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Die
Erfindung betrifft eine Antigen-Zubereitung, mit der man die Anwesenheit
von Antikörpern
nachweisen kann, die spezifisch für Helicobacter pylori sind.
Die Erfindung betrifft insbesondere ein Gemisch von Antigenen, die
durch Ausschlußchromatographie
von mit Detergentien solubilisierten H. pylori-Antigenen isoliert
wurden. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren und einen
Kit zum Nachweis der Anwesenheit H. pylori-spezifischer Antikörper.
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Helicobacter
pylori (früher
als Campylobacter pylori bekannt), ein in dem menschlichen Magen
siedelndes Bakterium, wurde 1983 entdeckt und in B.J. Marshall et
al., Lancet, (1984), I:1311-1314, beschrieben. Der Zusammenhang
zwischen H. pylori und gastrischen Störungen wie chronischer, aktiver
Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmkrankheiten
und nicht-ulzerierenden Dyspepsien hat ein großes Interesse der gastroenterologischmedizinischen Öffentlichkeit
hervorgerufen.
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Die
genaue Rolle von H. pylori bei peptischen Ulcuserkrankungen ist
noch nicht bekannt. Davon abgesehen hat seine Beziehung mit gastrischen
Krankheiten zu besonderen Anstrengungen geführt, die auf die Entwicklung
von verfahren für
den Nachweis des Organismus im menschlichen Magen gerichtet sind.
Der Nachweis kann auf zwei Arten durchgeführt werden: (1) direkt, durch
Untersuchung einer Magenbiopsie mittels Histologie oder Zellkulturisolationsverfahren
oder durch beides; (2) indirekt, durch Testen einer Probe von peripherem
Blutserum auf zirkulierende Antikörper gegen H. pylori. Die Einfachheit
und Effizienz (sowohl für
den Patienten als auch für
den Arzt) des letzteren serologischen Verfahrens macht dieses besonders
attraktiv.
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Die
Genauigkeit eines serologischen Tests für Antikörper gegen H. pylori hängt von
der Antigen-Zubereitung ab, die die Antikörper bindet. Die bisher beim
Testen verwendeten Zubereitungen reichen von ganzen, intakten Organismen
bis zu hochgereinigtem Material, das aus dem Hauptantigenmolekül besteht.
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H.
Von Wulffen, in Campylobacter pylori, Menge et al., Hrs. Springer-Verlag
(1988), S. 157-163, verwendete zum Nachweis von Infektionen bei
gastrischen Patienten rohe Zellysate. Die EP-A 0 329 570 (M.J. Blaser)
lehrt, daß einfache,
ungereinigte Zellysate zum Nachweis von H. pylori-Antikörpern verwendet
werden können.
C.S. Goodwin et al., J. Infectious Diseases, (1987), 155:488-494,
beschreiben die Verwendung von sauren Glycinextrakten als Antigenzubereitungen
in Enzyme-linked Immunosorbent Assays ("ELISAs"). Gemäß F. J. Bolton et al., J. Clin.
Pathol., (1989), 42:723-726, werden Oberflächenantigenzubereitungen und
Ureasezubereitungen sowie saure Glycinextrakte zum Screenen von
gastrischen Patientensera verwendet.
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Diese
rohen bzw. ungereinigten Zubereitungen haben viele Nachteile. Die
Verwendung von ganzen Organismen oder unbearbeiteten Lysaten führt oft
zu Problemen bezüglich
der Spezifität
eines serologischen Tests. Das Vorliegen von unerwünschtem
Material in der Zubereitung kann eine "nicht-spezifische" Bindung von anderen Antikörpern bewirken,
so daß Personen,
die keine gegen H. pylori spezifischen Antikörper aufweisen, ein "falsch-positives" Testergebnis liefern.
Ebenso können
falsch-positive Ergebnisse auftreten, wenn die Zubereitung gemeinsame
Antigene enthält,
die auch bei anderen H. pylori-ähnlichen
Organismen auftreten. Mit diesen Organismen infizierte Personen
können
Antikörper
bilden, die mit der H. pylori-Zubereitung kreuzreaktiv sind. Daher
ist eine bevorzugte Zubereitung an hochreaktiven artspezifischen
Antigenen angereichert und enthält
keine signifikant kreuzreaktiven Spiegel von Antigenen, die mit ähnlichen
Organismen gemeinsam sind.
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Ein
anderer Nachteil von rohen Zubereitungen ist, daß sie oft beim Nachweis der
Anwesenheit von H. pylori-spezifischen Antikörpern versagen. Diese "falsch-positiven" Testergebnisse können auftreten,
wenn: (1) wegen Wechselwirkungen mit anderen Bestandteilen der Zubereitung
H. pylori-spezifisches Antigenmaterial nur schwer für die Antikörperbindung
zugänglich
ist; (2) mit dem Herstellungsverfahren das H. pylori-spezifische
Antigenmaterial so verändert
wird, daß es
weniger reaktiv mit den Antikörpern
wird; oder (3) H. pylori-spezifisches Antigenmaterial durch die
Anwesenheit von unerwünschtem
Material zu stark verdünnt
wird.
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Am
anderen Ende des Spektrums der Antigenzubereitungen lehrt die PCT-Anmeldung
WO 89/09407 die Diagnose von H. pylori-Infektionen unter Verwendung
einer Zubereitung von gereinigter H. pylori-Urease. H. pylori enthält eine
artspezifische Urease, die bei der Serodiagnose verwendet werden
kann. Andere Zubereitungen unter Verwendung eines Materials, das
aus einem einzelnen, klonierten H. pylori-Gen hergestellt wird,
können
ebenfalls verwendet werden, siehe z.B. D. Chevrier et al., J. Clin.
