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Hintergrund
der Erfindung
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Die amerikanische Bevölkerung
altert. Das schnellste Wachstumssegment der Bevölkerung sind Personen mit einem
Alter von über
85 Jahren, von denen man eine Zahl von über 30 Millionen im Jahr 2040
erwartet. Dieser demographische Anstieg erzeugt signifikante Notwendigkeiten
für Medikamente
zur Behandlung von altersbezogenen Krankheiten und führte zum
erhöhten
Interesse an Alterungsprozessen und Krankheiten, die damit verbunden
sind, einschließlich
Krebs.
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Organismen altern teilweise, weil
deren Zellen eine begrenzte Fähigkeit
zum Fortsetzen der Teilung aufweisen. Wenn sie diese Grenze erreichen,
werden Zellen seneszent. Die Zellseneszenz ist auf die Enden der
Chromosomen, die Telomere, einer Zelle zurückgeführt worden. Mit jeder Zellteilung
verlieren die Telomeren etwas DNA und werden kürzer. An einem Punkt wird dieses
Kürzen
kritisch. Zellen spüren
dies und hemmen die Chromosomenverdopplung, um einen weiteren Verlust
zu vermeiden. Daher ist die Zelle nicht länger fähig, sich zu teilen.
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Nicht alle Zellen werden seneszent.
Einzellige Organismen und bestimmte Säugerzellen weisen keine feste
Zellteilungsgrenze auf. Forscher haben entdeckt, daß viele
dieser Zellen ein Ribonukleoproteinenzym, Telomerase genannt, enthalten.
Telomerase ersetzt die DNA, die normalerweise von den Telomeren
während der
Zellteilung verloren geht. (E. H. Blackburn, (1992) Annu. Rev. Biochem.
61: 113–29.)
Folglich werden die Telomeren nie über die kritische Länge hinaus
gekürzt,
und die Zellen erreichen nie die Seneszenz.
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Besonders interessant ist, daß Forscher
herausfanden, daß die
Zellen von vielen humanen Krebsarten Telomerase aufweisen. (C. B.
Harley, Mutation Research 1991 256: 271–282.) Dies hilft zu erklären, warum Krebszellen
das Teilen fortsetzen, ohne dabei seneszent zu werden. Dies legt
auch eine wirksame Waffe im Kampf gegen Krebs nahe: Wenn die Telomeraseaktivität in Krebszellen
inhibiert werden kann, wird erwartet, daß die Krebszellen die Seneszenz
erreichen und mit der Teilung aufhören.
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Entwicklungsverfahren, um die Telomeraseaktivität zu regulieren,
erfordern Quellen von gereinigter Telomerase und insbesondere gereinigter
humaner Telomerase. Gereinigte Telomerase würde bei Entwicklungs- und Testassays
zur Messung der Telomeraseaktivität, um beispielsweise den Assay
zu bewerten, und zur Verwendung als Standard in dem Assay nützlich sein.
Assays für
Telomerase sind zur Charakterisierung von Krebszellen oder Vorkrebszellen
nützlich,
da die meisten Krebszellen Telomerase exprimieren. Gereinigte Telomerase
würde nützlicher
sein als unbehandelte Telomerasepräparate, um Regulatoren, Inhibitoren
oder Aktivatoren der Telomeraseaktivität in in vitro-Assays zu identifizieren
und zu testen. Außerdem
würde gereinigte
Telomerase eine gründliche
biochemische Analyse des Enzymmechanismus erleichtern, was Verständnis für die Entwicklung
von Mechanismus-basierenden Regulatoren bereitstellen kann. Gereinigte
Telomerase würde
ebenso bei der Herstellung von Antikörpern gegen Telomerase nützlich sein.
Derartige Antikörper
würden
wiederum als Reagenzien besonders nützlich sein, um humane Telomerase
zu reinigen, und können
bei Krebsdiagnose oder -prognose nützlich sein. Gereinigte Telomerase
wird ebenso dabei helfen, Aminosäuresequenzinformationen
bereitzustellen, die beim Klonen der verschiedenen Komponenten des
Ribonukleoproteins nützlich
sind.
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Obwohl ein Bedarf an gereinigter
Telomerase besteht, stellte die Reinigung des humanen Enzyms technische
Herausforderungen dar. Telomerase ist ein seltenes Ribonukleoprotein,
das in humanen Zellen nur in sehr niedriger Abundanz exprimiert
wird. Es ist geschätzt
worden, daß humane
Zellen, die dafür
bekannt sind, daß sie
die höchsten
Niveaus an Telomeraseaktivität
exprimieren, nur etwa einhundert Moleküle des Enzyms pro Zelle aufweisen
können.
Da Telomerase ein Komplex ist, verhindert die Mehrkomponentenstruktur außerdem dessen
Reinigung. Humane Zellen besitzen ebenso verhältnismäßig sehr hohe Niveaus an Nicht-Telomerase-Ribonukleoproteinen.
Diese anderen Ribonukleoproteine könnten chromatographische Reinigungseigenschaften ähnlich dem
Telomeraseribonukleoprotein aufweisen, was die Reinigung von Telomerase
aus humanen Zellen schwierig macht. Daher besteht ein Bedarf an
gereinigter Telomerase und insbesondere gereinigter humaner Telomerase.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Humane Telomerase ist auf über 60.000fache
Reinheit gegenüber
zytoplasmatische rohe Zellpräparate
gereinigt worden. Zwei Polypeptide, die mit Fraktionen, die Telomeraseaktivität enthalten,
kogereinigt wurden, liegen in den gereinigten Fraktionen in ungefähr stöchiometrischen
Mengen vor, wobei die RNA-Komponente von humaner Telomerase isoliert
worden ist. Ein Polypeptid weist Aminosäuresequenzen auf, die mit Nukleolin übereinstimmen.
Das andere Polypeptid weist Aminosäuresequenzen auf, die mit dem
Verlängerungsfaktor
2 homolog übereinstimmen.
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In einem Aspekt stellt diese Erfindung
Verfahren zum Reinigen von Telomerase bereit. Die Schritte, die
in dem Verfahren enthalten sind, hängen von dem erwünschten
Reinigungsniveau ab. Ein Verfahren zum Reinigen von Telomerase aus
einer verunreinigten Zusammensetzung, die organische Biomoleküle, beispielsweise
ein nukleares Extrakt von 293 Zellen, enthält, auf mindestens das 60.000fache
im Vergleich zu Rohextrakt (etwa 4% relative Reinheit) beinhaltet:
- (1) Kontaktieren der Telomerase mit einer ersten
Matrix, die Moleküle
bindet, die eine negative Ladung tragen, beispielsweise POROS® 50
HQ, Trennen der Telomerase von anderen organischen Biomolekülen, die nicht
an die Matrix binden, und Sammeln der Telomerase;
- (2) Kontaktieren der Telomerase mit einer Matrix, die Moleküle bindet,
die eine positive Ladung tragen, beispielsweise POROS® Heparin
20 HE-1, Trennen der Telomerase von anderen organischen Biomolekülen, die
nicht an die Matrix binden, und Sammeln der Telomerase;
- (3) Kontaktieren der Telomerase mit einer zweiten Matrix, die
Moleküle
bindet, die eine negative Ladung tragen, beispielsweise SOURCE 15Q®,
Trennen der Telomerase von anderen organischen Biomolekülen, die
nicht an die Matrix binden, und Sammeln der Telomerase;
- (4) Kontaktieren der Telomerase mit einem Affinitätsmittel
mit einer speziellen Affinität
für Telomerase,
beispielsweise ein Oligonukleotid mit der Sequenz 5'-cgttcctcttcctgcggcct-3' (Oligo 14ab) (SEQ.
ID Nr: 7), Trennen der Telomerase von anderen organischen Biomolekülen, die
nicht an das Affinitätsmittel
binden, und Sammeln der Telomerase; und
- (5) Trennen der Telomerase von anderen organischen Biomolekülen nach
der Molekülgröße, Form
oder Schwebedichte, beispielsweise Trennen der Moleküle nach
der Größe auf einer
TosoHaas TSK-Gel*G5000PWXL-Größentrennsäule, und
Sammeln der Telomerase.
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Telomerase kann auf mindestens 500.000fache
Reinheit durch Hinzufügen
eines zweiten Affinitätsschrittes
unter Verwendung von Anti-Nukleolinantikörpern oder Anti-TMG-Antikörpern isoliert
werden. Telomerase kann auf eine beträchtliche Reinheit (beispielsweise
mindestens 1.000.000fach) durch dessen weiteres Isolieren durch
Gelelektrophorese gereinigt werden.
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Das Reinigungsprotokoll kann ebenso
den Schritt des Kontaktierens der Telomerase mit einer Matrix mittlerer
Selektivität,
Trennen der Telomerase von anderen organischen Biomolekülen, die
nicht an die Matrix mittlerer Selektivität binden, und Sammeln der Telomerase,
vorzugsweise vor dem Affinitätsschritt,
umfassen.
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Telomerase kann auf unterschiedliche
Niveaus an Reinheit durch Verändern,
Wechseln der Reihenfolge oder Weglassen irgendeines der Schritte
in dem Reinigungsprotokoll isoliert werden. Jedoch wird jedes Protokoll
das Kontaktieren der Telomerase mit einem Affinitätsmittel
umfassen. Das Kontaktieren der Telomerase mit mindestens einer Matrix,
die Moleküle
bindet, die eine negative Ladung oder eine positive Ladung tragen,
ist der nächste
bevorzugte Schritt oder Schritte, die in das Protokoll eingeschlossen
sind.
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Die Erfindung stellt ebenso eine
Zubereitung eines Säuger-Telomeraseproteins
und insbesondere Telomerase mit mindestens 2000facher, mindestens
3000facher, mindestens 20.000facher, mindestens 60.000facher, mindestens
100.000facher, mindestens 500.000facher oder mindestens 1.000.000facher
erhöhter
relativer Reinheit im Vergleich zu Rohzellextrakten von 293 Zellen
bereit. Die Telomerase ist Säuger-
und insbesondere humane Telomerase. Die Erfindung stellt ebenso
Telomerase bereit, die durch die obigen Reinigungsschritte hergestellt
wurde.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 stellt
ein Vier-Schritt-Protokoll zur Reinigung von Telomerase dar.
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2 stellt
ein Fünf-Schritt-Protokoll
zur Reinigung von Telomerase dar.
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3 stellt
ein erstes Sechs-Schritt-Protokoll zur Reinigung von Telomerase
dar.
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4 stellt
ein zweites Sechs-Schritt-Protokoll zur Reinigung von Telomerase
dar.
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5 zeigt
die Ergebnisse eines Primerverlängerungsassays
aus einem CHAPS S-100-Extrakt
von 293 Zellen (Bahnen 1 bis 5) und aktiven POROS® 50
HQ-Anionenaustauschchromatographie-Pool
(Bahnen 6 bis 10) in der Vier-Schritt-Reinigungsverfahrensweise.
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6 zeigt
die Ergebnisse eines Primerverlängerungsassays
von einer Telomerasezubereitung aus dem aktiven POROS® 50
HQ-Anionenaustauschchromatographie-Pool (Bahnen 1 bis 4) und dem
POROS® Heparin
20 HE-1-Chromatographie-aktiven Pool (Bahnen 5 bis 8) in dem Vier-Schritt-Reinigungsverfahren.
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7 zeigt
die Ergebnisse eines Primerverlängerungsassays
von einer Telomerasezubereitung aus dem aktiven Oligo 5-Affinitätsisolierungs-Pool
(Bahnen 1 bis 4), dem POROS® Heparin 20 HE-1-Chromatographie-aktiven
Pool, eingestellt auf die Salzkonzentration, die zur Affinitätsisolierung
(Bahnen 5 bis 7) verwendet wurden, und dem POROS® Heparin
20 HE-1-aktiven Pool (Bahnen 8 und 9) in dem Vier-Schritt-Reinigungsverfahren.
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8 zeigt
die Ergebnisse eines Primerverlängerungsassays
von Telomerasezubereitungen aus dem POROS® Heparin
20 HE-1-Chromatographie-aktiven Pool (Bahnen 1 bis 3) und dem POROS® Spermidin-Chromatographie-aktiven
Pool (Bahnen 4 bis 6) in dem Fünf-Schritt-Reinigungsverfahren,
und dem Superose® 6-aktiven Pool (Bahnen
7 bis 9) in dem ersten Sechs-Schritt-Assay.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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I. Definitionen
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Wenn nicht anders angegeben, weisen
alle technischen und wissenschaftlichen Ausdrücke, die hierin verwendet werden,
die Bedeutung auf, die allgemein durch einen Fachmann des Standes
der Technik, auf den sich die Erfindung bezieht, verstanden wird.
Die folgenden Verweise stellen dem Fachmann eine allgemeine Definition
vieler der in dieser Erfindung verwendeten Ausdrücke bereit: Singleton et al.,
Dictionary of Microbiology and Molecular Biology (2. Auflage 1994);
The Cambridge Dictionary of Science and Technology (Walker Herausgeber,
1988) und Hale & Marham,
The Harper Collies Dictionary of Biology (1991). Wie hierin verwendet,
weisen die folgenden Ausdrücke
die ihnen zugeschriebenen Bedeutungen auf, wenn nicht anders angegeben.
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„Polynukleotid" bezieht sich auf
ein Polymer, bestehend aus Nukleotideinheiten (Ribonukleotide; Deoxyribonukleotide;
verwandte natürlich
vorkommende strukturelle Varianten und synthetische nicht-natürlich vorkommende
Analoga davon), die mittels Phosphodiesterbindungen, verwandten
natürlich
vorkommenden strukturellen Varianten und synthetischen nicht-natürlich vorkommenden
Analoga davon vernetzt sind. Daher umfaßt der Ausdruck Nukleotidpolymere,
in denen die Nukleotide und die Verbindungen zwischen diesen nichtnatürlich vorkommende
Analoga davon umfassen, wie beispielsweise und ohne Beschränkung Phosphorthioate,
Phosphoramidate, Methylphosphonate, Chiral-methylphosphonate, 2-O-Methylribonukleotide, Peptidnukleinsäuren („PNAs") und dergleichen.
