DE69734197T2 - Katalytische hydrogenolyse von organischen thiocyanaten und disulfiden zu thiolen - Google Patents

Katalytische hydrogenolyse von organischen thiocyanaten und disulfiden zu thiolen Download PDF

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Description

  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur katalytischen Hydrogenolyse von organischen Thiocyanaten und Disulfiden, um Thiole herzustellen.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Herkömmliche Verfahren für die Synthese organischer Thiole verwenden Hydride, wie Lithiumaluminiumhydrid oder Zn-HCl, als Reduktionsmittel, um organische Thiocyanate oder Sulfide in Thiole umzuwandeln. Ein übliches industrielles Verfahren für die Thiolsynthese schließt die Umsetzung eines Alkylhalogenids mit Thioharnstoff ein, was ein Isothiuroniumsalz ergibt, das mit Alkali oder hochmolekularem Amin gespalten wird, was das Thiol ergibt. Thioharnstoff ist ein Karzinogen, das bei Einwirkung potentiell gefährlich ist, und erfordert aus Sicherheitsgründen spezielle Ausrüstungen und Aufwendungen, beispielsweise Verbrennungsöfen.
  • Das im US-Patent Nr. 5,202,443 beschriebene Verfahren, das den letzten Schritt bei der Herstellung einer therapeutischen Zusammensetzung darstellt, wandelt ein Thiolderivat durch Hydrogenolyse mittels eines Palladium-auf-Kohle-Katalysators in das entsprechende Thiol um. Es wird kein Modifizierungsmetall verwendet. Es werden relativ niedrige Ausbeuten erhalten, selbst wenn hohe Katalysatoranteile verwendet werden.
  • Es besteht ein Bedarf an einem preiswerten und im Hinblick auf die Umwelt akzeptablen Verfahren für die Herstellung von organischen Thiolen aus Thiocyanaten und Disulfiden mit hoher Ausbeute. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung erfüllt diesen Bedarf.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung umfasst ein Verfahren für die Herstellung von Thiolen der Formel I. R1-(X)a-SH I,wobei
    X für (CH2)m steht, wobei m für 1 oder 2 steht;
    a für null oder 1 steht;
    R1 für folgendes steht:
    lineares, verzweigtes oder cyclisches C1-C30-Alkyl, das optional mit einem C1- bis C30-Perfluoralkyl substituiert ist;
    C1-C30-Perfluoralkyl;
    H-D-G oder F-E-G, wobei
    D für -(CH2)b- steht;
    E für -(CF2)b- steht;
    G für -[A-(CH2)c]d]-(CH2)e-, -[A-(CF2)c]d-(CF2)e-; -[A-(CF2)c]d-(CH2)e- oder -[A-(CH2)c]d-(CF2)e- steht;
    wobei jedes A unabhängig ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus N(R3)-, -C(O)N(R3)-, -CO2-, -SO2N(R3)-, -O- und -S-; wobei R3 für H, C1-C30-Alkyl oder C1-C30-Perflouralkyl steht; jedes b und jedes e unabhängig null oder eine positive ganze Zahl von 1 bis 29 ist, und c und d jeweils unabhängig voneinander positive ganze Zahlen von 1 bis 30 sind, mit der Maßgabe, dass b + e + (c × d) kleiner oder gleich 30 ist; und
    C6-C30-Aryl, das optional mit C1-C24-Alkyl, C1-C24-Perfluoralkyl, F, Br, Cl, N(R3)2, CON(R3)2, CO2(R3), CO(R3), CO(R3), SO2N(R3)2, O(R3) oder S(R3) substituiert ist, wobei R3 für H, C1-C30-Alkyl oder C1-C30-Perfluoralkyl steht;
    wobei das Verfahren das Umsetzen von Wasserstoff mit
    • A. einem Thiocyanat der Formel III R-(X)a-SCN III,worin R für R1 wie oben definiert steht, und X und a wie oben für Formel I definiert sind, in Anwesenheit eines Katalysators, der ein Metall der Gruppe VIII oder eine Mischung davon enthält, in Anwesenheit eines Modifizierungsmetalls, das ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus einem Metall der Gruppe IB, der Gruppe IIB, der Gruppe IIIA, der Gruppe IVA, der Gruppe VA und der Gruppe VIA oder einer Mischung davon, wobei der Katalysator einen porösen unlöslichen Träger aufweist, umfasst.