Micro., (1989), 27:321-326.
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Die
Verwendung von gereinigten Zubereitungen einzelner Antigene oder
klonierter Genprodukte beseitigt einige der obigen Ursachen für falsche
Ergebnisse. Der Einsatz von Zubereitungen klonierter Gene kann jedoch
Moleküle
von Nebenprodukten aus dem Expressionssystem einführen, die
immer noch zu falsch-positiven Testergebnissen führen. Zusätzlich können hochgereinigte Zubereitungen
und solche mit klonierten Genen das relevante Antigen in einer veränderten,
nicht in der Natur vorkommenden Struktur liefern, die weniger reaktiv
mit Antiköpern
ist; dies führt
zu falsch-negativen Testergebnissen.
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Weiterhin
hat eine Western Blot-Analyse gezeigt, daß infizierte Personen üblicherweise
Antikörper
gegen H. pylori bilden, welche verschiedene Antigene erkennen. Eine
Zubereitung mit einem einzigen, gereinigten Antigenmolekül oder Genprodukt
begrenzt das Ausmaß der
Antikörpererkennung
in unnötiger
Weise und kann zu falsch-negativen Ergebnissen für infizierte Personen mit keinen
oder wenigen Antikörpern
gegen das verwendete spezielle Antigen führen.
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Die
US-A 4 882 271 (Evans et al.; im folgenden kurz „Evans genannt) beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung einer Antigenzubereitung, die zwischen
den obigen Extremen liegt: sie enthält nur wenige Haupt-Antigenbestandteile
mit Molekulargewichten zwischen 300 000 und 700 000. Die Evans-Zubereitung wird
erhalten, indem man Fraktionen einer Ausschlußchromatographie in einem definierten
Bereich hoher Molekulargewichte sammelt, die eine signifikante Urease-Enzymaktivität aufweisen.
Evans merkt an, daß der
Umfang der Reinigung der beschriebenen Zubereitungen zum Erhalt
einer angemessenen Empfindlichkeit und Spezifität in Assays erforderlich ist,
wenn auch eine weitere Reinigung nicht erforderlich ist.
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120
kD bedeutet im Folgenden 120 000.
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FEMS
microbiological Letters 71, (1991) 225 bis 230 offenbart Antigene
der Außenmembran
von Heliumbacter pylori, die ein durch SDS-PAGE-Analyse bestimmtes
Molekulargewicht von 26, 30, 58, 62, 66 und 80 kDalton aufweisen.
WO-A-89/08843 offenbart die Reinigung von Antigenen aus zellassoziierten
Proteinen von Heliumbacter pylori mit Molekulargewichten von 300
000 bis 700 000.
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Mit
H. pylori infizierte Personen reagieren tatsächlich auf viele verschiedene
Antigene. Die Untersuchungen der Anmelderin zeigen, daß sensitivere
und spezifischere Tests für
Antikörper
gegen H. pylori entwickelt werden können, wobei die hier beschrie benen
Extraktions- und Reinigungsverfahren zur Herstellung einer verbesserten
H. pylori-Antigenzubereitung eingesetzt werden können, die ein breiteres Spektrum
von H. pylori-spezifischem und reaktiven Antigen aufweist, wie es
bisher nicht bekannt war.
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Die 1 zeigt das typische Fraktionierungsprofil
eines n-Octyl-beta-glucopyranosid(BOG)-Extrakts von
H. pylori-Antigenen auf einer 6FF-Sepharose-Säule und die Ureaseaktivität gepoolter
Fraktionen.
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Die
Erfindung ist auf die Herstellung einer Antigenzubereitung gerichtet,
die ein Gemisch von Antigenen aus mit detergens-solubilisierten
H. pylori-Zellen enthält
und zur Bestimmung des Vorliegens oder Fehlens einer H. pylori-Infektion
in einer biologischen Probe geeignet ist sowie eine höhere Genauigkeit
und Zuverlässigkeit
als gemäß dem Stand
der Technik erreichbar, aufweist.
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Die
Erfindung ist weiterhin auf die Herstellung einer Antigenzubereitung
zum Nachweis einer H. pylori-Infektion gerichtet, wobei diese Zubereitung
unter Minimierung des Anteils an falsch-negativen Ergebnissen bei
Vorliegen einer Infektion den Anteil an positiven Reaktionen maximiert
und dabei die Assay-Sensitivität verbessert.
Die Zubereitung maximiert in ähnlicher
Weise bei Fehlen einer Infektion den Anteil von negativen Reaktionen
unter Minimierung des Anteils von falsch-positiven Ergebnissen und
verbessert damit die Assay-Spezifität.
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Die
Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zum Nachweis einer H. pylori-Infektion
in einer biologischen Probe mit einem maximalen Signal-Rausch-Verhältnis unter
Verwendung einer Antigenzubereitung, die mit einem breiten Spektrum
von hochreaktiven H. pylori-spezifischen Antigenen angereichert
ist, gerichtet.
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Die
Erfindung ist weiterhin auf einen Kit gerichtet, der zum Nachweis
einer H. pylori-Infektion in einer biologischen Probe mit einem
maximalen Signal-Rausch-Verhältnis
verwendet wird.
