DE69727811T2 - Verwendung einer glukosehaltigen lösung in der peritonealdialyse mit verminderter bildung von zersetzungsprodukten - Google Patents

Verwendung einer glukosehaltigen lösung in der peritonealdialyse mit verminderter bildung von zersetzungsprodukten Download PDF

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Description

  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer glucosehaltigen Lösung, die für eine Peritonealdialyse vorgesehen ist und eine reduzierte Bildung von AGE-Produkten aufweist.
  • STAND DER TECHNIK
  • Peritonealdialyse ist eine Behandlung, die durchgeführt wird, wenn die Leistungsfähigkeit der Niere eines Patienten beeinträchtigt ist. Eine Peritonealdialyselösung wird in die Bauchhöhle des Patienten über einen Katheter eingeführt, und ein Austausch zwischen dem Blut und der Dialyselösung findet über das Peritoneum (im Folgenden als Peritonealmembran bezeichnet) statt, wonach die Dialyselösung abgelassen wird. Um einen Flüssigkeitsentzug zu erreichen, umfasst die Dialyselösung ein osmotisches Mittel, üblicherweise Glucose.
  • Es ist bekannt, dass das Mischen von Glucose mit Aminogruppen enthaltenden Verbindungen zu einer Reihe nichtenzymatischer Reaktionen führt, die Maillard-Reaktionen genannt werden, und die sog. advanced glycosylation end products, AGEs, ergeben. Es wird auf WO 93/13421 und WO 95/30153 Bezug genommen. Es wird angenommen, dass advanced glycosylation end products am Alterungsprozess von Säugern teilnehmen.
  • Advanced glycosylation end-products, AGEs, sind bekannt als ein Kandidat, der diabetische Komplikationen verursacht. Diese Produkte stammen aus einer nichtenzymatischen Glykosylierung langlebiger Proteine, die durch das fortgeschrittene Stadium der Maillard-Reaktionen weiter modifiziert werden, was zur Bildung von Glucose stammender Vernetzungen mit brauner oder fluoreszierender Eigenschaft führt. Diese Produkte erhöhen die Gefäßpermeabilität durch mehrere Mechanismen, wie z. B. die gestörte Integration von Basismembrankomponenten aufgrund der Vernetzung von Proteinen, die Reaktion von Endothelzellen auf die vom AGE-Rezeptor vermittelte Cytokinfreisetzung aus Makrophagen oder die Besetzung der AGE-Rezeptoren von Endothelzellen.
  • Das Ansteigen von AGEs ist auch mit einer Vielfalt von Gewebestörungen verbunden, einschließlich Gefäßschaden, Lipidämiestörung und Beta-2-Mikroglobulin-Amyloidose. Darüber hinaus wurde die Ansicht geäußert, dass erhöhte AGE-Spiegel die Unterdrückung bestimmter normaler Abwehrmechanismen eines Wirts vermitteln können, wie z. B. eine Hemmung bestimmter bakterizider Aktivitäten.
  • Eine fortgeschrittene Glykation ist auch mit der Pathologie der Alzheimer-Erkrankung in Zusammenhang gebracht worden.
  • Es wurde auch vorgeschlagen, dass eine AGE-Bildung durch eine erhöhte oxidative Belastung verstärkt wird, die mit Urämie verbunden ist.