  • Die vorliegende Erfindung schließt ferner die Herstellung eines Thiols der Formel I wie oben definiert ein, was das Umsetzen von Wasserstoff mit einem Disulfid der Formel IV R-(X)a-S-S-(X)a-R IVworin R für R1 wie oben definiert steht und X und a wie oben für Formel I definiert sind, in Anwesenheit eines Katalysators, der ein Metall der Gruppe VIII oder eine Mischung davon in Anwesenheit eines Modifizierungsmetalls, das ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus einem Metall der Gruppe IB, der Gruppe IIB, der Gruppe IIIA, der Gruppe IVA, der Gruppe VA und der Gruppe VIA, wobei der Katalysator einen porösen, unlöslichen Träger aufweist, umfasst.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung eignet sich für die Hydrogenolyse von vielen organischen Thiocyanaten und Disulfiden. Geeignete Thiocyanate und Disulfide zum Gebrauch als Reaktanten hierin schließen jene der Formel III bzw. IV, R-(X)a-SCN III R-(X)a-S-S-(X)a-R IV ein, wobei X für (CH2)m steht, wobei m für 1 oder 2 steht, a für null oder 1 steht und R ein organisches Radikal ist wie oben für R1 definiert. Zum Beispiel ist R gleich R1 und ist ein Alkylradikal mit 1 bis etwa 30 Kohlenstoffen, einschließlich von linearen, verzweigten oder cyclischen Strukturen, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Isopropyl, Isobutyl, sek-Butyl, tert-Butyl, Cyclopropyl oder Cyclobutyl. R ist auch eine Perfluoralkylgruppe mit 1 bis etwa 30 Kohlenstoffen, wie Perfluorbutyl, Perfluorbutylethyl oder Perfluorhexylethyl. Solche Zusammensetzungen sind als Fluortelomer-Zwischenstufen von E. I. du Pont de Nemours and Company, Wilmington, DE, als "ZONYL"-Fluor-Zwischenverbindungen erhältlich.
  • R steht auch für H-D-G oder F-E-G, wobei D für -(CH2)b- steht; E für -(CF2)b- steht und G für -[A-(CH2)c]d-(CH2)e-, -[A-(CF2)c]d-(CF2)e-, -[A-(CF2)c]d-(CH2)e- oder -[A-(CH2)c]d-(CF2)e- steht. Jedes A ist unabhängig ausgewählt aus -N(R3)-, -C(O)N(R3)-, -CO2-, -SO2N(R3)-, -O- und -S-, wobei R3 für H, C, C1-C30-Alkyl oder C1-C30-Perfluoralkyl steht; b und e jeweils unabhängig voneinander für null oder eine positive ganze Zahl von 1 bis 29 stehen, und c und d jeweils unabhängig voneinander für eine positive ganze Zahl von 1 bis 30 stehen, vorausgesetzt, dass b + e + (c × d) kleiner oder gleich 30 ist.
  • Deshalb schließt R Folgendes ein:
    • 1) H(CH2)b-[A-(CH2)c]d-(CH2)e-
    • 2) F(CF2)b-[A-(CF2)c]d-(CF2)e-
    • 3) H(CH2)b-[A-(CF2)c]d-(CF2)e-
    • 4) F(CF2)b-[A-(CH2)c]d-(CH2)e-
    • 5) H(CH2)b-[A-(CF2)c]d-(CH2)e-
    • 6) H(CH2)b-[A-(CH2)c]d-(CF2)e-
    • 7) F(CF2)b-[A-(CH2)c]d-(CF2)e-
    • 8) F(CF2)b-[A-(CF2)c]d-(CH2)e-
  • Außerdem steht R für ein Arylradikal von 6 bis etwa 30 Kohlenstoffen und schließt Phenyl, Naphthyl, Biphenyl und dergleichen oder ein substituiertes Arylradikal ein. Typische Substituenten sind eine Alkylgruppe mit 1 bis etwa 24 Kohlenstoffen, wie Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Isopropyl, Isobutyl, sek-Butyl, tert-Butyl, Cyclopropyl, Cyclobutyl und dergleichen; eine Perfluoralkylgruppe mit 1 bis etwa 24 Kohlenstoffen, wie Perfluorbutyl, Perfluorbutylmethyl, Perfluorhexylmethyl, Perfluorbutylethyl oder Perfluorphenylethyl; N(R2); C(O)N(R2); CO2(R3); CO(R3); F; Cl; Br; SO2N(R3)2; O(R2) und S(R3), wobei R3 für H, C1-C20-Alkyl oder C1-C30-Perfluoralkyl steht.
  • Bevorzugte Reaktanten hierin sind Telomer B-Thiocyanat und Telomer B-Di-sulfid. Diese Reaktanten sind Beispiele für die Formeln III und IV, wobei a für eins steht. Der Ausdruck „Telomer B-Thiocyanat" wird hierin verwendet, um F(CF2)x(CH2)y-SCN zu bezeichnen, wobei x für 4 bis 20 steht und y für 2 steht, oder Mischungen davon. Der Ausdruck „Telomer B-Disulfid" wird hierin verwendet, um F(CF2)x(CH2)y-S-S-(CH2)x(CF2)yF zu bezeichnen, worin x 4 bis 20 ist, und y 2 ist, oder Mischungen davon.
