-
TECHNISCHES
GEBIET
-
Diese
Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Detektion der Diterpenoid-Biosynthese,
insbesondere auf die Biosynthese von Taxoid-Verbindungen, wie zum
Beispiel Taxol.
-
DANKSAGUNG
FÜR DIE
HILFE DURCH DIE REGIERUNG
-
Diese
Erfindung wurde mittels Regierungshilfe unter dem „National
Instititues of Health Grant" Nr. CA-55254
durchgeführt.
Die Regierung hat bestimmte Rechte an dieser Erfindung.
-
STAND DER
TECHNIK
-
Das
stark funktionalisierte Diterpenoid Taxol (Wani et al., J. Am. Chem.
Soc. 93:2325-2327, 1971) ist als ein potentes chemotherapeutisches
Mittel bekannt (Holmes et al., in Taxane Anticancer Agents: Basic
Science and Current Status, Georg et al., Hrsg., S. 31–57, American
Chemical Society, Washington, DC., 1995; Arbuck and Blaylock, in
Taxol: Science and Applications, Suffness, Hrsg., S. 379–415, CRC
Press, Boca Raton, FL, 1995). (Paclitaxel ist der generische Name
für Taxol,
eine registrierte Marke von Bristol-Myers Squibb.) Die Bereitstellung
von Taxol aus der originalen Quelle, der Rinde der pazifischen Eibe
(Taxus brevifolia Nutt.; Taxaceae) ist limitiert. Als ein Ergebnis
gab es intensive Anstrengungen, um alternative Mittel zur Herstellung zu
entwickeln, einschließlich
der Isolierung aus dem Laub und anderen erneuerbaren Geweben von
Taxus-Spezies, die in Plantagen gezüchtet werden, der Biosynthese
in Gewebekultur-Systemen und der Semi-Synthese von Taxol und seinen
Analoga aus fortgeschrittenen Taxan-Diperpenoid (Taxoid)-Metaboliten, welche
leichter erhältlich
sind (Cragg et al., J. Nat. Prod. 56:1657-1668, 1993). Die Totalsynthese
von Taxol ist derzeit nicht kommerziell praktikabel (Borman, Chem.
Eng. News 72(7):32-34, 1994), und es ist klar, daß in der
vorhersehbaren Zukunft die Bereitstellung von Taxol und seinen synthetisch
nützlichen
Vorläufern
auf biologischen Verfahren zur Herstellung angewiesen sein wird,
und zwar entweder in Taxus-Pflanzen oder in Zellkulturen, die davon
abgeleitet wurden (Suffness, in Taxane Anticancer Agents: Basic
Science and Current Status, Georg et al., Hrsg., American Chemical
Society, Washington, DC., 1995, S. 1–17).
-
Die
Biosynthese von Taxol schließt
die initiale Zyklisierung von Geranylgeranyldiphosphat ein, dem universalen
Vorläufer
der Diterpenoide (West, in Biosynthesis of Isoprenoid Compounds.
Porter and Spurgeon, Hrsg., Vol. 1, S. 375–411, Wiley & Sons, New York,
NY, 1981), zum Taxa-4(5),11(12)-dien (Koepp et al., J. Biol. Chem.
270:8686–8690,
1995), gefolgt von der umfassenden oxidativen Modifizierung dieses
Olefins (Koepp et al., J. Biol.Chem. 270:8686–8690, 1995; Croteau et al.,
in Taxane Anticancer Agents: Basic Science and Current Status, Georg
et al., Hrsg., S. 72–80,
American Chemical Society, Washington, DC, 1995) und Ausarbeitung
(„elaboration") der Seitenketten
(1) (Floss and Mocek, in Taxol: Science and Applications,
Suffness, Hrsg., S. 191–208,
CRC Press, Boca Raton, FL, 1995).
-
Taxa-4(5),11(12)-dien-Synthase
(„Taxadien-Synthase"), das Enzym, welches
für die
initiale Zyklisierung von Geranylgeranyldiphosphat verantwortlich
ist, um das Taxan-Skelett zu entwerfen, wurde aus Stammgewebe von
T. brevifolia isoliert, teilweise gereinigt und charakterisiert
(Hezari et al., Arch. Biochem. Biophys. 322:437–444, 1995).
-
Obwohl
Taxadien-Synthase anderen Pflanzen-Terpenoid-Zyklasen in Bezug auf
die allgemeinen enzymatischen Eigenschaften ähnelt (Hezari et al., Arch.
Biochem. Biophys. 322:437–444,
1995), ist es erwiesenermaßen
extrem schwierig, sie in ausreichenden Mengen für die Antikörper-Präparation oder Mikrosequenzanalyse
zu reinigen, was diesem Ansatz in Richtung der cDNA-Klonierung entgegenwirkt.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Wir
haben das Gen der Taxadien-Synthase aus pazifischer Eibe kloniert
und sequenziert.
-
Eine
Ausführungsform
dieser Offenbarung schließt
isolierte Polynukleotide ein, die mindestens 15 aufeinander folgende
Nukleotide, bevorzugterweise mindestens 20, weiter bevorzugt mindestens
25 und am meisten bevorzugt mindestens 30 aufeinander folgende Nukleotide
eines nativen Gens der Taxadien-Synthase umfassen, d. h. des Gens
der Taxadien-Synthase
aus pazifischer Eibe. Solche Polynukleotide sind zum Beispiel als
Sonden und Primer für
das Erhalten von Homologen des Gens der Taxadien-Synthase aus pazifischer Eibe
nützlich,
zum Beispiel durch das in Kontakt bringen einer Nukleinsäure eines
Taxoidproduzierenen Organismus mit solch einer Sonde oder einem
Primer unter stringenten Hybridisierungsbedingungen, um der Sonde
oder dem Primer zu erlauben, an ein Gen der Taxadien-Synthase des
Organismus zu hybridisieren, danach isolieren des Gens der Taxadien-Synthase des Organismus,
an welches die Sonde oder der Primer hybridisiert.
-
Eine
andere Ausführungsform
der Offenbarung schließt
isolierte Polynukleotide ein, die eine Sequenz umfassen, welche
ein Polypeptid kodiert, welches die biologische Aktivität von Taxadien-Synthase
aufweist. Bevorzugterweise hat die Polypeptid-kodierende Sequenz
mindestens 70%, bevorzugterweise mindestens 80% unter weiter bevorzugt
mindestens 90% Nukleotidsequenz-Ähnlichkeit
mit einem nativen Polynukleotidgen der Taxadien-Synthase aus pazifischer
Eibe.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
solcher Polynukleotide kodiert die Polypeptid-kodierende Sequenz
ein Polypeptid, welches nur konservative Aminosäure-Substitutionen gegenüber dem
nativen Polypeptid der Taxadien-Synthase aus pazifischer Eibe aufweist,
außer
in einigen Ausführungsformen
von Aminosäure-Substitutionen
an einem oder mehreren: Cystein-Resten 329, 650, 719 und 777; Histidin-Resten
370, 415, 579 und 793; einem DDXXD-Motiv; einem DXXDD-Motiv; einem
konserviertes Arginin und einem RWWK-Element. Bevorzugterweise hat
das kodierte Polypeptid nur konservative Aminosäure-Substitutionen gegenüber dem
Polypeptid der Taxadien-Synthase aus pazifischer Eibe oder ist vollständig homolog
damit. Zusätzlich fehlt
dem kodierten Polypeptid bevorzugterweise mindestens ein Teil des
Transit-Peptids.
Zellen, insbesondere Pflanzenzellen und transgene Pflanzen, welche
solche Polynukleotide und die kodierten Polypeptide einschließen, sind
ebenso beinhaltet.
-
Eine
andere Ausführungsform
der Offenbarung schließt
isolierte Polypeptide ein, welche Taxadien-Synthase-Aktivität aufweisen,
welche bevorzugterweise mindestens 70%, weiter bevorzugt mindestens 80%
und am meisten bevorzugt mindestens 90% Homologie mit einem nativen
Polypeptid der Taxadien-Synthase aufweisen. Ebenso eingeschlossen
sind isolierte Polypeptide, welche mindestens 10, bevorzugterweise mindestens
20, weiter bevorzugt mindestens 30 aufeinander folgende Aminosäuren einer
nativen Taxadien-Synthese aus pazifischer Eibe und am meisten bevorzugt
das reife Polypeptid der Taxadien-Synthase aus pazifischer Eibe
(d. h. es fehlt nur das Transit-Peptid) umfassen.
-
Eine
andere Ausführngsform
der Offenbarung der Erfindung schließt Antikörper ein, welche spezifisch für ein natives
Polypeptid der Taxadien-Synthase aus pazifischer Eibe sind.
-
Eine
andere Ausführungsform
der Offenbarung schließt
Verfahren zur Expression eines Polypeptids von Taxadien-Synthese
in einer Zelle ein, z. B. eine Taxoid-produzierende Zelle und zwar
durch Kultivieren einer Zelle, welche ein exprimierbares Polynukleotid
einschließt,
welches ein Polypeptid von Taxadien-Synthase kodiert, unter Bedingungen,
welche für
die Expression des Polypeptids geeignet sind, was bevorzugterweise zur
Produktion des Taxoids in Spiegeln führt, die höher sind, als diejenigen, welche
von einer andererseits ähnlichen
Zelle erwartet werden würde,
welcher das exprimierbare Polynukleotid fehlt.
-
Die
vorhergehenden und andere Ausgaben und Vorteile der Offenbarung
der Erfindung werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung
und den beiliegenden Zeichnungen weiter offensichtlich werden.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
-
1 zeigt
die Schritte in der Biosynthese von Taxol, einschließlich der
initialen Zyklisierung von Geranylgeranyldiphosphat zu Taxa-4(5),11(12)-dien,
gefolgt von der umfassenden oxidativen Modifizierung und Ausarbeitung
der Seitenketten.
-
2 zeigt die Nukleotidsequenz und die vorhergesagte
Aminosäuresequenz
des Taxadien-Synthase-Klons
aus pazifischer Eibe pTb 42.1. Die Start- und Stop-Kodons sind unterstrichen.
Die Orte der Regionen, welche für
die Primer-Synthese verwendet wurden, sind doppelt unterstrichen.
Die DDMAD- und DSYDD-Motive sind in Fettschrift. Konservierte Histidine
(H) und Cysteine (C) und ein RWWK-Element sind durch Kästen angezeigt.
Trunkierungsstellen für
die Entfernung von einem Teil oder dem gesamten Transit-Peptid sind
durch ein Dreieck
angezeigt.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Eine
auf Homologie basierende Klonierungsstrategie unter der Verwendung
der Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) wurde verwendet, um eine cDNA zu isolieren, welche die Taxadien-Synthase kodiert.
Ein Satz von degenerativen Primern wurde basierend auf einer Konsensus-Sequenz von verwandten
Monoterpen-, Sesquiterpen- und Diterpen-Zyklasen konstruiert. Zwei
dieser Primer amplifizierten ein Fragment von 83 Basenpaaren (bp),
welches Zyklaseähnlich
in der Sequenz war und welches als eine Hybridisierungssonde verwendet
wurde, um eine cDNA-Bibliothek zu durchsuchen, welche aus Poly(A)+-RNA konstruiert wurde, welche aus Stämmen pazifischer
Eiben extrahiert wurde. 12 unabhägige
Klone mit einer Insert-Größe mit Überschuß von 2
Kilobasen-Paaren (kb) wurden isoliert und teilweise sequenziert.
