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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Gegenstand
der Erfindung sind neue Polypeptide (LBP), die an Lipoprotein geringer
Dichte (LDL) binden, Polynukleotide, die für diese Polypeptide kodieren
und Therapeutika gegen Atherosklerose.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Atherosklerose
ist die Hauptursache von Herzattacken und Schlaganfällen. Es
wurde berichtet, dass ca. 50 % aller Todesfälle in den USA, Europa und
Japan auf Atherosklerose zurückzuführen sind.
Die Atherosklerose ist durch atherosklerotische Läsionen in
der Arterienwand gekennzeichnet. In diesen atherosklerotischen Läsionen liegen
Cholesterylester (CE) vor. Es wurde gezeigt, dass Lipoprotein geringer
Dichte (LDL) den wichtigsten Träger
von CE im Plasma darstellt, und wurde als das Mittel impliziert, über das
CE in die atherosklerotischen Läsionen
eintritt.
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Bei
verstreut liegenden Gruppen von Lipid-gefüllten Makrophagen, die als
Schaumzellen bekannt sind, handelt es sich um die ersten sichtbaren
Zeichen der Atherosklerose, und diese werden als Läsionen des Typs
I beschrieben. Es wird berichtet, dass diese Makrophagen sich von
LDL herleitende CE enthalten. Die Makrophagen erkennen oxidiertes,
aber nicht natives LDL und werden durch phagozytierendes oxidiertes
LDL, aber nicht durch natives LDL, zu Schaumzellen. Größere, organisiertere
Ansammlungen von Schaumzellen, „Fatty Streaks", stellen Läsionen des
Typs II dar. Diese Läsionen
entwickeln sich weiter in als Plaques bezeichnete komplexe Läsionen,
die zum behinderten Blutfluss in der Arterie führen können.
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Es
wird weithin angenommen, dass die Akkumulation von LDL in der Arterie
von der Anwesenheit von funktionell modifizierten Endothelzellen
in der Arterienwand abhängt.
Es wurde berichtet, dass sich in Tiermodellen von der Atherosklerose
LDL, sowohl natives LDL als auch methyliertes LDL, fokal und irreversibel
nur an den Rändern
von sich regenerierenden Endothelinseln in aortalen Läsionen akkumuliert,
an denen funktionell modifizierte Endothelzellen vorliegen, aber
nicht in den Zentren dieser Inseln, in denen die endotheliale Regeneration
abgeschlossen ist. Auf ähnliche
Weise akkumuliert sich LDL in humanen atherosklerotischen Läsionen.
Der Mechanismus über
den sich das LDL fokal und irreversibel in Arterienläsionen akkumuliert,
wurde bisher nicht verstanden.
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Datenbank
WPI Section Ch, (Woche 198542 Derwent Publications Limited, London,
GB; Class A96, AN 1985-008837 XP002169497) und
JP 59 206046 (ASAHI CHEM IND CO LTD),
21. November 1984, betreffen saure Polyanionen mit einem Molekulargewicht
von mindestens 600 (einschließlich
Poly-L-Glu und Poly-Asp)
als Adsorbenzien zur Entfernung von LDL aus dem Serum atherosklerotischer
Patienten.
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Lees
A M et al. (Journal of Lipid Research, Vol. 32, Nr. 1, 1991, Seiten
1–8) betrifft
die Gammakamera-Bildgebung in vivo von markierter LDL zur Untersuchung
der Rezeptorerkennung von zellulärer
Sequestrierung bei Atherosklerose.
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EPO391629
(University South Alabama) betrifft die Verwendung von polyanionischen
Peptiden zur Behandlung der pathologischen Mineralablagerung, einschließlich Atherosklerose.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gegenstand
der Erfindung ist die Bereitstellung von Polypeptiden, die an LDL
binden. Hierin beschriebene Verfahren können zur Bestimmung, ob ein
Tier gefährdet
ist, an Atherosklerose zu erkranken, nützlich sein.
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Ein
noch anderer Gegenstand der Erfindung ist die Bereitstellung eines
Verfahrens zur Bewertung eines Mittels zur Anwendung bei der Behandlung
der Atherosklerose.
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Hierin
beschriebene Verfahren können
bei der Behandlung der Atherosklerose nützlich sein. Ein LBP-Gen (LBP;
Low-density-Lipoprotein-Binding-Protein) und/oder Polypeptid oder
Fragmente, Analoga und Varianten davon, wie hierin beschrieben,
können
als Stütze
bei der Behandlung, Diagnose und/oder Identifikation von Therapeutika
gegen Atherosklerose nützlich
sein.
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In
einem erfindungsgemäßen Aspekt
wird ein isoliertes Polynukleotid herausgestellt, umfassend ein Polynukleotid,
das für
das Polypeptid kodiert, umfassend die Aminosäuresequenz wie in SEQ ID NO:1,
SEQ ID NO:2, SEQ ID NO:3, SEQ ID NO:4, SEQ ID NO:5, SEQ ID NO:6,
SEQ ID NO:7, SEQ ID NO:8 oder SEQ ID NO:9 dargelegt ist; oder ein
Polynukleotid, das zur Hybridisierung an jedwedes der vorstehenden
Polynukleotide fähig
ist und das mindestens zu ca. 95 % mit ihnen identisch ist und worin
das kodierte Polypeptid zur Bindung an LDL fähig ist; oder ein biologisch
aktives Fragment von jedwedem der vorstehenden Polynukleotide, worin
das kodierte Polypeptid zur Bindung an LDL fähig ist.
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In
bestimmten Ausführungsformen
umfasst das Polynukleotid die Nukleinsäuresequenz wie in SEQ ID NO:10,
SEQ ID NO:11, SEQ ID NO:12, SEQ ID NO:13, SEQ ID NO:14, SEQ ID NO:15,
SEQ ID NO:16, SEQ ID NO:17 oder SEQ ID NO:18 dargelegt ist.
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Ein
anderer erfindungsgemäßer Aspekt
ist ein isoliertes Polypeptid, umfassend ein Polypeptid mit der Aminosäuresequenz
wie in SEQ ID NO:1, SEQ ID NO:2, SEQ ID NO:3, SEQ ID NO:4, SEQ ID
NO:5, SEQ ID NO:6, SEQ ID NO:7, SEQ ID NO:8 oder SEQ ID NO:9 dargelegt
ist; oder ein Polypeptid, das mindestens zu ca. 95 % mit jedwedem
der vorstehenden Polypeptide identisch ist und worin das Polypeptid
zur Bindung an LDL fähig
ist; oder ein biologisch aktives Fragment von jedwedem der vorstehenden
Polypeptide, worin das Fragment zur Bindung an LDL fähig ist.
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Hierin
beschriebene Verfahren können
zur Bestimmung, ob ein Tier gefährdet
ist, an Atherosklerose zu erkranken, nützlich sein. Ein Tier ist bereitgestellt.
Ein Aspekt des LBP-Metabolismus oder der -Struktur wird in dem Tier
bewertet. Eine Abnormalität
im Aspekt des LBP-Metabolismus oder der -Struktur ist diagnostisch für eine Gefährdung,
an Atherosklerose zu erkranken.
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Ein
anderer erfindungsgemäßer Aspekt
stellt ein Verfahren zur Bewertung eines Mittels zur Anwendung bei
der Behandlung von Atherosklerose dar. Eine Testzelle oder ein zellfreies
System ist bereitgestellt. Ein Mittel ist bereitgestellt. Das Mittel
wird in einer therapeutisch wirksamen Menge an die Testzelle oder
das zellfreie System verabreicht. Die Wirkung des Mittels auf einen
Aspekt des LBP-Metabolismus oder der -Struktur wird bewertet. Eine Änderung
im Aspekt des LBP-Metabolismus oder der -Struktur ist Indikativ
für die
Nützlichkeit
des Mittels bei der Behandlung der Atherosklerose.
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Ein
anderer erfindungsgemäßer Aspekt
stellt ein Verfahren zur Bewertung eines Mittels auf die Fähigkeit,
die Bindung des LBP-Polypeptids an ein Bindungsmolekül, wie z.
B. natives LDL, modifiziertes LDL, wie z. B. methyliertes LDL oder
oxidiertes LDL, oder eine arterielle extrazelluläre Matrixstrukturkomponente
zu ändern,
dar. Ein Mittel ist bereitgestellt. Ein LBP-Polypeptid ist bereitgestellt.
Ein Bindungsmolekül
ist bereitgestellt. Das Mittel, LBP-Polypeptid und das Bindungsmolekül sind kombiniert.
Die Bildung eines Komplexes, umfassend das LBP-Polypeptid und Bindungsmolekül, wird
nachgewiesen. Eine Änderung
der Bildung des Komplexes in Anwesenheit des Mittels im Vergleich
zur Abwesenheit des Mittels ist indikativ dafür, dass das Mittel die Bindung
des LBP-Polypeptids an das Bindungsmolekül ändert.
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Ein
anderer erfindungsgemäßer Aspekt
stellt ein Verfahren zur Bewertung eines Mittels auf die Fähigkeit,
an das LBP-Polypeptid zu binden, dar. Ein Mittel ist bereitgestellt.
Ein LBP-Polypeptid ist bereitgestellt. Das Mittel wird mit dem LBP-Polypeptid
in Kontakt gebracht. Die Fähigkeit
des Mittels, an das LBP-Polypeptid zu binden, wird bewertet.
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Ein
anderer erfindungsgemäßer Aspekt
stellt ein Verfahren zur Bewertung eines Mittels auf die Fähigkeit
zur Bindung einer Nukleinsäure,
die für
eine LBP-Regulationssequenz kodiert, dar. Ein Mittel ist bereitgestellt.
Eine für
eine LBP-Regulationssequenz kodierende Nukleinsäure ist bereitgestellt. Das
Mittel wird mit der Nukleinsäure
in Kontakt gebracht. Die Fähigkeit
des Mittels an die Nukleinsäure
zu binden, wird bewertet.
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Hierin
beschriebene Verfahren können
für die
Behandlung der Atherosklerose bei einem Tier nützlich sein. Ein Tier mit Bedarf
an einer Behandlung gegen Atherosklerose wird bereitgestellt. Ein
Mittel, das zur Veränderung
eines Aspekts der LBP-Struktur oder des -Metabolismus fähig ist,
wird bereitgestellt. Das Mittel wird an das Tier in einer therapeutisch
wirksamen Menge dergestalt verabreicht, dass die Behandlung der
Atherosklerose eintritt. Das Mittel kann LBP-Potypeptid, z. B. LBP-1,
LBP-2 oder LBP-3, oder ein biologisch aktives Fragment oder ein
Analogon davon darstellen. Das Mittel kann ein Polypeptid einer
Länge von
nicht mehr als ca. 100, 50, 30, 20, 10, 5, 4, 3 oder 2 Aminosäureresten
darstellen. Das Mittel kann ein Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz
darstellen, die mindestens ca. 20 %, 40 %, 60 %, 80 %, 90 %, 95
% oder 98 % saure Aminosäurereste
einschließt.
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Hierin
beschriebene Verfahren können
zur Behandlung eines Tieres, das gefährdet ist, an Atherosklerose
zu erkranken, nützlich
sein. Ein Tier, das gefährdet
ist, an Atherosklerose zu erkranken, ist bereitgestellt. Ein Mittel,
das zur Änderung
eines Aspekts der LBP-Struktur oder des -Metabolismus fähig ist,
ist bereitgestellt. Das Mittel wird an das Tier in einer therapeutisch
wirksamen Menge dergestalt verabreicht, dass die Behandlung des
Tieres eintritt.
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Ein
anderer erfindungsgemäßer Aspekt
stellt ein Verfahren zur Behandlung einer Zelle mit einer Abnormalität der Struktur
oder des Metabolismus von LBP dar. Eine Zelle mit einer Abnormalität der Struktur
oder des Metabolismus von LBP ist bereitgestellt. Ein Mittel, das
zur Änderung
eines Aspekts der LBP-Struktur oder des -Metabolismus fähig ist,
ist bereitgestellt. Das Mittel wird an die Zelle in einer therapeutisch
wirksamen Menge dergestalt verabreicht, dass die Behandlung der
Zelle eintritt.
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Ein
anderer erfindungsgemäßer Aspekt
stellt eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Behandlung der Atherosklerose
in einem Tier, umfassend eine therapeutisch wirksame Menge eines
Mittels, wobei das Mittel zur Änderung
des LBP-Metabolismus oder der -Struktur in dem Tier fähig ist,
um auf diese Weise in der Behandlung der Atherosklerose zu resultieren,
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
dar.
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Ein
anderer erfindungsgemäßer Aspekt
stellt eine Vakzin-Zusammensetzung zur Behandlung der Atherosklerose
in einem Tier, umfassend eine therapeutisch wirksame Menge eines
Mittels, wobei das Mittel zur Änderung
eines Aspekts des LBP-Metabolismus oder der -Struktur in dem Tier
fähig ist,
um auf diese Weise in der Behandlung der Atherosklerose zu resultieren,
und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
dar.
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Hierin
beschriebene Verfahren können
für die
Diagnose atherosklerotischer Läsionen
in einem Tier nützlich
sein. Ein Tier ist bereitgestellt. Ein markiertes Mittel, das zur
Bindung an LBP, z. B. LBP-1, LBP-2 oder LBP-3, fähig ist, das bei atherosklerotischen
Läsionen
vorliegt, ist bereitgestellt. Das markierte Mittel wird an das Tier
unter Bedingungen verabreicht, die dem markierten Mittel die Interaktion
mit dem LBP erlauben, um auf diese Weise zu markiertem LBP zu führen. Die
Lokalisierung oder Quantifizierung des markierten LBP wird mittels
Bildgebung bestimmt, um auf diese Weise die Anwesenheit atherosklerotischer
Läsionen
in dem Tier zu diagnostizieren.
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Hierin
beschriebene Verfahren können
für die
Immunisierung eines Tieres gegen LBP, z. B. LBP-1, LBP-2 oder LBP-3, oder ein Fragment
oder Analogon davon nützlich
sein. Ein Tier mit LDL ist bereitgestellt. Das LBP oder Fragment
oder Analogon davon wird folglich an das Tier verabreicht, um auf
diese Weise die Antikörperbildung
durch das Tier gegen das LBP oder Fragment oder Analogon davon dergestalt
zu stimulieren, dass die Bindung des LBPs an das LDL verändert, z.
B. vermindert oder vergrößert, wird.
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Ein
anderer erfindungsgemäßer Aspekt
stellt ein Verfahren zur Herstellung eines Fragments oder Analogons
des LBP-Polypeptids, des Fragments oder Analogons mit der Fähigkeit
dar, an natives LDL und modifizierte LDL, z. B. methyliertes LDL,
oxidiertes LDL, acetyliertes LDL oder mit Cyclohexandion behandeltes LDL,
zu binden. Ein LBP-Polypeptid ist bereitgestellt. Die Sequenz des
LBP-Polypeptids ist verändert.
Das veränderte
LBP-Polypeptid wird auf die Fähigkeit,
an modifiziertes LDL und natives LDL zu binden, getestet.
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Ein
noch anderer erfindungsgemäßer Aspekt
stellt ein Verfahren zum Isolieren einer cDNA, kodierend für ein LBP
dar. Eine cDNA-Bibliothek ist bereitgestellt. Die cDNA-Bibliothek
wird nach einer cDNA, kodierend ein Polypeptid, das an natives LDL
und modifiziertes LDL, z. B. methyliertes LDL oder oxidiertes LDL
bindet, durchsucht. Die cDNA, welche für das Polypeptid kodiert, wird
isoliert, wobei die cDNA für
ein LBP kodiert.
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Die
erfindungsgemäßen vorstehenden
und anderen Merkmale, Gegenstände
und Vorteile werden beim Lesen der folgenden Beschreibung im Zusammenhang
mit den Zeichnungen besser verstanden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 veranschaulicht die Aminosäuresequenz
von Kaninchen-LBP-1 (SEQ ID NO:1). Unterschiede in den Aminosäuren zwischen
LBP-1 vom Kaninchen und Menschen sind im Fettdruck veranschaulicht.
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2 veranschaulicht die Aminosäuresequenz
von Kaninchen-LBP-2 (SEQ ID NO:2). Unterschiede in den Aminosäuren zwischen
LBP-2 vom Kaninchen und Menschen sind im Fettdruck veranschaulicht.
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3 veranschaulicht die Aminosäuresequenz
von Aminosäuren
86 bis 317 von Kaninchen-LBP-2 (SEQ
ID NO:3).
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4 veranschaulicht die Aminosäuresequenz
von Aminosäuren
66 bis 317 von Kaninchen-LBP-2 (SEQ
ID NO:4).
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5 veranschaulicht die Aminosäuresequenz
von Kaninchen-LBP-3 (SEQ ID NO:5). Unterschiede in den Aminosäuren zwischen
LBP-3 vom Kaninchen und Menschen sind im Fettdruck veranschaulicht.
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6 veranschaulicht die Aminosäuresequenz
von humanem LBP-1 (SEQ ID NO:6). Unterschiede in den Aminosäuren zwischen
LBP-1 vom Kaninchen und Menschen sind im Fettdruck veranschaulicht.
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7 veranschaulicht die Aminosäuresequenz
von humanem LBP-2 (SEQ ID NO:7). Unterschiede in den Aminosäuren zwischen
LBP-2 vom Kaninchen und Menschen sind im Fettdruck veranschaulicht.
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8 veranschaulicht die Aminosäuresequenz
von humanem LBP-3 (SEQ ID NO:8). Unterschiede in den Aminosäuren zwischen
LBP-3 vom Kaninchen und Menschen sind im Fettdruck veranschaulicht.
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9 veranschaulicht die Aminosäuresequenz
von Aminosäuren
14 bis 33 von als BHF-1 (SEQ ID NO:9) bezeichnetem LBP-1 vom Menschen
oder Kaninchen.
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10 veranschaulicht die cDNA-Sequenz, kodierend
für Kaninchen-LBP-1
(SEQ ID NO:10) und die entsprechende Aminosäuresequenz. Unterschiede in
den Aminosäuren
zwischen LBP-1 vom Kaninchen und Menschen sind im Fettdruck veranschaulicht.
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11 veranschaulicht die cDNA-Sequenz, kodierend
für Kaninchen-LBP-2
(SEQ ID NO:11) und die entsprechende Aminosäuresequenz. Unterschiede in
Aminosäuren
zwischen LBP-2 vom Kaninchen und Menschen sind im Fettdruck veranschaulicht.
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12 veranschaulicht die cDNA-Sequenz 256
bis 1617 von Kaninchen-LBP-2 (SEQ ID NO:12) und die entsprechende
Aminosäuresequenz.
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13 veranschaulicht die cDNA-Sequenz 196
bis 1617 von Kaninchen-LBP-2 (SEQ ID NO:13) und die entsprechende
Aminosäuresequenz.
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14 veranschaulicht die cDNA-Sequenz, kodierend
für Kaninchen-LBP-3
(SEQ ID NO:14) und die entsprechende Aminosäuresequenz. Unterschiede in
Aminosäuren
zwischen LBP-3 vom Kaninchen und Menschen sind im Fettdruck veranschaulicht.
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15 veranschaulicht die cDNA-Sequenz, kodierend
humanes LBP-1 (SEQ ID NO:15) und die entsprechende Aminosäuresequenz.
Unterschiede in Aminosäuren
zwischen LBP-1 vom Kaninchen und Menschen sind im Fettdruck veranschaulicht.
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16 veranschaulicht die cDNA-Sequenz, kodierend
humanes LBP-2 (SEQ ID NO:16) und die entsprechende Aminosäuresequenz.
Unterschiede in Aminosäuren
zwischen LBP-2 vom Kaninchen und Menschen sind im Fettdruck veranschaulicht.
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17 veranschaulicht die cDNA-Sequenz, kodierend
humanes LBP-3 (SEQ ID NO:17) und die entsprechende Aminosäuresequenz.
Unterschiede in Aminosäuren
zwischen LBP-3 vom Kaninchen und Menschen sind im Fettdruck veranschaulicht.
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18 veranschaulicht die cDNA-Sequenz, kodierend
für BHF-1
(SEQ ID NO:18).
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19 entspricht der Aminosäuresequenz
von Kaninchen-LBP-1 (obere Sequenz) in Alignment mit der Aminosäuresequenz
von humanem LBP-1 (untere Sequenz).
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20 entspricht der Aminosäuresequenz
von Kaninchen-LBP-2 (obere Sequenz) in Alignment mit der Aminosäuresequenz
von humanem LBP-2 (untere Sequenz).
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21 entspricht der Aminosäuresequenz
von Kaninchen-LBP-3 (obere Sequenz) in Alignment mit der Aminosäuresequenz
von humanem LBP-3 (untere Sequenz).
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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Gemäß den erfindungsgemäßen Aspekten
sind neue mature Polypeptide vom Menschen und Kaninchen, LBP-1,
LBP-2 and LBP-3, und biologisch aktive Analoga und Fragmente davon
bereitgestellt, und es sind isolierte Polynukleotide bereitgestellt,
die für
solche Polypeptide kodieren. LBP stellt eine Abkürzung für Low-density-Lipoprotein-Binding-Protein
(LDL-Binding-Protein) dar. Die Begriffe Polynukleotid, Nukleotid
und Oligonukleotid werden hierin gegeneinander austauschbar verwendet,
und die Begriffe Polypeptide, Proteine und Peptide werden hierin
gegeneinander austauschbar verwendet.