Derartige Polynukleotide können
beispielsweise unter Verwendung eines automatisierten DNA-Synthesegerätes synthetisiert
werden. „Nukleinsäure" bezieht sich typischerweise
auf große
Polynukleotide. „Oligonukleotid" bezieht sich typischerweise
auf kurze Polynukleotide, die im allgemeinen nicht größer als
etwa 50 Nukleotide sind. Es ist selbstverständlich, daß, wenn eine Nukleotidsequenz
durch eine DNA-Sequenz (d. h. A, T, G, C) dargestellt wird, dies
ebenso eine RNA-Sequenz (d. h. A, U, G, C) umfaßt, in der „U" durch „T" ersetzt wird.
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Eine konventionelle Benennung wird
hierin verwendet, um Polynukleotidsequenzen zu beschreiben: das
linke Ende einer einsträngigen
Polynukleotidsequenz ist das 5'-Ende;
die Linksrichtung einer doppelsträngigen Polynukleotidsequenz
wird als 5'-Richtung
bezeichnet. Die Richtung der 5'-zu-3'-Anlagerung von Nukleotiden
an naszierende RNA-Transkripte wird als Transkriptionsrichtung bezeichnet.
Der DNA-Strang mit derselben Sequenz wie eine mRNA wird als „codierender
Strang" bezeichnet;
Sequenzen auf dem DNA-Strang, die die selbe Sequenz wie eine mRNA
aufweisen, die aus dieser DNA transkripiert wurde, und die 5' zu dem 5'-Ende des RNA-Transkripts
lokalisiert sind, werden als „Stromaufwärtssequenzen" bezeichnet; Sequenzen auf
dem DNA-Strang, die dieselbe Sequenz wie die RNA aufweisen, und
die 3' zu dem 3'-Ende des kodierenden
RNA-Transkripts sind, werden als „Stromabwärtssequenzen" bezeichnet.
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„Rekombinantes Polynukleotid" bezieht sich auf
ein Polynukleotid mit Sequenzen, die nicht natürlich miteinander verbunden
sind. Ein amplifiziertes oder vereinigtes rekombinantes Polynukleotid
kann in einem geeigneten Vektor eingeschlossen sein, und der Vektor
kann verwendet werden, um eine geeignete Wirtszelle zu transformieren.
Eine Wirtszelle, die das rekombinante Polynukleotid umfaßt, wird
als „rekombinante
Wirtszelle" bezeichnet.
Das Gen wird dann in der rekombinanten Wirtszelle exprimiert, um
beispielsweise ein „rekombinantes
Polypeptid" herzustellen.
Ein rekombinantes Polynukleotid kann ebenso eine nichtkodierende Funktion
(beispielsweise Promoter, Ursprung der Replikation, Ribosomenbindungsstelle
usw.) bereitstellen. Geeignete einzellige Wirte umfassen jeden von
diesen, die routinemäßig beim
Exprimieren der Eukaryot- oder Säuger-Nukleinsäuren verwendet
werden, einschließlich
beispielsweise Prokaryoten, wie E. coli; und Eukaryoten, einschließlich beispielsweise
Pilz, wie Hefepilz; und Säugerzellen,
einschließlich
Insektenzellen (z. B. Sf9) und Tierzellen, wie CHO, R1.1, B-W, L-M,
African Green Monkey Kidney-Zellen (z. B. COS 1, COS 7, BSC 1, BSC
40 und BMT 10) und kultivierten humanen Zellen.
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„Expressionskontrollsequenz" bezieht sich auf
eine Nukleotidsequenz in einem Polynukleotid, das die Expression
(Transkription und/oder Translation) einer Nukleotidsequenz, die
operativ daran gebunden ist, reguliert. „Operativ gebunden" bezieht sich auf
eine funktionelle Beziehung zwischen zwei Teilen, in der die Aktivität von einem
Teil (beispielsweise die Fähigkeit
zum Regulieren der Transkription) zu einer Wirkung auf dem anderen
Teil (beispielsweise Transkription der Sequenz) führt. Expressionskontrollsequenzen
können
beispielsweise und ohne Beschränkung
Sequenzen von Promotoren (beispielsweise induzierbar oder konstitutiv), Enhancer,
Transkriptionsterminatoren, ein Startcodon (d. h. ATG), Spleißsignale
für Intronen
und Stopcodone umfassen.
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„Expressionsvektor" bezieht sich auf
einen Vektor, der ein rekombinantes Polynukleotid umfaßt, der Expressionskontrollsequenzen
umfaßt,
die operativ an eine Nukleotidsequenz, die exprimiert werden soll,
gebunden sind. Ein Expressionsvektor umfaßt ausreichend cis-wirkende
Elemente zur Expression; andere Elemente zur Expression können durch
die Wirtszelle oder ein in vitro-Expressionssystem geliefert werden.
Expressionsvektoren umfassen alle die, die im Stand der Technik
bekannt sind, wie Cosmide, Plasmide (beispielsweise nackt oder in
Liposomen enthalten) und Viren, die das rekombinante Polynukleotid
aufnehmen.
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„Kodieren" bezieht sich auf die inhärente Eigenschaft
von speziellen Sequenzen von Nukleotiden in einem Polynukleotid,
wie ein Gen, eine cDNA oder eine mRNA, um als Matrize zur Synthese
von anderen Polymeren und Makromolekülen in biologischen Verfahren
mit entweder einer definierten Sequenz von Nukleotiden (d. h. rRNA,
tRNA und mRNA) oder einer definierten Sequenz von Aminosäuren und
den daraus resultierenden biologischen Eigenschaften zu dienen.
Daher kodiert ein Gen ein Protein, wenn die Transkription und Translation
von mRNA, die durch dieses Gen hergestellt wird, das Protein in
einer Zelle oder anderen biologischen Systemen herstellen. Sowohl
der kodierende Strang, dessen Nukleotidsequenz mit der mRNA-Sequenz identisch
ist und die normalerweise in Sequenzauflistungen bereitgestellt
wird, als auch der nicht-kodierende Strang, der als Matrize zur
Transkription verwendet wird, eines Gens oder cDNA können als
Kodierung des Proteins oder anderen Produktes dieses Gens oder cDNA
bezeichnet werden. Wenn nicht anders angegeben, umfaßt eine „Nukleotidsequenz,
die eine Aminosäuresequenz
kodiert" alle Nukleotidsequenzen,
die degenerierte Versionen voneinander sind und die dieselbe Aminosäuresequenz
kodieren. Nukleotidsequenzen, die Proteine und RNA kodieren, können Introns
umfassen.
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„Allelvariante" bezieht sich auf
irgendeine von zwei oder mehreren polymorphen Formen eines Gens, die
denselben genetischen Genort einnehmen. Allelvariationen entstehen
natürlich
durch Mutation und können zum
phänotypischen
Polymorphismus in Populationen führen.
Genmutationen können
stumm sein (keine Veränderung
in dem kodierten Polypeptid) oder können Polypeptide mit veränderten
Aminosäuresequenzen
kodieren. „Allelvarianten" beziehen sich ebenso
auf cDNAs, die von mRNA-Transkriptionen von genetischen Allelvarianten
stammen, sowie die Proteine, die durch sie kodiert werden.
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„Hybridisierung, spezifisch
mit" oder „spezifische
Hybridisierung" oder „selektiv
hybridisieren mit" bezieht
sich auf das Binden, Verdoppeln oder Hybridisieren eines Nukleinsäuremo leküls, bevorzugt
auf eine partikuläre
Nukleotidsequenz unter stringenten Bedingungen, wenn diese Sequenz
in einem komplexen Gemisch (z. B. gesamtzellulär) DNA oder RNA vorliegt.
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Der Ausdruck „stringente Bedingungen" bezieht sich auf
Bedingungen, unter denen eine Sonde bevorzugt mit seiner Zielteilsequenz
und in einem geringeren Maße
oder überhaupt
nicht mit anderen Sequenzen hybridisiert. „Stringente Hybridisierung" und „stringente
Hybridisierungswaschbedingungen" im
Rahmen der Nukleinsäurehybridisierungsexperimente,
wie Southern- und Northern-Hybridisierungen, sind sequenzabhängig und
sind unter verschiedenen Umweltparametern unterschiedlich. Ein umfangreicher
Ratgeber zur Hybridisierung von Nukleinsäuren wird in Tijssen (1993)
Laboratory Techniques in Biochemistry an Molecular Biology-Hybridization
with Nuleic Acid Probes Teil I Kapitel 2 „Overview of principles of
hybridization and the strategy of nucleic acid probe assays", Elsevier, New York
gefunden. Im allgemeinen werden hochstringente Hybridisierungs-
und Waschbedingungen so gewählt,
daß sie
etwa 5°C
niedriger als der thermische Schmelzpunkt (Tm) für die spezielle Sequenz bei
einer definierten Ionenstärke
und pH sind. Der Tm ist die Temperatur (unter definierter Ionenstärke und
pH), bei der 50% der Zielsequenz mit einer perfekt abgestimmten
Sonde hybridisieren. Hochstringente Bedingungen werden so gewählt, daß sie dem
Tm für
eine spezielle Sonde entsprechen.
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Ein Beispiel von stringenten Hybridisierungsbedingungen
zur Hybridisierung von komplementären Nukleinsäuren, die
mehr als 100 komplementäre
Reste aufweisen, auf dem Filter eines Southern- oder Northern-Blots
ist 50% Formalin mit 1 mg Heparin bei 42°C, wobei die Hybridisierung über Nacht
durchgeführt
wird. Ein Beispiel von hochstringenten Waschbedingungen ist 0,15
M NaCl bei 72°C
für etwa
15 Minuten. Ein Beispiel von stringenten Waschbedingungen ist 0,2 × SSC-Waschung
bei 65°C
für 15
Minuten (siehe Sambrook et al. für
eine Beschreibung von SSC-Puffer). Oftmals geht einer Hochstringenzwaschung
eine Niedrigstringenzwaschung voraus, um das Hintergrundsondensignal
zu entfernen. Ein Beispiel einer mittleren Stringenzwaschung für einen
Doppelstrang von beispielsweise mehr als 100 Nukleotiden ist 1 × SSC bei
45°C für 15 Minuten.
Ein Beispiel einer Niedrigstringenzwaschung für einen Doppelstrang von beispielsweise
mehr als 100 Nukleotiden ist 4 bis 6 × SSC bei 40°C für 15 Minuten.
Im allgemeinen zeigt ein Signal-Rausch-Verhältnis von 2 × (oder
höher)
als das, das für
eine nicht verwandte Sonde in dem besonderen Hybridisierungsassay
beobachtet wurde, den Nachweis einer spezifischen Hybridisierung.
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„Polypeptid" bezieht sich auf
ein Polymer, bestehend aus Aminosäureresten, verwandten natürlich vorkommenden
strukturellen Varianten und synthetischen nicht-natürlich vorkommenden
Analoga davon, die mittels Peptidbindungen, verwandten natürlich vorkommenden
strukturellen Varianten und synthetischen nicht-natürlich vorkommenden
Analoga davon verbunden sind. Synthetische Polypeptide können synthetisiert werden,
beispielsweise unter Verwendung eines automatisierten Polypeptidsynthesegerätes. Der
Ausdruck „Protein" bezieht sich typischerweise
auf große
Polypeptide. Der Ausdruck „Peptid" bezieht sich typischerweise
auf kurze Polypeptide.
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Eine konventionelle Benennung wird
hierin verwendet, um Polypeptidsequenzen darzustellen: das linke
Ende einer Polypeptidsequenz ist der Amino-Terminus; das rechte
Ende einer Polypeptidsequenz ist der Carboxyl-Terminus.
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„Antikörper" bezieht sich auf ein Polypeptid, das
im wesentlichen durch ein Immunoglobulingen oder Immunoglobulingene
kodiert wird, oder Fragmente davon, die spezifisch einen Analyten
(Antigen) binden und erkennen. Die erkannten Immunoglobulingene
umfassen die kappa-, lambda-, alpha-, gamma-, delta-, epsilon- und
mu-Gene der konstanten Region, sowie die unzähligen Immunoglobulingene der
variablen Region. Antikörper
existieren beispielsweise als intakte Immunoglobuline oder als eine
Vielzahl von gut charakterisierten Fragmenten, die durch Digestion
mit verschiedenen Peptidasen hergestellt wurden. Diese umfassen
beispielsweise Fab'-
und F(ab)'2-Fragmente. Der Ausdruck „Antikörper", wie hierin verwendet,
umfaßt
ebenso Antikörperfragmente,
die entweder durch die Modifikation von ganzen Antikörpern hergestellt
oder die unter Verwendung rekombinanter DNA-Methodik neu synthetisiert
wurden.
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Ein Antikörper „bindet spezifisch an" oder „ist spezifisch
immunreaktiv mit" einem
Protein, wenn der Antikörper
bei einer Bindungsreaktion fungiert, die für die Gegenwart des Proteins
in Gegenwart einer heterogenen Population von Proteinen und anderen
biologischen Substanzen bestimmend ist. Daher binden die spezifischen
Antikörper
unter den festgelegten Immunoassaybedingungen bevorzugt an ein spezielles
Protein und binden nicht in einer signifikanten Menge an andere
Proteine, die in der Probe vorliegen. Spezifisches Binden an ein
Protein unter derartigen Bedingungen erfordert einen Antikörper, der
für seine
Spezifität
für ein
spezielles Protein ausgewählt
wird. Eine Vielzahl an Immunoassayformaten kann verwendet werden,
um Antikörper, die
mit einem speziellen Protein spezifisch immunoreaktiv sind, zu selektieren.
