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Technisches
Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Verfahren für
die Differentialdiagnose von allergischer bronchopulmonärer Aspergillose
(ABPA) und rekombinante Allergene, welche in den Verfahren verwendet
werden sollen. Während
des Prioritätsjahres
wurde das rekombinante Allergen, welches in der Prioritätsanmeldung
als rAsp f2 bezeichnet wurde, offiziell mit dem Namen rAsp f6 versehen.
In diesem Text wird der offizielle Name verwendet.
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Technischer
Hintergrund
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Allergische bronchopulmonäre Aspergillose
(ABPA). Allergische bronchopulmonäre Aspergillose ist die schwerste
allergische Komplikation, welcher von Aspergillus-Arten, hauptsächlich A.
fumigatus verursacht wird. ABPA ist das Ergebnis einer Hyperempfindlichkeit
gegen Aspergillus-Antigene, hauptsächlich in Patienten, welch
unter langandauerndem atopischen Asthma (8–12) oder cystischer Fibrose
(16–19)
leiden. Obwohl ursprünglich
als eine seltene Krankheit angesehen (13), wird ABPA derzeitig mit
viel größerer Häufigkeit
erkannt. Es wurde berichtet, daß ABPA
mit variierenden klinischen Darstellungen in etwa 15% der asthmatischen Patienten
auftritt, welche gegen A. fumigatus sensitiviert sind (14, 15),
während
in Patienten mit cystische Fibrose das berichtete Vorkommen von
10 bis 35% variiert (16, 17). AB-PA
ist als eine Immunkrankheit beschrieben worden, welche von Asthma
zur fatalen zerstörerischen
Lungenkrankheit mit definierten klinischen, serologischen, radiologischen
und pathologischen Merkmalen reicht (8, 18–22). Wegen ihrer Schwere sollte
ABPA in Patienten mit chronischem Asthma oder cystischer Fibrose,
welche eine unmittelbare kutane Reaktivität gegen A. fumigatus aufzeigen,
ausgeschlossen werden (8). Die diagnostischen Kriterien für ABPA sind
Asthma oder cystische Fibrose, die Geschichte der röntgenographischen
Infiltrate (in den meisten Fällen),
die unmittelbare kutane Reaktivität gegen A. fumigatus-Extrakte,
erhöhtes
Gesamtserum-IgE, Präzipitation
von Antikörpern
gegen A. fumigatus, periphere Blut-Eosinophilie, erhöhtes spezifisches
Serum-IgE und -IgG gegen A. fumigatus, verglichen zu Seren aus Patienten
mit Asthma und kutaner Reaktivität
gegen Aspergillus, jedoch ohne ABPA, und eine proximate (zentrale)
Bronchiektasie mit einer normalen Zuspitzung der distalen Bronchien
(23–25).
In Fällen,
wo alle Kriterien vorhanden sind, wird die Diagnose ohne weiteres
vorgenommen (26). Allerdings sind selten alle der acht Kriterien
gleichzeitig vorhanden, sogar bei klassischen ABPA-Patienten mit zentraler
Bronchiektasie. Mit der Ausnahme von Bronchiektasie und, zu einem
gewissen Ausmaß erhöhtem spezifischen
Serum-IgE und -IgG
gegen A. fumigatus, sind keine der diagnostischen Kriterien für ABPA spezifisch
(26). Darüber
hinaus werden Lungeninfiltrate und zentrale Bronchiektasie häufig in
Patienten nachgewiesen, welche unter cystischer Fibrose leiden,
auch in Abwesenheit von Sensitivierung gegenüber A. fumigatus, was eine
Diagnose von ABPA in Patienten mit cystischer Fibrose noch schwieriger
macht (16). Deshalb hat eine serologische Identifizierung von AB-PA ein größeres diagnostisches
Potential, wird jedoch durch das Fehlen von standardisierten, zuverlässigen Pilzextrakten
behindert (5, 7, 27–29).
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Aspergillus fumigatus-Antigene. Das
Hauptproblem bei der Immundiagnose von mit A. fumigatus verwandten
Krankheiten stammt aus der antigenischen Komplexität des Pilzes.
Antigen/Allergenextrakte von A. fumigatus enthalten Hunderte von
verschiedenen Proteinen (6, 30, 31), von denen eine begrenzte Untergruppe
in der Lage ist, an humanes Serum-IgE zu binden (6, 32, 33, 35).
Es wurde berichtet, daß der
Pilz mehr als 40 IgE-bindende Komponenten herstellt, welche komplexe
IgE-Bindungsmuster erzeugen, wenn Extrakte durch Western-Blot-Analyse unter
Verwendung von Seren aus allergischen Individuen untersucht werden
(32, 33). Um das Bild noch komplizierter zu machen, erkennt Serum-IgE
aus unterschiedlichen Patienten stark variable Muster der Pilzproteine
(6, 36). Im Falle von Patienten, welche unter ABPA leiden, können, abhängig vom
Krankheitsstadium, unterschiedliche allergene "Fingerabdrücke" mit Serum aus dem gleichen Patienten erhalten
werden, welches zu unterschiedlichen Zeiten entnommen wurde, sogar
wenn Pilzextrakt aus dem gleichen Ansatz verwendet wird (36, 37).
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Es ist vorgeschlagen worden, gereinigte
native allergene Komponenten anstelle von rohen Allergenextrakten
für das
Diagnostizieren von ABPA zu verwenden (79). Rekombinante A. fumigatus-Allergene
mit Beziehungen zu ABPA sind früher
beschrieben worden (71, 83).
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Die Erfinder sind namentlich genannte
Autoren in einer Anzahl von Artikeln über rekombinante Allergene
aus A. fumigatus (Klonierung und Expression: 39, 43, 49, 51, 52,
82 und diagnostische Anwendung: 59, 66, 32, 71, 76, 81).
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Ergebnis der
während
des Prioritätsjahres
erfolgten Recherche vom internationalen Typ
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Die Bezugsstellen 66, 79 und 84 sind
als von besonderer Bedeutung kategorisiert worden.
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Banerjee et al. (1984) beschreibt
Antigene, welche nicht intrazellular sein können. Die beschriebenen Antigene
reagieren gezeigtermaßen
mit Seren von Patienten mit ABPA, aber es gibt keine Daten, welche nahelegen,
daß die
Antigene nicht mit Seren von A. fumigatussensitivierten Patienten,
welche keine ABPA aufweisen, reagieren werden.
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Moser et al. (66) und Little et al.,
(79) beschreiben sezernierte Proteine/Antigene, welche keine Differentialdiagnose
von ABPA zulassen, weil sie häufig
mit Seren von A. fumigatussensitivierten Patienten ohne ABPA und
Seren von ABPA-Patienten reagieren.
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Die Ziele
der Erfindung
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Das Hauptziel der Erfindung besteht
darin, verbesserte Verfahren für
die Differentialdiagnose von ABPA vorzusehen.
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Ein Nebenziel besteht darin, diagnostische
in vitro-Verfahren vorzusehen, welche ausreichende Spezifität und Empfindlichkeit
für die
Diagnose von ABPA aufweisen.
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Ein zweites Unterziel besteht darin,
wohl-definierte Allergenpräparate
vorzusehen, welche für
die Diagnose von ABPA in vitro, einschließlich Immunoassay, verwendet
werden können.
