DE69817807T2 - IMMUNOASSAY UND KIT FÜR IgA ANTIKÖRPER, SPEZIFISCH FÜR ACETALDEHYD-ADDUKTE - Google Patents

IMMUNOASSAY UND KIT FÜR IgA ANTIKÖRPER, SPEZIFISCH FÜR ACETALDEHYD-ADDUKTE Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Immunoassay-Verfahren zur Bestimmung von IgA-Antikörpern, die sich gegen Acetaldehyd-Addukte von Proteinen richten. Diese Art von Assays ist hilfreich zur Diagnose hoher Alkoholaufnahme, wozu sowohl nicht alkoholabhängige schwere Trinker als auch Alkoholiker zählen.
  • Kürzlich ist das Vorliegen von Antikörpern, die sich gegen mit Acetaldehyd modifizierte Proteinepitope richten, im Plasma von Alkoholikern mit Alkoholmissbrauch in Verbindung gebracht worden. Diese Antikörper werden jedoch auch bei Patienten mit nicht alkoholabhängigen Lebererkrankungen beobachtet und sind als solche nicht als spezifisch für hohe Alkoholaufnahme anzusehen (Niemela et al., Hepatology 7(1987)1210–1214; Hoerner et al., Hepatology 8(1988)569–574; Worrall et al., Alcohol Alcoholism 25(1990)509–511). Man hat gezeigt, dass IgA-Antikörper gegen Acetaldehyd-modifizierte Proteine bei Alkoholikern (Worrall et al., Eur. L. Clin. Invest. 21(1991)90–95) und schweren Trinkern (Worrall et al., Alcoholism: Clin. Exp. Res. 20(1996)836–840) im Vergleich zu Geselligkeitstrinkern erhöht sind, und im Gegensatz zur gesamten Ig-Reaktivität war die IgA-Reaktivität bei nicht alkoholabhängigen Lebererkrankungen nicht erhöht.
  • Die zur Bestimmung der IgA-Antikörpertiter gegen Protein-Acetaldehyd-Addukte verwendeten Verfahren nutzen Immunoassays, die auf der Bildung und dem Nachweis/Bestimmung des Komplexes anti-IgA – Proben-IgA – Addukt beruhen. Addukt steht für ein in vitro gebildetes Acetaldehyd-Addukt eines Proteins und wirkt im Assay als Antigen. Das zur Synthese des Addukts verwendete Protein war Rinderserumalbumin oder Rinderhämoglobin. Der Begriff Proben-IgA ist selbsterläuternd. Anti-IgA steht für zugefügte Antikörper mit Spezifität für IgA. Man fand, dass sich die Korrelation mit hoher Alkoholaufnahme verbessert, wenn man die adduktspezifische Reaktivität(ASR) verwendet, die man dadurch erhält, dass man den mit dem unmodifizierten Antigen erhaltenen IgA-Titer von dem IgA-Titer abzieht, den man mit dem entsprechenden Addukt erhält (Worrall et al., Alcoholism: Clin. Ex. Res. 20(1996)836–840).
  • Man konnte zeigen, dass sich Acetaldehyd, der primäre Metabolit von Ethanol, nach chronischer Ethanolaufnahme im Blut und der Leber ansammelt (Nuutinen et al., Alcoholism: Clin. Exp. Res. 7(1983)163–168 und Nuutinen et al., Eur. J. Clin. Invest. 14(1984)306). In vitro bilden sich mit Proteinen (Donohue et al., Arch. Biochem. Biophys 220(1983)239–246), Lipiden, Nukleinsäuren und Kohlenhydraten (Nicholls et al., Int. J. Biochem. 24(1992)1899–1906) mehrere Acetaldehydaddukte unterschiedlicher Stabilität. In vitro gebildete Hämoglobin-Addukte sind von Sillanaukee et al. (Alcohol. Clin. Exp. Res. 14(1990) 842–846, Hazelett et al. (Alcohol. Clin. Exp. Res. 17(1992)1107–1111) und Itälä et al., (Anal. Biochem. 224 (1995)323–329), und in vivo von Sillanaukee et al. (Alcohol Alcoholism. 26(1991)5– 6) Sillanaukee et al., (Alcohol 8(1991)377–381) und Sillanaukee et al., J. Lab. Clin. Med. 120(1992)42–47) nachgewiesen worden.
