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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Element zur trockenen Analyse
zur Bestimmung von Bicarbonat-Ionen in einer flüssigen Probe. Insbesondere
sind das Verfahren und das Element für die trockene Analyse zur
Bestimmung von Bicarbonat-Ionen
in einer flüssigen
Probe wie Blut oder Urin im klinischen Test nützlich, bei dem eine schnelle
und genaue Messung erforderlich ist.
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Stand der Technik
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Ein übliches
Verfahren zur Bestimmung von Bicarbonat-Ionen in einer flüssigen Probe
ist die Messung des Partialdrucks von Kohlensäure in der Flüssigkeit
und der Wasserstoffionenkonzentration (pH) unter Verwendung von
Elektroden. Die Bicarbonationen-Konzentration kann durch Berechnung
aus den oben genannten Werten bestimmt werden. Jedoch ist dieses
Verfahren im Hinblick auf die Notwendigkeit der gleichzeitigen Messung
sowohl des Carbonsäure-Partialdrucks
als auch des pH-Wertes der Flüssigkeit
nachteilig.
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Eine
weitere herkömmliche
Methode besteht darin, die Umwandlung von Bicarbonat-Ionen in Kohlendioxid
unter sauren Bedingungen auszunutzen und das Volumen des gebildeten
Kohlendioxids zu messen. Im Allgemeinen ist eine Ausrüstung im
großen
Maßstab
erforderlich, um das Gasvolumen präzise zu messen und daher ist
dieses Verfahren für
die Messung einer großen
Zahl von Proben nachteilig.
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Um
diese Nachteile auszuräumen,
wurden einige enzymatische Verfahren entwickelt. Das in dem japanischen
Patent KOKAI 4-210599
offenbarte enzymatische Verfahren macht von den folgenden Reaktionen Gebrauch:
und die
Bicarbonat-Ionen werden durch Messung der Abnahme der Absorption
bei 340 nm von NAD(P) bestimmt.
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In
der oben beschriebenen Gleichung steht PEPC für Phosphoenolpyruvatcarboxylase,
PEP steht für Phosphoenolpyruvinsäure, MDH
steht für
Malatdehydrogenase, NADH steht für
die reduzierte Form von Nikotinamidadenindinukleotid, NAD(P)H steht
für die
reduzierte Form von Nikotinamidadenindinukleotidphosphat und sowohl
NAD als auch NADP steht für
die oxidierte Form von Nikotinamidadenindinukleotid bzw. die oxidierte
Form von Nikotinamidadenindinukleotidphosphat.
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Die
in dem japanischen Patent KOKAI 4-248997 offenbarte Methode verwendet
Phosphoenolpyruvatcarboxykinase anstelle von PEPC.
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Die
oben beschriebenen Verfahren bzw. Methoden weisen jedoch die folgenden
Nachteile auf:
- 1. Um die Absorption bei 340
nm zu messen, muss das Analysegerät mit einer Ultraviolettlichtquelle
und einem Detektionssystem für
Ultraviolettstrahlung ausgerüstet
sein. Somit wird das Analysegerät
größer und teurer.
- 2. In Anbetracht der Reaktionsgeschwindigkeit ist es, da die
Absorption von NAD(P)H bei 340 nm hoch ist, schwierig, die erforderliche
Menge an NAD(P)H für
die Umwandlung der Gesamtmenge an Oxalessigsäure, die bei der oben beschriebenen
Reak tion gebildet wird, in Äpfelsäure von
Beginn an zu inkorporieren. Im Ergebnis wird daher der Bestimmungsbereich
eng.
- 3. Obwohl die oben erwähnte
hohe Absorption vermieden werden kann, indem die Messwellenlänge zu einem
niedrigeren Absorptionsbereich hin verschoben wird, wie zum Beispiel
380 nm, und indem eine genügende
Menge an NAD(P)H inkorporiert wird, ist die Messung instabil, da
das Spektrum nicht flach, sondern schief bzw. schräg ist.
