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Die
Erfindung betrifft eine Gehhilfevorrichtung, welche einer Person
mit Gehschwierigkeiten, wie Beinlähmung oder andere, Mittel zum
Selbstgehen zur Verfügung
stellt.
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Die
konventionell dominant genutzte Gehhilfevorrichtung zum Selbstgehen,
welche von einer Person mit Gehschwierigkeiten, die an Gefühlslähmung oder
Verlust an Muskelfunktion beidbeinig oder im Unterleib aufgrund
von Wirbelsäulenschäden leidet,
anzulegen ist, ist für „Großes-Schwunggehen" ausgelegt, bei dem
die Hüftgelenke
fixiert sind und beide Beine simultan vorwärts geschwenkt werden, wobei
das Körpergewicht
von Krücken
getragen wird. Dies erfordert jedoch, daß der Benutzer sehr hohe Energie
aufwendet, was das Zurücklegen
längerer Distanzen
erschwert.
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Im
Hinblick darauf wurden Gehhilfevorrichtungen vorgeschlagen, welche
einen Wechselgang ermöglichen,
wie er von einer normalen Person durch wechselseitiges Vorschwingen
des linken und rechten Beines ausgeübt wird. Eine Schwierigkeit
besteht bei konventionellen Gehhilfevorrichtungen darin, daß beide
Beinstützen
gleiche Länge
haben. Wenn der Benutzer ein Bein nach vorn schwingt, wird die Fußsohle dieses
Beines vom Untergrund gehalten, was das Vorwärtsschwingen des Beines behindert,
es sei denn, daß er
den Körper
stark neigt. Folglich ist er für das
Vorwärtsgehen
gezwungen, den Körper
abwechselnd stark zu neigen, was hohen Energieverbrauch zur Folge
hat und stabiles Gehen erschwert.
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Es
wurde eine Gehhilfevorrichtung vorgeschlagen, bei welcher dieses
Problem durch ein die Stützenlänge mit
Gasdruck veränderbaren
Mechanismus angegangen ist, wobei ein Paar linke und rechte Beinstützen zum
Fixieren der Beine eines Nutzers Stützlängen aufweisen, die entsprechend
den Gehbewegungen des Nutzers vergrößert oder verkleinert werden
können,
so daß abwechselnd
die Länge
eine Beinstütze
größer als
diejenige der anderen Beinstütze
gemacht werden kann. Diese Gehhilfevorrichtung verlangt von dem
Benutzer, den Körper alternativ
links und rechts zu neigen und verunmöglicht dem Nutzer einen stabilen
abwechselnden Gang bei relativ kleinem Energieverbrauch.
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Wenn
bei einem solchen Wechselgehen der Nutzer ein Bein nach vorne setzt,
bleibt das andere Bein hinter dem Körper zurück. Eine gesunde Person führt diese
Bewegung unbewußt
aus. Wenn jedoch eine Person mit Gehschwierigkeiten Wechselgehen praktiziert,
ist erforderlich, daß die
Beine bewußt
vorwärts
gesetzt werden, wobei die Beine miteinander so gekoppelt sind, daß beim Vorsetzen
eines Beines das andere bewußt
zurückgehalten
wird.
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Ein
Verriegelungsmechanismus beider Ganzlängen-Gehstreben für beide
Beine in einer solchen Gehhilfevorrichtung umfaßt gemäß 15 Verriegelungsschäfte, welche an hinteren Teilen
einer Körperstrebe 102 mittels
Achsen angebracht, horizontal ausgerichtet und durch eine Kupplung 105 zwischen
ihnen verbunden sind, erste Lenker 101L, 101R,
deren eine Enden an den einen Enden der Verriegelungsschäfte 108 befestigt
sind und in entgegengesetzte Richtungen zueinander und normal zu den
Verriegelungsschäften 109 ausgerichtet
sind, und zweite Lenker 113L; 113R, welche die
anderen Ende der ersten Lenker mit Beinstützen 104L; 1045R an
Stellen deutlich unterhalb der Hüftgelenke 103L; 103R verbinden.
Der durch die ersten und zweiten Lenker, die Beinstützen und
die Rumpfstrebe gebildete Vier-Lenker-Mechanismus ist durch die Verriegelungsschäfte 109 verriegelt,
so daß beim
Schwenken eines Beines nach vorn das andere Bein zurückgehalten
wird (s. Z. D. JP-Offenlegungsschrift 114089/1984).
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Jedoch
erfordern die beiden Ganzlängen-Gehstreben
für beide
Beine einschließlich
des herkömmlichen
Verriegelungsmechanismus eine hohe Steifigkeit, die dazu ausreicht,
einer Person mit Gehschwierigkeiten abwechselndes Gehen wie einer gesunden
Person zu ermöglichen.