  • Die Serum/Plasma-Konzentrationen von Acetaldehyd-Protein-Addukten sind mittels ELISA-Verfahren unter Einsatz polyklonaler Antikörper bestimmt worden (Lin et al., Alcohol. Clin. Exp. Res. 3(1993)669–674; Sillanaukee et al J. Lab. Clin. Med. 120 (1992)42–47; Niemelä und Israel, Lab. Invest. 67(1992)246–252; Niemelä et al., Alkohol. Clin. Exp. Res. 14(1990)838–841; und Lin et al., Alcohol. Clin. Esp. Res. 14 (1990)438–443), die gegen Acetaldehyd-Addukte von Hämoglobin oder synthetischen Peptiden herangezogen sind, welche solche Sequenzen der Hämoglobin-β-Kette nachahmen sollen, die theoretisch mit Acetaldehyd reagieren können (Lin et al., Alcohol. Clin. Exp. Res. 3(1993)669–674). Monoklonale Antikörper gegen synthetische Peptid-Addukte sind beschrieben worden (Klassen et al., Alcohol. Clin. Exp. Res. 18(1994)164–171; Thiele et al., Biochem. Pharmacol. 48(194)183–189; und Lin et al., Alcohol. Clin. Exp. Res. 19(1995) 314–319). Die Verwendung monoklonaler Antikörper zur Bestimmung klinisch relevanter Serum/Plasma-Konzentrationen von Acetaldehyd-Addukten ist bislang nicht beschrieben worden.
  • Acetaldehyd kann mit primären und sekundären Aminogruppen in Proteinen, d. h. Lysin und den N-terminalen Aminogruppen der Proteine, reagieren. Das primäre Produkt ist eine Schiffbase, die durch Weiterreaktion zu einem ethylierten Amin oder, bei N-terminalen Aminogruppen, auch zu einem 2-Methylimidazolidin-4-on stabilisiert werden kann. Die Adduktbildung mit aminoterminalen Peptiden, die sich von der Hämoglobin-β-Kette ableiten (VHLTPEK und VHLTPEC), unter verschiedenen Bedingungen ist untersucht worden (Lin et al., Alcohol. Clin. Exp. Res. 19(1995) 314–319) und Sillanaukee et al., Eur. J. Biochem. 240(1996)30–36).
  • Es bleibt klärungsbedürftig, welche Proteinteilsequenzen für die Bildung von Acetaldehydprodukten in vivo wichtig sind und welche Adduktstrukturen in dem Sinne immunogen sind, dass sie eine erhöhte IgA-Reaktivität aufgrund hoher Alkoholaufnahme erzeugen.
  • Aufgaben der Erfindung
  • Eine erste Aufgabe der Erfindung liegt in der Bereitstellung synthetischer definierter und einfacher Acetaldehydaddukte, die zur Bestimmung humaner IgA-Antikörper mit Spezifität für Acetaldehyd-Protein-Addukte verwendet werden können, die in vivo in Folge hoher Alkoholaufnahme bei Alkoholikern und schweren Trinkern gebildet werden.
  • Eine zweite Aufgabe ist die Minimierung der Proben-IgA-Reaktivität gegenüber dem im Assay verwendeten unmodifizierten Antigen.
  • Eine dritte Aufgabe liegt in der Bereitstellung verbesserter Verfahren zur Diagnose hoher Alkoholaufnahme.
  • Die Erfindung
  • Wir haben nun gefunden, dass diese Aufgaben gelöst werden, wenn man ein Addukt zwischen Acetaldehyd und einem nativen Protein durch ein Addukt zwischen Acetaldehyd und einem Fragment eines nativen Proteins ersetzt.
  • Demzufolge ist der Hauptgegenstand der Erfindung ein nachstehend definiertes Immunoassay-Verfahren zur Bestimmung von IgA-Antikörpern mit Spezifität für Acetaldehyd-Addukte in Körperflüssigkeiten. Das kennzeichnende Merkmal besteht darin, dass ein Addukt zwischen Acetaldehyd und einem Fragment eines nativen Proteins als Antigen verwendet wird.
  • Die am besten geeigneten Proteine sind Albumin und Hämoglobin, d. h. die Proteine, die am häufigsten in der in Betracht gezogenen Körperflüssigkeit vorkommen. Fragmente humaner Proteins sind bevorzugt.