-
Eines
dieser cDNA-Isolate wurde funktional in Escherichia coli exprimiert,
was zu einem Protein führte, welches
katalytisch aktiv bei der Umwandlung von Geranylgeranyldiphosphat
in ein Diterpen-Olefin war, von dem durch komprimierte Kapillaren-Gaschromatographie-Massenspektrometrie
(Satterwhite and Croteau, J. Chromatography 452:61–73, 1988)
bestätigt
wurde, daß es
Taxa-4(5),11(12)-dien war.
-
Die
cDNA-Sequenz von Taxa-4(5),11(12)-dien-Synthase spezifiziert einen
offenen Leserahmen von 2.586 Nukleotiden. Die abgeleitete Polypeptidsequenz
enthält
862 Aminosäurereste
und hat ein molekulares Gewicht von 98.303 im Vergleich zu ungefähr 79.000,
was zuvor für
das reife native Enzym bestimmt wurde. Es scheint daher Vollänge zu sein
und schließt
ein langes mutmaßliches
plastidisches („plastidial") Zielpeptid ein.
Sequenzvergleiche mit Monoterpen, Sesquiterpen- und Diterpen-Zyklasen
von pflanzlichem Ursprung zeigen ein signifikantes Maß an Ähnlichkeit
zwischen diesen Enzymen ein; die Taxadien-Synthase ist der Abietadien-Synthase,
einer Diterpen-Zyklase aus der Riesentanne („grand fir"), am ähnlichsten (46% Identität, 67% Ähnlichkeit).
-
Verwendungen
des Gens der Taxadien-Synthase
-
Erhöhung der
Taxol-Biosynthese in transformierten Zellen. Die Schlüsselreaktion
(„commited
step") der Taxol
(Paclitaxel)-Biosynthese ist die initiale Zyklisierung von Geranylgeranyl- Diphosphat, eines
ubiquitären
Isoprenoid-Intermediats, katalysiert von der Taxadien-Synthase,
einer Diterpen-Zyklase. Das Produkt dieser Reaktion ist das Eltern-Olefin
mit einem Taxan-Skelett,
Taxa-4(5),11(12)-dien. Für
einen Überblick über die Taxoide
und Taxoid-Biochemie siehe z. B. Kingston et al., "The Taxane Diterpenoids" Progress in the
Chemistry of Organic Natural Products, Vol. 61, Springer Verlag,
New York, 1993, S. 1–206.
-
Der
Schlüssel-Zyklisierungsschritt
(„committed
cyclization step")
des Zielweges ist ein langsamer Schritt in der erweiterten biosynthetischen
Sequenz, welche zu Taxol und verwandten Taxoiden führt (Koepp et
al., J. Biol. Chem. 270:8686–8690,
1995; Hezari et al., Arch. Biochem. Biophys. 322:437–444, 1995).
Die Ausbeute von Taxol und von verwandten Taxoiden (z. B. Cephalomannin,
Baccatine, Taxinine unter anderem) in den Zellen eines Organismus,
welcher zur Taxoid-Biosynthese in der Lage ist, wird durch die Expression
in solchen Zellen eines rekombinanten Gens der Taxadien-Synthase
erhöht.
-
Dieser
Ansatz zur Erhöhung
der Taxoid-Biosynthese kann in jedem Organismus verwendet werden, welcher
zur Taxoid-Biosynthese in der Lage ist. Es ist bekannt, daß Taxol-Synthese
zum Beispiel in den Taxaceae stattfindet, einschließlich Taxus-Spezies
weltweit (einschließlich,
aber nicht limitiert auf, T. brevifolia, T. baccata, T. x media,
T. cuspidata, T. canadensis und T. chinensis) sowie in bestimmten
Mikroorganismen. Taxol kann auch durch einen Pilz produziert werden,
Taxomyces andreanae (Stierte et al., Science 260:214, 1993).
-
Durch
Agrobacrerium tumefaciens vermittelte Transformation von Taxus-Spezies
wurde beschrieben und von den resultierenden Kallus-Kulturen wurde
gezeigt, daß sie
Taxol produzieren (Han et al., Plant Sci. 95:187–196, 1994).
-
Taxol
kann aus den Zellen, welche mit dem Gen der Taxadien-Synthase transformiert
wurden, durch konventionelle Methoden isoliert werden. Die Produktion
von Kallus- und Suspensions-Kulturen von Taxus und die Isolierung
von Taxol und verwandten Verbindungen aus solchen Kulturen ist beschrieben
worden (z. B. in Fett-Netto et al., Bio/Technology 10:1572–1575, 1992).
-
Biosynthese
der Taxoide in Mikroorganismen. Wie unten diskutiert, wurde Aktivität von Taxadien-Synthese
in transformierten E. coli Wirtszellen beobachtet, welche rekombinante Taxadien-Synthase
exprimieren. Taxadien-Synthase benötigt für die enzymatische Funktion
keine umfassende post-translationale Modifikation, wie es zum Beispiel
in Säugetierzellen
zur Verfügung
gestellt wird. Im Ergebnis kann funktionale Taxadien-Synthase in
einer großen
Vielfalt von Wirtszellen exprimiert werden.
-
Geranylgeranyldiphosphat,
ein Substrat der Taxadien-Synthase, wird in einer großen Vielfalt
von Organismen produziert, einschließlich Bakterien und Hefe, welche
Carotenoid-Pigmente synthetisieren (z. B. Serratia spp. und Rhodotorula
spp.). Die Einführung
von Vektoren, welche zur Expression von Taxadien-Synthase in der
Lage sind, in solche Mikroorganismen erlaubt die Produktion von
großen
Mengen an Taxa-4(5),11(12)-dien und verwandten Verbindungen, welche
das Taxan-Rückgrat
aufweisen. Das Taxan-Rückgrat,
was somit produziert wird, ist nützlich
als ein chemisches Ausgangsmaterial. Einfache Taxoide würden zum
Beispiel als Parfüm-Fixiermittel
nützlich
sein.
-
Klonierung
von Homologen der Taxandien-Synthase und verwandter Gene. Die Verfügbarkeit
des Gens der Taxadien-Synthase aus pazifischer Eibe macht die Klonierung
von Homologen der Taxadien-Synthase aus anderen Organismen, welche
zur Taxoid-Biosynthese in der Lage sind, insbesondere Taxus spp.,
möglich.
Obwohl der Anteil üblicher
Taxoide in den Spezies oder Sorten von Eibe, welche untersucht wurden,
variiert, synthetisieren alle Taxus-Spezies offensichtlich Taxoide,
einschließlich
Taxol, in einem gewissen Ausmaß (siehe
z. B. Mattina and Palva, J. Environ. Hort. 10:187–191, 1992;
Miller, J. Natural Products 43:425–437, 1980). Taxol kann auch
durch einen Pilz Taxomyces andreanae, produziert werden (Stierte
et al., Science 260:214, 1993).
-
Ein
Gen der Taxadien-Synthase kann durch konventionelle Methoden durch
die Verwendung von Primern oder Sonden, die auf der Gensequenz der
Taxadien-Synthase aus pazifischer Eibe basieren, oder durch Antikörper, welche
für Taxadien-Synthase
spezifisch sind, aus jedem Organismus isoliert werden, welcher zur Produktion
von Taxol oder verwandten Taxoiden in der Lage ist.
-
Modifizierte
Formen des Gens und des Polypeptids der Taxadien-Synthase. Die Kenntnis
der Gensequenz von Taxadien-Synthase erlaubt die Modifizierung der
Sequenz, wie ausführlicher
unten beschrieben, um Variantenformen des Gens und des Polypeptid-Genproduktes
zu produzieren. Zum Beispiel kann das plastidische („plastidial") Transit-Peptid
entfernt werden und/oder kann durch andere Transit-Peptide ersetzt
werden, um dem Genprodukt zu erlauben, daß es in verschiedene intrazelluläre Kompartimente
geleitet wird oder aus einer Wirtszelle exportiert wird.
-
DEFINITIONEN
UND METHODEN
-
Die
folgenden Definitionen und Methoden werden zur Verfügung gestellt,
um die vorliegende Offenbarung besser zu definieren und die Durchschnitts-Fachleute
auf dem Gebiet bei der Umsetzung der vorliegenden Erfindung zu leiten.
Definitionen für übliche Begriffe
in der Molekularbiologie können
ebenso in Rieger et al., Glossary of Genetics. Classical and Molecular,
5. Auflage, Springer-Verlag, New York, 1991 und Lewin, Genes V,
Oxford University Press, New York, 1994 gefunden werden.
-
Der
Begriff „Pflanze" umfaßt jede
Pflanze und deren Abkömmlinge.
Der Begriff umfaßt
auch Teile von Pflanzen, einschließlich Samen, Ausschnitte, Knollen,
Früchte,
Blüten
etc.
-
Eine „reproduktive
Einheit" einer Pflanze
ist jeder totipotente Teil oder jedes totipotente Gewebe der Pflanze,
von welchem man einen Abkömmling
der Pflanze erhalten kann, einschließlich zum Beispiel Samen, Ausschnitte,
Knospen, Zwiebeln, somatische Embryos, kultivierte Zelle (z. B.
Kallus- oder Suspensions-Kulturen) etc.
-
Nukleinsäuren
-
Nukleinsäuren (ein
Begriff, welcher hierin austauschbar mit „Polynukleotiden" verwendet wird),
die bei der Umsetzung der vorliegenden Offenbarung nützlich sind,
schließen
das isolierte Gen der Taxadien-Synthase, seine Homologe in anderen
Pflanzenspezies und Fragmente und Varianten davon ein.
-
Der
Begriff „Gen
der Taxadien-Synthase" bezieht
sich auf eine Nukleinsäure,
welche eine Taxa-4(5),11(12)-dien-Synthasesequenz enthält, bevorzugterweise
eine Nukleinsäure,
welche ein Polypeptid kodiert, das enzymatische Aktivität der Taxadien-Synthase
aufweist. Dieser Begriff bezieht sich primär auf die isolierte Vollängen-cDNA
der Taxadien-Synthase aus pazifischer Eibe, welche oben diskutiert
wurde und in 2 gezeigt ist, und die korrespondierende
genomische Sequenz, einschließlich
flankierende oder interne Sequenzen, die damit funktionsfähig verbunden
sind, einschließlich
regulatorische Elemente und/oder Intron-Sequenzen.
-
Dieser
Begriff umfaßt
auch Allele des Gens der Taxadien-Synthase aus pazifischer Eibe.
-
„Nativ". Der Begriff „nativ" bezieht sich auf
eine natürlich
vorkommende („Wildtyp"-) Nukleinsäure oder Polypeptid.
-
„Homolog". Ein „Homolog" des Gens der Taxadien-Synthase
ist eine Gensequenz, die für
eine Taxadien-Synthase kodiert, welche aus einem anderen Organismus
als der pazifischen Eibe isoliert wurde.
-
„Isoliert". Eine „isolierte" Nukleinsäure ist
eine, die im wesentlichen von anderen Nukleinsäuresequenzen in der Zelle des
Organismus, in welchem die Nukleinsäure natürlicherweise vorkommt, d. h.
anderer chromosomaler und extra-chromosomaler DNA und RNA, separiert
oder gereinigt wurde durch konventionelle Nukleinsäure-Reinigungsmethoden.
