung des Mi antimikrobiellen Proteins war die basische
Fraktion extrahiert aus den ausgereiften Samen wie oben in Beispiel
1 beschrieben. Dieses Protein wurde weiter aufgereinigt durch Kationen-Austauscher
Chromatographie wie in 1 gezeigt.
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Ungefähr 4 g der
basischen Protein-Fraktion gelöst
in 20 mM Natrium Succinat (pH 4) wurden auf eine S-Sepharose High
Performance Säule
(5 × 60
cm) (Pharmacia) aufgetragen, die vorher mit Succinat-Puffer äquilibiriert
worden war. Die Säule
wurde bei 17 ml/Min mit einem linearen Gradienten von 20 Litern
von 0 bis 2 M NaCl in 20 mM Natrium Succinat (pH 4) eluiert. Das
Eluat wurde durch on-line Messung der Absorption bei 280 nm auf
Anwesenheit von Protein (vergleiche 1) überwacht
und in 200 ml Fraktionen gesammelt. Anteile von jeder Fraktion wurden
anschließend
im antimykotischen Aktivitäts-Assay bei einer Konzentration von
100 μg/ml
getestet. Ergebnisse dieses Bio-Assays sind in 1 eingefügt: schattierte
Balken repräsentieren
Prozent Inhibition, wobei die am meisten aktive Fraktion 100% Inhibition
zeigt. Die Fraktionierung ergab eine Nummer von ungelösten Peaks,
die zwischen 0.05 und 1 M NaCl eluierten. Ein bedeutender Peak,
der bei ungefähr
6 Stunden in die Abtrennung eluierte (Fraktionen 31 und 32) zeigte
die signifikanteste antimikrobielle Aktivität.
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Die
Fraktionen, die signifikante antimikrobielle Aktivität zeigten,
wurden weiter durch reversed-Phase Chromatographie aufgereinigt.
Ungefähr
1 mg Mengen der kombinierten Fraktionen 31 und 32 wurden auf eine Pep-S
(C2/C18) Säule (25 × 0.93 cm)
(Pharmacia) äquilibriert
mit 95% H2O/5% MeCN/0.1% TFA (= 100%A) geladen.
Die Säule
wurde bei 3 ml/Min mit einem 300 ml linearem Gradienten (100 Min)
von 100%A nach 5% H2O/95% MeCN/0.1 % TFA
(= 100%B) eluiert. Einzelne Peaks wurden manuell gesammelt, drei
Mal im Vakuum getrocknet um Spuren von TFA zu entfernen und anschließend in
500 μl Milli-Q
Wasser (Millipore Corporation Wasser Aufreinigungssystem) zur Verwendung
in wie in Beispiel 2 beschriebenen Bio-Assays resuspendiert. 2 zeigt
das HPLC Profil der aufgereinigten Fraktion 31/32 der Kationen-Austauscher
Chromatographie, die in 1 gezeigt ist. Die Protein-Elution
wurde bei 214 nm überwacht.
Einzelne Peaks wurden im Bio-Assay auf antimikrobielle Aktivität hin gestestet:
die Balken in 2 zeigen die Inhibition, die
zu 100 μg/ml des
Materials von jedem der Peaks gehört. Der aktives Protein enthaltende
Peak 7, der bei ungefähr
47 Min (35% MeCN) eluiert, wurde als MiAMP1 bezeichnet.
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Beispiel 4
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Antimikrobielle
Wirksamkeit von MiAMP1
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MiAMP1
wurde wie in Beispiel 3 aufgereinigt. Antimikrobielle Wirksamkeit
wurde wie oben in Beispiel 2 beschrieben getestet. Tabelle 1 unten
zeigt die IC50 Werte von reinem MiAMP1,
wenn getestet gegen verschiedenen Pilze und Bakterien. In der Tabelle
zeigt "> 100" an, dass Konzentrationen
höher als
100 μg/ml nicht
getestet wurden; "< x" zeigt an, dass eine
Konzentration weniger als dieser Wert (x) nicht getestet wurde. Die
Abkürzung "ND" zeigt an, dass der
Test nicht durchgeführt
wurde oder dass die Resultate nicht ausgewertet werden konnten.