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Weitere
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und den
Beispielen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Zusammensetzung erhalten,
die gereinigte Antigene aus zellassoziierten Proteinen von Helicobacter
pylori enthält,
wobei die Antigene ein Molekulargewicht von etwa 16 000 bis 120
000, bestimmt durch reduzierte SDS-PAGE-Analyse und ureasedepletierte
Aktivität, aufweisen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Zusammensetzung zur Verfügung gestellt,
die gereinigte Antigene aus zellassoziierten Proteinen von Helicobacter
pylori enthält
und folgendermaßen
erhältlich
ist: Züchten
von Helicobacter pylori-Zellen in einem Nährmedium, dem 10 % fötales Rinderserum
zugesetzt ist, und Ernten der Zellen, wenn das Wachstum in der logarithmischen
Phase abzunehmen beginnt; Solubilisieren der Zellen in einer phosphatgepufferten
Kochsalzlösung,
die etwa 1 % n-Octyl-beta-D-glucopyranosid enthält, über mindestens etwa 30 Minuten
zum Erhalt einer Zellproteinlösung;
Dialysieren der Zellproteinlösung
gegen PBS über
Nacht und anschließendes
Zentrifugieren der Lösung
bei mittlerer Geschwindigkeit zum Erhalt eines Überstands; Laden des Überstands
auf eine 6 FF-Pharmacia-Ausschlußsäule; Eluieren der Säule mit
50 mM Tris-Puffer, der 0,025 % Natriumazid enthält und Sammeln der eluierten
Fraktionen; Ausschluß des
Proteinpeaks mit hohem Molekulargewicht, der den Großteil der
Ureaseaktivität
enthält;
und Zusammengeben der zurückbleibenden
urease-depletierten Proteinfraktionen mit geringem Molekulargewicht
zu einem Pool.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Nachweis einer
Helicobacter pylori-Infektion in einer biologischen Probe mit den
folgenden Schritten zur Verfügung
gestellt: Vereinigen einer Zusammensetzung, die gereinigte, nach
den oben genannten Verfahren erhaltene Antigene aus zellassoziierten
Proteinen von Helicobacter pylori enthält, mit der Probe zur Bildung
eines Inkubationskomplexes; und Testen des Inkubationskomplexes
auf die Anwesenheit von Antigen-Antikörper-Komplexen, die das Vorliegen
einer Helicobacter pylori-Infektion anzeigen.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird ein Kit zur Verwendung beim Nachweis
einer Helicobacter pylori-Infektion in einer biologischen Probe
zur Verfügung
gestellt, der gereinigte, nach den oben genannten Verfahren hergestellte
Antigene aus zu Zellen gehörigen
Proteinen von Helicobacter pylori umfaßt.
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Im
folgenden werden einige in der Beschreibung auftretende Begriffe
definiert.
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Die "Antigene" der Erfindung sind
zellassoziierte Proteine, die aus Helicobacter pylori-Zellen extrahiert wurden. "zellassoziierte Proteine" umfassen zur äußeren Membran
gehörende
Proteine und Oberflächenproteine.
Zellassoziierte Proteine können
unter Verwendung von nicht-ionischen Detergentien wie n-Octyl-beta-D-glucopyranosid
(BOG) und anderen, die gleiche Funktion ausübenden Detergentien ohne Aufbrechen
der Zellen aus H. pylori-Zellen extrahiert werden. Diese zellassoziierten
Proteine sind zur Initiierung einer Immunreaktion in Form von Antikörpern befähigt, die
antigene Determinanten an diesen Proteinen erkennen.
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"Biologische Probe" bedeutet hier eine
Probe von. Blut, Blutserum und Plasma sowie lymphatischen oder anderen
Extrakten, die einem menschlichen Patienten entnommen wurden, der
auf das Vorliegen einer H. pylori-Infektion untersucht werden soll.
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"Proteinfraktionen
hohen Molekulargewichts mit Ureaseaktivität" bezeichnen hier chromatographische Fraktionen
mit einer signifikanten Extinktion bei 280 nm, die Proteine mit
Molekulargewichten enthalten, die im allgemeinen größer als
300 000 sind (bestimmt durch molekulargewichtsabhängige Säulenchromatographie), und
die eine signifikante Ureaseaktivität zeigen. "Ureasedepletierte Proteinfraktionen
mit niedrigem Molekulargewicht" bedeuten
hier Fraktionen mit niedrigem Molekulargewicht, die eine signifikante
Extinktion bei 280 nm und eine ureasedepletierte Aktivität aufweisen.
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"Ureasedepletierte
Aktivität" bedeutet hier eine
spezifische Aktivität
von weniger als 0,34 OD550/A280-Einheiten,
bestimmt mit dem in Beispiel 2 beschriebenen Urease-katalysierten
Harnstoffhydrolyse-Assay.
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Antigenzubereitungen:
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Die
Antigenzubereitungen der Erfindung sind von H. pylori-Zellen abgeleitete
zellassoziierte Proteine. Die Zellen werden mit Hilfe eines nichtionischen
Detergens solubilisiert; der resultierende Überstand wird einer Ausschlußchromatographie
unterworfen, gefolgt von einem Poolen ausgewählter Säulenfraktionen. Die gepoolten
Fraktionen der Erfindung umfassen nicht die Fraktionen mit dem Hauptanteil
der signifikanten Urease-Enzymaktivität. Statt
dessen wird eine Anzahl von Fraktionen, die an Ureaseaktivität depletierte
Antigene mit niedrigem Molekulargewicht enthalten, zum Erhalt der
Endzubereitung zu einem Pool vereinigt. Die Antigene der Erfindung
können
auf einer Vielzahl von Wegen hergestellt werden. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
werden die Antigene durch Züchten
von H. pylori-Organismen in einem Nährmedium, z.B. Brucella-Brühe, hergestellt.