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Gegenstand
dieser Erfindung ist die Bereitstellung eines isolierten Polynukleotids,
das ein Polynukleotid umfasst, kodierend für das Polypeptid mit der Aminosäuresequenz
von Kaninchen-LBP-1, wie in 1 (SEQ
ID NO:1) dargelegt ist; Kaninchen-LBP-2, wie in 2 (SEQ
ID NO:2) dargelegt ist; 86 bis 317 von Kaninchen-LBP-2, wie in 3 (SEQ ID NO:3) dargelegt ist; 66 bis
317 von Kaninchen-LBP-2,
wie in 4 (SEQ ID NO:4) dargelegt ist;
Kaninchen-LBP-3, wie in 5 (SEQ ID
NO:5) dargelegt ist; humanem LBP-1, wie in 6 (SEQ
ID NO:6) dargelegt ist; humanem LBP-2, wie in 7 (SEQ
ID NO:7) dargelegt ist; humanem LBP-3, wie in 8 (SEQ
ID NO:8) dargelegt ist; 14 bis 33 von als BHF-1 bezeichnetem LBP-1
vom Menschen oder Kaninchen, wie in 9 (SEQ
ID NO:9) dargelegt ist; ein Polynukleotid, das zur Hybridisierung
an jedwede der vorstehenden Polynukleotide fähig ist und das mindestens
zu ca. 80 % identisch, bevorzugter mindestens zu ca. 90 % identisch,
noch bevorzugter mindestens zu ca. 95 % identisch und am bevorzugtesten mindestens
zu ca. 98 % identisch mit jedwedem von ihnen ist, und worin das
kodierte Polypeptid zur Bindung an LDL fähig ist; oder ein biologisch
aktives Fragment von jedwedem der vorstehenden Polynukleotide, worin das
kodierte Polypeptide zur Bindung an LDL fähig ist.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein isoliertes Polynukleotid, das ein Polynukleotid
umfasst, kodierend für
das Polypeptid mit Aminosäureresten
8–22 (SEQ
ID NO: 19), 8–33
(SEQ ID NO:20), 23–33
(SEQ ID NO:21) oder 208–217
(SEQ ID NO:22) von humanem LBP-2, wie in 7 (SEQ
ID NO:7) dargelegt ist; Aminosäureresten
14–43
(SEQ ID NO:23) oder 38–43
(SEQ ID NO:24) von LBP-1 vom Kaninchen oder Menschen, wie in 1 (SEQ ID NO:1) und 6 (SEQ
ID NO:6) dargelegt ist; Aminosäureresten
105–120
(SEQ ID NO:25), 105–132
(SEQ ID NO:26), 121–132
(SEQ ID NO:27) oder 211–220
(SEQ ID NO:28) von Kaninchen-LBP-2, wie in 2 (SEQ
ID NO:2) dargelegt ist; Aminosäureresten
96–110
(SEQ ID NO:29) von Kaninchen-LBP-3, wie in 5 (SEQ
ID NO:5) dargelegt ist; Aminosäureresten
53–59
(SEQ ID NO:41) von humanem LBP-3, wie in 8 (SEQ
ID NO:8) dargelegt ist; ein Polynukleotid, das zur Hybridisierung
an jedwede der vorstehenden Polynukleotide fähig ist und das mindestens
zu ca. 80 % identisch, bevorzugter mindestens zu ca. 90 % identisch,
noch bevorzugter mindestens zu ca. 95 % identisch und am bevorzugtesten
mindestens zu 98 % identisch mit jedwedem von ihnen ist, und worin
das kodierte Polypeptid zur Bindung an LDL fähig ist; oder ein biologisch
aktives Fragment von jedwedem der vorstehenden Polynukleotide, worin
das kodiere Polypeptid zur Bindung an LDL fähig ist.
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Unter
einem Polynukleotid, das für
ein Polypeptid kodiert, versteht man ein Polynukleotid, das nur
die Kodierungssequenz für
das Polypeptid einschließt,
ebenso wie ein Polynukleotid, das zusätzlich Kodierungs- und/oder
Nichtkodierungssequenzen einschließt. Folglich können z.
B. die Polynukleotide, die für
die maturen Polypeptide von 1–9 (SEQ ID NO:1–9) kodieren, nur die Kodierungssequenz
für das
mature Polypeptid; die Kodierungssequenz für das mature Polypeptid und
eine zusätzliche
Kodierungssequenz, wie zum Beispiel eine Leader- oder sekretorische
Sequenz oder eine Proproteinsequenz; die Kodierungssequenz für das mature
Polypeptid (und optional eine zusätzliche Kodierungssequenz)
und eine Nichtkodierungssequenz, wie zum Beispiel Introne oder nicht
kodierende Sequenzen 5' und/oder
3' der Kodierungssequenz
für das
mature Polypeptid einschließen.
Die erfindungsgemäßen Polynukleotide
sollen auch Polynukleotide einschließen, worin die Kodierungssequenz
für das
mature Polypeptid im gleichen Leserahmen mit einer Polynukleotidsequenz fusioniert
ist, die die Expression und/oder Sekretion eines Polypeptids aus
einer Wirtszelle, z. B. einer Leadersequenz, unterstützt. Die
Polynukleotide sollen auch Polynukleotide einschließen, worin
die Kodierungssequenz im Rahmen mit einer Markersequenz fusioniert
ist, die z. B. die Reinigung des Polypeptids erlaubt.
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Die
erfindungsgemäßen Polynukleotide
können
in der Form von RNA, DNA oder PNA, z. B. cRNA, cDNA, genomischer
DNA oder synthetischer DNA, RNA oder PNA vorliegen. Die DNA kann
doppel- oder einsträngig
sein, und wenn sie einsträngig
ist, kann sie den kodierenden Strang oder den nicht kodierenden Strang
(Antisense-Strang) darstellen.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das Polynukleotid die Nukleinsäure von Kaninchen-LBP-1, wie in 10 (SEQ ID NO:10) dargelegt ist; Kaninchen-LBP-2,
wie in 11 (SEQ ID NO:11) dargelegt
ist; Nukleotid 256 bis 1617 von Kaninchen-LBP-2, wie in 12 (SEQ ID NO:12) dargelegt ist; Nukleotid
196 bis 1617 von Kaninchen-LBP-2, wie in 13 (SEQ
ID NO:13) dargelegt ist; Kaninchen-LBP-3, wie in 14 (SEQ
ID NO: 14) dargelegt ist; humanem LBP-1, wie in 15 (SEQ
ID NO:15) dargelegt ist; humanem LBP-2, wie in 16 (SEQ
ID NO:16) dargelegt ist; humanem LBP-3, wie in 17 (SEQ
ID NO:17) dargelegt ist; oder Nukleotid 97 bis 156 von Kaninchen-LBP-1
oder Nukleotid 157 bis 216 von humanem LBP-1 (BHF-1), wie in 18 (SEQ ID NO:18) dargelegt ist.
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In
anderen bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das Polynukleotid die Nukleinsäure, wie in SEQ ID NO:30, SEQ
ID NO:31, SEQ ID NO:32, SEQ ID NO:33 SEQ ID NO:34, SEQ ID NO:35,
SEQ ID NO:36, SEQ ID NO:37, SEQ ID NO:38, SEQ ID NO:39, SEQ ID NO:40
oder SEQ ID NO:42 dargelegt ist.
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Die
Kodierungssequenz, welche für
das mature Polypeptid kodiert, kann mit den in 10–18 (SEQ ID NO:10–18) oder SEQ ID NO:30–40 oder
42 gezeigten Kodierungssequenzen identisch sein, oder sie kann eine
unterschiedliche Kodierungssequenz darstellen, welche Kodierungssequenz
aufgrund der Redundanz oder Degeneriertheit des genetischen Codes,
für die
gleichen maturen Polypeptide wie die DNA von 10–18 (SEQ ID NO: 10–18) und SEQ ID NO: 30–40 und
42 kodiert.
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Gegenstand
dieser Erfindung sind auch rekombinante Vektoren, die die vorstehend
beschriebenen Polynukleotide umfassen. Der Vektor kann z. B. ein
Plasmid, einen Viruspartikel oder einen Phagen darstellen. In bestimmten
Ausführungsformen
stellt der rekombinante Vektor einen Expressionsvektor dar. Die
Vektoren können
auch verschiedene Markergene einschließen, die bei der Identifikation
von Zellen, enthaltend solche Vektoren nützlich sind.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch eine Zelle, die einen derartigen rekombinanten
Vektor umfasst. Die hierin beschriebenen rekombinanten Vektoren
können,
z. B. durch Transformation, Transfektion oder Infektion, in eine
Wirtszelle eingeführt
werden.
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Gegenstand
dieser Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung eines LBP,
umfassend das Kultivieren einer derartigen Zelle unter Bedingungen,
die die Expression des LBPs erlauben.
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Gegenstand
dieser Erfindung ist auch ein isoliertes Polypeptid, umfassend ein
Polypeptid mit der Aminosäuresequenz,
wie in 1 (SEQ ID NO:1); 2 (SEQ ID NO:2); 3 (SEQ
ID NO:3); 4 (SEQ ID NO:4); 5 (SEQ ID NO:5); 6 (SEQ
ID NO:6); 7 (SEQ ID NO:7); 8 (SEQ ID NO:8) oder 9 (SEQ
ID NO:9) dargelegt ist; oder ein Polypeptid, das mindestens zu ca.
80 % identisch, bevorzugter mindestens zu ca. 90 % identisch, noch
bevorzugter mindestens zu ca. 95 % identisch und am bevorzugtesten
mindestens zu ca. 98 % identisch mit den vorstehenden Polypeptiden
ist, und worin dieses Polypeptid zur Bindung an LDL fähig ist;
oder ein biologisch aktives Fragment von jedweden der vorstehenden
Polypeptide, worin das Fragment zur Bindung an LDL fähig ist.
Unterschiede in den Aminosäuren
zwischen LBP-1-, LBP-2- und LBP-3-Genen vom Kaninchen und Menschen
sind in den Figuren im Fettdruck veranschaulicht. Die Unterschiede
in den Aminosäuresequenzen
zwischen LBP-1, LBP-2 und LBP-3 vom Kaninchen und Menschen sind auch
spezifisch in 19, 20 bzw. 21 ersichtlich.
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Gegenstand
dieser Erfindung ist auch ein isoliertes Polypeptid, umfassend ein
Polypeptid mit Aminosäureresten
8–22 (SEQ
ID NO:19), 8–33
(SEQ ID NO:20), 23–33
(SEQ ID NO:21) oder 208–217
(SEQ ID NO:22), wie in 7 (SEQ ID NO:7)
dargelegt ist; Aminosäureresten
14–43
(SEQ ID NO:23) oder 38–43
(SEQ ID NO:24), wie in 1 (SEQ ID NO:1)
und 6 (SEQ ID NO:6) dargelegt ist;
Aminosäureresten
105–120 (SEQ
ID NO:25), 105–132
(SEQ ID NO:26), 121–132
(SEQ ID NO:27) oder 211–220
(SEQ ID NO:28), wie in 2 (SEQ ID NO:2)
dargelegt ist; Aminosäueresten
96–110
(SEQ ID NO:29), wie in 5 (SEQ ID NO:5) dargelegt
ist; und Aminosäureresten
53–59
(SEQ ID NO:41), wie in 8 (SEQ ID NO:8)
dargelegt ist; oder ein Polypeptid, das mindestens zu ca. 80 % identisch,
bevorzugter mindestens zu ca. 90 % identisch, noch bevorzugter mindestens
zu ca. 95 % identisch und am bevorzugtesten mindestens zu ca. 98
% identisch mit den vorstehenden Polypeptiden ist, und worin dieses
Polypeptid zur Bindung an LDL fähig
ist; oder ein biologisch aktives Fragment von jedweden der vorstehenden
Polypeptide, worin das Fragment zur Bindung an LDL fähig ist.
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Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
sollen z. B. ein natürlich
gereinigtes Produkt, ein chemisch synthetisiertes Produkt und ein
rekombinant hergeleitetes Produkt darstellen.
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Die
Polypeptide können
z. B. zur Bindung an LDL verwendet werden, wodurch sie die Bildung
atherosklerotischer Plaques inhibieren. Die Polypeptide können z.
B. auch in der Gentherapie durch Expression solcher Polypeptide
in vivo verwendet werden. Die Polypeptide können auch in pharmazeutischen
oder Vakzin-Zusammensetzungen verwendet werden. Die Polypeptide
können
auch als Immunogene zur Bildung von Antikörpern dagegen verwendet werden,
die wiederum als Antagonisten gegen die LBP-Polypeptide verwendet
werden können.
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Ohne
durch jedwede Theorie gebunden sein zu wollen, besteht die Ansicht,
dass die LBP den Mechanismus bereitstellen, über den die Atherosklerose
durch die LDL-Oxidation gefördert
wird. Es wird angenommen, dass die LBP erforderlich sind, damit
die fokale, irreversible LDL-Bindung an die Arterienwand auftreten kann
und dass eine derartige Bindung ein kritisches frühes Ereignis
bei der Atherosklerose darstellt, weil sie die Zeit erlaubt, die
notwendig ist, um das LDL aus seinem nativen Zustand in einen vollkommen
oxidierten Zustand umzuwandeln. Da oxidiertes, aber nicht natives,
LDL ein Fremdprotein darstellt, wird es von Makrophagen aufgenommen,
wobei sie zuerst die Schaumzellen von Läsionen des Typs I werden und
in der Folge die „Fatty
Streaks" von Läsionen des
Typs II bilden.
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Die
hierin beschriebenen Verfahren können
zur Bestimmung nützlich
sein, ob ein Tier gefährdet
ist, an Atherosklerose zu erkranken. Ein Tier ist bereitgestellt.
Ein Aspekt des LBP-Metabolismus oder der -Struktur wird im Tier
bewertet. Eine Abnormalität
im Aspekt des LBP-Metabolismus oder der -Struktur stellt ein diagnostisches
Kriterium für
ein Atherosklerose-Risiko dar.
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Unter
Atherosklerose versteht man eine Erkrankung oder einen Zustand,
der mehrere Stufen umfasst, die kaum wahrnehmbar ineinander übergehen,
einschließlich
der irreversiblen Bindung von LDL, der LDL-Oxidation, der Makrophagen-Rekrutierung,
der Blockierung der Arterie und des Gewebetods (Infarkt).
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Unter
Tier versteht man humane ebenso wie nicht humane Tiere. Nicht humane
Tiere schließen
z. B. Säuger,
Vögel,
Reptile, Amphibien, Fische, Insekten und Protozoen ein. Das nicht
humane Tier stellt bevorzugt einen Säuger, z. B. ein Kaninchen,
einen Nager, z. B. eine Maus, eine Ratte oder ein Meerschweinchen,
einen Primaten, z. B. einen Affen oder ein Schwein, dar. Ein Tier
schließt
auch transgene, nicht humane Tiere ein. Unter dem Begriff transgenes
Tier versteht man, dass er ein Tier einschließt, das neue genetische Informationen
aus der Einführung
von Fremd-DNA, d. h. von teilweise oder vollkommen heterologer DNA,
in die DNA seiner Zellen; oder Einführung einer Läsion, z.
B. einer in vitro induzierten Mutation, z. B. einer Deletion oder einem
anderen chromosomalen Reanangement in die DNA seiner Zellen; oder
Einführung
von homologer DNA in die DNA seiner Zellen auf eine Weise dergestalt
gewonnen hat, um das Genom der Zelle, in die die DNA insertiert
wird, zu verändern,
z. B. wird sie an einer Stelle insertiert, die sich von der des
natürlichen
Gens unterscheidet oder seine Insertion zu einem Knockout oder Ersatz
des homologen Wirtsgens führt
oder zu einer/einem veränderten
und/oder regulierbaren Expression und/oder Metabolismus des Gens
führt.
Das Tier kann ein Transgen in allen seinen Zellen, einschließlich Keimlinienzellen,
oder in nur einer oder einigen von seinen Zellen einschließen. Transgene
Tiere können
als ein Modell zur Untersuchung der Atherosklerose oder zur Bewertung
von Mitteln zur Behandlung der Atherosklerose dienen.
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Die
Bestimmung des Risikos, an einer Atherosklerose zu erkranken, kann
an einem pränatalen
Tier vorgenommen werden.
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Unter
LBP versteht man ein Low-density-Lipoprotein-Binding-Protein (LDL-Binding-Protein),
das zur Bindung von LDL und methyliertem LDL fähig ist. Unter methyliertem
LDL versteht man, dass ca. 50 % bis ca. 90 % der Lysinreste des
LDLs eine Methylgruppe chemisch daran gebunden haben. Methylierte
LDL wird von zuvor berichteten Zelloberflächenrezeptoren nicht erkannt.
Siehe z. B. Weisgraber et al., J. Biol. Chem. 253: 9053–9062 (1978).
In bestimmten Ausführungsformen
ist das LBP auch zur Bindung von oxidiertem LDL fähig. In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
ist die Bindung von LDL an ein LBP irreversibel. In bestimmten bevorzugten
Ausführungsformen
transportiert das LBP das LDL nicht an jedwedes intrazelluläres Kompartiment.
Beispiele von LBP stellen hierin beschriebenes LBP-1, LBP-2 und
LBP-3 dar.
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Unter
LBP-Metabolismus versteht man jedweden Aspekt der Herstellung, Freisetzung,
Expression, Funktion, Wirkung, Interaktion oder Regulation von LBP.
Der Metabolismus von LBP schließt
Modifikationen, z. B. kovalente oder nicht kovalente Modifikationen
vom LBP-Polypeptid ein. Der Metabolismus von LBP schließt Modifikationen,
z. B. kovalente oder nicht kovalente Modifikationen, die LBP in
anderen Substanzen induziert, ein. Der Metabolismus von LBP schließt auch
Veränderungen
in der Verteilung des LBP-Polypeptids, und durch LBP induzierte
Veränderungen
in der Verteilung anderer Substanzen ein.
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Es
kann jedweder Aspekt des LBP-Metabolismus bewertet werden. Bei den
verwendeten Verfahren handelt es sich um Standardverfahren, die
dem Fachmann bekannt sind und in den Standardreferenzen gefunden
werden können,
wie z. B. Ausubel et al., Hrsg., Current Protocols in Mol. Biology,
New York: John Wiley & Sons,
1990; Kriegler, M., Hrsg., Gene Transfer and Expression, Stockton
Press, New York, NY, 1989; pDisplay-Genexpressionssystem (Invitrogen,
Carlsbad, CA). Bevorzugte Beispiele des LBP-Metabolismus, die bewertet
werden können,
schließen
die Bindungsaktivität
des LBP-Polypeptids an ein Bindungsmolekül, z. B. LDL; die Transaktivierungsaktivität des LBP-Polypeptids
an ein Targetgen; den Spiegel des LBP-Proteins; den Spiegel der
LBP-mRNA; den Grad der LBP-Modifikationen, z. B. Phosphorylierung,
Glycosylierung oder Acylierung; oder die Wirkung der LBP-Expression
auf die transfizierte Säugerzellbindung
von LDL, ein.
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Unter
Bindungsmolekül
versteht man jedwedes Molekül,
an das LBP, z. B. eine Nukleinsäure,
z. B. eine DNA-Regulationsregion, ein Protein, z. B. LDL, ein Metabolit,
ein Peptid-Mimetikum, ein Nicht-Peptid-Mimetikum,
ein Antikörper,
oder jedweder andere Ligandentyp, binden kann. In bestimmten bevorzugten
Ausführungsformen,
stellt der Aspekt des LBP-Metabolismus, der bewertet wird, die Fähigkeit
von LBP, an natives LDL und/oder methyliertes LDL und/oder oxidiertes
LDL zu binden, dar. Die Bindung an LDL kann z. B. durch Antikörper gegen
LDL, Affinitätschromatographie,
ACE-Assays (Affinity Coelectrophoresis Assays) oder ELISA-Assays
nachgewiesen werden. Siehe die Beispiele. In anderen Ausführungsformen
wird die Fähigkeit
des LBPs, an eine arterielle extrazelluläre Matrixstukturkomponente
zu binden, bewertet. Beispiele solcher Komponenten schließen Proteoglykane,
wie z. B. Chondroitinsulfat-Proteoglykane und Heparinsulfat-Proteoglykane;
Elastin; Kollagen; Fibronektin; Vitronektin; Integrine; und verwandte
extrazelluläre
Matrixmoleküle
ein. Die Bindung an arterielle extrazelluläre Matrixstrukturkomponenten
können
anhand von dem Fachmann bekannten Standardverfahren, wie z. B. durch
die ELISA-Assays nachgewiesen werden. Primäre Antikörper gegen das LBP werden dann
zugefügt,
gefolgt von einem Enzym-konjugierten sekundären Antikörper gegen den primären Antikörper, wodurch
in Anwesenheit eines geeigneten Substrats eine stabile Farbe produziert
wird, und die Farbentwicklung auf den Platten in einem Mikrotiterplatten-Lesegerät gemessen
wird.
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Die
Transaktivierung eines Target-Gens durch das LBP kann z. B. in einem
transienten Transfektions-Assay bestimmt werden, worin der Promoter
des Target-Gens mit einem Reporter-Gen, z. B. β-Galactosidase oder Luciferase
verknüpft
und mit einem LBP-Expressionsvektor cotransfiziert wird. Solche
Bewertungen können
in vitro durchgeführt
werden. Die Spiegel des LBP-Proteins, der mRNA oder die Grade der
Phosphorylierung können
z. B. in einer Probe, z. B. in einer Gewebeprobe, z. B. der Arterienwand,
anhand von dem Fachmann bekannten Standardverfahren gemessen werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
wird ein Aspekt der LBP-Struktur, z. B. der LBP-Genstruktur oder der
LBP-Proteinstruktur bewertet. So können zum Beispiel primäre, sekundäre oder
tertiäre
Strukturen bewertet werden. Es wird zum Beispiel die DNA-Sequenz
des Gens und/oder die Aminosäuresequenz
des Proteins bestimmt. Die dem Fachmann bekannten Standardklonierungs-
und -sequenzierungsverfahren können
verwendet werden. In bestimmten Ausführungsformen wird die Bindungsaktivität einer
Antisense-Nukleinsäure mit
der zellulären
LBP-mRNA und/oder genomischen DNA unter Verwendung der dem Fachmann
bekannten Standardverfahren zum Nachweis der An- oder Abwesenheit
der Target-mRNA oder -DNA-Sequenzen, an die die Antisense-Nukleinsäure in der
Regel spezifisch binden würde,
bestimmt.
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Das
Risiko für
Atherosklerose, das bestimmt wird, kann im Vergleich zu einem normalen
Tier ein reduziertes Risiko oder ein erhöhtes Risiko darstellen. So
stellt zum Beispiel ein inaktives LBP-Polypeptid eine Abnormalität dar, die
zu einem reduzierten Risiko führen
würde.
Bei einer Abnormalität,
die zu einem erhöhten Risiko
führen
würde,
würde es
sich z. B. um ein LBP-Polypeptid, das eine höhere Aktivität, z. B.
LDL-Bindungsaktivität,
als ein natives LBP-Polypeptid aufweist, handeln.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Bewertung eines Mittels
zur Anwendung bei der Behandlung der Atherosklerose. Eine Testzelle
oder ein zellfreies System ist bereitgestellt. Ein Mittel ist bereitgestellt.
Das Mittel wird an die Testzelle oder das zellfreie System in einer
therapeutisch wirksamen Menge verabreicht. Die Wirkung des Mittels
auf einen Aspekt des LBP-Metabolismus oder der -Struktur wird bewertet. Eine
Veränderung
im Aspekt des LBP-Metabolismus oder der -Struktur ist indikativ
für die
Nützlichkeit
des Mittels bei der Behandlung der Atherosklerose.
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Unter
Zelle versteht man eine Zelle oder eine Gruppe von Zellen oder eine
Zelle, die einen Teil eines Tieres darstellt. Bei der Zelle kann
es sich um eine humane oder nicht humane Zelle handeln. Eine Zelle
soll auch eine transgene Zelle einschließen. Die Zelle kann z. B. aus
einer Kultur oder aus einem Tier gewonnen werden. Unter Tieren versteht
man, dass sie z. B. natürliche
Tiere und nicht humane transgene Tiere einschließen sollen. In bestimmten Ausführungsformen
weist die transgene Zelle oder das nicht humane transgene Tier ein
LBP-Transgen oder Fragment oder Analogon davon auf. In bestimmten Ausführungsformen
weist die transgene Zelle oder das nicht humane transgene Tier ein
Knockout für
das LBP-Gen auf.