  • Vorzugsweise steht x für 6, 8, 10 oder 12, wie in Perfluorhexyl, Perfluoroctyl, Perfluordecyl und Perfluordodecyl.
  • Bevorzugte Kohlenstoffketten-Längenverteilungen für x in Telomer B-Thiocyanat und Telomer B-Disulfid, wenn sie als Mischungen vorliegen, sind wie folgt:
    • 1) C4 – 6%, C6 – 56%, C8 – 26%, C10 – 8% und C1 2 – 4%;
    • 2) C4 – 0,2%, C6 – 33%, C8 – 35%, C10 – 19% und C1 2 – 12,8%;
    • 3) C4 – 0,2%, C6 – 2%, C8 – 54%, C10 – 30%, C12 – 10%, C14 – 3% und C16 – 0,8%.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung liefert normalerweise sehr hohe Ausbeuten (98–100 Gew.-%). Zum Beispiel wird das Thiol 2-Perfluorhexyl-1-ethanthiol durch Hydrogenolyse von Fluortelomer-Zwischenstufen wie 2-Perfluorhexylethanthiocyanat oder Bis(2-perfluorhexylethan)disulfid mit einer Ausbeute von 98–100 Gew.-% erhalten.
  • Ein Metall der Gruppe VIII oder eine Mischung davon plus einem Modifizierungsmetall, das ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Gruppe IB, Gruppe IIB, Gruppe IIIA, Gruppe IVA, Gruppe VA und Gruppe VIA oder eine Mischung davon, wird für die Hydrogenolyse von Thiocyanat oder Disulfid verwendet. Der Katalysator weist einen Träger aus porösem inertem Material auf, das in Lösemitteln, die in dem Verfahren verwendet werden können, unlöslich ist. Die bevorzugten katalytischen Metalle sind Pd, Pt und Ru, und die bevorzugten Modifizierungsmetalle sind Cu, Ag, Au, Sn, Pb, Bi, In, Tl, S, Se und Te. Materialien, die sich als Träger eignen, schließen Aktivkohle, Aluminiumoxid, Siliciumoxid, Silica-Alumina, Zirconiumoxid, Titanoxid, Calciumcarbonat, Zeolithe und Magnesiumoxid ein.
  • Der Katalysator umfasst zu etwa 1 bis etwa 20 Gew.-% Metall der Gruppe VII und zu etwa 0,1 bis etwa 5 Gew.-% Modifizierungsmetall, wobei der Rest aus der Trägerkomponente besteht. Eine bevorzugte Zusammensetzung ist 1–20 Gew.-% Pd und 0,1 bis 1 Gew.-% Sn auf Aktivkohle. Es ist auch bevorzugt, dass das Metall der Gruppe VIII vor der Verwendung mit einem Reduktionsmittel wie Wasserstoff vorab reduziert wird.
  • Lösemittel, die zur Verwendung im Verfahren der vorliegenden Erfindung geeignet sind, lösen das Substrat ganz oder zumindest teilweise auf und lösen das Produkt vollständig auf, aber nicht den Katalysator oder dessen Träger. Das Lösemittel unterliegt keiner Hydrogenolyse oder reduktiven Hydrierung, was zur Bildung von unerwünschten Nebenprodukten führen könnte, wodurch die Gewinnung eines gewünschten Produkts komplizierter werden würde. Ferner hat ein geeignetes Lösemittel keinen negativen Einfluss auf die Aktivität des Katalysators. Lösemittel, eine dielektrische Konstante von mehr als 2 aufweisen, sind bevorzugt. Die besten Ergebnisse in Bezug auf Reaktionstempo und Ausbeute an gewünschtem Thiol werden normalerweise mit den am stärksten polaren Lösemitteln erhalten. Beispiele für geeignete Lösemittel sind Tetrahydrofuran, Acetonitril, Dichlormethan, Ethylacetat, 1,1-Bis(3,4-dimethylphenyl)ethan, o-Dichlorbenzol und deren Mischungen mit Wasser, wobei sich der Vorteil des Letztgenannten am deutlichsten im Falle eines niedrigpolaren Lösemittels zeigt. Alternativ kann das Verfahren in Abwesenheit eines Lösemittels durchgeführt werden.