Der Begriff bezieht auch rekombinante Nukleinsäuren und chemisch synthetisierte
Nukleinsäuren
ein.
-
Fragmente,
Sonden und Primer. Ein Fragment einer Nukleinsäure der Taxadien-Synthase gemäß der vorliegenden
Offenbarung ist ein Teil der Nukleinsäure, welcher weniger als Vollänge ist
und mindestens eine minimale Länge
umfaßt,
die zur spezifischen Hybridisierung mit der Nukleinsäure der
Taxadien-Synthase aus 2 unter stringenten
Hybridisierungsbedingungen in der Lage ist. Die Länge eines
solchen Fragments ist bevorzugterweise 15 bis 17 Nukleotide oder
mehr.
-
Nukleinsäure-Sonden
und -Primer können
basierend auf der Gensequenz der Taxadien-Synthase, welche in 2 zur
Verfügung
gestellt wird, präpariert
werden. Eine „Sonde" ist eine isolierte
DNA oder RNA, welche an eine detektierbare Markierung oder ein Reportermolekül, z. B.
ein radioaktives Isotop, ein Ligand, ein chemolumineszierendes Mittel
oder Enzym, angehängt
ist. „Primer" sind isolierte Nukleinsäuren, im
allgemeinen DNA-Oligonukleotide
von einer Länge
von 15 Nukleotiden oder mehr, welche an einen komplementären Ziel-DNA-Strang
durch Nukleinsäure-Hybridisierung
angelagert sind, um einen Hybrid zwischen dem Primer und dem Ziel-DNA-Strang
zu bilden, und welche dann entlang des Ziel-DNA-Stranges durch eine
Polymerase, z. B. eine DNA-Polymerase, verlängert werden. Primer-Paare
können
für die
Amplifizierung einer Nukleinsäure-Sequenz
verwendet werden, z. B. durch die Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
oder andere konventionelle Nukleinsäure-Amplifizierungsmethoden.
-
Methoden
für die
Präparation
und Verwendung von Sonden und Primern werden zum Beispiel beschrieben
in Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Aufl.,
Vol. 1–3,
Hrsg. Sambrook et al., Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold
Spring Harbor, NY, 1989; Current Protocols in Molecular Biology,
Hrsg. Ausubel et al., Greene Publishing and Wiley Interscience,
New York, 1987 (mit periodischen Aktualisierungen) und Innis et
al., PCR-Protokolle. A Guide to Methods and Applications, Academic
Press: San Diego, 1990. PCR-Primer-Paare können von einer bekannten Sequenz
zum Beispiel unter der Verwendung von Computerprogrammen, welche
für diesen
Zweck entwickelt wurden, wie zum Beispiel Primer (Version 0.5, 1991,
Whitehead Institute for Biomedical Research, Cambridge, MA) abgeleitet
werden.
-
Nukleotidsequenz-Ähnlichkeit.
Nukleotidsequenz-„Ähnlichkeit" ist ein Maß des Grades,
mit welchem zwei Polynukleotid-Sequenzen identische Nukleotidbasen
in korrespondierenden Positionen in ihrer Sequenz aufweisen, wenn
sie optimal abgeglichen sind (mit geeigneten Nukleotid-Insertionen
oder -Deletionen). Sequenz-Ähnlichkeit
kann unter der Verwendung von Sequenzanalyse-Software bestimmt werden,
wie zum Beispiel dem Sequence Analysis Software Package der Genetics
Computer Group, University of Wisconsin Biotechnology Center, Madison,
WI. Bevorzugterweise hat eine Varianten-Form eines Polynukleotids
der Taxadien-Synthase mindestens 70%, weiter bevorzugt mindestens
80% und am meisten bevorzugt mindestens 90% Nukleotidsequenz-Ähnlichkeit
mit einem nativen Gen der Taxadien-Synthase, insbesondere mit einer
nativen Taxadien-Synthase aus pazifischer Eibe, wie in 2 zur Verfügung gestellt.
-
Funktionsfähig verbunden.
Eine erste Nukleinsäure-Sequenz
ist „funktionsfähig" verbunden mit einer zweiten
Nukleinsäure-Sequenz,
wenn die erste Nukleinsäure-Sequenz
in einer funktionelle Beziehung mit der zweiten Nukleinsäure-Sequenz
angeordnet ist. Zum Beispiel ist ein Promoter funktionsfähig verbunden
mit einer kodierenden Sequenz, wenn der Promoter die Transkription
oder Expression der kodierenden Sequenz beeinflußt. Im allgemeinen sind funktionsfähig verbundene
DNA-Sequenzen zusammenhängend
und, wo notwendig, um zwei Protein-kodierende Regionen zu verbinden,
im Leserahmen.
-
„Rekombinant". Eine „rekombinante" Nukleinsäure ist
ein isoliertes Polypeptid, welches durch eine künstliche Kombination von zwei
andererseits separierten Segmenten der Sequenz hergestellt wird,
zum Beispiel durch chemische Synthese oder durch die Manipulation
von isolierten Segmenten von Nukleinsäuren mittels Gentechnik-Verfahren.
-
Verfahren
für die
Nukleinsäure-Manipulation
werden im allgemeinen in zum Beispiel Sambrook et al. (1989) und
Ausubel et al. (1987, mit periotischen Aktualisierungen) beschrieben.
Methoden für
die chemische Synthese von Nukleinsäuren werden zum Beispiel diskutiert
in: Beaucage and Carruthers, Tetra. Letts. 22:1859–1862, 1981
und Matteucci et al., J. Am. Chem. Soc. 103:3185, 1981. Die chemische
Synthese von Nukleinsäuren
kann zum Beispiel an kommerziellen automatisierten Oligonukleotid-Synthesizern
durchgeführt werden.
-
Präparation
von rekombinanten oder chemisch synthetisierten Nukleinsäuren Vektoren
Transformationen, Wirtszellen. Natürliche oder synthetische Nukleinsäuren gemäß der vorliegenden
Erfindung können
in rekombinante Nukleinsäure-Konstrukte
eingefügt
werden, typischerweise DNA-Konstrukte, welche zur Einführung und
zur Replikation in einer Wirtszelle in der Lage sind. Solch ein
Konstrukt ist bevorzugterweise ein Vektor, welcher ein Replikationssystem
und Sequenzen einschließt,
welche zur Transkription und Translation einer für ein Polypeptid kodierenden
Sequenz in einer gegebenen Wirtszelle in der Lage sind. Für die Anwendung der
vorliegenden Erfindung werden konventionelle Zusammensetzungen und
Methoden für
die Präparation und
Verwendung von Vektoren und Wirtszellen verwendet, wie diskutiert
inter alia in Sambrook et al., 1989 oder Ausubel et al. 1987.
-
Eine „transformierte" oder „transgene" Zelle, ein „transformiertes" oder „transgenes" Gewebe, Organ oder „transformierter" oder „transgener" Organismus ist eine/eines/einer,
in welcher) eine fremde Nukleinsäure eingeführt wurde.
Eine „transgene" oder „transformierte" Zelle oder Organismus
schließen
ebenso ein (1) Nachkommen der Zelle oder des Organismus und (2)
Nachkommen, welche mittels eines Zuchtprogramms produziert werden,
das eine „transgene" Pflanze als ein
Elternteil in einer Kreuzung verwendet und einen veränderten
Phenotyp zeigt, was von der Anwesenheit des „Transgens" resultiert, d. h. der rekombinanten
Nukleinsäure
der Taxadien-Synthase.
-
Nukleinsäure-Hybridisierung; „stringente
Bedingungen"; „spezifisch". Die Nukleinsäure-Sonden und -Primer
der vorliegenden Erfindung hybridisieren unter stringenten Bedingungen
an eine Ziel-DNA-Sequenz, zum Beispiel an das Gen der Taxadien-Synthase.
-
Der
Begriff „stringente
Bedingungen" wird
funktional definiert in Bezug auf die Hybridisierung einer Nukleinsäure-Sonde
an eine Ziel-Nukleinsäure
(d. h. an eine bestimmte Nukleinsäure-Sequenz von Interesse) durch
die Hybridisierungs-Prozedur, die in Sambrook et al., 1989, in 9.52
bis 9.55 diskutiert wird. Siehe auch Sambrook et al., 1989 in 9.47
bis 9.52, 9.56 bis 9.58; Kanehisa, Nucl. Acids Res. 12:203–213, 1984
und Wetmur and Davidson, J. Mol. Biol. 31:349–370, 1968.
-
In
Bezug auf die Amplifizierung einer Target-Nukleinsäure-Sequenz
(z. B. durch PCR) unter der Verwendung eines bestimmten Amplifizierungs-Primer-Paares
sind stringente Bedingungen die Bedingungen, welche dem Primer-Paar
erlauben, nur an die Ziel-Nukleinsäure-Sequenz
zu hybridisieren, an die ein Primer, der die korrespondierende Wildtyp-Sequenz
(oder sein Komplement) aufweist, binden würde, und welche bevorzugterweise
ein einzigartiges Amplifizierungs-Produkt produzieren.
-
Der
Begriff „spezifisch
für (eine
Ziel-Sequenz)" zeigt
an, daß eine
Sonde oder ein Primer unter stringenten Bedingungen nur an die Ziel-Sequenz
in einer Probe hybridisiert, welche die Zielsequenz umfaßt.
-
Nukleinsäure-Amplifizierung.
Wie hierin verwendet, bezieht sich „amplifizierte DNA" auf das Produkt der
Nukleinsäure-Amplifizierung
einer Ziel-Nukleinsäure-Sequenz.
Die Nukleinsäure-Amplifizierung
kann durch jede der verschiedenen Nukleinsäure-Amplifizierungsmethoden, die im Stand
der Technik bekannt sind, ausgeführt
werden, einschließlich
der Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Eine Vielfalt von Amplifizierungsmethoden
sind im Stand der Technik bekannt und werden beschrieben, inter alia,
in U.S. Patent Nr. 4,683,195 und Nr. 4,683,202 und in PCR-Protocols:
A Guide to Methods and Applications, Innis et al., Hrsg., Academic
Press, San Diego, 1990.
-
Methoden
zur Herstellung von cDNA-Klonen, welche Taxadien-Synthase oder deren
Homologe kodieren. Basierend auf der Verfügbarkeit der cDNA der Taxadien-Synthase,
wie hierin offenbart, können
andere Gene der Taxadien-Synthase (z. B. Allele und Homologe der
Taxadien-Synthase) leicht aus einer großen Vielfalt von Pflanzen durch
Klonierungsmethoden, die im Stand der Technik bekannt sind, erhalten
werden.
-
Ein
oder mehrere Primer-Paare, die auf der Sequenz der Taxadien-Synthase
basieren, können
verwendet werden, um die Gene der Taxadien-Synthase oder deren Homologe
durch die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) oder andere konventionelle
Amplifizierungsmethoden zu amplifizieren. Alternativ dazu kann die offenbarte
cDNA der Taxadien-Synthase oder Fragmente davon verwendet werden,
um eine cDNA- oder genomische Bibliothek zu sondieren, welche aus
einer gegebenen Pflanzen-Spezies durch konventionelle Methoden hergestellt
wurde.
-
Klonierung
der genomischen Sequenz der Taxadien-Synthase und Homologen davon.