  • Unter Fragment wird eine Teilsequenz eines nativen Proteins/Polypeptids verstanden. Das Fragment kann entweder durch Spaltung einer längeren Peptidkette und anschließende Isolierung bestimmter Fragmente oder durch direkte rekombinante Herstellung oder chemische Peptidsynthese des gesuchten Fragments erhalten werden. Beim gegenwärtigen Wissensstand leiten sich die am meisten bevorzugten Fragmente von aminoterminalen Enden nativer Proteine oder von lysinund/oder tyrosinhaltigen, an der Oberfläche exponierten Teilen nativer Proteine ab. Geeignete aminoterminale Fragmente finden sich zum Beispiel in der β-Kette von Hämoglobin. Vgl. z. B. San George und Haberman, J. Biol. Chem. 261(1986)6811– 6821 und Stevens et al., J. Clin. Invest. 67(1981)361–369. Die Länge der Fragmente kann von 5 Aminosäureresten (wobei wenigstens ein Rest eine freie Aminogruppe zur Verfügung stellt, die auch im nativen Protein vorliegt) aufwärts betragen. Typischerweise umfassen die zu verwendenden Fragmente weniger als 50 %, z. B. weniger als 10%, der gesamten nativen Polypeptidkette. Im gegenwärtigen Stadium ist es bevorzugt, Fragmente mit nativen Sequenzen von 5 bis 10 Aminosäureresten zu verwenden.
  • Die Fragmente können kovalent an analytisch nachweisbare Gruppen oder Träger gebunden sein, wie nachstehend beschrieben. Zwischen dem Fragment und einem Nachweisstoff oder einem Träger können Spacergruppen eingeschoben sein, um eine wirksame Antikörper-Bindungsaktivität des Fragments zu bewahren. Beispiele für Spacer sind vorzugsweise hydrophile Oligopeptide, die sich nicht vom nativen Protein ableiten.
  • Die Acetaldehyd-Addukte können durch Umsetzung des Fragments mit Acetaldehyd unter geeigneten Bedingungen, üblicherweise entweder reduzierenden oder nicht reduzierenden Bedingungen, synthetisiert werden. Reduzierende Bedingungen führen zu Addukten, die Ethylaminogruppen umfassen, während nicht reduzierende Bedingungen zu Schiffbasen und gegebenenfalls auch 2-Methylimidazolidin-4-on-Strukturen führen. Zu weiteren Details siehe den experimentellen Teil und frühere Arbeiten, bei denen eine Adduktbildung erfolgte (Sillanaukee et al. (Eur. J. Biochem. 240(1996)30–36); Sillanaukee et al. J. Lab. Clin. Med. 120(1992)42–47); Lin et al (Alcohol. Clin. Exp. Res. 17(1993)882–886); Thiele et al. (Biochem. Pharmacol. 48 (1994)183–189); und Klassen et al. (Alcohol. Clin. Exp. Res. 18(1994)164–171), Lin et al. (Alcohol. Clin. Exp. Res. 19(1995)314–319).
  • Man kann herkömmliche antigenspezifische IgA-Immunonoassays verwenden. Diese beruhen sämtlich auf der Bildung eines ternären immunkomplexes anti-IgA --- IgA --- Antigen/Hapten worin IgA der zu bestimmende Acetaldehyd-spezifische Antikörper in der Probe ist und Antigen/Hapten dem vorstehend definierten Addukt entspricht. Der Anti-IgA oder das Addukt können in unlöslicher oder nicht solubilisierbarer Form verwendet werden, wie es fachüblich ist. Unlösliche Formen bedingen, dass der IgA oder das Addukt stabil an einen Träger, wie eine feste Phase, z. B. eine Röhrchenwand, Vertiefung einer Mikrotiterplatte, einen monolithischen oder teilchenförmigen Träger usw. stabil gebunden ist. Monolithische und teilchenförmige Träger sollten vorzugsweise hydrophil und/oder porös sein. Zur Bestimmung des ternären Komplexes kann entweder der Anti-IgA oder das Addukt mit einer analytisch nachweisbaren Gruppe, z. B. einem Isotop, einem Enzym, einem Enzymsubstrat, einem Enzymcofaktor, einem Fuorophor, einem Chromophor, einer chemolumineszierenden Gruppe, einem Teilchen, Biotin, Hapten usw., markiert sein. Ausführungsformen von Immunoassays, die sich markierter Reaktanden in Verbindung mit unlöslichen oder nicht solubilisierbaren Immunreaktanden und einer Abtrennung des an die unlöslichen oder nicht solubilisierbaren Immunreaktanden gebundenen markierten Reaktanden vom nicht an die unlöslichen oder nicht solubilisierbaren Immunreaktanden gebundenen markierten Reaktanden bedienen, werden oft als heterogene Assays bezeichnet. Ein weiterer Typ von Immunoassays wird als homogene Assays bezeichnet und umfasst meistens nur lösliche Reaktanden ohne das Erfordernis der Abtrennung. Zum Nachweis der Bildung des vorstehend angesprochenen ternären Komplexes eignen sich Nephelometrie- oder Biosensor-Verfahren, wobei wahlweise unlösliche oder nicht solubilisierbare oder markierte Reaktanden verwendet werden können.
