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Diese Erfindung bezieht sich auf
einen Schuh, insbesondere auf ein Verfahren zum Formen eines Stiefels
mit einem Oberschaft, einem Unterschaft und einer Laufsohle.
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Wie in 1 dargestellt,
umfasst das herkömmliche
Verfahren zum Formen eines Stiefels die Schritte:
- (a)
integrales Modellieren bzw. Formen oder der Laufsohle (4)
mit dem Unterschaft (3), um aus einem wasserundurchlässigen wärmeaushärtenden
Polymer-Material
eine einheitliche Konstruktion zu bilden;
- (b) Formen eines Oberschafts (1) aus einem relativ
flexiblen Material, wobei der Oberschaft eine untere Umfangskante
aufweist, die an eine obere Umfangskante des Unterschafts (3)
genäht
ist, um eine Nahtverbindung (5) zu bilden; und
- (c) Beschichten der inneren Oberfläche der Nahtverbindung mit
einer wasserundurchlässigen Schicht.
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Da die Nahtverbindung (5)
einen beträchtlichen
vertikalen Abstand von dem oberen Ende des Stiefels aufweist, ist
es relativ schwierig, das Werkzeug, mit dem die wasserundurchlässige Schicht
auf die Nahtverbindung beschichtet wird, durch den Oberabschnitt
des Stiefels einzuführen.
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Da der Unterschaft (3) aus
demselben Material hergestellt ist, wie die Laufsohle (4),
welche wiederum allgemein aus einem harten und abriebfesten Gummi
hergestellt ist, um keine große
Abnutzung aufzuweisen, ist der Stiefel zusätzlich relativ schwer, wodurch
der Benutzer leicht ermüdet.
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WO-A-90/06067 offenbart einen Schuhaufbau
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1, bei dem
ein wasserdurchlässiger Oberschaft
durch einen daran angenähten
wasserdichten Kantenstreifen verlängert ist, welcher Kantenstreifen
anschließend
in einer wasserdichten Weise in dem Bereich der Laufsohle, an der
der wasserdurchlässige
Oberschaft befestigt ist, dicht an einem wasserdichten Futter befestigt
wird.
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Demzufolge ist es eine dieser Erfindung
zugrundeliegende Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung eines Schuhs
anzugeben, bei dem die Sohle des Schuhs mit dem Unterschaft verbunden
wird, nachdem der Unterschaft mit dem Oberschaft verbunden ist,
so dass die wasserundurchlässige Schicht
auf einfache Weise durch die nicht bedeckte untere Öffnung des
Unterschafts auf der Naht zwischen dem Oberschaft und dem Unterschaft
vorgesehen werden kann.
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Der Unterschaft kann aus einem Material hergestellt
werden, das ein leichteres Gewicht hat, als die Laufsohle, so dass
der Stiefel im Vergleich mit dem nach dem herkömmlichen Verfahren hergestellten
Stiefel ein relativ leichtes Gewicht aufweist und komfortabler zu
tragen ist.
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Demzufolge umfasst das Verfahren
zum Herstellen eines Stiefels nach dieser Erfindung die Schritte:
- (a) Formen eines Oberschafts aus einem relativ flexiblen
Material, mit einem oberen Endstück
und einem unteren Endstück;
- (b) Verbinden des unteren Endstücks des Oberschafts an einer
Nahtstelle mit einem wasserundurchlässigen Material, das einen
Oberabschnitt und einen Unterabschnitt definiert;
- (c) Anbringen einer wasserundurchlässigen Schicht auf der Nahtstelle
durch die Sohlenöffnung,
und
- (d) dann Verbinden einer Sohle mit dem Unterabschnitt des wasserundurchlässigen Materials
in einer wasserdichten Anordnung, um die Sohlenöffnung nach Schritt (c) zu
schließen;
wobei
das wasserundurchlässige
Material die Gestalt eines modellierten bzw. geformten Unterschafts
von einheitlicher Konstruktion aufweist, die eine integrierte Zeh-Zone,
die die Zehen abdeckt, und eine Hacken-Zone definiert, wobei der Unterabschnitt
des Unterschafts eine Sohlenöffnung
des Unterschafts beschreibt und der Oberabschnitt des Unterschafts
eine obere Öffnung des
Unterschafts von einer Größe beschreibt,
so dass der erste Oberendabschnitt des Unterschafts mit dem zweiten
unteren Endstück
des Oberschafts glatt versäumt
bzw. vernäht
werden kann, wobei das wasserundurchlässige Material ein modellierbares
bzw. formbares wasserundurchlässiges
Polymer-Material ist.