Das antimikrobielle Protein wurde auch in der Anwesenheit von 1
mM Ca2+ im Testmedium getestet und die IC50 Werte für diese Tests sind in der rechten
Spalte angegeben.
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Wie
man der Tabelle entnehmen kann, ist die inhibitorische Aktivität von MiAMP1
in der Anwesenheit von Ca2+ stark reduziert
(aber nicht vollständig
verschwunden).
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Konzentrationen
von MiAMP1, bei denen 50 % Inhibition des Wachstums beobachtet wurde Tabelle
1
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Beispiel 5
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Effekt von aufgereinigtem
MiAMP1 auf Pflanzenzellen
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Da
MiAMP1 ein nützliches
Protein zur Expression in transgenen landwirtschaftlichen Pflanzen
sein könnte,
testeten wir, ob MiAMP1 toxisch für Pflanzenzellen ist. Tabak
(Nicotiana plumbaginofolia) Mikrocallus-Kulturen wurden in modifiziertem
CSV Medium (Gibson, 1976 #219) im Dunkeln unter Schütteln bei
110 rpm bei 28° C
kultiviert, wie in der in Gibson et al. (Gibsen et al. [1976] Plant
128:223–229)
beschriebenen Methode. 50 μl
Aliquots von filtersterilisiertem antimikrobiellen Protein in 1 × CSV Medium
wurden zu 50 μl
Pflanzenzellsuspensionen zugegeben, um eine Endkonzentration von
100 μg/ml
zu erreichen. Nach Inkubation über
Nacht bei 28° C
wurde ein Phenosafranin plus Fluorescein Diacetat-Assay durchgeführt, um
die Zellviabilität
zu bestimmen. Fünfzig
Mikroliter der FDA Stammlösung
(5 mg/ml in Aceton) wurden zu 2.5 ml der PS Stammlösung (0.05
% in Wachstumsmedium) zugegeben, um die gemischte Färbelösung herzustellen
(Widholm, J.M. [1972] Stain Technology 47:189–194). Ein Tropfen der gemischten
Färbelösung wurde
zu einem Tropfen der Zellsuspension zugegeben und dann durch Hellfeld-Lichtmikroskopie
und durch UV-Anregungsmikroskopie visualisiert, um die Zellviabilität zu bestimmen.
Eine 0,1% Triton X-100 Lösung
wurde als Positivkontrolle in diesen Experimenten verwendet. Tabakmikrokallus-Kulturen
zeigten keine Abnahme in der Viabilität, wie durch die Anzahl der
fluoreszierenden Zellen bestimmt, (Fluorescein Diacetat-Färbung) und
keinen Anstieg in der Anzahl der toten Zellen (Phenosafranin-Färbung) unter
der Exposition zu MiAMP1 bei Konzentrationen bis zu 100 μg/ml für bis zu
72 Stunden.
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Beispiel 6
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Effekt von MiAMP1 auf
menschliche kultivierte Zellen und rote Blutzellen
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Es
wurden Toxizitäts-Assays
mit HeLa Zellkulturen durchgeführt,
um die Toxizität
von MiAMP1 gegenüber
humanen Zellen zu untersuchen. Eine HeLa Zellkultur wurde in einer
Kultur mit einfacher Zellschicht bei 37 °C mit 5% CO2 in
modifiziertem RPMI 1640 Medium (Trace Biosciences, NSW, Australia)
gehalten. RPMI Medium wurde mit 10% fötalem Rinderserum (FBS), 2
mM L-Glutamin, 2 g/l NaHCO3 plus Penicillin
G (10,000 U/l) und Streptomycinsulfat (100 g/l) supplementiert.