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Die
EP 0 387 697 A2 offenbart
ein Verfahren und ein Reagenzsystem zur Bestimmung der Menge einer
in einer biologischen Testprobe vorhandenen Aminotransferase. Die
Aminotransferase wird bestimmt, indem eine Testprobe, welche eine
Aminotransferase enthält,
mit ihrer korrespondierenden Aminosäure, einer Ketosäure, einer
Dehydrogenase oder einer Reduktase und einer reduzierten Form von
Thionikotinamidadenindinukleotid oder einem Analogen davon zur Herstellung
einer flüssigen
Mischung daraus in Kontakt gebracht wird. Die sichtbare Absorption
des flüssigen
Gemisches wird gemessen und mit der in der Testprobe vorhandenen
Menge an Aminotransferase korreliert.
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist die Vermeidung der oben genannten Mängel bei
den herkömmlichen Bestimmungsmethoden
für Bicarbonat-Ionen
in flüssigen
Proben. Insbesondere ist eine Aufgabe dieser Erfindung die Bereitstellung
eines Reaktionssystems, das es ermöglicht, Bicarbonat-Ionen in
Flüssigkeiten
schnell, einfach und stabil unter Verwendung eines kompakten Instruments
mit einer Quelle sichtbaren Lichts und ausreichender Substratdichte
zu messen. Eine weitere wichtige Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist die Bereitstellung eines Elements für die trockene Analyse zur
Bestimmung von Bicarbonat-Ionen in Flüssigkeiten.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese
Erfindung ist gemacht worden, um die oben genannten Probleme zu
lösen und
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren und ein Element für die Trockenanalyse
zur Bestimmung von Bicarbonat-Ionen in Flüssigkeiten unter Verwendung
von Phosphoenolpyruvatcarboxylase und Malatdehydrogenase als konjugiertes
Enzym, worin ThioNAD(P)H und NAD(P)H als Substrat für Malatdehydrogenase
verwendet werden.
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In
dem oben beschriebenen Reaktionssystem läuft die Reaktion wie folgt
ab:
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Da
ThioNAD(P)H einen Absorptionspeak bei 400 nm aufweist, kann eine
Quelle sichtbaren Lichts und ein entsprechendes Detektionssystem
verwendet werden.
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In
dem Fall, in dem nur ThioNAD(P)H als Substrat verwendet wird, ist
der Bestimmungsbereich eng, da die Absorption von ThioNAD(P)H so
hoch ist wie die von NAD(P)H. Jedoch kann dieses Phänomen vermieden
werden, indem die Verwendung einer Quelle sichtbaren Lichts beibehalten
wird und der Bestimmungsbereich durch Verringerung des quantitativen
Vereinigungsverhältnisses
von Bicarbonat-Ionen zur NAD(P)H-Menge gespreizt wird.
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Es
ist nicht klar, welche Art von konkurrierender Reaktion auftritt,
wenn Bicarbonat-Ionen mit ThioNAD(P)H und NAD(P)H in Kontakt geraten,
aber überraschenderweise
zeigte die Mes sung an vielen Proben mit Bicarbonat-Ionen verschiedener
Konzentrationen Reproduzierbarkeit in einem breiten Bestimmungsbereich.
Daher ist auch der zweite oben beschriebene Nachteil überwunden
worden.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
ein Graph, welcher die Beziehung zwischen der Bicarbonationen-Konzentration
gemäß dem erfindungsgemäßen Beispiel
mit ThioNADH als Substrat und der optischen Dichte der Reaktionsflüssigkeit zeigt.
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2 ist
ein Graph, der die Beziehung zwischen der Bicarbonationen-Konzentration
gemäß dem Beispiel
mit einem Gemisch aus ThioNADH und NADH als Substrat und der optischen
Dichte der Reaktionsflüssigkeit
zeigt.