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Die
Testzelle oder das zellfreie System kann ein Wildtyp-Muster oder
ein Nichtwildtyp-Muster des LBP-Metabolismus aufweisen. Ein Nichtwildtyp-Muster
des LBP-Metabolismus kann sich z. B. aus einer Unterexpression, Überexpression,
keiner Expression oder einer temporalen Orts- oder Verteilungsveränderung ergeben.
Ein derartiges Nichtwildtyp-Muster kann sich z. B. aus einer oder
mehr Mutation(en) im LBP-Gen, in einem Bindungsmolekül-Gen, einem
Regulationsgen oder in jedwedem anderen Gen ergeben, was sich direkt oder
indirekt auf den LBP-Metabolismus auswirkt. Eine Mutation soll,
z. B. in einer Grob- oder Feinstruktur, in einer Nukleinsäure eingeschlossen
sein. Beispiele schließen
die Veränderungen
eines einzelnen Basenpaars, z. B. Missense- oder Nonsense-Mutationen,
Frameshifts, Deletionen, Insertionen und Translokationen ein. Mutationen
können
dominant oder rezessiv sein. Mutationen können homozygot oder heterozygot
sein. Bevorzugt wird ein Aspekt des LBP-1-, LBP-2- oder LBP-3-Metabolismus
bewertet.
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Ein
Mittel soll z.B. jedwede Substanz, wie z. B. ein antiatherosklerotisches
Arzneimittel, einschließen. Das
erfindungsgemäße Mittel
kann bevorzugt einen Aspekt des LBP-Metabolismus verändern. Eine
derartige Veränderung
kann das Ergebnis von jedwedem von einer Reihe verschiedener Ereignisse,
einschließlich
z. B. von Folgendem sein: der Verhinderung oder Reduktion einer
Interaktion zwischen LBP und einem Bindungsmolekül, z. B. LDL oder einer arteriellen
extrazellulären
Matrixstrukturkomponente; inaktivierendem LBP und/oder dem Bindungsmolekül, z. B.
durch Spaltung oder eine andere Modifikation; Veränderung
der Affinität von
LBP und dem Bindungsmolekül
zueinander, Ausverdünnen
von LBP und/oder des Bindungsmoleküls; Verhinderung der Expression
von LBP and/oder des Bindungsmoleküls; Reduktion der Synthese
von LBP und/oder des Bindungsmoleküls; Synthetisieren eines abnormalen
LBP und/oder Bindungsmoleküls;
Synthetisieren eines alternativ gespleißten LBP und/oder Bindungsmoleküls; Verhinderung
oder Reduktion der ordnungsgemäßen konfirmationalen
Faltung des LBP und/oder des Bindungsmoleküls; Modulieren der Bindungseigenschaften
des LBP und/oder des Bindungsmoleküls; Eingreifen in Signale,
die zur Aktivierung oder Deaktivierung des LBP und/oder des Bindungsmoleküls erforderlich
sind; Aktivierung oder Deaktivierung des LBP und/oder des Bindungsmoleküls auf eine
Weise, um die Bindung zu verhindern; oder Eingreifen in andere Rezeptoren,
Liganden oder andere Moleküle,
die für
die normale Synthese oder Funktion des LBP und/oder des Bindungsmoleküls erforderlich
sind. Das Mittel kann zum Beispiel den Bindungsort an LDL für fokal
in die extrazelluläre
Matrix in der Arterienwand exprimierte LBP blockieren, wie es gegebenenfalls
den Bindungsort an einem LBP für
LDL blockieren könnte,
oder es könnte
bifunktionell sein, d. h. es könnte
beide Bindungsorte blockieren.
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Beispiele
von Mitteln schließen
das LBP-Polypeptid, z. B. LBP-1, LBP-2 oder LBP-3 oder ein biologisch
aktives Fragment oder Analogon davon; eine Nukleinsäure, die
für das
LBP-Polypeptid oder ein biologisch aktives Fragment oder Analogon
davon kodiert; eine Nukleinsäure,
die für
eine LBP-Regulationssequenz oder ein biologisch aktives Fragment
oder Analogon davon kodiert; ein Bindungsmolekül für das LBP-Polypeptid; ein Bindungsmolekül für die LBP-Nukleinsäure, wobei
die LBP-Nukleinsäure
z. B. eine Nukleinsäure
darstellt, umfassend eine Regulationsregion für LBP oder eine Nukleinsäure, umfassend
eine Strukturregion für LBP
oder ein biologisch aktives Fragment von LBP; eine Antisense-Nukleinsäure; ein
Mimetikum von LBP oder einem Bindungsmolekül, einen Antikörper für LBP oder
ein Bindungsmolekül;
einen Metaboliten oder ein inhibitorisches Kohlenhydrat oder Glykoprotein
ein. In bestimmten Ausführungsformen
stellt das Mittel einen Antagonisten, Agonisten oder Superagonisten
dar.
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Kenntnis
von der Existenz der Sequenz der LBP ermöglicht eine Suche nach natürlichen
oder artifiziellen Liganden zur Regulation der LDL-Spiegel in der
Behandlung von Atherosklerose. In bestimmten Ausführungsformen
stellt das Mittel einen natürlichen
Liganden für
LBP dar. In bestimmten Ausführungsformen
stellt das Mittel einen artifiziellen Liganden für LBP dar.
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Unter
Analogon versteht man eine Verbindung, die sich von in der Aminosäuresequenz
natürlich
vorkommendem LBP oder in Wegen, die keine Sequenz beinhalten, oder
beidem unterscheiden. Erfindungsgemäße Analoga weisen im Allgemeinen
mindestens eine ca. 80%ige Homologie, bevorzugt mindestens eine
ca. 90 %ige Homologie, noch bevorzugter mindestens eine ca. 95%ige
Homologie und am bevorzugtesten mindestens eine ca. 98%ige Homologie
auf, mit im Wesentlichen der gesamten Sequenz einer natürlich vorkommenden
LBP-Sequenz, bevorzugt mit einem Segment von ca. 100 Aminosäureresten,
bevorzugter mit einem Segment von ca. 50 Aminosäureresten, noch bevorzugter
mit einem Segment von 30 Aminosäureresten,
noch bevorzugter mit einem Segment von ca. 20 Aminosäureresten,
noch bevorzugter mit einem Segment von ca. 10 Aminosäureresten,
noch bevorzugter mit einem Segment von ca. 5 Aminosäureresten,
noch bevorzugter mit einem Segment von ca. 4 Aminosäueresten,
noch bevorzugter mit einem Segment von ca. 3 Aminosäureresten
und am bevorzugtesten mit einem Segment von ca. 2 Aminosäureresten.
Nichtsequenz-Modifikationen schließen chemische Derivatisierungen
von LBP in vitro ein. Nichtsequenz-Modifikationen schließen z. B.
Veränderungen
der Phosphorylierung, Acetylierung, Methylierung, Carboxylierung
oder Glycosylierung ein. Verfahren zur Herstellung solcher Modifikationen
sind dem Fachmann bekannt. So kann zum Beispiel die Phosphorylierung
durch Exposition des LBP gegenüber
die Phosphorylierung verändernden
Enzymen, wie z. B. Kinasen oder Phosphatasen, modifiziert werden.
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Bevorzugte
Analoga schließen
LBP oder biologisch aktive Fragmente davon ein, deren Sequenzen sich
von der Wildtyp-Sequenz durch eine oder mehr übliche Aminosäure-Substitution(en)
oder durch eine oder mehr nicht übliche
Aminosäure-Substitution(en),
Deletion(en) oder Insertion(en), welche die biologische Aktivität des LBPs
nicht aufheben, unterscheiden. Konservative Substitutionen schließen in der
Reget die Substitution von einer Aminosäure für eine andere mit ähnlichen
Merkmalen, z. B. Substitutionen in den folgenden Gruppen: Valin,
Glycin; Glycin, Alanin; Valin, Isoleucin, Leucin; Asparaginsäure, Glutaminsäure; Asparagin, Glutamin;
Serin, Threonin; Lysin, Arginin; und Phenylalanin, Tyrosin ein.
Andere Beispiele üblicher
Substitutionen sind in Tabelle 1 ersichtlich.
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TABELLE
1– ÜBLICHE AMINOSÄURE-SUBSTITUTIONEN
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Aminosäuresequenz-Varianten
eines Proteins können
durch jedwede Reihe verschiedener im Stand der Technik bekannter
Verfahren hergestellt werden. So kann zum Beispiel eine zufällige DNA-Mutagenese, die
für ein
Protein oder eine bestimmte Domäne
oder Region eines Proteins kodiert, verwendet werden, wie z. B.
die PCR-Mutagenese (unter Verwendung von z. B. reduzierter Taq-Polymerase-Wiedergabetreue
zur Einführung
zufälliger
Mutationen in ein kloniertes DNA-Fragment; Leung et al., BioTechnique
1: 11–15
(1989)), oder Sättigungs-Mutagenese
(durch z. B. chemische Behandlung oder Bestrahlung von einsträngiger DNA
in vitro und Synthese eines komplementären DNA-Stranges; Mayers et
al., Science 229:242 (1985)). Eine zufällige Mutagenese kann z. B.
auch durch eine degenerierte Oligonukleotid-Generierung (unter Verwendung
von z. B. einem automatischen DNA-Synthesizer zum chemischen Synthetisieren
degenerierter Sequenzen erreicht werden; Narang, Tetrahedron 39:3
(1983); Itakura et al., Recombinant DNA, Proc. 3rd Cleveland Sympos.
Macromolecules, Hrsg. A.G. Walton, Amsterdam: Elsevier, S. 273–289 (1981)).
Die nicht zufällige
oder gerichtete Mutagenese kann zur Bereitstellung spezifischer
Sequenzen oder Mutationen in spezifischen Regionen verwendet werden.
Diese Verfahren können
zur Herbeiführung
von Varianten verwendet werden, die z. B. Deletionen, Insertionen,
oder Substitutionen von Resten der bekannten Aminosäuresequenz
eines Proteins einschließen.
Die Stellen für
die Mutation können
individuell oder in Reihe modifiziert werden, wie z. B. durch (i)
Substitution zuerst mit den konservierten Aminosäuren und dann mit radikaleren
Wahlen, in Abhängigkeit von
den erreichten Ergebnissen, (ii) Deletion des Target-Restes, (iii)
Insertion der Reste von der gleichen oder einer unterschiedlichen
Klasse angrenzend an die lokalisierte Stelle, oder (iv) Kombinationen
des Vorstehenden. Analoga können
zum Beispiel durch in vitro-DNA-Sequenzmodifikationen der Sequenzen
von 10–18 (SEQ
ID NO:10–18)
hergestellt werden. Die in vitro-Mutagenese kann zum Beispiel zur
Umwandlung von jedweder dieser DNA-Sequenzen in eine Sequenz verwendet
werden, die für
ein Analogon kodiert, worin ein oder mehr Aminosäurerest(e) einem Ersatz, z.
B. einem wie in Tabelle 1 beschriebenen üblichen Ersatz unterlag.
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Verfahren
zur Identifikation erwünschter
Mutationen schließen
z. B. die Alanin-Scanning-Mutagenese (Cunningham
and Wells, Science 244: 1081–1085
(1989)), die Oligonukleotidvermittelte Mutagenese (Adelman et al.,
DNA 2:183 (1983)); die Kassetten-Mutagenese (Wells et al., Gene
34:315 (1985)), die kombinatorische Mutagenese und die Phagen-Display-Bibliotheken
(Ladner et al., Internationale PCT-Anmeldung Nr. WO88/06630) ein.
Die LBP-Analoga können
z. B. auf ihre Fähigkeit
zur Bindung an LDL und/oder an eine arterielle extrazelluläre Matrixkomponente,
wie hierin beschrieben, getestet werden.
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Andere
erfindungsgemäße Analoga
schließen
z. B. die mit Modifikationen ein, die die Peptidstabilität erhöhen. Derartige
Analoga können
z. B. eine oder mehr Nichtpeptidbindung(en) (welche die Peptidbindungen ersetzen)
in der Peptidsequenz enthalten. Auch eingeschlossen sind z. B.:
Analoga, die Reste mit Ausnahme der natürlich vorkommenden L-Aminosäuren, z.
B. D-Aminosäuren
oder nicht natürlich
vorkommende oder synthetische Aminosäuren, z. B. β- oder γ-Aminosäuren; und
cyclische Analoga, einschließen.
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Analoga
sollen auch Peptide einschließen,
in welche strukturelle Modifikationen in die Peptidhauptkette eingeführt wurden,
um das Peptid nicht hydrolysierbar zu machen. Solche Peptide sind
für die
orale Verabreichung besonders nützlich,
da sie nicht verdaut werden. Modifikationen von Peptidhauptketten
schließen
z. B. Modifikationen des Amid-Stickstoffs, des α-Kohlenstoffs, des Amidcarbonyls
oder der Amidbindung, und Modifikationen, die Erweiterungen, Deletionen
oder Vernetzungen von Hauptketten beinhalten, ein. Die Hauptkette
kann zum Beispiel durch Substitution eines Sulfoxids für das Carbonyl,
durch Umkehrung der Peptidbindung oder durch Substitution eines
Methylens für
die Carbonylgruppe modifiziert werden. Derartige Modifikationen
können
durch dem Fachmann bekannte Standardverfahren hergestellt werden.
Siehe z. B. Spatola. A.F., „Peptide
Backbone Modifications: A Structure-Activity Analysis of Peptides
Containing Amide Bond Surrogates, Conformational Constraints, and
Related Backbone Replacements," in
Chemistry and Biochemistry of Amino Acids, Peptides and Proteins,
Vol. 7, S. 267–357,
B. Weinstein (Hrsg.), Marcel Dekker, Inc., New York (1983).
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Ein
Analogon soll auch Polypeptide einschließen, worin einer oder mehr
der Aminosäurereste
eine Substituentengruppe oder Polypeptide, die mit einer anderen
Verbindung fusioniert sind, z. B. eine Verbindung zur Erhöhung der
Halbwertzeit des Polypeptids, z. B. Polyethylenglykol, einschließen.
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Unter
Fragment versteht man einen Anteil des natürlich vorkommenden LBP-Polypeptids.
Das Fragment weist bevorzugt mindestens ca. 100 Aminosäurereste,
bevorzugter mindestens ca. 50 Aminosäurereste, noch bevorzugter
mindestens ca. 30 Aminosäurereste,
noch bevorzugter mindestens ca. 20 Aminosäurereste, noch bevorzugter
mindestens ca. 5 Aminosäurereste,
noch bevorzugter mindestens ca. 4 Aminosäurereste, noch bevorzugter
mindestens ca. 3 Aminosäurereste
und am bevorzugtesten mindestens ca. 2 Aminosäurereste in Länge auf.
Die Fragmente schließen
z. B. trunkierte sezernierte Formen, proteolytische Fragmente; Spleißfragmente,
andere Fragmente und chimäre
Konstrukte zwischen mindestens einem Anteil des relevanten Gens,
z. B. LBP-1, LBP-2 oder LBP-3, und ein anderes Molekül ein. Fragmente
von LBP können
anhand von dem Fachmann bekannten Verfahren hergestellt werden.
In bestimmten Ausführungsformen
ist das Fragment biologisch aktiv. Die Fähigkeit eines Kandidatenfragments,
eine biologische Aktivität
von LBP aufzuweisen, kann mittels dem Fachmann bekannten Verfahren
beurteilt werden. LBP-Fragmente können zum Beispiel auf ihre
Fähigkeit,
an LDL und/oder eine arterielle extrazelluläre strukturelle Matrixkomponente,
wie hierin beschrieben, zu binden, nachgewiesen werden. Auch eingeschlossen
sind LBP-Fragmente, enthaltend Reste, die für die biologische Aktivität des Fragmentes
nicht erforderlich sind oder die sich aus dem alternativen mRNA-Spleißen oder
den alternativen Ereignissen des Protein-Processings ergeben.
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Fragmente
eines Proteins können
durch jedwede Reihe dem Fachmann bekannter verschiedener Verfahren,
wie z. B. rekombinant durch proteolytischen Aufschluss oder durch
chemische Synthese, hergestellt werden. Interne oder terminale Fragmente
eines Polypeptids können
durch Entfernung von einem oder mehr Nukleotid(en) von einem Ende
(für ein
terminales Fragment) oder beiden Enden (für ein internes Fragment) einer
Nukleinsäure,
die für
das Polypetid kodiert, hergestellt werden. Die Expression der mutagenisierten
DNA produziert Polypeptidfragmente. Der Aufschluss mit „end-nibbling" Endonukleasen kann
folglich DNAs herstellen, die für
ein Array von Fragmenten kodieren. DNAs, die für Fragmente eines Proteins
kodieren, können
auch generiert werden, z. B. durch zufälliges Scheren, Restriktionsaufschluss
oder eine Kombination der vorstehend besprochenen Verfahren. So
können
zum Beispiel Fragmente von LBP durch Expression von LBP-DNA hergestellt
werden, die in vitro zum Kodieren des gewünschten Fragments, z. B. durch
Restriktionsaufschluss von jedweder der DNA-Sequenzen von 10–18 (SEQ ID NO:10–18), manipuliert wurden.
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Die
Fragmente können
auch unter Verwendung der im Stand der Technik bekannten Verfahren,
z. B. der üblichen
Menifield-Festphasen-f-Moc- oder -t-Boc-Chemie, chemisch synthetisiert
werden. Erfindungsgemäße Peptide
können
zum Beispiel arbiträr
in Fragmente der gewünschten
Länge mit
keiner Überlappung
der Fragmente der gewünschten
Länge oder
in überlappende
Fragmente einer gewünschten
Länge aufgeteilt
werden.
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Ein
LBP oder ein biologisch aktives Fragment oder ein Analogon davon,
oder ein Bindungsmolekül oder
ein biologisch aktives Fragment oder Analogon davon kann z. B. mit
seinem verwandten Molekül
um die Bindungsstelle am komplementären Molekül konkurrieren und dadurch
die Bindung zwischen dem LBP und dem zellulären Bindungsmolekül reduzieren
oder eliminieren. Das LBP oder ein Bindungsmolekül kann zum Beispiel aus der
Reinigung oder Sekretion von natürlich
vorkommendem LBP oder Bindungsmolekül, aus rekombinantem LBP oder
Bindungsmolekül
oder aus synthetisiertem LBP oder Bindungsmolekül erhalten werden.
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Deshalb
sind dem Fachmann Verfahren zur Herstellung von Analoga und Fragmenten
und ihr Testen auf Aktivität
bekannt.
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Ein
Mittel kann auch eine Nukleinsäure
darstellen, die als ein Antisense-Molelül verwendet wird. Die Antisense-Therapie
soll z. B. die Verabreichung oder die Herstellung in situ von Oligonukleotiden
oder ihrer Derivate einschließen,
die spezifisch hybridisieren, z. B. unter zellulären Bedingungen mit der zellulären mRNA und/oder
der genomischen DNA, kodierend für
ein LBP-Polypeptid, oder einer Mutanten davon zu binden, um die
Expression des kodierten Proteins, z. B. durch Inhibition der Transkription
und/oder Translation, zu inhibieren. Die Bindung kann durch übliche Basenpaar-Komplementarität oder zum
Beispiel im Fall der Bindung an DNA-Duplexe, durch spezifische Interaktionen
in der bedeutenden Furche der Doppelhelix, erfolgen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
bindet das Antisense-Konstrukt an eine natürlich vorkommende Sequenz eines
LBP-Gens, das z. B. an der Expression des Gens beteiligt ist. Diese
Sequenzen schließen
z. B. einen Promotor, Startcodons, Stoppcodons und RNA-Polymerase-Bindungsstellen ein.
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In
anderen Ausführungsformen
bindet das Antisense-Konstrukt an eine Nukleotidsequenz, die im Wildtyp-Gen
nicht vorliegt. Das Antisense-Konstrukt kann zum Beispiel an eine
Region eines LBP-Gens binden, das eine Insertion von einer exogenen
Nichtwildtyp-Sequenz enthält.
Als Alternative kann das Antisense-Konstrukt an eine Region eines
LBP-Gens binden, das einer Deletion unterlag, wodurch zwei Regionen
des Gens zusammengebracht werden, die in der Regel nicht zusammen
positioniert sind und die zusammen eine Nichtwildtyp-Sequenz herbeiführen.
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Ein
erfindungsgemäßes Antisense-Konstrukt
kann z. B. als ein Expressionsplasmid geliefert werden, das – wenn es
in die Zelle transkribiert wird – RNA produziert, die mindestens
zu einem einzigartigen Anteil der zellulären mRNA, die für ein LBP-Polypeptid
kodiert, komplementär
ist. Eine Alternative besteht darin, dass das Antisense-Konstrukt
ein Oligonukleotid darstellt, das ex vivo gebildet wird und das,
wenn es in die Zelle eingeführt
wird, zu einer Inhibition der Expression durch Hybridisierung mit
der mRNA (Duplexierung) und/oder den genomischen Sequenzen (Triplexierung)
eines LBP-Gens führt.
Derartige Oligonukleotide stellen bevorzugt modifizierte Oligonukleotide
dar, die gegen endogene Nukleasen, wie z. B. Exonukleasen und/oder
Andonucleasen resistent und deshalb in vivo stabil sind. Beispielhafte
Nukleinsäuremoleküle zum Gebrauch
als Antisense-Oligonukleotide stellen Phosphoramidat, Phosphorthioat,
Phosphordithioate und Methylphosphonat-Analoga von DNA und Peptid-Nukleinsäuren (PNA)
ein. (Siehe auch US-Patente 5,176,996; 5,264,564; und 5,256,775).
Zusätzlich
wurden allgemeine Ansätze
zur Konstruktion von in der Antisense-Therapie nützlichen Oligomeren überprüft. (Siehe
z. B. Van der Krol et al. Biotechniques 6: 958–976, (1988); Stein et al.
Cancer Res. 48: 2659–2668
(1988).
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Unter
Mimetikum versteht man ein Molekül,
das hinsichtlich der Form und/oder Ladungsverteilung dem LBP oder
einem Bindungsmolekül ähnlich ist.
Das Mimetikum kann ein Peptid oder ein Nichtpeptid darstellen. Mimetika
können
als Therapeutika wirken, da sie z. B. die Bindung von LBP an ein
Bindungsmolekül kompetitiv
inhibieren können.