Einhundert Mikroliter Mengen von frisch geernteten und verdünnten Zellen
wurden auf Mikrotiter-Platten transferiert (104–105 Zellen pro Vertiefung). Nachdem sich die Zellen
angeheftet hatten und fast konfluent waren, wurde der Überstand
abgenommen und mit 100 μl
filtersterilisiertem antimikrobiellen Protein ersetzt, das vorher
in 1 × Zellkulturmedium
suspendiert worden war. Bis zu 1 mg/ml Konzentrationen des antimikrobiellen
Proteins wurden in Triplikaten zu den Vertiefungen zugegeben, die
eine einfache Zellschicht von HeLa Zellen beinhalteten und die Kulturen
wurden dann über
Nacht bei 37 °C
mit 5 % CO2 inkubiert. Die Zellen wurden
auch unter der Anwesenheit von Hordothionin bei Konzentrationen
von 10–400 μg/ml als
positive Kontrollen inkubiert. Nach der Inkubation wurde der Überstand
abgenommen, die Zellen mit 2 × Phosphat-gepufferter
Saline (1,5 mM KH2PO4,
8mM K2HPO4, 2.7
mM KCl, 135 mM NaCl bei 37 °C)
gewaschen und dann mit neutraler roter Färbelösung gefärbt (Terras, F.R.G. et al.
[1992] Journal of Biol. Chem. 267:15301–15309). Der Kulturüberstand
wurde auch auf Lactatdehydrogenase (LDH) Aktivität als eine Bestimmungsmöglichkeit
des Zelltodes (Legrand [1992] J. Biotech. 25:231–243) getestet. Zusätzlich zu
Tests im normalen Medium wurden die Zellen auch in Medium ohne FBS
getestet, aufgrund der Möglichkeit,
dass FBS die Toxizität
maskieren könnte.
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Die
Zellviabilität
oder Proliferation war bei Konzentrationen so hoch wie 1 mg/ml nicht
betroffen, wobei dies durch mikroskopische Untersuchung und Quantifizierung
der Aufnahme der Färbelösung nach
dem Färben
nachgewiesen wurde. Im Gegensatz dazu führte Hordothionin (ein Protein,
das bekanntermaßen
antibiotisch gegenüber
menschlichen Zellen ist) zu einem kompletten Verlust der Zellviabilität bei Konzentrationen von
10 μg/ml
und höher.
Das Fehlen eines Effekts durch MiAMP1 auf die Zellviabilität wurde
durch Messungen der LDH Levels in Kulturüberständen bestätigt, die keine Veränderung
in den Levels zeigten.
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Zusätzlich zu
den Zellviabilitäts-Assays
wurden hämolytische
Assays mit menschlichen Erythrozyten gemäß Cammue (Cammue, B.P.A. et
al. [19995] Plant Physiolo. 109:445–455) durchgeführt. Menschliche
Erythrozyten wurden mehrere Male gewaschen durch Resuspendieren
der Zellen in 10 mM Phosphat, 120 mM NaCl, 27 mM KCl (pH 7,2), leichtes
Vermischen und Absetzen der Zellen mittels milder Zentrifugation
(3 Minuten, 300 g). Wenn der Überstand
keine sichtbare Farbveränderung
aufwies, wurden die Zellen in PBS resuspendiert, um eine 0,5% Suspension
zu erhalten. Aliquots von 100 μl
wurden zu Mikrotiterplatten-Vertiefungen zugegeben. Proteinlösungen (100 μl) wurden
zu den einzelnen Vertiefungen zugegeben, um eine Endkonzentration
von 10–500 μg/ml zu erreichen.
Triton X-100 (0,05 % Endkonzentration) wurde als eine positive Kontrolle
für Hämolyse benutzt
und Wasser wurde als eine negative Kontrolle benutzt. Zellsuspensionen
wurden für
eine Stunde bei 37 °C
inkubiert, die Mikrotiterplatte wurde bei 300g, 10 °C für 5 Minuten
zentrifugiert und der Überstand
wurde zu einer frischen Platte überführt, auf
welcher die Absorption (405 nm) gemessen wurde. Diese Tests zeigten
keine Lyse der roten Blutzellen nach Exposition zu MiAMP1 bei Konzentrationen
bis zu 100 μg/ml.