Beispielsweise werden Festphasen-ELISA-Immunoassays routinemäßig verwendet,
um monoklonale Antikörper,
die mit einem Protein spezifisch imunnoreaktiv sind, zu selektieren.
Siehe Harlow and Lane (1988) Antibodies, A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor Publications, New York, für eine Beschreibung von Immunoassayformaten
und Bedingungen, die verwendet werden können, um spezifische Immunoreaktivität zu bestimmen.
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„Immunoassay" bezieht sich auf
einen Assay, der einen Antikörper
verwendet, der einen Analyten spezifisch bindet. Der Immunoassay
wird durch die Nutzung von spezifischen Bindungseigenschaften eines
speziellen Antikörpers
charakterisiert, um den Analyten zu isolieren, zu targetieren und/oder
zu quantifizieren.
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„Komplementär" bezieht sich auf
die topologische Kompatibilität
und das Aneinanderpassen von interagierenden Oberflächen von
zwei Polynukleotiden. Daher können
die zwei Moleküle
als komplementär
beschrieben werden, und ferner sind die Kontaktoberflächeneigenschaften
komplementär
zueinander. Ein erstes Polynukleotid ist komplementär zu einem
zweiten Polynukleotid, wenn die Nukleotidsequenz des ersten Polynukleotids
identisch mit der Nukleotidsequenz des Polynukleotidbindungspartners
des zweiten Polynukleotids ist. Daher ist das Polynukleotid, dessen
Sequenz 5'-TATAC-3' ist, komplementär zu einem
Polynukleotid, dessen Sequenz 5'-GTATA-3' ist.
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„Konservative Substitution" bezieht sich auf
die Substitution einer Aminosäure
in einem Polypeptid mit einer funktionell ähnlichen Aminosäure. Die
folgenden sechs Gruppen enthalten jeweils Aminosäuren, die konservative Substitutionen
für einander
sind:
- 1) Alanin (A), Serin (S), Threonin (T);
- 2) Asparaginsäure
(D), Glutaminsäure
(E);
- 3) Asparagin (N), Glutamin (Q);
- 4) Arginin (R), Lysin (K);
- 5) Isoleucin (I), Leucin (L), Methionin (M), Valin (V); und
- 6) Phenylalanin (F), Tyrosin (Y), Tryptophan (W).
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„Im wesentlichen rein" bedeutet, daß eine Zielspezies
die vorliegende, dominierende Spezies ist (d. h. auf Molbasis, reichlicher
als irgendeine andere einzelne organische biomolekulare Spezies
in der Zusammensetzung), und eine im wesentlichen gereinigte Fraktion
eine Zusammensetzung ist, worin die Zielspezies mindestens etwa
50% (auf Molbasis) aller vorliegenden organischen biomolekularen
Spezies umfaßt.
Im allgemeinen bedeutet eine im wesentlichen reine Zusammensetzung,
daß etwa
80% bis 90% oder mehr der organischen biomolekularen Spezies, die
in der Zusammensetzung vorliegen, die gereinigte Spezies von Interesse ist.
Die Zielspezies wird auf wesentliche Homogenität (kontaminante Spezies können nicht
in der Zusammensetzung durch konventionelle Nachweisverfahren festgestellt
werden) gereinigt, wenn die Zusammensetzung im wesentlichen aus
einer einzelnen organischen biomolekularen Spezies besteht. „Organisches
Biomolekül" bezieht sich auf
ein organisches Molekül
biologischen Ursprungs, beispielsweise Proteine, Nukleinsäuren, Kohlenhydrate
oder Lipide. Lösungsmittelspezies,
kleine Moleküle
(<500 Dalton),
Stabilisatoren (z. B. BSA) und elementare Ionenspezies werden nicht
als organische biomolekulare Spezies für Zwecke dieser Definition betrachtet.
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„Natürlich vorkommend", wie auf einen Gegenstand
angewandt, bezieht sich auf die Tatsache, daß der Gegenstand in der Wirklichkeit
gefunden werden kann. Beispielsweise ist eine Polypeptid- oder Polynukleotidsequenz,
die in einem Organismus (einschließlich Viren) vorliegt, der
aus einer Quelle in der Natur isoliert werden kann, und die nicht
absichtlich im Labor modifiziert worden ist, natürlich vorkommend.
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„Telomerase" oder „Telomerasribonukleoproteinkomplex" bezieht sich auf
ein Ribonukleoproteinenzym eukaryotischen Ursprungs, das durch seine
Fähigkeit,
eine DNA-Sequenz eines eukaryotischen Telomers zu polymerisieren,
indentifizierbar ist. Telomerase wird außerdem durch eine RNA-Komponente,
die Sequenzen aufweist, die zu mindestens einem Teil der telomeren
Wiederholung der Ursprungsspezies komplementär sind, und durch ein oder
mehrere Proteinkomponenten gekennzeichnet. Wie hierin verwendet,
bezieht sich „tierische
Telomerase", „Säuger-Telomerase" und „humane
Telomerase" auf
Telomerasen, die natürlich
in verschiedenen mehrzelligen tierischen, Säuger- bzw. humanen Zellen gefunden
werden können,
oder Polypeptidkomponenten mit denselben Aminosäuresequenzen und RNA-Komponenten mit denselben
Nukleotidsequenzen aufweisen. Humane Telomerase enthält die RNA-Komponente „hTR". (US-Patent 5,583,016,
Villeponteau et al.). Der Ausdruck Telo merase umfaßt alle
Allelformen von Telomerase, einschließlich Wildtyp- und mutierten
Formen.
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„Telomeraseproteinkomponente" bezieht sich auf
eine Proteinkomponente des Telomerasekernenzyms.
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„Telomerasekernenzym" bezieht sich auf
die vereinigte Sammlung von Telomerasekomponenten, sowohl der RNA-
als auch der Proteinkomponenten, die für Telomeraseaktivität in vitro
ausreichend sind.
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„Telomerase-assoziiertes Protein" bezieht sich auf
ein Protein, das an das Telomerasekernenzym bindet, daß aber nicht
für die
Telomeraseaktivtität
in vitro notwendig ist.
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„Telomeraseaktivitätsfaktor" bezieht sich auf
ein Protein, das, wenn er von dem Telomerasekernenzym umfaßt wird,
die Telomeraseaktivität
in vitro verbessert.
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„Telomerase-verwandtes Protein" bezieht sich gemeinsam
auf Telomeraseproteinkomponenten, Telomerase-assoziierte Proteine
und Telomeraseaktivitätsfaktoren.
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„Telomeraseaktivität" bezieht sich auf
die Synthese von Telomer-DNA durch Telomerase. Ein Assayverfahren
zum Nachweis von Telomeraseaktivität ist der TRAP-Assay. Siehe
Harley et al., internationale Anmeldung WO 95/13381. Dieser Assay
mißt die
Menge an radioaktiven Nukleotiden, eingebaut in Verlängerungsprodukte,
Polynukleotiden, die durch Nukleotidaddition zu einem Telomerasesubstrat
oder Primer gebildet werden. Die eingebaute Radioaktivität kann als
Funktion der Intensität
einer Bande auf einem PhosphorImagerTM-Schirm, der ein Gel
belichtete, auf dem die radioaktiven Produkte getrennt werden, gemessen
werden. Ein Testexperiment und ein Kontrollexperiment können optisch
unter Verwendung der PhosphorImagerTM-Schirme
verglichen werden. Siehe ebenso dem kommerziell erhältlichen
TRAP-ezeTM Telomeraseassaykit (Oncor); und
Morin, Cell 59: 521–529
(1989).
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Sie „spezifische Aktivität" von Telomerase ist
die Menge an Telomeraseaktivität
pro Menge an Protein in einer Volumeneinheit.
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„Gereinigte Telomerase" bezieht sich auf
Telomerasezubereitungen mit mindestens 2000fach erhöhter relativer
Reinheit. Wie hierin verwendet, weist eine Telomerasezubereitung
eine 2000fach erhöhte
relative Reinheit auf, wenn die spezifische Aktivität von Telomerase
in der Zubereitung mindestens 2000 mal größer ist als die spezifische
Aktivität
von Telomerase von rohen Zytoplasmaextrakten von suspensionsfähigen 293 Zellen,
die hierin nachstehend beschrieben werden, und wie durch den Primerverlängerungsassay,
der nachstehend in Beispiel I. A. beschrieben wird, gemessen. Es
wird bestimmt, daß in
einer Telomerasezubereitung mit etwa 100.000fach erhöhter relativer
Reinheit etwa 6% der Proteine Telomerase sind, während in einer Telomerasezubereitung
mit etwa 1.000.000fach erhöhter
relativer Reinheit etwa 60% der Proteinmoleküle Telomerase sind.
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II. Verfahren zur Reinigung
von Telomerase
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Diese Erfindung stellt gereinigte
Telomerase und Verfahren zu deren Herstellung bereit. Insbesondere richtet
sich diese Erfindung auf gereinigte Säuger- oder humane Telomerase
und rekombinante Telomerase. Diese Erfindung stellt gereinigte Telomerase
bereit, die aus allen Zellen, die Telomerase exprimieren, beispielsweise
Rohextrakte von normalen Zellen, Krebszellen, immortalisierten Zellen,
Menschen- oder Tiergewebe, Tumoren oder aus Zellen, die Telomerase
rekombinant exprimieren, isoliert wird.
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A. Assay für Telomeraseaktivität
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Bei Verfahren zum Reinigen von Telomerase
ist es oftmals nützlich,
die Gegenwart oder Menge von Telomerase oder Telomeraseaktivität in einer
Zubereitung zu bestimmen. Mehrere Assays sind dafür erhältlich. Wie
zuvor genannt, ist zum Zweck der Bestimmung der relativen Reinheit
das am stärksten
bevorzugte Verfahren zum Messen der spezifischen Aktivität von Telomerase
der Primerverlängerungsassay.
Dieser Assay wird nachstehend in Beispiel I. A beschrieben. Kurz
gesagt mißt
dieser Assay die Menge an radioaktiven Nukleotiden, die in Polynukleotiden,
die auf einer Primersequenz synthetisiert werden, eingebaut sind.
Die eingebaute Menge wird als Funktion der Intensität einer
Bande auf einem Phosphorabbildungsschirm, der ein Gel belichtete,
auf dem die radioaktiven Produkte getrennt werden, gemessen. Ein
Testexperiment und ein Kontrollexperiment können durch einen Blick auf
den Phosphorabbildungsschirmen verglichen werden. Dieser Assay basierte
auf einem Assay, der durch G. B. Morin, (1989) Cell 59: 521–529 beschrieben
wird.
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Ein anderer Assay für Telomeraseaktivität ist der
Dot-Blot-Assay. Der Dot-Blot-Assay ist zum routinemäßigen Screenen
nützlich,
da er einen hohen Durchsatz aufweist, und hunderte Assays an einem
Tag durchgeführt
werden können,
wobei der größte Teil
der Arbeit automatisch durchgeführt
wird. Ergebnisse sind am Nachmittag des zweiten Tages erhältlich.
Der Dot-Blot-Assay ist zum Vergleichen der Aktivität von Proben
bei ungefähr
demselben Niveau an Reinheit am wirksamsten und für Proben
bei unterschiedlichen Stufen an Reinheit weniger wirksam. Deshalb
ist es kein bevorzugter Assay zum Bestimmen der relativen Reinheit.
Ein Protokoll für
den Dot-Blot-Assay wird in Beispiel I. B bereitgestellt.
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Andere Assays beinhalten das Bestimmen
der Gegenwart der RNA-Komponente von Telomerase. Die Sequenz der
RNA-Komponente von Telomerase für
mehrere Spezies ist bekannt. Ein Polynukleotid, das die Sequenz
für die
RNA-Komponente von humaner Telomerase („hTR") umfaßt, ist isoliert worden. Humane
genomische DNA, die hTR kodiert, ist geklont, sequenziert und gelagert
worden. Ein als „28–1" bezeichnetes lampda-Klon
enthält
einen ~15 kb Insert, das Humantelomerase-RNA-Komponente-Gensequenzen
enthält. Klon
28–1 wurde
bei der American Type Culture Collection gemäß dem Budapester Vertrag hinterlegt
und erhielt die Zugangsnummer ATCC 75925. Plasmid pGRN33 enthält ein ~2,5
kb HindIII-SacI-Insert,
das Sequenzen von lampda-Klon 28–1 enthält, der die Sequenz von hTR
enthält.
Plasmid pGRN33 wurde bei der American Type Culture Collection gemäß dem Budapester
Vertrag hinterlegt und erhielt die Zugangsnummer ATCC 75926. Ein
PstI-Fragment des ~2,4 kb SauIIIA1-HindIII-Fragments von Klon 28–1 enthält ebenso
die hTR-Sequenz. Die Sequenz des PstI-Fragments wird in SEQ. ID
Nr: 1, nachstehend, bereitgestellt. Die Nukleotide von hTR werden über der
Sequenz angegeben und durch Sterne und Zahlen von 1 bis 451 angegeben.
Der Matrizenbereich ist unterstrichen.
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Für
die Sequenz der RNA-Komponente von Telomerase von Menschen, Mäusen, Hefe
und Ciliaten siehe Feng et al. (1995) Science 269: 1236–41; Villeponteau
et al., US-Patent Nr. 5,583,016; WO 96/01835 (Villeponteau et al.),
WO 96/01604 (Andrews et al.), Blasco et al. (1995) Science 269:
1267–1270;
Romero and Blackburn (1991) Cell 67: 343–353; Lingner et al. (1994)
Genes and Devel, 8: 1984–1988;
und Singer and Gottschling (1994) Science 266: 404–409.