  • Die Bedingungen und die Reihenfolge der Zugabe der verschiedenen Reaktanden sind im Prinzip die gleichen wie bei den vorstehend angesprochenen herkömmlichen Assays, d. h. die die IgA-Antikörper der gesuchten Spezifität enthaltende Probe wird mit Anti-IgA-Antikörper und einem Acetaldehyd-Addukt eines Proteinfragments inkubiert, wobei sich der ternäre Komplex bildet. Die gewählte Menge jedes Reagenzes, die Reihenfolge der Zugabe, die Inkubationszeiten, die Temperatur, der pH usw. werden so gewählt, damit sich der Komplex in einer Menge bildet, die in Bezug zur Menge des Proben-IgA mit Spezifität für das Addukt steht. Erfindungsgemäß bedeutet dies, dass der Anti-IgA und das Addukt normalerweise im Überschuss vorliegen sollen. Typische Reihenfolgen der Zugabe sind: Addukt, Probe, Anti-IgA; Anti-IgA, Probe, Addukt; Probe, Anti-IgA, Addukt; Addukt, Anti-IgA, Probe; Probe, Addukt, Anti-IgA; und Anti-IgA, Addukt, Probe. Für den Fall, dass entweder der Anti-IgA oder das Produkt unlöslich oder nicht solubilisierbar ist, ist es möglich, den gebildeten Immunkomplex in einem Schritt von überschüssigen Reagenzien abzutrennen, bevor man die folgenden Reagenzien zusetzt. Die Verfahren zur Abtrennung können Waschschritte umfassen, um die in einem früheren Schritt verwendeten überschüssigen Komponenten wirksam zu entfernen.
  • Typische Reaktionszeiten für jeden Inkubationsschritt bewegen sich oft im Bereich von einer bis mehreren Minuten bis mehreren Stunden. Erforderlichenfalls können sogar Inkubationen über Nacht verwendet werden. Die genaue Zeit hängt von Faktoren, wie der Reaktivität/Affinität des Anti-IgA, pH, Temperatur, und gegebenenfalls Art der Festphase ab. Im Fall der Verwendung unlöslicher Formen, wobei z. B. der Anti-IgA oder das Addukt an eine Festphase gebunden ist, können sehr kurze Inkubationszeiten in dem Fall erreicht werden, dass die Festphase in poröser Form vorliegt, die zur Absorption des vollständigen Volumens des Inkubierungsgemisches in der Lage ist und Porengrößen aufweist, die zur Verminderung der Diffusionszeiten an den Porenoberflächen optimiert sind (siehe z. B. US 4,708,932 (Pharmacia AB)).
  • Die Temperatur sollte im Bereich von 0–40°C liegen, wobei 15–40°C bevorzugt sind. Der pH liegt normalerweise im Bereich von 3–11, wobei 4–10 bevorzugt ist. Es ist kritisch, dass sowohl der pH als auch die Temperatur so gewählt werden, dass die Bedingungen für die beteiligten Reaktanden nicht denaturierend sind.
  • Die Körperflüssigkeitsprobe kann aus Speichel, Blut, Serum oder Plasma oder einer beliebigen anderen Körperflüssigkeit gewonnen werden, die adduktspezifische IgA-Antikörper enthalten kann.