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Eine wasserdichte Dichtung kann gebildet werden,
indem eine wasserundurchlässige
Schicht an den aneinander anschließenden Flächen des Unterschafts und der
Sohle vorgesehen wird, oder indem die Sohle in Gegenwart des Unterschafts
durch Spritzguss geformt wird, wodurch die Sohle integriert mit
dem Unterschaft geformt wird.
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Andere Merkmale und Vorteile dieser
Erfindung werden durch die folgende detaillierte Beschreibung von
den bevorzugten Ausführungsformen
dieser Erfindung in Bezug auf die beigefügten Zeichnungen verdeutlicht,
in denen:
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1 eine
perspektivische und schematische Ansicht eines nach einem herkömmlichen
Verfahren hergestellten Stiefels zeigt;
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2 eine
perspektivische und schematische Ansicht eines nach dem Verfahren
dieser Erfindung hergestellten Stiefels zeigt;
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3 eine
Schnittdarstellung des nach dem Verfahren nach dieser Erfindung
hergestellten Stiefels zeigt;
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4 eine
umgedrehte Ansicht des nach dieser Erfindung hergestellten Stiefels
vor der Befestigung einer Laufsohle zeigt;
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5 darstellt,
wie eine Innenfutteranordnung in den Stiefel nach dieser Erfindung
eingesetzt wird;
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6 eine
Teil-Schnittdarstellung des in 5 gezeigten
Stiefels zeigt;
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7 ein
Flussdiagramm des Verfahrens dieser Erfindung zeigt;
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8 eine
Schnittdarstellung einer modifizierten Ausführungsform nach dieser Erfindung
zeigt; und
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9 eine
Schnittdarstellung einer anderen modifizierten Ausführungsform
nach dieser Erfindung zeigt.
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Die 2, 3 und 4 zeigen, dass die bevorzugte Ausführungsform
eines Stiefels nach dieser Erfindung eine sich horizontal erstreckende
Laufsohle (50), einen auf der Laufsohle (50) angeordneten
muschelförmigen
Unterschaft (20), und einen Oberschaft (10) aufweist,
der mit einem Oberabschnitt des Unterschafts (20) verbunden
ist, um den Stiefel zu bilden.
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Nach dieser Erfindung umfasst das
Verfahren der Herstellung eines Stiefels die folgenden Schritte:
- (a) Ein Unterschaft von einheitlicher Konstruktion wird
aus einem ersten wasserundurchlässigen Polymer-Material
gegossen, wie z. B. PU-Elastomer (Polyurethan) oder PVC-Elastomer (Polyvinylchlorid)
oder Gummi. Der Unterschaft (20) definiert eine umschlossene
Zeh-Zone (22A), eine Mittelfuß-Zone (22B) und eine Hacken-Zone (22C).
Der Unterschaft (20) weist weiter einen ersten Oberendabschnitt
(22E), der eine erste obere Öffnung definiert, und einen
ersten Unterendabschnitt (22D) auf, der eine Sohlenöffnung definiert.
In der bevorzugten Ausführungsform
erstreckt sich die erste obere Öffnung
des Unterschafts (20) von der Mittelfuß-Zone (22B) zu der Hacken-Zone
(22C), während
sich dessen Sohlenöffnung
von der Zeh-Zone (22A) zu der Hacken-Zone (22C)
erstreckt.
- (b) Ein Oberschaft (10) wird aus einem relativ flexiblen
Material gebildet, wie z. B. wasserundurchlässiges Leder oder Ähnliches,
welches im Vergleich mit dem Unterschaft (20) allgemein
leichter ist. Der Oberschaft (10) weist einen zweiten Unterendabschnitt
(10P) mit einer solchen Größe auf, dass der erste Oberendabschnitt
(22E) des Unterschafts (20) glatt mit dem zweiten
Unterendabschnitt (10P) vernäht werden kann. Der Oberschaft
(10) umfasst weiter zwei voneinander beabstandete Ösenlaschen
(10X) und eine (nicht gezeigte) Zunge, die einen an den
Oberschaft (10) angenähten
Unterabschnitt und zwei an die Ösenlaschen
(10X) angenähte
parallele Kanten aufweist, wodurch eine Mehrzahl von Nahtstellen (11)
gebildet wird.
- (c) Der zweite Unterendabschnitt (10P) des Oberschafts
(10) wird an den ersten Oberendabschnitt (22E)
des Unterschafts (20) angenäht, wodurch eine Nahtstelle
(23) gebildet wird.
- (d) Die Nahtstelle (23) wird wasserundurchlässig abgedichtet,
indem eine Schicht wasserundurchlässiges Material durch die Sohlenöffnung des Unterschafts
(20) auf die Nahtstelle (23) aufgebracht wird.