Die hohe Steifigkeit erhöht
das Gewicht der Vorrichtung, was die Person mit Gehschwierigkeiten
physisch belastet.
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Als
Mittel zum Erhöhen
der Steifigkeit umfaßt eine
Gehhilfevorrichtung, daß die
beiden Ganzlängen-Gehstreben
für beide
Beine an einem einzigen Schaft am oberen Bauteil innerhalb der Vorrichtung angebracht
sind. Bei dieser Gehhilfevorrichtung ist jedoch die Schwenkmitte
für die
linken und rechten Gehstreben weit entfernt von der physiologischen Schwenkmitte
der Hüftgelenke,
was normales abwechselndes Gehen unmöglich macht. Im Falle, daß eine Rumpfstrebe
vorgesehen ist, die für
einen Träger
mit Problemen im Rückenmark
im oberen Wirbelsäulenbereich
notwendig ist, ist ein außenseitiges Hüftgelenk
vorgesehen, und die Lagen der Drehachsen des inneren Schaftes und
des äußeren Lenkers sind
stark zueinander versetzt. Daraus resultierende Schwierigkeiten
sind, daß weiches
Gehen ganz unmöglich
ist und diese Gehhilfevorrichtung auf die Anwendung bei speziellen
Wirbelsäulenschäden beschränkt ist.
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Aus
der US-A-2 632 439 ist eine Gehhilfevorrichtung gemäß dem Stand
der Technik bekannt.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, die oben beschriebenen Schwierigkeiten
bekannter Gehhilfevorrichtungen zu vermeiden und einen stabilen
abwechselnden Gang von Personen mit Beinlähmung zu ermöglich, wobei
gleichzeitig das Risiko des Hinfallens bei der wechselweisen Gehbewegung
vermindert werden soll.
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Diese
Aufgabe ist durch Anspruch 1 gelöst.
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Beim
Einsatz einer Gehhilfevorrichtung gemäß der Erfindung durch einen
Nutzer wird das innere Schrittgelenk, welches die Beinstützen verbindet, vom
Nutzer gedreht, um eine ausreichende Gehkraft zu erzeugen, um so
stabil zu gehen. Gleichzeitig werden Höhenveränderungen der Höhe des Schwerpunktes
beim Gehen unterdrückt,
um dadurch Wechselgehen zu verbessern. Die Rumpfstrebe kann weggelassen
werden, um dadurch das Tragen der Vorrichtung zu erleichtern und
somit die physische Belastung des Nutzers zu verringern. Die Gehhilfevorrichtung
gemäß der Erfindung
ist anwendbar bei Personen mit Beinlähmung aufgrund von Wirbelsäulenschäden, bei
Behinderten mit nur einem Bein oder beiden Oberschenkeln oder einem
oder beiden Beinen unterhalb des Hüftgelenkes abgetrennt.
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Vorteilhafte
Ausführungen
der Erfindung sind durch die weiteren Unteransprüche unter Schutz gestellt.
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1 zeigt eine Seitenansicht
der Gehhilfevorrichtung mit einer Becken-Rumpfstrebe gemäß einer
Ausführung
der Erfindung, wobei der allgemeine Aufbau dargestellt ist.
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2 ist eine Vorderansicht
der Gehhilfevorrichtung nach 1.
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3 ist eine Rückansicht
der Gehhilfevorrichtung nach 1.
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4 ist eine Teilschnittansicht
(Schnitt nach der Linie III-III in 5)
eines inneren Schrittgelenkes bei einer Gehhilfevorrichtung gemäß 1.
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5 ist ein Vertikalschnitt
durch das innere Schrittgelenk nach 4.
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6A bis 6D sind Ansichten zur Erläuterung
des Betriebes der Gehhilfevorrichtung nach 1 von der Seite gesehen, und 6E ist eine Teilvergrößerung eines
Ausschnittes A in 6D.
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7 ist eine Seitenansicht
einer Gehhilfevorrichtung nach dem Stand der Technik einschließlich einer
Ganzlängen-Beinstrebe,
wobei der allgemeine Aufbau gezeigt ist.
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8 ist eine Vorderansicht
der Gehhilfevorrichtung nach 7.
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9 ist eine Teilschnittansicht
(Schnitt nach der Linie VIII-VIII in 10)
der Gehhilfevorrichtung, welche ein anderes Beispiel eines inneren Schrittgelenkes
darstellt, das bei einer Gehhilfevorrichtung nach der Ausführung gemäß 1 einsetzbar ist.
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10 ist ein Vertikalschnitt
durch das innere Schrittgelenk nach 9.