  • Das Verfahren wird normalerweise in einem Druckgefäß durchgeführt, das mit einer Heizung, einem Rührer oder einem Schüttler, mit Druck- und Temperaturmessgeräten und Einlass-/Auslassverbindungen mit mengengeregelten Gasversorgungsleitungen ausgestattet ist. Die Reaktanten sind nicht korrosiv, so dass leicht verfügbare preiswerte Materialien, wie Weich- oder Edelstahl, für den Reaktor und die Zusatzausrüstung verwendet werden können.
  • Die folgenden Konzentrationsbereiche der Komponenten werden als Gewichtsprozent auf Basis der Gesamtbeschickung für den Reaktor angegeben. Die bevorzugten Bereiche sind jene, die eine möglichst sparsame Durchführung des Verfahrens im Verhältnis zur Kapazität des Reaktors und der Ausbeute des gewünschten Produkts zur Folge haben. Die anfängliche Substratbeschickung für den Reaktor, R-(X)a-SCN oder R-(X)a-S-S(X)a-R, liegt bei etwa 5% bis etwa 99,9%, in der Regel bei 30% bis 60%. Der Katalysator macht etwa 0,1% bis etwa 5% aus, und die übrigen Teile bestehen aus Lösemittel, falls überhaupt, das bis zu 80 Gew.-% Wasser enthält. Das Molverhältnis von Substrat zu Katalysator liegt in der Regel zwischen 25 : 1 und 2000 : 1, bezogen auf den Gehalt des Katalysators an Metall der Gruppe VIII.
  • Der Reaktor wird in der Regel mehrmals bei Umgebungsdruck mit einem nicht-oxidierenden Gas gespült, wobei Stickstoff bevorzugt ist, weil er am preisgünstigsten ist. Daran schließt sich ein mehrmaliges Spülen mit Wasserstoff an. Der Reaktor wird dann geschlossen und der Inhalt wird auf die gewünschte Temperatur zwischen etwa 50°C und etwa 250°C erwärmt, während er durch Rühren oder Schütteln gründlich gemischt wird. Vorzugsweise wird der Reaktor mit einem leistungsstarken Rührer bei 800–1800 U/min gerührt. Der Wasserstoffdruck wird dann auf die gewünschte Höhe zwischen etwa 14 × 105 und etwa 70 × 105 Pa eingestellt, obwohl auch ein höherer Druck bis zur Sicherheitsgrenze des Reaktors verwendet werden kann. Temperatur und Druck werden gehalten, während die Reaktanten ständig gerührt werden, bis kein weiterer Wasserstoffverbrauch stattfindet.
  • Während dieses Verfahrensschritts ist der Reaktor geschlossen und der Wasserstoffdruck wird durch zugefügten Wasserstoff entsprechend dem Verbrauch in der Reaktion beibehalten. Alternativ wird Wasserstoff kontinuierlich durch den Reaktor geleitet, während der Wasserstoffdruck im Reaktor während des Hydrogenolyseschritts immer auf der gewünschten Höhe gehalten wird. Die Verwendung von Wasserstoff als Spülung während des Verfahrens ist vorteilhaft, da dadurch unerwünschte Nebenprodukte entfernt werden, die den Katalysator vergiften können, wie HCN aus der Hydrogenolyse von Thiocyanaten, wodurch die Katalysatorleistung durch Verlängern der Standzeit des Katalysators verbessert wird. An das Verfahren schließt sich eine Überwachung des Wasserstoffverbrauchs oder eine Probenahme der flüssigen Lösung an, und das Verfahren ist nach etwa 1 bis etwa 15 Stunden abgeschlossen, je nach dem teilchenförmigen Substrat und der Temperatur und dem Druck, bei denen die Reaktion durchgeführt wird.
  • Die Temperatur und der Druck werden dann auf Umgebungsbedingungen eingestellt, und der Reaktor wird mehrmals mit einem nicht-oxidierenden Gas gespült, bis er frei von Wasserstoff ist. Der Reaktor wird dann entleert, und der Katalysator wird durch Filtern, Dekantieren oder Zentrifugieren vom Lösemittel und vom Produkt getrennt, wobei Filtern in der Regel bevorzugt ist, weil es am wirtschaftlichsten ist. Das Lösemittel wird dann durch Destillation oder Extraktion getrennt. Die Destillation ist normalerweise das einfachste und wirtschaftlichste Verfahren. Organisches Thiol, das anhand eines der genannten Verfahren gewonnen wurde, wird anhand von herkömmlichen Verfahren gereinigt und analysiert.