Durch Einsatz von z. B. der Scanning-Mutagenese, z. B. Alanin-Scanning-Mutagenese,
Linker-Scanning-Mutagenese oder Sättigungsmutagenese zum Mapping
der Aminosäurereste
eines bestimmten LBP-Polypeptids, das an der Bindung eines Bindungsmoleküls beteiligt
ist, können
Peptid-Mimetika, wie z. B. Diazepin oder Isochinolin-Derivate hergestellt
werden, die diese Reste bei der Bindung an ein Bindungsmolekül mimicken
und die deshalb die Bindung des LBPs an ein Bindungsmolekül inhibieren
können und
dadurch in die Funktion des LBPs eingreifen. Nicht hydrolysierbare
Peptid-Analoga solcher Reste können unter
Verwendung von z. B. Benzodiazepin (siehe z. B. Freidinger et al.,
in Peptides; Chemistry and Biology, G.R. Marshall, Hrsg., ESCOM
Publisher Leiden, Niederlande (1988); Azepin (siehe z. B. Huffman
et al., in Peptides: Chemistry and Biology, G.R. Marshall, Hrsg.,
ESCOM Publisher, Leiden, Niederlande (1988)); substituierte γ-Lactamringe
(siehe z. B. Garvey et al., in Peptides: Chemistry and Biology,
G.R. Marshall, Hrsg., ESCOM Publisher: Leiden, Niederlande (1988));
Ketomethylen-Pseudopeptide (siehe z. B. Ewenson et al., J. Med.
Chem. 29:295 (1986); Ewenson et al., in Peptides: Structure and
Function (Proceedings of the 9th American Peptide Symposium) Pierce
Chemical Co. Rockland, IL (1985)); Dipeptid-Kerne der β-Schleife (siehe z. B.
Nagai et al., Tetrahedron Lett. 26:647 (1985); Sato et al., J. Chem.
Soc. Perkin Trans. 1:1231 (1986)); oder β-Aminoalkohole (siehe z. B.
Gordon et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 126:419 (1985); Dann
et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 134:71 (1486)) hergestellt
werden.
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Antikörper sollen
Antikörper
gegen jedwede Komponente einschließen, die sich direkt oder indirekt
auf den LBP-Metabolismus auswirken. Die Antikörper können z. B. gegen LBP oder ein
Bindungsmolekül,
oder eine Untereinheit oder Fragment davon gerichtet sein. Antikörper schließen zum
Beispiel Anti-LBP-1-, -LBP-2- oder -LBP-3-Antikörper; und gegen Bindungsmoleküle gerichtete
Antikörper
ein. Antikörper-Fragmente
sollen zum Beispiel Fab-Fragmente, Fab'-Fragmente, F(ab')2-Fragmente,
F(v)-Fragmente, Schwerkettenmonomere, Schwerkettendimere, Schwerkettentrimere,
Leichtkettenmonomere, Leichtkettendimere, Leichtkettentrimere, Dimere,
die aus einer Schwer- und einer Leichtkette bestehen, und Peptide,
die die Aktivität
der gegen LBP oder gegen das Bindungsmolekül gerichteten Antikörper mimicken,
ein. So können
zum Beispiel Fab2'-Fragmente des inhibitorischen Antikörpers, z.
B. durch enzymatische Spaltung herbeigeführt werden. Es können erfindungsgemäß sowohl
polyklonale als auch monoklonale Antikörper verwendet werden. Monoklonale
Antikörper
werden bevorzugt verwendet. Erfindungsgemäß eingeschlossen sind natürliche Antikörper, rekombinante
Antikörper
oder chimäre
Antikörper,
wie z. B. humanisierte Antikörper.
Humanisierte Antikörper
werden bevorzugt verwendet, wenn der Proband ein Mensch ist. Die
Antikörper
weisen am bevorzugtesten eine konstante Region auf, die sich von
einem humanen Antikörper
herleitet und einer variablen Region, die sich von einem inhibitorischen
monoklonalen Antikörper
von der Maus herleitet. Die Produktion polyklonaler Antikörper gegen
LBP wird in Beispiel 6 beschrieben. Monoklonale und humanisierte
Antikörper
werden anhand von dem Fachmann bekannten Standardverfahren gebildet.
Monoklonale Antikörper
können
z. B. durch jedwedes Verfahren hergestellt werden, das Antikörper bereitstellt,
die von kontinuierlichen Zelllinienkulturen produziert werden. Beispiele
schließen
das Hybridom-Verfahren (Kohler und Milstein, Nature 256: 495–497 (1975),
das Triom-Verfahren, das humane B-Zell-Hybridom-Verfahren (Kozbor
et al., Immunology Today 4:72 (1983)) und das EBV-Hybridom-Verfahren
zur Herstellung humaner monoklonaler Antikörper (Cole et al., in Monoclonal
Antibodies and Cancer Therapy, A.R. Liss, Inc., S. 77–96 (1985))
ein. Humanisierte Antikörper
werden mithilfe üblicher
Herstellungs- und Ernteverfahren hergestellt (Berkower, I., Curr.
Opin. Biotechnol 7: 622–628
(1996); Ramharayan and Skaletsky, Am. Biotechnol. Lab 13: 26–28 (1995)).
In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
werden die Antikörper
gegen das LBP, bevorzugt die LDL-Bindungsstelle gebildet und die
hergestellten Fab-Fragmente produziert. Diese Antikörper oder
sich davon herleitende Fragmente können z. B. zum Blockieren der
LDL-Bindungsstellen
an den LBP-Molekülen
verwendet werden.
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Die
Mittel schließen
auch Inhibitoren eines Moleküls
ein, die für
die Synthese, die posttranslationale Modifikation oder die Funktion
von LBP und/oder ein Bindungsmolekül oder Aktivatoren eines Moleküls erforderlich
sind, die die Synthese oder Funktion von LBP und/oder des Bindungsmoleküls inhibieren.
Die Mittel schließen
z. B. Cytokine, Chemokine, Wachstumsfaktoren, Hormone, Signalisierungskomponenten,
Kinasen, Phosphatasen, Homeobox-Proteine, Transkriptionsfaktoren,
Editionsfaktoren, Translationsfaktoren und Posttranslationsfaktoren
oder Enzyme ein. Die Mittel sollen auch ionisierende Strahlung,
nicht ionisierende Strahlung, Ultraschall und toxische Mittel einschließen, die
z. B. mindestens teilweise das LBP und/oder das Bindungsmolekül inaktivieren
oder zerstören.
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Ein
Mittel soll auch ein Mittel einschließen, das nicht vollkommen LBP-spezifisch
ist. So kann zum Beispiel ein Mittel andere Gene oder Proteine einschließen, die
mit der arteriellen Plaquebildung in Beziehung stehen. Eine derartige überlappende
Spezifität
kann zusätzliche
therapeutische Vorteile bereitstellen.
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Es
ist erfindungsgemäß auch das
Mittel eingeschlossen, das als solches als nützlich bei der Behandlung der
Atherosklerose identifiziert wurde.
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Es
ist erfindungsgemäß auch ein
Verfahren zur Bewertung eines Mittels mit der Fähigkeit zur Veränderung
der Bindung von LBP-Polypeptid an ein Bindungsmolekül eingeschlossen.
Ein Mittel ist bereitgestellt. Ein LBP-Polypeptid ist bereitgestellt.
Ein Bindungsmolekül
ist bereitgestellt. Das Mittel, LBP-Polypeptid und Bindungsmolekül sind kombiniert.
Die Bildung eines Komplexes, umfassend das LBP-Polypeptid und Bindungsmolekül wird nachgewiesen.
Eine Änderung
der Bildung des Komplexes in Anwesenheit des Mittels im Vergleich
zur Abwesenheit des Mittels ist indikativ dafür, dass das Mittel die Bindung
des LBP-Polypeptids an das Bindungsmolekül ändert.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
stellt das LBP-Polypeptid LBP-1, LBP-2 oder LBP-3 dar. Beispiele eines
Bindungsmoleküls
schließen
native LDL, modifizierte LDL, wie z. B. methylierte LDL oder oxidierte
LDL und arterielle extrazelluläre
Matrixstrukturkomponenten ein.
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Die
Veränderung
der Bindung schließt
z. B. die Inhibition oder Förderung
der Bindung ein. Die Wirksamkeit des Mittels kann beurteilt werden,
wie z. B. durch Erstellung von Dosis-Wirkungskurven aus den erhaltenen
Daten unter Verwendung verschiedener Konzentrationen des Mittels.
Bei den Verfahren zur Bestimmung der Bildung eines Komplexes handelt
es sich um Standardverfahren, und diese sind dem Fachmann bekannt,
wie z. B. die wie hierin beschriebenen ACE-Assays (Affinity Coelectrophoresis
Assays) oder ELISA-Assays.
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Es
sind erfindungsgemäß auch Mittel
eingeschlossen, die als solches identifiziert sind, dass sie zur Änderung
der Bindung eines LBP-Polypeptids an ein Bindungsmolekül fähig sind.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Bewertung eines Mittels
auf die Fähigkeit
zur Bindung an ein LBP-Polypeptid. Ein Mittel ist bereitgestellt.
Ein LBP-Polypeptid ist bereitgestellt. Das Mittel wird mit dem LBP-Polypeptid
kontaktiert. Die Fähigkeit
des Mittels, an das LBP-Polypeptid zu binden, wird bewertet. Das
LBP-Polypeptid stellt bevorzugt LBP-1, LBP-2 oder LBP-3 dar. Die
Bindung kann z. B. durch Messung der Bildung eines Komplexes durch
dem Fachmann bekannte Standardverfahren, wie z. B. die hierin beschriebenen
ACE-Assays (Affinity Coelectrophoresis Assays) und ELISA-Assays
bestimmt werden.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Bewertung eines Mittels
auf die Fähigkeit,
an eine Nukleinsäure
zu binden, die für
eine LBP-Regulationssequenz kodiert. Ein Mittel ist bereitgestellt.
Eine Nukleinsäure,
die für
eine LBP-Regulationssequenz kodiert, ist bereitgestellt. Das Mittel
wird mit der Nukleinsäure
kontaktiert. Die Fähigkeit
des Mittels, an die Nukleinsäure
zu binden, wird bewertet. Die LBP-Regulationssequenz stellt bevorzugt
eine LBP-1-, LBP-2- oder LBP-3-Regulationssequenz dar. Die Bindung
kann z. B. durch Messung der Bildung eines Komplexes anhand von
dem Fachmann bekannten Standardverfahren, wie z. B. DNA-Mobility-Shift-Assays,
DNase-I-Footprint-Analyse (Ausubel et al., Hrsg., Current Protocols
in Molecular Biology, John Wiley & Sons,
New York, NY, (1989)) bestimmt werden.
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Es
ist erfindungsgemäß auch das
Mittel eingeschlossen, das so identifiziert ist, dass es zur Bindung an
eine Nukleinsäure,
kodierend für
eine LBP-Regulationssequenz, fähig
ist.
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Hierin
beschriebene Verfahren können
zur Behandlung der Atherosklerose bei einem Tier nützlich sein.
Ein Tier mit Bedarf an einer Behandlung gegen Atherosklerose ist
bereitgestellt. Ein Mittel, das zur Veränderung eines Aspekts der LBP-Struktur
oder des -Metabolismus fähig
ist, ist bereitgestellt. Das Mittel wird an das Tier in einer therapeutisch
wirksamen Menge dergestalt bereitgestellt, dass die Behandlung der
Atherosklerose eintritt.
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Das
Mittel kann ein LBP-Polypeptid, z. B. LBP-1, LBP-2 oder LBP-3 oder
ein biologisch aktives Fragment oder ein Analogon davon, darstellen.
Das Mittel kann z. B. das wie in SEQ ID NO:1–9 dargelegte Polypeptid sein.
Das Mittel stellt bevorzugt ein Polypeptid von nicht mehr als ca.
100 Aminosäureresten
in Länge, bevorzugter
von nicht mehr als ca. 50 Aminosäureresten,
noch bevorzugter von nicht mehr als ca. 30 Aminosäureresten,
noch bevorzugter von nicht mehr als ca. 20 Aminosäureresten,
noch bevorzugter von nicht mehr als ca. 10 Aminosäureresten,
noch bevorzugter von nicht mehr als ca. 5 Aminosäureresten, noch bevorzugter von
nicht mehr als ca. 4 Aminosäureresten,
noch bevorzugter von nicht mehr als ca. 3 Aminosäureresten und am bevorzugtesten
von nicht mehr als ca. 2 Aminosäureresten
dar. Das Polypeptid schließt
bevorzugt mindestens ca. 20 % saure Aminosäurereste, noch bevorzugter
mindestens 40 % saure Aminosäurereste,
noch bevorzugter mindestens ca. 60 % saure Aminosäurereste,
noch bevorzugter mindestens ca. 80 % saure Aminosäurereste,
noch bevorzugter mindestens ca. 90 % saure Aminosäurereste,
noch bevorzugter mindestens ca. 95 % saure Aminosäurereste
und am bevorzugtesten mindestens ca. 98 % saure Aminosäurereste
ein. Saure Aminosäurereste
schließen
Asparaginsäure
und Glutaminsäure
ein. Ein Beispiel eines derartigen LBP-Polypeptids stellt BHF-1
dar, das ein 20 Aminosäuren
langes Fragment aus LBP-1 vom Menschen oder Kaninchen darstellt,
das die Aminosäurereste
14 bis 33 enthält.
Siehe 9 (SEQ ID NO:9). 45 % der Aminosäurereste von
BHF-1 sind sauer. Gegenstand der Erfindung sind auch biologisch
aktive Fragmente und Analoga von BHF-1.
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Andere
bevorzugte saure Regionen von den LBP stellen Aminosäurereste
8 bis 22 (SEQ ID NO:19), 8 bis 33 (SEQ ID NO:20), 23 bis 33 (SEQ
ID NO:21) und 208 bis 217 (SEQ ID NO:22) von humanem LBP-2, wie
in 7 (SEQ. ID NO:7) erläutert ist;
Aminosäurereste
14 bis 43 (SEQ ID NO:23) und 38 bis 43 (SEQ ID NO:24) von LBP-1
vom Kaninchen oder Menschen, wie in 1 (SEQ
ID NO:1) und 6 (SEQ ID NO:6) erläutert ist;
Aminosäurereste
105 bis 120 (SEQ ID NO:25), 105 bis 132 (SEQ ID NO:26), 121 bis
132 (SEQ ID NO:27) und 211 bis 220 (SEQ ID NO:28) von LBP-2 vom
Kaninchen, wie in 2 (SEQ ID NO:2)
erläutert ist;
Aminosäurereste
96 bis 110 (SEQ ID NO:29) von LBP-3 vom Kaninchen, wie in 5 (SEQ ID NO:5) erläutert ist; und Aminosäurereste
53–59
(SEQ ID NO:41) von humanem LBP-3, wie in 8 (SEQ
ID NO:8) erläutert
ist, dar. Es sollen erfindungsgemäß auch biologisch aktive Fragmente
und Analoga von jedwedem dieser Polypeptide eingeschlossen sein.
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Andere
Beispiele von Mitteln schließen
Homopolymere und Heteropolymere von jedweder Aminosäure oder
jedwedem Aminosäureanalogon
ein. In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen stellt das Mittel ein
Homopolymer einer sauren Aminosäure
oder einem Analogon davon dar. In bestimmten Ausführungsformen
stellt das Mittel ein Heteropolymer von einer oder mehr sauren Aminosäure(n) und
einer oder mehr anderen Aminosäure(n)
oder Analoga davon dar. Die Mittel schließen zum Beispiel Poly(Glu),
Poly(Asp), Poly(Glu-Asp), Poly(Glu-N), Poly(Asp-N) und Poly(Glu-Asp-N)
dar. Unter N versteht man jedwede Aminosäure oder ein Analogon davon
mit Ausnahme von Glu oder Asp. Unter Poly(Glu-Asp) versteht man
alle Permutationen von Glu und Asp für ein Peptid einer gegebenen
Länge.
Ein bevorzugtes Peptid stellt Poly(Glu) von einer Länge von
nicht mehr als ca. 10 Aminosäuren,
bevorzugt von einer Länge
von ca. 7 Aminosäuren
dar.
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Das
Mittel kann LBP-Nukleinsäure
oder ein biologisch aktives Fragment oder Analogon davon, wie z. B.
eine Nukleinsäure
darstellen, die für
ein LBP-1-, LBP-2- oder LBP-3-Polypeptid oder ein biologisch aktives Fragment
oder Analogon davon kodiert. Das Mittel kann z. B. eine Nukleinsäure, umfassend
eine Nukleotidsequenz, wie in SEQ ID NO:10–18 dargelegt ist, darstellen.
In anderen Ausführungsformen
stellt das Mittel ein Antisense-Molekül, wie z. B. eines, das an
eine LBP-Gensequenz binden kann, dar.
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Behandlung
soll z. B. Prävention,
Behandlung, Reduktion der Symptome von oder Heilen der Atherosklerose
einschließen.
Die Verabreichung des Mittels soll durch jedwedes Verfahren erreicht
werden, welches dem Mittel ermöglicht,
dass es die Target-Zellen erreicht. Diese Verfahren schließen z. B.
Injektion, Ablagerung, Implantation, Suppositorien, orale Aufnahme,
Inhalation, topische Verabreichung oder jedwedes andere Verabreichungsverfahren
ein, bei der durch das Mittel Zugang zu den Target-Zellen erhalten
wird. Injektionen können
z. B. intravenös,
intradermal, subkutan, intramuskulär oder intraperitoneal gegeben
werden. Die Implantation schließt
die Insertion implantierbarer Arzneimittelabgabesysteme, wie z.
B. Mikrosphären,
Hydrogele, polymere Reservoire, Cholesterol-Matrices, polymere Systeme,
wie z. B. Matrixerosions- und/oder Diffusionssysteme und nicht polymere
Systeme, wie z. B. komprimierte, fusionierte oder teilweise fusionierte
Pellets ein. Suppositorien schließen Glycerin-Suppositorien
ein. Dosen zur oralen Aufnahme können
magensaftresistent sein. Die Inhalation schließt die Verabreichung des Mittels
mit einem Aerosol in einem Inhalator, entweder allein oder gebunden
an einen Träger,
der absorbiert werden kann, ein.
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Die
Verabreichung des Mittels kann allein oder in Kombination mit anderen
therapeutischen Mitteln erfolgen. Das Mittel kann mit einem geeigneten
Träger,
der in ein Liposom inkorporiert ist oder in ein Polymer-Freisetzungssystem
inkorporiert ist, kombiniert werden.
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Die
Verabreichung kann so konzipiert sein, das sie zu sequenziellen
Expositionen gegenüber
dem Mittel über
einen Zeitraum, wie z. B. Stunden, Tage, Wochen, Monate oder Jahre
führt.
Dies kann durch wiederholte Verabreichung des Mittels durch eines
der vorstehend beschriebenen Verfahren erreicht werden, oder als
Alternative durch ein Abgabesystem zur kontrollierten Freisetzung,
worin das Mittel über
einen verlängerten Zeitraum,
ohne wiederholte Verabreichungen, an das Tier abgegeben wird. Unter
einem Abgabesystem zur kontrollierten Freisetzung versteht man,
dass die Gesamtfreisetzung des Mittels nicht sofort nach der Verabreichung
auftritt, sondern vielmehr für
eine bestimmte Zeitdauer verzögert
wird. Die Freisetzung kann in Schüben auftreten, oder sie kann
graduell und kontinuierlich auftreten. Die Verabreichung eines solchen
Systems kann z. B. lang wirkende orale Dosierungsformen, Bolusinjektionen,
transdermale Pflaster oder subkutane Implantate einschließen.
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Beispiele
von Systemen, in denen die Freisetzung in Schüben auftritt, schließen z. B.
Systeme ein, in denen das Mittel in Liposomen eingeschlossen ist,
die in einer Polymer-Matrix eingekapselt sind, wobei die Liposomen
empfindlich gegen einen spezifischen Stimulus, wie z. B. Temperatur,
pH, Licht, Magnetfeld oder Abbauenzym und Systeme sind, in denen
das Mittel durch eine ionisch beschichtete Mikrokapsel mit einem
Mikrokapsel-Core-Abbauenzym eingekapselt ist. Beispiele von Systemen,
in denen die Freisetzung des Mittels graduell und kontinuierlich
erfolgt, schließen
z. B. Erosionssysteme ein, worin das Mittel in einer Form in einer Matrix
enthalten ist, und Diffusionssysteme, in denen das Mittel bei einer
kontrollierten Rate, wie z. B. durch ein Polymer, permeiert. Solche
Systeme mit hinhaltender Freisetzung können z. B. in der Form von
Pellets oder Kapseln vorliegen.
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Das
Mittel kann in einer Flüssigkeit,
z. B. in aufgelöster
Form oder kolloidaler Form, suspendiert sein. Die Flüssigkeit
kann ein Lösungsmittel,
ein Teillösungsmittel
oder ein Nichtlösungsmittel
darstellen. In vielen Fällen
können
Wasser oder eine organische Flüssigkeit
verwendet werden.
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Das
Mittel kann vor oder im Anschluss an das Auftreten atherosklerotischer
Symptome verabreicht werden. Das Mittel kann an Patienten mit einer
Familienanamnese für
Atherosklerose oder die Phänotypen aufweisen,
die gegebenenfalls auf eine Prädisposition
für Atherosklerose
hindeuten könnten
oder bei denen diagnostiziert wurde, dass sie einen Genotyp aufweisen,
der den Patienten für
Atherosklerose prädisponiert, oder
die andere Risikofaktoren, wie z. B. Hypercholesterinämie, Hypertonie
oder Rauchen, aufweisen, verabreicht werden.
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Das
Mittel kann an das Tier in einer therapeutisch wirksamen Menge verabreicht
werden. Unter therapeutisch wirksamer Menge versteht man die Menge,
die dazu fähig
ist, die Atherosklerose mindestens teilweise zu verhindern oder
rückgängig zu
machen. Eine therapeutisch wirksame Menge kann auf einer individuellen Basis
bestimmt werden und wird zumindest teilweise auf der Erwägung der
Tierspezies, der Größe des Tieres, dem
Alter des Tieres, dem angewendeten Mittel, des Typs des verwendeten
Abgabesystems, der Verabreichungszeit in Bezug auf den Beginn der
Atherosklerosesymptome und ob Einzel- oder Mehrfachdosisregimen oder
Dosisregimen mit kontrollierter Freisetzung eingesetzt werden, basieren.
Eine therapeutisch wirksame Menge kann von einem Durchschnittsfachmann
hinsichtlich des Einsatzes dieser Faktoren und unter Verwendung
von nicht mehr als Routineexperimentierung bestimmt werden.
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Die
Konzentration des Mittels liegt bevorzugt bei einer Dosis von ca.
0,1 bis ca. 1000 mg/kg Körpergewicht/Tag,
bevorzugter bei ca. 0,1 bis ca. 500 mg/kg/Tag, noch bevorzugter
bei ca. 0,1 bis ca. 100 mg/kg/Tag und am bevorzugtesten bei ca.