Die Brühe
enthält
Nährstoffzusätze. Ein
bevorzugter Zusatz ist das fötale
Rinderserum. Die Zellen werden in Kolben unter Rotation in einer
gemischten CO2, O2 und
N2-Atmosphäre inkubiert. Die Zellen werden
durch Zentrifugieren bei mittlerer Geschwindigkeit geerntet, nachdem
das Wachstum in der logarithmischen Phase nachzulassen beginnt.
H. pylori-Zellen können
ebenso durch Plattieren, z.B. auf Blut-Agaplatten, gezüchtet werden, anschließend erfolgt
das Ernten.
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Nach
dem Ernten der H. pylori-Zellen können diese gewaschen und zur
Solubilisierung in einem Puffer suspendiert werden. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Solubilisierungspuffer phosphat-gepufferte
Salzlösung
(PBS), die ein nichtionisches Detergens enthält. Nichtionische Detergentien umfassen
Reaktionsprodukte von Ethylen- oder Propylenoxid mit: (1) C6-C22-Alkylphenolen
oder (2) aliphatischen, primären
oder sekundären,
linearen oder verzweigten Alkohole. Andere nichtionische Detergentien
umfassen langkettige tertiäre
Aminoxide, langkettige tertiäre
Phosphinoxide und Dialkylsulfoxide. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das nichtionische Detergens n-Octyl-beta-D-glucopyranosid, das
in einer Konzentration von 0,1-3,0 %, vorzugsweise 1 %, (Gewicht/Volumen;
w/v) enthalten ist.
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Die
gewaschenen H. pylori-Zellen. werden in etwa 0,1 bis 10 ml des Solubilisierungspuffers
pro 100 mg Naßgewicht
der Zellen, insbesondere ungefähr
1 ml Puffer pro 100 mg Naßgewicht
der Zellen, suspendiert. Diese Suspension wird inkubiert und mindestens
etwa 30 min bei Raumtemperatur gemischt. Die erhaltene solubilisierte
Zellsuspension wird, üblicherweise über Nacht,
gegen PBS dialysiert und durch Zentrifugieren bei mittlerer Geschwindigkeit
ein Überstand
gesammelt.
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Im
Folgenden steht "M" für "md/l".
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Der
resultierende Überstand
wird anschließend
einer Trennung nach der Größe, üblicherweise
durch Ausschlußchromatographie,
unterworfen. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der Überstand
auf eine 6 FF-Pharmacia-Größenausschluß-Säule geladen
und dann mit 50 mM Tris-Puffer (pH 8,0), der ungefähr 0,025
% Natriumazid enthält,
eluiert. Die Fraktionen werden anschließend gesammelt, und zur Bestimmung
von Fraktionierungsprofilen die Extinktion bei. 280 nm sowie die
Ureaseaktivität
bestimmt.
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Die
Ureaseaktivität
mit hohem Molekulargewicht, die Proteinfraktionen mit dem überwiegenden
Teil der Ureaseaktivität
enthält,
wird verworfen, und die verbleibenden ureasedepletierten Fraktionen
mit niedrigem Molekulargewicht werden zu einem Pool vereinigt. Dieser
Pool stellt den Antigenextrakt der Erfindung dar. Der Extrakt besteht
aus Antigenen mit Molekulargewichten von weniger als 200 000, insbesondere
von etwa 16 000 bis etwa 120 000, bestimmt durch reduzierte SDS-PAGE-Analyse.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird dieser Extrakt durch Vereinigen der Fraktionen
34 bis 52, die in 1 gezeigt sind, zu einem Pool
hergestellt.
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Verfahren:
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Für die Erfindung
kann eine Vielzahl von serologischen Assays zum Nachweis von Antikörpern gegen H.
pylori in biologischen Proben verwendet werden. Gut charakterisierte
Assays wie Enzyme-linked Immunoabsorbent Assays (ELISAs), Assays
mit schnellem Durchfluß,
Latex-Agglutinierungs-Assays, Immunoblot-Assays und Lateralfluß-Immunoassays
sind sämtlich
für die
Erfindung verwendbar.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird der serologische Assay nach dem EIA-Mikrotiter-Verfahren
durchgeführt.
Bei diesem Verfahren werden die Vertiefungen von Mikrotiterplatten
mit den oben beschriebenen Zubereitungen der Erfindung beschichtet
und über
Nacht bei 4°C
inkubiert. Die Herstellungslösung
wird anschließend
verworfen und die Vertiefungen 2 Stunden bei 37°C getrocknet. Anschließend werden
zu untersuchende biologische Proben bei verschiedenen Verdünnungen
in PBS mit Rinderserumalbumin (BSA) hergestellt und in die Vertiefungen
gegeben. Nach 30 Minuten Inkubieren bei 25°C wird die biologische Probe
entfernt und die Vertiefungen mit das Detergens Tween 20 enthaltendem
PBS gewaschen. Anschließend
wird eine Enzym-konjugierte Kaninchen-Antikörper-Zubereitung (Anti-human-IgG)
zugegeben, die Humanimmunoglobulin G erkennt; die Vertiefungen werden
weiter inkubiert. Die Lösung
wird wiederum verworfen und eine weitere PBS-Tween 20-Wäsche durchgeführt. Schließlich wird
eine Lösung
zugegeben, die ein Substrat für
das konjugierte Enzym enthält.
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Wenn
in der biologischen Probe Human-Antikörper gegen H. pylori vorliegen,
binden die Kaninchen-anti-human-IgG-Antikörper an die Vertiefungen; das
konjugiert Enzym reagiert mit dem Substrat und verursacht eine Farbänderung,
die die Quantität
der vorliegenden Antikörper
wiedergibt. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Enzym Meerrettich-Peroxidase und das Substrat 2,2'-Azino-bis(3-ethylbenzthiazolin-sulfonsäure) (ABTS).