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Umkehrtranskriptions-PCR („RT-PCR") ist ein nützlicher
Assay zum Bestimmen der Menge an Telomerase-RNA, da sie sehr empfindlich
ist. Ein Protokoll für
einen RT-PCR-Assay wird in Beispiel I. C bereitgestellt. Siehe ebenso
US-Patentanmeldung 08/770,565, eingereicht am 20. Dezember 1996.
Andere Verfahren zum spezifischen RNA-Nachweis können verwendet werden, beispielsweise
Northern Analysis. Ein Protokoll für Northern Analysis wird in
Beispiel I. D bereitgestellt. Die Hauptbegrenzung der Verwendung
von irgendeinem der hTR-Assays,
um Telomerase nachzuweisen, ist, daß die Gegenwart von hTR nicht
bedeutet, daß aktive
Telomerase vorliegt. Beispielsweise weisen somatische Zellen und
einige Fraktionen von teilweise gereinigter Telomerase signifikante
Mengen an hTR, aber keine nachweisbare Telomeraseaktivität auf.
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Ein anderer sehr empfindlicher Assay
für Telomeraseaktivität ist der
TRAP-Assay, der in Harley et al., internationale Veröffentlichung
WO 95/13381; Harley et al., internationale Anmeldung PCT/US96/09669,
eingereicht am 7. Juni 1996, und Kim et al. (1994) Science 266:
2011–2015
beschrieben wird.
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B. Reinigungsprotokolle
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1. Allgemeine Betrachtungen
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Diese Erfindung stellt Verfahren
zum Herstellen gereinigter Telomerase aus einer verunreinigten Zusammensetzung,
d. h. eine Zusammensetzung, die Telomerase und andere kontaminierende
organische Biomoleküle
enthält,
bereit. Beginnend mit einer verunreinigten Telome rasezusammensetzung
umfaßt
ein Verfahren, das Telomerase ergibt, die über 60.000fach rein ist, die
folgenden Schritte:
- (1) Bereitstellen einer
verunreinigten Zubereitung, enthaltend Telomerase, beispielsweise
ein nukleares Extrakt;
- (2) Isolieren von Telomerase von anderen organischen Biomolekülen mit
einer ersten Matrix, die Moleküle bindet,
die eine negative Ladung tragen, beispielsweise POROS® 50
HQ;
- (3) weiteres Reinigen der Telomerase mit einer Matrix, die Moleküle bindet,
die eine positive Ladung tragen, beispielsweise POROS® Heparin
20 HE-1;
- (4) weiteres Reinigen der Telomerase mit einer zweiten Matrix,
die Moleküle
bindet, die eine negative Ladung tragen, beispielsweise SOURCE 15Q®;
- (5) weiteres Reinigen der Telomerase mit einem Affinitätsmittel,
das eine spezifische Affinität
für Telomerase
aufweist, beispielsweise das Oligonukleotid 14ab, das die Sequenz
5'-cgttcctctt cctgcggcct-3' (SEQ. ID Nr: 7)
aufweist; und
- (6) weiteres Reinigen der Telomerase von anderen organischen
Biomolekülen
gemäß der Molekülgröße, Form
oder Schwebedichte, beispielsweise Trennen der Moleküle nach
der Größe auf einer
TosoHaas TSK-Gel*G5000PWXL-Größentrennsäule.
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Zusätzliche Schritte können gegebenenfalls
bei den Reinigungsverfahren mit einbezogen werden, um Telomerasezubereitungen
mit höherer
relativer Reinheit herzustellen. Telomerase kann außerdem mit
einem Harz mittlerer Selektivität
(vorzugsweise eine Matrix, die Spermidin enthält) vor der Affinitätsreinigung
gereinigt werden. Siehe 2.
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Die verwendeten spezifischen Reinigungsschritte
und deren Sequenz liegen im Ermessen des Fachmanns. Jedoch wird
die folgende Anleitung bereitgestellt. Im allgemeinen wird es bevorzugt,
mit Schritten mit hoher Kapazität
und relativ niedriger Selektivität
zu beginnen, gefolgt durch Schritte mit mittlerer Kapazität und/oder
Selektivität,
gefolgt von Schritten mit geringer Kapazität und hoher Selektivität. Matrizen,
die Moleküle
binden, die positive oder negative Ladungen tragen, weisen hohe
Kapazität
auf und sind als frühe
Schritte nützlich,
da Telomerase in geringen Mengen in Zellen vorliegt und Reinigungsverfahren
typischerweise mit großen
Mengen an Rohzellextrakt beginnen. Von diesen Harzen wird die Reinigung
mit Anionenaustauschharzen zunächst
bevorzugt, gefolgt von der Reinigung mit Harzen, die Moleküle binden,
die positive Ladungen tragen. Die Reihenfolge kann umgekehrt werden.
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Reinigungsschritte mit mittlerer
Selektivität
und Kapazität
werden nach Schritten hoher Kapazität bevorzugt. Diese umfassen
Matrizen von mittlerer Selektivität und Trennung, basierend auf
Molekülgröße, Form oder
Schwebedichte. Während
die Reinigung mit Harzen mittlerer Selektivität zunächst bevorzugt wird, müssen die
Zwischenreinigungsschritte nicht auf irgendeine besondere Reihenfolge
oder Zahl begrenzt werden. In dem oben beschriebenen Vier-Schritt-Reinigungsverfahren
sind die Zwischenschritte nicht eingeschlossen.
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Matrizen mit spezifischer Affinität weisen
relativ niedrige Kapazität,
aber hohe Selektivität
auf, und werden später
in dem Reinigungsverfahren bevorzugt, wenn die Telomerase mit weniger
kontaminierenden Materialien vorliegt. Dieser Schritt kann ein einziger
Reinigungsschritt sein und ist am nützlichsten, wenn die Telomerase
mindestens die 40fache erhöhte
relative Reinheit aufweist.
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2. Telomerasequelle
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Die Reinigung von Telomerase beginnt
mit einer verunreinigten Ursprungszusammensetzung, wie ein nukleares
Extrakt oder Rohzellextrakt, die vorzugsweise reich an Telomeraseaktivität ist. Einzellige
Organismen ohne Begrenzung bei der Anzahl der Zellteilungen, wie
Tetrahymena oder Hefe, stellen Telomerase her und sind gute Quellen
für ein
Zellextrakt bei der Herstellung von Telomerase aus derartigen Organismen.
Jedoch stellen bei mehrzelligen Organismen, insbesondere Säugern, nicht
alle Zellen Telomerase her. Daher sollten die Quellen aus den erhältlichen
Zelltypen identifiziert werden. Bei Säugern sind Keimzellen und -gewebe,
Krebszellen und -gewebe und immortalisierten Zellinien alle Telomeraseaktivitätsquellen.
Bei Nagetieren und möglicherweise
anderen Nicht-Primatensäugern
sind einige normale somatische Gewebe, beispielsweise Mausleber,
Telomeraseaktivitätsquellen.
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Immortalisierte Zellinien sind eine
besonders nützliche
Quelle von rohen Telomerasezubereitungen, da sie in großen Mengen
kultiviert und geerntet werden können,
wodurch ein Zellextrakt für
große
Telomerasezubereitungen bereitgestellt wird. Insbesondere werden
bei der Zubereitung von gereinigter humaner Telomerase 293 Zellen
bevorzugt. 293 Zellen sind von humanen Urnierenursprungs, die mit
Fragmenten von Adenovirus-5-DNA (Graham et al., 1977 J. Gen. Virol.
36: 59–77)
umgewandelt worden sind. Die Zellinie, die in Monoschichtkulturen
wachsen, wurde dem Wachstum in Suspension angepaßt (Stillman and Gluzman, (1985) Mol.
And Cell Bio. 5: 2051–2060).
Sie sind von der American Type Culture Collection (ATCC) (Zugangsnr. ATCC
CRL 1573) erhältlich.
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Rohes nukleares Extrakt kann durch
Trennen von Kernen aus Zytoplasma mittels eines langsamlaufenden
Spins hergestellt werden. Eine ausführlichere Beschreibung wird
in Beispiel VI, Abschnitt A, bereitgestellt.
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Das Rohzellextrakt kann in der typischen
Weise hergestellt werden. Im allgemeinen können Zellen bei etwa 4°C in Puffern
bei physiologischem pH homogenisiert werden. Ein ausführlicheres
Protokoll wird in Beispiel II bereitgestellt. 293 Zellen wachsen
als Suspensionskulturen in 8 Liter Schleuderflaschen in Joklik's – MEM, 5%
Neugeborenenkalbsserum, 2 g/l NaHCO3, 1%
nicht-essentielle Aminosäuren,
1% Glutamin, 1% Penicillin/Streptomycin bei 37°. Die Kulturen werden bei 0,6 × 106 Zellen/ml gehalten und verdoppeln sich
alle 24 Stunden. Man kann ebenso einen Zellkulturspezialisten hinzuziehen,
um große
Chargen an Zellen zu kultivieren. Lieferanten umfassen Analytical
Biological Systems (Wilmington, DE), Cellex (Minneapolis, MN) und Berlex
(South San Francisco, CA).
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Andere Zelltypen, insbesondere die,
die ohne weiteres in Suspensionskulturen wachsen (die großes Kultivieren
erleichtern), sind ebenso zur Reinigung von humaner Telomerase nützlich.
Kandidaten umfassen Zellinien vom B- oder T-Zellstammbaum, wie Namalwa-(Burkitt-Lymphom), Daudi-(Burkitt-Lymphom),
Jurkat-(akute T-Zelleukämie)
und HUT 78-(Haut-7-Zellymphom)-Linien.
Ebenso weisen HeLa-Zellen (Gebärmutterhalskarzinom)
Telomeraseaktivität
auf. Extrakte von HeLa-Zellen sind vom Computer Cell Culture Center (Mons,
Belgium) erhältlich.
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Nukleare Extrakte von 293 Zellen
sind eine bevorzugte Telomerasequelle. Das Rohzellextrakt von Säugerzellen,
die in den Verfahren dieser Erfindung verwendet werden, können ein
Ganzzellextrakt oder Zytoplasmaextrakt sein.
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Die Menge an verunreinigter Zubereitung,
die zum Reinigen von Telomerase benötigt wird, hängt teilweise
von der Abundanz von Telomerase in der Zelle, der Menge an Telomerase,
die bei jedem Schritt verloren geht, und dem endgültigen Reinigungsgrad
und der gewünschten
Menge ab. Beispiel III beschreibt die Verwendung von 128 Litern
von der 293- Zellsuspensionskultur
in einer Verfahrensweise, die die Telomerase um mehr als das 3000fache
reinigte.
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Als Reinigungsfortschritte wird die
Telomerase sowohl reiner als auch verdünnter. In diesem Stadium kann
die Telomerase aufgrund von Telomerasehaften an Röhrchen,
Schläuchen,
Spitzen usw. verloren gehen. Dieser Verlust kann durch die Zugabe
von Detergenzien minimiert werden. Insbesondere hemmt die Zugabe von
bis zu etwa 0,1% Nonidet P-40 und etwa 1% Tween®-20
(nicht-ionische Detergenzien) nicht die Telomeraseaktivität, so daß sie zu
allen Chromatographiepuffern zugegeben werden können.
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3. Matrizen, die Moleküle binden,
die eine negative Ladung tragen
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Ein bevorzugtes Verfahren zur Reinigung
von Telomerase von einem Rohzellextrakt umfaßt das Kontaktieren der Telomerase
mit ersten und zweiten Matrizen, die Moleküle binden, die negative Ladungen
tragen, das Trennen von Telomerase von anderen organischen Biomolekülen, die
nicht an die Matrix binden, und das Sammeln der Telomerase. Matrizen,
die Moleküle
mit einer negativen Ladung binden, sind zum Reinigen von Telomerase
nützlich,
da bei einem pH zwischen etwa 6 und etwa 9 der Telomerasekomplex
mindestens lokale negative Ladungen aufzuweisen scheint. In einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Matrix ein Anionenaustauschharz, das in eine
Säule gepackt
ist. Anionenaustauschharze binden negativ geladene Moleküle. Ein
Vorteil der Verwendung des Anionenaustausches bei dieser rohen Herstellungsstufe
ist die hohe Bindungskapazität
von diesen Harzen.
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Beim Isolieren von humaner Telomerase
stellen Anionenaustauschharze, die durch funktionelle tertiäre oder
quartäre
Amingruppen gekennzeichnet sind, die besten Ergebnisse bereit. POROS® 50
HQ (PerSeptive Biosystems, Cambridge, Massachusetts) und SOURCE
15Q (Pharmacia, Uppsala, Schweden) sind bevorzugte Anionenaustauschharze.
Super Q-650M (TosoHaas, Montgomeryville, Pennsylvania), DEAE Sepharose® CL-6B
(Pharmacia, Uppsala, Schweden) und Mono Q® (Pharmacia,
Uppsala, Schweden) sind ebenso nützlich.
Beim Eluieren von Fraktionen von dem Anionenaustauschharz wird die
Salzschrittelution bevorzugt. Ebenso kann die Elution mit einem
linearen Salzgradienten verwendet werden, um Telomerase vorzugsweise unter
Verwendung von Gradientenvolumen von weniger als zehn Säulenvolumen
zu eluieren.
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4. Matrizen, die Moleküle binden,
die eine positive Ladung tragen
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Ein bevorzugtes Verfahren zum Reinigen
von Telomerase umfaßt
als zweiten Schritt zwischen zwei Anionenaustausch-Reinigungsschritten
das Kontaktieren der Telomerase mit einer Matrix, die Moleküle bindet, die
positive Ladungen tragen, das Trennen von Telomerase von anderen
organischen Biomolekülen,
die nicht an der Säule
binden, und das Sammeln der Telomerase. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
die Matrix Heparin. Insbesondere ist POROS® Heparin
20 HE-1 (PerSeptive Biosystems, Cambridge, Massachusetts) als Matrix
in diesem Schritt nützlich.