0,1 bis ca. 5 mg/kg/Tag. Die spezifische Konzentration hängt teilweise
von dem entsprechenden angewendeten Mittel ab, da einige wirksamer
als andere sind. Die Dosierungskonzentration des Mittels, die tatsächlich verabreicht
wird, hängt
zumindest teilweise von der Endkonzentration, die am Wirkort erwünscht ist,
dem Verabreichungsverfahren, der Wirksamtkeit des entsprechenden
Mittels, der Langlebigkeit des entsprechenden Mittels und dem genauen
Zeitpunkt der Verabreichung relativ zum Beginn der Atherosklerosesymptome
ab. Die Dosierungsform ist bevorzugt dergestalt, dass sie sich im
Wesentlichen nicht nachteilig auf das Tier auswirkt. Die Dosierung
kann von einem Durchschnittsfachmann, der solche Faktoren einsetzt
und nicht mehr als Routineexperimentierung verwendet, bestimmt werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
können
verschiedene Genkonstrukte als Teil eines Gentherapie-Protokolls
zur Abgabe von Nukleinsäuren,
die für
ein Mittel, z. B. entweder eine agonistische oder antagonistische
Form eines LBF-Polypeptids, kodieren, verwendet werden. So können zum
Beispiel Expressionsvektoren für
die in vivo-Transfektion und -Expression eines LBP-Polypeptids in
bestimmtem Zelltypen verwendet werden, um die Funktion des LBP-Polypeptids
in einer Zelle, in der das LBP des Nichtwildtyps exprimiert wird, zu
rekonstituieren oder als Alternative, die Funktion davon außer Kraft
zu setzen. Expressionskonstrukte des LBP-Polypeptids und Mutanten
davon können
in jedwedem biologisch wirksamen Träger, z. B. jedweder Formulierung
oder Zusammensetzung, die zur wirksamen Abgabe des LBP-Gens an Zellen
in vivo in der Lage ist, verabreicht werden. Die Ansätze schließen z. B.
die Insertion des erfindungsgemäßen Gens
in virale Vektoren, einschließlich
z. B. rekombinante Retroviren, Adenoviren, Adeno-assoziierte Viren
und Herpes-simplex-Virus-1, oder rekombinante bakterielle oder eukaryote
Plasmide ein. Virale Vektoren infizieren oder transduzieren Zellen
direkt; Plasmid-DNA kann mithilfe von zum Beispiel kationischen
Liposomen (LipofectinTM (Life Technologies,
Inc., Gaithersburg, MD) oder derivatisierten (z. B. Antikörper-Konjugat)
Polylysin-Konjugaten, Gramicidin S, artifiziellen Virushüllen oder
anderen solcher intrazellulärer
Träger
ebenso wie der direkten Injektion des Genkonstrukts oder in vivo
durchgeführter
Ca3(PO4)2-Präzipitation,
abgegeben werden. Die vorstehend beschriebenen Verfahren sind dem
Fachmann bekannt und können
ohne übermäßige Experimentierung durchgeführt werden.
Da die Transduktion geeigneter Target-Zellen den kritischen ersten
Schritt in der Gentherapie darstellt, hängt die Wahl des entsprechenden
Genabgabesystems von solchen Faktoren wie dem Phänotyp des beabsichtigten Targets
und der Verabreichungsroute, wie z. B. lokal oder systemisch, ab.
Die Verabreichung kann auf einen oder mehr Zelltyp(en) und auf eine
oder mehr Zelle(n) in einem Zelltyp gerichtet sein, um auf diese
Weise therapeutisch wirksam zu sein, mithilfe von Verfahren, die
dem Fachmann bekannt sind. Das Mittel kann an die Arterienwandzellen
verabreicht werden. Die Verabreichung kann über das pränatale Tier oder die Embryozelle
vorgenommen werden. Man wird erkennen, dass das entsprechend konstruierte Gen,
das eine niedrige transduktionale LBP-Expression in vivo bereitstellte,
auch für
die in vitro-Transduktion von Zellen, wie zum Beispiel zur Anwendung
in hierin beschriebenen diagnostischen Assays, nützlich ist.
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Die
Therapie der Atherosklerose kann mit Antisense-Nukleotid-Analoga
der Gene, die für
die LBP kodieren, durchgeführt
werden. Die Antisense-Nukleotide weisen bevorzugt nicht hydrolysierbare „Hauptketten", wie z. B. Phosphorthioate,
Phosphordithioate oder Methylphosphonate auf. Die Nukleosid-Basensequenz
ist komplementär
zur Sequenz eines Anteils des Gens, das z. B. für LBP-1, –2 oder –3 kodiert. Eine derartige
Sequenz könnte
z. B. ATTGGC sein, wenn die Gensequenz für das LBP TAACCG darstellt.
Eine Ausführungsform
einer derartigen Therapie wäre
die Inkorporation eines Antisense-Analogons eines Anteils von einem
der LBP-Gene in einem Medium mit langsamer Freisetzung, wie z. B.
Polyvinylalkohol, das z. B. durch subkutane Injektion verabreicht
wird, um das Antisense-Nukleotid-Analogon über einen Zeitraum von Wochen
oder Monaten freizusetzen. In einer anderen Ausführungsform wird das Antisense-Analogon
in eine polymere Matrix, z. B. Polyvinylalkohol dergestalt inkorporiert,
dass das Gel lokal auf eine verletzte Arterienwand appliziert werden
kann, um die LBP-Synthese zu inhibieren und die LDL-Akkumulation,
z. B. nach der Angioplastie oder der Atherektomie, zu verhindern.
-
Die
hierin beschriebenen Verfahren können
zur Behandlung eines Tieres mit Atherosklerose-Risiko nützlich sein. Ein Tier mit Atheroskleroserisiko
ist bereitgestellt. Ein Mittel, das zur Änderung eines Aspekts der LBP-Struktur
oder des -Metabolismus in der Lage ist, ist bereitgestellt. Das
Mittel wird in einer therapeutisch wirksamen Menge dergestalt an
das Tier verabreicht, dass die Behandlung des Tieres eintritt. Das
Atheroskleroserisiko kann sich zum Beispiel aus einer Familienanamnese
für Atherosklerose,
einem Genotyp, der zur Atherosklerose prädisponiert oder phänotypischen
Symptomen, die zur Atherosklerose prädisponieren, z. B. bei Vorliegen
von Hypercholesterinämie,
Hypertonie oder Rauchen, ergeben.
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Auch
eingeschlossen ist ein Verfahren zur Behandlung einer Zelle mit
einer Abnormalität
der Struktur oder des Metabolismus des LBPs. Eine Zelle mit einer
Abnormalität
der LBP-Struktur oder des -Metabolismus ist bereitgestellt. Ein
Mittel, das zur Änderung
eines Aspekts der LBP-Struktur oder des -Metabolismus in der Lage
ist, ist bereitgestellt. Das Mittel wird an die Zelle in einer therapeutisch
wirksamen Menge dergestalt verabreicht, dass die Behandlung der
Zelle einritt.
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In
bestimmten Ausführungsformen
wird die Zelle aus einer Zellkultur oder Gewebekultur oder einem nicht
humanen Embryo-Fibroblasten erhalten. Die Zelle kann z. B. einen
Teil eines Tieres, z. B. eines natürlichen Tieres oder eines nicht
humanen transgenen Tieres darstellen. Das LBP stellt bevorzugt LBP-1,
LBP-2 oder LBP-3 dar.
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Es
ist erfindungsgemäß auch eine
pharmazeutische Zusammensetzung zur Behandlung der Atherosklerose
in einem Tier, umfassend eine therapeutisch wirksame Menge eines
Mittels, wobei das Mittel zur Veränderung eines Aspekts des LBP-Metabolismus
oder der -Struktur im Tier in der Lage ist, um zur Behandlung der
Atherosklerose zu führen,
und ein pharmazeutisch verträglicher
Träger
eingeschlossen. Pharmazeutisch verträgliche Träger schließen z. B. Kochsalzlösung. Liposomen
und Lipid-Emulsionen ein.
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In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen,
stellt das Mittel der pharmazeutischen Zusammensetzung ein LBP-Polypeptid,
z. B. LBP-1, LBP-2 oder LBP-3 oder ein biologisch aktives Fragment
oder ein Analogon davon dar. Das Mittel kann z. B. das wie in SEQ
ID NO:1–9
dargelegte Polypeptid sein. Das Mittel stellt bevorzugt ein Polypeptid
von nicht mehr als ca. 100 Aminosäureresten in Länge, bevorzugter
nicht mehr als ca. 50 Aminosäureresten,
noch bevorzugter von nicht mehr als ca. 30 Aminosäureresten,
noch bevorzugter von nicht mehr als ca. 20 Aminosäureresten,
noch bevorzugter nicht mehr als ca. 10 Aminosäureresten, noch bevorzugter
von nicht mehr als ca. 5 Aminosäureresten,
noch bevorzugter von nicht mehr als ca. 4 Aminosäureresten, noch bevorzugter
von nicht mehr als ca. 3 Aminosäureresten
und am bevorzugtesten von nicht mehr als ca. 2 Aminosäureresten
dar. Das Polypeptid schließt
bevorzugt mindestens ca. 20 % saure Aminosäureresten, noch bevorzugter
mindestens ca. 40 % saure Aminosäurereste,
noch bevorzugter mindestens ca. 60 % saure Aminosäurereste,
noch bevorzugter mindestens ca. 80 % saure Aminosäurereste,
noch bevorzugter mindestens ca. 90 % saure Aminosäurereste,
noch bevorzugter mindestens ca. 95 % saure Aminosäurereste und
am bevorzugtesten mindestens ca. 98 % saure Aminosäurereste
ein.
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In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
stellt das Mittel eine LBP-Nukleinsäure, z. B. eine Nukleinsäure, die
für das
LBP-1-, LBP-2- oder LBP-3-Polypeptid kodiert, oder ein biologisch
aktives Fragment oder Analogon davon, dar. Das Mittel kann z. B.
eine Nukleinsäure,
umfassend eine wie in SEQ ID NO:10–18 dargelegte Nukleotidsequenz
darstellen.
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Es
ist erfindungsgemäß auch eine
Vakzin-Zusammensetzung zur Behandlung der Atherosklerose in einem
Tier, umfassend eine therapeutisch wirksame Menge eines Mittels,
wobei das Mittel zur Veränderung eines
Aspekts des LBP-Metabolismus oder der -Struktur in dem Tier dergestalt
in der Lage ist, um zur Behandlung der Atherosklerose zu führen, und
ein pharmazeutisch verträglicher
Träger
eingeschlossen.
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Die
hierin beschriebenen Verfahren können
zur Diagnose atherosklerotischer Läsionen in einem Tier nützlich sein.
Ein Tier ist bereitgestellt. Ein markiertes Mittel, das zur Bindung
des bei atherosklerotischen Läsionen
vorliegenden LBP in der Lage ist, ist bereitgestellt. Das markierte
Mittel wird an das Tier unter Bedingungen verabreicht, die dem markieren
Mittel ermöglichen,
mit dem LBP dergestalt zu interagieren, um das markierte LBP zu
ergeben. Die Lokalisierung und Quantifizierung des markierten LBP
wird durch Bildgebung bestimmt, um die Anwesenheit atherosklerotischer
Läsionen
in dem Tier zu diagnostizieren.
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Das
LBP stellt bevorzugt LBP-1, LBP-2 oder LBP-3 dar. Die Bildgebung
kann mithilfe von dem Fachmann bekannten Standardverfahren, einschließlich z.
B. Magnetresonanztomographie, Gammakamera-Technik, Single-Photonen-Emissions-Computertomographie
(SPECT) oder Positron-Emissions-Tomographie (PET) dwchgeführt werden.
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Mittel,
die bevorzugt bei atherosklerotischen Läsionen fest an LBP binden,
werden für
die atherosklerotische Bildgebung und Diagnose verwendet. Das Mittel
ist mit z. B. 99mTc oder einem anderen Isotop,
das zur klinischen Bildgebung mittels der Gammakamera, SPECT, PET-Scanning
oder einer anderen ähnlichen
Technologie geeignet ist, radiomarkiert. Da LBP bei sehr frühen Läsionen auftreten,
ist eine derartige Bildgebung empfindlicher als die Angiographie
oder Ultraschall bei der Lokalisierung sehr früher Läsionen, die sich noch nicht
auf das arterielle Lumen auswirken, um eine sichtbare Ausbuchtung
oder einen gestörten
Fluss zu verursachen. Zusätzlich
zur Lokalisierung von sowohl frühen
als auch ausgeprägteren
Läsionen
können
die bildgebenden Mittel, die an die LBP binden, auch zur Verfolgung
der Progression der Atherosklerose, als ein Mittel zur Bewertung
der Wirksamkeit von sowohl diätetischen
als auch pharmakologischer Behandlungen verwendet werden.
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Folglich
stellt eine erfindungsgemäße diagnostische
Ausführungsform
die Anpassung von z. B. eines zu einem der LBP komplementären Peptids
durch seine Radiomarkierung und unter seiner Verwendung als ein
injizierbares bildgebendes Mittel zum Nachweis von okkulter Atherosklerose
dar. Das Peptid wird aus diesen bekannten zur Bindung an LBP, z.
B. RRRRRR oder KKLKLXX oder jedwedes andere polykationische Peptid,
das an die hoch elektronegativen Domänen der LBP bindet, ausgewählt. Zum
extrakorporealen Nachweis mit einer Gammaszintillationskamera (Anger)
können
Technetiumbindende Liganden, z. B. CGC, GGCGC oder GGCGCF, in die
Peptide am N-Terminus oder C-Terminus zur 99mTc-Markierung
inkorporiert werden. Zur externen Bildgebung durch die Magnetresonanztomographie
(MRT) wird z. B. der Gadolinium-bindende Chelator, Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA),
kovalent an den N- oder C-Terminus der Peptide gebunden. In noch
anderen Ausführungsformen
sind die LBP-bindenden Peptide kovalent gebunden, z. B. an magnetische
Eisenoxid-Partikel durch dem Fachmann bekannte Standardverfahren,
wie z. B. Konjugation der Peptide mit aktivierten Polystyrol-Harzperlen,
enthaltend ein Tier gegen ein LBP, z. B.
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Hierin
beschriebene Verfahren können
zum Immunisieren eines Tieres gegen ein LBP, z. B. LBP-1, LBP-2 oder LBP-3,
oder Fragment oder Analogon davon nützlich sein. Ein Tier mit LDL
ist bereitgestellt. Ein LBP oder Fragment oder Analogon davon ist
bereitgestellt. Das LBP oder Fragment oder Analogon davon wird an
das Tier verabreicht, um auf diese Weise die Antikörperproduktion
durch das Tier gegen das LBP oder Fragment oder Analogon davon dergestalt
zu stimulieren, dass die Bindung des LBPs an das LDL verändert, z.
B. vermindert oder erhöht
wird.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch die Herstellung eines Fragments oder Analogons
von LBP-Polypeptid, wobei das Fragment oder Analogon die Fähigkeit
zur Bindung an modifiziertes LDL und natives LDL aufweist. Ein LBP-Polypeptid
ist bereitgestellt. Die Sequenz des LBP-Polypeptids ist verändert. Das
veränderte
LBP-Polypeptid wird auf die Fähigkeit
zur Bindung an modifiziertes LDL, z. B. methyliertes, oxidiertes
LDL, acetyliertes LDL, Cyclohexandion-behandeltes LDL (CHD-LDL)
und an natives LDL getestet.
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Die
Fragmente oder Analoga können
generiert und auf ihre Fähigkeit
zur Bindung an diese modifizierten LDL und an natives LDL mithilfe
von dem Fachmann bekannten Verfahren, wie z. B. hierin beschrieben, getestet
werden. Sie werden bevorzugt auf ihre Fähigkeit zur Bindung an methylierte
LDL und native LDL getestet. Die Bindungsaktivität des Fragments oder Analogons
kann größer oder
kleiner als die Bindungsaktivität des
nativen LBPs sein. Sie ist bevorzugt größer. In bevorzugten Ausführungsformen
stellt das LBP LBP-1, LBP-2 oder LBP-3 dar.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Isolation einer cDNA, die
für ein
LBP kodiert. Eine cDNA-Bibliothek ist bereitgestellt. Die cDNA-Bibliothek
wird auf eine cDNA gescreent, die für ein Polypeptid kodiert, welches
an natives LDL und modifiziertes LDL, wie z. B. methyliertes LDL
oder oxidiertes LDL, bindet. Die cDNA, welche für dieses Polypeptid kodiert,
wird isoliert, wobei die cDNA für
ein LBP kodiert.
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Die
folgenden nicht einschränkenden
Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung weiter.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1: KONSTRUKTION
EINER KANINCHEN-cDNA-BIBLIOTHEK
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Konstruktion einer Kaninchen-cDNA-Bibliothek
unter Verwendung von mRNA aus einer mithilfe eines Ballon-Katheters
deendothelialisierten, heilenden abdominellen Aorta vom Kaninchen.
Es wurde gezeigt, das die mit einem Ballon-Katheter deendothelialisierte
Aorta vom Kaninchen ein valides Modell für die Atherosklerose darstellt
(Minick et al., Am. J. Pathol. 95: 131–158(1979).
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Die
mRNA wurde vier Wochen nach dem Ballonieren zur Maximierung der
fokalen LDL-Bindung in der ballonierten Kaninchen-Aorta erhalten.
Die Erststrang-cDNA-Synthese wurde in einem Reaktionsgemisch (50 μl), enthaltend
4 μg mRNA;
2 μg Oligo-d(T)-Primer;
Methylierungs-dNTP-Mischung
(je 10 mM); 10 mM DTT; 800 Einheiten Superscript II RT (Life Technologies,
Gaithersburg, MD); 1 × Erststrang-cDNA-Synthesepuffer (50
mM Tris-HCl, pH 8,3; 75 mM KCl; 5 mM MgCl2),
das 1 h bei 37 °C
inkubiert wurde. Das Reaktionsgemisch wurde dann durch das Zufügen von
1 × Zweitstrang-Puffer (30 mM Tris-HCl,
pH 7,5; 105 mM KCl; 5,2 mM MgCl2); 0,1 mM
DTT; Methylierungs-dNTP-Mischung
(je 10 mM; 50 Einheiten DNA-Polymerase I von E. coli, 3 Einheiten
RNase H; 15 Einheiten DNA-Ligase von E. coli (alle Enzyme von Life
Technologies) auf 250 μl
eingestellt, das zusätzliche
2,5 h bei 15 °C
inkubiert wurde. Die sich ergebenden doppelsträngigen cDNAs (dscDNA) wurden
dann 20 min bei 11 °C
mit 1,5 Einheiten T4-DNA-Polymerase (Novagen Inc., Madison, WI)
zur Herstellung von dscDNA mit stumpfem Ende behandelt. Diese wurden
dann durch Ethanol-Präzipitation
konzentriert und EcoR1/Hind III-Linker wurden durch T4-DNA-Ligase
(Novagen Inc.) an die Enden gebunden. Die Linkerligierten cDNAs
wurden mit EcoR1- und HindIII-Restriktionsenzymen zur Herstellung
von EcoR1- und HindIII-Erkennungssequenzen an ihren 5'- bzw. 3'-Enden behandelt.
Nach der Entfernung von Linker-DNA durch die Gel-Ausschlusschromatographie
wurden die dscDNAs in λEXlox-Phagenanne
(Novagen Inc.) auf eine unidirektionale Weise durch die T4-DNA-Ligase
insertiert und gemäß dem Protokoll
des Herstellers (Novagen Inc.) in Phagenpartikel gepackt. Eine Phagen-Bibliothek
von cDNAs, enthaltend 2 × 106 unabhängige Klone,
wurde aus 4 μg
mRNA etabliert.
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BEISPIEL 2: IDENTIFIKATION
VON KANINCHEN-cDNAs, DIE FÜR
LDL-BINDUNGSPROTEINE (LBP) KODIEREN
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Dieses
Beispiel veranschaulicht ein Verfahren des funktionellen Screenings
einer Kaninchen-cDNA-Bibliothek
zur Identifikation von DNAs, kodierend LBP, die sowohl an natives
LDL als auch Methyl-LDL binden. Methyl-LDL wird von den zuvor berichteten
Zelloberflächenrezeptoren
nicht erkannt. Siehe z. B. Weisgraber et al., J. Biol. Chem. 253:
9053–9062
(1978).
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Eine
frische Übernachtkultur
von ER1647-Zellen von E. coli (Novagen Inc.) wurde mit dem aus Beispiel
1 gewonnenen cDNA-Phagen infiziert und bei einer Dichte von 2 × 104 Plaque-bildenden Einheiten (PBE) in Platten
mit einem Durchmesser von 150 mm, enthaltend 2 × YT-Agar, ausplattiert. Es
wurden insgesamt 50 Platten, entsprechend 1 × 106 Phagen
ausplattiert und bei 37 °C
inkubiert, bis die Plaques einen Durchmesser von 1 mm erreichten
(5–6 h).
Eine trockene Nitrocellulose-Membran, die zuvor mit einer 10 mM
IPTG-Lösung gesättigt wurde,
wurde auf die Oberfläche
jeder Platte geschichtet, um sowohl die Produktion von rekombinantem
Protein zu induzieren als auch die Proteine auf den Membranen zu immobilisieren.
Die Platten wurden zusätzliche
3–4 Stunden
bei 37°C
und dann über
Nacht bei 4 °C
inkubiert.
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Am
nächsten
Tag wurden die Membranen von jeder Platte abgehoben und dann wie
folgt verarbeitet: Mehrmaliges kurzes Spülen mit TBST-Lösung (10
mM Tris-HCl, pH 8,0; 150 mM NaCl, 0,05 % Tween 20); zweimaliges
10-minütiges
Spülen
mit 6 M Guanidin-HCl in HBB (20 mM HEPES, pH 7,5; 5 mM MgCl2, 1 mM DTT und 5 mM KCl); zweimaliges 5-minütiges Spülen in 3
M Guanidin-HCl in HBB; ein abschließendes kurzes Spülen in TBSEN
(TBS, 1 mM EDTA, 0,02 % NaN3).
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Die
Membranen wurden dann 30 min bei Raumtemperatur in einer Lösung aus
TBSEN mit 5 % Magermilchpulver, gefolgt von 10 min in TBSEN mit
1 % Magermilchpulver inkubiert. Nach dem Blockieren wurden die Membranen
mit nativem humanem LDL (erhalten wie in Beispiel 11 beschrieben)
oder methyliertem humanem LDL (meLDL) (siehe Weisgraber et al.,
J. Biol. Chem. 253: 9053–9062
(1978)), bei einer Konzentration von 4 μg/ml in einer Lösung, enthaltend
1 × TBSEN,
1 % Magermilchpulver, 1 mM PMSF, 0,5 × Protease-Inhibitor-Lösung (1
mM ε-Aminocapronsäure/l mM
Benzamidin) inkubiert. Die Inkubation wurde 4 h bei Raumtemperatur
in einer Petrischale aus Glas unter vorsichtigem Rühren auf
einem Rührtisch,
gefolgt bei 4 °C über Nacht
ohne Rühren
durchgeführt.