  • Eine Bildung von advanced glycosylation end products, AGEs, in Verbindung mit Peritonealdialyse wurde in einem Artikel „In vitro formation of advanced glycation end products in peritoneal dialysis fluid" von Edmund J. Lamb, William R. Cattell und Anne B. St. H. Dawney, veröffentlicht in Kidney International, Band 47 (1995) S. 1768–1774 vorgeschlagen (die Begriffe „glykosyliert" („glycosylated") und „glykiert" („glycated") werden austauschbar für den gleichen Zweck benutzt). In diesem Artikel werden Peritonealdialyselösungen mit herkömmlicher Zusammensetzung untersucht, in denen alle Komponenten als eine Lösung gemeinsam hitzesterilisiert werden. In dem Artikel wird vorgeschlagen, dass eine solche herkömmliche Peritonealdialyseflüssigkeit keine anderen Inhibitoren oder Promotoren der frühen Maillard-Reaktion als Glucose enthält. In dem Artikel wird festgestellt, dass späte Maillard-Reaktionsprodukte in herkömmlichen Peritonealdialyselösungen in einem höheren Ausmaß gebildet werden im Vergleich zu dazu passenden PBS-Kontrollen. Darüber hinaus wird in dem Artikel geschlossen, dass eine solche AGE-Produktbildung entweder in frischer Dialyseflüssigkeit oder in Dialysat größer ist, das von Patienten unmittelbar nach dem Einbringen entnommen wurde, als in Dialysaten, die für längere Zeiträume in der Peritonealhöhle blieben. Die Bildung einer von Protein stammenden Fluoreszenz wurde als Marker für eine AGE-Produktbildung verwendet. In dem Artikel wird ferner geschlossen, dass die Ergebnisse entweder darauf hindeuten, dass herkömmliche Peritonealdialyseflüssigkeit einen Faktor (oder Faktoren) enthält, der eine AGE-Produktbildung fördert und dass seine Konzentration während der Dialyse abnimmt, oder dass die Konzentration eines Inhibitors der Reaktion in dem Dialysat während der Dialyse ansteigt. In dem Artikel wird erwähnt, dass eine Glykation von Peritonealmembranproteinen an der Ätiologie des Ultrafiltrationsversagens bei CAPD beteiligt sein kann, und sollte sich die Maillard-Reaktion als relevant für die Ätiologie des Ultrafiltrationsversagens erweisen, kann es möglich sein, Inhibitoren der Reaktion in die Dialyseflüssigkeit zu geben, wie z. B. Aminoguanidin.
  • In der WO 93/09820, die hier in ihrer Gesamtheit durch Bezugnahme eingeschlossen ist, ist eine Peritonealdialyselösung offenbart, die Glucose oder glucoseähnliche Verbindungen, wie z. B. Glucosepolymere, enthält.
  • Die offenbarte Lösung wird vor einer Verwendung sterilisiert. Während der Sterilisierung wird die Glucosekomponente getrennt von den verbleibenden Komponenten bei einer hohen Glucosekonzentration, über 20%, und bei einem niedrigen pH-Wert sterilisiert. Nach der Sterilisierung und bevorzugt kurz vor einer Verwendung werden die Komponenten gemischt, um die fertig hergestellte, in das Abdomen des Patienten einzubringende Peritoneal-Endlösung zu bilden. Die Endlösung hat einen pH-Wert von ungefähr 6,2–6,5.
  • Eine getrennte Sterilisierung der konzentrierten Glucosekomponente, wie sie in der WO 93/09820 beschrieben ist, führt zu einer fertig hergestellten Peritonealdialyselösung, die weniger Abbauprodukte aus Glucose im Vergleich zu einer herkömmlichen Peritonealdialyselösung aufweist.
  • OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
  • Es könnte erwartet werden, dass alle Glucose aufweisenden Peritonealdialyselösungen eine AGE-Bildung induzieren sollten.
  • Jedoch wurde unerwarteterweise entdeckt, dass die Peritonealdialyselösung gemäß WO 93/09820 nicht in dem gleichen Ausmaß zur Bildung von AGE-Produkten führt wie eine herkömmliche Peritonealdialyselösung. Folglich kann eine Peritonealdialyselösung gemäß WO 93/09820 vorteilhaft bei Patienten verwendet werden, bei denen eine Bildung von AGE-Produkten von Wichtigkeit ist, wie z. B. Diabetes-Patienten. Diese Verwendung wird mit AGE verbundene Komplikationen vermeiden, wie z. B. Gefäßschaden, Lipidämiestörung und Beta-2-Mikroglobulin-Amyloidose. Folglich bildet eine solche Verwendung die zweite medizinischen Verwendung dieser Peritonealdialyselösung.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind ausführlicher nachstehend unter Bezugnahme auf die angefügten Zeichnungen beschrieben.
  • KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • 1 ist ein Diagramm über eine Inkubation zweier PD-Lösungen und die resultierende Glykosylierung.
  • 2 ist ein Diagramm über die Inkubation der gleichen zwei PD-Lösungen wie in 1 und die resultierende Fluoreszenzbildung.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Versuche haben gezeigt, dass eine Peritonealdialyselösung (PD-Lösung) gemäß WO 93/09820, die im folgenden als PD-BIO-Lösung bezeichnet wird, zu einer geringeren Bildung später Maillard-Produkte während einer Peritonealdialyse führt.
  • 1 ist ein Diagramm, gemäß dem eine Standard-PD-Lösung und eine PD-BIO-Lösung gemäß WO 93/09820 verglichen werden.
  • Die Standard-PD-Lösungen hatten die folgende ungefähre Zusammensetzung in mmol/l: Natrium 135, Kalium 2, Calcium 1,5, Magnesium 0,5 und Lactat 35. Die Glucose-Endkonzentration betrug 1,5%. Die Standard-PD-Lösung wurde in einen Zweiliter-Beutel gegeben und durch Autoklavieren des gesamten Beutels sterilisiert. Der pH-Wert betrug ungefähr 5,5.
  • Die PD-BIO-Lösung hatte die gleiche Endzusammensetzung. Sie war in einem Zweiliter-Beutel enthalten, der zwei getrennte Kammern aufwies, eine kleine obere Kammer, die nur Glucose in einer Konzentration von ungefähr 50% und bei einem pH-Wert von ungefähr 3,2 enthielt, und eine größere untere Kammer, die die verbleibenden Komponenten bei einem pH-Wert von ungefähr 6,7 enthielt. Der Beutel wurde in diesem Zustand autoklaviert. Kurz vor der Verwendung wurde ein zerbrechlicher Stift gebrochen, wodurch eine Verbindung zwischen den zwei Kammern hergestellt wurde, und der Inhalt der oberen Kammer, Glucose, wurde durch Schwerkraft in die untere Kammer transportiert, wodurch die PD-Endlösung mit einem pH-Wert von ungefähr 6,3 gebildet wurde.
  • Die Proben wurden durch die Zugabe von Natriumphosphatpuffer bis zu einer Endkonzentration von 50 mmol/l auf pH 7,4 gepuffert und dann mit HSA (humanes Serumalbumin) bis zu einer ungefähren Konzentration von 1 g/l versetzt.
  • Das Diagramm in 1 offenbart die Glykation der vorstehend erwähnten zwei Lösungen, die eine Glucose-Endkonzentration von 1,5% aufweisen. Wie aus dem Diagramm ersichtlich ist, gibt es zwischen den beiden Lösungen im wesentlichen keinen Unterschied in den Glykationsraten.
  • In 2 sind die gleichen PD-Lösungen wie in 1 in Bezug auf eine Proteinfluoreszenzerzeugung dargestellt, welche die AGE-Bildung gemäß dem in dem vorstehend erwähnten Artikel „In vitro formation of advanced glycation end products in peritoneal dialysis fluid" beschriebenen Verfahren wiederspiegelt. Wie deutlich zu sehen ist, weist die Standard-PD-Flüssigkeit eine deutlich höhere Bildung von Proteinfluoreszenz im Vergleich zu der PD-BIO-Lösung auf.
  • Es ist bekannt, dass Pyrralin ein Marker für das Vorliegen von AGE-Produkten ist. Wie in Tabelle I nachstehend gezeigt ist, wurde die Bildung von Pyrralin für drei unterschiedliche Lösungen gemessen, die PD-BIO-Lösung, eine herkömmliche PD-Lösung GAMBROSOL und eine sterilfiltrierte Lösung der gleichen Zusammensetzung wie die GAMBROSOL-Lösung, wobei alle eine Glucosekonzentration von 4% und die gleiche Elektrolytzusammensetzung wie vorstehend angegeben aufwiesen.