Die Verfügbarkeit
der cDNA-Sequenz der Taxadien-Synthase befähigt die Fachleute, einen genomischen
Klon zu erhalten, welcher mit der cDNA der Taxadien-Synthase korrespondiert
(einschließlich
des Promoters und anderer regulatorischer Regionen und Intron-Sequenzen),
und die Bestimmung seiner Nukleotid-Sequenz mittels konventioneller
Methoden.
-
Nahezu
alle Taxus-Spezies synthetisieren Taxoide, einschließlich Taxol,
zu einem gewissen Grad (siehe z. B. Mattina and Palva, J. Environ.
Hort. 10:187–191,
1992; Miller, J. Natural Products 43:425–437, 1980). Von jedem Organismus,
der Taxoide produziert, würde
erwartet werden, daß er
ein Homolog der Taxadien-Synthase exprimiert. Gene der Taxadien-Synthase
können
durch Hybridisierung einer Sonde der Taxadien-Synthase der pazifischen
Eibe an eine cDNA oder genomische Bibliothek einer Ziel-Spezies
erhalten werden. Solch ein Homolog kann auch durch PCR oder andere
Amplifizierungsmethoden aus genomischer DNA oder RNA einer Ziel-Spezies
erhalten werden unter der Verwendung von Primern, die auf der Sequenz
der Taxadien-Synthase, wie in 2 gezeigt,
basieren. Genomische und cDNA- Bibliotheken
von der Eibe oder anderen Pflanzen-Spezies können mittels konventioneller
Methoden präpariert
werden.
-
Primer
und Sonden, die auf der in 2 gezeigten
Sequenz basieren, können
verwendet werden, um die Sequenz der Taxadien-Synthase mittels konventioneller
Methoden zu bestätigen
(und, wenn notwendig, zu korrigieren).
-
Nukleotidsequenz-Varianten
der cDNA der Taxadien-Synthase und Aminosäuresequenz-Varianten des Proteins der Taxadien-Synthale.
Unter der Verwendung der Nukleotid- und der Aminosäuresequenz
des Proteins der Taxadien-Synthase, die hierin offenbart sind, können die
Fachleute DNA-Moleküle
und Polypeptide schaffen, welche geringfügige Variationen in ihrer Nukleotid-
oder Aminosäuresequenz
aufweisen.
-
„Varianten"-DNA-Moleküle sind
DNA-Moleküle,
die geringfügige
Veränderungen
in der nativen Sequenz der Taxadien-Synthase enthalten, d.h. Veränderungen,
in welchen eines oder mehrere Nukleotide der nativen Sequenz der
Taxadien-Synthase deletiert, addiert und/oder substituiert sind,
während
bevorzugterweise die Aktivität
der Taxadien-Synthese aufrechterhalten wird. Varianten-DNA-Moleküle können zum
Beispiel mittels Standard-DNA-Mutagenese-Verfahren
oder durch chemische Synthese der Varianten-DNA-Moleküle oder
eines Teiles davon produziert werden. Solche Varianten verändern bevorzugterweise
nicht den Leserahmen der Protein-kodierenden Region der Nukleinsäure und
kodieren bevorzugterweise ein Protein, welches keine Veränderung,
nur eine geringfügige
Reduktion oder einen Anstieg in der biologischen Funktion der Taxadien-Synthase
aufweist.
-
Aminosäure-Substitutionen
sind bevorzugterweise Substitutionen von einzelnen Aminosäureresten. DNA-Insertionen
sind bevorzugterweise von ungefähr
1 bis 10 zusammenhängenden
Nukleotiden und Deletionen sind bevorzugterweise von ungefähr 1 bis
30 zusammenhängenden
Nukleotiden. Insertionen und Deletionen sind bevorzugterweise Insertionen
oder Deletionen von einem Ende der Protein-kodierenden oder nicht-kodierenden
Sequenz und werden bevorzugterweise in benachbarten Basenpaaren
gemacht. Substitutionen, Deletionen, Insertionen oder jede Kombination
davon können
kombiniert werden, um bei einem endgültigen Konstrukt anzukommen.
-
Bevorzugterweise
sind Varianten-Nukleinsäuren
gemäß der vorliegenden
Erfindung „stille" oder „konservative" Varianten. „Stille" Varianten sind Varianten
einer nativen Sequenz der Taxadien-Synthase oder eines Homologs
davon, in der eine Substitution von einem oder mehreren Basenpaaren
aber keine Veränderung
in der Aminosäure-Sequenz
des Polypeptids stattfand, das von der Sequenz kodiert wird. „Konservative" Varianten sind Varianten
der nativen Sequenz der Taxadien-Synthase oder eines Homologs davon,
in der mindestens ein Kodon in der Protein-kodierenden Region des
Gens verändert
wurde, was zu einem konservativen Wechsel in einer oder mehreren
Aminosäure-Resten
des Polypeptids resultiert, das von der Nukleinsäure-Sequenz kodiert wird, d.
h. eine Aminosäure-Substitution.
Eine Reihe von konservativen Aminosäure-Substitionen ist unten
aufgelistet. Zusätzlich
können
eines oder mehrere Kodons, welche für Cystein-Reste kodieren, substituiert
werden, was zum Verlust zum Cystein-Restes führt und die Disulfid-Brücken in
dem Polypeptid in der Taxadien-Synthase beeinflusst.
-
-
Substantielle
Veränderungen
in der Funktion können
hergestellt werden durch die Selektion von Substitutionen, welche
weniger konservativ sind, als diejenigen, die oben aufgelistet sind,
was zum Beispiel zu Veränderungen
führt in:
(a) der Struktur des Polypeptid-Rückgrates in dem Gebiet der
Substitution; (b) der Ladung oder der Hydrophobizität des Polypeptids
an der Zielstelle oder (c) der Größe („bulk") einer Aminosäure-Seitenkette. Substitutionen,
von denen im allgemeinen erwartet wird, daß sie die größten Veränderungen
in den Proteineigenschaften produzieren, sind diejenigen, in welchen:
(a) ein hydrophiler Rest, z. B. Seryl oder Threonyl, substituiert
wird für
(oder durch) einen hydrophoben Rest, z. B. Leucyl, Isoleucyl, Phenylalanyl,
Valyl oder Alanyl; (b) ein Cystein oder Prolin substituiert wird
für (oder
durch) einen anderen Rest; (c) ein Rest, welcher eine elektropositive
Seitenkette aufweist, z. B. Lysyl, Arginyl oder Histadyl, substituiert
wird für
(oder durch) einen elektronegativen Rest, z. B. Glutamyl oder Aspartyl;
oder (d) ein Rest, welcher eine massive Seitenkette aufweist, z.
B. Phenylalanin, substituiert wird für (oder durch) einen Rest,
welcher keine Seitenkette aufweist, z. B. Glycin.
-
Die
Gensequenz der Taxadien-Synthase kann wie folgt modifiziert werden:
- (1) Um die Expressionseffizienz zu verbessern
und das Abzielen des exprimierten Polypeptids umzuleiten („redirect"): Für die Expression
in nicht-pflanzlichen Wirten (oder um das exprimierte Polypeptid
zu einem verschiedenen intrazellulären Kompartiment in einem Pflanzenwirt
zu dirigieren) kann die native Gensequenz von dem 5'-Ende trunkiert werden,
um die Sequenz zu entfernen, welche das plastidische („plastidial") Transit-Peptid
kodiert, auf ungefähr
137 Aminosäuren
(d. h. auf ungefähr
138S), was die Sequenz, welche das reife Polypeptid der Taxadien-Synthase
kodiert, auf ungefähr
725 Aminosäuren
belässt.
Zusätzlich können eines
oder mehrere Kodons verändert
werden, um zum Beispiel das Gen auf die Vorliebe der Kodon-Verwendung
(„codon
usage bias") der
Wirtszelle für
verbesserte Expression abzustimmen. Enzymatische Stabilität kann durch
das Entfernen oder Addieren von einem oder mehreren Cystein-Resten
verändert
werden, wobei eine oder mehrere Disulfidbrücken entfernt oder addiert
werden.
- (2) Um die katalytische Effizienz zu verändern: Wie unten diskutiert,
ist das Aspartat-reiche, welches eine Rolle bei der Substratbindung
spielt, auch in der Taxadien-Synthase vorhanden, wie es auch das
verwandte DXXDD-Motiv ist (2). Histidin-
und Cystein-Reste wurden mit den aktiven Stellen von verschiedenen Terpenoid-Zyklasen
mit pflanzlichem Ursprung in Zusammenhang gebracht. Histidin-Reste
370, 415 und 793 und Cysteine an den Resten 329, 650 und 777 der
Taxadien-Synthase sind unter den Genen der Pflanzen-Terpenoid-Zyklasen
konserviert.
Eines oder mehrere konservierte Histidin- und
Cystein-Reste (wie unten diskutiert), oder semi-konservierte Reste,
wie zum Beispiel konservierte Cystein-Reste (z. B. Reste 329, 650,
719 und 777) und Histidin-Reste (z. B. Reste 370, 415, 579 und 793)
können
mutagenisiert werden, um die enzymatischen Kinetiken zu verändern. Zusätzlich können Reste,
die zu diesen konservierten Histidin- und Cystein-Resten benachbart sind,
ebenso verändert
werden, um den Cystein- oder Histidin-Gehalt zu erhöhen, um
die Ladungs-Stabilisierung zu verbessern. Durch die Erhöhung des
Aspartat-Gehaltes der DDXXD- und DXXDD-Motive (wo D Aspartat ist
und X jede Aminosäure
ist), welche wahrscheinlich in die Substrat/Intermediat-Bindung
involviert sind, ist es möglich,
die enzymatische Rate zu erhöhen
(d. h. den Geschwindigkeits-bestimmenden Ionisationsschritt der
enzymatischen Reaktion). Arginine wurden in Zusammenhang mit der
Bindung oder der Katalyse gebracht und konservierte Arginin-Reste
sind auch gute Ziele für
die Mutagenese. Die Veränderung
der konservierten DDXXD und/oder DXXDD-Motive (d. h. die Aspartat-Reste
davon) durch konventionelle Orts-gerichtete Mutagenese-Methoden,
um sie an diejenigen von anderen bekannten Enzymen anzugleichen,
können
auch zu Veränderungen
in den Kinetiken oder der Substrat-Spezifität von Taxadien-Synthase führen. Zusätzlich kann
die Produktbildung durch Mutagenese des RWWK-Elementes (Reste 564
bis 567) verändert
werden, welches aromatische Reste einschließt, die eine Rolle bei der
Stabilisierung von Carbo-kationischen Reaktionsintermediaten spielen
können.
- (3) Um die Substrat-Verwertung zu modifizieren: Das Enzym, insbesondere
die aktive Stelle, kann modifiziert werden, um dem Enzym zu erlauben,
kürzere
(z. B. C10) oder längere (z. B. C25)
Ketten als Geranylgeranyldiphosphat zu binden. Die Verwertung der
Substratgröße kann
durch die Erhöhung
oder Erniedrigung der Größe der hydrophoben
Stellen („hydrophobic
patches") verändert werden,
um die Größe der hydrophoben
Tasche des Enzyms zu modifizieren. Ähnliche Effekte können durch
Domänen-Tauschen
(„domain
swapping") erreicht
werden.
- (4) Um das Produkt-Ergebnis zu verändern: Gerichtete Mutagenese
der konservierten Aspartat- und Arginin-Reste kann verwendet werden,
um dem Enzym zu erlauben, verschiedene Diterpen-Skelette mit zum Beispiel
einem, zwei oder drei Ringen zu produzieren.