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Die Erfindung
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Ein erster Hauptaspekt der Erfindung
besteht in einem Verfahren für
die Differentialdiagnose von allergener bronchiopulmonärer Aspergillose
(APBA). Dieser Aspekt ist gekennzeichnet durch Verwendung eines mit
ABPA in Beziehung stehenden rekombinanten Allergens als ein Reagens,
d. h. ein rekombinantes Allergen, welches ein Epitop trägt, gegen
welches Antikörper
von verschiedenen Ig-Klassen/Unterklassen, wie der IgE-Klasse oder
Gesamt-IgG oder IgG-Unterklassen (IgG1, IgG2, IgG3 und IgG4), ausgewählt wurden
unter rAsp f4, rAsp f6 und rAsp f8 und mit ABPA in Beziehung stehenden
Fragmenten davon, und so nachgewiesen werden können, daß ein ABPA-Befund in einem
Patienten von einer allergischen Sensitivierung gegen A. fumigatus
unterschieden werden kann, was besonders in Patienten, welche unter
cystischer Fibrose leiden, nützlich
ist.
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Das Konzept von mit ABPA in Beziehung
stehenden rekombinanten Allergenen beinhaltet jedwedes rekombinante
Allergen, ungeachtet dessen Ursprungs, welches das obenstehend erwähnte Antikörperbindungs-Merkmal
aufweist, welches die angegebene Differentialdiagnose ermöglicht.
Es beinhaltet insbesondere mit ABPA in Beziehung stehende rekombinante Allergene,
abgeleitet aus A. fumigatus, und ihre mit ABPA in Beziehung stehenden
Fragmente. Für,
mit ABPA in Beziehung stehende rekombinante Allergene, kloniert aus
A. fumigatus, beinhaltet das Konzept mit ABPA in Beziehung stehende
Allergene und daraus abgeleitete Fragmente aus anderen Quellen,
welche ein oder mehrere ABPA-Epitope mit einem mit AB-PA in Beziehung stehenden
Allergen aus A. fumigatus gemeinsam haben. Zum Prioritätsdatum
wurden rAsp f4 und rAsp f6 und ihre Fragmente, wie obenstehend definiert,
als die nützlichsten,
mit ABPA in Beziehung stehenden Allergene erachtet. Verschiedene
derivatisierte Formen, welche das Vermögen zur Bindung von Antikörpern beibehielten,
wie für
mit ABPA in Beziehung stehende rekombinante Allergene definiert,
werden ebenfalls eingeschlossen.
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Verschiedene Unteraspekte schließen in vitro-
und in vivo-Testprotokolle, wie nachstehend beschrieben, ein.
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Der zweite Hauptaspekt der Erfindung
besteht in neuen, mit ABPA in Beziehung stehenden rekombinanten
Allergenen, welche an humanes IgE, vorhanden in ABPA-Patienten,
binden und im ersten Aspekt der Erfindung nützlich sind.
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Verschiedene Unteraspekte dieses
zweiten Hauptaspekts der Erfindung sind aus dem Nachstehenden ersichtlich
und umfassen derivatisierte Formen, einschließlich, ohne darauf eingeschränkt zu sein,
underivatisierte, unlöslich
gemachte und markierte, mit ABPA in Beziehung stehende Allergene.
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Ein anderer Aspekt der Erfindung
ist die Verwendung von, mit ABPA in Beziehung stehenden, Allergenen
für eine
Hyposensitivierungs-Behandlung, wie sie für andere Allergene durchgeführt wird.
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Klonierung von Allergenen
aus Aspergillus fumigatus.
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Die Klonierungsstrategie verwendete
das Phagmid pComb3 (47) und die Fähigkeit der Leucin-Zipper-Proteine
Jun und Fos, miteinander zu assoziieren (74, 48, 74, 75).
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Ein modifiziertes gIII-Produkt, erhalten
durch Fusionieren der DNA, codierend für den jun-Leucin-Zipper, flankiert von Cystein-Resten,
N-terminal zum viralen Hüllprotein,
wurde von einem LacZ-Promotor aus exprimiert und in den periplasmatischen
Raum von E. coli mittels eines pe1B-Leader-Peptids sezerniert, wodurch es
strukturell während
der Infektion mit Helferphage in Phagenteilchen eingebaut wurde
(49). Unter Verwendung eines zweiten LacZ-Promotors des Phagmids, wurde die fos-Leucin-Zipper-Domäne, flankiert
von Cystein- Resten,
co-exprimiert als N-terminales Fusionspeptid an cDNA-Proteinprodukte
von A. fumigatus, in den periplasmatischen Raum von E. coli unter
Verwendung des pe1B Leader-Peptids sezerniert (50). Durch Jun-Fos-Heterodimerisierung
und Disulfidbindungs-Bildung stellt das gIII-Jun-Fusionsprotein,
eingebaut in die Phagenteilchen, eine kovalente Verknüpfung an
die Phagenoberfläche
für statistische
rekombinante cDNA-Produkte bereit, an welche N-terminal der Fos-Leucin-Zipper
angeheftet ist (48, 49). Das Phagmid pJuFo, welches die beschriebenen
Elemente enthält
(49, 51, 52), ermöglicht
die Expression und das Präsentieren bzw. "Display" von cDNA-Bibliotheken,
in diesem Falle codierend für "shot-gun"-klonierte A. fumigatus-Peptide/Proteine,
auf der Phagenoberfläche
und die Anwendung der wirkungsvollen Screening-Technologie, welche
auf Biopanning-Vorgehensweisen basiert, die für andere filamentöse Phagensysteme
angewandt werden (46, 47). Der Schlüssel zum Erfolg bei der cDNA-Klonierung aus Bibliotheken,
welche auf Phagenoberflächen präsentiert
werden, liegt in der verwendeten Screening-Strategie. Der wichtigste
zu berücksichtigende
Faktor besteht darin, daß der
zum Selektieren des Phagen verwendete Ligand auf eine Weise markiert
oder immobilisiert sein sollte, welche zuläßt, daß der Ligand seine native Konformation
behält
(46). Es muß berücksichtigt werden,
daß Proteine
bei direkter Immobilisierung an eine feste Phase durch hydrophobe
Wechselwirkung biologische Aktivität aufgrund von Änderungen
in der dreidimensionalen Struktur verlieren können (54, 55). Im allgemeinen
werden die bekannten oder erwarteten Merkmale des Liganden das für die Ligandenimmobilisierung
verwendete Vorgehen vorschreiben. Für die Isolierung von Allergenen,
welche von Serumantikörpern
erkannt werden, hat sich herausgestellt, daß die Verwendung von Einfangantikörpern aus
verschiedenen Gründen
sehr effektiv ist. Zum Ersten stören
monoklonale Antikörper,
erzeugt gegen die konstanten Immunoglobulin-ε-Domänen Cε2, Cε3 oder Cε4, nicht die Antigenbindungsstelle
des Antikörpers.
Zum zweiten wird eine Oberfläche,
beschichtet mit solchen Anti-IgE-Antikörpern, in
der Lage sein, selektiv IgE-Antikörper aus dem Serum von Allergiepatienten
zu immobilisieren. Deswegen wird, nach Abwaschen von wechselwirkenden
und kreuzreagierenden Serumantikörpern
anderer Isotypen zusammen mit allen anderen Serumkomponenten, eine
spezifische Oberfläche,
die lediglich zur Adsorption von Phagen, welcher IgEbindende Moleküle präsentiert,
fähig ist,
erhalten werden (51–53).
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Die Anwendung von pJuFo zum Präsentieren
von cDNA-Produkten und Selektieren von Phagen aus einer Bibliothek,
konstruiert unter Verwendung von mRNA aus A. fumigatus (39, 51,
52), ergab eine große
Vielzahl von Phagenklonen, die in der Lage waren, IgE-Antikörper aus
Seren von gegen A. fumigatus sensitivierten Patienten zu binden
(Tabelle 1).