  • Ein Gegenstand der Erfindung ist ein diagnostisches Verfahren, das sich eines Immunoassays bedient, worin ein vorstehend definiertes Acetaldehyd-Addukt eines Proteinfragments verwendet wird. Erhöhte Konzentrationen an IgA-Titern (im Vergleich zur Konzentration für gesunde, normale, nicht alkoholabhängige Verbraucher) werden als Anzeichen hoher Alkoholaufnahme gewertet.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Kit, der Anti-IgA-Antikörper und ein vorstehend definiertes Acetaldehyd-Addukt eines Fragments eines nativen Proteins enthält. Der Anti-IgA-Antikörper und das Addukt können markiert, unlöslich oder nicht solubilisiert sein, wie vorstehend beschrieben. Sie können in löslicher und/oder vordispergierter Form oder in trockener Form, z. B. lyophilisiert oder sprühgetrocknet, vorliegen und zur Rekonstitution im geeigneten Puffer für den beabsichtigen Assay geeignet sein.
  • Beste Ausführungsform
  • Die beste Ausführungsform der Erfindung zum Anmeldetag wird durch den experimentellen Teil verkörpert.
  • EXPERIMENTELLER TEIL
  • Beispiel 1A: Synthese des Acetaldehyd-Addukts eines Proteinfragments (die fünf ersten Aminosäuren des N-terminalen Endes von humanem Hämoglobin mit Carboxy-terminierendem Cystein(VHLTPEC)).
  • Das Peptid wurde synthetisiert wie bereits beschrieben (Sillanaukee et al., Eur. J. Biochem. 249(1996)0–46). Man löste das Peptid in einer Konzentration von 0,5 mg/ml in PBS pH 7,4. Zu 10 ml der Lösung gab man dann 5 ml 250 mM Natriumcyanborhydrid (NaCNBH3) in PBS. Man ließ das Gemisch in einem dicht verschlossenen Behälter bei Zimmertemperatur 48 Stunden inkubieren. Die Peptidlösung kann bei –20 – +4°C in Aliquoten von 0,5 ml aufbewahrt werden.
  • Beispiel 1B: Synthese des Addukts mit Rinderserumalbumin
  • Das Addukt wurde hergestellt, wie bei Worrall et al., Alcoholism: Clin. Exp. Res. 20 (1996)836–840 beschrieben.
  • Beispiel 1C: Synthese des Addukts mit humanem Hämoglobin
  • Das Addukt wurde hergestellt, wie für Rinderserumalbumin bei Worrall et al., Eur. J. Clin. Invest. 21(1991)90–95 beschrieben.
  • Beispiel 2: Assay IgA-reaktiver Antikörper im Serum von Patienten und Kontrollpersonen
  • Patienten: Man sammelte Seren nicht alkoholabhängiger Frauen und Männer mit gut dokumentierten Trinkgewohnheiten, die sich einer freiwilligen Gesundheitsuntersuchung unterzogen, und von Alkoholikern bei Einlieferung in ein Entgiftungszentrum in Tampere, Finnland. Die Seren waren zuvor mittels ELISA mit Acetaldehydmodifiziertem BSA als immobilisiertem Antigen analysiert worden (Worrall et al., Alcoholism: Clin. Exp. Res. 20(1996)836–840). Auf der Basis der ELISA-Ergebnisse wurden 10 Proben mit hoher Addukt-spezifischer IgA-Reaktivität (ASR) als positive Kontrollen und 10 Proben mit niedriger Addukt-spezifischer IgA-Reaktivität (ASR) wurden als negative Kontrollen ausgewählt.
  • Ergebnisse: 1 stellt das Ergebnis von Beispiel 2A (Peptid-Addukt) dar. 2 stellt die Ergebnisse von Beispiel 2B (Hämoglobin-Addukt) dar, 3 stellt die Ergebnisse von Beispiel 3B (Albumin-Addukt) dar.
  • Beispiel 2 A: Assay-Protokoll – Peptid-Addukt:
  • Vorbereitung der Mikrotiterplatten: Man gab Aliquote von 100 μl von modifiziertem bzw. nicht modifiziertem Peptid (50 μg/ml) in Natriumbicarbonatpuffer pH 9,6 in die Vertiefungen einer Mikrotiterplatte und ließ 1 Stunde bei Zimmertemperatur inkubieren. Die Vertiefungen wurden dann viermal mit PBS-Tween gewaschen, worauf man in jede Vertiefung 200 μl Blockierlösung (1% BSA in PBS, pH 7,4) einfüllte und 1 Stunde bei Zimmertemperatur inkubierte, worauf die Vertiefungen viermal mit PBS-Tween gewaschen wurden.