-
Siehe
z. B. Cane et al., Biochemistry 34:2480–2488, 1995; Joly and Edwards,
J. Biol. Chem. 268:26983–26989,
1993; Marrero et al., J. Biol. Chem. 267:533–536, 1992 und Song and Poulter,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91:3044–3048, 1994).
-
Expression
der Nukleinsäuren
der Taxadien-Synthase in Wirtszellen. DNA-Konstrukte, welche ein
Gen der Taxadien-Synthese oder ein Fragment davon gemäß der vorliegenden
Erfindung aufnehmen, platzieren die Protein-kodierende Sequenz der
Taxadien-Synthase bevorzugterweise unter die Kontrolle eines funktionsfähig verbundenen
Promoters, welcher zur Expression in einer Wirtszelle in der Lage
ist. Verschiedene Promotoren, welche für die Expression von heterologen
Genen in Pflanzenzellen geeignet sind, sind im Stand der Technik
bekannt, einschließlich
konstitutiver Promotoren, z. B. der Blumenkohlmosaik-Virus (CaMV)
35S-Promotor, welcher in vielen Pflanzengeweben exprimiert wird,
Organ- oder Gewebespezifische Promotoren und Promotoren, welche
durch Chemikalien induziert werden, wie zum Beispiel Methyljasminat,
Salicylsäure
oder Safener, zum Beispiel. Eine Vielfalt anderer Promotoren oder
anderer Sequenzen, welche bei der Konstruktion von Expressionsvektoren
nützlich
sind, sind für
die Expression in bakteriellen, Hefe-, Säugetier-, Insekten-, amphibischen,
Vogel- oder anderen Wirtszellen erhältlich.
-
Nukleinsäuren, die
an einen festen Träger
angehängt
sind. Die Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung können
frei in Lösung
sein oder mittels konventioneller Mittel an einen festen Träger angeknüpft sein,
wie zum Beispiel eine Hybridisierungsmembran (z. B. Nitrozellulose
oder Nylon), ein Kügelchen
oder andere im Stand der Technik bekannte feste Träger.
-
Polypetpide
-
Der
Begriff „Protein
der Taxadien-Synthase" (oder
Polypeptid) bezieht sich auf ein Protein, welches durch ein Gen
der Taxadien-Synthase kodiert wird, einschließlich Allele, Homologe und
Varianten davon, zum Beispiel. Ein Polypeptid der Taxadien-Synthase
kann durch die Expression einer rekombinanten Nukleinsäure der
Taxadien-Synthase produziert werden oder kann chemisch synthetisiert
werden. Verfahren für
die chemische Synthese von Polypeptiden werden zum Beispiel beschrieben
in Merrifield, J. Amer. Chem. Soc. 85:2149–2156, 1963.
-
Polypeptidsequenz-Identitiät und Ähnlichkeit.
Gewöhnlich
haben die Polypeptide der Taxadien-Synthase, welche von der vorliegenden
Offenbarung umfasst werden, mindestens ungefähr 70% Aminosäuresequenz-„Identität" (oder Homologie)
im Vergleich zu einem nativen Polypeptid der Taxadien-Synthase,
bevorzugterweise mindestens ungefähr 80% Identität und weiter
bevorzugt mindestens ungefähr
90% Identität
zu einem nativen Polypeptid der Taxadien-Synthase. Bevorzugterweise
besitzen solche Polypeptide auch die charakteristischen strukturellen
Merkmale und die biologische Aktivität eines nativen Polypeptids
der Taxadien-Synthase.
-
Aminosäuresequenz-„Ähnlichkeit" ist ein Maß des Grades,
mit welchem abgeglichene Aminosäuresequenzen
identische Aminosäuren
oder konservative Aminosäure-Substitutionen
in korrespondierenden Positionen besitzen.
-
Eine „biologische
Aktivität" der Taxadien-Synthase
schließt
die enzymatische Aktivität
der Taxadien-Synthase ein, wie sie durch konventionelle Protokolle
bestimmt wird (z. B. das Protokoll, das in Hezari et al., Arch.
Biochem. Biophys. 322:437–444,
1995, eingefügt
hierin durch Referenz, beschrieben wird). Andere biologische Aktivitäten der
Taxadien-Synthase schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf, Substratbindung, immunologische
Aktivität
(einschließlich
die Kapazität,
die Produktion von Antikörpern
auszulösen,
welche spezifisch für
Taxadien-Synthase sind) etc.
-
Polypeptid-Identität (Homologie)
oder Ähnlichkeit
wird typischerweise unter der Verwendung von Sequenzanalyse-Software
analysiert, wie zum Beispiel des Sequence Analysis Software Package
der Genetics Computer Group, University of Wisconsin Biotechnology
Center, Madison, WI. Polypeptid-Sequenzanalyse-Software stimmt Polypeptidsequenzen
unter der Verwendung von Maßen
der Identität
ab, die verschiedenen Substitutionen, Deletionen, Substitutionen
und anderen Modifikationen zugeordnet sind.
-
"Isolierte", „gereinigte", „homogene" Polypetide. Ein
Polypeptid ist „isoliert", wenn es von den
zellulären
Komponenten (Nukleinsäuren,
Lipiden, Kohlenhydraten und anderen Polypeptiden), welche es natürlicherweise
begleiten, separiert wurde. Solch ein Polypeptid kann auch als „rein" oder „homogen" oder „im wesentlichen" rein oder homogen
bezeichnet werden. Daher wird ein Polypeptid, welches chemisch synthetisiert
wurde oder rekombinant ist (d. h. das Produkt der Expression einer
rekombinanten Nukleinsäure
ist, auch wenn es in einem homologen Zelltyp exprimiert wird), als
isoliert erachtet. Ein monomeres Polypeptid ist isoliert, wenn sich
mindestens 60 bis 90 Gew.% einer Probe aus dem Polypeptid zusammensetzt,
bevorzugterweise 95% oder mehr und weiter bevorzugt mehr als 99%.
Protein-Reinheit oder Homologenität wird zum Beispiel angezeigt
mittels Polyacrylamid-Gelelektrophorese
einer Proteinprobe, gefolgt durch Visualisierung einer einzelnen
Polypeptid-Bande nach der Färbung
des Polyacrylamidgels, Hochdruck-Flüssigchromatographie
oder anderen konventionellen Methoden.
-
Protein-Reinigung.
Die Polypeptide der vorliegenden Erfindung können durch jedes Mittel, welches
im Stand der Technik bekannt ist, gereinigt werden. Verschiedene
Methoden zur Proteinreinigung sind beschrieben, z. B. in Guide to
Protein Purification, Hrsg. Deutscher, Meth. Enzymol. 185, Academic
Press, San Diego, 1990; und Scopes, Protein Purification: Principles
and Practice, Springer Verlag, New York, 1982.
-
Varianten-Formen
von Polypeptiden der Taxadien-Synthase; Markierung Von den Polypeptiden
der Taxadien-Synthase gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Offenbarung werden Varianten-Polypeptide umfasst,
in welchen es Substitutionen, Deletionen, Insertionen oder andere
Modifikationen eines nativen Polypeptids der Taxadien-Synthase gab. Die
Varianten bewahren im wesentlichen die strukturellen und/oder biologischen
Eigenschaften und sind bevorzugterweise stille oder konservative
Substitutionen von einer oder einer kleinen Anzahl von zusammenhängenden
Aminosäure-Resten.
Bevorzugterweise sind solche Varianten-Polypeptide mindestens 70%,
weiter bevorzugt mindestens 80% und am meisten bevorzugt mindestens 90%
homolog zu einem nativen Polypeptid der Taxadien-Synthase. Die native
Polypeptidsequenz der Taxadien-Synthase kann durch konventionelle
Methoden modifiziert werden, z. B. durch Acetylierung, Carboxylierung,
Phosphorylierung, Glycosylierung, Ubiquitinylierung und Markierung,
was entweder durch in vivo oder in vitro enzymatische Behandlung
eines Polypeptids der Taxadien-Synthase oder durch die Synthese
eines Polypeptids der Taxadien-Synthase unter der Verwendung von
modifizierten Aminosäuren
erreicht wird.
-
Es
gibt eine Vielfalt von konventionellen Methoden und Reagenzien für die Markierung
von Polypeptiden und deren Fragmenten. Typische Markierungen schließen radioaktive
Isotope, Liganden oder Ligand-Rezeptoren, Fluorophore, chemilumineszierende
Mittel und Enzyme ein. Methoden für die Markierung und Anleitung
bei der Auswahl der Markierungen, die für verschiedene Zwecke geeignet
sind, werden zum Beispiel in Sambrook et al. (1989) und Ausubel
et al. (1987, mit periodischen Aktualisierungen) diskutiert.
-
Polypeptid-Fragmente.
Die vorliegende Offenbarung umfaßt auch Fragmente der Polypeptide
der Taxadien-Synthase, denen mindestens ein Rest eines nativen Vollängen-Polypeptids
der Taxadien-Synthese fehlt, die aber dennoch mindestens eine der
biologischen Aktivitäten,
die charakteristisch für
Taxadien-Synthase sind, behalten, zum Beispiel die enzymatische
Aktivität
der Taxadien-Synthase oder der Besitz einer charakteristischen immunologischen
Determinante. Als ein zusätzliches
Beispiel ist ein immunologisch aktives Fragment eines Polypeptids
der Taxadien-Synthase in der Lage, für Taxadien-Synthase spezifische
Antikörper in
einem Ziel-Immunsystem (z. B. Maus oder Kaninchen) zu verursachen
oder mit Taxadien-Synthase
um die Bindung an für
Taxadien-Synthase spezifische Antikörper zu konkurrieren, und es
ist daher nützlich
in Immunoassays für
die Anwesenheit von Polypeptiden der Taxadien-Synthase in einer
biologischen Probe. Solche immunologisch aktiven Fragmente haben
typischerweise eine minimale Größe von 7
bis 17 Aminosäuren. Fragmente
umfassen bevorzugterweise mindestens 10, weiter bevorzugt mindestens
20 und am meisten bevorzugt mindestens 30 aufeinander folgende Aminosäuren eines
nativen Polypeptids der Taxadien-Synthase.
-
Fusions-Polypeptide.
Die vorliegende Offenbarung stellt auch Fusions-Polypeptide zur
Verfügung,
einschließlich
zum Beispiel heterologe Fusions-Polypeptide, d. h. eine Polypeptid-Sequenz der Taxadien-Synthase
oder eines Fragmentes davon und eine heterologe Polypeptid-Sequenz, z. B. eine
Sequenz eines unterschiedlichen Polypeptids. Solche heterologen
Fusions-Polypeptide
zeigen daher biologische Eigenschaften (wie zum Beispiel Ligandenbindung,
Katalyse, Sekretionssignale, antigene Determinanten etc.), welche
von jeder der fusionierten Sequenzen abgeleitet werden. Fusionspartner
schließen
zum Beispiel Immunoglobuline, Beta-Galaktosidase, trpE, Protein A, Beta-Lactamase,
Alpha-Amylase, Alkoholdehydrogenase, Hefe-Alpha-Paarungsfaktor und
verschiedene Signal- und Leitsequenzen ein, welche zum Beispiel
die Sekretion des Polypeptids leiten können. Fusions-Polypeptide werden
typischerweise durch die Expression der rekombinanten Nukleinsäuren oder
durch chemische Synthese hergestellt.