  • Das Verfahren der vorliegenden Erfindung ist geeignet, um organische Thiole herzustellen. Organische Thiole sind für die Herstellung von Detergentien und als Zwischenstufen für die Synthese einer Reihe von organischen Verbindungen, wie therapeutischen Produkten, zum Beispiel Mercaptoacylprolinen, potenten Inhibitoren von Angiotensin-umwandelnden Enzymen, die zur Behandlung von Hochdruck und Herzerkrankung eingesetzt werden, nützlich. Fluorierte Thiole sind zum Beispiel als feuer löschende Substanzen für Ölbrände auf Wasseroberflächen und als Zusatz für Papierprodukte oder für Textilausrüstungen geeignet.
  • BEISPIELE
  • In den folgenden Beispielen wird unter „Umwandlung" der Mol%-Anteil von verbrauchtem R-(X)a-SCN oder R-(X)a-S-S-(X)a-R verstanden; „Selektivität" ist definiert als Mol% erzeugtes R-(X)a-SH, geteilt durch den Molverbrauch an R-(X)a-SCN oder R-(X)aS-S-(X)a-R × 100%. Ausbeute steht für die Mol% an R-(X)a-SH, die bezogen auf das Ausgangs-R-(X)a-SCN oder -R-(X)a-S-S-(X)a-R verbraucht wurden.
  • BEISPIEL 1
  • Herstellung von 2-Perfluorhexylethanthiol (I) durch Hydrogenolyse von 2-Perfluorhexylethanthiocyanat (II)
  • Ein 400 cm3-Edelstahl-Schüttelgefäß, das mit einer Heizung, Druck- und Temperaturfühlern und Einlass-/Auslassanschlüssen mit mengengeregelten Gasversorgungsleitungen ausgestattet war, wurde mit 150 g (0,37 Mol) (C6F13CH2CH2SCN); 200 g Tetrahydrofuran, (A.C.S.-Reagensgüte, erhältlich von J. T. Baker); 2,0 g vorab reduziertem Katalysator (5 Gew.-% Pd–0,3 Gew.-% Sn auf Aktivkohleträger) und 2,0 g Biphenyl (erhältlich von Aldrich) (interner Standard für gaschromatographische Analysen) beschickt. Das Molverhältnis Substrat/Katalysator war 394, bezogen auf Pd-Metall.
  • Das Gefäß wurde dreimal mit Stickstoff gespült, um jeglichen Sauerstoff zu entfernen, gefolgt von dreimaligem Spülen mit Wasserstoff. Dann wurde der Wasserstoffdruck auf etwa 14 × 105 Pascal bei Raumtemperatur eingestellt, und die Reaktanten wurden auf 125°C gebracht. Der Wasserstoffdruck wurde auf 26,7 × 105 Pascal erhöht, und das Gefäß wurde unter Beibehaltung dieser Bedingungen geschüttelt, bis kein weiterer Wasserstoffverbrauch stattfand, was etwa zwölf Stunden in Anspruch nahm. Nachdem die Hydrogenolyse abgeschlossen war, wurden Temperatur und Druck auf Umgebungsbedingungen eingestellt, und jeglicher zurückgebliebener Wasserstoff wurde durch dreimaliges Spülen des Gefäßes mit Stickstoff entfernt. Eine Probe wurde entnommen, und die GC-Analyse zeigte eine 100%-ige Umwandlung von (II) mit einer 98,2%-igen Selektivität für Produkt (I). Es wurde kein Disulfid nachgewiesen.
  • Das Gefäß wurde geleert, und der Inhalt wurde gefiltert, um den Katalysator zu isolieren. Tetrahydrofuran wurde durch Destillation bei Atmosphärendruck gewonnen. Das Produkt (I) wurde durch Vakuumdestillation gereinigt, und 128 g wurden erhalten, was einer Ausbeute von 91% entsprach. Eine Analyse durch GC und Proton-NMR zeigte eine Reinheit des Produkts von 99,9%.
  • BEISPIEL 2
  • Herstellung von 2-Perfluorhexylethanthiol (I) durch Hydrogenolyse von 2-Perfluorhexylethanthiocyanat (II)
  • Dieses Beispiel soll die Wirkung der Verwendung eines Pd-Katalysators, der keine Modifizierungsmetallkomponente enthält, erläutern. Die Reaktion wurde unter Verwendung der gleichen Materialien und Mengen wie in Beispiel 1 verwendet durchgeführt, abgesehen davon, dass es sich bei dem vorreduzierten Katalysator um 5 Gew.-% Pd (2,0 g) auf einem Aktivkohleträger handelte. Die Reaktor- und Verfahrensbedingungen waren mit jenen, die in Beispiel 1 beschrieben sind, identisch. Eine Probe wurde nach Abschluss der Hydrogenolyse aus dem Reaktor entnommen, und die GC-Analyse zeigte eine 73,6%-ige Umwandlung von (II) mit einer nur 26,2%-igen Selektivität für Produkt (I) und einer 57,3%-igen Selektivität für die Bildung eines Disulfids. Der Pd-Katalysator lieferte eine erheblich geringere Umwandlung von (II) und eine viel geringere Selektivität für die Produktion von (I). Die Bildung einer großen Menge an Disulfid würde einen Trennungsschritt erfordern, um eine viel niedrigere Ausbeute an (I) zu gewinnen als die in Beispiel 1 erhaltene.