Die Ergebnisse sind konträr
zu Ergebnissen mit Thionin antimikrobiellen Peptiden (z.B. Hordothionin),
von denen berichtet wurde, dass sie eine Zerstörung von kultivierten Erythrozyten
bei Konzentrationen von 5–40 μg/ml verursachen
(Terras, F.R.G. et al. [1992] J. Biol. Chem. 267:15301–15309).
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Beispiel 7
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Reinheit von isoliertem
MiAMP1
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Die
Reinheit des isolierten antimikrobiellen Protein wurde durch native
SDS-PAGE gefolgt von einer Färbung
mit Coomassie-Blau Proteinfärbelösung (vergleiche 3)
verifiziert. Die Elektrophorese wurde auf einem 10–20 % Trizin
Gradientengel (Novex) wie vom Hersteller empfohlen (100 V, 1–2 Stunden
Trennzeit) durchgeführt.
Standards (Kaleidascope polypeditide standards, Biorad) wurden auf
Spur 3 aufgetragen, um ein ungefähres
Molekulargewicht des Proteins zu bestimmen.
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Es
kann 3 entnommen werden, dass das aufgereinigte MiAMP1
bei ungefähr
8 kDa neben Aprotinin in den Molekulargewichts-Standards läuft (Molekulargewicht
der Standards, auftretend von oben nach unten in 3:
38,6 kDa, 25,0 kDA, 16,3 kDa, 7,8 kDa, 3,4 kDa). Der Nachweis einer
einzigen Hauptbande in der SDS-PAGE Analyse, zusammen mit einzelnen
Peaks, die in den analytischen Kationen-Austauscher und Reversed-Phase
Auftrennungen (nicht gezeigt) eluierten, gibt einen starken Hinweis
darauf, dass die Aktivität von
MiAMP1 auf das aufgereinigte Protein alleine zurückzuführen war und nicht auf eine
kleinere kontaminierende Komponente.
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Beispiel 8
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Massenspektroskopische
Analyse von MiAMP1
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Aufgereinigtes
MiAMP1 wurde einer massenspektroskopischen Analyse unterzogen. Ungefähr 1 μg Protein
in Lösung
wurde für
den Test verwendet. Die Analyse zeigte, dass das Protein ein Molekulargewicht von
8134 Da ± 2
Da (vergleiche 4) hat. Zusätzlich wurde das Protein einer
Reduktion der Disulfidbrücken mit
Dithiothreitol und einer Alkylierung mit 4-Vinylpyridin unterzogen.
Das Produkt dieser Reduktion/Alkylierung wurde dann ebenfalls einer
massenspektroskopische Analyse unterzogen und es konnte gezeigt
werden, dass es 638 Masseneinheiten hinzugewonnen hatte (das heißt, das
Molekulargewicht war auf 8773 ± 2
Da erhöht worden – vergleiche 5).
Der Zugewinn in Masse wurde so interpretiert, dass er anzeigt, dass
sechs 4-Vinylpyridin Gruppen (Masse 106 Da) mit dem reduzierten
Protein reagiert hatten, was anzeigt, dass das Protein insgesamt
6 Cysteinreste enthält.
Der Cysteinanteil wurde ferner danach durch die Aminosäure- und
Nukleotidsequenzierung bestätigt
(vergleiche Beispiel 9 und 11).
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Beispiel 9
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Aminosäuresequenz von MiAMP1
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Ungefähr 1 μg des reinen
Proteins, das reduziert und alkyliert worden war, wurde einem automatischen
Edman-Abbau zur N-terminalen Sequenzierung unterzogen. In einem
ersten Sequenzierungslauf wurden 35 Reste der Sequenz bestimmt.