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Verglichen mit dem Screening von λ-Bibliotheken,
immobilisiert auf Festphasenträgern,
besitzt das Screeningvorgehen für
cDNA-Bibliotheken, welche auf der Oberfläche von filamen tösen Phagen
präsentiert werden,
mehrere Vorteile. Das Einfangen von Serum-IgE mit einem immobilisierten
Anti-IgE-Antikörper
erzeugt eine homogene Oberfläche
mit immobilisiertem IgE, welches nicht denaturiert wird (53, 57)
und deshalb die volle Antigenbindungsfähigkeit beibehält. Der
wichtigste Vorteil folgt aus der Tatsache, daß die Phagenbibliothek in einer
flüssigen
Phase gehalten wird, wobei lediglich Phagen mit Affinität zum Liganden
auf der Festphase nach dem Waschen zurückgehalten werden (47, 53).
Desorbierter Phage kann verwendet werden, um E. coli zu infizieren,
um Phage mit Affinität
für den
Liganden zu amplifizieren. Deshalb ermöglichen anschließende Runden
des Phagenwachstums und der Selektion eine Anreicherung von Phagen,
welche Proteine mit Affinität
für den
Liganden präsentieren
(Tabelle 3). Nach Selektion von Kanditaten-Phagenklonen, welche
Proteine mit IgE-Bindungseigenschaften
präsentieren,
können
Phagenpartikel, hergestellt aus 10-ml-Kultur, präzipitiert werden (47), und
Proben von 1010–1013
Phagenpartikeln von jedem Kandidatenklon können durch SDS-PAGE unter reduzierenden
Bedingungen, gefolgt von Transfer auf Nitrocellulose-Membranen,
analysiert werden (49, 51). Nach Blockierung zur Absättigung
freier Bindungsstellen auf dem Nitrocellulose-Blatt werden die Membranen
mit Patientenserum, verdünnt
1 : 10, als "erstem
Antikörper" inkubiert, und Maus-Anti-Mensch-IgE-mAb
als zweiter Antikörper
kann verwendet werden, um die Bindung von IgE an das ursprünglich auf
der Phagenoberfläche
vorhandene cDNA-Produkt sichtbar zu machen. Western-Blots können ohne weiteres
unter Verwendung nicht-radioaktiver Systeme und von Meerrettichperoxidasekonjugiertem
Ziege-Anti-Maus-Ig als Nachweissystem entwickelt werden. Die scheinbare
Molekularmasse der IgE-bindenden Proteine, angereichert aus einer
A. fumigatus-cDNA-Bibliothek,
welche auf einer Phagenoberfläche
präsentiert
wurde, lag in dem Bereich von 10 bis über 50 kDa. Eine Nukleotidsequenz-Bestimmung
(58) einiger cDNA-Inserts, welche sich hinsichtlich Größe und Restriktionsmuster
unterschieden, enthüllte,
daß sie
für unterschiedliche Proteine
codieren, wie aus den offenen Leserahmen abgeleitet wurde.
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Herstellung von rekombinanten
Allergenen in E. coli.
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Veranschaulichende Beispiele von
Herstellungsverfahren werden nun für zwei mit ABPA in Beziehung stehende
rekombinante Allergene, kloniert aus A. fumigatus, welche als rAsp
f4 und rAsp f6 bezeichnet werden, angegeben werden.
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rAsp f6: DNA, welche die codierende
Sequenz von rAsp f6 überspannte,
wurde unter der transkriptionellen Steuerung des T7-Promotors (78)
in einen Expressionsvektor kloniert. Das Konstrukt war in einer
solchen Weise entworfen, daß ein
Methionin-Rest am N-terminalen Ende der Allergen-Aminosäuresequenz
angefügt
wurde, während
am C-Terminus die Acht-Reste-Folge-VEHHHHHH
angefügt
wurde, wobei die sechs aufeinanderfolgenden Histidin- Reste als ein Affinitäts-Anker
bzw. -Markierer für
Metall-Chelat-Affinitätschromatographie
dienen (61). Nach der Sequenzbestätigung wurde das Konstrukt
in E. coli BL21 [pT7POL23] (77) überführt, in
welchem die Synthese der T7-RNA-Polymerase durch Erhöhen der
Temperatur des Wachstumsmediums auf über 37°C induziert werden kann. Um
rAsp f66 herzustellen, wurde 1 l LB-Medium, enthaltend eine angemessene
Ergänzung
mit Antibiotika, mit 1 ml einer Übernacht-Starterkultur,
herangezogen bei 30°C, inokuliert.
Nach ungefähr
3 Stunden Wachstum bei 30°C
bei einer OD600 von 0,7, wurde die Temperatur
der Kultur auf 42°C
umgeschaltet, um eine Expression zu induzieren. Nach 4 Stunden Inkubation
bei der induzierenden Temperatur wurden die Zellen durch Zentrifugation
abgeerntet und in 50 ml eiskaltem 20 mM Tris-HCl pH 8,0, enthaltend
0,5 M NaCl und 5 mM Imidazol (Resuspensionspuffer), resuspendiert.
Die Zellen wurden durch Schallbehandlung aufgebrochen, und unlösliche Zelltrümmer wurden
durch Zentrifugation entfernt. Der Überstand, enthaltend das überexprimierte
Allergen, wurde durch einen 0,22 μm-Filter
geleitet, um verbleibendes teilchenförmiges Material zu entfernen,
und auf eine Baugruppe von zwei in Reihe geschalteten 5 ml-HiTrap-Chelatierungssäulen (Pharmacia
Biotech AB, Uppsala, Schweden) aufgetragen, welche zuvor mit Ni2+ beladen und mit Resuspensionspuffer äqulibriert
worden waren. Die Säulenbaugruppe
wurde zuerst mit 50 ml Resuspensionspuffer und dann mit 50 ml Resuspensionspuffer,
ergänzt
mit Imidazol zu 60 mM, gewaschen. Um rAsp f6 zu eluieren, wurden
30 ml eines linearen Gradienten von 60–500 mM Imidazol in 20 mM Tris-HCl, pH
8,0/0,5 M NaCl, aufgetragen, während
1-ml-Fraktionen aufgefangen und durch SDS-PAGE analysiert wurden.
rAsp f6-enthaltende Fraktionen wurden vereinigt und einer Gelfiltration
durch eine Superdex 200-Säule (Pharmacia
Biotech AB, Uppsala, Schweden), äquilibriert
und eluiert mit 0,15 M NaCl, unterzogen. Fraktionen, welche rAsp
f6 enthielten, wurden vereinigt und unter Verwendung einer Amicon-Zelle,
ausgestattet mit einer YM5-Membran, konzentriert. Die Endausbeute
an gereinigtem rAsp f6 aus einem Liter Bakterienkultur belief sich
auf 23 mg.
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rAsp f4: DNA, welche die codierende
Sequenz von rAsp f4 umfaßt,
wurde in einen Expressionsvektor unter der transkriptionellen Steuerung
des T7-Promotors (78) kloniert. Das Konstrukt war auf eine solche
Weise entworfen, daß die
11-Reste-Folge MRGSHHHHHHM- an das N-terminale Ende der Allergen-Aminosäuresequenz
angefügt
war, wobei die sechs aufeinanderfolgenden Histidin-Reste als ein
Affinitäts-Anker
für Metall-Chelat-Affinitätschromatographie
(61) dienen. Es wurde keine Aminosäure-Anfügung am C-terminalen Ende des
Proteins vorgenommen. Nach Sequenzbestätigung wurde das Konstrukt
in E. coli BL21 [pT7POL23] (77) überführt, in
welchem die Synthese der T7-RNA-Polymerase durch Erhöhen der
Temperatur der wachsenden Kultur auf über 37°C induziert werden kann. Um
rAsp f4 herzustellen, wurde 1 l LB-Medium, enthaltend eine entsprechende
Ergänzung
mit Antibiotika, mit 1 ml einer Übernacht-Starterkultur,
herangezogen bei 30°C, inokuliert.