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Beste Ausführungsform
der Erfindung
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Die
im Rahmen der Erfindung verwendbare Phosphoenolpyruvatcarboxylase
fungiert zur Herstellung von Oxalessigsäure aus Phosphoenolpyruvinsäure und
schließt
EC 4.1.1.31, EC 4.1.1.32, EC 4.1.1.38 und EC 4.1.1.49 ein. Jedoch
ist die Gegenwart von GDP für
EC 4.1.1.32 erforderlich, anorganischer Phosphor ist für EC 4.1.1.38
nötig bzw.
ADP ist für
EC 4.1.1.49 erforderlich.
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Als
Malatdehydrogenase gibt es EC 1.1.1.37, EC 1.1.1.38, EC 1.1.1.39,
EC 1.1.1.40, EC 1.1.1.83 und EC 1.1.99.16. Die im Rahmen der Erfindung
verwendbare Malatdehydrogenase fungiert zur Herstellung von Äpfelsäure aus
Oxalessigsäure
und schließt
EC 1.1.1.37 und EC 1.1.99.16 ein.
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Die
erfindungsgemäße Messreagenzzusammensetzung
erfordert auch (ein) Substrat(e) der oben genannten zwei Typen von
Konjugat-Enzymen sowie die konjugierten Enzyme. Das Substrat bzw.
die Substrate für
Phosphoenolpyruvatcarboxylase schließt bzw. schließen Phosphoenolpyruvinsäure (einschließlich ihres Derivats,
auf das das Enzym einwirken kann) ein. Die Erfindung ist gekennzeichnet
durch die Verwendung einer Kombination von Thionikotinamidadenindinukleotid
in reduzierter Form (ThioNADH) oder Thionikotinamidadenindinukleotidphosphat
in reduzierter Form (ThioNADPH) und Nikotinamidadenindinukleotid
in reduzierter Form (NADH) oder Nikotinamidadenindinukleotidphosphat
in reduzierter Form (NADPH) als Substrat für die Malatdehydrogenase. ThioNADPH
ist handelsüblich
und wird beispielsweise von der Sigma Chemical Company in den USA
geliefert. Ein geeignetes Mischungsverhältnis (molares Verhältnis) von
ThioNAD(P)H/NAD(P)H ist 1/0,05 bis 1/2, vorzugsweise 1/0,1 bis 1/1,
mehr bevorzugt 1/0,2, bis 1/0,7.
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Die
Messreagenzzusammensetzung kann weitere Komponenten wie bekannte
Enzymaktivatoren (z.B. Mg2+), Stabilisatoren,
pH-Puffer, z.B.
Trishydroxymethylaminomethan, und dergleichen enthalten.
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Eine
geeignete Menge an Phosphoenolpyruvinsäure ist etwa 1,5 bis 10 Mol,
vorzugsweise etwa 2 bis 5 Mol pro Mol an Bicarbonat-Ionen. Eine
wünschenswerte
Enzymkonzentration ist im Falle eines Geschwindigkeitsassays bzw.
Zeiteinheitsassays etwa 50 bis 2.000 U/L, vorzugsweise etwa 100
bis 1.000 U/L für
Phosphoenolpyruvatcarboxylase und etwa 1.000 bis 50.000 U/L, vorzugsweise
2.000 bis 20.000 U/L für
Malatdehydrogenase. Im Falle eines Endpunktassays beträgt die geeignete
Phosphoenolpyruvatcarboxylase-Konzentration etwa 2.000 bis 200.000
U/L, vorzugsweise etwa 3.000 bis 100.000 U/L und eine geeignete
Malatdehydrogenase-Konzentration ist etwa 2.000 bis 300.000 U/L,
vorzugsweise 5.000 bis 200.000 U/L. Eine geeignete Menge der Summe
von ThioNAD(P)H und NAD(P)H ist etwa 1 bis 10 Mol, vorzugsweise
etwa 1,5 bis 5 Mol pro Mol HCO3 –.
Ein geeignetes Verhältnis
(Aktivitätsverhältnis) von
Phosphoenolpyruvatcar boxylase/Malatdehydrogenase ist etwa 1 bis
20, vorzugsweise etwa 1 bis 10.