Die wasserundurchlässige
Schicht kann vorgesehen werden, indem die Nahtstelle (23)
mit einer wasserundurchlässigen
Beschichtung beschichtet wird oder indem ein Streifen aus wasserundurchlässigem Material
auf die Nahtstelle (23) aufgeklebt wird, um die Nahtstelle
(23) abzudecken. Es ist festzustellen, dass die Sohlenöffnung an
dem ersten Unterendabschnitt (22D) des Unterschafts (20)
während
des Beschichtens der Nahtstellen (11) und (23)
groß genug
ist, einen leichten Zugang zu der inneren Oberfläche der Nahtstellen zu erlauben.
Danach wird mittels eines herkömmlichen
Verfahrens eine Brandsohle (30) aus einem nicht wasserundurchlässigen Material
an dem ersten Unterendabschnitt (22D) des Unterschafts
(20) befestigt. Zwischen der Brandsohle (30) und
dem Unterschaft (20) wird eine Naht (31) gebildet.
- (e) Aus einem zweiten wasserundurchlässigen Polymer-Material, wie z.
B. einem abriebfesten Gummi, welches im Vergleich zu dem ersten
wasserundurchlässigen
Polymer-Material härter
ist, wird eine Laufsohle (50) gegossen. Die Laufsohle (50)
weist eine Form auf, die zu dem Querschnitt des ersten Unterendabschnitts
(22D) des Unterschafts (20) korrespondiert, aber
etwas größer als dieser
ist.
- (f) Zwischen den aneinander anschließenden Flächen des Umfangsbereichs (51)
der Laufsohle (50) und der Brandsohle (30) und
zwischen den aneinander anschließenden Flächen des Umfangsbereichs (51)
und des Unterendabschnitts (22D) des Unterschafts (20)
wird eine wasserundurchlässige
Schicht (40) aus temperaturaushärtendem Material vorgesehen.
Die wasserundurchlässige
Schicht (40) kann vorgesehen werden, indem eine wasserundurchlässige Beschichtung
aufgebracht wird oder indem ein wasserundurchlässiges Material aufgeklebt
oder aufgespritzt und ausgehärtet
wird. So wird zwischen dem ersten Unterendabschnitt (22D)
des Unterschafts (20) und dem Endbereich (51)
der Laufsohle (50) eine wasserundurchlässige
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Dichtung gebildet, so dass Wasser
nicht in das Innere des Stiefels eindringen kann.
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Wie in den 5 und 6 dargestellt,
kann ein Futter (60), welches eine Form aufweist, die zu
der der inneren Oberfläche
des kombinierten Oberschafts (10) und Unterschafts (20)
passt, an einen zweiten Oberendabschnitt (10Q) des Oberschafts (10)
angenäht
werden. Das Futter (60) wird anschließend in das Innere des Stiefels
eingesetzt, so dass das Futter (60) gut in den Stiefel
passt. Wenn es erwünscht
wird, kann eine fußförmige Polstersohle
(80) entfernbar an dem Boden (70) des Futters
(60) vorgesehen sein.
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8 zeigt,
dass in einer anderen bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung
eine Laufsohle (50')
in Gegenwart des Unterschafts (20) durch Spritzguss geformt
wird, so dass die Laufsohle (50') integriert mit dem Unterschaft
(20) gebildet ist. Die Laufsohle (50') weist einen
Umfangsbereich (51') auf,
der den Unterendabschnitt des Unterschafts (20) umfasst.
Das Spritzgießen
kann in einer (nicht gezeigten) Form ausgeführt werden, indem zuerst der Unterschaft
(20) in der Form befestigt wird und anschließend die
Laufsohle (50')
spritzgegossen wird, so dass der Umfangsbereich (51') der Laufsohle
(50') integriert
mit dem Unterendabschnitt (22D) des Unterschafts (20)
in einer wasserundurchlässigen
Weise verbunden ist.
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9 stellt
eine noch andere bevorzugte Ausführungsform
dieser Erfindung dar, bei der der Umfangsbereich (51'') der Laufsohle (50''), welcher nach oben vorsteht,
adhäsiv
mit dem Unterendabschnitt (22D) verbunden ist. Eine wasserundurchlässige Beschichtung
(40'') wird auf das
obere Ende des Umfangsbereichs (51'')
der Laufsohle (50'') und die daran
anschließende
Oberfläche
des Unterendabschnitts (22D) des Unterschafts (20)
aufgebracht, um eine wasserundurchlässige Dichtung zu erzeugen.