Nach ungefähr
3 Stunden Wachstum bei 30°C,
bei einer OD600 von 0,7, wurde die Temperatur
der Kultur auf 42°C
umgeschaltet, um die Expression zu induzieren. Nach 4 Stunden Inkubation
bei der induzierenden Temperatur wurden die Zellen durch Zentrifugation
abgeerntet und in 50 ml eiskaltem 20 mM Tris-HCl, pH 8,0, enthaltend
0,5 M NaCl, resuspendiert. Die Zellen wurden durch Schallbehandlung
aufgebrochen und unlösliches
Material, einschließlich
rAsp f4-Protein, wurde durch Zentrifugation aufgefangen. Das unlösliche Material
wurde zweimal durch Resuspension in 20 mM Tris-HCl, pH 8,0, enthaltend
2 M Harnstoff, 0,5 M NaCl und 2% Triton X-100, gefolgt von Zentrifugation,
gewaschen. Teilweise gereinigte rAsp f4-enthaltende Inklusionskörper wurden
45 Minuten lang bei Raumtemperatur in 70 ml 20 mM Tris-HCl, pH 8,0,
enthaltend 6 M Guanidiniumhydrochlorid, 0,5 M NaCl, 5 mM Imidazol
und 1 mM 2-Mercaptoethanol (Extraktionspuffer) extrahiert. Der Extrakt
wurde durch Zentrifugation geklärt,
und verbleibendes teilchenförmiges
Material wurde durch Hindurchleiten durch einen 0,22 μm-Filter
entfernt. Der geklärte
Extrakt, enthaltend das überexprimierte
Allergen wurde auf eine Baugruppe von zwei in Reihe geschalteten
5-ml-HiTrap-Chelatierungssäulen
(Pharmacia Biotech AB, Uppsala, Schweden) geladen, welche zuvor
mit Ni2+ beladen und mit Extraktionspuffer
ohne 2-Mercaptoethanol äquilibriert
worden waren. Die Säulenbaugruppe
wurde zuerst mit 50 ml Extraktionspuffer, dann mit 50 ml 6 M Harnstoff
in 20 mM Tris-HCl pH 8,0, 0,5 M NaCl, 20 mM Imidazol und 1 mM 2-Mercaptoethanol (Harnstoff-Waschpuffer) gewaschen.
Um das immobilisierte rAsp f4 zu renaturieren, wurden 960 ml eines
linearen Gradienten angewandt, von Harnstoff-Waschpuffer zu 20 mM
Tris-HCl, pH 8,0, enthaltend 0,5 M NaCl, 20 mM Imidazol und 1 mM
2-Mercaptoethanol (Renaturierungspuffer). Um rAsp f4 zu eluieren,
wurden 30 ml Gradient von 20–1000
mM Imidazol in Renaturierungspuffer aufgetragen, während 1-ml-Fraktionen
aufgefangen und durch SDS-PAGE
analysiert wurden. Fraktionen, welche rAsp f4 enthielten, wurden
vereinigt und einer Gelfiltration durch eine Superdex 75-Säule (Pharmacia
Bitech AB, Uppsala, Schweden), äquilibriert
und eluiert mit 0,15 M NaCl, unterzogen. rAsp f4 enthaltende Fraktionen
wurden vereinigt und unter Verwendung einer Amicon-Zelle, ausgestattet
mit einer YM10-Membran, konzentriert. Die letztendliche Ausbeute
an gereinigtem rAsp f4 aus einem Liter Bakterienkultur belief sich
auf 34 mg.
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Die Herstellung ist auch mit dem
Vektor, beschrieben von Hochli et al. (60–63), durchgeführt worden.
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Analyse von
cDNA-Inserts
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Lediglich Inserts, welche für Peptide/Proteine,
die für
die Diagnose von ABPA relevant sind, codieren, werden erörtert werden.
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rAsp f6 (SEQ ID Nr. 1). Ein Klon,
enthaltend ein Insert von 751 Basenpaaren mit einem offenen Leserahmen
von 624 Basenpaaren, enthüllte
einen starke Homologie mit Nukleotidsequenzen, welche für Superoxiddismutasen
codieren. Die 3'-nicht-codierende
Region hatte einen polyadenylierten Schwanz von 24 Basenpaaren.
Die abgeleitete Aminosäuresequenz
diese cDNA-Klons (SEQ ID Nr. 1) war homolog zur Mangan-SOD, wobei
die höchste
Sequenzidentität
von 48–52%
zu humanen, Fruchtfliegen-, Gummibaum-, Hefe-, E. coli- und Mycobacterium
leprae-Enzymen aufgezeigt wurde. Offensichtlich zeigt die A. fumigatus-MnSOD einen ähnlich hohen
Grad von Sequenzidentität
zu MnSODs aus einer großen
Vielzahl von phylogenetisch entfernten Organismen (43). Eine Mehrfach-Sequenz-Parallelaufreihung
zeigt, daß die
A. fumigatus-MnSOD (rAsp f6) eine starke Homologie mit menschlicher
MnSOD gemeinsam hat (51,8% Identität, 67,2% Homologie). Gegen
A. fumigatus-MnSOD
herangezogener IgE wird vorwiegend in Seren von Patienten nachgewiesen,
welche unter ABPA leiden. Deswegen könnte MnSOD ein Kandidat für eine serologische
Differentialunterscheidung zwischen ABPA und A. fumigatus-Allergie
sein (siehe nachstehend). Bemerkenswerterweise induzieren sowohl
rekombinanter A. fumigatus als auch menschliche MnSOD eine Proliferation
der mononukleären
Zellen des peripheren Bluts von A. fumigatusallergischen Subjekten
mit nachweisbaren Spiegeln an spezifischem IgE gegen A. fumigatus-MnSOD. Darüber hinaus
riefen die rekombinanten MnSODs sowohl aus Pilz wie auch Mensch
Hautreaktionen vom Typ I in Individuen hervor, welche gegen das
Pilz-Enzym sensitiviert waren, was einen Beweis für die Autoreaktivität gegen
humane MnSOD in allergischen Individuen, welche gegen das aus der
Umwelt stammende A. fumigatus-Allergen sensitiviert sind (43), bereitstellt.
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rAsp f4 (SEQ ID Nr. 2). Dies war
das zweite rekombinante, mit ABPA in Beziehung stehende Allergen, welches
in unserem Screening-System gefunden wurde. Der Klon enthielt ein
Insert von 1103 Basenpaaren mit einem offenen Leserahmen von 858
Basenpaaren. Seine abgeleitete Aminosäuresequenz teilt keine signifikante
Homologie mit irgendeinem bekannten Protein. Das Genprodukt, codiert
von der verwendeten cDNA, war lediglich durch die Funktion gekennzeichnet,
für welche
es selektiert wurde: IgE-Bindung.
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in vivo-Tests unter Verwendung
von rekombinanten Allergenen.
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Diese werden hauptsächlich durch
Haut-Einstich-Tests veranschaulicht, in welchen eine kleine Menge einer
Lösung
eines Allergens in die Dermis eines Individuums eingeführt wird,
woraufhin eine Rad-Reaktion um die Verabreichungsstelle herum auftritt.
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Ein Protokoll für Haut-Einstich-Tests der Erfindung
beinhaltete, daß ein
rekombinantes Allergen in einer 0,9%igen physiologischen Kochsalzlösung als
Verdünnungsmittel
bei einer Endkonzentration von 100 μg/ml gelöst wurde. 20 μl dieser
Lösungen
wurden auf die Vorderarme eines Patienten aufgebracht. Danach wurde
die Haut mit einer sterilen Nadel gestochen, welche in die Epidermis
bei einem Grad-Winkel eingeführt und
herausgezogen wurde, um einen kleinen Bereich der Epidermis anzuheben
(38). Die Nadel wurde nach der Applikation jeder Lösung verworfen,
um eine Kontamination zu vermeiden. Die Teststellen waren 3 bis
4 cm auseinander angeordnet, um falsche positive Ergebnisse zu vermeiden.