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Die
Reaktion wird bei einem pH-Wert von etwa 6 bis 10, vorzugsweise
bei einem pH-Wert von ± 1
um das Optimum für
beide Enzyme bei 20 bis 40°C,
im Allgemeinen bei Raumtemperatur, 1 bis 15 Minuten lang durchgeführt. Die
Messung kann unter Verwendung des Geschwindigkeitsassayverfahrens
oder des Endpunktverfahrens bestimmt werden.
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Die
erfindungsgemäße Messreagenzzusammensetzung
kann sowohl für
die Trockenanalyse als auch für
die Nassanalyse verwendet werden.
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Ein
bevorzugtes analytisches Element für die Trockenanalyse umfasst
einen drei- oder mehrschichtigen Aufbau aus einem wasserundurchlässigen Träger und
mindestens zwei wasserdurchlässigen
Schichten.
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Als
Träger
kann ein wasserundurchlässiger,
lichtdurchlässiger
Träger
verwendet werden, welcher in konventionell bekannten Elementen zur
trockenen Analyse Anwendung findet. Typische wasserundurchlässige, lichtdurchlässige Träger sind
ein transparenter Film oder eine Folie aus Polyethylenterephthalat,
Polycarbonat von Bisphenol A, Polystyrol, Celluloseester, wie Cellulosediacetat,
Cellulosetriacetat und Celluloseacetatpropionat oder dergleichen.
Die Dicke des Trägers
liegt üblicherweise
im Bereich von etwa 50 μm
bis 1 mm, vorzugsweise etwa 80 μm
bis etwa 300 μm.
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Der
Träger
kann auf seiner Oberfläche
mit einer Grundierschicht versehen sein, um die Haftung zwischen
dem Träger
und der darauf auflaminierten Reagenzschicht zu erhöhen. Anstelle
der Grundierschicht kann die Trägeroberfläche durch
physika lische oder chemische Aktivierung zur Erhöhung der Haftung behandelt
werden.
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Wasserdurchlässige Schichten
sind Reagenzschicht, Lichtabschirmschicht, Haftschicht, Ausbreitungsschicht,
Wasserabsorptionsschicht und dergleichen, die im Folgenden beschrieben
werden.
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Auf
dem Träger
wird die Reagenzschicht vorgesehen (direkt oder durch (eine) andere
Schicht(en) wie eine Grundierschicht o.ä.). Die Reagenzschicht ist
eine wasserabsorbierende wasserdurchlässige Schicht, in der mindestens
ein Teil der vorher erwähnten
Reagenzzusammensetzung im Wesentlichen gleichförmig in einem hydrophilen Polymerbindemittel
dispergiert ist.
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Das
hydrophile Polymer, das als Bindemittel für die Reagenzschicht verwendet
werden kann, ist im Allgemeinen ein natürliches oder synthetisches
hydrophiles Polymer mit einem Quellverhältnis im Bereich von etwa 150%
bis etwa 2.000, vorzugsweise von etwa 250% bis etwa 1.500 bei 30°C. Beispiele
für ein
solches hydrophiles Polymer sind Gelatinen (z.B. sauer verarbeitete
Gelatine oder Deionisationsgelatine, etc.), Gelatinederivate (z.B.
phthalsaure Gelatine, Hydroxyacrylat-Propfgelatine, etc.), Agarose,
Pullulan, Pullulanderivate, Polyacrylamid, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon
usw., die in dem japanischen Patent KOKAI 58-171864 oder 60-108753 offenbart
sind.
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Die
Reagenzschicht kann eine bis zu einem gewissen Grad durch Zugabe
eines Vernetzungsmittels vernetzte (gehärtete) Schicht sein. Als Beispiele
für das
Vernetzungsmittel sind Vinylsulfonylvernetzungsmittel, wie 1,2-bis(Vinylsulfonylacetamid)ethan
und bis(Vinylsulfonylmethyl)ether, Aldhehyde, etc., für Gelatine,
Aldehyde, Epoxyverbindungen mit 2 Glycidylgruppen und dergleichen
für Methallylalkohol-Copolymere
bekannt.