  • Die Proben wurden 16 Stunden oder 7 Tage bei 37°C unter sterilen Bedingungen mit humanem Serumalbumin (A) bei einer Konzentration von 40 g/l und ohne oder mit Zugabe von 400 mmol/l Glucose (G) inkubiert.
  • Tabelle I
    Figure 00070001
  • Wie aus Tabelle I ersichtlich ist, erhöhte sich die Bildung von Pyrralin bei der GAMBROSOL-Lösung um den Faktor 3 zwischen der 16stündigen Inkubation und der 7tägigen Inkubation, war aber bei der PD-BIO-Lösung und der filtrierten GAMBROSOL-Lösung im wesentlichen unverändert.
  • Wenn auch keine Einschränkung durch irgendeine besondere Theorie oder Hypothese vorgenommen werden soll, wird angenommen, dass die vorstehend erwähnten Daten auf die Tatsache hinweisen, dass herkömmliche PD-Lösungen, die in Autoklaven in der gemischten Endzusammensetzung sterilisiert werden, Abbauprodukte von Glucose bilden, die als Promotoren für eine AGE-Bildung wirken. Durch das bei der PD-BIO-Lösung verwendete Sterilisierungsverfahren wird die Konzentration solcher Promotoren wesentlich reduziert. Diese Theorie scheint durch die Tatsache bestätigt zu werden, dass sterilfiltrierte PD-Lösungen der gleichen Zusammensetzung wie die GAMBROSOL-Lösung und die PD-BIO-Lösung nicht wesentlich Pyrralin bilden, wie in Tabelle I gezeigt ist.
  • In Tabelle II ist auch die Bildung von Fructoselysin und Pentosidin nach 7tägiger Inkubation gezeigt. Es scheint in dieser Hinsicht keinen Unterschied zwischen den drei Lösungen zu geben. Fructoselysin und Pentosidin sind auch Marker für AGE-Produkte. Die Bedingungen waren die gleichen wie bei Tabelle I.
  • Tabelle II
    Figure 00090001
  • Um herauszufinden, welche Komponenten in der Peritonealdialyselösung für die AGE-Bildung verantwortlich sind, wurde eine Reihe von Versuchen durchgeführt, bei denen eine sterilfiltrierte PD-Lösung gemäß den vorstehenden Spezifikationen verwendet wurde. Zu den Proben der Lösung wurde humanes Serumalbumin bei 40 mg/ml als Zielprotein für eine AGE-Bildung gegeben. Den verschiedenen Proben wurden Glucoseabbauprodukte in verschiedenen Mengen zugegeben, die typischerweise in hitzesterilisierten herkömmlichen Peritonealdialyseflüssigkeiten gefunden werden. Die Proben wurden für 0, 1, 10 oder 30 Tage inkubiert und die AGE-Bildung wurde durch Fluoreszenzmessungen wie in 2 gemessen. Die Ergebnisse erscheinen nachstehend in Tabelle III.
  • Tabelle III
    Figure 00100001
  • Wie aus Tabelle III ersichtlich ist, scheint eine klare Korrelation zwischen autoklavierten PD-Flüssigkeiten (GAMBROSOL) und AGE-Produktbildung zu bestehen, wie durch Fluoreszenz angezeigt wird. Es scheint, dass Methylglyoxal auch eine AGE-Produktbildung vermittelt, während die anderen Substanzen in den verwendeten Konzentrationen nicht viel Einfluss auf eine solche Produktion zu haben schienen.