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Spezifisch
gebundenes meLDL und natives LDL wurden auf den Nitrocellulose-Membranen
durch Antikörper
gegen humanes LDL nachgewiesen. Gegen humanes LDL gerichtete polyklonale
Antikörper
vom Schaf (Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) wurden mit pLys-E-Zellextrakten
von E. coli zum Aufheben des Hintergrunds adsorbiert. Zur Adsorption
wurden die pLys-E-Zellen von E. coli bis zur log-Phase gezüchtet, abzentrifugiert
und in PBS, enthaltend 1 mM PMSF, 2 mM ε-Aminocapronsäure und
1 mM Benzamidin, resuspendiert. Die Zellsuspension wurde dann 8
Gefrier-Auftau-Zyklen durch Eintauchen in flüssigen Stickstoff bzw. kaltes
Leitungswasser unterzogen. Die Anti-LDL-Antikörper/Zellextrakt-Lösung wurde
1 h bei 4 °C
unter vorsichtigem Rühren
inkubiert (1 ml Antikörper-Lösung/3 mg
Rohzellextrakt). Nach der Inkubation wurde das Gemisch zentrifugiert
(10 000 × g;
10 min; 4 °C),
und der Überstand
wurde bei 4 °C
in Anwesenheit von 0,02 % NaN3 bis zum Gebrauch
gelagert. Die Membranen wurden zum Immunoscreening wie folgt verarbeitet:
(i) drei 5-minütige
Wäschen
bei Raumtemperatur in TBSEN, enthaltend 1 % Gelatine; (ii) 30-minütige Inkubation
in PBS, pH 7,4 mit 1 % Gelatine; (iii) Inkubation 2 h bei Raumtemperatur
unter vorsichtigem Rühren
in frischer PBS/Gelatine-Lösung,
enthaltend adsorbierte gegen humanes LDL gerichtete Schaf-Antikörper (Boehringer Mannheim,
Indianapolis, IN) (1:1000 Verdünnung);
(iv) drei kurze Wäschen
in TBS, pH 7,4; (v) Inkubation 1 h bei Raumtemperatur unter vorsichtigem
Rühren
in PBS/Gelatine-Lösung,
enthaltend gegen das Schaf gerichtete alkalische Phosphatase-konjugierte
Esel-Antikörper
(Sigma, St Louis, MO) (1:10 000 Verdünnung); (vi) drei kurze Wäschen mit
TBS, pH 7,4; und (vii) Entwicklung gemäß den Anleitungen des Herstellers
unter Verwendung eines Entwicklungskits mit Substrat aus alkalischer
Phosphatase (Novagen Inc.). Die LBP produzierenden Phagen-Plaques
erschienen auf den Membranen als blau gefärbte „Doughnut"-Form.
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Der
Phase von Beispiel 1, enthaltend die LBP-cDNAs wurde von Plaques
gereinigt und unter Befolgung eines von Novagen Inc. bereitgestellten
Protokolls unter dem Titel „Autosubcloning
by Cremediated Plasmid Excision" in
Plasmid-Subklone umgewandelt. Die DNA-Sequenzen wurden durch das
Didesoxynukleotid-Kettenterminierungsverfahren (Sanger et al., Proc.
Natl. Acad. Sci, USA 74: 5463–5467 (1977)
erhalten und anhand eines automatisierten Sequencers von Applied
Biosystems analysiert. Der offene Leserahmen (ORF) von jeder cDNA
wurde aus den von sowohl Sense- als auch Antisense-Strängen der
cDNAs erhaltenen Konsensus-Sequenzen bestimmt. Die Sequenzierung
bestätigte,
dass drei zuvor unbekannt gewesene Gene isoliert wurden. Da die
Gene durch funktionelles Screening auf LDL-Bindung ausgewählt wurden,
wurden die durch diese Gene kodierten Proteine als LDL-Binding-Proteine
(LBP), spezifisch LBP-1, LBP-2 und LBP-3 bezeichnet. Die cDNA-Sequenzen
für LBP-1,
LBP-2 und LBP-3 vom Kaninchen und die entsprechenden Proteine sind
in SEQ ID NO: 10–14
dargelegt.
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Basierend
auf ihren entsprechenden cDNA-Kodierungssequenzen wurde bestimmt,
dass die Größen der
rekombinanten Proteine 16,2 kDa für LBP-1, 40 kDa für LBP-2
und 62,7 kDa für
LBP-3 betragen.
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BEISPIEL 3: NORTHERN BLOT-ANALYSE
VON KANINCHEN-RNA UNTER VERWENDUNG VON LBP-cDNA ODER -cRNA
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Größe und Gewebsverteilung
von LBP-mRNAs. Die Gesamt-RNA wurde
aus verschiedenen Geweben des Kaninchens isoliert: mit Trizol-Reagenz
(Life Technologies) aus Nebennieren, der thorakalen Aorta, abdominellen
Aorta, der ballonierten und reendothelialisierten abdominellen Aorta,
Herz, Nieren, Glattmuskelzellen, Lunge und Leber und mittels Ethanol-Präzipitation
konzentriert. Die Gelelektrophorese von RNA wurde in 1,2 % Agarosegel,
enthaltend 1 × MOPS-Puffer
(0,2 M MOPS, pH 7,0; 50 mM Natriumacetat; 5 mM EDTA, pH 8,0) und
0,37 M Formaldehyd, durchgeführt.
Die Gele wurden mit 20 μg
Gesamt-RNA aus jedem untersuchten Gewebe beladen und 2 h elektrophoretisch
bei 100 Volt in 1 × MOPS-Puffer
aufgetrennt. Die RNAs wurden auf die geträgerten Nitrocellulosemembranen
(Schleicher & Schüll, Keene,
NH) getüpfelt
und durch Wärmebehandlung
2 h bei 80 °C
immobilisiert. Die Hybridisierung an radiomarkierte LBP-1-, LBP-2-
und LBP-3-cDNA- oder -cRNA-Sonden wurde mittels dem Fachmann bekannter
Standardverfahren durchgeführt
(siehe z. B. Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology;
John Wiley & Sons
(1989)); die Signale wurden mithilfe der Autoradiographie nachgewiesen.
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Die
Ergebnisse waren wie folgt: Die Größen der mRNAs betrugen ca.
1,3 kb für
LBP-1, ca. 2,3–2,5
kb für
LBP-2 und ca. 4,7 kb für
LBP-3. LBP-1-, LBP-2- und LBP-3-mRNA wurde in allen getesteten Geweben
gefunden, die größte Menge
befand sich jedoch in der ballonierten abdominellen Aorta.
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BEISPIEL 4: ISOLATION
VON HUMANEN LBP-cDNAs
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Isolation von humanen LBP-cDNAs. Die
humanen LBP-cDNA-Klone
wurden aus drei cDNA-Bibliotheken isoliert. Eine humane fetale Gehirn-cDNA-Bibliothek
wurde von Stratagene, LaJolla, CA bezogen, eine humane Leber- und
eine humane Aorta-cDNA-Bibliothek wurde von Clontech, Palo Alto,
CA, erhalten und mit einer radiomarkierten cDNA-Sonde, die sich
von LBP-1, LBP-2 oder LBP-3 vom Kaninchen herleitete, gemäß dem in
Law et al., Gene Expression 4: 77–84 (1994), beschriebenen Verfahren
gescreent. Es wurden mehrere stark hybridisierende Klone identifiziert
und von Plaques gereinigt. Klone wurden für die humane LBP-1, LBP-2 und
LBP-3 mittels DNA-Sequenzierung unter Verwendung des Didesoxynukleotid-Kettenterminierungsverfahrens
und Analyse mithilfe eines automatisierten Sequencers von Applied
Biosystems bestätigt.
Die cDNA-Sequenzen und die entsprechenden Proteine für humanes
LBP-1, LBP-2 und LBP-3 sind in SEQ ID NO: 15, 16 bzw. 17 dargelegt.
Ein Vergleich zwischen den entsprechenden LBP-1, LBP-2 und LBP-3-Proteinsequenzen
für Kaninchen
und Menschen sind in 19, 20 und 21 ersichtlich.
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BEISPIEL 5: ISOLATION
VON REKOMBINANTFN LBP-1-, LBP-2- AND LBP-3-PROTEINEN VOM KANINCHEN
AUS E. coli
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LBP-cDNA
wurde aus den Original-pEXlox-Plasmiden isoliert, die wie in Beispielen
1 und 2 beschrieben erhalten und in den pPROEX-HT-Vektor (Life Technologies)
zur rekombinanten Proteinexpression subkloniert wurden. Die Induktion
des rekombinanten Proteins durch IPTG-Zugabe zu transformierten
DH10B-Kulturen von E. coli führte
zur Expression des rekombinanten Proteins, enthaltend ein 6-Histidin-Tag
(N-terminal). Dieses getaggte Protein wurde dann aus Ganzzellproteinen
durch Bindung an Ni-NTA (Nickel-Nitrilotriessigsäure), wie im vom Hersteller
(Qiagen, Inc., Santa Clara, CA) bereitgestellten Protokoll beschrieben,
gereinigt. Die nach dem Chromatographieschritt erhaltene Präparation
war zu ca. 90 % rein; die präparative
SDS-PAGE wurde als abschließender
Reinigungsschritt durchgeführt.
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Wenn
vom Charakterisierungsverfahren vorgeschrieben, wurde eine Iodierung
von LBPs unter Verwendung von Iodobeads (Pierce, Rockford, IL) durchgeführt. Die
Iodobeads wurden mit 500 μCi
Na125I-Lösung (17
Ci/mg) (New England Nuclear, Boston, MA) in einem verkappten Mikrofugen-Röhrchen 5
min bei Raumtemperatur inkubiert. Die Proteinlösung wurde dem Mikrofugen-Röhrchen mit
den Iodobeads-Na125I zugefügt und 15
min bei Raumtemperatur inkubiert. Am Ende dieser Inkubation wurden
Aliquote zur Bestimmung der löslichen
und „TCA-präzipitierbaren" Gesamtcounts entnommen.
Das radiomarkierte Protein wurde dann mit kaltem Aceton (2,5 Vol; –20 °C; 2,5 h)
präzipitiert.
Im Anschluss an diese Inkubation wurde das präzipitierte Protein durch Zentrifugation
(14 000 g; 1 h; Raumtemperatur) gesammelt und in Probenpuffer (6
M Harnstoff/50 mM Tris, pH 8,0/2 mM EDTA) resuspendiert. Die Integrität der Proteinpräparation
wurde mittels der SDS-PAGE beurteilt.
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Die
Identitäten
der rekombinanten LBP wurden unter Verwendung der dem Fachmann bekannten Standard-Protein-Sequenzierungsprotokolle
bestätigt.
(A Practical Guide for Protein and Peptide Purification for Microsequencing,
Matsudaira, Hrsg., Academic Press, Inc., 2. Auflage (1993)). Die
Analyse wurde unter Verwendung eines Protein Sequencers, Modell
477A, mit einem Aminosäure-Analysator, On-line-Modell
120 PTH von Applied Biosystems, durchgeführt.
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BEISPIEL 6: PRODUKTION
VON ANTIKÖRPERN
GEGEN LBP-1, LBP-2 UND LBP-3
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Produktion polyklonaler Antikörper gegen
LBP-1, LBP-2 und LBP-3. Ein Gemisch aus gereinigtem, rekombinantem
LBP-Protein (0,5 ml; 200 μg)
und RIBI-Adjuvans (RIBI ImmunoChem Research, Inc., Hamilton, MT)
wurde subkutan in männliche
Meerschweinchen (Dankin Hartley; Hazelton Research Products, Inc.,
Denver, PA) an 3–5
Stellen entlang den dorsalen thorakalen und abdominellen Regionen
des Meerschweinchens injiziert. Das Blut wurde mittels Venenpunktion
an den Tagen 1 (präimmune
Blutentnahme), 28, 49 und 70 entnommen. Booster-Injektionen wurden
an den Tagen 21 (100 μg; s.c.),
42 (50 μg;
s.c.) und 63 (25 μg;
s.c.) verabreicht. Der Titer des Meerschweinchen-Antiserums wurde
mittels „Dot-Blotting" in Reihenverdünnung bewertet.
Das präimmune
Antiserum wurde zur gleichen Zeit bewertet. Nach dem dritten Booster
von LBP-Protein erreichte der Titer gegen das rekombinante Protein
einen maximalen Spiegel mit einer nachweisbaren kolorimetrischen
Response auf einen Dot-Blot-Assay von 156 pg.
-
Die
Spezifität
des polyklonalen Antikörpers
für rekombinantes
LBP-1, LBP-2 oder LBP-3 wurde unter Verwendung der Western Blot-Analyse
nachgewiesen. (Towbin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 76:4350 (1979)).
Der Protein-Antikörper-Komplex
wurde immunchemisch mit alkalischer Phosphatasekonjugiertem Ziegen-Anti-Meerschweinchen
IgG, mit anschließendem
Färben
mit Nitroblau-Tetrazolium (BioRad Laboratories, Hercules, CA) sichtbar
gemacht. Die nicht spezifische Bindung wurde unter Verwendung von
3 % Magermilchpulver in Tris-gepufferter Kochsalzlösung (100
mM Tris; 0,9 % NaCl, pH 7,4) blockiert.
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BEISPIEL 7: IMMUNISTOCHEMISCHE
CHARAKTERISIERUNG
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Anwesenheit von LBP in oder auf die
Plaques überziehenden
Endothelzellen in oder auf angrenzende Glattmuskelzellen und in
der extrazellulären
Matrix. Außerdem
wurde eine Colokalisierung von LDL und LBP nachgewiesen. Diese Ergebnisse
wurden durch Untersuchung ballonierter Arterienläsionen bei Kaninchen und humanen
atherosklerotischen Plaques anhand immunhistochemischer Verfahren
erhalten.
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Ballonierte
deendothelialisierte Aorta wurde von Kaninchen gewonnen, die eine
Bolusinjektion von humanem LDL (3 mg; i.v.) 24 h vor der Gewebeentnahme
erhalten hatten. Humane Aorten, enthaltend atherosklerotische Plaques,
wurden von Routineobduktionsproben erhalten. Die Gewebe wurden in
10 % gepuffertem Formalin (≤ 24
h ) fixiert und unter Verwendung eines automatisierten Gewebe-Einbettungsgerätes eingebettet.
Es wurden Gewebeschnitte (5–7 μm) geschnitten
und auf Glasobjektträger
aufgezogen, gefolgt von einer einstündigen Inkubation bei 60 °C. Die Schnitte
wurden entparaffiniert. Nach abschließendem Waschen mit deionisiertem
H2O wurde die endogene Peroxidase-Aktivität durch
Inkubation der Schnitte mit 1 % H2O/H2O-Puffer 5 min bei Raumtemperatur eliminiert.
Die Schnitte wurden mit Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS)
5 min bei Raumtemperatur gespült
und die nicht spezifische Bindung wurde mit 5 % normalem Ziegenserum
oder 5 % normalem Kaninchenserum, in Abhängigkeit von der Quelle des
sekundären
Antikörpers
(Sigma, St. Louis, MO) (1 h; Raumtemperatur) blockiert. Die Schnitte
wurden dann mit einer Verdünnung von
1:50 (in 5 % normalem Ziegenserum/PBS) eines polyklonalen Antikörpers vom
Meerschweinchen gegen die Kaninchen-Form des rekombinanten LBP-1,
LBP-2 oder LBP-3 inkubiert. Die Kontrollen schlossen präimmunes
Serum ebenso wie spezifische Antiseren gegen LBP-1, LBP-2 oder LBP-3
ein, worin der primäre
Antikörper
vollkommen adsorbiert und durch Inkubation mit rekombinanter LBP-1,
LBP-2 oder LBP-3, gefolgt von Zentrifugation vor der Inkubation
mit den Gewebeschnitten entfernt wurde. Es wurde eine Affinität gereinigter polyklonaler
Antikörper
vom Kaninchen gegen humanes Apolipoprotein B (Polysciences Inc.;
Warrington, PA) bei einer Verdünnung
von 1:100 (in 5 % normalem Kaninchenserum/PBS) verwendet. Die Schnitte
wurden 2 h bei Raumtemperatur in einer Feuchtkammer inkubiert. Am
Ende der Inkubation wurden die Schnitte mit PBS gespült und mit
einer Verdünnung
von 1:200 (in 5 % normalem Ziegenserum/PBS) von Ziegen-Anti-Meerschweinchen-biotinyliertem
IgG-Konjugat (Vector Laboratories, Burlingame, CA) oder einer Verdünnung von 1:250
(in 5 % normalem Kaninchenserum/PBS) von Kaninchen-Anti-Ziegenbiotinyliertem
IgG-Konjugat (Vector Laboratories, Burlingame, CA) 1 h bei Raumtemperatur
in einer Feuchtkammer inkubiert. Die Schnitte wurden dann mit PBS
gespült
und das Antigen-Antikörper-Signal unter
Verwendung von Avidin/Biotin-HRP-Konjugat (Vectastain ABC Kit; Vector
Laboratories, Burlingame, CA) amplifiziert. Die Schnitte wurden
unter Verwendung von DAB-Substrat (4–6 min; Raumtemperatur) entwickelt
und mit Hämatoxylin
gegengefärbt.
-
In
der ballonierten Kaninchen-Arterie zeigte die Immunhistochemie mit
den gegen LBP-1, LBP-2 und LBP-3 gerichteten Antikörpern, dass
sich LBP-1, LBP-2 und LBP-3 in oder auf funktionell modifizierten
Endothelzellen an den Rändern
der regenerierenden Endothelinseln, der gleichen Stelle, an der
die irreversible LDL-Bindung nachgewiesen wurde, befanden (Chang
et al., Arteriosclerosis and Thrombosis 12: 1088–1098 (1992)). LBP-1, LBP-2
und LBP-3 wurden auch in oder auf den Glattmuskelzellen der Intima
unter den funktionell modifizierten Endothelzellen und in einem
geringeren Ausmaß in
der extrazellulären
Matrix gefunden. Kein LBP-1, LBP-2 oder LBP-3 wurde in noch deendothelialisierten
Bereichen nachgewiesen, in denen gezeigt wurde, dass die LDL-Bindung
reversibel ist (Chang et al., Arteriosclerosis and Thrombosis, 12:
1088–1098 (1992)).
Die Immunhistochemie der ballonierten Kaninchen-Aorta mit anti-humanen
Apolipoprotein B-Antikörpern
zeigte die Anwesenheit von LDL an den gleichen Stellen wie denen,
die für
LBP-1, LBP-2 und LBP-3 gefunden wurden.
-
In
den bei Routineobduktionen entnommenen humanen atherosklerotischen
Plaques zeigte die Immunhistochemie mit den Anti-LBP-1-, Anti-LBP-2-
und Anti-LBP-3-Antikörpern,
dass LBP-1, LBP-2 und LBP-3 auch in oder auf mit Endothelzellen überzogenen
Plaques und in oder auf angrenzenden Glattmuskelzellen gefunden
wurden. Im humanen Gewebe fanden sich größere Hinweise auf LBP-1, LBP-2
und LBP-3 in der extrazellulären
Matrix.
-
Die
mit den Paraffinschnitten erhaltenen Ergebnisse waren mit denen
von Gefrierschnitten identisch.
-
BEISPIEL 8: ACE-ASSAYS
(AFFINITY COELECTROPHORESIS ASSAYS) VON LBP UND LDL ODER HDL
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht, dass eine Bindung zwischen LBP-1, LBP-2
oder LBP-3 und LDL auftritt und dass diese Bindung spezifisch ist,
wie durch die Tatsache veranschaulicht wird, dass die Bindung nicht zwischen
LBP-1, LBP-2 oder LBP-3 und HDL (Lipoprotein hoher Dichte) auftritt.
-
Die
Analyse der Affinität
und Spezifität
der rekombinanten Kaninchen-LBP-1, -LBP-2 oder -LBP-3-Bindung an LDL
wurde unter Verwendung des Prinzips der Affinitätselektrophorese (Lee und Lander,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 2768–2772 (1991)) durchgeführt. Geschmolzene
Agarose (1 %; 65 °C)
wurde in 50 mM Natrium-MOPS, pH 7,0; 125 mM Natriumacetat, 0,5 %
CHAPS hergestellt. Ein Teflonkamm, der aus neun Parallelzinken (45 × 4 × 4 mm/3
mm Abstand zwischen den Zinken) bestand, wurde auf einen GelBond-Film (FMC
Bioproducts, Rockland, ME) platziert, der auf einer Gussschale aus
Plexigas angebracht wurde, wobei sich die Längsachse der Zinken parallel
zur Längsachse
der Gussschale befand. Ein Teflonstreifen (66 × 1 × 1 mm) wurde auf den Rand
mit der Längsachse
parallel zur kurzen Achse der Gussschale, bei einem Abstand von
4 mm vom Rand des Teflonkamms platziert. Die geschmolzene Agarose
(>65 °C) wurde
dann zum Erreichen einer Höhe
von ca. 4 mm ausgegossen. Die Entfernung des Kamms und Streifens
führte
zu einem Gel, das neun 45 × 4 × 4 mm rechteckige
Vertiefungen angenzend an einen 66 × 1 mm messenden Schlitz enthielt. Die
LDL- oder HDL-Proben wurden in einem Gelpuffer (50 mM Natrium-MOPS,
pH 7,0, 0,125 mM Natriumacetat) bei der 2-fachen der gewünschten
Konzentration hergestellt. Die Proben wurden dann mit einem gleichen
Volumen geschmolzener Agarose (in 50 mM MOPS, pH 7,0; 125 mM Natriumacetat;
50 °C) gemischt,
in die entsprechenden rechteckigen Vertiefungen pipettiert und gelieren
lassen. Die Bindungsaffinität
und Spezifität
von LBP-1 und LBP-3 wurde unter Verwendung von mehreren Konzentrationen
von LDL (540 bis 14 nM) und HDL (2840–177 nM) getestet. Eine konstante
Menge (0,003 nM–0,016
nM) von 125I-markiertem LBP-1, -LBP-2 oder -LBP-3
(suspendiert in 50 mM Natrium-MOPS, pH 7,0; 125 mM Natriumacetat;
0,5 % Bromphenolblau; 6 % (w/v) Saccharose) wurde in den Schlitz
geladen. Die Gele wurden bei 70 V/2 h/20 °C elektrophoretisch aufgetrennt.
Am Ende des Laufs wurden die Gele luftgetrocknet und die Verzögerungsprofile
wurden durch Exposition der Gele gegenüber Röntgenfilmen über Nacht
bei –70 °C mit Verstärkerfolien
sichtbar gemacht.)