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Eine
geeignete Trockendicke für
die Reagenzschicht liegt im Bereich von etwa 1 μm bis etwa 100 μm, vorzugsweise
von etwa 3 μm
bis etwa 30 μm.
Zweckmäßigerweise
ist die Reagenzschicht im Wesentlichen transparent.
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Eine
lichtabschirmende Schicht kann gegebenenfalls auf der Reagenzschicht
vorgesehen werden. Die Lichtabschirmschicht ist wasserdurchlässig oder
wasserpermeabel, wo feine Teilchen mit Lichtabschirmeigenschaft
von Lichtabsorption und/oder Lichtreflexion durch das hydrophile
Polymerbindemittel mit geringer Filmbildungseigenschaft in dispergiertem
Zustand gehalten werden. Die Lichtabschirmschicht blockiert die
Farbe der Probe, die auf die später
beschriebene Ausbreitungsschicht punktförmig aufgebracht wird, insbesondere die
der roten Komponenten von Hämoglobin
im Falle von Gesamtblutproben, wenn eine nachweisbare Änderung,
wie eine Farbänderung
oder Färbung,
die in der Reagenzschicht auftritt, von der Seite des lichtdurchlässigen Trägers durch
Reflexionsphotometrie gemessen wird. Diese Schicht fungiert auch
als lichtreflektierende Schicht oder Hintergrundschicht. Beispiele
für die
lichtreflektierenden feinen Teilchen sind Titandioxidteilchen (in
Form von mikrokristallinen feinen Körnern vom Rutil-Typ, Anatas-Typ
oder Brookit-Typ mit einer Korngröße von etwa 0,1 μm bis 1,2 μm), Bariumsulfatteilchen,
Aluminiumteilchen oder Mikroflocken. Beispiele für lichtabsorbierende feine
Teilchen sind Ruß,
Gasruß,
Kohlenstoff-Mikrokugeln und dergleichen. Unter diesen lichtabschirmenden
feinen Teilchen sind feine Titandioxidteilchen, Bariumsulfatteilchen
wünschenswert
bzw. bevorzugt. Insbesondere sind Titanoxidteilchen vom Anatas-Typ
die am meisten bevorzugten lichtabschirmenden feinen Teilchen.
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Typische
Polymerbindemittel mit hydrophilen Eigenschaften und Filmbildungsvermögen sind schwach-hydrophile
regenerierte Cellulose, Celluloseacetat, etc., zusammen mit hydrophilen
Polymeren, die dem hydrophilen Polymeren ähnlich sind, welches zur Herstellung
der oben erwähnten
Reagenzschicht verwendet wird. Bevorzugte hydrophile Polymere sind
Gelatinen, Gelatinederivate und Polyacrylamid. Ein bekanntes Härtungsmittel
(Vernetzungsmittel) kann der Gelatine oder einem Gelatinederivat
zugesetzt werden. Das Aufbringen einer wässrigen Lösung eines hydrophilen Polymeren,
worin die lichtabschirmenden feinen Teilchen auf der Reagenzschicht
durch gute bekannte Auftragsverfahren dispergiert sind, und anschließendes Trocknen
vermag die lichtabschirmende Schicht herzustellen. Anstelle des
Vorsehens der lichtabschirmenden Schicht können die lichtabschirmenden
feinen Teilchen in die Ausbreitungsschicht, die später beschrieben wird,
eingearbeitet werden.
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Eine
Haftschicht kann zusammen mit jeder beliebigen weiteren Schicht
auf der Reagenzschicht vorgesehen werden, um die später beschriebene
Ausbreitungsschicht darauf direkt oder optisch durch eine Lichtabschirmschicht
oder dergleichen unter Laminierung zu adherieren.