Andere nützliche
Matrizen, die Moleküle
binden, die positive Ladungen tragen, umfassen SP Sepharose® CL-6B
und Resource S (Pharmacia, Uppsala, Sweden).
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5. Zwischenreinigungsschritte
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Nach der Reinigung mit Matrizen hoher
Kapazität
und vor der Affinitätsmatrixreinigung
kann die Telomerase außerdem
durch ein oder mehrere Zwischenreinigungsschritte gereinigt werden.
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In einem Zwischenreinigungsschritt
wird die Telomerase mit Hydroxylapatit kontaktiert, wird die Telomerase
von anderen organischen Biomolekülen,
die nicht an Hydroxylapatit binden, getrennt, und die Telomerase
wird gesammelt. Hydroxylapatit ist eine kristalline Form von Calciumhydroxylphosphat,
das die Fähigkeit aufweist,
Proteine gemäß ihrem
basischen oder sauren Charakter zu binden. Seine Basis der Proteintrennung unterscheidet
sich von einfachen Ionenaustauschharzen. Fraktionen können mit
Puffern von verschiedener Zusammensetzung eluiert werden.
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Ein bevorzugter Zwischenreinigungsschritt
umfaßt
das Kontaktieren der Telomerase mit einer Matrix mittlerer Selektivität; Trennen
der Telomerase von anderen organischen Biomolekülen, die nicht an die Matrix mittlerer
Selektivität
binden, und Sammeln der Telomerase. Dieser Schritt kann der vierte
Schritt der Fünf-
oder Sechs-Schritt-Reinigungsschemen, die in den 2 und 3 umrissen
werden, sein. Der Hauptzweck dieses Schrittes ist, die Telomerasezubereitung
vor deren Kontaktieren mit einem Affinitätsmittel weiter zu reinigen. Die
Typen der Matrizen, die in diesem Schritt enthalten sind, weisen
im allgemeinen geringe re-Bindungskapazitäten auf,
aber können
selektiver als Ionenaustauschharze sein, wodurch sich eine größere Reinigung
ergibt. Sie binden Telomerase mittels Interaktionen, die komplexer als
die Ladung allein sind, und sind beispielsweise nicht so spezifisch
wie Antikörper.
Bindungsmerkmale können
beispielsweise Kombinationen von elektrostatischer Anziehung, hydrophober/hydrophiler
Anziehung, Affinität
für spezielle
Komponenten, wie Nukleinsäuren
oder spezielle Aminosäuren
in dem Protein, Affinität
für chemische
funktionelle Gruppen auf Molekülen,
und die Vielzahl von Verbindungen umfassen, die bekannt sind und
bei der Proteinreinigung für
semispezifische Trennungen von Molekülen verwendet werden. Insbesondere
und ohne Begrenzung zieht diese Erfindung die Verwendung der folgenden
Matrizen mittlerer Selektivität
in Betracht.
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Matrizen, die ein Polyamin, wie Spermidin
oder Spermin, umfassen, werden in diesem Schritt bevorzugt. Diese
Moleküle
enthalten primäre
und sekundäre
Amine in Kohlenwasserstoffketten. Sowohl Ladungs- als auch hydrophobe
Interaktionen können
in das Binden von Telomerase einbezogen sein.
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Matrizen, die Polynukleotide umfassen,
sind in diesem Schritt nützlich.
Bei humaner Telomerase hält Polyguanylsäure Telomeraseaktivität zurück. Ohne
an eine Theorie gebunden zu sein, wird von diesen Matrizen angenommen,
daß sie
nützlich
sind, da Telomerase ein Enzym ist, das DNA synthetisiert und eine RNA-Einheit
enthält.
Deshalb wird angenommen, daß es
Domänen
aufweist, die Polynukleotide spezifisch binden.
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Matrizen, die zweiwertige Metallionen
umfassen, sind ebenso in diesem Schritt nützlich. Metalle können auf
festen Trägern
durch Moleküle,
wie Iminoacetessigsäure
oder Nitrilotriessigsäure,
chelatisiert werden. Nickel ist das am stärksten bevorzugte Metall und
Kupfer und Zink sind ebenso beim Reinigen humaner Telomerase nützlich.
Ohne durch eine Theorie eingeschränkt zu sein, geht man davon
aus, daß die
Metalle selektiv mit speziellen Aminosäureresten in Proteinen interagieren.
Histidinreste sind typischerweise bei derartigen Interaktionen einbezogen.
In Abhängigkeit
des immobilisierten Metalls werden nur die Proteine mit ausreichend lokalen
Dichten von Histidinen durch die Säule zurückgehalten. Einige Interaktionen
zwischen Metallen und Proteinen können so stark sein, daß das Protein
nicht gewonnen werden kann. Daher muß jedes Metall für seinen
Nutzen beim Reinigen eines gegebenen Proteins empirisch getestet
werden. Das Binden von Telomerase sowie die Freisetzung von Telomerase
müssen
effizient sein.
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Matrizen, die positiv geladene Proteinsubstanzen
umfassen, sind ebenso in diesem Schritt des Reinigungsverfahrens
nützlich.
Wir hierin verwendet, umfassen Proteinsubstanzen Aminosäuren, Polyaminosäuren, Peptide
und Proteine. Zwei positiv geladene Materialien, Poly-L-Lysin und Histon,
halten selektiv humane Telomerase zurück.
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Matrizen, die Aminophenyl-Boronsäure umfassen,
halten ebenso humane Telomerase zurück. Obwohl man nicht durch
eine Theorie eingeschränkt
sein möchte,
ist die Affinität
von Proteinen für
Boronsäure kompliziert,
aber umfaßt
im wesentlichen eine Interaktion zwischen Diolgruppen auf Proteinen
mit der immobilisierten Säure.
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In einer Ausführungsform der Erfindung wird
die Telomerase nacheinander mit mindestens 2, mindestens 3 oder
mindestens 4 Matrizen mittlerer Selektivität kontaktiert. Da verunreinigende
Proteine sich kaum wie Telomerase auf Matrizen mit unterschiedlichen
Merkmalen verhalten, verbessert die Verwendung von mehr als einer
Matrix das Reinigungsniveau bei diesem Schritt. Die Reihenfolgen,
die höhere
Ausbeuten und Reinigungen hervorbringen, können empirisch bestimmt werden,
und Matrizen mit höherer
Kapazität
werden früher
in der Reihenfolge bevorzugt. Einige Kombinationen von zwei Matrizen
hintereinander werden aufgrund ihrer einfachen Trennweisen von beispielsweise
einer Säule
zweiwertigen Metalls, gefolgt durch eine andere, Spermin, gefolgt
von Spermidin, Poly-L-Lysin, gefolgt von Histon, nicht bevorzugt.
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Ein anderer Zwischenreinigungsschritt
in einem Verfahren, um Telomerase zu reinigen, umfaßt das Trennen
der Telomerase von anderen organischen Biomolekülen nach der Molekülgröße, Form
oder Schwebedichte und das Sammeln der Telomerase. Dies kann der
fünfte
Schritt in dem Sechs-Schritt-Reinigungsverfahren, das in 3 umrissen wird, sein. Eine
bevorzugte Ausführungsform
dieses Schrittes umfaßt
das Fraktionieren der Telomerasezubereitung durch Gelfiltrationschromatographie.
Größentrenn-Gelmatrizen,
die Proteine in der Größenordnung
von 200 kD bis 2000 kD trennen, sind am nützlichsten bei der Reinigung
von humaner Telomerase. Bevorzugte Matrizen sind HW65 (TosoHaas,
Montgomeryville, Pennsylvania), Superose®6 (Pharmacia,
Uppsala, Schweden) und insbesondere TSK-Gel*G5000PWXL.
Eine andere Ausführungsform
dieses Schrittes umfaßt
Gradientenzentrifugation der Telomerase in Gradienten von verschiedenen
Zusammensetzungen, die die Trennung der Moleküle in der Zubereitung ergeben.
Bevorzugte Gradienten bestehen aus Cs2SO4 oder aus Glycerin. Eine andere Ausführungsform
dieses Schrittes umfaßt
die Verwendung der Gelelektrophorese, die Moleküle, basierend auf deren Ladung,
Größe und Form,
trennt. Die Gelzusammensetzungen können in dieser Ausführungsform
weit variieren. Ein bevorzugtes Gel ist ein natives Gel, bestehend
aus Agarose, Polyacrylamid oder beiden, das unter physiologischen
Bedingungen von Pufferstärke
und pH läuft, was
gewöhnlich
den nativen Komplex und die Aktivität von humaner Telomerase erhält.
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6. Affinitätsmatrix
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Nach den Reinigungsschritten mit
hoher Kapazität
und nach gegebenenfalls Zwischenreinigungsschritten wird die Telomerase
außerdem
durch Kontaktieren der Telomerase mit einem Affinitätsmittel
mit spezifischer Affinität
für Telomerase,
Trennen der Telomerase von anderen organischen Biomolekülen, die
nicht an das Affinitätsmittel
binden, und Sammeln der Telomerase von dem Affinitätsmittel
gereinigt. Affinitätsmittel in
diesem Schritt des Reinigungsverfahrens sind um Größenordnungen
spezifischer für
das Binden von Telomerase gegenüber
anderen organischen Biomolekülen
als die Mittel in anderen Schritten des Verfahrens. Affinitätsmittel
mit spezifischer Affinität
für Telomerase
umfassen beispielsweise Oligonukleotide, die zu der RNA-Komponente
von Telomerase komplementär
sind, Oligonukleotide (RNA oder DNA) mit einer Primersequenz, die
durch die Telomerase erkannt wird, Antikörper, die Epitope von Telomerase
oder Telomerase-assoziierten Proteinen erkennen, und Verbindungen,
die Telomerase inhibieren. Ein bevorzugtes Affinitätsmittel
ist Oligo 14ab, ein Olignukleotid, dessen Sequenz in Tabelle 2 angegeben
wird. Anti-Nukleolin-Antikörper und
Anti-TMG-Antikörper
sind ebenso nützlich.
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Oligonukleotide, umfassend eine Nukleotidsequenz
komplementär
zu einer Sequenz der RNA-Komponente von Telomerase (beispielsweise
eine „Antisense-Sequenz"), sind als Affinitätsmittel
nützlich.
In einer Ausführungsform
wird das Oligonukleotid mit einer wiederauffindbaren Markierung,
beispielsweise Biotin, verbunden. „Peptidnukleinsäuren", Polymere mit einer
Amidhauptkette und angelagerten Basen, sind ebenso als Affinitätsmittel
nützlich.
Die Markierung kann an einem oder beiden Enden sein. Nach dem Kontaktieren
der Telomerase mit dem markierten Affinitätsmittel, wird das Affinitätsmittel
mit einem Bindemittel, das an die wiederauffindbare Markierung bindet,
beispielsweise Streptavidin oder abgeleitetes Mittel, kontaktiert.
Vorzugsweise ist das Bindemittel an einer Matrix befestigt. Dann
werden Moleküle,
die nicht an das wiederauffindbare Affinitätsmittel banden und daher nicht
an das Bindemittel banden, getrennt oder aus dem Gemisch entfernt. Durch
Trennen von Telomerase aus dem Affinitätsmittel wird die Telomerase
gereinigt.
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Die Verwendung von wiederauffindbaren
Markierungen ist im Stand der Technik allgemein bekannt. Die wiederauffindbare
Markierung und das Bindemittel können
jede Sorte von Liganden und Ligandpartnern sein. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist die wiederauffindbare Markierung Biotin und das Bindemittel ist
ImmunoPure® NeutrAvidin
(Pierce, Rockford, IL, Katalognummer 53157). In einer Ausführungsform
ist die wiederauffindbare Markierung ein Antigen und das Bindemittel
ein Antikörper,
der an das Antigen bindet.
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Ein allgemeines experimentelles Verfahren
zum Testen der Nukleinsäureaffinitätverfahren
ist wie folgt: (i) Biotin-markierte Oligonukleotide werden unter
verschiedenen Bedingungen mit teilweise gereinigter Telomerase gemischt;
(ii) Kügelchen
mit angelagertem NeutrAvidin werden zu dem Gemisch zugegeben; (iii)
Kügelchen
werden aus dem Gemisch abgetrennt (Telomerase, die an dem Oligonukleotid
haftete, haftete ebenso an den Kügelchen,
so daß die
Aktivität
aus dem Gemisch erheblich abgereichert wird); (iv) Kügelchen
wurden gewaschen, um gebundenes Material zu entfernen (Telomerase
geht aus dem Kügelchen
ab, und die Aktivität wird
wiedergewonnen).
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Oligonukleotide, die zu einer Sequenz
der RNA-Komponente von humaner Telomerase komplementär sind,
wurden hinsichtlich ihrer Fähigkeit
als Affinitätsmittel
getestet. Oligonukleotide, die in den erfindungsgemäßen Verfahren
nützlich
sind, werden in Tabelle 1 angegeben. Jedes der Antisense-Oligos
wurde parallel zu einer Kontrolle nicht-spezifischen Oligos getestet.
Die Abreicherung bezieht sich auf die Erhaltung von Telomerase durch
das Oligo; Wiedergewinnung bezieht sich auf die anschließende Freisetzung
von Telomerase aus dem Oligo.
-
Oligo 14ab ist das bevorzugte Oligo
zur Affinitätsreinigung.
Oligo 14ab hybridisiert mit einem Bereich von hTR, das in dem Holoenzym
zugänglich
ist.
-
Oligo 5 ist ebenso ein gutes Oligonukleotid
zur Affinitätsreinigung.