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Ein
anderer Immunoassay ist der EIA-Assay mit schnellem Durchfluß, der dem
EIA-Mikrotiter-Assay ähnlich
ist, aber eine Antigenzubereitung verwendet, die an einer porösen Nylonmembran
haftet. Die Nylonmembran wird auf ein Absorbenspad gelegt und in
eine Kunststoffhalterung gebracht, wobei die Membran freigelegt
bleibt. Man verdünnt
die biologische Probe und läßt dieselbe
durch die Membran fließen.
Anschließend läßt man Enzym-konjugierte
Kaninchen-anti-human-IgG-Antikörper,
gefolgt von einer Waschlösung,
durchfließen.
Schließlich
wird die Lösung
zugegeben, die das Substrat für
das konjugierte Enzym enthält;
die Farbänderung
erfolgt wie in dem ELISA-Verfahren.
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Bei
dem Latex-Agglutinations-Assay wird die Antigenzubereitung auf Latexkugeln
fixiert. Anschließend
wird die biologische Probe direkt auf einem Objektträger mit
den Latexpartikeln inkubiert. Nach kurzer Zeit wird das Reaktionsgemisch
auf die Anwesenheit von vernetzten oder agglutinierten Latexpartikeln
untersucht, die die Anwesenheit von Antikörpern gegen H. pylori-Antigene
anzeigt.
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Kit:
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Die
Erfindung betrifft weiterhin einen Kit, der eine oben beschriebene
Antigenzubereitung enthält.
Der Kit kann zur Durchführung
der oben beschriebenen Verfahren der Erfindung verwendet werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
der Kit eine Antigenzubereitung, die wie oben beschrieben hergestellt
und anschließend
zur Verwendung in einem serologischen Assay auf einem festen Träger fixiert
wird.
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Die
folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung der Erfindung,
ohne diese zu beschränken.
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Beispiel 1
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Züchtungs- und Extraktions-Verfahren
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Züchtung von H. pylori
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Es
wurde eine Brucella-Brühe
(Difco Laboratories), der fötales
Kälberserum
zugesetzt wird, als Nährmedium
für H.
pylori bei 35°C
unter einer gemischten Atmosphäre
von CO2, O2 und
N2 verwendet. Eine 20 ml-Probe des Nährmediums
wurde mit 1 ml eines gefrorenen H. pylori-Vorrats inokuliert, inkubiert
und während der
nächsten
48 bis 72 Stunden auf 1 1 zu einer Zelldichte von 8 bis 10 × 107 CFU (kolonienbildenden Einheiten) pro ml
expandiert. Die Zellen wurden durch Zentrifugieren bei mittlerer
Geschwindigkeit geerntet, mit deionisiertem Wasser gewaschen und
durch Zentrifugieren bei mittlerer Geschwindigkeit kompaktiert;
man erhielt 1 × 106 Zellen pro 1 mg des nassen Zellpellets.
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Beschallter Extrakt von
H. pylori-Zellen
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Die
Herstellung eines beschallten Antigenextrakts von H. pylori war
der in Perez-Perez et al., Ann. Int. Med., 109:11 (1988), beschriebenen ähnlich.
Nach der ersten Zellernte durch Zentrifugieren bei mittlerer Geschwindigkeit
wurden die Zellen dreimal mit steriler, isotonischer Kochsalzlösung gewaschen.
Das End-Zellpellet wurde in einer Konzentration von 10 mg (Naßgewicht)
Zellen pro ml deionisiertem Wasser suspendiert. Eine Suspension
mit 10 bis 15 ml wurde auf übliche
Weise unter Eisbadkühlung
und Verwendung eines Model 300 Sonic Dismembrators (Fischer Scientific
Co., Pittsburgh, PA) mit 2-Minuten-Eruptionen bei maximalen Mikrospitzen
der Leistungsabgabe. Die resultierende Beschallungslösung wurde
bei -70°C
eingefroren, anschließend
aufgetaut und wie oben beschrieben zentrifugiert. Der Überstand
wurde gesammelt und der Proteingehalt durch Aufzeichnung der Extinktion
bei 280 nm bestimmt.
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Glycinextrakt von H. pylori-Zellen
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Die
Herstellung eines sauren Glycinextrakts von Antigenen erfolgte ähnlich der
für C.
jejuni in Blaser und Duncan, Infect. Immun. 44:292 (1984), beschriebenen.
Nach einer ersten Ernte durch Zentrifugieren bei mittlerer Geschwindigkeit
wurden die Zellen dreimal mit steriler isotonischer Kochsalzlösung gewaschen
und bei 25°C
in einem 0,2 M Glycin-Hydrochlorid-Puffer (pH 2,2) in einer Konzentration
von 10 mg (Naßgewicht) Zellen
in einem 1ml-Puffer suspendiert. Nach 15 Minuten wurde die Zellsuspension
nochmals zentrifugiert. Der Überstand
wurde gesammelt und über
Nacht in einem Dialysator mit einem Molekulargewichts-Cutoff von
12 bis 14 Kilodalton gegen kaltes Wasser dialysiert. Das Retentat
wurde gesammelt und der Proteingehalt durch Aufzeichnung der Extinktion
bei 280 nm bestimmt.