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Für
intradermale Tests wurde eine Allergen-Lösung (100 μg/ml) in 10-fach-Verdünnungsreihen
verdünnt
und bei Konzentrationen, beginnend bei 10–4 μg/ml bis 10 μg/ml angewandt. Zum Testen wurden
die Lösungen
(100 μl)
auf die Rücken
der Patienten injiziert, wobei mit der Lösung mit der niedrigsten Konzentration
begonnen wurde, was zu einer Größe des Rades
bzw. des Kreises von der halben Größe der Hautreaktion, welche
durch die Histamin-Kontrolle
induziert wurden, führte.
Die Teststellen lagen 5 bis 8 cm auseinander, um falsche positive
Ergebnisse zu vermeiden. Histamindihydrochlorid wurde als Positivkontrolle
bei Konzentrationen von 0,1% in Haut-Einstich-Tests bzw. 0,01% in
intradermalen Tests verwendet. Physiologische 0,9%ige Kochsalzlösung wurde
als eine Negativkontrolle verwendet. Die Reaktionen wurden nach
15 Minuten durch Messen des maximalen Längs- und Querdurchmessers des
Rades aufgezeichnet und ausgewertet, wie beschrieben (66).
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Die Verwendung von rekombinanten
A. fumigatus-Allergenen für
in vitro-Diagnose.
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Die Bindung von rekombinanten A.
fumigatus-Allergenen an Antikörper
kann in Immunoassays zum Messen von allergenen/antigenspezifischen
Antikörpern
von verschiedenen Klassen (IgA, IgG, IgD, IgE und IgM), einschließlich spezifischer
Unterklassen davon, beispielsweise im Zusammenhang mit Diagnosen
von Allergie und ABPA, verwendet werden. Unter den IgG-Unterklassen
können
IgG1, IgG2, IgG3 und IgG4 erwähnt
werden. Die Methodik für
den Assay ist die gleiche wie diejenige welche im Stand der Technik
für herkömmliche
Antigene/Allergene angewandt wird. Geeignete Immunoassay-Protokolle
ziehen somit die Bildung eines ternären Immunkomplexes in Betracht:
[Allergen] – [Anti-Allergen-Antikörper] – [Anti-Antikörper]
worin
Allergen und Anti-Antikörper
zugegebene Reagenzien sind und Anti-Allergen-Antikörper aus der zu testenden Probe
stammt. Der Komplex wird in einer unlöslichen oder unsolubilisierbaren
Form gebildet. Unlösliche
Formen werden bewirkt, indem entweder das Allergen oder der Anti-Antikörper vor,
nach oder während der
Bildung des Komplexes an eine feste Phase gebunden wird. Gut bekannte
feste Phasen auf dem Fachgebiet sind Wände von Röhrchen und Vertiefungen, teilchenförmige und
monolithische, mehr oder weniger poröse Materialien, verwendet als
Adsorptionsmittel in der Chromatographie und heterogenen Immunoassays, etc.
Um die Menge des Komplexes zu messen, wird entweder das Allergen
oder der Anti-Antikörper
mit einer analytisch nachweisbaren Gruppe markiert, mit der Maßgabe, daß das Reagens,
verknüpft
an eine feste Phase oder verursachend eine nachträgliche Insolubilisierung,
nicht markiert ist. Gut bekannte detektierbare Gruppen sind Enzyme
(ELI-SA), Fluorophore,
Chromophore, chemolumineszente Gruppen, radioaktive Isotope, Metallatome,
Biotin, Haptene etc. Um die Klassen/Unterklassen-spezifischen Antigen/Allergenspezifischen Antikörper zu
messen, muß der
Anti-Antikörper
Klassen/Unterklassen-spezifisch sein.
-
Normalerweise wird dieser Typ von
Immunoassay mit sequenzieller Inkubation durchgeführt, d.
h.
Schritt 1: Probe mit Allergen, gefolgt von
Schritt
2: Inkubation des in Schritt 1 gebildeten Komplexes, d. h. [Allergen] – [Anti-Allergen-Antikörper], mit
Anti-Antikörper
oder
umgekehrt. Im Falle, daß das
in Schritt 1 verwendete Reagens an eine feste Phase gebunden ist,
sollten nach jedem Schritt eine Abtrennung und ein Waschen durchgeführt werden,
um unspezifische Störungen
zu entfernen.
-
Für
eine ABPA-Diagnose sind IgE und bestimmte IgG-Unterklassen die am
stärksten
relevanten Ig's, welche
zu messen sind. Es wird angenommen, daß die zu verwendenden rekombinanten
Allergene aus A. fumigatus-Proteinen abgeleitet sein sollten, welche
nicht auf der Zelloberfläche
exponiert oder sezerniert werden. Dies kann darauf hinweisen, daß die relevantesten
A. fumigatus-Allergene, welche für
ABPA relevant sind, zellgebunden sein können, beispielsweise als intrazelluläre Peptide/Proteine.
-
Relevante Antikörper können im Blut (einschließlich Plasma
und Serum), Speichel, Zerebrospinalflüssigkeit (CSF), Bronchoalveolar-Flüssigkeit,
Tränentropfen
(Lacrymal-Flüssigkeit)
etc. gefunden werden.
-
Die verwendeten in vitro-Testprotokolle
und Ergebnisse.
-
Die Bindung von IgE-Antikörpern (und
anderen Isotypen) an rekombinanter Allergene wurde durch einen ELISA
(39) unter Anwenden des gleichen Verfahrens für alle Allergene überprüft. Kurz
gesagt, wurden Polystyrol-Mikrotiterplatten 2 h lang bei 37°C mit Allergen-Protein (10 μg/ml in PBS,
pH 8,0) beschichtet. Die freien Stellen wurden mit PBS, pH 7,4,
enthaltend 5% (w/v) fettfreies Trockenmilchpulver, blockiert (1
h, 37°C). Nach
dem Waschen wurden die Platten mit seriell zweifach-verdünnten Seren
in Blocking-Puffer, enthaltend 5% Tween 20, inkubiert (2 h, 37°C). Nach
dem Waschen wurden ein zweiter Antikörper aus einer kommerziellen
Quelle (66) oder TN-142, ein monoklonaler Maus-Anti-Mensch-IgE-Antikörper, herangezogen
gegen die Cε2-Domäne (freundlicherweise
zur Verfügung
gestellt von Dr. C. H. Heusser, Ciba-Geigy Ltd., Basel, Schweiz),
verwendet, um den Isotypspezifischen Ig-Gehalt der Seren zu quantifizieren.
Die Isotyp-spezifische Ig-Bindung an die Allergene wurde mit an
alkalische Phosphatase gekoppelten Ziege-Anti-Maus-IgG (66, 69) nachgewiesen.
In Abwesenheit von kalibrierten Standards wurde ein Serumpool aus
zwei Patienten, welche unter ABPA litten, als eine "in house"-Referenz verwendet.
Die Serumverdünnungen
wurden gegen die optische Dichte in einem log-log-Diagramm aufgetragen,
und die lineare titrierbare Region wurde verwendet, um die Werte
der optischen Dichte in willkürliche
ELISA-Einheiten (EU) umzuwandeln. Die Extinktionswerte aus dem Referenz-Serumpool wurden
willkürlich
als 100 EU/ml für
alle analysierten Isotypen gesetzt (66, 68). Der antigenspezifische
ELISA gestattet eine zuverlässige
Detektion von Serum-Antikörpern.