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11 ist eine Teilschnittansicht
(Schnitt nach der Linie X-X in 12)
der Gehhilfevorrichtung nach 9,
welche ein anderes Beispiel des inneren Schrittgelenkes darstellt,
das bei der Gehhilfevorrichtung nach der Ausführung von 1 einsetzbar ist.
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12 ist ein Vertikalschnitt
des inneren Schrittgelenkes nach 11.
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13 ist eine Seitenansicht
der Gehhilfevorrichtung gemäß 11 zur Erläuterung
des Betriebes.
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14 ist eine Seitenansicht
einer Abwandlung der Gehhilfevorrichtung nach 7.
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15 ist eine perspektivische
Ansicht eines Verriegelungsmechanismus für eine herkömmliche Ganzlängen-Beinstrebe.
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Eine
Ausführung
der Erfindung wird nun anhand der 1 bis 6 erläutert.
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Wie
in den 1 bis 3 gezeigt ist, sind bei einer
Gehhilfevorrichtung 1 gemäß der Erfindung Beinstützen 5L; 5R jeweils
zum Abstützen
des Oberschenkels und des Unterschenkels des Beines eines Nutzers
oder Trägers
vorn und hinten in Gehrichtung schwenkbar an einer Becken-/Rumpfstrebe 2 mittels linker
und rechter Hüftgelenke 3L; 3R an
beiden Seiten der Becken-/Rumpfstrebe 2 angelenkt. An den unteren
Enden der Beinstützen 5L; 5R sind
Fußmechanismen 6L; 6R zum
Stützen
der Füße des Trägers angebracht.
An den Hüftgelenken 3L, 3R sind Ganzlängen-Beinstreben 4L; 4R,
Beinstützen 5L; 5R,
Strebenstützen 11C; 11C,
Kniegelenke 10L; 10R, welche die Beinstützen 5L; 5R und
die Strebenstützen 11C; 11C verbinden,
Knieverriegelungs-Lösehebel 11b, 11b,
welche an die Kniegelenke 10L; 10R angeschlossen
sind, und Fußmechanismen 6L; 6R angebracht.
Die Beinstützen 5L; 5R sind
mit einen Reziprozier-Mechanismus 9 über die Hüftgelenke 3L; 3R angeschlossen,
um abwech selnd gemäß den Beinschwenkwinkeln
geschwenkt zu werden, welche durch Winkelsensoren 12a, 12b erfaßt werden.
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Bezugszeichen 2a, 2b bezeichnen
Traggurte aus Leder oder anderem Material, die an der Becken-/Rumpfstrebe 2 zum
Tragen der Gehhilfevorrichtung angebracht sind. Bezugszahlen 2e, 2d bezeichnen
Rumpfstützabschnitte
und Bezugszeichen 5a, 5b bezeichnen Traggurte
und halbkreisförmige Schenkelmanschetten.
Die Becken-/Rumpfstrebe 2, die Beinstützen 51L; 51R und
die Fußmechanismen 6 werden
mithilfe einer anderen Person am Rumpf und an den Beinen des Trägers von
der Rückseite her
montiert und mittels der Traggurte 2a, 5a, 5b und der
Rumpfstützabschnitte 2c, 2d montiert
und gesichert.
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Die
Gehhilfevorrichtung 1 gemäß der gezeigten Ausführung umfaßt einen
nicht gezeigten Längenänderungsmechanismus
für die
Beinstütze,
der alternativ entsprechend der Stärke eines linken und eines
rechten Fußes 6L; 6R und
die Hackenhöhen
in Abstimmung auf eine Gehbewegung mittels eines am Traggurt 2a angebrachten
CO2-Tankes 7 von dem Träger dadurch
steuerbar ist, daß er
CO2-Gas über
eine nicht gezeigte Rohrleitung zu den Fußmechanismen 6L; 6R speist.
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Die
Gehhilfevorrichtung 1 umfaßt ein inneres Schrittgelenk 30.
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Wie
in den 2 und 3 gezeigt ist, verbindet das
innere Schrittgelenk 30 die Innenseiten der Oberschenkel
der linken und rechten Beinstützen 5L; 5R und
ist in einer Lage angeordnet, in welcher die Schwenkmitte des inneren
Schrittgelenkes 30 im wesentlichen mit der Schwenkmitte
der Hüftgelenke 3L; 3R und
den physiologischen Hüftgelenkmitten
eines Trägers
in einer Anfangseinstellung bei der Herstellung zusammenfällt.