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Die
Haftschicht besteht vorzugsweise aus einem hydrophilen Polymeren
und sie kann sich der Ausbreitungsschicht anschließen, wobei
entsprechende Schichten integriert werden, während sie befeuchtet oder durch
Absorption von Wasser aufgequollen wird. Als Beispiele für das hydrophile
Polymer, das zur Herstellung der Haftschicht angewandt werden kann,
können
die gleichen hydrophilen Polymeren, die bereits zur Verwendung bei
der Herstellung der Reagenzschicht beschrieben wurden, erwähnt werden.
Unter diesen Polymeren sind Gelatine, Gelatinederivate, Polyacrylamid
usw. bevorzugt. Eine geeignete Trockendicke der Haftschicht liegt
im Allgemeinen im Bereich von etwa 0,5 μm bis etwa 20 μm, vorzugsweise
von etwa 1 μm
bis etwa 10 μm.
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Die
Haftschicht kann auch auf (einer) andere(n) Schicht(en) vorgesehen
sein, um die Haftkraft zwischen anderen Schichten zusätzlich zur
Reagenzschicht zu verbessern. Die Haftschichten können durch
Aufbringen wässriger
hydrophiler Polymerlösung,
zu der ein Tensid oder dergleichen gegebenenfalls zugesetzt worden
ist, auf den Träger,
oder auf die Reagenzschicht durch gut bekannte Auftragsverfahren
oder andere gut bekannte Verfahren hergestellt werden.
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Die
poröse
Ausbreitungsschicht kann eine Ausbreitungsschicht aus Stoff, wie
in dem japanischen Patent KOKAI 55-164356, 57-66359, etc. offenbart, wie zum Beispiel
aus einfacher Webart unter Einschluss von breitem Gewebe, und Popeline,
eine gestrickte bzw. gewirkte Ausbreitungsschicht, wie in dem japanischen
Patent KOKAI 60-222769, etc. offenbart, wie Trikotagen, Doppeltrikotagen
oder Milaneser, eine Ausbreitungsschicht aus Stoff oder Gewirk,
geätzt
durch eine Ätzlösung, wie
in dem japanischen Patent KOKAI 1-172753, eine Ausbreitungsschicht
aus organischer Polymerfaserpulpe enthaltend Papier, wie in dem
japanischen Patent KOKAI 57-148250 offenbart, ein Membranfilter
(mattierte bzw. getrübte
Polymerschicht), wie in dem Patent KOKOKU 53-21677 und der USP 3,992,158
beschrieben, kontinuierliche Mikroräume enthaltende poröse Schichten,
worin Polymerteilchen, Glasteilchen oder Diatomeenerde in einem
hydrophilen Polymerbindemittel dispergiert sind, oder eine kontinuierliche
poröse
Schicht, worin Polymerteilchen so miteinander verbunden sind, dass
sie bei einem Punkt durch Verwendung eines Polymerhaftstoffs, welcher
nicht in Wasser quillt (dreidimensionale Gitterstrukturschicht)
in Kontakt stehen, oder ähnliches
sein.
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Die
physikalische Aktivierungsbehandlung wie Glühentladungsbehandlung oder
Koronaentladungsbehandlung, wie in dem japanischen Patent KOKAI
57-66359 offenbart, können
auf mindestens einer Oberfläche
des Stoffs, des Gewebes oder des „mined paper", der bzw. das als
poröse
Ausbreitungsschicht verwendet wird, durchgeführt werden, um die Haftkraft
zwischen der Oberfläche
des Trägers
und der Überzugsschicht
zu erhöhen.
Der Stoff, das Gewebe oder „mined
paper" können durch
Entfetten durch Spülen
in Wasser oder mit einer hydrophilen Behandlung mit einem Tensid
oder einem hydrophilen Polymeren, wie in dem japanischen Patent
KOKAI 55-164356, 57-66359 offenbart, usw. behandelt werden. Indem
der Stoff oder das Papier einer oder mehreren der oben beschriebenen
Behandlung(en) unterworfen wird, wird der Stoff oder das Papier
hydrophil gemacht und die Haftkraft zwischen der Oberfläche des
Trägers
und der untersten Überzugsschicht, die
mit der Oberfläche
in Kontakt steht, kann verstärkt
werden.