Für die
IgE-Bestimmungen unter Verwendung von rAsp f6 sind die Ergebnisse
unter Anwendung des Pharmacia CAP-Systems (Pharmacia & Upjohn, Diagnostics,
Uppsala, Schweden) bestätigt
worden, wobei die rekombinanten Proteine als immobilisiertes Allergen
verwendet wurden.
-
Für
eine Auswertung des diagnostischen Wertes von rekombinanten A. fumigatus-Allergenen
in vitro im großen
Maßstab,
wurden 54 Seren aus Patienten, welche unter ABPA litten, und aus
35 allergischen Asthmatikern mit A. fumigatus-Sensitivierung, jedoch
ohne ABPA, wie abgeleitet aus klinischen Parametern, ausgewählt. Alle
Patienten hatten Asthma und erfüllten
die Leitlinien für
die Diagnose und die Handhabung von Asthma (70). Als Negativkontrolle
wurden Seren aus 10 allergischen Asthmatikern ohne A. fumigatus-Sensitivierung
und aus 10 gesunden Individuen ohne eine Atopie-Vorgeschichte verwendet.
Im Gegensatz zu den Seren aus sensitivierten Individuen, zeigten
die Serumproben aus den 20 Kontrollindividuen IgE-Werte unterhalb des
Hintergrunds für
alle rekombinanten Allergene, was zeigt, daß das IgE-Detektionssystem in Beziehung zur spezifischen
Sensitivierung gegen A. fumigatus steht. Die Ergebnisse der IgE-Bestimmungen,
erhalten mit Seren von A. fumigatus-allergischen Asthma tikern mit
oder ohne ABPA, für
die bislang gefundenen relevanten rekombinanten Allergene (rAsp
f4 und rAsp f6) werden nachstehend erörtert werden.
-
Die serologischen Untersuchungen
an rAsp f4 und rAsp f6 zeigen ein vollständig anderes Bild, verglichen
zu demjenigen, erhalten mit anderen rekombinanten A. fumigatus-Allergenen. Spezifisches
IgE gegen rAsp f4 und rAsp f6 war nicht in den 35 Seren aus allergischen
Asthmatikern, sensitiviert gegen den Pilz, nachweisbar. Im Gegensatz
dazu erkannten die 54 Seren aus ABPA-Patienten rAsp f4 bzw. rAsp
f6 bei einer Häufigkeit
von 54% bzw. 78% (Tabelle 3), wohingegen 49 Seren mindestens eines
der Allergene erkannten. Deswegen besitzt die serologische Diagnose
von ABPA mit den zwei Allergenen eine Spezifität von 100% und eine Empfindlichkeit > 90% (Tabelle 4). Die
MnSOD (rAsp f6), ein Protein mit einer bekannten biochemischen Funktion,
repräsentiert
ein streng intrazelluläres
Enzym. Die biologische Funktion von Asp f4 bleibt unbekannt; allerdings
zeigen vorläufige
Experimente zur Lokalisierung des Proteins unter Verwendung von
monoklonalen Antikörpern,
erzeugt gegen Asp f4, daß das
Protein nicht von dem Pilz sezerniert wird. Deshalb ist es bei beiden
Proteinen unwahrscheinlich, daß sie
in freier Form als Aeroallergene vorhanden sind, was das Fehlen
von spezifischem IgE gegen diese Allergene in allergischen Asthmatikern,
sensitiviert gegen A. fumigatus, erklären kann. Im Gegensatz dazu
weisen oder wiesen Patienten, welche unter ABPA leiden, den Pilz
wachsend in der Lunge (8, 12) auf, und werden als Ergebnis der Zersetzung
der Pilzzellen durch Wirtsabwehrmechanismen auch nicht-sezernierten
Proteinen ausgesetzt (3). Einer der Wirtsabwehrmechanismen gegen
Pilzinfektionen besteht in der Beschädigung der Hyphen und einer
Phagocytose, welche von polymorphonukleären Zellen vermittelt wird
(2, 3, 4). Die Entwicklung einer zellvermittelten Immunantwort gegen
einen Pilz erfordert angenommenermaßen Antigen-präsentierende
Zellen, um Pilz-Antigene zu prozessieren und selbige an T-Lymphozyten
zu präsentieren
(1). Deshalb sind Patienten, welche unter ABPA leiden, in der Lage,
eine Immunantwort ebenfalls gegen intrazelluläre Proteine von A. fumigatus
hervorzubringen, welche niemals von dem Immunsystem von A. fumigatusallergischen
Individuen gesehen wurden, welche lediglich sezernierten Allergenen
und Konidien ausgesetzt waren. Die in vivo-Relevanz von rAsp f4
und rAsp f6 ist in Hauttests untersucht worden, welche repräsentative
Zahlen von Patienten mit ABPA, A. fumigatus-Allergie und gesunde
Kontrollen beinhalteten (siehe nachstehend).
-
Diagnostischer Wert von
rekombinanten A. fumigatus-Allergenen für in vivo-Tests.
-
In Hinsicht auf eine potentielle
Unterscheidung zwischen ABPA und allergischer Sensitivierung bestanden
die bedeutendsten Befunde der serologischen Untersuchungen, beinhaltend
Subjekte mit Asthma und einhergehender Sensitivierung gegen A. fumigatus,
in erhöhten Spiegeln
an spezifischen Serum-IgE gegen rAsp f4 und rAsp f6 in Patienten,
welche unter ABPA leiden. Wie in der Tabelle 3 angegeben, erreichten
rAsp f4- und rAsp f6-spezifische IgE, wie gemessen durch ELISA,
Werte von 54 ± 160
ELISA-Einheiten/ml und 47 ± 66
ELI-SA-Einheiten/ml
in den Seren von asthmatischen Patienten mit ABPA. Im Gegensatz
dazu waren spezifische IgE-Antikörper
gegen diese zwei Allergene in Seren von gegen A. fumigatus sensitivierten
Asthma-Patienten ohne Anzeichen für ABPA praktisch abwesend,
ebenso wie in Seren von Kontrollindividuen (Tabelle 3). Basierend
auf diesen Ergebnissen könnten
rAsp f4 und rAsp f6 als Reagenzien für die Entwicklung eines ABPA-spezifischen
Assays dienen, beruhend auf im Kreislauf befindlichen Allergen-spezifischen
IgE-Antikörpern. Es
war deshalb von Interesse, die Allergenität dieser Proteine in vivo zu
untersuchen. Um die Fähigkeit
von rAsp f4 und rAsp f6, eine Mediator-Freisetzung in vivo hervorzurufen,
aufzuzeigen, wurde eine intradermale Hautprovokationsuntersuchung
ausgeführt,
welche 12 Asthmapatienten mit ABPA, 12 gegen A. fumigatus sensitivierte
allergische Asthmatiker ohne ABPA, und 5 gesunde Kontrollen, beinhaltete.
Die Auswahl der Patienten und die Diagnose der Sensitivierung gegen
A. fumigatus beruhten auf dem klinischen Verlauf, RAST und der Hautreaktivität gegen
A. fumigatus-Extrakte, wie beschrieben (59, 66). Alle Patienten
hatten Asthma und erfüllten
die Leitlinien für
die Diagnose und die Behandlung von Asthma (70). Zur Zeit der Untersuchung
hatten alle Subjekte ein stabiles bronchiales Asthma, keine Anzeichen
für Rumpf-Infektionen
und erhielten keine Anti-Histamin-Medikamentenbehandlung. Die fünf gesunden
Kontroll-Individuen hatte keine Vorgeschichte von Allergie oder
Asthma und wiesen normale Serumspiegel von Gesamt-IgE auf. Die Diagnose
von ABPA beruhte auf einem Minimum von sechs der acht Kriterien,
vorgeschlagen von Rosenberg et al. (23) und Patterson et al. (24).