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Wie
in den 4 und 5 gezeigt ist, umfaßt das innere
Schrittgelenk 30 ein Paar synchrone Ritzel 31a, 31b in
einem Gehäuse 35,
die entgegengesetzt zueinander drehbar auf einer ersten Achse 32a und
einer zweiten Achse 32b gelagert sind, erste Lenker 36L, 36R,
die im wesentlichen parallel zueinander auf den linken und rechten
Seiten des ersten Ritzels 31a sitzen, und zweite Lenker 37L, 37R,
die im wesentlichen parallel zueinander auf den linken und rechten
Seiten des zweiten Ritzels 31b sitzen, sowie Laschen 34L, 34R,
die jeweils mit den unteren Enden der ersten und zweiten Lenker 36R, 37R verbunden
und im wesentlichen normal zu den Beinstützen 5L, 5R befestigt
sind.
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Wie
im einzelnen aus 5 hervorgeht,
sind die oberen Enden der ersten Lenker 36L, 36R und der
zweiten Lenker 37L, 37R jeweils auf der ersten Achse 32a und
der zweiten Achse 32b montiert. Das obere Ende des ersten
Lenkers 36R ist durch Verriegelungsmittel 36S mit
dem synchronen Ritzel 31a auf dessen rechter Seite verriegelt,
wobei dieses Ritzel 31a mit der ersten Achse 32a verriegelt
ist. Das obere Ende des zweiten Lenkers 37R ist nicht mittels Verriegelungsmitteln
blockiert und von dem synchronen Ritzel 31b getrennt auf
dessen rechter Seite angeordnet.
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Wie
aus 5 im einzelnen hervorgeht,
ist das obere Ende des ersten Lenkers 36L nicht durch die
Verriegelungsmittel blockiert und von dem synchronen Ritzel 31a getrennt
auf dessen linker Seite angeordnet. Das obere Ende des zweiten Lenkers 37L ist
mittels der Verriegelungsmittel 36S mit dem synchronen
Ritzel 31b auf dessen linker Seite integriert.
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Die
unteren Enden der ersten Lenker 36L, 36R und der
zweiten Lenker 37L, 37R sind lose jeweils auf
einem Paar loser Achsen 33, 33 und einem weiteren
Paar loser Achsen 33, 33 montiert, wobei jedes
dieser Paare lose Achsen 33, 33 voneinander um eine
vorbestimmte Zwischenachs-Distanz L entfernt angeordnet ist (s. 6).
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Zwischen
den Innenflächen
des Gehäuses 35 und
Endflächen
der ersten Lenker 36L, 36R und der zweiten Lenker 37L, 37R sind
Axiallager 38a, 38a angeordnet, Axiallager 38b, 38b sind
ferner zwischen den Kopfflächen 33a, 33a der
losen Achsen 33, 33 und den Innenflächen der
Laschen 34L, 34R sowie den Endflächen der
ersten Lenker 36L, 36R und der zweiten Lenker 37L, 37R angeordnet.
Diese Axiallager 38a, 38b dämpfen die Schwenkbewegung der
Lenker bezüglich
der zugeordneten Bauteile.
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Wenn
die Beinstützen 5L, 5R in
Gehrichtung vorwärts
und rückwärts positioniert
sind, wie in 4 gezeigt
ist, wirkt das innere Schrittgelenk 30 derart, daß der erste
Lenker und der zweite Lenker 36L, 37L, die der
Beinstütze 5L und
der Lasche 34L zugeordnet sind, und der erste Lenker und
der zweite Lenker 36R, 37R sowie die Lasche 34R entgegengesetzt zueinander
gerichtet sind. Zu dieser Zeit werden der Zwischenachsabstand L2
und der untere Zwischenachsabstand L1 zwischen den ersten Lenkern 36 und den
zweiten Lenkern 37 nicht verändert.
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Wenn
bei der Gehhilfevorrichtung der beschriebenen erfindungsgemäßen Ausführung eine Beinstütze (z.
B. die rechte Beinstütze 5R)
vom Träger
beim Gehen um das Hüftgelenk 3R geschwenkt wird,
wird die Lasche 34R des inneren Schrittgelenks 30 vorwärts geschwenkt,
und der erste Lenker 36R schwenkt um die erste Achse 32a im
Gegenuhrzeigersinn, wobei sich das Ritzel 31a im Gegenuhrzeigersinn
dreht. Drehen des Ritzels 31a verdreht das Ritzel 31b im
Uhrzeigersinn, wodurch der linksseitige zweite Lenker 37L um
die zweite Achse 32b in entgegengesetzter Richtung geschwenkt
wird. Weiterhin folgt der zweite Lenker 37R der Vorwärtsschwenkung der
Lasche 34R, um lose auf der zweiten Achse 32b im
Gegenuhrzeigersinn zu schwenken. Die entgegengesetzte Schwenkung
des zweiten Lenkers 37L wird durch Rückwärtsschwenken der Lasche 34L der linksseitigen
Beinstrebe 4L begleitet, und der erste, linksseitige Lenker 36L folgt
der Rückwärtsschwenkung
der Lasche 34L, um lose auf der ersten Achse 32a im
Uhrzeigersinn zu schwenken.