Nachfolgend wurde MiAMP1 mit der Endoproteinase Lys-C verdaut, welche
nach der Carbonylgruppe von Lysylresten schneidet. Ein Milligramm
des reduzierten/alkylierten Proteins wurde mit Lys-C (Boehringer
Mannheim) wie vom Hersteller angegeben verdaut. Die Fragmente wurden
durch reversed-Phase
HPLC aufgereinigt und sequenziert. Unter Verwendung dieses Verdaus
wurde die Sequenz des Proteins bis zum Rest 68 bestimmt. Weiterer
Verdau des Lys-C-Fragments mit der Endoproteinase Trypsin (TPCK-behandelt,
Sigma) ergab zwei Fragmente. Die nachfolgende Sequenzierung ergab
2 weitere Reste der Sequenz, um damit 70 Reste der partiellen Sequenz
zu ergeben (vgl. 6 für die gesamte Sequenz des ausgereiften
Proteins). Anschließend
wurden die verbleibenden 6 Aminosäuren von der von DNA- Sequenz abgeleitet
(vgl. Beispiel 8), um somit die gesamte Proteinsequenz von 76 Aminosäureresten
zu ergeben. 6 zeigt die Sequenz des ausgereiften
Proteins (in der Box) sowie die aus der cDNA-Sequenz bestimmten
Sequenz (Beispiel 8) des Signalpeptides (unterstrichen). Die ATG
Start-der-Translation- und TAG Stop-Codons sind ebenfalls in der
Nukleotidsequenz unterstrichen, die oben mit der Aminosäuresequenz
gezeigt ist. Nachdem die Aminosäuresequenz
des Proteins bestimmt worden war, war es möglich, die Masse des Proteins
vorherzusagen. Unter der Verwendung des Softwareprogramms MacVector
4.5.3 wurde eine vorhergesagte Masse von 8137,51 Da erhalten. Abhängig von
der Anzahl der Disulfidbrücken,
die geformt werden, wird sich die Proteinmasse von 8131,5 bis 8137,5
Da erstrecken. Dies ist in naher Übereinstimmung mit der Masse
von 8134,4 ± 2
Da, die durch die massenspektrometrische Analyse erhalten wurde
(Beispiel 5), auch wenn das Protein wahrscheinlich 3 Disulfidbrücken bildet
(die Masse um 6 Da erniedrigend). Da die durch die Massenspektrometrie
bestimmte Masse des Proteins und die ausgehend von der Aminosäuresequenz
berechnete Masse fast exakt übereinstimmten,
wurde die Aminosäuresequenz
als akkurat bewertet.
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Beispiel 10
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Identifizierung von verwandten
Proteinen in anderen Arten der Familie Proteaceae
-
Kaninchen
wurden intramuskulär
gemäß Standardprotokollen
mit MiAMP1, das an das Diphteria-Toxoid konjugiert und in nicht-kompletten
Freud's Adjuvants
suspendiert vorlag, immunisiert. Das Serum wurde den Tieren in regelmäßigen Intervallen
nach der Gabe von zusätzlichen
Dosierungen von MiAMP1-Adjuvants zur Verstärkung der Immunantwort abgenommen.
Ungefähr
100 ml des Serums wurden gesammelt und für die Untersuchung der Rohextrakte
verwendet, die von verschiedenen Pflanzensamen erhalten worden waren.
100 g-Mengen der
Samen wurden gemahlen und extrahiert, um einen Rohextrakt wie in
Beispiel 1 zu erhalten. Aliquots, die 5 und 50 μg Mengen des Proteins enthielten,
wurden auf SDS-PAGE-Gelen
aufgetrennt und die Gele wurden dann auf Nitrocellulosemembranen
für die
nachfolgende Detektion der antigenen Proteine geblotted. Die Membranen
wurden mit den primären
Kaninchen-MiAMP1 Antikörpern
inkubiert, gewaschen und dann mit alkalischer Phosphatase-konjugierten
anti-Kaninchen-IgG aus der Ziege zur farblichen Bestimmung der antigen-reaktiven
Banden unter Verwendung des chemischen 5-Bromo-4-Chloro-3- Indolylphosphat/Nitroblau-Tetrazolium-Substratfärbesystem
(Schleicher und Schuell) gefärbt.