Vier ABPA-Patienten (Tabelle 5) und ein Patient mit allergischem
Asthma (Tabelle 5) wurden mit geringen Dosierungen an oralen Kortikosteroiden
(5–10
mg/Tag) behandelt. Eine Ethik-Zustimmung zum Hauttest von humanen
Subjekten mit rekombinanten Allergenen wurde vom zuständigen Komitee
vor dem Beginn der Untersuchung erhalten. Eine vollständige Erklärung der
Vorgehensweise wurde allen Individuen vor dem Test gegeben, und
anschließend
wurde eine schriftliche Einverständniserklärung erhalten.
Die Hauptmerkmale der Subjekte, welche an der Untersuchung teilnahmen,
einschließlich
Alter, Geschlecht, Eosinophilen-Zählung, Gesamt-Serum-IgE, spezifisches
Serum-IgE gegen rAsp f4 und rAsp f6 und RAST gegen A. fumigatus, sind
in der Tabelle 5 berichtet. Alle Subjekte zeigten eine positive
Hauttest-Antwort gegen intradermale Histamin-Herausforderungen (0,01%)
und waren gegenüber
0,9%iger Kochsalzlösung
nicht-reaktiv. Die Ergebnisse (Tabelle 5) legen eine hohe Spezifität der rAsp
f4- und rAsp f6-Reaktivität
für Patienten,
welche unter ABPA leiden, nahe. Tatsächlich zeigte nur diese Gruppe
von Patienten relevante Mengen an spezifischem IgE gegen rAsp f4
und rAsp f6 (Tabelle 3 und 4). Wie erwartet, reagierten lediglich
Individuen, welche nachweisbare Mengen an Allergen-spezifischem
IgE im Serum zeigten, auf die Haut-Herausforderungen mit rAsp f4
und rAsp f6. Diese Ergebnisse zeigen deutlich, daß eine hochspezifische
Diagnose von ABPA auf Grundlage von rekombinanten Allergenen durchführbar ist.
Obwohl rAsp f4- und rAsp f6-basierende Serologie und Hauttests eine hohe
Spezifität
für ABPA
in Abwesenheit von atopischer Dermatitis zeigen, erreicht die Empfindlichkeit
der Diagnose jedoch nur etwa 90% (Tabelle 4). Berücksichtigt
man die relativ niedrige Spezifität der diagnostischen Kriterien
für ABPA,
welche bis heute verfügbar
ist, repräsentieren
die serologischen und Hauttests mit rAsp f4 und rAsp f6 eine beträchtliche
Verbesserung der Diagnose der Krankheit. Weiterhin stellen die Merkmale
beider Allergene, zusammengenommen mit der Beobachtung, daß ABPA-Patienten
und A. fumigatus-sensitivierte allergische Asthmatiker unterschiedliches
Allergen in der Western-Blot-Analyse erkennen, ein Verständnis bzw.
eine Richtlinie für
eine weitere Verbesserung der Diagnose von ABPA zur Verfügung. In
einer Untersuchung, über
welche von Borga (6) berichtet wurde, wurde die Serum-IgE-Reaktivität gegen
A. fumigatus-Allergene in zwei Gruppen von Patienten verglichen,
A. fumigatus-sensitivierten Allergikern und ABPA-Patienten. Die
Seren von Individuen, welche unter A. fumigatus-Allergie litten,
erkannten mindestens 35 unterschiedliche IgEbindende Komponenten
des Pilzes, im Größenbereich
zwischen 14 und 118 kDa, von denen vier Komponenten (34, 39, 43
und 83 kDa) einzig von diesen Seren erkannt wurden. Mit Seren aus
der ABPA-Gruppe wurden 39 unterschiedliche IgE-bindende Komponenten
im Bereich von 14 bis 150 kDa nachgewiesen, von denen acht Komponenten
mit Molekulargewichten von 15, 19,5, 54, 56, 96, 110, 126 und 150
kDa nicht von IgE aus den Allergikern erkannt wurden. Deshalb wurden
von den insgesamt 43 nachgewiesenen IgE-bindenden Komponenten, Antikörper gegen
31 in beiden Patientengruppen gefunden, acht waren spezifisch für AB-PA und vier waren
spezifisch für
die nicht mit ABPA in Beziehung stehende Sensitivierung gegen A.
fumigatus.
-
Die Verfügbarkeit der beschriebenen
rekombinanten Allergene wird eine Identifikation von A. fumigatus-Allergikern
erlauben, denen eine Sensitivierung gegen diese klonierten Allergene
fehlt. Seren aus derartigen Subjekten können anschließend verwendet
werden, um die A. fumigatus-Phagenoberflächen-Display-Bibliothek zu
screenen, um Phagenklone zu isolieren, welche zusätzliche
Allergene aufzeigen. Die wirkungsvolle Screening-Verfahrensweise,
basierend auf Biopanning (45, 47, 51, 52), zusammen mit einer Richtlinie
für das Auswählen der
Seren, welche zum Screenen der Phagenbibliothek verwendet werden,
wird die Isolierung der zusätzlichen
Allergene in einer angemessenen Zeit ermöglichen. Die Herstellung, Charakterisierung
und Auswertung dieser Allergene werden wahrscheinlich zur weiteren
Entwicklung von spezifischen Diagnosewerkzeugen sowohl für ABPA als
auch für
mit A. fumigatus in Beziehung stehende Sensitivierung beitragen.
-
Um rAsp f6 als ein spezifisches Allergen
für die
Diagnose von ABPA zu verwenden, muß atopische Dermatitis ausgeschlossen
werden. Ein hoher Prozentsatz von Patienten, welche unter atopischer
Dermatitis mit einer moderaten RAST-Klasse gegen A. fumigatus leiden,
zeigt hohe Titer von rAsp f6-spezifischem IgE im Serum. Darüber hinaus
zeigten intradermale Haut-Herausforderungen mit rAsp f66 in drei
Patienten, welche unter atopischer Dermatitis litten, in deutlicher
Weise, daß das
Allergen in der Lage ist, eine starke in vivo-Mediator-Freisetzung in diesen
Patienten hervorzurufen. Bemerkenswerterweise zeigt die serologische
Untersuchung von 15 Seren von Patienten, welche unter atopischer
Dermatitis leiden, keinerlei spezifisches IgE gegen andere rekombinante
A. fumigatus-Allergene, welche verfügbar sind (76). Der Grund für die monovalente
Sensitivierung gegen Asp f2 in Patienten mit atopischer Dermatitis
ist unbekannt. Allerdings ist es verlockend, zu spekulieren, daß die spezifische
IgE-Antwort gegen rAsp f6 auf der Herstellung von IgE-Antikörpern beruhen
könnte,
welche menschliche Superoxiddismutase in diesen Individuen erkennen,
was zu einer Kreuzreaktion mit der hoch-homologen Pilz-MnSOD führen würde (43).
Die Verfügbarkeit
sowohl der menschlichen als auch pilzlichen rekombinanten MnSOD
wird eine Untersuchung der Rolle dieser Proteine in der Pathophysiologie
von atopischer Dermatitis in größerer Ausführlichkeit
ermöglichen.
-
Serologische Unterscheidung
zwischen Sensitivierung gegen A. fumigatus und ABPA in Patienten
mit cystischer Fibrose.