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Somit
bilden in dem inneren Schrittgelenk 30 aufgrund eines Zwischenachsabstandes
L2 und eines unteren Zwischenachsabstandes L1 an den Laschen 34L, 34R diese
und die ersten Lenker 36L, 36R sowie die zweiten
Lenker 37L, 37R vier Gelenk-Mechanismen auf den
linken und rechten Seiten der Ritzel 31a, 31b.
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Die
oben beschriebenen linken und rechten Viergelenk-Mechanismen schwenken
die linken und rechten Beinstützen 5L; 5R phasenweise
einander entgegengesetzt fehlerlos in Abstimmung auf die Beinbewegungen
eines Trägers,
so daß die
linken und rechten Beinstützen 5L, 5R abwechselnd
durch das Paar synchrone Ritzel 31a, 31b bewegt
werden.
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Wenn
somit die Beinstützen 5L, 5R der
Gehhilfevorrichtung 1 abwechselnd betätigt werden, kann die Gehkraft
eines Trägers
auf die Beinstützen 5L, 5R mit
großen
Drehmomenten übertragen
werden, welche um die axialen Mittelpunkte der Hüftgelenke 3L, 3R erzeugt
werden. Folglich kann ein stabiles Gehen ausgeführt werden.
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Gemäß der beschriebenen
Ausführung
kann eine Veränderung
der Höhe
des Schwerpunktes beim Gehen mit wechselseitiger Betätigung der
Beinstützen 5L, 5R auf
ein Minimum vermindert werden, wodurch das wechselweise oder alternierende
Gehen verbessert wird.
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Nachfolgend
seien anhand der 6A bis 6E (von der Seite der Gehhilfevorrichtung
gesehen) die Operationen der Beinstützen 5L, 5R und
des inneren Schrittgelenkes 30 der Gehhil fevorrichtung 1 bei
der gezeigten Ausführung
beschrieben. In den 6A bis 6E ist die Gehhilfevorrichtung 1 durch
gerade Linien schematisiert und stimmt nicht exakt mit der konkreten
Konfiguration überein.
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6A zeigt einen Zustand,
in welchem die linken und rechten Beinstützen 5L, 5R zusammenfallende
Positionen einnehmen. Demgemäß fallen
die Viergelenk-Mechanismen auf der linken und der rechten Seite
des inneren Schrittgelenks 30 miteinander zusammen. Dies
entspricht der Anfangseinstellung bei der Herstellung der Gehhilfevorrichtung. In
diesem Zustand fallen die Mitten der Hüftgelenke 3L, 3R mit
der Mitte (d) der physiologischen Hüftgelenke eines Träges zusammen.
In diesem Zustand ist die Winkeldifferenz des inneren Schrittgelenkes 30 und
die Winkeldifferenz zwischen den linken und rechten Beinstützen 5L, 5R Null,
und der Winkel zwischen den linken und rechten Beinen des Trägers ist Null.
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6B zeigt einen Zustand,
in welchem die linken und rechten Beinstützen 5L, 5R um
3° ausgeschwenkt
sind. In diesem Zustand sind die Viergelenk-Mechanismen auf den
linken und rechten Seiten des inneren Schrittgelenkes 30 entsprechend
der Bewegung der Beinstützen
entgegengesetzt zueinander verlagert.
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6C zeigt einen Zustand,
in welchem die linken und die rechten Beinstützen 5L, 5R um
26°, d. h.
um ihren maximalen Wert, ausgeschwenkt sind.
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6E zeigt eine vergrößerte Teilansicht des
Ausschnittes A in 6D.
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Somit
ist deutlich aufgezeigt, daß der
Viergelenk-Mechanismus des inneren Schrittgelenkes 30 einen
oberen Zwischenachsabstand L2 als ein festes Gelenk hat und gegenüber diesen
verformt wird.