  • Es ist bekannt, dass Dicarbonylverbindungen und insbesondere 3-Desoxyglycoson, 3-DG, während einer Hitzesterilisierung von Peritonealdi alyselösungen als Glucoseabbauprodukt gebildet werden. Es ist bekannt, dass 3-DG ein starkes Vernetzungsmittel ist. 3-DG ist ein hoch reaktives Dicarbonylzwischenprodukt der Maillardreaktionen und ein Vorläufer der fortgeschrittenen Glykosylierungs-Endprodukte, AGEs, wie z. B. Pyrralin. Die Bildung von 3-DG beginnt normalerweise bei Glucose, die nach Reaktion mit der Aminogruppe eines Proteins eine Schiffsche Base bildet. Der nächste Schritt in den Maillardreaktionen ist eine Umlagerung zu Amadori-Produkten, die dann in den späten Maillardreaktionen zerfallen, um 3-DG zu bilden. Jedoch wurde 3-DG auch als mögliches Zwischenprodukt des Abbaus von Kohlenhydraten durch Säuren zu Furfural vorgeschlagen. Wenn dies möglich ist, könnte 3-DG in frischer Flüssigkeit für Peritonealdialyse als Glucoseabbauprodukt erscheinen. Wir haben herausgefunden, dass Dicarbonylverbindungen in der PD-BIO-Lösung im Vergleich zu der GAMBROSOL-Lösung um mindestens das Zehnfache unterdrückt sind.
  • Die vorstehend erwähnten Daten sind für Lösungen angegeben, die für eine Verwendung in der Peritonealdialyse vorgesehen sind. Wenn solche Lösungen in einen Patienten eingeführt werden, der sich einer Peritonealdialysebehandlung unterzieht, kommt die Lösung in Kontakt mit einer großen Anzahl verschiedener Proteine, die in der Bauchfellhöhle weit verbreitet sind. Darüber hinaus wird die Lösung mit bereits in der Bauchhöhle vorliegender Lösung verdünnt. Schließlich findet ein Austausch von Elektrolyten und Molekülen in der Höhle und beträchtlich mit dem Blut durch die Peritonealmembran statt.
  • Während die Bauchfellhöhle den eine unphysiologisch hohe Glucosekonzentration aufweisenden PD-Lösungen ausgesetzt ist, ist es wahrscheinlich, dass in der Höhle vorliegende Proteine ähnlichen Reaktionen unterliegen, wie sie in den vorstehenden Beispielen zu sehen sind. Solche veränderten Proteine werden von der Bauchhöhle über die Peritoneal membran in das Blut und den Rest des Körpers transportiert. Darüber hinaus können beliebige Vorläufer oder Promotoren von AGE-Produkten durch die Peritonealmembran in das Blut transportiert werden.
  • Durch Verwendung einer PD-Lösung mit einer geringen Konzentration von Promotoren fortgeschrittener Glycosylierungs-Endprodukte des späten Stadiums ist es wahrscheinlich, dass nachteilige Wirkungen auf die Peritonealmembran sowie andere mit der Bildung von AGE-Produkten verbundene Komplikationen vermieden werden können.

Claims (6)

  1. Verwendung einer glucosehaltigen Lösung, bei der der Glucoseanteil bei einer hohen Glucosekonzentration über etwa 20% getrennt von den verbleibenden Komponenten sterilisiert wird und nach der Sterilisierung mit den verbleibenden Komponenten gemischt wird, um eine peritoneale Lösung, die eine verringerte Bildung von fortgeschrittenen Glykosylierungs-Endprodukten (AGE) aufweist, für die Behandlung von Krankheiten, die mit fortgeschrittenen Glykosylierungsprodukten in Verbindung stehen, herzustellen.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei die Glucosekonzentration in dem separaten Glucoseanteil über etwa 40% liegt.
  3. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei der Glucoseanteil filtersterilisiert ist.
  4. Verfahren zum Verhindern der Bildung von fortgeschrittenen Glykosylierungs-Endprodukten in einer glucosehaltigen Lösung zur Peritonealdialyse, dadurch gekennzeichnet, dass der Glucoseanteil bei einer hohen Glucosekonzentration über etwa 20% getrennt von den verbleibenden Komponenten sterilisiert wird und nach der Sterilisierung mit den verbleibenden Komponenten gemischt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Glucosekonzentration in dem separaten Glucoseanteil über etwa 40% liegt.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei der Glucoseanteil filtersterilisiert ist.
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