-
Diese Untersuchung beinhaltete 37
Patienten mit cystischer Fibrose mit einer routinemäßigen Bewertung
hinsichtlich cystischer Fibrose und Allergie, einschließlich dem
Haut-Einstich-Test
(67, 71). Es wurde diagnostiziert, dass 15 ABPA gemäß der klinischen
und immunologischen Kriterien, welche von Laufer (16) und Nelson
(25) vorgeschlagen wurden, aufwiesen. 12 Patienten gehörten der
Gruppe mit dokumentierter Sensitivierung gegen A. fumigatus gemäß dem RAST
und dem Routine-Haut-Einstich-Test gegen A. fumigatus-Extrakte an,
und 10 wurden der CF-Kontrollgruppe zugeordnet, basierend auf dem
Fehlen von Sensitivierung gegen A. fumigatus (67). Die Patientenmerkmale,
einschließlich
Alter, Geschlecht, RAST gegen A. fumigatus und Gesamtserum-IgE sind
in der Tabelle 6 berichtet. Allergen-spezifische IgE-Spiegel wurden für die Allergene rAsp
f1, rAsp f3, rAsp f4 und rAsp f6 im Serum von jedem Individuum bestimmt.
rAsp f1 (43) und rAsp f3 (42) entsprechen den Hauptallergenen von
A. fumigatus mit einem Vorherrschen einer Sensitivierung von 69%
und 76% unter astmathischen Patienten mit positivem Hauttest gegen
A. fumigatus-Extrakte, wohingegen rAsp f4 und rAsp f6 (43) nur von
Seren von Patienten mit ABPA erkannt werden. Es wurde in vivo durch
Haut-Herausforderungen von asthmatischen Patienten, welche gegen
A. fumigatus sensitiviert waren, gezeigt, daß alle vier Proteine relevante
Allergene sind. Die Ergebnisse der serologi schen Untersuchung (Tabelle
9) zeigen, daß der Großteil der
cystischen Fibrose-Individuen, sensitiviert gegen A. fumigatus,
IgE gegen rAsp f1 und rAsp f3 (85% bzw. 100%) und zu 85% gegen beide
Allergene tragen. Zusammengenommen sind rAsp f1 und rAsp f3 ausreichend,
um eine Sensitivierung gegen A. fumigatus in allen der untersuchen
Seren aus cystischen Fibrose-Patienten zu diagnostizieren. Gemäß der derzeitigen
Definition der Allergene (41) entsprechen rAsp f1 und rAsp f3 Haupt-Allergenen,
auch für
die Gruppe der cystischen Fibrose. In den drei Untergruppen der
analysierten Individuen, cystische Fibrose-Patienten mit A. fumigatus-Sensitivierung,
mit oder ohne ABPA, und cystische Fibrose-Individuen ohne A. fumigatus-Sensitivierung,
wurden relevante Spiegel an Serum-IgE gegen rAsp f4 und rAsp f6
nur in Seren von Individuen mit einer klinischen Diagnose von ABPA
gefunden. In dieser Gruppe wurden rAsp f6-spezifische IgE-Spiegel,
welche den Grenz- bzw. Ausschlußwert
(> 5 U/ml) überstiegen,
in 10 von 15 Patientenseren detektiert, während relevante Spiegel von
rAsp f4-spezifischem IgE (Ausschlußwert > 7 EU/ml) in 13 der 15 Patientenseren
nachgewiesen wurden. Wenn wir erhöhte Spiegel von entweder rAsp
f4- oder rAsp f6-spezifischem IgE als ausreichend ansehen, um ABPA
anzuzeigen, wären
alle Patienten von der serologischen Diagnose abgedeckt bzw. überspannt,
wohingegen 8 von 15 Patienten erhöhte Spiegel von IgE sowohl
gegen rAsp f6 als auch rAsp f4 hatten. Deshalb könnte die allergenspezifische
Serologie mit rAsp f4 und rAsp f6 einen wesentlichen Beitrag zu
einer serologischen Differentialdiagnose von ABPA in Patienten erbringen,
welche unter cystischer Fibrose und A. fumigatus-Sensitivierung
leiden.
-
Tabelle
1. Typische Anreicherung von Phagen aus einer cDNA-Phagen-Display-Bibliothek
durch "Biopanning". Phagen, welche
cDNA-Produkte aus einer A. fumigatus-Expressionsbibliothek präsentierten,
wurden in eine Einzelvertiefung einer Mikrotiterplatte gebracht,
welche mit humanem Serum-IgE beschichtet war (51, 52). Nach Adsorption
und gründlichem
Waschen wurden adhärierende
Phagen eluiert und verwendet, um E. coli für eine weitere Runde des Phagenwachstums
und der Selektion zu infizieren.
-
Tabelle
2. Hauptmerkmale von Phagen, isoliert aus einer A. fumigatus-cDNA-Bibliothek,
präsentiert
auf einer Phagenoberfläche,
und unterworfen einer selektiven Anreicherung unter Verwendung von
Patienten-Serum-IgE als Ligand
-
Tabelle
3. Sensitivierung von asthmatischen Patienten mit ABPA oder A. fumigatus-Allergie
gegen die rekombinanten Allergene rAsp f4 und rAsp f6.
-
Tabelle
4. Unterscheidung zwischen ABPA und Sensitivierung gegen A. fumigatus
durch rAsp f4- und rAsp f6-IgE-spezifische Serologie.
-
Tabelle
5. Grundsätzliche
Merkmale der untersuchten Subjekte und Hautreaktivität gegen
rAsp f4 und rAsp f6.
-
Tabelle
6. Serologische Untersuchungen von Patienten mit cystischer Fibrose
mit oder ohne Sensitivierung gegen A. fumigatus-Extrakte
-
Während des
Prioritätsjahres
erhaltene Resultate
-
Die cDNA, welche für rAsp f8
codierte wurde isoliert und auf die gleiche Weise wie rAsp f4 und
rAsp f6 exprimiert, und entspricht der codierenden Sequenz für ein saures
ribosomales P2-Protein und repräsentiert deshalb
ein klassisches nicht-sezerniertes Protein. Obwohl nicht klinisch
getestet, repräsentiert
das Protein ein IgE-bindendes Protein bei Auswertung im ELI-SA gemäß den obenstehend
angegebenen Verfahrensweisen. Alle bislang durch ELISA erhaltenen
Ergebnisse zeigen, daß rAsp
f8 hoch spezifisch für
Seren von Patienten, welche unter ABPA leiden, ist. Keiner der 35
allergischen Asthmatiker, welche getestet wurden, zeigte nachweisbare
Spiegel von rAsp f8-spezifischem IgE (2,3 ± 0,4 EU/ml), was statistisch
nicht unterschiedlich von dem Wert ist, welcher für die 20
gesunden Individuen erhalten wurde (1,2 ± 0,6 EU/ml). Im Gegensatz
dazu waren 17 der 54 Patienten, welche unter ABPA litten (31%),
deutlich gegen rAsp f8 sensitiviert. Der mittlere EU/ml-Wert der
Gesamtprobe entspricht 8 ± 14
der Gesamtfälle
der Sensitivierung, beinhaltend alle A. fumigatus-sensitivierten
Patienten (Allergiker + ABPA, n = 89), entsprechend zu 19% (EU/ml
5,4 ± 12).
Allerdings trägt
dieses neue ABPA-spezifische Allergen nicht zur Verbesserung der
Differentialdiagnose von ABPA bei, weil alle Patienten, welche rAsp
f8 erkennen, bereits rAsp f4, rAsp f6 oder beide von ihnen erkennen.
-
Die DNA-Sequenz für rAsp f8 ist als SEQ ID Nr.
5 und die entsprechende Aminosäuresequenz
als SEQ ID Nr. 6 gezeigt. Die Sequenzen sind vorläufig ermittelt
und können
an bis zu 10 Positionen unkorrekt sein, z. B. sind die Positionen
92, 94, 108, 156 und 183 in der DNA-Sequenz für rAsp f8 nicht endgültig bestätigt worden.
-
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