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n-Octyl-beta-glucapyranosid(BOG)-Extraktion
von H. pylori-Zellen
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Bei
einem typischen Experiment wurde eine H. pylori-Kultur durch Zentrifugieren
bei mittlerer Geschwindigkeit geerntet und die Zellen zweimal durch
Suspendieren in sterilem, deionisiertem Wasser, gefolgt von Zentrifugieren,
gewaschen. Das erhaltene Zellpellet wurde in einer Konzentration
von 100 mg/ml in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS), die Natriumazid
und 1 % (w/v) n-Octyl-beta-glucopyranosid (BOG) enthält, suspendiert
und 30 Minuten bei 25°C
inkubiert. Die Suspension wurde in einem Dialysator mit einem Molekulargewichts-Cutoff
von 12 bis 14 Kilodalton über
Nacht bei 4°C gegen
Natriumazid enthaltendes PBS dialysiert und anschließend bei
mittlerer Geschwindigkeit zentrifugiert. Der Überstand wurde gesammelt und der
Proteingehalt in dem Extrakt mittels der Extinktion bei 280nm bestimmt.
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Beispiel 2
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Herstellung und Analyse
des BOG-H. pylori-Antigen-Extrakts
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Der
oben beschriebene BOG-Extrakt wurde auf ein 6FF-Sepharose-Harz (Pharmacia)
gegeben, das in 50 mM,Tris-HCl-Puffer (pH 8,0) mit 0,025 % (w/v)
Natriumazid äquilibriert
war. Es wurden 70 Fraktionen (jede gleich 2 % des Säulenvolumens)
gesammelt und mittels der Extinktion bei 280 nm untersucht. Ein
typisches Fraktionierungsprofil eines BOG-Extrakts ist in 1 gezeigt.
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Das
Fraktionierungsprofil in 1 zeigt fünf erkennbare Bestandteile:
(1) Pool A (Fraktionen 17-19 einschließlich), der den ersten Peak
mit hohem Molekulargewicht darstellt und vernachlässigbare
H. pylori-Ureaseaktivität
aufweist; (2) Pool B (Fraktionen 20-33), der mit einem "Peak-Tal" verbunden ist und
den Großteil
der Ureaseaktivität
aufweist; (3) Pool C (Fraktionen 34-52), der ureasedepletierte Proteine
mit niedrigem Molekulargewicht enthält; (4) Pool D (Fraktionen
53-58), der den abfallenden Bereich des zweiten Proteinpeaks darstellt;
und schließlich
(5) Pool E (Fraktionen 59-63), der den auslaufenden Teil des zweiten
Peaks mit niedrigem Molekulargewicht darstellt.
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Die
Fraktionen wurden durch Laufenlassen von reduziertem SDS-PAGE auf
0,15 × 12 × 15 cm-Gelen (12
% w/v Acrylamid, 0,32 % (w/v) N, N-Methylenbisacrylamid) in Anwesenheit
von 0,1 % (w/v) SDS analysiert. Proteinstandards mit hohem und niedrigem
Molekulargewicht (BioRad Labs) wurden zusammen mit den Proben der
Fraktionierung verwendet. Man führte
bei 25 mA/Platte (Stapelgel) oder 40 mA/Platte (Laufgel) eine Elektrophorese durch,
bis der spuranzeigende Farbstoff Bromphenolblau an das untere Ende
des Gels gewandert war (2,5-3 h). Die Gele wurden dann 60 Minuten
in 0,2%-igem (w/v) Coomassie-Brilliantblau R250, gelöst in 50
% (v/v) Methanol und 10 % (v/v) Essigsäure, angefärbt und schließlich in
50 % (v/v) Methanol und 10 % (v/v) Essigsäure entfärbt.
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Die
SDS-PAGE-Analyse der zu einem Pool vereinigten Fraktionen A-E (oben
beschrieben), die nach der 6FF-Sepharose-Fraktionierung des BOG-Extrakts
von H. pylori-Zellen erhalten wurden, zeigt einen Bereich der Anreicherung
bezüglich
H. pylori-spezifischer und üblicher
Antigene, siehe Tabelle 1. Die Antigene mit hohem Molekulargewicht
(MG > 200 000) von
Pool A und B erscheinen auf reduzierten PAGE-Gelen als Banden mit
niedrigem Molekulargewicht (MG < 120
000), als Ergebnis der für
die SDS-PAGE-Analyse erforderlichen Verdauung und Reduktion.
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Tabelle
1 zeigt, daß der
Pool C relativ reich an H. pylorispezifischen Antigenen ist.
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Die
Ureaseaktivität
in jeder Fraktion wurde unter Verwendung einer Modifikation des
Verfahrens von Mobley et al., Infect. Immun. (1986) 54:161-169,
bestimmt; dieses Verfahren umfaßt
die Messung der pH-Änderung
durch Ammoniak, der durch Ureasekatalysierte Harnstoffhydrolyse
erzeugt wird. Ein 50 μl-Aliquot jeder Fraktion
wurde zu 780 μl
Ureasesubstrat-Puffer (10 mM Harnstoff, 4,5 mM Natriumphosphat-Puffer
(pH 6,8) und 70 μg/ml
Phenolrot) gegeben und das Gemisch 30 Minuten bei Umgebungstemperatur
inkubiert. Anschließend
wurde die optische Dichte von 100 μl-Aliquoten bei 550 nm unter
Verwendung eines MR 700-Model-Mikrotiterplattenlesers (Dynatech
Laboratories) gemessen. Die spezifische Ureaseaktivität wurde
als OD550/A280-Verhältnis ausgedrückt. 1 zeigt
das 280 nm-Profil einer 6FF-Sepharose-Fraktionierung des BOG-Extrakts
und die spezifische Ureaseaktivität von Pool B und C.