-
Polypeptidsequenz-Bestimmung.
Die Sequenz eines Polypeptids der vorliegenden Erfindung kann mittels
verschiedener Methoden, die im Stand der Technik bekannt sind, bestimmt
werden. Um die Sequenz eines Polypeptids zu bestimmen, wird das
Polypeptid typischerweise fragmentiert, die Fragmente werden separiert
und die Sequenz jedes Fragments wird bestimmt. Um Fragmente eines
Polypeptids der Taxadien-Synthase zu erhalten, wird das Polypeptid
mit einem Enzym, wie zum Beispiel Trypsin, Clostripain oder Staphylococcus-Protease oder mit
chemischen Mitteln, wie zum Beispiel Cyanogenbromid, o-Jodosobenzoat,
Hydroxylamin oder 2-Nitro-5-thiocyanobenzoat, verdaut. Peptid-Fragmente
können
separiert werden, zum Beispiel mittels reverser Phase-Hochleistungs-Flüssigchromatographie
(HPLC) und mittels Gasphasen-Sequenzierung analysiert werden.
-
Antikörper
-
Die
vorliegende Offenbarung umfaßt
auch polyklonale und/oder monoklonale Antikörper, welche für Taxadien-Synthase
spezifisch sind, d. h. an Taxadien-Synthase binden und in der Lage
sind, das Polypeptid der Taxadien-Synthase von anderen Polypeptiden
unter Standardbedingungen zu unterscheiden. Solche Antikörper werden
mittels konventioneller Methoden produziert und untersucht.
-
Für die Präparation
und Verwendung von Antikörpern
gemäß der vorliegenden
Erfindung, einschließlich
verschiedener Immunoassay-Techniken und Anwendungen, siehe zum Beispiel
Goding, Monoclonal Antibodies: Principles and Practice, 2. Aufl.,
Academic Press, New York, 1986 und Harlow and Lane, Antibodies: A
Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor,
NY, 1988. Für
Taxadien-Synthase spezifische Antikörper sind zum Beispiel nützlich bei:
der Reinigung von Polypeptiden der Taxadien-Synthase; der Klonierung
von Homologen der Taxadien-Synthase aus pazifischer Eibe oder anderen
Pflanzen-Spezies aus einer Expressions-Bibliothek; für Antikörper-Sonden
für Proteinblots
und Immunoassays etc.
-
Polypeptide
der Taxadien-Synthase und Antikörper
können
mittels konventioneller Verfahren markiert werden. Geeignete Markierungen
schließen
Radionuklide, Enzyme, Substrate, Kofaktoren, Inhibitoren, fluoreszierende
Mittel, chemilumineszierende Mittel, magnetische Partikel etc. ein.
-
Pflanzen-Transformation
und Regeneration. Jede gut bekannte Methode kann verwendet werden
für Pflanzenzell-Transformation,
Kultur und Regeneration kann verwendet werden in der Umsetzung der
vorliegenden Erfindung. Methoden für die Einfügung von fremder DNA in Pflanzenzellen
schließen
ein, sind aber nicht limitiert auf: den Transfer, der die Verwendung
von Agrobacterium tumefaciens und geeignete Ti-Vektoren involviert,
einschließlich
binäre
Vektoren; chemisch induzierter Transfer (z. B. mit Polyethylenglycol);
Biolistik und Mikroinjektion. Siehe zum Beispiel An et al., Plant
Molecular Biology Manual A3:1-19, 1988.
-
Die
Erfindung wird besser durch die Referenz auf die folgenden Beispiele
verstanden werden, welche dazu gedacht sind, den besten Modus, der
jetzt für
die Umsetzung der Erfindung bekannt ist, lediglich zu illustrieren.
Der Umfang der Erfindung soll jedoch dadurch nicht limitiert werden.
-
BEISPIEL 1: Klonierung
und Sequenzierung einer cDNA, welche Taxa-4(5),11(12)-dien-Synthase
kodiert
-
MATERIALIEN UND METHODEN
-
Pflanzen,
Substrate und Standards. Vier Jahre alte Bäumchen von T. brevifolia im
aktiven Wachstum wurden in einem Gewächshaus gehalten. [1-3H]-Geranylgeranyldiphosphat (120 Ci/mol)
wurde, wie vorher beschrieben, präpariert (LaFever et al., Arch.
Biochem. Biophys. 313:139–149,
1994) und authentisches (±)-Taxa-4(5),11(12)-dien
wurde durch Totalsynthese präpariert
(Rubenstein, J. Org. Chem. 60:7215–7223, 1995).
-
Konstruktion
der Bibliothek. Gesamt-RNA wurde aus dem Stamm von T. brevifolia
unter der Verwendung der Prozeduren von Lewinsohn und Mitarbeitern
(Lewinsohn et al., Plant Mol. Biol. Rep. 12:20–25, 1991), welche für holziges
Gymnosperm-Gewebe entwickelt wurden, extrahiert. Poly(A)+-RNA wurde mittels Chromatographie an Oligo(dT)-Cellulose
(Pharmacia) gereinigt und 5 μg
der resultierenden mRNA wurden verwendet, um eine λZAP II cDNA-Bibliothek
gemäß der Instruktionen
des Herstellers (Stratagene) zu konstruieren.
-
Generierung
der PCR-basierenden Sonde und Durchsuchen der Bibliothek. Der Vergleich
von sechs erhältlichen
Sequenzen für
Monoterpen-, Sesquiterpen und Diterpen-Zyklasen aus höheren Pflanzen
(Facchini and Chappell, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:11088–11092,
1992; Colby et al., J. Biol. Chem. 268:23016–23024, 1993; Mau and West,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91:8497–8501, 1994; Back and Chappell, J.
Biol. Chem. 270:7375–7381,
1995; Sun and Karmiya, Plant Cell 6:1509–1518, 1994 und Bensen et al.,
Plant Cell 7:75–84,
1995) erlaubte die Definition von elf homologen Regionen, für welche
Konsensus-degenerierte Primer synthetisiert wurden. Alle zwanzig
Primer (der am meisten Carboxy-terminale Primer, der am meisten Amino-terminale
Primer und neun interne Primer in beiden Richtungen) wurden in allen
möglichen
Kombinationen über
einen weiten Bereich von Amplifizierungsbedingungen unter der Verwendung
einer CsCl-gereinigten T. brevifolia Stamm-Bibliothek-Phagen-DNA
als Matrize eingesetzt (Innis and Gelfand, in PCR Protocols (Innis
et al., Hrsg.), S. 3–12,
253–258,
Academic Press, San Diego, CA, 1990; Sambrook et al., 1989).
-
Die
Analyse der PCR-Produkte mittels Gelelektrophorese (Sambrook et
al., 1989) zeigte an, daß nur die
Kombination der Primer CC7.2F und CC3R (siehe 2)
ein spezifisches DNA-Fragment (~80 bp) generierte. Dieses DNA-Fragment
wurde in pT7Blue (Novagen) kloniert und sequenziert (DyeDeoxy Terminator
Cycle Sequencing, Applied Biosystems) und es wurde gezeigt, daß es eine
Länge von
83 by hat. PCR wurde verwendet, um ungefähr 1 μg dieses Materials für Zufalls-Hexamer-Markierung
mit [α-32P]dATP (Tabor et al., in Current Protocols
in Molecular Biology, Ausubel et al., Abschnitte 3.5.9 bis 3.5.10,
1987) und für
die Verwendung als eine Hybridierungs-Sonde zu präparieren,
um Filter-Lifter („filter
lifts") von 3 × 105 Plaques, welche in E. coli LE392 aufgezogen
wurden, unter der Verwendung von Standardprotokollen zu durchsuchen
(Britten and Davidson, in Nucleic Acid Hybridisation, Hames and
Higgins, Hrsg., S. 3–14,
IRL Press, Oxford, 1988).
-
Von
den Plaques, welche positive Signale hervorbrachten (insgesamt 102),
wurden 50 durch zwei zusätzliche
Zyklen der Hybridisierung gereinigt. 38 reine Klone wurden in vivo
als Bluescript-Phagemiden ausgeschnitten. Die Insert-Größe wurde
mittels PCR unter der Verwendung von T3 und T7-Promotor-Primern
bestimmt und die zwölf
größten Klone
(Insert > 2 kb) wurden
partiell sequenziert.
-
cDNA-Expression
in E. coli. Alle partiell sequenzierten, Vollängen-Inserte waren entweder
außerhalb des
Rahmens oder trugen vorzeitige Stop-Stellen unmittelbar stromauf
von dem mutmaßlichen
Methionin-Startcodon. Die spätere
Komplikation resultierte wahrscheinlich aus Haarnadel-vorbereiteter
(„hairpin-primed") zweiter Strang-cDNA-Synthese
(Old and Primrose, Principles of Gene Manipulation, 4. Aufl., S.
3435, Blackwell Scientific, London, 1989). Das 2,7 kb Insert von
pTb42 wurde in den Rahmen durch PCR unter der Verwendung von thermostabiler,
hohe Genauigkeit, Abstumpfung-Polymerase Pful (Stratagene) und des FRM42-Primers
(stromab der falschen Stopkodons) und des T7-Promotor-Primers kloniert.
Das resultierende stumpfe Fragment wurde in mit EcoRV verdauten
pBluescript SK(-) (Stratagene) ligiert, was zu pTb42.1 führte und
in E. coli XL1-Blue (Stratagene) transformiert.
-
Um
die funktionale Expression von Terpen-Zyklase-Aktivität zu evaluieren,
wurden E. coli XL1-Blue Zellen, welche pTb42.1 beherbergen, auf
5 ml LB-Medium, supplementiert mit 100 μg/m1 Ampicillin und 12,5 μg Tetracyclin,
gewachsen (bis auf A600 = 0,4) vor der Induktion
mit 200 μM
IPTG und nachfolgendem Wachstum für 4 h bei 25°C. Bakterien
wurden mittels Zentrifugation (1800 g, 10 Min.) geerntet, in Taxadien-Synthase-Assaypuffer
resuspendiert (Hezari et al., Arch. Biochem. Biophys. 322:437–444, 1995),
mittels kurzer Sonifizierung bei 0 bis 4°C unterbrochen und die resultiuerende
Suspension zentrifugiert (18.000 g, 10 Min.), um Zelltrümmer zu
pelletieren. Der Überstand
wurde auf Aktivität
der Taxadien-Synthase mittels eines etablierten Protokolls untersucht
(Hezari et al., Arch. Biochem. Biophys. 322:437–444, 1995) bei Anwesenheit
von 15 μM [1-3H] Geranylgeranyldiphosphat und 1 mM MgCl2 mit Inkubation bei 31°C für 4 h. Die Reaktionsprodukte
wurden mit Pentan extrahiert und das Extrakt mittels Säulenchromatographie
an Silicagel, wie zuvor beschrieben (Hezari et al., Arch. Biochem.
Biophys. 322:437–444,
1995) gereinigt, um die Olefin-Fraktion zu schaffen, von welcher
ein Aliquot mittels Flüssig-Szintillation-Spektrometrie
gezählt
wurde, um den Einbau von 3H zu bestimmen.
Kontrollexperimente mit transformiertem E. coli, welche das Plasmid
mit Inserten tragen, die außerhalb des
Rahmens sind, wurden ebenso durchgeführt.