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Unabhängig von
den genannten Beinstützen-Winkeln
3°, 16°, 26° gemäß den 6A bis 6D bleibt die Schwenkmitte d der physiologischen
Hüftgelenke
eines Trägers
im wesentlichen in der Mitte der Schwenkpunkte b, c der linken und
rechten Schrittgelenke 3L, 3R. Beim aktuellen
Gebrauch der Gehhilfevorrichtung 1 werden die Positionen
der physiologischen Hüftgelenke
eines Trägers
aufgrund weichen Gewebes, wie Muskeln, Fettschichten usw. bezüglich der
Gehhilfevorrichtung und des Skeletts des Trägers beträchtlich verschwenkt. Eine Differenz zwischen
den aktuellen Positionen der Hüftgelenke und
einer Sollage des inneren Schrittgelenkes beträgt bei der Herstellung 20 mm
oder mehr vor und nach der Anfangsposition.
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Wie
in den 6A bis 6D gezeigt ist, stimmt die
anfängliche
Schwenkmitte a des inneren Schrittgelenkes 30 nicht perfekt
mit den Mittelpunkten b, c der Hüftgelenke 3L, 3R überein,
die außerhalb
davon liegen. Wenn der Beinstützenwinkel
wie oben beschrieben variiert wird, bewegt sich die momentane Schwenkmitte
a des inneren Schrittgelenkes 30 vertikal. Vertikale Abweichungen
aufgrund dieser vertikalen Bewegung werden durch elastische Verformungen
im Millimeter-Bereich der Gehhilfevorrichtung kompensiert, so daß dadurch
praktisch keine Nachteile auftreten.
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Eine
andere Gehhilfevorrichtung gemäß dem Stand
der Technik ist nun anhand der 7 und 8 beschrieben.
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Wie
in den 7 und 8 gezeigt, umfaßt die Gehhilfevorrichtung
zwei Ganzlängen-Beinstreben 4A und
ein inneres Schrittgelenk 30.
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Wie
bei der Ausführung
nach der Erfindung verbindet das innere Schrittgelenk 30 die
Innenseiten der Oberschenkel der linken und rechten Beinstützen 5L, 5R.
Die Schwenkmitte des inneren Schrittgelenks 30 fällt im wesentlichen
zusammen mit der Schwenkmitte der physiologischen Hüftgelenke
einer Person mit Gehschwierigkeiten (des Trägers).
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Die
Gehhilfevorrichtung 1A gemäß den 7 und 8 ist
für eine
Person mit Gehschwierigkeiten bestimmt, welche Wirbelsäulenschäden im unteren
Körperbereich,
d. h. in einem Bereich zwischen dem Brustkorb und den Lenden hat.
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Die
Gehhilfevorrichtung 1A ist so aufgebaut wie diejenige nach
der ersten Ausführung,
jedoch ohne Becken-/Rumpfstrebe 2.
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Demgemäß kann die
Gehhilfevorrichtung 1A kompakteren Aufbau haben, um die
linken und rechten Beinstützen 5L, 5R zum
wechselseitigen Gehen zu bewegen. Ferner hat die Gehhilfevorrichtung 1A geringeres
Gewicht, was das Anlegen und Ablegen der Vorrichtung erleichtert
und somit erheblich die physische Belastung der betreffenden Person
mit Gehschwierigkeiten vermindert.
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Nachfolgend
ist eine andere Gehhilfevorrichtung nach dem Stand der Technik einschließlich eines
anderen Beispieles des inneren Schrittgelenkes mit Bezug auf die 9 und 10 beschrieben.
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Wie
in den 9 und 10 gezeigt ist, umfaßt das innere
Schrittgelenk 50 ein vertikal sich erstreckendes Führungsteil 64,
welches an den zentralen Abschnitten einer ersten Achse 52a und
einer zweiten Achse 52b montiert ist, wobei diese Achsen
in einem Gehäuse 55 fixiert
sind, sowie erste Lenker 56L, 56R und zweite Lenker 57L, 57R,
die jeweils parallel zueinander auf den beiden Seiten des Führungsteiles 64 angeordnet
sind, eine Lasche 54L, an der die unteren Enden der ersten
und zweiten Lenker 56L und 57L befestigt sind,
und eine Lasche 54R, an der die unteren Enden die ersten
und zweiten Lenker 56R, 57R befestigt sind, sowie
dritte Lenker 58L, 58R, welche jeweils die einen
Seiten der Laschen 54L, 54R mit dem das Führungsteil 64 verbinden.
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Die
oberen Enden der ersten Lenker 56L, 56R und der
zweiten Lenker 57L, 57R sind lose jeweils auf
den ersten Achsen 52a, 52b montiert. Die unteren
Enden der ersten und zweiten Lenker 56L, 57R und
der ersten und zweiten Lenker 56L, 57R sind lose
jeweils mit den Laschen 54L, 54R über erste
lose Achsen 53, 53 und 53, 53 verbunden,
die voneinander um einen vorbestimmten Zwischenachsabstand L3 jeweils
voneinander entfernt sind.