Eine gefärbte
Membran ist in 7 gezeigt.
-
7 zeigt,
dass verschiedene Proteaceae-Arten antigenverwandte Proteine von ähnlicher
Größe zu MiAMP1
enthalten. Spuren 1–22
enthalten die folgenden Extrakte: 1) Persoonia levis, 2) Stirlingia
simplex, 3) Isopogon trilobus, 4) Proteia pulchra, 5) Cardwellia
sublimis, 6) Stenocarpus sinuatus, 7) Telopea oreades, 8) Xylomelum
protocea, 9) Macadamia integrifolia, 10) Grevillea robusta, 11)
Hakea platysperma, 12) Banksia asplenifolia, 13) Banksia robur,
14) MiAMP1 (in purer Form), 15) Reis, 16) Roggen, 17) Kichererbse,
18) Mung-Bohne, 19) Flindersia australis, 20) Rettich, 21) Raps,
22) MiAMP1 (in purer Form). Spuren 1–14 enthalten Extrakte der
Familie Proteaceae und alle zeigen die Anwesenheit von Antigen-verwandten
Proteinen von einer ähnlichen
Größe zu MiAMP1
(einschließlich
eines sehr schwachen Signals in Spur 2, das sich nicht gut photographieren
ließ).
Die Kontrollspuren (15–21),
Extrakte von nicht verwandten Spezies enthaltend, zeigen keine Proteine
von ähnlicher
Größe und Antigenreaktion.
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Bio-Assays
wurden auch unter der Verwendung mehrerer Rohextrakte von Proteaceae-Arten
durchgeführt.
Speziell für
Extrakte aus Banksia robur, Banksia canei, Hakea gibbosa, Stenocarpus
sinuatus, Stirlingia latifolia und Macadamia integrifolia wurde
gezeigt, dass sie alle antimikrobielle Aktivität ausüben.
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Beispiel 11
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Molekulare Klonierung
der DNA kodierend für
MiAMP1
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Degenerierte
Primer korrespondierend zur zurückübersetzten
Nukleotidsequenz wurden in reverser Transkriptase PCR-Reaktionen
verwendet (Primer α-Sequenz
5' CCG AAG CAG TTG
CA[C/G/T] CG[C/G/T] C 3' und
Primer β-Sequenz
5' GAG [C/A]G[T/G]
TAT [T/A][C/G][T/G] AAG TGT GG 3').
PCR-Produkte wurden dann nach dem Ausschneiden der DNA-Banden aus
Agarosegelen und deren Aufreinigung unter Verwendung eines Qiagen
DNA-clean-up-Kits direkt sequenziert (ABI PRISM Dye Terminator Cycle
Sequencing Ready Reaction Kit von Perkin Elmer Corporation). Bei
dieser Herangehensweise konnten wir ein 160 DNA-Basenpaarfragment
aus der mRNA aus Mi-Kernen unter der Verwendung von cDNA als Matrize
in der Polymerasekettenreaktion amplifizieren. Spezifische Oligonukleotid-Primer
wurden dann ausgehend von dieser Nukleotidsequenz für die Verwendung
in einer 5' und
3' schnellen Amplifikation
von cDNA-Enden (RACE) hergestellt. Das 3'-RACE-Protokoll verwendete einen spezifischen
Primer, abgeleitet von der bekannten Nukleotidsequenz (Primer α, 5' TGC TCT CTA CAA
CCA GGC TG 3') zusammen
mit einem Oligo d(T)25 Primer (Primer β), um ein
Fragment entsprechend dem 3'-Ende
der cDNA zu amplifizieren (6, Positionen
334–493).