  • Assay: Man gab 100 μl Patientenserum, das 1: 20 verdünnt worden war (10 Hühnerserum-PBS) in jede Vertiefung und inkubierte 1 Stunde bei Zimmertemperatur worauf die Vertiefungen viermal mit PBS-Tween gewaschen wurden. Man gab in jede Vertiefung 100 μl β-Galaktosidase-Fab-anti-IgA-Antikörper-Konjugat (2,64 μg/ml), inkubierte 1 Stunde bei 37°C und wusch viermal mit PBS-Tween. Dann gab man 100 μl O-Nitrophenol-β-galaktosid in jede Vertiefung und ließ 1 Stunde bei 37°C inkubieren. Man setzte 100 μl Stopplösung zu und bestimmte das Absorptionsvermögen (405 nm).
  • Die Ergebnisse sind in den 1a bis c dargestellt. 1a zeigt die Ergebnisse mit nicht modifiziertem Peptid, 1b das Ergebnis mit modifiziertem Peptid (AA) und 1c das Ergebnis für den Fall, dass das Absorptionsvermögen für das nicht modifizierte Peptid vom Absorptionsvermögen für das modifizierte Peptid abgezogen wird (adduktspezifische Reaktivität = ASR).
  • Beispiel 2B: Assay-Protokoll – Hämoglobin-Addukt
  • Das Protokoll entspricht dem für das Peptid-Addukt, außer dass man das Peptidantigen durch das entsprechende Addukt von Hämoblobin ersetzte (Beispiel 1c). Die Ergebnisse sind in 2a bis c dargestellt. Jede der 2a bis c entspricht der entsprechenden 1a bis c.
  • Beispiel 2C: Assay-Protokoll – Albumin-Addukt
  • Das Protokoll entspricht dem des Peptid-Addukts, außer dass man das Peptid-Antigen durch das entsprechende Addukt von Rinderserumalbumin (Beispiel 1B) ersetzte. Die Ergebnisse sind in 3a bis c dargestellt. Jede der 3a bis c entspricht der entsprechenden 1a bis c.
  • Schlussfolgerungen
  • Die Ergebnisse zeigen, dass die Addukte von Proteinfragmenten denen von Proteinaddukten überlegen sind. Erstens konnte die unspezifische Bindung an das Trägerprotein, die man beim Hämoglobin-Acetaldehyd-Addukt beobachten konnte, unter Verwendung eines Peptidaddukts vermieden werden. Zweitens zeigte das Peptidaddukt eine verstärkte Empfindlichkeit und Spezifität im Vergleich zu dem BSA-Addukt. Drittens könnte die Tatsache, dass Alkoholiker und Kontrollen keinen signifikanten Reaktivitätsunterschied gegenüber unmodifiziertem Peptid zeigten, die alleinige Verwendung der AA-Werte ermöglichen.

Claims (9)

  1. Immunoassay-Verfahren zum Nachweis eines für ein Acetaldehyd-Protein-Addukt spezifischen IgA-Antikörpers in einer Körperflüssigkeitsprobe unter Einsatz eines Acetaldehyd-Addukts als Antigen, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Acetaldehyd-Addukt um ein Addukt von Acetaldehyd und eines Fragments eines nativen Proteins handelt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei es sich bei dem nativen Protein um Hämoglobin handelt.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Fragment im nativen Protein N-terminal ist.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Immunoassay die Bildung des ternären Komplexes anti-IgA – IgA – Addukt beinhaltet, worin IgA für den Addukt-spezifischen IgA-Antikörper in der Probe steht und es sich bei anti-IgA und dem Addukt um zugesetzte Reagenzien handelt.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei das Addukt an eine Festphase gebunden und der anti-IgA markiert ist.
  6. Verfahren zur Diagnose hohen Alkoholgenusses, dadurch gekennzeichnet, dass man das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 anwendet und man eine erhöhte Konzentration des für das Acetaldehyd-Protein-Addukt spezifischen IgA-Antikörpers in einer Probe einer Person im Vergleich zu gesunden Normal-Alkoholkonsumenten als Anzeichen hohen Alkoholgenusses nimmt.
  7. Testkit, enthaltend einen anti-IgA-Antikörper und ein Addukt von Acetaldehyd und eines Fragments eines nativen Proteins.
  8. Testkit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Fragment im nativen Protein N-terminal ist.
  9. Testkit nach Anspruch 7 oder 8, wobei es sich bei dem nativen Protein um Albumin oder Hämoglobin handelt.
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