-
Die
Identität
des Olefin-Produktes des rekombinanten Enzyms wurde verifiziert
mittels Kapillar-Radio-Gaschromatographie („capillary radio-GC") (Croteau and Satterwhite,
J. Chromatogr. 500:349–354,
1990) sowie mit Kapillar-Gaschromatographie-Massenspektrum/Spektrometrie („capillary
GC-MS") mittels
der Methoden, die kürzlich beschrieben
wurden (Koepp et al., J. Biol. Chem. 270:8686–8690, 1995), und authentischem
Taxa-4(5),11(12)-dien (Rubenstein, J. Org. Chem. 60:7215–7223, 1995).
Für GC-MS-Analyse
(Hewlett-Packard 6890 GC-MSD), wurden selektierte diagnostische
Ionen aufgezeichnet: m/z 272 [P+]; 257 [P+-15(CH3)]; 229 [P+-43(C3H7)];
121, 122, 123 [C-Ringfragment-Cluster] und 107 [m/z 122 Basispeak-15(CH3)]. Der Ursprung des stark charakteristischen
C-Ring Doppelspaltungs-Fragmentions [Basispeak, m/z 122(C9H14)] ist beschrieben
worden (Koepp et al., J. Biol. Chem. 270:8686–8690, 1995).
-
ERGEBNISSE
UND DISKUSSION
-
cDNA-Isolierung
und Charakterisierung. Bei allgemeinen Eigenschaften (molekulares
Gewicht, Erfordernis divalenter Metallionen, kinetische Konstanten
etc.) ähnelt
Taxadien-Synthase
anderen Terpenoid-Zyklasen aus höheren
Pflanzen. Jedoch behinderten die niedrigen Gewebetiter des Enzyms
und seine Instabilität unter
einem breiten Bereich von Fraktionierungs-Bedingungen die Reinigung
des Proteins bis zur Homogenität (Hezari
et al., Arch. Biochem. Biophys. 322:437–444, 1995). Eine 10 μg Probe der
elektrophoretisch gereinigten Zyklase, welche mittels analytischen
Standardprozeduren präpariert
wurde (Schagger and von Jagow, Anal. Biochem. 166:368–379, 1987;
Towbin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76:350–4354, 1979) versagte dabei,
die Amino-terminale Sequenz mittels Edman-Abbau zur Verfügung zu
stellen. Wiederholte Versuche durch Trypsinisierung und CNBr-Spaltung
von vergleichbaren Proteinproben schlugen auch fehl, um sequenzierbare
Peptide zur Verfügung
zu stellen, zum Großteil
aufgrund sehr niedriger Ausbeuten.
-
Als
ein alternativer Ansatz zum Durchsuchen von cDNA-Bibliotheken unter
der Verwendung von Protein-basierenden Oligonukleotid-Sonden, wurde
eine PCR-basierende Strategie entwickelt, welche auf einem Satz
von degenerativen Primern für
die PCR-Amplifizierung begründet
wurde, welche ausgeführt
waren, um hoch konservierte Regionen von sechs Terpen-Zyklasen höherer Pflanzen
zu erkennen, deren Nukleotidsequenzen bekannt sind. Drei dieser
Zyklasen, (-)-Limonen-Synthase (eine Monoterpen-Zyklase aus grüner Minze)
(Colby et al., J. Biol. Chem. 268:23016–23024, 1993), epi-Aristolochen-Synthase
(eine Sesquiterpen-Zyklase
aus Tabak) (Facchini and Chappell, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:11088–11092,
1992; Back and Chappell, J. Biol. Chem. 270:7375–7381, 1995) und Casben-Synthase
(eine Diterpen-Cylase aus Rizinussamen) (Mau and West, Proc. Natl.
Acad, Sci. USA 91:8497– 8501,
1994) nutzen einen Reaktionsmechanismus aus, der ähnlich zu
dem der Taxadien-Synthase
bei der Zyklisierung des respektiven Geranyl (C10),
Farnesyl (C15) und Geranylgeranyl (C20)-diphosphat-substrates ist (Lin et al.,
Biochemistry, im Druck). Kauren-Synthase
A aus Arabidopsis thaliana (Sun and Karmiya, Plant Cell 6:1509–1518, 1994)
und Mais (Bensen et al., Plant Cell 7:75–84, 1995) und (-)-Abietadien-Synthase
aus der Riesentanne („grand
fir") (Abies grandis;
Stofer Vogel, Wildung, Vogel, und Crotean, Manuskript in Präparation)
nutzen einen recht verschiedenen Mechanismus aus, welcher die Protonierung
der terminalen Doppelbindung von Geranylgeranyldiphosphat involviert,
um die Zyklisierung des Intermediats Copalyldiphosphat zu initieren,
gefolgt im Falle der Abietadien-Synthase
von der typischeren Ionisierung der Diphosphat-Esterfunktion, um
eine zweite Zyklisierungssequenz zum Produkt-Olefin zu initieren
(LaFever et al., Arch. Biochem. Biophys. 313:139–149, 1994). Die spätere repräsentiert
die einzige Sequenz einer Gymnosperm-Terpen-Zyklase, die derzeit
verfügbar
ist.
-
Der
Vergleich der abgeleiteten Aminosäuresequenzen zwischen allen
Zyklasen zielte auf 11 Regionen für PCR-Primer-Konstruktion ab.
Die Testung aller 20 Primer in allen Kombinationen über einen
weiten Bereich von Amplifikationsbedingungen, gefolgt von Produktanalyse
mittels Gelelektrophorese deckte auf, daß nur eine Kombination von
Primern [CC7.2 (vorwärts)
mit CC3 (rückwärts) siehe 2 für
die Positionen] zu einem spezifischen DNA-Fragment (83 bp) unter
der Verwendung der Bibliothek-Phage von T. brevifolia als Matrize führte. Der
Primer CC3 beschreibt eine Region von starker Homologie zwischen
(-)-Limonen-Synthase (Colby et al., J. Biol. Chem. 268:23016–23024,
1993), epi-Aristolochen-Synthase
(Facchini and Chappell, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:11088–11092,
1992) und Casben-Synthase (Mau and West. Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 91:8497–8501,
1994). Primer CC7.2 wurde basierend auf dem Sequenzvergleich der
Angiosperm-Diterpen-Zyklasen
(Mau and West, Proc.Natl. Acad. Sci. USA 91:8497–8501, 1994; Sun and Karmiya,
Plant Cell 6:1509–1518,
1994; Bensen et al., Plant Cell 7:75–84, 1995) mit dem kürzlich erhaltenen
cDNA-Klon selektiert, welcher für
eine Gymnosperm-Diterpen-Zyklase kodiert, (-)-Abietadien-Synthase
aus der Riesentanne („grand fir") (Stofer Vogel,
Wildung, Vogel und Croteau, Manuskript in Präparation).
-
Das
83 bp-Fragment wurde kloniert und sequenziert und es wurde demonstriert,
daß es
Zyklase ähnlich
ist. Dieses PCR-Produkt wurde 32P-markiert
zur Verwendung als eine Hybridisierungs-Sonde und in einer Durchsuchung
mit hoher Stringenz von 3 × 105 Plaques verwendet, was 102 positive Signale
ergab. 50 dieser Klone wurden durch zwei zusätzliche Runden des Screenings
gereinigt, in vivo ausgeschnitten und die Inserts ausgemessen. Die
zwölf Klone,
welche die größten Inserts
(> 2,0 kb) trugen,
wurden partiell sequenziert, was anzeigte, daß sie alle Repräsentationen
desselben Gens waren. Vier dieser Inserts erschienen Vollängen zu sein.
-
cDNA-Expression
in E. coli. Alle vier der Vollängen-Klone,
welche gereinigt wurden, waren außerhalb des Rahmens oder hatten
Stop-Stellen unmittelbar stromauf von dem Start-Methionin-Kodon, welches aus Haarnadel-vorbereiteter
(„hairpin-primed") zweiter Strang
cDNA-Synthese resultierte. Das Insert von pTb42 wurde im Rahmen
mittels PCR-Methoden kloniert, das stumpfe Fragment wurde in die
EcoRV-Stelle von pBluescript SK(-) ligiert, was zu pTb42.1 führte, und
in E. coli XL1-Blue transformiert.
-
Transformierte
E. coli wurden in LB-Medium, supplementiert mit Antibiotika, gewachsen
und mittels IPTG induziert. Die Zellen wurden geerntet und homogenisiert
und die Extrakte wurden auf Aktivität der Taxadien-Synthase unter
der Verwendung von Standard-Protokollen mit [1-3H]Geranylgeranyldiphosphat
als Substrat untersucht (Hezari et al., Arch. Biochem. Biophys.
322:437–444,
1995). Die Olefin-Fraktion, welche aus der Reaktionsmischung isoliert
wurde, enthielt ein radioaktives Produkt (~1 nmol], welches auf
Kapillar-Radio-GC mit authentischem Taxa-4(5),11(12)-dien koinzident
war (Rt = 19,40 + 0,13 min).
-
Die
Identifizierung dieses Diterpen-Olefins wurde mittels Kapillar-GC-MS-Analyse
bestätigt.
Die Retentionszeit (12,73 min gegenüber 12,72 min) und das selektierte
Ionen-Massenspektrum
(Tabelle I) des Diterpen-Olefin-Produktes waren identisch mit dem
von authentischem (±)-Taxa-4(5),11(12)-dien
(Rubenstein, J. Org. Chem. 60:7215–7223, 1995). Der Ursprung
der selektierten diagnostischen Ionen, welche in Tabelle I gezeigt
sind, welche auf das meiste der Vollspektrum-Abundanz entfallen,
werden hierin und anderswo beschrieben (Koepp et al., J. Biol. Chem.
270:8686–8690,
1995). Aufgrund der verschiedenen Probengrößen war die Gesamt-Abundanz
des authentischen Standards (2,96 E
5) ungefähr zweimal
von derjenigen des biosynthetischen Olefins (1,42 E
5).
Dies und die Variation im Hintergrund zwischen den Läufen erklärt möglicherweise
die geringfügigen
Unterschiede in den relativen Abundanzen der hohen Masse-Fragmente. Tabelle
I: GC-MS-Analyse des Diterpen-Olefins, welches von rekombinanter
Taxadien-Synthase
synthetisiert wurde („Produkt"), verglichen mit
authentischem Taxa-4(5),11(12)-dien
(„Standard")
-
Da
identisch präparierte
Extrakte von Kontrollkulturen von E. coli, welche mit pBluescript
transformiert wurden, der ein Insert trägt, das außerhalb des Rahmens ist, nicht
in der Lage waren, Geranylgeranyldiphosphat in detektierbaren Spiegeln
in das Diterpen-Olefin zu tranformieren, bestätigen diese Ergebnisse, daß der Klon
pTb42.1 die Taxadien-Synthase aus pazifischer Eibe kodiert.
-
Sequenzanalyse.
Beide Stränge
des Inserts von pTb42 und pTb42.1 wurden sequenziert. Durch die Pfu-Polymerase
wurden keine Fehler eingefügt.
Die pTb42.1 Taxadien-Synthase cDNA hat eine Länge von 2700 Nukleotiden und
enthält
einen vollständigen
offenen Leserahmen von 2586 Nukleotiden (2).