Das 5'-RACE-Protokoll
verwendete einen anderen spezifischen Primer (Primer β, 5'-GCA TTG GAT GAA
GAT ACT C-3'), abgeleitet
von der bekannten Sequenz zusammen mit einem Primer (Primer α, 5'-GGC CAC GCG TCG
ACT AGT ACG GGI IGG GII GGG IIG-3'), hergestellt, um effizient an poly-C-endende
cDNA zu annealen, die im 5'-RACE-Protokoll
verwendet wurde (Frohman, M.A. [1990] "RACE: Rapid amplification of cDNA ends", in PCR Protocols,
a Guide to Methods and Applications, Innis, M.A., Gelfan, D.h.,
Sninsky, J.H. and White, T.J. eds. S. 28–38, Academic Press, London).
Das 5'-RACE-Protokoll
führte
zur Bestimmung der Basen 1–282 (6).
Nachfolgend wurden zwei spezifische Primer korrespondierend zum
5'- und zum 3'-Ende des Gens synthetisiert und verwendet,
um ein nahezu Volllängen-Nukleotidfragment
zu amplifizieren (6, Positionen 15–481), das
direkt in die Klonierungsstelle des pGEM-T-Vektors (Promega) für weitere Manipulationen und zur
Sequenzierung ligiert wurde.
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Beispiel 12
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Herstellung des Pflanzen-Transformations-Vektors
pPCV91-MiAMP1
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Der
Expressionsvektor pPCV91-MiAMP1 (8) enthält die vollständige kodierende
Region der MiAMP1-DNA, an seinem 5'-Ende flankiert vom starken konstitutiven
Promoter der 35S RNA aus dem Blumenkohl Mosaikvirus (pCaMV35S) (Odel
et al., [1985] Nature 313:810–812)
mit einem vierfach wiederholten Enhancer-Element (e-35S), um hohe
transkriptionelle Aktivität
zu gewährleisten
(Kay et al., [1987] Science 236:1299–1302). Die kodierende Region
der MiAMP1-DNA ist an ihrem 3'-Ende
von der Polyadenylierungs-Sequenz
der 35S RNA des Blumenkohl Mosaikvirus (pA35S) flankiert. Das Plasmidrückgrat dieses
Vektors ist das Plasmid pPCV91 (Walden, R. et al. [1990] Methods
Mol. Cell. Biol. 1:175–194).
Das Plasmid enthält auch
andere Elemente, die für
die Pflanzen-Transformation hilfreich sind, wie etwa ein Ampicillin-Resistenzgen (bla)
und eine Hygromycin-Resistenzgen (hph) unter Kontrolle des nos-Promoters
(pnos). Diese und andere Eigenschaften erlauben es, in verschiedenen
Klonierungs- und Transformations-Prozeduren zu selektieren. Das
Plasmid pPCV91-MiAMP1 wurde wie folgt konstruiert: Das PCR-klonierte
Fragment im pGEM-T-Vektor (Beispiel
11) wurde unter der Verwendung der Restriktionsenzyme Sac II und
Spe I verdaut, um das MiAMP1-Genfragment herauszuschneiden. Der
binäre
Vektor pPCV91 wurde mit dem Restriktionsenzym Bam HI verdaut. Beide,
sowohl das MiAMP1 DNA-Fragment
als auch der binäre
Vektor wurden dann mit T4 DNA-Polymerase behandelt, um die Überhänge in stumpfe
Enden zu überführen. Nachfolgend
wurden die zwei Fragmente unter der Verwendung von T4 DNA-Ligase
ligiert, um den binären
Vektor pPCV91-MiAMP1 für
die Transformation von Pflanzen zu produzieren (8).