-
LDL
verzögerte
die LBP-1-, LBP-2- und LBP-3-Migration durch das Gel auf eine konzentrationsabhängige, sättigbare
Weise, was darauf hindeutet, das die LBP-1-, LBP-2- und LBP-3-Bindung an LDL
hoch spezifisch war. Diese Schlussfolgerung wird von der Tatsache
unterstützt,
dass HDL das LBP-1, LBP-2 oder LBP-3 nicht verzögerte. Eine anhand des ACE-Assays
erstellte Bindungskurve deutete darauf hin, dass LBP-1 mit einem
Kd von 25,6 nM an LDL bindet, dass LBP-2
(Kaninchen-Klon 26) mit einem Kd von 100
nM an LDL bindet und dass LBP-3 (Fragment von 80 kDa) mit einem
Kd von 333 nM an LDL bindet.
-
Außer dem
Testen der Affinität
und Spezifität
der LBP-1-, LBP-2- und LBP-3-Bindung an LDL, wurde die Fähigkeit
von „kaltem" (d. h. nicht radiomarkiertem)
LBP-1, LBP-2 oder LBP-3 auf die kompetitive Inhibition der radiomarkierten
LBP-1-, LBP-2- bzw. LBP-3-Bindung an LDL getestet. Kompetitivstudien
wurden unter Verwendung von fixierten Konzentrationen von „kaltem" LDL und radiomarkiertem
LBP-1 und zunehmenden Mengen an „kaltem" rekombinantem LBP-1 (6–31 μM) durchgeführt. Die
ACE-Assay-Proben und das Gel wurden wie hierin beschrieben hergestellt. „Kaltes" LBP-1 inhibierte
die Bindung von radiomarkiertem LBP-1 an LDL auf eine konzentrationsabhängige Weise, „kaltes" LBP-2 inhibierte
die Bindung von radiomarkiertem LBP-2 an LDL auf eine konzentrationsabhängige Weise
und „kaltes" LBP-3 inhibierte
die Bindung von radiomarkiertem LBP-3 an LDL auf eine konzentrationsabhängige Weise.
-
LBP-2
vom Kaninchen und Menschen enthalten eine lange Strecke von sauren
Aminosäuren
am Aminoterminal (LBP-2-Aminosäurereste
105 bis 132 vom Kaninchen und LBP-2-Aminosäurereste 8 bis 33 vom Menschen).
Die Möglichkeit,
dass dieses Segment von LBP-2 die LDL-bindende Domäne darstellte,
wurde durch Subklonieren von zwei LBP-2-Klonen vom Kaninchen, die
sich durch die An- oder Abwesenheit dieser sauren Region (Klon 26
bzw. Klon 45) in Expressionsvektoren unterscheiden, durch dem Fachmann
bekannte Standardverfahren getestet. Die ACE-Assays wurden dann
durchgeführt,
um die Affinität
und Spezifität
der Bindung dieser beiden Klone an LDL zu beurteilen. LDL verzögerte die
sich von Klon 26 herleitende radiomarkierte LBP-2-Migration durch
das Gel auf eine konzentrationsabhängige, sättigbare Weise, während die
sich von Klon 45 herleitende radiomarkierte LBP-2-Migration nicht
verzögert
war.
-
Kompetitivstudien
unter Verwendung fixierter Konzentrationen von „kalter" LDL und sich von Klon 26 herleitendem
radiomarkiertem LBP-2 und zunehmenden Konzentrationen von „kaltem" rekombinantem LBP-2/Klon
26 und LBP-2/Klon 45 wurden durchgeführt. Das „kalte", sich von Klon 26 herleitende LBP-2
inhibierte die Bindung des sich von Klon 26 herleitendem radiomarkiertem
LBP-2 an LDL auf eine konzentrationsabhängige Weise. Das sich von Klon
45 herleitende LBP-2 wirkte sich andererseits nicht auf die Bindung
des sich von Klon 26 herleitendem radiomarkiertem LBP-2 an LDL aus.
Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass die lange Strecke von sauren
Aminosäuren
eine Bindungsdomäne
von LBP-2 an LDL enthalten.
-
BEISPIEL 9: ACE-ASSAYS
(AFFINITY COELECTROPHORESIS ASSAYS) VON LBP-1 ODER LBP-2 UND LDL
IN ANWESENHEIT VON INHIBITOREN
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht, dass die Bindung zwischen LBP-1 oder LBP-2
and LDL durch Polyglutaminsäure
oder BHF-1 inhibiert wird. Die Fähigkeit
einer dritten Verbindung, die Bindung zwischen zwei Proteinen zu
inhibieren, von denen zuvor gezeigt wurde, dass sie interagieren,
wurde durch eine Modifikation der in Beispiel 8 beschriebenen ACE-Assays
getestet. Die dritte Verbindung wurde oben oder den Vertiefungen
zusammen mit dem radiomarkierten Protein zugefügt. Wenn die dritte Verbindung
die Bindung inhibieren würde,
würde das
radiomarkierte Protein durch das Gel laufen. Wenn die dritte Verbindung
die Bindung nicht inhibierte, wurde die Migration des radiomarkierten
Proteins durch das in das Gel gegossene Protein verzögert.
-
Die
Inhibition der LBP-1/LDL- oder LBP-2/LDL-Bindung durch Polyglutaminsäure (durchschnittliches MG
ca. 7500, entspricht ca. 7 Monomeren) wurde durch Ausgießen einer
konstanten Menge von LDL (148 nM) in alle rechteckigen Lanes gezeigt.
Eine konstante Menge (1 μl)
von 125I-markiertem
LBP-1 oder LBP-2 (0,003 nM– 0,016
nM) wurde zusammen mit zunehmenden Konzentationen der Polyglutaminsäure (bezogen
von Sigma) (0–0,4
nM) am oberen Ende des Gels in die Vertiefungen geladen. Das Gel
wurde bei 70 Volt 2 h elektrophoretisch aufgetrennt, getrocknet
und auf einen Röntgenfilm
mit Verstärkerfolien, über Nacht
bei –70 °C gebracht,
bevor der Film zur Bestimmung des Verzögerungsprofils von LBP-1 und
LBP-2 entwickelt wurde. Mit zunehmender Konzentration der Polyglutaminsäure, nahm
die Verzögerung
der radiomarkierten LBP-1- und LBP-2-Migration durch LDL auf eine
konzentrationsabhängige
Weise ab, was erkennen ließ,
das die Polyglutaminsäure
die Bindung zwischen LBP-1, LBP-2 und LDL inhibierte.
-
Die
Inhibition der LBP-1/LDL-Bindung durch BHF-1 wurde durch das Ausgießen einer
konstanten Menge von LDL (148 nM) in allen rechteckigen Lanes gezeigt.
Es wurde eine konstante Menge von 125I-markiertem
LBP-1 (0,003 nM–0,016
nM) in die Vertiefungen am oberen Ende des Gels zusammen mit zunehmenden
Konzentrationen von BHF-1 (0–10
nM) geladen, das wie in Beispiel 15 beschrieben erhalten wurde.
Das Gel wurde bei 70 Volt 2 h elektrophoretisch aufgetrennt, getrocknet
und auf einen Röntgenfilm
mit Verstärkerfolien, über Nacht
bei –70 °C gebracht.
Der Film wurde dann zur Bestimmung des Verzögerungsprofils von 125I-LBP-1 entwickelt. Mit zunehmender Konzentration
von BHF-1 verminderte sich die Verzögerung von LBP-1 auf eine konzentrationsabhängige Weise,
womit nachgewiesen wurde, das BHF-1 die Bindung zwischen LBP-1 und
LDL inhibierte.
-
BEISPIEL 10: ACE-ASSAYS
(AFFINITY COELECTROPHORESIS ASSAYS) ZUR IDENTIFIKATION VON FRAGMENTEN,
ANALOGA UND MIMETIKA VON AN LDL BINDENDEN LBP
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht ein Verfahren zur Identifikation von Fragmenten,
Analoga oder Mimetika von an LDL bindenden LBP, und die folglich
als Inhibitoren der LDL-Bindung an LBP in den Arterienwänden durch
Besetzen der Bindungsstellen an LDL-Molekülen verwendet werden können, wobei
diese Stellen für
die Bindung an LBP in den Arterienwänden unverfügbar gemacht werden.
-
Fragmente
von LBP werden durch chemische Spaltung generiert oder aus den bekannten
Aminosäuresequenzen
synthetisiert. Die Proben aus diesen Fragmenten werden individuell
(„kalt") dem radiomarkierten LBP,
wie in Beispiel 8 beschrieben, zugefügt, um die inhibitorische Potenz
der verschiedenen Fragmente zu beurteilen. Durch iterative Applikation
dieses Verfahrens auf progressiv kleinere Anteile von Fragmenten,
die als inhibitorisch identifiziert wurden, werden das kleinste
aktive Polypeptid-Fragment oder die -Fragmente identifiziert. Auf ähnliche
Weise werden Analoga der LBP zur Identifikation von Analoga getestet,
die durch Bindung an LDL als Inhibitoren wirken können. Und
auf ähnliche
Weise werden Mimetika von LBP (Moleküle, die der Konformation und/oder
den Ladungsverteilungen der LDL-Bindungstellen an LBP-Molekülen ähnlich sind) auf ähnliche
Weise zur Identifikation von Molekülen, die Affinitäten zu LDL-Bindungsstellen
an LBP aufweisen, getestet.
-
Die
Affinitäten
der auf diese Weise identifizierten Inhibitoren sind mindestens
so stark wie die Affinität von
LDL selbst zu den LDL-Bindungsstellen an LBP. Die Inhibitoren binden
mindestens kompetitiv und einige auch irreversibel und präferenziell,
an die LDL-Bindungsstellen, wodurch solche Stellen zur Bindung an
humorale LDS unverfügbar
gemacht werden.
-
BEISPIEL 11: ELISA-ASSAYS
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Verwendung eines ELISA-Plattenassays
zur Quantifikation der Kapazität
einer Testverbindung bei der Inhibition der Bindung von LDL an ein
spezifisches LBP.
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Der
Assay wurde wie folgt durchgeführt:
LDL wurde in 50 mM Na2HCO3,
pH 9,6/0,02% NaN3 verdünnt und den Vertiefungen einer
96-Well-Platte (Immuno Ware 96-Well Reacti-Bind EIA Polystyrene
Plates; Pierce (Rockford, IL)) zugefügt, um eine Endkonzentration
im Bereich von 0,1 bis 1 μg/Vertiefung
zu erlangen. Die Platten wurden 6 h bei Raumtemperatur inkubiert.
Am Ende der Inkubationsperiode wurden die Vertiefungen 3 × mit Tris-gepufferter
Kochsalzlösung,
pH 7,4 (TBS) gewaschen und über
Nacht mit 200 μl
eines 1%igen bovinen Serumalbumins (BSA) in TBS/0,02 % NaN3 (Sigma; St. Louis MO) bei Raumtemperatur
blockiert. Die Vertiefungen wurden dann mit 200 μl LBP-Protein (5–10 μg/Vertiefung)
in TBS und variierenden Konzentrationen der Testverbindung inkubiert.
Die Platten wurden 1 h bei Raumtemperatur inkubiert. Die Vertiefungen
wurden dann 3 × mit
TBS gewaschen und 2 h mit 200 μl
1%iger BSA in TBS/0,02 % NaN3 bei Raumtemperatur blockiert.
Am Ende der Inkubationsperiode wurden die Vertiefungen 3 × mit TBS
gewaschen und der entsprechende Meerschweinchen-Anti-LBP-Protein polyklonale
Antikörper
wurde den Vertiefungen in einer Verdünnung von 1:1000 (in TBS/0,05
% Tween 20) zugefügt
und 1 h bei Raumtemperatur inkubiert. Die Vertiefungen wurden dann
3 × mit
TBS/0,05 % Tween 20 gewaschen; jeder Vertiefung wurde Ziegen-Anti-Meerschweinchen-IgG
alkalisches Phophatase-Konjugat (Sigma) in einer Verdünnung von
1:30 000 zugefügt.
Die Platten wurden 1 h bei Raumtemperatur inkubiert. Die Vertiefungen
wurden 3 × mit
TBS/0,05 % Tween 20 gewaschen und es wurde eine kolorimetrische
Reaktion durch Zufügen
von 200 ml p-Nitrophenylphosphat-Substrat (Sigma; St Louis MO) zu
den Vertiefungen durchgeführt.
Die Reaktion wurde 30 min bei Raumtemperatur ablaufen lassen und
wurde mit 50 μl
3N NaOH gestoppt. Die Absorption wurde bei 405 nm unter Verwendung
eines ELISA-Plattenlesegeräts
ermittelt. Die Wirksamkeit der Testverbindung beim Blockieren der
Bindung von LDL an das rekombinante Protein wurde durch Vergleich
der Absorptionswerte von Kontrollgruppen und behandelten Gruppen
beurteilt.
-
Als
Alternative wurden LBP anstelle von LDL an die Platte gebunden.
Die rekombinante LBP-Proteinbindung an LDL und die Wirkung von variierenden
Konzentrationen des Inhibitors auf die LBP-LDL-Bindung wurde durch
die Verwendung von Antikörpern
gegen LDL bestimmt. Diese Interaktion wurde durch die Verwendung
von einem an ein Reporter-Enzym (z. B. alkalische Phosphatase) konjugierten
sekundären
Antikörper
sichtbar gemacht.
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Die
ELISA-Plattenassays wurden zum Screening nach Mitteln verwendet,
die sich auf die Bindung von LBP-Proteinen an LDL auswirken können. So
wurden zum Beispiel sich von LBP-1- und humanen LBP-3-Proteinsequenzen
(BHF-1 bzw. BHF-2) herleitende Peptide synthetisiert, und es wurde
gezeigt, dass sie die Bindung von LDL an rekombinante LBP-1 und
LBP-2 in diesem Format reduzieren. Diese Ergebnisse stimmten mit
den mit den ACE-Assays erhaltenen überein.
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BEISPIEL 12: VERABREICHUNG
VON HUMANISIERTEN ANTIKÖRPERN
GEGEN LBP ZUR BLOCKIERUNG DER LDL-BINDUNGSSTELLEN AN LBP
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Verabreichung von humanisierten Antikörpern gegen
LBP-1, LBP-2 oder LBP-3 zur Blockierung von LDL-Bindungsstellen
an arteriellen LBP-Molekülen
an Patienten. Monoklonale Maus-Antikörper werden durch rekombinante
DNA-Verfahren humanisiert und durch dem Fachmann bekannte Standardverfahren
(Berkower, I., Curr. Opin. Biotechnol. 7: 622–628 (1996); Ramharayan und Skaletsky,
Am. Biotechnol. Lab 13: 26–28
(1995)) gegen LBP und/oder die LDL-Bindungstellen an den LBP produziert.
Die entsprechenden Fab-Fragmente werden auch, wie in Goding, J.W.,
Monoclonal Antibodies: Principles and Practice, Academic Press,
New York, NY (1986) beschrieben, produziert. Diese Antikörper werden
parenteral in ausreichenden Mengen zur Blockierung der LDL-Bindungsstellen an
LBP-Molekülen,
d. h. 1–10
mg/kg täglich,
verabreicht. Dies verhindert die irreversible arterielle Aufnahme
von LDL, die zur Förderung
der Oxidation des LDLs erforderlich ist.
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BEISPIEL 13: PRÄPARATION
VON LDL
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Präparation
von LDL. LDL wurde aus dem Plasma von normolipämischen Donoren (Chang et al.,
Arterioscler. Thromb. 12: 1088–1098
(1992)) präpariert.
100 ml Vollblut wurden in Röhrchen
mit 100 mM Dinatrium-EDTA gegeben. Das Plasma wurde von den roten
Blutzellen durch Zentrifugation bei niedriger Geschwindigkeit (2
000 g; 30 min; 4 °C)
abgetrennt. Die Plasmadichte wurde auf 1,025 g/ml mit einer Lösung aus
KBr angepasst und 18–20
h bei 100 000 × g,
12°C, zentrifugiert.
-
Lipoproteine
sehr geringer Dichte (VLDL) wurden von der Oberseite der Zentrifugenröhrchen mit
einer Pasteur-Pipette entfernt. Die Dichte der übrigen Lösung wurde auf 1,050 g/ml mit
KBr-Lösung
angehoben und 22–24
h, 100 000 × g,
12 °C zentrifugiert.
LDL wurde von den Oberseiten der Zentrifugenröhrchen mit einer ausgezogenen
Pasteur-Pipettenspitze entfernt. Die Reinheit der LDL-Präparation
wurde mithilfe der Ouchterlony-Doppelimmundiffusion unter Verwendung
von Antikörpern
gegen humanes LDL, humanes HDL, humane Immunglobuline und humanes
Albumin geprüft.
KBr wurde durch Dialyse (11, × 2,
= 16 h) gegen 0,9%ige Kochsalzlösung,
pH 9,0, enthaltend 1 mM EDTA und 10 μM butyliertes Hydroxytoluen
(BHT) aus der LDL-Lösung, das
letztere zur Verhinderung der Oxidation von LDL, entfernt. Nach
der Dialyse wurde das LDL-Protein nach dem Verfahren von Lowry (Lowry
et al., J. Biol. Chem. 193: 265–275
(1951)) gemessen, und das LDL wurde bis zum Gebrauch bei 4 °C gelagert.
Die LDL-Präparationen
wurden nicht länger
als 4–6
Wochen aufbewahrt.
-
BEISPIEL 14: PRÄPARATION
VON HDL
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung von HDL. HDL wurde aus
Plasma von normolipämischen
Donoren hergestellt. 100 ml Vollblut wurden in Röhrchen mit 100 mM Dinatrium-EDTA
gegeben und das Plasma wurde durch Zentrifugation (2000 g; 30 min;
4 °C) gesammelt.
Im Plasma vorliegendes Apolipoprotein B, enthaltend Lipoproteine,
wurde dann durch das sequenzielle Zufügen von Natrium-Heparin (5
000 Einheiten/ml) und MnCl2 (1 M) zum Erlangen
einer Endkonzentration von 200 Einheiten/ml bzw. 0,46 M präzipitiert (Warnick
und Albers, J. Lipid Res. 19: 65–76 (1978)). Die Proben wurden
dann zentrifugiert (2000 g; 1 h; 4 °C). Der Überstand wurde gesammelt und
die Dichte auf 1,21 g/ml durch langsames Zufügen von festem KBr angepasst.
HDL wurde durch Ultrazentrifugation (100 000 g; > 46 h; 12 °C) abgetrennt. Die Reinheit
der HDL-Präparation
wurde über
den Ouchterlony-Doppelimmundiffusionstest unter Verwendung von Antikörpern gegen humanes
HDL, humanes LDL, humane Immunglobuline und humanes Albumin gemessen.
HDL-Proben wurden gegen Kochsalzlösung, pH 9,0/1 mM EDTA/10 μM BHT (4
l; 24 h/4 °C)
dialysiert und das Gesamtprotein wurde anhand des Protein-Assays
nach Lowry (Lowry et al., J. Biol. Chem. 193: 265–275 (1951))
bestimmt. HDL wurde bei 4 °C
bis zum Gebrauch gelagert. Die HDL-Präparationen wurden nicht länger als
2 Wochen aufbewahrt.
-
BEISPIEL 15: SYNTHESE
VON BHF-1
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Synthese von BHF-1, einem Fragment
des LBP-1 vom Kaninchen oder Menschen, das die Aminosäurereste
14 bis 33 enthält.
BHF-1 wurde unter Verwendung eines Peptid-Synthesizers, Model 430A,
von Applied Biosystems mit den chemischen Standard-t-Boc-NMP-Zyklen synthetisiert.
Die Sequenz von BHF-1 ist wie folgt:
val-asp-val-asp-glu-tyr-asp-glu-asn-lys-phe-val-asp-glu-glu-asp-gly-gly-asp-gly
(SEQ ID NO:9)
-
Nach
der Synthese wurde das Peptid mit Fluorwasserstoffsäure/Anisol
(10/l v/v) 30 min bei –10 °C gespalten
und dann 30 min bei 0 °C
inkubiert. BHF-1 wurde dann präzipitiert
und 3 × mit
kaltem Diethylether gewaschen. Die Aminosäure-Kopplung wurde mit dem
Ninhydrin-Test überwacht
(> 99 %).
-
Das
BHF-1-Peptid wurde mittels der Hochleistungsflüssigkeitschromatographie an
einer Umkehrphasen-Vydac-C4-Säule (2,24 × 25 cm)
unter Verwendung einer linearen Gradiententrennung (2–98% B in
60 min) mit einer Fließrate
von 9 ml/min bis zur Homogenität
gereinigt. Puffer A bestand aus 0,1 % Trifluoressigsäure (TFA)/Milli-Q-Wasser
und Puffer B bestand aus 0,085 % TFA/80 % Acetonitril. Der Gradient
wurde bei Raumtemperatur laufen lassen und die Absorption wurde
bei 210 und 277 nm überwacht.
-
Die
Fast-Atom-Bombardment-Massenspektrometrie ergab einen protonierten
Molekülionen-Peak
(M + H)+ bei m/z = 2290,2, der gut mit dem
berechneten Wert übereinstimmte.
Bei der Aminosäure-Analyse
stimmten die experimentellen Werte für die relative Häufigkeit
von jeder Aminosäure
im Peptid gut mit den theoretischen Werten überein. Das lyophilisierte
Peptid wurde bei –20 °C gelagert.
-
BEISPIEL 16: IN VITRO-SCREENING
NACH MITTELN, WELCHE DIE BINDUNG ZWISCHEN LDL UND LBP INHIBIEREN
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht das in vitro-Screening nach Mitteln, welche
die Bindung zwischen LDL und LBP inhibieren.
-
Ein
Kandidaten-Polypeptid, bei dem es sich um ein Mittel handelt, wie
z. B. LBP-1, LBP-2, LBP-3, BHF-1
oder jedwedes andere Polypeptid, wird gewählt. Das kürzeste Fragment des Polypeptids,
das die LDL-Bindung an LBP in vitro inhibiert, wird ermittelt. Peptide
werden mithilfe von hierin beschriebenen Standardverfahren synthetisiert.
Die Inhibitionsassays werden unter Verwendung von Standard-ELISA-Verfahren zum
Screening und ACE-Assays (Affinity Coelectrophoresis Assays) zur
Bestätigung
der ELISA-Ergebnisse, wie hierin beschrieben, durchgeführt. Kurze
Peptide, die zum Beispiel von Dimeren bis 20-meren reichen, werden über Sequenzen
des Kandidaten-Polypeptids konstruiert, deren chemische Charakteristika
sie zu wahrscheinlichen LDL-Bindungsstellen, z. B. sauren Regionen,
machen. Die Fähigkeit
von kürzeren
und kürzeren Längen der
Peptide, um die LDL-Bindung in vitro und an Säugerzellen in Kultur zu inhibieren,
wird getestet. So wird zum Beispiel die Wirkung des Peptids auf
die Inhibition der LDL-Bindung in Säugerzellen, die zur Expression
eines LBP-Gens transfiziert sind, getestet. Jedes der so als einen
Inhibitor identifizierten Peptide wird mit jedem von LBP-1, LBP-2
und LBP-3 zur Bestimmung getestet, ob ein einzelner Inhibitor gegen
alle drei LBP wirkt.