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Zwischen
den Innenflächen
des Gehäuses 55 und
Oberflächen
der ersten Lenker 56L, 56R und der zweiten Lenker 57L, 57R sind
Axiallager 59a, 59a vorgesehen. Axiallager 59a, 59a sind
ferner zwischen den beiden Seitenflächen des Führungsteiles 64 und
den anderen Oberflächen
der ersten Lenker 56L, 56R und der zweiten Lenker 57L, 57R vorgesehen.
Ferner sind Axiallager 59b, 59b zwischen den Oberflächen der
losen Achsen 53, 53 und Innenflächen der
Laschen 54L, 54R sowie beiden Flächen der
ersten Lenker 56L, 56R und der zweiten Lenker 57L, 57R vorgesehen.
Somit wird das Schwenken der Lenker gedämpft.
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Die
einen Enden der dritten Lenker 58L, 58R sind lose
auf dritten losen Achsen 62, 62 an den Laschen 54L, 54R nahe
deren einen Seiten angeordnet und sind mit ihren anderen Enden lose
auf einer Rollenachse 66 montiert, auf der eine Rolle 63 sitzt.
Das Führungsteil 54 hat
eine schlitzartige Führungsnut 65,
die in einen unteren Abschnitt eingeformt ist. Die Rolle 63 läuft vertikal
in der Führungsnut 65.
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Bei
dem inneren Schrittgelenk 50 bilden aufgrund des Zwischenachsabstandes
L4 und der unteren Zwischenachsabstände L3 der entsprechenden Laschen
die ersten Lenker 56L, 56R und die zweiten Lenker 57L, 57R Viergelenk-Mechanismen
jeweils auf den beiden Seiten der fixierten Achsen 52a, 52b. Ferner
bilden die dritten Lenker 58L, 58R und das Führungsteil 64 Zweigelenk-Mechanismen.
Insgesamt sind somit Sechsgelenk-Mechanismen geschaffen.
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Gemäß den oben
beschriebenen Beinbewegungen eines Trägers werden die Lenker fehlerlos wechselseitig
zueinander entgegengesetzt vermittels der linken und rechten Viergelenk-Mechanismen und des
Zweigelenk-Mechanismus so geschwenkt, daß sie abwechselnd die linken
und die rechen Beinstützen 5L, 5R bewegen.
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Diese
Vorrichtung kann die bei der anderen beschriebenen Gehhilfevorrichtung
verwendeten synchronen Ritzel einsparen, wodurch das innere Schrittgelenk 50 weich
arbeiten kann und das innere Schrittgelenk 50 als Ganzes
vereinfacht ist.
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Eine
andere Gehhilfevorrichtung gemäß dem Stand
der Technik, welche ein anderes Beispiel eines inneren Schrittgelenkmechanismus
enthält,
sei anhand der 11 bis 13 beschrieben.
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Wie
in den 11 und 12 gezeigt, verbindet bei
dieser Gehhilfevorrichtung ein inneres Schrittgelenk 70 wie
bei der Ausführung
nach der Erfindung innenseitig der linken und rechten Oberschenkel
linke und rechte Beinstützen 5L und 5R.
Das momentane Schwenkzentrum des inneren Schrittgelenks 70 fällt rechtzeitig
im wesentlichen mit der Schwenkmitte der physiologischen Hüftgelenke
eines Trägers
zusammen.
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Wie
in den 11 und 12 gezeigt, umfaßt das innere
Schrittgelenk 70 ein Paar synchrone Ritzel 71a, 71b,
die auf einer ersten Achse 72a bzw. einer zweiten Achse 72b innerhalb
des Gehäuses 75 montiert
und in Richtungen entgegengesetzt zueinander verdreht werden, wobei
die ersten Lenker 76L, 76R und die zweiten Lenker 77L, 77R in
Ebenen parallel zueinander auf den linken und rechten Seiten der
Ritzel 71a, 71b angeordnet sind und eine Lasche 74L,
an welcher die unteren Enden der ersten Lenker 76L und
der zweiten Lenker 77L befestigt sind, sowie eine Lasche 74R,
an welcher die unteren Enden der ersten Lenker 76R und
der zweiten Lenker 77R befestigt sind.
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Wie
im einzelnen aus 12 ersichtlich
ist, sind die oberen Enden der ersten Lenker 76L, 76R und
der zweiten Lenker 77L, 77R jeweils auf einer ersten
Achse 72a bzw. einer zweiten Achse 72b montiert.
Das obere Ende des ersten Lenkers 76R ist mit dem synchronen
Ritzel 71a über
Verriegelungsmittel 79 auf der rechten Seite des Ritzels 71a verbunden.