  • BEISPIEL 3
  • Herstellung von 2-Perfluorhexylmercaptoethan (I) durch Hydrogenolyse von Bis(2-perfluorhexylethan)disulfid (III).
  • Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde mit einer Anfangsbeschickung des Schüttelgefäßes von 70,1 g (0,093 Mol) (III) (C6F13CH2CH2S-)2, 50 g Tetrahydrofuran, 0,5 g vorreduziertem Katalysator (5 Gew.-% P–0,3 Gew.-% Sn auf Aktivkohleträger) und 2,0 g Biphenyl durchgeführt. Das Molverhältnis Substrat/Katalysator betrug 388.
  • Nach Abschluss der Hydrogenolyse zeigte eine aus dem Gefäß entnommene und mittels GC analysierte Probe eine 100%ige Umwandlung von (III) mit einer 92,8%-igen Selektivität für Produkt (I).
  • BEISPIELE 4–10
  • Die unter Verwendung von verschiedenen Lösemitteln erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Die Reaktor- und Verfahrensbedingungen waren mit jenen, die in Beispiel 1 beschrieben sind, identisch, ebenso wie das Substrat und der Katalysator, und es wurden dieselben Mengen in den Reaktor gegeben wie sie in Beispiel 1 verwendet wurden.
  • Tabelle 1 Hydrogenolyse von (I) in verschiedenen Lösemitteln
    Figure 00110001
  • BEISPIEL 11
  • Herstellung von 2-Perfluorhexylethanthiol (I) durch Hydrogenolyse von 2-Perfluorhexylethanthiocyanat (II)
  • Ein 400 cm3-Schüttelgefäß, wie in Beispiel 1 beschrieben, wurde mit 75,0 g (0,185 Mol) (II), 100 g Dichlormethan, 100 g Wasser, 0,5 g vorreduziertem Katalysator (5 Gew.-% Pd–0,3 Gew.-% Sn) auf Aktivkohleträger) und 2,0 g Biphenyl (interner Standard für die GC-Analyse) beschickt.
  • Das Verfahren war das gleiche wie in Beispiel 1 beschrieben, außer dass die Reaktion 12 Stunden lang bei 150°C 26,7 × 105 Pascal durchgeführt wurde. Nach Abschluss der Reaktion zeigte eine Probe, die anhand von GC analysiert worden war, eine 100%-ige Umwandlung von (II) mit einer 99%-igen Selektivität für Produkt (I). Es wurde eine geringe Menge (1%) Disulfid nachgewiesen.
  • BEISPIEL 12
  • Herstellung von Telomers B-Thiol durch Hydrogenolyse von Telomer B-Thiocyanat
  • Ein 400 cm3-Schüttelgefäß wie in Beispiel 1 beschrieben wurde mit 54,5 g (0,108 Mol) Telomer B-Thiocyanat (Zonyl®, MW = 505), geliefert von E. I. du Pont de Nemours and Co., Wilmington, DE, 72 g Dichlormethan, 72 g Wasser, 0,25 g vorreduziertem Katalysator (5 Gew.-% Pd–0,5 Gew.-% Sn auf Aktivkohleträger) und 1,0 g Biphenyl (interner Standard für die GC-Analyse) beschickt.
  • Das Verfahren war das gleiche wie in Beispiel 11 beschrieben. Nach Abschluss der Reaktion zeigte eine mittels GC analysierte Probe eine 99%-ige Umwandlung von Telomer B-Thiocyanat mit einer 99,5%-igen Selektivität für die Produktion von Telomer B-Thiol. Es wurde auch eine kleine Menge (0,5%) Telomer B-Disulfid erhalten.
  • BEISPIEL 13
  • Herstellung von n-Octylthiol (I) durch Hydrogenolyse von n-Octylthiocyanat (II)
  • Ein 400 cm3-Schüttelgefäß wie in Beispiel 1 beschrieben wurde mit 20,0 g (0,117 Mol) (II), 180 g Tetrahydrofuran, 2,00 g vorreduziertem Katalysator (5 Gew.-% Pd–0,5 Gew.-% Sn auf Aktivkohleträger) und 1,0 g ortho-Dichlorbenzol (interner Standard für die GC-Analyse) beschickt. Der Wasserstoffdruck wurde auf 26,7 × 105 Pa bei Raumtemperatur eingestellt, und die Reaktanten wurden auf 150°C gebracht. Der Wasserstoffdruck wurde auf 70 × 105 Pa erhöht und die Umsetzung wurde 12 Stunden lang durchgeführt. Am Ende der Reaktion wies eine mittels GC analysierte Probe eine 99,6%-ige Umwandlung von (II) zu (I) (92% Selektivität) und n-Octyldisulfid (6% Selektivität) auf.