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Beispiel 3
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Vergleich von Pool B,
Pool C und anderen Antigenen
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In
diesem Beispiel werden der Pool B, der den Großteil der Ureaseaktivität (Fraktionen
20-33) enthält, und
der Ureaseverarmte Pool C (Fraktionen 34-52) bezüglich ihrer Eignung zum Nachweis
von Anti-H. pylori-IgG-Antikörpern
in Humansera verglichen, wie weiter unten erläutert wird.
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Proben von
Patientensera
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Serum-
und Plasmaproben wurden in gastroenterologischen Kliniken bei Personen
entnommen, die entweder als H. pyloripositiv oder -negativ definiert
worden waren, abhängig
von Kultur- und Histologie-Ergebnissen gastrischer Biopsien: Die
Proben wurden weiterhin durch klinisch diagnostizierte gastrointestinale
Symptome kategorisiert.
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H. pylori-Durchfluß-EIA-Assay
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Die
Festphasen-Untereinheit bestand aus einem Absorbenskissen, das in
ein geformtes Unterteil eingesetzt wird, gefolgt von einem Quadratzoll
8S-Rayon und einer 1,2 μ-Biodyne-A-Nylonmembran.
Die Nylonmembran wurde mit einem H. pylori-Extrakt getüpfelt, der
mit einer Antigen-Tüpfellösung verdünnt war,
gefolgt von Human-IgG, verdünnt
in Natriumazid enthaltendem PBS. Die Membrane wurden 30 Minuten
bei Umgebungstemperatur mit einer Lösung von alkyliertem BSA blockiert
und anschließend
bei 45°C
10 bis 20 Minuten getrocknet. Auf die behandelte Nylonmembran wurde
ein geformtes Oberteil aufgesetzt, wobei sich die betüpfelte Region
in der Mitte des sichtbaren Bereichs befand, und mit Schall verschweißt. Es wurde
eine Vorfiltervorrichtung in die verschweißten Einheiten eingesetzt,
diese in einen Folienbeutel mit Trockenmitteln gebracht und der
Folienbeutel durch Hitze verschlossen.
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Testverfahren
für den
EIA-Assay mit schnellem Durchflug
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Eine
Patientenprobe (entweder Serum oder Plasma) wurde unter Verwendung
einer 30 μl-Kapillar-Abfüllvorrichtung
in einen Kunststoffbecher mit 150 μl des Verdünnungsmittels für die Proben
gebracht. Man gab die verdünnte
Probe zu der oben beschriebenen Assay-Vorrichtung und ließ sie vollständig durch
den Filter laufen. Dann gab man mit alkalischer Phosphatase konjugiertes
Kaninchenanti-Human-IgG dazu und ließ diese wiederum vollständig durchlaufen.
Der Filter wurde mit 0,5 ml der Waschlösung gewaschen und 210 μl einer 3-Indoxyl-Phosphat-Lösung (ein chromogenes Substrat)
zu der Patrone gegeben. Nach einer Inkubation von 5 Minuten wurde
die Membran zur Beendigung des Tests vollständig gewaschen. Die Ergebnisse
des Immunoassays wurden anschließend unter Verwendung der folgenden
Kriterien innerhalb der nächsten
15 Minuten interpretiert:
Ein negatives Ergebnis wurde durch
das Auftreten eines blauen, negativen Strichs durch die Mitte der
Membran angezeigt. Ein positives Resultat wurde durch das Auftreten
eines blauen Kreises angezeigt, der den negativen Kontrollstrich
auf der Membran überlagerte.
Das Fehlen sowohl des blauen Strichs als auch des festen blauen
Kreises zeigte, daß der
Test nicht interpretierbar war; in diesem Falle sollte der Test
wiederholt werden.
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Eignung des Pools C des
H. pylori-Antigen-Extrakts zum Nachweis von Antikörpern gegen
H. pylori in Humansera
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Ein
schneller EIA wurde bei verschiedenen Antigenzubereitungen zur Bestimmung
der Häufigkeit falsch-positiver
Signale bei Humanserumproben verwendet. Die eingesetzten Antigenextrakte
waren: Pool A und C des BOG-Antigen-Extrakts sowie Beschallungs-
und Glycin-Extrakte, die wie oben beschrieben hergestellt wurden.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Tabelle
2 H.
pylori-negative Serumproben (Kultur- und Histologie-bestätigt)
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H.
pylori-positive Serumproben (Kultur- und Histologie-bestätigt)
-
Richtige
Signale: 100 % für
alle getesteten Extrakte.
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Man
erkennt, daß der
Pool C des BOG-Antigen-Extrakts die geringste Häufigkeit von falschen positiven
Ergebnissen aufweist (14 % gegen 41 bis 77 % für die anderen Antigen-Extrakte).
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Korrelationsuntersuchung
der Genauigkeit bei Humansera für
Antikörper
gegen H. pylori unter Verwendung des Pools C des BOG-Antigen-Extrakts
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Es
wurden bei drei gastroenterologischen Kliniken 183 Serum- und Plasmaproben
gesammelt. In dem schnellen EIA-Assay wurde der Pool C des BOG-Antigen-Extrakts
eingesetzt. Die Testergebnisse wurden sofort nach der Beendigung
des Assays visuell beurteilt. Diskordante Proben wurden mit dem
Biometra-Mikrotiter-ELISA-Test untersucht, der IgG-Antikörper gegen
H. pylori nachweist.
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Die
Korrelation des Assays mit Kultur- und Histologieergebnissen ist
in Tabelle 3 gezeigt.