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Was
das erfindungsgemäße analytische
Mehrschichtelement anbetrifft, so kann eine Wasserabsorptionsschicht
zwischen dem Träger
und der Reagenzschicht vorgesehen werden. Die Absorptionsschicht
besteht im Wesentlichen aus einem hydrophilen Polymeren, das Wasser
zur Quellung absorbiert, und es absorbiert das Wasser der wässrigen
Flüssigkeitsprobe,
das bzw. die die Oberfläche
dieser Schicht erreicht. Im Fall einer Gesamtblutprobe beschleunigt
sie die Permeation der Blutplasmakomponente in die Reagenzschicht. Das
hydrophile Polymer, das für
die Wasserabsorptionsschicht verwendet werden kann, kann aus dem
Polymer ausgewählt
werden, das für
die Verwendung in der Reagenzschicht erwähnt worden ist. Bevorzugte
hydrophile Polymere, die für
die Wasserabsorptionsschicht verwendbar sind, sind im Allgemeinen
Gelatine, Gelatinederivate, Polyacrylamid und Polyvinylalkohol,
insbesondere die oben erwähnten
Gelatinen und entionisierte Gelatine. Die beste Auswahl ist dieselbe
Gelatine, wie sie für
die Reagenzschicht verwendet wird. Die Trockendicke der Wasserabsorptionsschicht
liegt im Bereich von etwa 3 μm
bis 100 μm,
vorzugsweise etwa 5 μm
bis etwa 30 μm.
Die Beschichtungsmenge der Wasserabsorptionsschicht liegt im Bereich
von etwa 3 g/m2 bis etwa 100 g/m2, vorzugsweise etwa 5 g/m2 bis
etwa 30 g/m2. Durch Einarbeiten eines pH-Puffers,
eines bekannten basischen Polymeren oder dergleichen, der bzw. das
später
näher beschrieben
wird, in die Wasserabsorptionsschicht kann ein für die Praxis tauglicher pH-Wert
im Analysebetrieb eingestellt werden. Außerdem kann ein bekanntes Beizmittel,
ein Polymerbeizmittel, etc. in die Wasserabsorptionsschicht eingearbeitet
werden.
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Die
Reagenzzusammensetzung kann in die Reagenzschicht oder in jede andere
Schicht eingearbeitet werden. Zum Beispiel kann sie in die Reagenzschicht
oder in die Ausbreitungsschicht eingearbeitet werden. Die gesamte
Reagenzzusammensetzung kann in die Reagenzschicht eingearbeitet
werden. In diesem Fall werden Komponenten, die miteinander reagieren,
getrennt voneinander eingearbeitet und die letztere Komponente wird
eingearbeitet, so dass die Reaktion nicht vor der Messung abläuft, indem
zum Beispiel die Komponente in Alkohol dispergiert und anschließend die
Dispersion aufgebracht wird.
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Beispiel 1
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Die
folgenden Lösungen
wurden hergestellt: 1)
Enzymlösung
Tris-Puffer | 75
mM (pH 8) |
PEPC
(EC 4.1.1.31) | 3
U/ml |
MDH
(EC 1.1.1.37) | 30
U/ml |
Mg2+ | 19,8
mM |
2)
Substratlösung
PEP | 6,75
mM |
ThioNADH | 0,45
mM |
3)
HCO
3 –-Lösung
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Bei
37°C wurden
20 μl der
Lösung
3) oben in jede Zelle eingebracht, danach wurden 2 ml der Lösung 1)
und anschließend
1 ml der Lösung
2) oben der Zelle zugesetzt. Die Absorption bei 400 nm dieses Gemischs wurde
fünf Minuten
lang gemessen und eine Kalibrierungskurve unter Verwendung der gemessenen
Absorption nach fünf
Minuten aufgestellt. Die Ergebnisse sind in 1 gezeigt.