Das obere Ende des zweiten Lenkers 77R ist nicht durch
die Verriegelungsmittel verriegelt und von dem synchronen Ritzel 71b auf
der rechten Seite des Ritzels 71b getrennt angeordnet.
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Die
unteren Enden der ersten Lenker 76L, 76R und der
zweiten Lenker 77L, 77R sind lose jeweils auf
einem Paar lose Achsen 73, 73 und einem weiteren
Paar loser Achsen 73, 73 montiert, die jeweils
voneinander um einen vorbestimmten Zwischenachsabstand L5 voneinander
getrennt sind (s. 11).
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Wie
in 12 gezeigt, sind
Axiallager 78a, 78a zwischen den beiden Innenseiten
des Gehäuses 75 und
den Endflächen
der ersten Lenker 76L, 76R und der zweiten Lenker 77L, 77R angeordnet.
Axiallager 78a, 78a sind auch zwischen linken
Flächen des
synchronen Ritzels 71, 71b sowie der rechten Endflächen der
ersten Lenker 76L, 76R zwischengefügt.
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Axiallager 78b, 78b sind
ferner zwischen Kopfflächen 73a, 73a der
losen Achsen 73, 73 und an inneren Oberflächen der
Laschen 74L, 74R und beiden Endflächen der
ersten Lenker 76L, 76R und der zweiten Lenker 77L, 77R zwischengefügt. Somit
wird das Schwenken der Lenker gedämpft.
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Bei
dem inneren Schrittgelenk 70 gemäß 12 divergieren die länglichen, im Querschnitt gezeigten
ersten Lenker 76L, 76R und die zweiten Lenker 77L, 77R von
der ersten Achse 72a und der zweiten Achse 72b zu
den losen Achsen 73, 73, so daß ein Spalt G zwischen den
Kopfflächen
der losen Achsen 73, 73 gebildet ist, d. h. ein
unterer Spalt zwischen den ersten und zweiten Lenkern 76L, 76R, 77L, 77R auf
den linken und rechten Seiten von beispielsweise 4 mm auf 10 mm
vergrößert werden kann,
was dem herkömmlichen
unteren Spalt entspricht.
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Somit
kann ein unterer Spalt G zwischen den ersten und zweiten Lenkern 76L, 76R, 77L, 77R größer als
die unteren Spalte G der Ausführung
gemacht werden, wodurch selbst dann, wenn eine Person mit Gehschwierigkeiten
die Gehhilfevorrichtung trägt,
sie Kleider, wie Hosen oder dgl. über der Vorrichtung 1 tragen
kann. Die Gehhilfevorrichtung 1 kann sogar von einer Person
mit Gehschwierigkeiten getragen werden, die sehr bewußt auf ihre äußere Erscheinung
achtet.
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Bei
dem inneren Schrittgelenk 70 gemäß 12 kann ein Zwischenachsabstand L8 zwischen den
ersten und zweiten Lenkern 76L, 76R, 77L, 77R und
den losen Achsen 73, 73 beispielsweise von 55 mm,
welche dem herkömmlichen
Zwischenachsabstand entsprechen, auf 60 mm erhöht werden, und eine Abweichung
zwischen der Schwenkmitte der physiologischen Hüftgelenke und demjenigen der Hüftgelenklenker 3L, 3R der
Vorrichtung wird vermindert. Ein Zwischenachsabstand (Abstand zwischen den
Schwenkmitten) zwischen den Hüftgelenken 3L, 3R und
den losen Achsen 73, 73 kann beispielsweise von
170 mm, was der beschriebenen Ausführung entspricht, auf 190 mm
vergrößert werden,
indem die Schwenkmitten des inneren Schrittgelenkes 70 nach aufwärts und
die Position des inneren Schrittgelenkes 70 nach abwärts verlagert
werden, wodurch das innere Schrittgelenk 70 und die Ganzlängen-Beinstreben
nicht miteinander kollidieren, was die Herstellung der Vorrichtung
als Ganzes erleichtert.
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Als
Abwandlung der Gehhilfevorrichtung gemäß den 7 und 8 ist
in 14 eine Gehhilfevorrichtung 1B gezeigt,
die ein Träger
auf einem Stuhl sitzend von vorn anlegen kann. Die Gehhilfevorrichtung 1B kann
an den Beinen und Füßen eines
Trägers
mittels einer halbkreisförmigen
Metall-Manschette 2C und mittels Traggurten 5d, 5e, 5f gesichert
werden, welche weiche Gurte darstellen. Anstelle des Knieverriegelungs-Lösehebels
können ringförmige Knieverriegelungsmittel
an den Kniegelenken 10L, 10R vorgesehen sein.