Obwohl man nicht an eine Theorie gebunden sein möchte, ist Oligo 5 ein starker
nicht-verarbeitbarer Primer, so daß es nicht als Antisense-Ligand fungieren
kann; es kann als Primerligand fungieren. Unter Verwendung von Oligo
5 und Eluieren mit variierenden Salzkonzentrationen ist die Telome raseaktivität in einer
Gruppe von Fraktionen, enthaltend geringe Niveaus an nachweisbaren
Protein (10 μg/ml),
gewonnen worden, was dies zu einer stark angereicherten Zubereitung
von Telomerase macht. Die Ausbeute von Telomeraseaktivität betrug
29%. (Siehe Beispiel III).
-
Tabelle
1: Oligonukleotide, komplementär
(antisense) zu humaner Telomerase-RNA.
-
Tabelle
2: Oligonukleotidsequenzen
-
-
In einer anderen Ausführungsform
dieses Schrittes ist das Affinitätsmittel
ein Oligonukleotid mit einer Primersequenz, die durch Telomerase
erkannt wird. Das Oligonukleotid wird mit der Telomerase und Dideoxynukleotiden
unter Bedingungen für
eine Primerverlängerungsreaktion
kontaktiert. Dies führt
zum Kettenabbruch der DNA-Synthese durch Telomerase. Unter diesen
Bedingungen kann die Telomerase an den kettenterminierten Primer
anschließen.
Der Primer und die daran angelagerte Telomerase werden isoliert.
Das Oligonukleotid umfaßt
vorzugsweise Sequenzen, von denen herausgefunden worden ist, daß sie effiziente
Primer in dem Primerverlängerungsassay
sind. Diese umfassen die Sequenz, die durch Telomerase synthetisiert wird,
sowie nicht-telomere Sequenzprimer, wie M2/TS. Beispielsweise synthetisiert
humane Telomerase telomere DNA-Sequenzen (TTAGGG)n an
dem 3'-Ende der
einsträngigen
DNA-(und RNA-)-Primer. Daher kann ein Oligonukleotid zum Isolieren
humaner Telomerase die Sequenz (TTAGGG)3 (SEQ.
ID Nr: 8) aufweisen. Sequenzen, die durch andere Telomerasen synthetisiert
werden, werden beispielsweise in E. H. Blackburn, (1991) TIBS 16:
378–381
identifiziert.
-
Die obige Ausführungsform wurde unter Verwendung
biotinylierter Oligonukleotide als Primer getestet, die anschließend mit
NeutrAvidin-Kügelchen
wiederaufgefunden wurden. Kontrollen waren nicht-Primeroligos, wie
(CCCTAA)3 (SEQ. ID Nr: 9). Bevorzugte Oligonukleotide
zur Affinitätsreinigung
in dieser Ausführungsform sind
M2/TS und (TTAGGG)3 (SEQ. ID Nr: 8). Die
Sequenz von nützlichen
Oligonukleotiden wird in Tabelle 3 angegeben.
-
-
-
Mit den verschiedenen verwendeten
Primeroligos entsprach die Wirksamkeit der Abreicherung der Stärke des
Primers in einem Telomeraseprimerverlängerungsassay. Der M2/TS-Primer zeigte die
beste Fähigkeit,
die Aktivität
anzureichern und zu behalten. Etwas Telomeraseaktivität wurde
mit DTT von einer Biotinyl-SS-(TTAGGG)3-(SEQ.
ID Nr: 8)-Primerabreicherung eluiert (das DTT bricht die Disulfidverknüpfung in
dem Primer, was ihn von den Kügelchen
freisetzt). Die Ausbeute betrug nur 1 bis 5%, aber die Reinheit
war wahrscheinlich hoch (Proteinkonzentration war unter dem Nachweis
durch Standardproteinassay).
-
In einer anderen Ausführungsform
dieses Schrittes ist das Affinitätsmittel
ein Antikörper,
der speziell ein Epitop von Telomerase erkennt. Antikörper, die
als Affinitätsreagenzien
nützlich
sind, umfassen Antikörper gegen
Nukleolin und Antikörper
gegen die Tri-methylguanosin(„TMG")-cap-Struktur, die
auf verschiednen kleinen nuklearen RNAs gefunden wurde. Eine Quelle
an Antikörpern,
die humane Telomerase erkennen können, sind
Antikörper,
die die Telomerase von anderen Organismen erkennen. Diese Antikörper können mit
humaner Telomerase aufgrund von Homologie kreuzreagieren. Primäre Sequenzen
der 80 kD und 95 kD Proteinuntereinheiten von Tetrahymena-Telomerase
sind für
Bereiche von Antigenität
und Oberflächenwahrscheinlichkeit analysiert
worden. Aus dieser Analyse sind zwei Peptide für 80 kD und eines für 95 kD
bestimmt worden.
-
Diese Peptide weisen die folgenden
Sequenzen auf:
-
-
Diese Peptide wurden verwendet, um
die Antikörper
anzureichern. Beim Auswählen
der Tetrahymena-Proteinsequenzen für diesen Zweck ist die Auswahl
hinsichtlich der Oberflächenwahrscheinlichkeit
sehr wichtig, da Antikörper
gegen äußere Merkmale
von Telomerase höchstwahrscheinlich
die Telomeraseaktivität von
anderen Organismen immunausfällen.
In einer anderen Ausführungsform
werden die Antikörper
gegen Fusionsproteine, die einen Teil einer Telomerasepolypeptidkomponente
tragen, angereicht und in beispielsweise einem E. coli-Expressionssystem
hergestellt. In einer anderen Ausführungsform sind die Antikörper von Menschen,
die an der Autoimmunkrankheit leiden. In einer anderen Ausführungsform
werden die Antikörper aus
Antikörpern
nachgewiesen, die Epitope auf Enzymen erkennen, die funktionell
mit der Telomerase verwandt sind, beispielsweise DNA-Replikationsenzyme
und Umkehrtranskriptasen. In einer anderen Ausführungsform werden die Antikörper gegen
Peptide aus der Sequenz von humanen Telomeraseproteinen angereichert.
-
In einer anderen Ausführungsform
dieses Schrittes ist das Affinitätsmittel
ein Inhibitor der Telomeraseaktivität, der an Telomerase bindet.
Telomeraseinhibitoren und Verfahren zu deren Analysieren werden
in Prowse et al., US-Patentanmeldung 08/288,501, eingereicht am
10. August 1994, beschrieben. Wenn sie an eine wiederauffindbare
Markierung angelagert werden, stellen diese Verbindungen einen Haken
bereit, durch den die Telomerase isoliert wird.
-
Nachdem die Moleküle, die nicht an das Affinitätsmittel
binden, entfernt werden, wird die gebundene Telomerase daraus freigesetzt.
Wenn das Affinitätsmittel
ein Oligonukleotid ist, sind Extreme der Ionenstärke (beispielsweise hoch-(etwa
500 mM NaCl) oder schwachsalzig (null)), Aussetzen hohen Konzentrationen
an Nukleotiden und die Verwendung von spaltbaren Oligos (Disulfidoligos,
gezeigt in Tabelle 3) bei Versuchen, das gebundene Enzym freizusetzen,
ausprobiert worden. Das Waschen einer Oligo-5-Säule mit Salzlösungen mit
zunehmender Ionenstärke
setzt Telomerase frei.
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Wenn die M2/TS-Affinitätssäulenmatrix
mit gebundener Telomerase gekocht wurde, und das freigesetzte Material
auf einem silbergefärbten
SDS-Gel analysiert wurde, waren sehr wenige Banden sichtbar (weniger
als 10). Während
in diesem Experiment die Telomeraseproteine wahrscheinlich unter
der Nachweisgrenze lagen, zeigte dieses Ergebnis, daß sehr wenige
andere Proteine an die Affinitätsmatrix
gebunden wurden. Daher war die Spezifität dieser Affinitätsabreicherung
hoch.
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Das Hinzufügen eines zweiten Affinitätsschrittes
erhöht
signifikant die Reinheit von Telomerase. Wenn beispielsweise einem
Oligo-l4ab-Affinitätsschritt
eine Affinitätsreinigung
mit Anti-Nukleolin oder Anti-TMG folgt, wird die Telomerase um etwa
das 500.000fache gereinigt.
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7. Reinigung basierend
auf Molekülgröße, Form
oder Schwebedichte
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In einem bevorzugten Verfahren der
Erfindung folgt dem Affinitätsreinigungsschritt
ein Schritt, umfassend das Trennen der Telomerase von anderen organischen
Biomolekülen
nach der Molekülgröße, Form
und Schwebedichte. Matrizen, die Moleküle nach der Größe trennen,
wie Gelausschlußchromatographie,
sind in diesem Stadium besonders nützlich. Eine bevorzugte Matrix
ist eine TosoHaas TSK-Gel*G5000PWXL-Größentrennsäule. Telomerase
in diesen Fraktionen wurde auf mehr als das 60.000fache relativer
Reinheit gereinigt. Fraktionen, die Telomeraseaktivität in diesem
Stadium enthalten, wurden durch SDS-PAGE getrennt. Sie enthielten
etwa 50 sichtbare Proteinbanden. Das Isolieren der Banden aus dem
Gel führt
zu einem im wesentlichen reinen Protein.
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Gereinigte Telomerase ist nützlich,
um Antikörper
gegen das Protein herzustellen. Es ist ebenso als Kontrolle in Assays
zum Nachweisen von Telomerase in einer Probe nützlich. Rekombinante Telomerase,
die in Zellen hergestellt wird, ist zum Immortalisieren dieser Zellen
von Nutzen. Die Immortalisierung ist bei der Zubereitung von selbstreplizierenden
Zellinien nützlich.
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III. Telomerase-verwandte
Proteine
-
Nach dem Reinigen von Telomerase
unter Verwendung des Protokolls, das in 4 dargestellt wird, wurden die Proteine
in Fraktionen, die Telomeraseaktivität enthielten, durch Gelelektrophorese
untersucht. Zwei Polypeptide wurden in den gereinigten Fraktionen,
die mit Telomeraseaktivität
kogereinigt wurden, und die in ungefähren stöchiometrischen Mengen mit der
RNA-Komponente von Telomerase gefunden wurden, nachgewiesen. Ein
Protein, das als b120 bezeichnet wurde, wies eine scheinbare Molekularmasse
von 120 kD auf SDS-PAGE
auf. Ein anders Protein, das als y105 bezeichnet wurde, wies eine
scheinbare Molekularmasse von 105 kD auf SDS-PAGE auf.
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Die Proteine wurden weiter charakterisiert.
Die Proteine wurden mit Protease fragmentiert und die Aminosäuresequenz
der Fragmente wurde durch Nanoelektrospray-Massen spektrometrie bestimmt.
Dieses Verfahren wird in M. Wilm et al., (1996) „Femtomole sequencing of proteins
from polyacrylamide gels by nano-elektrospray mass spectrometry", Nature 379: 466–469 beschrieben.
Aminosäuresequenzen
von Peptiden, die von b120 und y105 stammen, wurden mit bekannten
Aminosäuresequenzen
in der Sequenz-Datenbank Genbank verglichen.
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Es wurden Peptidfragmente von b120
nachgewiesen, die Aminosäuresequenzen
aufweisen, die identisch mit den Sequenzen des Verlängerungsfaktor-2-Homologs
(„EF2H") sind. Siehe N.
Nomura et al., „Prediction
of the coding sequences of unidentified human genes. I. The coding
sequences of 40 new genes (KIAA0001-KIAA0040) deduced by analysis
of randomly sampled cDNA clones from human immature myeloid cell
line KG-1", (1994)
DNA Res. (JAPAN) 1: 27–35.
GENBANK-Zugangsnummer D21163. EF2H ist eine cDNA, die willkürlich aus
einer cDNA-Bank isoliert wurde, dessen Sequenz homolog zum Verlängerungsfaktor
2 ist. Seine Funktion ist vorher nicht nachgewiesen worden. Der
Verlängerungsfaktor
2 fungiert bei der Translokation von mRNA in dem Ribosom. Polypeptid
b 120 wird hierin als „Verlängerungsfaktor-2-Homolog" bezeichnet.
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Es wurden Peptidfragmente von y105
nachgewiesen, die Aminosäuresequenzen
aufweisen, die identisch mit den Sequenzen von Nukleolin sind. Nukleolin
ist ein Nucleolus-residentes Protein, von dem angenommen wird, daß es bei
der Ribosomenanordnung fungiert. Siehe beispielsweise M. Srivastava
et al. (1989) „Cloning
and sequencing of the human nucleolin cDNA", FEBS Letters 250: 99–105 und
M. Srivastava et al. (1990) „Genomic
organization and chromosomal localization of the human nulceolin
gene", J. Biol.
Chem., 265: 14922–931.
GENBANK-Zugangsnummer M60858 J05584. Polypeptid y105 wird hierin
als „Nukleolin" bezeichnet.
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IV. Verwendungen von Telomerase-verwandten
Proteinen
-
Telomeraseaktivität kann aus nuklearen Fraktionen
mit Anti-Nukleolin-Antikörpern
immunausgefällt werden.
Da es Telomerase bindet, ist Nukleolin ein Telomerase-assoziiertes
Protein. Nukleolin fungiert in vivo als Telomeraseaktivitätsfaktor.