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Beispiel 13
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Pflanzentransformation
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Der
abgerüstete
Agrobacterium tumefaciens-Stamm GV3101 (pMP90RK) (Koncz, C.S. [1986]
Mol. Gen. Genet. 204: 383–396)
wurde mit dem Vektor pPCV91-MiAMP1 (Beispiel 12) unter Verwendung
der Methode von Walkerpeach et al. (Walkerpeach, C.R. et al. [1994]
Plant Mol. Biol. Manual B1:1–19)
adaptiert von Van Haute (Van Haute, E., et al. [1983] EMBO J. 2:411–417) transformiert.
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Die
Transformation von Tabak wurde durchgeführt unter der Verwendung von
Blätter-Disks
von Nicotiana tabacum basierend auf der Methode von Horsch et al.
(Horsch et al. [1985] Science 227:1229–1231) und von ko-kultivierten
Stämmen,
die pPCV91-MiAMP1 enthielten. Nach Ko-Kultivierung des Agrobacterium
und der Tabakblätter-Disks
wurden transgene Pflanzen (transformiert mit pPCV91-MiAMP1) auf
Medium enhaltend 50 μg/ml
Hygromycin und 500 μg/ml
Cefotaxim regeneriert. Diese transgenen Pflanzen können auf
die Expression des neu eingeführten
Gens unter der Verwendung von Standard-Westernblot-Techniken analysiert
werden. Pflanzen, die zur konstitutiven Expression des eingeführten Gens
fähig sind,
können
selektiert und selbst bestäubt
werden, um Samen zu ergeben. F1-Setzlinge der transgenen Pflanzen
können
weiter analysiert werden.
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Beispiel 14
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Konstruktion des bakteriellen
Expressionsvektors pET-MiAMP1
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PCR-Primer,
welche die kodierende Region des MiAMP1-Gens flankieren, wurden
so hergestellt, dass sie Restriktionsseiten für Nde I und Bam HI (korrespondierend
zum 5'- bzw. 3'-Ende der kodierenden
Region) enthielten. Diese Primer wurden dann verwendet, um die kodierende
Region der MiAMP1 cDNA zu amplifizieren. Nach dem Verdau mit Nde
I und Bam HI wurde das PCR-Produkt dieser Amplifikation dann in
den Vektor pET-17b (Novagen/Studier F.W. et al. [1986] J. Mol. Biol.
189:113) mit der kodierenden Region im Leserahmen ligiert, um den
Vektor pET-MiAMP1 herzustellen (9).
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Beispiel 15
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Expression
von MiAMP1-Protein in flüssiger
Kultur
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Der
mit dem Vektor pET-MiAMP1 (Beispiel 14) transfomierte E. coli-Stamm
BL21 (Grodberg, J. [1988] J. Bacteriol. 170:1245) wurde bis zu einer
optischen Dichte von 0,6 herangezogen und durch die Zugabe von 0,4
mM IPTG (Isopropyl-β-D-thiogalactopyranosid)
induziert. Aliquots der wachsenden Kultur wurden zu bestimmten Zeitintervallen
genommen und die Proteinextrakte auf SDS-PAGE-Gelen laufengelassen,
um die Expressionslevel von MiAMP1 in der Kultur zu verfolgen.
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10 zeigt
die SDS-PAGE-Analyse der Extrakte, die auf die Induktion folgend
erhalten wurden. Spur 1 enthält
einen molekularen Gewichtsstandard. Spuren 2–7 enthalten Extrakte der Kultur
zum Zeitpunkt 0, 1, 2, 3, 4 und 5 Stunden nach Induktion. Spur 8
enthält
einen Extrakt eines nicht transformierten E. coli-Stammes BL21.
Spur 9 enthält
reines MiAMP1. Der Pfeil in 10 hebt
die Bande des MiAMP1-Proteins hervor, welches in der Kultur produziert
wurde. Eine drastische Akkumulation in den Levels von MiAMP1 nach
der Induktion ist offensichtlich.
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Es
wird dem Fachmann klar sein, dass viele Veränderungen an den oben ausgeführten Ausführungsformen
vorgenommen werden können,
ohne den breiten Geltungsbereich und Umfang der Erfindung zu verlassen.
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