  • BEISPIEL 14
  • Herstellung von Benzylthiol (I) durch Hydrogenolyse von Benzyldisulfid (II)
  • Ein 400 cm3-Schüttelgefäß wie in Beispiel 1 beschrieben wurde mit 12,3 g (0,05 Mol) (II), 100 g Tetrahydrofuran, 1,0 g vorreduziertem Katalysator (5 Gew.-% Pd–0,5 Gew.-% Sn auf Aktivkohleträger) und 1,0 g Biphenyl (interner Standard für die GC-Analyse) beschickt. Der Wasserstoffdruck wurde auf 26,7 × 105 Pa bei Raumtemperatur eingestellt, und die Reaktanten wurden auf 150°C gebracht. Der Wasserstoffdruck wurde auf 70 × 105 Pa erhöht, und die Umsetzung wurde 12 Stunden lang durchgeführt. Am Ende der Reaktion zeigte eine mittels GC analysierte Probe eine 91%-ige Umwandlung von (II) zu (I) (87% Selektivität) und Toluol (17% Selektivität).
  • BEISPIEL 15
  • Herstellung von 2-Perfluorhexylethanthiol (I) durch Hydrogenolyse von 2-Perfluorhexylethanthiocyanat (II)
  • Ein 1 Liter-Hastelloy-Autoklav, der mit einem Rührer, einem Thermoelement, einem Tauchrohr und Gaseinlass- und -auslassanschlüssen ausgerüstet war, wurde mit 225 g (0,555 Mol) (II), 300 g Ethylacetat, 1,3 g reduziertem Katalysator (5 Gew.-% Pd–0,5 Gew.-% Sn auf Aktivkohleträger) und 3,00 g Biphenyl (interner Standard für die GC-Analyse) beschickt. Das Gefäß wurde dreimal mit Stickstoff gespült, um jeglichen Sauerstoff zu entfernen. Der Autoklav wurde mit Wasserstoff auf einen Druck von 26,7 × 105 Pa gebracht, und der Wasserstoffbeschickungs-Mengenregler wurde für eine kontinuierliche Wasserstoffspülung durch den Autoklaven unter Rühren bei 1100 UpM auf 0,3 Standardliter pro Minute eingestellt.
  • Die Reaktionsmischung wurde bei 26,7 × 105 Pa konstantem Druck auf 175°C erwärmt. Die Reaktion wurde unter diesen Bedingungen vier Stunden lang durchgeführt und dann auf Raumtemperatur abgekühlt. Dann wurde die Mischung mit Stickstoff auf einen Druck von 6,7 × 105 Pa gebracht und mehrmals entlüftet. Die GC-Analyse zeigte eine 100%-ige Umwandlung von (II) zu (I) (96% Selektivität).
  • BEISPIEL 16
  • Herstellung von Telomer B-Thiol durch Hydrogenolyse von Telomer B-Thiocyanat
  • Derselbe 1 Liter-Autoklav wie in Beispiel 15 beschrieben wurde mit 218 g (0,432 Mol) Telomer B-Thiocyanat (Zony1 TTS, MW = 505), geliefert von E. I. du Pont de Nemours and Co., Wilmington, DE, 218 g Ethylacetat, 1,0 g vorreduziertem Katalysator (5 Gew.-% Pd–0,5 Gew.-% Sn auf Aktivkohleträger) und 3,00 g Biphenyl (interner Standard für die GC-Analyse) beschickt. Die Reaktionsmischung wurde bei einem konstanten Druck von 26,7 × 105 Pa vier Stunden lang auf 175°C erwärmt. Die GC-Analyse zeigte eine 100%-ige Umwandlung von Telomer B-Thiocyanat in Telomer B-Thiol (99% Selektivität) und Telomer B-Disulfid (1% Selektivität).
  • BEISPIEL 17
  • Herstellung von Telomer B-Thiol durch Hydrogenolyse von Telomer B-Thiocyanat
  • Der Autoklav und die Reaktanten, die verwendet wurden, waren die gleichen wie in Beispiel 16, aber die Reaktionsmischung wurde bei 175°C bei einem konstanten Wasserstoffdruck von 46,7 × 105 Pa 1,5 Stunden lang erwärmt. Die GC-Analyse zeigte eine 100%-ige Umwandlung von Telomer B-Thiocyanat in Telomer B-Thiol (99% Selektivität) und Telomer B-Disulfid (1% Selektivität).