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Tabelle
3 Schneller
EIA-Pool-C-Assay gegen Kultur/Histologie
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- Pool C-Sensitivität
(% real positive richtig identifiziert) = 95 %
- Pool C-Spezifität
(% real negative richtig identifiziert) = 87 %
- Pool C-Genauigkeit (% richtige Ergebnisse) = 90 %
- Pool C-PV (+) (Zuverlässigkeit
von positiven Ergebnissen) = 81 %
- Pool C-PV (-) (Zuverlässigkeit
von negativen Ergebnissen) = 97 %
-
Diskordante
Ergebnisse von Proben wurden unter Verwendung des Biometra-ELISA-Tests
als Infektions-positiv oder -negativ bestätigt (Tabelle 4).
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Tabelle
4 Diskordante
Ergebnisse des Tests mit den Proben
-
14
von 15 Kultur-Histopathologie-negativen und in einem schnellen EIA-positiven
Sera wurden in dem Biometra-ELISA als positiv bestätigt. Mit
diesen Vergleichen wurde gezeigt, daß der schnelle EIA eine Sensitivität bzw. Spezifität von 96
% bzw. 99 % aufweist (Tabelle 5).
-
Tabelle
5 Schneller
EIA mit Pool C gegen Kultur/Histologie angepaßt an ELISA-Ergebnisse
-
- korrigierte Pool C-Sensitivität = 96 %
- korrigierte Pool C-Spezifität
= 99 %
- korrigierte Pool C-Genauigkeit = 98 %
- korrigierte Pool C-PV (+) = 99 %
- korrigierte Pool C-Pv (-) = 97 %
-
Vergleich eines Urease-angereicherten
Antigenextrakts mit dem Pool C auf ihre Eignung beim Nachweis von Antikörpern gegen
H. pylori in Humansera
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Eine
Urease-angereicherte Antigenzubereitung (Pool B) wurde wie in der
US-A 4 882 271 von Evans et al. beschrieben hergestellt und mit
dem Urease-verarmten Pool C-Antigen bezüglich ihrer Fähigkeit
zum Nachweis von IgG-Antikörpern
gegen H. pylori in Humansera bei dem schnellen EIA-Test verglichen.
Tabelle 6 zeigt die mit Humanserumproben erhaltenen Ergebnisse.
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Tabelle
6 Vergleich
von Pool B (Urease-Antigen) mit Pool C unter Verwendung des schnellen
EIA H.
pylori-negative Sera
-
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Tabelle
6 zeigt, daß das
Urease-verarmte Pool C-Antigen eine geringere Häufigkeit von falsch-positiven
Ergebnissen als die Urease-angereicherte Zubereitung von Evans aufweist
(6 % gegen 25 %).
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Beispiel 4
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Vier
verschiedene H. pylori-Antigen-Extrakte (Pool A, Pool C (ureasedepletiert),
Beschallungs- und Glycinextrakte) wurden in einer Mikrotiter-ELISA-Anordnung
mit Kultur- und Histologiedaten von Humanserumproben verglichen.
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H. pylori-EIA-Mikrotiter-Assay
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Zusammengesetzte
Mikrotiterplatten mit 69 Vertiefungen, die einen glatten Boden aufweisen,
wurden über
Nacht bei 4°C
mit optimierten Konzentrationen der 4 Antigene beschichtet. Nach
der Entfernung der Antigenlösung
wurden die Platten an der Luft getrocknet und in Beutel gesteckt.
Zur Durchführung
von Immunoassays wurden die Vertiefungen bei Umgebungstemperatur
mit 300 μl
einer Mikrotiterwaschlösung
(PBS, das 0,05 % (w/v) Tween 20 und 0,01 % (w/v) Thimerosal enthielt)
gewässert.
Anschließend
wurde die Flüssigkeit entfernt
und die folgenden Schritte bei 25°C
durchgeführt.
Serumproben, die 100-fach mit BSA enthaltendem PBS verdünnt waren,
wurden in die Vertiefungen gebracht (100 μl/Vertiefung) und 30 Minuten
inkubiert. Die Platten wurden fünfmal
mit jeweils 300 μl
der Waschlösung
gewaschen und 30 Minuten mit Peroxidase-konjugiertem Kaninchen-Anti-Human-IgG
inkubiert. Die Platten wurden wieder fünfmal mit jeweils 300 μl der Waschlösung gewaschen
und 15 Minuten mit einer frisch hergestellten Substratlösung inkubiert,
die das Diammoniumsalz der 2,2'-Azino-bis(3-ethylbenzthiazolin-sulfonsäure) (ABTS)
und Wasserstoffperoxid enthielt. Die Reaktionen wurden durch die
Zugabe von 50 μl
von 0,25 M Oxalsäure
gestoppt und mit einem MR 700 Plate Reader (Dynatech Laboratories)
die Extinktion bei 410 nm aufgezeichnet.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 7 wiedergegeben. Sie zeigen, daß der Pool
C im Vergleich zu den anderen getesteten Antigenzubereitungen bezüglich seiner
Spezifität
und Sensitivität
bei der Identifizierung von H. pylori-negativen und H. pylori-positiven
Humansera überlegen
ist.
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Tabelle
7 Vergleich
der Spezifität
und Sensitivität
eines Mikrotiter-ELISA
für IgG-Antikörper in
Humansera unter Verwendung verschiedener H. pylori-Antigenzubereitungen
-
Bemerkungen:
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- 1. n bedeutet die Anzahl der qetesteten, histocytologisch
untersuchten H. pylori-negativen Sera.
- 2. Die Spezifität
ist die Fähigkeit
zum richtigen Nachweis von H. pylori-negativen Sera durch Histocytologie.
- 3. Sensitivität
ist die Fähigkeit
zum richtigen Nachweis von H. pylori-positiven Sera durch Histocytologie.