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Aus
den obigen Ergebnissen kann ersehen werden, dass die Bestimmung
von Bicarbonat-Ionen bei einer Messwellenlänge von 400 nm möglich ist.
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Beispiel 2
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Anstelle
der Substratlösung
2) oben, wurde die folgende Substratlösung 4) hergestellt: 4)
Substratlösung
Tris-Puffer | 75
mM (pH 8) |
PEP | 6,75
mM |
ThioNADH | 0,45
mM |
NADH | 0,23
mM |
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Danach
wurden die Bicarbonat-Ionen in ähnlicher
Weise wie in Beispiel 1 bestimmt. Die so erhaltene Kalibrierungskurve
ist in 2 gezeigt.
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Aus
den Ergebnissen kann ersehen werden, dass der Bestimmungsbereich
durch die Koexistenz von NADH in der Substratlösung beträchtlich erweitert wird.
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Beispiel 3
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Eine
wässrige
Lösung
wurde auf einen klaren PET-Filmträger von 180 μm Dicke aufgebracht
und anschließend
getrocknet, wobei die folgenden Überzugsmengen
erhalten wurden:
ThioNADH | 2
g/m2 |
MDH
(EC 1.1.1.37) | 4000
U/m2 |
Tris-Puffer | 4,85
g/m2 |
Polyoxyethylennonylphenylether | 0,25
g/m2 |
Gelatine | 10
g/m2 |
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Eine
wässrige
Lösung
wurde auf die oben beschriebene Überzugsschicht
aufgebracht und anschließend
getrocknet, wobei die folgenden Überzugsmengen
erhalten wurden:
PEP | 6
g/m2 |
PEPC
(EC 4.1.1.31) | 4500
U/m2 |
MgCl2 | 3
g/m2 |
Tris-Puffer | 4,85
g/m2 |
Polyoxyethylennonylphenylether | 0,25
g/m2 |
Gelatine | 10
g/m2 |
Titandioxid | 3,65
g/m2 |
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Auf
diese Schicht wurde ein Polyestergewirk auflaminiert und eine wässrige Lösung enthaltend
Polyvinylalkohol und ein Ten sid wurde darauf aufgebracht, um das
Ausbreiten der Probelösung
zu kontrollieren.
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Das
so hergestellte analytische Element wurde in Stücke von etwa 1,3 × 1,4 cm
Größe geschnitten, und
in einen Halter mit einer Öffnung
mit einem Durchmesser von 12 mm gegeben, um ein analytisches Element
fertigzustellen.
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Je
10 μl der
in Beispiel 1 hergestellten Probenlösung 3) wurden auf 4 Stücke des
analytischen Elements getröpfelt
und die Messung wurde in ähnlicher
Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt.
Dann wurden ähnliche
Ergebnisse wie in Beispiel 1 erhalten.
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Beispiel 4
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Eine
wässrige
Lösung
wurde auf einen klaren PET-Filmträger mit 180 μm Dicke aufgebracht
und anschließend
getrocknet, wobei die folgenden Überzugsmengen
erhalten wurden:
ThioNADH | 2
g/m2 |
NADH | 1
g/m2 |
MDH
(EC 1.1.1.37) | 4000
U/m2 |
Tris-Puffer | 4,85
g/m2 |
Polyoxyethylennonylphenylether | 0,25
g/m2 |
Gelatine | 10
g/m2 |
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Danach
wurden weitere analytische Elemente ähnlich wie in Beispiel 3 hergestellt
und danach ähnliche
Messungen durchgeführt.
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Die
Ergebnisse zeigten das gute Leistungsvermögen der Erfindung ähnlich wie
in Beispiel 2.
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Gewerbliche Anwendbarkeit
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Diese
Erfindung stellt eine schnelle, genaue und einfache Methode zur
Bicarbonationen-Bestimmung in biologischen Flüssigkeitsproben wie insbesondere
in Blut, Urin, etc. bereit.