Die abgeleitete Aminosäure-Sequenz
zeigt die Anwesenheit eines mutmaßlichen plastidischen („plastidial") Transit-Peptids
von ungefähr
137 Aminosäuren
und ein reifes Protein von ungefähr
725 Resten (82,5 kDa) an, basierend auf der Größe des nativen (reifen) Enzyms
(~79 kDa), wie es mittels Gel-Permeations-Chromatographie und Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(„SDS-PAGE") geschätzt wurde
(Hezari et al., Arch. Biochem. Biophys. 322:437–444, 1995), den charakteristischen
Aminosäure-Gehalt
und strukturelle Merkmale solcher aminoterminalabzielenden Sequenzen
und deren Spaltstellen (Keegstra et al., Annu. Rev. Plant Physiol.
Plant Mol. Biol. 40:471–501,
1989; von Heijne et al., Eur. J. Biochem. 180:535–545, 1989),
und die Tatsache, daß die
Diterpen-Biosynthese exklusiv innerhalb von Plastiden lokalisiert
ist (West et al., Rec. Adv. Phytochem. 13:163–198, 1979; Kleinig, Annu.
Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol. 40:39–59, 1989). Die Verbindungsstelle
von Transit-Peptid und reifem Protein und daher die genaue Länge beider
Reste sind unbekannt, weil der Aminoterminus des reifen Proteins
offensichtlich blockiert ist und bisher nicht identifiziert wurde.
-
Paarweiser
Sequenzvergleich (Feng and Doolittle, Methods Enzymol. 183:375–387, 1990;
Genetics Computer Group, Program Manual for the Wisconsin Packet,
Version 8, Genetics Computer Group Madison, WI, 1994) mit anderen
Terpen-Zyklasen aus höheren
Pflanzen offenbarte einen signifikanten Grad an Sequenz-Ähnlichkeit
auf der Ebene der Aminosäuren.
Die Taxadien-Synthase aus der Eibe zeigte 32% Identität und 55% Ähnlichkeit
mit der (-)-Limonen-Synthase
aus grüner
Minze (Colby et al., J. Biol. Chem. 268:23016–23024, 1993), 30% Identität und 54% Ähnlichkeit
mit der epi-Aristolochen-Synthase aus Tabak (Facchini and Chappell,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89:11088–11092, 1992), 31% Identität und 56% Ähnlichkeit mit
der Cashen-Synthase aus Rizinussamen (Mau and West, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 91:8497–8501,
1994) und 33% Identität
und 56% Ähnlichkeit
mit Kauren-Synthase A aus Arabidopsis thaliana und Mais (Sun and Karmiya,
Plant Cell 6:1509–1518,
1994; Bensen et al., Plant Cell 7:75–84, 1995) und 45% Identität und 67% Ähnlichkeit
mit der (-)-Abietadien-Synthase
aus der Riesentanne („grand
fir") (Stofer Vogel,
Wildung, Vogel und Croteau, Manuskript in Präparation). Paarweiser Vergleich
von anderen Mitgliedern innerhalb dieser Gruppe zeigte annähernd vergleichbare
Niveaus an Identität
(30–40%)
und Ähnlichkeit
(50–60%).
Diese Terpenoid-Synthasen repräsentieren
einen breiten Bereich von Zyklase-Typen aus diversen Pflanzenfamilien,
was den Vorschlag einer gemeinsamen Abstammung für diese Klasse der Enzyme unterstützt (Colby
et al., J. Biol. Chem. 268:23016–23024, 1993; Mau and West,
Proc.Natl. Acad. Sci. USA 91:8497–8501, 1994; Back and Chappell,
J. Biol. Chem. 270:7375-7381, 1995; McGarvey and Crotean, Plant
Cell 7:1015–1026,
1995; Chappell, Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Mol. Biol. 46:521–547, 1995).
-
Die
Aminosäuresequenz
der Taxadien-Synthase ähnelt
nicht sehr (Identität
~20%; Ähnlichkeit
~40%) derjenigen von irgendeiner der mikrobiellen Sesquiterpen-Zyklasen,
welche kürzlich
bestimmt wurden (Hohn and Beremand, Gene (Amst.) 79:131–136, 1989;
Proctor and Hohn, J. Biol. Chem. 268:4543–4548, 1993; Cane et al., Biochemistry
33:5846–5857,
1994), noch ähnelt
die Taxadien-Synthase-Sequenz irgendeiner der publizierten Sequenzen
für Prenyl-Transferasen
(Chen et al., Protein Sci. 3:600–607, 1994; Scolnik and Bartley,
Plant Physiol. 104: 1469–1470,
1994; Attucci et al. Arch. Biochem. Biophys. 321:493–500, 1995),
eine Gruppe von Enzymen, welche wie die Terpenoid-Zyklasen Allyldiphosphat-Substrate
verwenden und ähnliche elektrophile
Reaktionsmechanismen ausnutzen (Poulter and Rilling, in Biosynthesis
of Isoprenoid Compounds, Porter and Spurgeon, Hrsg., Vol. 1, S.
161–224,
Wiley & Sons,
New York, NY, 1981). Das Aspartatreiche (I,L,V)XDDXX(XX)D-Motiv(e),
welches in den meisten Phenyl-Transferasen und Terpenoid-Zyklasen
gefunden wird (Facchini and Chappell, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
89:11088–11092,
1992; Colby et al., J. Biol. Chem. 268:23016–23024, 1993; Mau and West,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91:8497–8501, 1994; Back and Chappell, J.
Biol. Chem. 270:7375–7381,
1995; Hohn and Beremand, Gene (Amst.) 79: 131–136, 1989; Proctor and Hohn,
J. Biol. Chem. 268:4543–4548,
1993; Cane et al., Biochemistry 33:5846–5857, 1994; Chen et al., Protein
Sci. 3:600–607,
1994; Scolnik and Bartley, Plant Physiol. 104:1469–1470, 1994;
Attucci et al. Arch. Biochem. Biophys. 321:493–500, 1995; Abe and Prestwich,
J. Biol. Chem. 269:802–804,
1994), und von dem gedacht wird, daß es eine Rolle bei der Substratbindung
spielt (Chen et al., Protein Sci. 3:600–607, 1994; Abe and Prestwich,
J. Biol. Chem. 269:802–804,
1994; Marrero et al., J. Biol. Chem. 267:21873–21878, 1992; Joly and Edwards,
J. Biol. Chem. 268:26983–26989,
1993; Tarshis et al., Biochemistry 33:10871–10877, 1994), ist auch in
der Taxadien-Synthase vorhanden, sowie es auch das verwandte DXXDD-Motiv
ist (2). Histidin- und Cystein-Reste
wurden mit den aktiven Stellen von verschiedenen Terpenoid-Zyklasen
von pflanzlichem Ursprung in Zusammenhang gebracht (Rajaonarivony
et al., Arch. Biochem. Biophys. 299:77–82, 1992; Savage et al., Arch.
Biochem. Biophys. 320:257–265,
1995). Eine Suche der abgeglichenen Sequenzen offenbarte, daß drei Histidine
(in Positionen 370, 415 und 793) und drei Cysteine (in Positionen
329, 650 und 777) der Taxadien-Synthase unter den pflanzlichen Genen
der Terpenoid-Zyklase konserviert sind. Die Taxadien-Synthase aus
der Eibe ähnelt
am meisten der Abietadien-Synthase
aus der Riesentanne („grand
fir") eher als der Casben-Synthase
aus Rizinussamen (Mau and West, Proc. Nati. Acad. Sci. USA 91:8497–8501, 1994),
die einen ähnlichen
Typ der Zyklisierungsreaktion katalysiert, aber phylogenetisch recht
entfernt ist. Die Abietadien-Synthase
aus der Riesentanne ist die einzige andere Sequenz einer Terpenoid-Zyklase
aus einem Gymnosperm, die jetzt verfügbar ist (Stofer Vogel, Wildung,
Vogel und Croteau, in Präparation).
Und diese zwei Diterpen-Zyklasen aus den Koniferen teilen verschiedene
Regionen mit signifikanter Sequenzhomologie, von denen eine zufällig für die Primer-Konstruktion ausgewählt wurde
und sich als hilfreich bei der Anschaffung einer PCR-abgeleiteten Sonde
zeigte, welche zur Klonierung der Taxadien-Synthase führte.
-
BEISPIEL 3: Expression
von Genen der Taxadien-Synthase welche trunkiert sind um Transit-Peptid-Sequenzen
zu entfernen
-
Die
native Gensequenz der Taxadien-Synthase wurde von dem 5'-Ende trunkiert,
um Teile oder die gesamte Sequenz zu entfernen, welche das plastidische
(„plastidial") Transit-Peptid
von ungefähr
137 Aminosäuren
kodiert (das reife Polypeptid der Taxadien-Synthase ist ungefähr 725 Aminosäuren). Deletions-Mutanten
wurden produziert, welche Aminosäure-Reste vom Aminoterminus
bis zum Rest 31 (Glu), 39 (Ser), 49 (Ser), 54 (Gly), 79 (Val) oder
82 (Ile) entfernten. Diese Mutanten wurden in E. coli Zellen exprimiert
und die Zellextrakte wurden auf Aktivität von Taxadien-Synthase untersucht,
wie oben beschrieben. In vorgelagerten Experimenten war die Expression
der Trunkierungs-Mutanten im Vergleich zur Wildtyp-Taxadien-Synthase
um bis zu ungefähr
50% erhöht,
wobei eine weitere Trunkierung jenseits der Reste 83 bis 84 offensichtlich
zur Erniedrigung der Aktivität
der Taxadien-Synthase
führte.
-
Trunkierung
von mindestens einem Teil des plastidischen Transit-Peptides verbesserte
die Expression der Taxadien-Synthase. Darüberhinaus verbesserte die Entfernung
dieser Sequenz die Reinigung der Taxadien-Synthase, weil das Transit-Peptid
von E. coli Chaperoninen erkannt wird, welche mit dem Enzym ko-reinigen
und die Reinigung komplizieren, und weil das Präprotein der Taxadien-Synthase
dazu tendiert, Einschlußkörper zu
bilden, wenn es in E. coli exprimiert wird.
-
Die
tatsächliche
Spaltstelle für
die Entfernung des Transit-Peptids könnte nicht an der vorhergesagten Spaltstelle
zwischen den Resten 136 (Ser) und dem Rest 137 (Pro) sein. Ein Transit-Peptid
von 136 Resten erscheint recht lang und andere (Monoterpen)-Synthasen
haben ein Tandem-Paar von Argininen (Arg-Arg) bei ungefähr Rest
60 (Met). Eine Trunkierung unmittelbar aminoterminal zu dem Tandem-Paar
der Arginine dieser Synthasen resultierte in exzellenter Expression
in E. coli. Taxadien-Synthase fehlt ein Arg-Arg-Element. Auch die
Trunkierung oberhalb der Reste 83–84 führt zu einer niedrigeren Aktivität.
-
Diese
Erfindung wurde im Detail jeweils durch Beispiel und durch direkte
Beschreibung dargestellt. Es sollte offensichtlich sein, daß ein Durchschnittsfachmann
auf dem relevanten Gebiet der Technik in der Lage sein würde, Äquivalente
zu der Erfindung, wie sie in deqn Ansprüchen beschrieben wird, welche
folgen, zu vermuten, aber welche innerhalb des Geistes der vorangehenden
Beschreibung wären.
Diese Äquivalente
sollen innerhalb des Umfangs dieser Erfindung eingeschlossen sein. SEQUENZPROTOKOLL