  • BEISPIEL 18
  • Herstellung von Telomer B-Thiol durch Hydrogenolyse von Telomer B-Thiocyanat
  • Der Autoklav, die Reaktanten und die Bedingungen waren die gleichen wie in Beispiel 17, abgesehen davon, dass die 1,0 g vorreduzierten Katalysators (5 Gew.-% Pd–0,5 Gew.-% Sn auf aktiviertem Träger) durch 1,0 g vorreduziertes 5 Gew.-% Pd auf Aktivkohleträger ersetzt wurden. Die GC-Analyse zeigte eine 91%-ige Umwandlung von Telomer B-Thiocyanat in Telomer B-Thiol (89% Selektivität) und Telomer B-Disulfid (10% Selektivität).

Claims (9)

  1. Verfahren zur Herstellung eines Thiols der Formel I R1-(X)a-SH I,wobei X für (CH2)m steht, wobei m für 1 oder 2 steht; a für null oder 1 steht; R1 für folgendes steht: lineares, verzweigtes oder cyclisches C1-C30-Alkyl, das optional mit einem C1-C30-Perfluoralkyl substituiert ist; C1-C30-Perfluoralkyl; H-D-G oder F-E-G, wobei D für -(CH2)b- steht; E für -(CF2)b- steht; G für -[A-(CH2)c]d-(CH2)e-, -[A-(CF2)c]d-(CF2)e-, -[A-(CF2)c]d-(CH2)e- oder -[A-(CH2)c]d-(CF2)e- steht; wobei jedes A unabhängig ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus -N(R3)-, -C(O)N(R3)-, -CO2-, -SO2N(R3)-, -O- und -S-; wobei R3 für H, C1-C30-Alkyl oder C1-C30-Perflouralkyl steht; jedes b und jedes e unabhängig null oder eine positive ganze Zahl von 1 bis 29 ist, und jedes c und d unabhängig eine positive ganze Zahl von 1 bis 30 ist, mit der Maßgabe, daß b + e + (c × d) kleiner oder gleich 30 ist; und C6-C30-Aryl, das optional mit C1-C24-Alkyl, C1-C24-Perfluoralkyl, F, Br, Cl, N(R3)2, CON(R3)2, CO2(R3), CO(R3), CO(R3), SO2N(R3)2, O(R3) oder S(R3) substituiert ist, wobei R3 für H, C1-C30-Alkyl oder C1-C30-Perfluoralkyl steht; wobei das Verfahren das Umsetzen von Wasserstoff mit A. einem Thiocyanat der Formel III R-(X)a-SCN IIIoder B. einem Disulfid der Formel IV R-(X)a-S-S-(X)H-R IVumfaßt, wobei R für R1 steht, wie oben definiert, und X und a wie oben definiert sind, wobei die Umsetzung mit Thiocyanat oder mit Disulfid in Anwesenheit eines Katalysators, der ein Metall der Gruppe VIII oder eine Mischung davon enthält, in Anwesenheit eines Modifizierungsmetalls durchgeführt wird, das ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus einem Metall der Gruppe IB, der Gruppe IIB, der Gruppe IIIA, der Gruppe IVA und Gruppe VA oder einer Mischung davon, wobei der Katalysator einen porösen unlöslichen Träger aufweist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Katalysator der Gruppe VIII ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Pd, Pt und Ru, und das Modifizierungsmetall ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Cu, Ag, Au, Sn, Pb, Bi, In, Tl, S, Se und Te.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der Träger für den Katalysator Aktivkohle, Aluminiumoxid, Siliciumoxid, Silica-Alumina, Zirconiumoxid, Titanoxid, Calciumcarbonat, Zeolith oder Magnesiumoxid ist.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei für den Katalysator das Metall der Gruppe VIII zu 1 bis 20 Gew.-% vorhanden ist, und das Modifizierungsmetall zu 0,1 bis etwa 5 Gew.-% vorhanden ist.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei das Thiocyanat oder Disulfid zu 5 bis 99,9 Gew.-% vorhanden ist und der Katalysator zu 0,1 bis 5 Gew.-% vorhanden ist.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, durchgeführt unter Rühren bei einer Temperatur von 50°C bis 250°C und einem Druck von 14 × 105 bis 70 × 105 Pa.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, durchgeführt in einem Lösemittel mit einer dielektrischen Konstante von über 2.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei das Lösemittel Ethylacetat ist, und der Katalysator vorreduziertes Pd/Sn auf Aktivkohle ist.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei das Thiocyanat Telomer B-Thiocyanat ist, oder das Disulfid Telomer B-Disulfid ist.
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