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Dementsprechend stellt diese Erfindung
Verfahren zum Isolieren von Telomerase bereit, bei denen Telomerase
mit Nukleolin kontaktiert wird und der Telomerase-Nukleolin-Komplex
von anderen kontaminierenden Molekülen isoliert wird. In einer
Ausführungsform
wird eine Affinitätsmatrix,
die Nukleolin umfaßt,
mit der Telomerase kontaktiert, und kontaminierende Moleküle werden
aus der Matrix gewaschen. In einer anderen Ausführungsform wird Nukleolin zunächst mit
einem Liganden eines Ligandenpaares, wie GST/Glutathion oder Biotin/Streptavidin,
derivatisiert und dann mit Telomerase in Kontakt gebracht, um einen
Komplex zu bilden. Der Komplex wird auf einer Affinitätsmatrix,
die mit dem Bindungspartner derivatisiert wurde, eingefangen. In
einer anderen Ausführungsform
wird die Telomerase, die mit Nukleolin (entweder natürlich oder
durch vorherigen Kontakt mit Telomerase) assoziiert wird, aus einem
Gemisch unter Verwendung einer Affinitätsmatrix, die Anti-Nukleolin-Antikörper umfaßt, isoliert.
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Nukleolin scheint in dem Verfahren
der Telomeraseanordnung und Telomerase-vermittelten Ausdehnung der
Telomere von Chromosomen in vivo zu fungieren. Diese Erfindung stellt
Verfahren zum Herstellen natürlicher
oder rekombinanter Telomerase bereit, die die Exprimierung von rekombinantem
Nukleolin in einer Zelle umfassen, die andere Komponenten von Telomerase
exprimiert. Derartige Zellen umfassen die, die rekombinante Komponenten
von Telomerase exprimieren.
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Diese Erfindung stellt Verfahren
zum Screenen von Verbindungen bereit, um Mittel zu identifizieren, die
die Assoziation von Telomerase-assoziierten Proteinen, wie Nukleolin
oder EF2H, mit Telomerase verändern.
Die Verfahren umfassen im allgemeinen das Kontaktieren einer Verbindung
mit dem Telomerase-assoziierten Protein und/oder mit Telomerase,
und Bestimmen, ob die Assoziation zwischen dem Telomerase-assoziierten
Protein und Telomerase durch die Gegenwart der Verbindung verändert wird.
Eine Veränderung zeigt,
daß das
Mittel die Telomerasebindung an das assoziierte Protein verändert. Das
Binden eines assoziierten Proteins an Telomerase kann durch eine
Vielzahl von Mitteln bestimmt werden, einschließlich durch die beschriebenen
Verfahren zur Bestimmung, ob Telomerase koisoliert oder mit dem
assoziierten Protein ko-nachgewiesen werden kann. Diese Verfahren
sind beim Nachweisen von Mitteln, die die Telomeraseanordnung oder
Aktivität
in vivo modulieren können,
nützlich.
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Es wird angenommen, daß Nukleolin
und EF2H als Telomeraseaktivitätsfaktoren
in vivo fungieren. Diese Erfindung stellt Verfahren zum Screenen
von Verbindungen bereit, um Mittel nachzuweisen, die Telomeraseaktivität oder Funktion
verändern.
Die Verfahren umfassen das Exprimieren eines rekombinanten Telomeraseaktivitätsfaktors,
wie Nukleolin oder EF2H, in einer Zelle, die Telomerase herstellt,
das Kontaktieren der Zelle mit dem Mittel, und das Bestimmen, ob
Telomeraseaktivität
oder Funktion verändert
wird, beispielsweise durch Messen der Telomeraseaktivität oder Telomerlänge. In
einem anderen Verfahren wird die Verbindung mit dem Telomeraseaktivitätsfaktor
und/oder Telomerase in vitro kontaktiert, und die Fähigkeit
des Telomeraseaktivitätsfaktors,
die Telomeraktivität
zu verändern,
wird bestimmt und mit seiner Fähigkeit,
Telomeraseaktivität
ohne die Gegenwart der Verbindung zu verändern, verglichen.
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Diese Erfindung stellt ebenso Verfahren
zum Inhibieren der Telomeraseanordnung oder Telomeraseaktivität in vivo
durch Inhibieren der Aktivität
eines Telomeraseaktivitätsfaktors,
wie Nukleolin oder EF2H, bereit. In einer Ausführungsform umfassen die Verfahren
die Inhibierung der Telomeraseanordnung oder Aktivität durch
Versorgen der Zelle mit einem Antisense-Molekül, das gegen DNA oder RNA gerichtet
ist, die den Telomeraseaktivitätsfaktor
kodieren. In einer anderen Ausführungsform
umfassen die Verfahren das Exprimieren mutierter, nicht-funktioneller
Versionen eines Telomeraseaktivitätsfaktors, um als Lockmittel
gegen die natürliche
Aktivität
dieser Proteine zu fungieren. Derartige Mutanten können beispielsweise
Fragmente des natürlichen
Proteins, Mutanten, umfassend mehrere nichtkonservative Aminosäuresubstitutionen,
Additionen, Deletionen und dergleichen, sein.
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Sowohl Nukleolin als auch EF2H sind
zum Nachweisen anderer Telomerase-verwandter Proteine, die Nukleolin
oder EF2H binden, nützlich,
wie es beispielsweise unter Verwendung eines Zwei-Hybrid-Screens durchgeführt werden
kann. Siehe beispielsweise Chien et al. (1991) Proc. Natl. Acad.
Sci. (USA) 88: 9578. Dieser Screen weist Protein-Protein-Interaktionen in
vivo durch Rekonstitution eines Transkriptionsaktivators, des Hefe-Gal4-Transkriptionsproteins,
nach. Siehe Fields and Song (1989) Nature 340: 245. Das Verfahren
basiert auf den Eigenschaften des Hefe-Gal4-Proteins, das aus trennbaren
Domänen
besteht, die für
das DNA-Binden und die Transkriptionsaktivierung verantwortlich
sind. Polynukleotide, normalerweise Expressionsvektoren, die zwei
Hybridproteine kodieren, werden aufgebaut. Ein Polynukleotid umfaßt die Hefe-Gal4-DNA-bindende
Domäne,
die an eine Polypep tidsequenz eines bekannten Proteins (beispielsweise
Nukleolin oder EF2H) gebunden ist. Das andere Polynukleotid umfaßt die Gal4-Aktivierungsdomäne, die
an eine Polypeptidsequenz eines zweiten Proteins, das getestet werden
soll (beispielsweise cDNA von einer Bank), gebunden ist. Die Konstrukte
werden in eine Hefewirtszelle eingebracht. Bei der Exprimierung
kann das intermolekulare Binden zwischen den angelagerten Teilen
der zwei Fusionsproteine die Gal4-DNA-bindende Domäne mit der
Gal4-Aktivierungsdomäne
wieder aufbauen. Dies führt
zur Transkriptionsaktivierung eines Reportergens (beispielsweise
lacZ, HIS3), das mit einer Gal4-Bindungstelle operabel vernetzt
ist. Variationen von Zwei-Hybrid-Systemen sind verwendet worden,
um die in vivo-Aktivität
eines proteolytischen Enzyms zu untersuchen. Siehe Dasmahapatra et
al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 89: 4159. Alternativ kann
ein interaktives E. coli/BCCP-Screening-System verwendet werden,
um interagierende Proteinsequenzen nachzuweisen (d. h. Proteinsequenzen, die
heterodimerisieren oder größere Ordnung
an Heteromultimeren bilden). Siehe Germino et al. (1993) Proc. Natl.
Acad. Sci. (USA) 90: 933; Guarente (1993) Proc. Natl. Acad. Sci.
(USA) 90: 1639. Sobald derartige cDNAs, die derartige interagierende
Polypeptide kodieren, nachgewiesen werden, können sie zum Screenen einer
Bank von Verbindungen (beispielsweise kleine Molekülbanken)
verwendet werden, um Mittel nachzuweisen, die die Bindungsinteraktion
inhibieren.
-
V. Polynukleotide, die
Telomerase-verwandte Proteine kodieren
-
Diese Erfindung stellt ebenso Polynukleotide
mit Nukleotidsequenzen, die Telomeraseverwandte Proteine, einschließlich Proteinkomponenten
von Telomerase, Telomeraseassoziierte Proteine und Telomeraseaktivitätsfaktoren
kodieren, bereit. Nukleotidsequenzen, die Telomerase-verwandte Proteine
kodieren, sind von der Aminosäuresequenz
dieser Polypeptide und dem Gencode inhärent. Diese Nukleotidsequenzen
können
bei der Herstellung von rekombinanten Polynukleotiden verwendet
werden, die zum Exprimieren Telomeraseverwandter Proteine in verschiedenen
Expressionssystemen verwendet werden.
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In einer Ausführungsform umfaßt das Polynukleotid
die Sequenz von cDNA oder genomischer DNA, die eine Proteinkomponente
von Telomerase kodiert. Derartige Polynukleotide werden beispielsweise
in der folgenden Weise erhalten. Die vollständigen oder teilweisen Aminosäuresequenzen
der Proteinkomponente von Telomerase werden verwendet, um degenerierte
Gruppen von Polynukleotidsonden oder -primern zu erzeugen, die die
Aminosäure sequenzen
kodieren. Da es dem Fachmann allgemein bekannt ist, wird es bevorzugt,
Aminosäuresequenzen,
die Aminosäuren
enthalten, die durch so wenige Codone wie möglich (vorzugsweise einmalige
Codone) kodiert werden, auszuwählen,
um die Anzahl von möglichen
Polynukleotiden, die die Sequenz kodieren, zu verringern. Diese
Sonden oder Primer werden dann verwendet, um Polynukleotidsequenzen
von cDNA-Banken oder genomischer DNA zu sondieren oder zu amplifizieren.
Natürlich
vorkommende Polynukleotidsequenzen, die Telomerase-assoziierte Proteine
kodieren, werden durch Sequenzierung positiver Klone oder amplifizierter
Sequenzen nachgewiesen.
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In einem anderen Aspekt stellt diese
Erfindung Polynukleotidsonden und -primer von mindestens 7 Nukleotiden
bereit, die mit einer natürlich
vorkommende Sequenz, die ein Telomerase-assoziiertes Protein kodiert,
oder deren Komplement spezifisch hybridisieren. Sonden und Primer
sind zum Nachweisen von Polynukleotiden, die Telomeraseproteinkomponenten
kodieren, von Nutzen. Der Nachweis der Telomeraseproteinkomponenten-mRNA
ist beim Feststellen von Krebs in einer Zelle von Nutzen, da die
meisten krebsartigen Zellen Telomerase exprimieren.
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In einem anderen Aspekt stellt diese
Erfindung Verfahren zum Nachweisen eines Polynukleotids bereit,
das eine Proteinkomponente von Telomerase in einer Probe kodiert,
umfassend die Schritte (a) Kontaktieren der Probe mit einer Polynukleotidsonde
oder -primer, umfassend eine Sequenz von mindestens 7 Nukleotiden,
die mit einer Nukleotidsequenz spezifisch hybridisieren, ausgewählt aus
der Nukleotidsequenz der Telomeraseproteinkomponente, und (b) Nachweisen,
ob das Polynukleotid mit dem Telomeraseproteinkomponenten-Polynukleotid
spezifisch hybridisierte. Spezifische Hybridisierung stellt einen
Nachweis der Telomeraseproteinkomponente in der Probe bereit.
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In einem anderen Aspekt stellt diese
Erfindung Verfahren zum Inhibieren der Telomeraseexpression in einer
Zelle bereit, umfassend das Bereitstellen der Zelle mit einem inhibierenden
Polynukleotid, das an ein Telomeraseproteinkomponenten-Polynukleotid,
beispielsweise mRNA, spezifisch bindet. Das inhibierende Polynukleotid
kann ein Antisense-Molekül,
ein Ribozym, ein Sense-Molekül
oder ein Lockmittel sein, das einen inaktiven Lockmitteltelomeraseanalog
kodiert.
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Rekombinante Polynukleotide, die
Expressionskontroll-Expressionskontroll-Sequenzen umfassen, die
operabel an eine Nukleotidsequenz, die eine Proteinkomponente von
Telomerase kodiert, gebunden sind, sind beim Herstellen großer Mengen
an rekombinanter Telomerase von Nutzen. In einer Ausführungsform
umfaßt
das Verfahren das Bereitstellen der Zelle mit einem Expressionsapparat
zur rekombinanten Expression der verwandten Proteine von Telomerase
und der RNA-Komponente von Telomerase. Alternativ kann eine Zelle,
die bereits ein oder mehrere der Komponenten des Ribonukleoproteins
exprimiert, mit einem Expressionsapparat ergänzt werden, um die anderen
Komponenten zu exprimieren.
-
VI. Verfahren zum Hervorrufen
einer Immunantwort gegen Telomerase
-
Gereinigte Telomerase, Telomerase-assoziierte
Proteine oder natürliche
oder synthetische Peptide, die von diesen stammen, sind ebenso beim
Hervorrufen einer Immunantwort bei Tieren nützlich. Demgemäß stellt
diese Erfindung Polynukleotid- und Polypeptidvakzine zum Hervorrufen
einer humoralen oder zellvermittelten Immunantwort gegen Telomerase,
Telomerase-assoziierte Proteine oder Zellen, die sie exprimieren,
bereit. Diese Erfindung stellt ebenso Verfahren zum Herstellen von
Antikörpern
bereit, die Telomerase oder Telomeraseassoziierte Proteine erkennen,
sowohl polyklonal als auch monoklonal. Antikörper, die Telomerase oder Telomerase-assoziierte
Proteine spezifisch erkennen, sind nützliche Affinitätsmittel
in Verfahren zum Isolieren dieser Proteine, oder als Kontrollen
in Immunassays für
diese. Die Verfahren umfassen das Immunisieren eines Tiers mit gereinigter
Telomerase, einem Telomerase-assoziierten Protein oder einem Fragment
von irgendeinem davon.
-
Antikörper, die Telomerase oder ein
Telomerase-assoziiertes Protein spezifisch erkennen, sind ebenso zum
Nachweisen der Gegenwart dieser Proteine in einer Probe, wie einer
Zelle oder ein Gewebe, nützlich.