-
Sobald
die geringst mögliche
aktive Sequenz bestimmt ist, wird die Peptid-Hauptkette modifiziert,
um die Proteolyse, wie hierin besprochen, zu inhibieren. Die Modifikation
wird zum Beispiel durch Substitution eines Sulfoxids für das Carbonyl,
durch Umkehren der Peptid-Bindung, durch Substitution eines Methylens
für die
Carbonyl-Gruppe oder eine andere ähnliche Standardmethodik erreicht.
Siehe Spatola, A.F., „Peptide Backbone
Modifications: A Structure-Activity Analysis of Peptides Containing
Amide Bond Surrogates, Conformational Constraints, and Related Backbone
Replacements", in
Chemistry and Biochemistry of Amino Acids, Peptides and Proteins,
Vol. 7, S. 267–357,
B. Weinstein (ed.), Marcel Dekker, Inc., New York (1983). Die Fähigkeit
dieser Analoga, die LDL-Bindung an die LBP in vitro zu inhibieren,
wird anhand der ELISA- und ACE-Assays auf ähnliche Weise wie für die vorstehend
beschriebenen natürlichen
Peptide getestet.
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BEISPIEL 17: IN VITRO-SCREENING
MIT KULTIVIERTEN SÄUGERZELLEN
NACH MITTELN, WELCHE DIE BINDUNG ZWISCHEN LDL UND LPB INHIBIEREN
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Dieses
Beispiel veranschaulicht das Zellen-basierte in vitro-Screening
nach Mitteln, von denen durch in vitro-Tests, wie zum Beispiel den
ACE- und ELISA-Assay gezeigt wurde, dass sie potenzielle Inhibitoren
der Bindung zwischen LDL und LBP darstellen.
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Säugerzellen,
wie zum Beispiel 293-Zellen, die im Allgemeinen zur Expression von
rekombinanten Gen-Konstrukten verwendet werden, werden zur Entwicklung
von Zelllinien verwendet, die LBP auf der Zelloberfläche exprimieren.
Dies wird durch Subklonieren von offenen Leserahmen (ORFs) für LBP in
einen Säuger-Expressionsplasmidvektor,
pDisplay (Invitrogen, Carlsbad, CA) durchgeführt, der zum Exprimieren des Gens
von Interesse auf der Zelloberfläche
ausgelegt ist. Die Verwendung von Säugerzellen zur Herstellung von
LBP lässt
ihre Expression in einer funktionell aktiven, nativen Konformation
zu. Deshalb sind stabil transfizierte Säugerzelllinien mit Oberflächenexpression
von LBP, individuell oder in Kombination, insbesondere zur Bestimmung
und Screening von Inhibitoren geeignet, die die LDS-Bindung in der
Zellkultur blockieren ebenso wie die Cyctotoxizität dieser
Verbindungen bewerten.
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LBP-ORFs
werden speziell durch die PCR (Perkin Elmer, Foster City, CA) aus
cDNA-Matrizen unter Verwendung von Taq-Polymerase (Perkin Elmer)
und geeigneten Primern amplifiziert. Die amplifizierten LBP-ORF
werden mittels Agarosegel-Elektrophorese gereinigt und aus den Gelscheiben
mit dem Bio-Rad DNA Purification Kit (Bio-Rad, Hercules, CA) gereinigt.
Die gereinigten DNAs werden dann mit den Restriktionsenzymen Bgl
II und Sal I (New England Biolabs, Beverly, MA) zur Herbeiführung kohäsiver Enden
zerschnitten und wieder mittels der Agarosegel-Elektrophorese und
DNA-Extraktion wie vorstehend beschrieben gereinigt.
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Die
LBP-ORFs werden dann in die Bgl II/Sal I-Stellen in dem Säugerexpressionsvektor,
pDisplay (Invitrogen), durch Ligation subkloniert. Rekombinante
Plasmide werden durch Transformation in den E. coli-Stämmen TOP10
(Invitrogen) oder DH5α (Life
Technologies, Grand Island, NY) etabliert. Rekombinante pDisplay/LBP-Plasmid-DNA
wird aus E. coli-Übernachtkulturen
mit dem Bio-Rad Plasmid Miniprep Kit isoliert, mit Bgl II/Sal I
geschnitten und mittels Agarosegel-Elektrophorese analysiert. LBP-ORFs in erfolgreich
transformierten Klonen werden anhand der automatisierten Didesoxy-DNA-Sequenzierung
verifiziert. Zum Transfizieren humaner Nieren-293-Zellen werden
1–2 μg DNA mit
6 μl Lipofectamin-Reagenz
(Life Technologies) gemischt und mit den Zellen wie im Protokoll
von Life Technologies beschrieben inkubiert. Die LBP-Expression in
transfizierten Zellen wird anhand der Western Blot-Analyse von Zellextrakten,
die nach 48-stündiger
Transfektion erhalten wurden, bestätigt. Zur Wahl von stabil transfizierten
293-Zellen wird dem Wachstumsmedium das Antibiotikum G418 (Life
Technologies) in einer Konzentration von 800 μg/ml zugefügt. Gegen G418 resistente Kolonien
werden auf rekombinante LBP-Expression anhand des Western Blot getestet,
und rekombinante Klone, die LBP exprimieren, werden erweitert, auf
LDL-Bindung analysiert und zum Testen von Verbindungen auf ihre
Fähigkeit
zur Inhibition der LDL-Bindung verwendet.
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BEISPIEL 18: IN VIVO-SCREENING
NACH MITTELN, WELCHE DIE BINDUNG ZWISCHEN LDL UND LBP INHIBIEREN
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Dieses
Beispiel veranschaulicht das in vivo-Screening von Mitteln, von
denen durch in vitro-Tests gezeigt wurde, dass sie vielversprechende
Kandidaten-Inhibitoren für
die Bindung zwischen LDL und LBP darstellen.
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Die
inhibitorische Aktivität
in vivo wird zuerst im heilenden, mithilfe des Ballon-Katheters
deendothelialisierten Kaninchen-Aortamodell einer arteriellen Verletzung
getestet (Roberts et al., J. Lipid Res. 24: 1160–1167 (1983); Chang et al.,
Arterioscler. Thomb. 12: 1088–1098
(1992)). Es wurde gezeigt, dass dieses Modell ein ausgezeichnetes
Analogon für
humane atherosklerotische Läsionen
darstellt. Jeder Kandidaten-Inhibitor wird in fünf bis zehn ballonierten Kaninchen
getestet, während
eine gleiche Anzahl von Kaninchen ein Kontroll-Peptid oder Placebo
erhalten. Vier Wochen nach der Deendothelialisierung der Aorta,
wenn die Reendothelialisierung (Heilung) teilweise abgeschlossen
ist, beginnt die tägliche
parenterale (intravenös
oder subkutan) oder intragastrische Verabreichung der Peptide und
Analoga in einer initialen Konzentration von 10 mg/kg Körpergewicht,
die in Abhängigkeit
von den Ergebnissen nach unten oder nach oben auf 100 mg/kg, variiert
wird. 30 min später
wird ein Bolus von intravenös
injiziertem mit 125I-markiertem (oder 99mTc-markiertem) LDL verabreicht, um die
Fähigkeit
des Kandidaten-Inhibitors in Kurzzeitstudien zur Inhibition der
LDL-Sequestrierung bei der Heilung arterieller Läsionen zu testen. Wenn 125I-LDL verwendet wird, werden die Tiere
8–24 h später getötet, die
Aorten exzidiert, gewaschen und der quantitativen Autoradiographie
von exzidierten Aorten, wie zuvor beschrieben wurde, unterzogen
(Roberts et al., J. Lipid Res. 24: 1160–1167 (1983); Chang et al., Arterioscler.
Thomb. 12: 1088–1098
(1992)). Wenn 99mTc-LDL verwendet wird,
erfolgt die Analyse mit der Bildgebung des lebenden anästhesierten
Tieres nach 2–24
h durch die externe Gammakamera, wie zuvor beschrieben wurde (Lees
and Lees, Syndromes of Atherosclerosis, in Fuster, Hrsg., Futura
Publishing Co., Armonk, NY, S. 385–401 (1996)), gefolgt durch
Tötung,
Exzision und Bildgebung der exzidierten Aorta. Sofort vor dem Ende
des Testens, werden an den Tieren Standard-Toxizitätstests,
einschließlich
Gesamtblutbild, Leberenzyme und Urinanalyse durchgeführt.
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Die
Verbindungen, die am wirksamsten und am wenigsten toxisch sind,
werden dann in Kurzzeitstudien mit Kaninchen gestestet, denen eine
2%ige Cholesterol-Ration verfüttert
wurde (Schwenke und Carew, Arteriosclerosis 9: 895–907 (1989)).
Jeder Kandidaten-Inhibitor wird in fünf bis zehn Kaninchen getestet,
während
eine gleiche Anzahl an Kaninchen ein Kontroll-Peptid oder Placebo
erhält.
Die Tiere erhalten für
eine Dauer bis zu zwei Wochen pro Tag eine Dosis oder mehr Dosen
des Kandidaten-Inhibitors oder Placebos. Die tägliche Frequenz der Dosen wird
durch die Verabreichungsroute bestimmt. Wenn das aktive Arzneimittel
oder Placebo parenteral verabreicht wird, wird es 1 bis 3 × täglich gegeben
und die 2%ige Cholesterol-Ration wird fortgesetzt. Wenn das Arzneimittel
oder Placebo oral verabreicht wird, wird es mit der 2%igen Cholesterol-Ration
vermischt. Schwenke and Carew (Arteriosclerosis 9: 895–907 (1989))
haben gezeigt, dass die LDL-Konzentration in zur Läsion neigenden
Bereichen der Kaninchen-Aorta um das 22fache über dem Normbereich bei Kaninchen
erhöht
ist, denen über
16 Tage eine 2%ige Cholesterol-Ration verfüttert wird, und dass der erhöhte LDL-Gehalt
dem histologischen Nachweis der frühen Atherosklerose vorausgeht.
Deshalb wird die Analyse der Wirkung der Kandidaten-Inhibitoren
zwei Wochen nach dem Beginn der Verfütterung von Cholesterol durch
Injektion von 125I-LDL durchgeführt, wobei
ihm erlaubt wird, 8–24
h zu zirkulieren, und danach wird die quantitative Autoradiographie
an den exzidierten Aorten von den Test- wie auch Kontrolltieren
durchgeführt. Gegebenenfalls
wird auch die Quantifizierung des aortalen Cholesteringehalts durchgeführt (Schwenke
und Carew, Arteriosclerosis 9: 895–907 (1989); Schwenke und Carew,
Arteriosclerosis 9: 908–918
(1989).
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Die
vorstehenden Verfahren identifizieren die viel versprechendsten
Kandidaten-Inhibitoren ebenso wie die beste Route und Frequenz ihrer
Verabreichung. Die auf diese Weise identifizierten Inhibitoren werden dann
in Langzeitstudien an Kaninchen getestet, denen Cholesterol verfüttert wurde.
Diese Tests werden auf die gleiche Weise wie die kurzzeitigen Cholesterol-Fütterungsstudien
durchgeführt,
außer
dass die Wirksamkeit des Inhibitors durch Injektion von 125I-LDL nach der Einleitung der Fütterung
von Cholesterol bei längeren Intervallen
getestet werden, und zur Läsion
neigende Bereiche der Aorta zum Nachweis von Atherosklerose histologisch
untersucht werden. Die Testzeiten erstrecken sich über zwei,
vier und sechs Monate. Größere Arterien
werden makroskopisch und histologisch auf Hinweise und die Ausbreitung
der Atherosklerose untersucht. Gegebenenfalls werden andere zulässige Tiermodelle,
wie zum Beispiel für
Atherosklerose suszeptible Primaten (Williams et al., Arterioscler.
Thromb. Vasc. Biol. 15: 827–836
(1995) und/oder Watanabe-Kaninchen durch kurz- oder langzeitige
Fütterung
mit Cholesterin getestet.
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BEISPIEL 19: IN VIVO-INHIBITION
VON RADIOMARKIERTER LDL-AKKUMULATION IN DER BALLONIERTEN DEENDOTHELIALISIERTEN
KANINCHEN-AORTA ÜBER
DIE INDUKTION AKTIVER IMMUNITÄT
GEGEN LBP-PROTEIN
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Wirkung, die die Induktion von Immunität gegen
LBP-Protein auf die Akkumulation von radiomarkierter LDL im ballonierten
deendothelialisierten Kaninchen-Aortamodell der Atherosklerose ausübt.
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Immunität wurde
in männlichen
weißen
Neuseeland-Kaninchen (Hazelton Research Products, Denver, PA) wie
folgt induziert: Ein Gemisch aus gereinigtem humanem rekombinantem
LBP-2- oder BHF-1-Peptide (1 ml; 1 mg) und RIBI-Adjuvans (RIBI ImmunoChem
Research, Inc., Hamilton, MT) wurde subkutan an 2–5 Stellen
entlang den dorsalen thorakalen und abdominellen Regionen des Kaninchens
injiziert. Blut wurde mittels Venenpunktur an den Tagen 1 (präimmune Blutentnahme),
35, 63 und 91 entnommen. Booster-Injektionen wurden an den Tagen
28 (500 μg;
s.c.), 56 (250 μg;
s.c.) und 84 (125 μg;
s.c.) verabreicht.
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Der
Titer der Kaninchen wurde mittels Reihenverdünnung unter Verwendung eines
ELISA-Plattenformats bewertet. Das präimmune Serum wurde zur gleichen
Zeit bewertet. Nach dem dritten Booster mit LBP-Protein oder -Peptid
erreichte der Titer einen maximalen Spiegel mit einer nachweisbaren
kolorimetrischen Response auf einer ELISA-Platte von 156 pg. Der
Titer wird als die maximale Verdünnung
des Antikörpers
definiert, die in 30 min eine Ablesung der Absorption von 0,5 über der
Kontrolle ergibt. Die Spezifität
der polyklonalen Antikörper
wurde unter Verwendung der Western Blot-Analyse, wie in Beispiel
6 beschrieben, nachgewiesen.
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Am
Tag 93 wurde die abdominelle Aorta von immunisierten Kaninchen und
Kontrollkaninchen unter Verwendung eines Embolektomie-Katheters
(Fogarty Nr. 4) deendothelialisiert (Chang et al., Arteriosclerosis and
Thrombosis 12: 1088–1098
(1992)). Vier Wochen nach der Ballonierung erhielten die Kaninchen
eine Bolusinjektion von 125I-markiertem
LDL (1 ml; i.v.). Die Blutproben wurden in einstündigen Intervallen über 8 Stunden
und 24 Stunden nach der Injektion gesammelt. Die Blutproben wurden
30 min bei 2000 U/min (40 °C)
zentrifugiert und die im Serum vorliegende Gesamtaktivität wurde
unter Verwendung eines Gammazählers
bestimmt. Die „TCA-präzipitierbaren" Gesamtcounts wurden
durch Zufügen
von TCA zum Serum bis zu einer Endkonzentration von 10 %, gefolgt
von einer Inkubation für
10 min bei 4 °C
durchgeführt.
Die Serumproben wurden dann zentrifugiert (2000 U/min; 30 min; 40 °C) und die
im Überstand
vorliegende Gesamtaktivität
wurde bestimmt. Die „TCA
präzipitierbaren" Counts wurden durch
Subtraktion berechnet: Lösliche
Gesamtcounts minus der im Überstand
nach der TCA-Präzipitation
vorliegenden Counts. Die Blutproben für die Bestimmung der Antikörperfiter
wurden vor der Injektion des radiomarkierten LDL gesammelt.
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After
24 h wurden die Kaninchen intravenös mit 5 % Evan's Blau-Farbstoff
injiziert, der 15 min zirkulieren durfte. Bereiche in der Aorta,
in denen der Endothelüberzug
fehlt, färben
sich Blau an, während
die Bereiche, die von Endothel überzogen
sind, ungefärbt
bleiben. Am Ende der Inkubationszeit wurden die Kaninchen euthanasiert
und die abdominelle und thorakale Aorta wurden herauspräpariert,
gespült,
und über
Nacht in 10 % TCA bei Raumtemperatur fixiert. Die Aorten wurden
dann sehr gründlich
mit physiologischer Kochsalzlösung
gespült,
gewogen, gezählt,
trocken getupft und zur Sichtbarmachung des Musters der radiomarkierten LDL-Akkumulation
in der deendothelialisierten abdominellen Aorta vom Kaninchen auf
einen Röntgenfilm
gegeben.
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Die
Immunisierung von Kaninchen gegen rekombinantes humanes LBP-2- oder
BHF-1-Peptid veränderte
das Muster der radiomarkierten LDL-Akkumulation in der ballonierten
deendothelialisierten abdominellen Aorta. Bei Bereinigung für die Dosierung
und die prozentuale Reendothelialisierung wiesen immunisierte, ballonierte
Kaninchen im Vergleich zu nicht immunen, ballonierten Kaninchen
eine geringere Akkumulation radiomarkierter LDL auf. Diese Ergebnisse
weisen darauf hin, dass die aktive Immunisierung gegen LBP ein wirksames
Mittel bereitstellt, mit dem die Akkumulation von LDL in der verletzten
Arterienwand modifiziert werden kann.
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BEISPIEL 20: SCREENING-MITTEL
IN MENSCHEN, DIE DIE BINDUNG ZWISCHEN LDL UND LBP INHIBIEREN
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Studien
am Menschen wurden gemäß den Standardprotokollen
der FDA zum Testen neuer Arzneimittel auf Sicherheit (Phase I),
Wirksamkeit (Phase II) und Wirksamkeit im Vergleich zu anderen Behandlungen (Phase
III) durchgeführt.
Die Probanden, die nach ihrer Einwilligung nach Aufklärung in
die Studien aufgenommen wurden, sind zwischen 18 und 70 Jahre alt.
Schwangere Frauen oder Frauen, die möglicherweise schwanger werden
könnten,
oder Probanden mit Erkrankungen mit Ausnahme der primären Atherosklerose, wie
zum Beispiel Krebs, Lebererkrankungen oder Diabetes, werden ausgeschlossen.
Zur Teilnahme an den Studien der Phase II und Phase III nach dem
FDA-Protokoll ausgewählten
Probanden leiden an einer atherosklerotischen Erkrankung, die zuvor
anhand von Standardverfahren, wie zum Beispiel Ultraschall und/oder
Angiographie dokumentiert wurde, oder von denen bekannt ist, dass
sie ein hohes Risiko aufweisen, an Atherosklerose zu erkranken,
aufgrund dessen, dass sie mindestens einen Verwandten ersten Grades
mit dokumentierter Atherosklerose haben. Die Probanden selbst weisen
normale oder abnormale Plasmalipide auf. Der initiale Test schließt 20–50 Probanden
unter dem aktiven Arzneimittel und 20–50 Probanden, die hinsichtlich
des Alters, Geschlechts und atherosklerotischen Status abgestimmt
sind, unter Placebo ein. Die Anzahl an Probanden wird anhand der
zum Erreichen von statistischer Signifikanz erforderlichen Zahl
prädeterminiert.
Endpunkte für
die Wirksamkeit des Inhibitors schließen Ultraschall-Messungen der
Carotisdicke bei Probanden mit hohem Risiko ebenso wie bei Probanden
mit bekannter Erkrankung der Carotis oder Koronararterienerkankung;
mit atherosklerotischen Ereignissen; atherosklerotische Todesfälle; und
Todesfälle
aufgrund aller Ursachen bei allen Probanden ein. Die nicht invasive
Analyse (Carotisdicke mittels Ultraschall) nach Stadler (Med. and
Biol. 22: 25–34
(1996)) wird in 6- bis 12-monatlichen Intervallen für die Dauer
von 3 Jahren durchgeführt. Atherosklerotische
Ereignisse und Todesfälle
ebenso wie die Todesfälle
aufgrund aller Ursachen sind für
den Zeitpunkt zum Jahr 3 tabellarisch angegeben.
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Die
orale Dosierung des Arzneimittels in den Studien der Phase I nach
Richtlinien der FDA liegt im Bereich von 0,01 bis 10 g/Tag und wird
anhand der Ergebnisse von Tierstudien ermittelt und auf einer pro
kg Basis extrapoliert. Basierend auf den aus Studien der Phase I
erhaltenen Daten werden der Dosisbereich und die Frequenz in den
Studien der Phasen II und III eingegrenzt. Wenn anhand der Tierstudien
bestimmt wird, dass die parenterale Verabreichung das einzig wirksame
Verfahren ist, wird die parenterale Verabreichung bei humanen Probanden
durch Injektion ebenso wie über
transdermale Routen und nasale Insufflationsrouten getestet. Das
Testen eines parenteralen Arzneimittels erfolgt nach den gleichen
Vorgaben wie das für
die orale Verabreichung.
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Der
optimale Behandlungsplan und die Dosierung für Menschen wird auf diese Weise
etabliert.
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BEISPIEL 21: BEHANDLUNG
EINES AN ATHEROSKLEROSE LEIDENDEN PATIENTEN MIT BHF-1
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Dieses
Beispiel veranschaulicht ein Verfahren zur Behandlung eines an Atherosklerose
leidenden Patienten mit einem LBP-Fragment, z. B. BHF-1, um den
Spiegel von arteriell gebundenem LDL bei dem Patienten zu senken.
BHF-1 wird wie hierin beschrieben gewonnen. Der BHF-1 wird an den
Säuger
intravenös
als ein Bolus oder als eine Injektion in einer Konzentration von
0,5–10
mg/kg Körpergewicht
verabreicht. Derartige Verabreichungen werden unbegrenzt lange wiederholt,
um die Entwicklung oder Progression einer symptomatischen Atherosklerose
zu verhindern, genau wie dies derzeit mit Cholesterinsenkenden Arzneimitteln
getan wird. Stabile Probanden werden zweimal jährlich zur Bewertung der Ausbreitung
von jedweder atherosklerotischer Erkrankung, durch körperliche
Untersuchung und nicht invasive Studien, wie zum Beispiel die Carotisdicke,
Ultraschall und/oder Gammakamera-Bildgebung der wichtigsten Arterien,
zur Bestimmung, ob atherosklerotische Läsionen vorliegen, und– wenn sie
vorbestehend sind– ob
sie sich zurückgebildet
haben oder progredient sind, untersucht. Ein derartiges Regimen
führt zur
Behandlung der Atherosklerose.
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Der
Fachmann wird dazu in der Lage sein, unter Verwendung von nicht
mehr als Routineexperimentierung, viele Äquivalente der hierin beschriebenen
erfindungsgemäßen spezifischen
Ausführungsformen
zu ermitteln. Es besteht die Absicht, dass diese und alle anderen Äquivalente
in den folgenden Ansprüchen
abgedeckt sind. SEQUENZPROTOKOLL