Da Telomerase in den meisten Krebsarten vorliegt, hilft die Identifikation
von Telomerase bei der Diagnose von Krebs oder Vorkrebsstadien.
Der Nachweis von Telomerase mit Antikörpern ist preisgünstig und
bietet Geschwindigkeit und Leichtigkeit. Gereinigte Telomerase oder
immunogene Fragmente davon sind ebenso in Vakzinen nützlich,
um einen Patienten zu immunisieren.
-
Ein Polypeptid- oder Polynukleotidvakzin
zum Hervorrufen einer Immunantwort gegen Telomerase umfaßt ein immunogenes
Telomerase-Polypeptid-Analogon oder ein Polynukleotid, das das Analogon
kodiert. In einer Ausführungsform
trägt das
immunogene Analogon ein MHC-Klasse-I- oder MHC-Klasse-II-Bindungsmotiv.
Die Verwendung von Fragmenten von Eigenproteinen als Immunogene
ist im Stand der Technik bekannt und wird für Cytotoxic T Lymphocyte Priming
in der internationalen Veröffentlichung
WO 94/03205 beschrieben. Vakzine, die diese Materialien umfassen,
sind beim Behandeln von Krankheiten, die mit der Überexpression
von Telomerase, wie Krebs, assoziiert werden, nützlich.
-
BEISPIELE
-
I. Telomeraseassayprotokolle
-
A. Primerverlängerungsassay
-
a) Assay
-
Der Primerverlängerungsassay, der in diesem
Beispiel beschrieben wird, ist der Standard zum Bestimmen der spezifischen
Aktivität
zum Zweck der Bestimmung der relativen Reinheit einer Telomerasezubereitung.
-
Die 40-μl-Telomerasereaktion sollte
eine Endkonzentration von:
- 1. 1 × Telomerasepuffer
(siehe unten)
- 2. 1 mM MgCl2
- 3. 2 mM dATP, 2 mM dTTP, 8 μM
dGTP
- 4. 1 μM
oder 0,25 μg/Reaktion
des Oligoprimers M2/TS
- 5. 20 μCi/Reaktion
von (αP32-dGTP (0,624 μM dGTP, spez. Aktivität 800 Ci/mmol;
NEN) aufweisen.
- 1. Um die Reaktion zu beginnen, werden 20 μl des 2 × Reaktionsgemisches mit einem
gleichen Volumen (20 μl)
Enzymextrakt vereinigt. Zur RNase-Kontrolle werden 1 μl RNase A
bei 5 mg/ml zu dem Puffergemisch noch vor der Zugabe des Extraktes
zugegeben. (Endkonzentration von RNase beträgt 125 μg/ml)
- 2. Inkubieren bei 30 °C
für 90
min (Gesamtvolumen = 40 μl).
- 3. Um die Reaktion zu stoppen, werden 50 μl TE-Stopplösung (10 mM Tris pH 7,5 und
20 mM EDTA), enthaltend 100 μg/ml
RNase A (Stamm = 10 mg/ml; 100 × Verdünnung).
zugegeben. Endkonzentration beträgt 55 μg/ml}.
- 4. Inkubieren bei 37°C
für 15
min (Gesamtvolumen = 90 μl).
- 5. Um Proteine zu beseitigen, werden 50 μl von 10 mM Tris pH 7,5, 0,5%
SDS und 300 μg/ml
Proteinase K zugegeben. (Endkonzentration von PK beträgt 107 μg/ml und
0,18% SDS; wird jederzeit frisch hergestellt).
Für 1 ml:
10 μl 1,0
M Tris
25 μl
20% SDS
30 μl
PK (10 mg/ml)
0,935 ml Depc-Wasser
- 6. Inkubieren bei 37°C
für 15
min (Gesamtvolumen = 140 μl).
- 7. Extrahieren mit einem gleichen Volumen (140 μl) von PCIA
(Phenol : Chloroform Isoamylalkohol (25 : 24 : 1)). Übertragen
der wässerigen
Phase zu einem frischen Röhrchen.
- 8. Ausfällen
der DNA durch Zugeben von 40 μl
von 2,5 M NH4OAC (gut zum Ausfällen kleiner
Oligos), enthaltend 100 μg/ml
tRNA (10 mg/ml Stammlösung;
100 × Verdünnung, 30 μg Träger/Röhrchen)
und 2 bis 3 Volumen (500 μl)
kaltes absolutes Ethanol.
- 9. Setzenlassen bei –20°C für 30 min über Nacht.
- 10. Schleudern in einer Mikrozentrifuge für 15 min bei Raumtemperatur.
- 11. Verwerfen des Überstandes
und Trocknen des Pellets in einem Geschwindigkeits-Vac oder Lufttrocknen über Nacht.
Gegebenenfalls Spülen
des Pellets mit 50 μl
kaltem Ethanol.
- 12. Resuspendieren des Pellets in 3 μl Sequenzierungszusatzfarbstoff
(99,9% Formamid, 0,05% Xylencyanol und 0,05% Bromphenolblau).
- 13. Eine Minute Sieden und Abkühlen auf Eis.
- 14. Laden der Proben auf ein 8% Acrylamid/7 M Harnstoff-Sequenzierungsgel
und Laufenlassen bei 1500 V (50 W). (bis BPB etwa 2/3 bis 3/4 des
Weges zurücklegte).
- 15. Übertragen
des Gels auf Whatman-Filterpapier und Trocknen bei 80°C für 35 Minuten,
und Abkühlen für 15 min
vorm Entfernen des Gels aus dem Trockner.
- 16. Belichten des Gels auf dem Phosphorabbildungsschirm (Molekular
Dynamics). Typische Belichtungen liegen zwischen 6 und 24 Stunden.
-
b)
Assay-Lösungen
humaner Telomerase
1. 10 × Telomerasepuffer
-
-
3. Kalte dNTP's
-
Verwenden von beispielsweise Pharmacia
(Uppsala, Schweden) 100 mM Stammlösungen. Vereinigen von 10 μl dATP und
10 μl dTTP
in einem Röhrchen
und Lagern bei –20°C oder –70°C.
-
Man sollte dasselbe Röhrchen nicht
mehr als 3 × verwenden,
da dNTP's bei wiederholtem
Gefrieren/Auftauen instabil werden. Wenn eine Verdünnung hergestellt
wird, werden 10 mM Tris.Cl pH 7,5 verwendet (man sollte kein Wasser
verwenden, da der saure pH das Nukleotid zerstören wird).
-
4. Oligoprimer
-
Herstellen der Sequenz auf einem
Synthesegerät
oder kommerziell kaufen (beispielsweise Operon). Gelreinigen (10%
Acrylamid/7M Harnstoff) des rohe Oligos und Konzentrieren unter
Verwendung einer C-18-Säule.
Trocknen in einem Geschwindigkeits-Vac und Resuspendieren des Pellets
in 10 mM Tris.Cl pH 7,5. Eine 30%ige bis 45%ige Ausbeute wird normalerweise
erhalten. Etwa die Hälfte
des Oligos geht während der
Gekeinigung verloren, und 5% bis 30% gehen aus der Säule verloren.
Vorzugsweise Reinigen von 300 bis 600 μg und Resuspendieren des fertigen
Pellets in 40 μl
des Puffers. Bestimmen der Konzentration durch Ablesen der Extinktion
bei 280 nm. Für
einen Oligo wird angenommen, daß 1
OD = 30 μg/ml
sind.
-
B. Telomeraseaktivitäs-Dot-Blot-Assay
-
- 1. Vereinigen der Komponenten des Assaygemischs:
- 2. Zugeben von 20 μl
des Testextrakts, Mischen und Inkubieren bei 30°C für 90 min.
- 3. Zugeben von 160 μl
von 0,5 M NaOH, 12,5 mM EDTA (Endkonz. = 0,4 M, 10 mM), Mischen
und Absetzenlassen bei Raumtemperatur für 5 min.
- 4. Übertragen
der Proben auf eine Silent Monitor, Biodyne®B (0,45 μM) 96-Lochplatte,
dann Plazieren der Platte auf einer Vakuumsaugapparatur, um die
Probe zu filtrieren.
- 5. Abstellen des Vakuums und Zugeben von 200 μl 0,4 M NaOH
zu den Löchern,
und Anlegen des Vakuums bis der Filter vollkommen trocken ist.
- 6. Ablösen
des Membranfilters, Spülen
in 2 × SSC
(um NaOH zu neutralisieren) und Plazieren in 50 ml eines vorgewärmten Vorhybridisierungsgemisches
(6 × SSC,
1 × Denhardt's, 20 mM NaPhos pH
7,2, 0,4% SDS, depc H2O) für 1 Stunden
bei 65°C.
- 7. Herstellen der Ribosonde unter Verwendung des Stratagene
RNA-Transkriptionskit (HindIII-verdaute pBLRep4-DNA-Matrize, T3
RNA-Polymerase). Um die Reaktion zu stoppen, werden 1 μl RNase-freie
DNase zugegeben und bei 37°C
15 min inkubiert, PCIA-Extrakt
(gleiches Vol.), Zugeben von 1/10 Vol 3M NaOAc und 2,5 Vol Ethanol,
um die RNA-Sonde auszufällen.
10 Minuten Zentrifugieren und Auflösen von RNA in 100 μl TE in depc
(Diethylpyrocarbonat) H2O.
- 8. Hybridisieren vom Blot durch Zugabe von 50 μl der Sonde
pro Filter und Inkubieren über
Nacht bei 65°C.
- 9. Am nächsten
Tag wird die Waschlösung
(1 × SSC,
0,1% SDS) auf 65°C
erwärmt
und der Filter zu der Waschlösung übertragen.
Schnelles Spülen, Übertagen
des Filters zu der frischen Lösung,
Verwerfen der Waschung in radioaktiven Abfall und Wiederholen. Weitere
viermal Waschen für
15 Minuten bei jeweils 65°C.
- 10. Entfernen des Filters aus der Waschlösung und Ablassen der überschüssigen Flüssigkeit.
Versiegeln in Beutel und Belichten auf dem PI-Schirm für 1 Stunde.
Scannen des Schirms und Quantifizieren unter Verwendung eines Gitters.
-
C. RT-PCR Assay
-
a. RNA-Zubereitung:
-
- 1. RNA wird aus der Säulenfraktion extrahiert: 300 μl/Reaktion.
- 2. Herstellen von 1 ml 10% SDS, 100 mM EDTA-Lösung frisch
vor der Verwendung: 200 μl
Stammlösung 500
mM EDTA, 800 μl
Stammlösung
10% SDS bis zu 1 ml.
- 3. Bei jeder Reaktion werden 30 des obigen SDS, EDTA-Puffers
und 5 μl
der Stammlösung
Proteinase K (10 μg/ml)
zu jeder Reaktion zugegeben, so daß die Endkonzentration: 1%
SDS, 10 mM EDTA, 50 μg
Proteinase K beträgt.
- 4. Inkubieren bei 37°C
für 10
min.
- 5. Phenol : Chloroform-Extralt zweimal (man sollte vorsichtig
sein, daß man
nicht das weiße
Interphasenmaterial verwendet).
- 6. Zu dem endgültigen Überstand
werden 30 μl
3M Natriumacetat zugegeben, und die Nukleinsäuren werden durch Zugabe von
900 μl 100%
Ethanol und Inkubation bei –70°C oder mit
Trockeneis für
30 min ausgefällt.
- 7. Um den Niederschlag zu zentrifugieren, Mikrozentrifugieren
bei voller Geschwindigkeit für
15 Minuten, Abziehen der gesamten Flüssigkeit und Verwenden von
200 μl 85%igen
Ethanol, um das Pellet zu spülen, dann
Verwenden des Geschwindigkeits-Vac, um das Pellet zu trocknen.
- 8. Resuspendieren des Pellets in 30 μl Depc-Wasser. Verwenden von
1 μl Resuspension
in 100 μl Depc-Wasser
und Ablesen OD260nm Verwenden OD260 = 40 μg/ml, um
die RNA-Konzentration
zu berechnen.
-
b. Erststrang-cDNA-Synthese
-
- 1. Verwenden von 0,1 bis 1 μg RNA, die aus jeden Telomerasefraktionen
hergestellt wurde, und Mischen mit 40 bis 80 ng Random-Hexamer,
bis zu 10 μl.
Random-Hexamer, von beispielsweise Pharmacia pd(N)6, insgesamt 50
OD-Einheiten Pulver/Ampulle. Verwenden von 90 OD-Einheit/ml = 2,97
mg/ml, wobei 1 OD-Einheit = 33 μg.
- 2. Denaturieren bei 95°C
für 10
min, Abkühlen
auf Eis und Zentrifugieren des Dampfes auf die Spitze des Eppendorf-Röhrchens.
- 3. Herstellen des Reaktionsgemisches: Zugeben von 9 ml/jeder Reaktion
und Inkubation bei 42°C
Wasserbad.
- 4. Nach 1 bis 2 min Inkubation wird 1 μl Superscript II RTase (BRL)
zu dem Gemisch zugegeben und für
60 min bei 42°C
inkubiert.
- 5. Stoppen der Reaktion durch Erwärmen des Röhrchens für 10 min auf 95 bis 98°C. Abkühlen auf
Eis und Zentrifugieren des Dampfes.
-
c. PCR-Amplifikation von
cDNA mit spezifischer Primereinheit
-
- 1. PCR-Reaktionspuffer: In 2 μl der erststrängigen cDNA
werden 18 μl
des obigen PCR-Reaktionspuffers zugegeben. Ein Tropfen von Mineralöl wird dann
zu jedem PCR-Röhrchen
zugegeben.
- 2. Einstellen der Bedingung der PCR-Amplifikation für hTR-Klon:
94°C für 34 s,
72°C für 45 s,
72°C für 1,5 min,
20 Durchgänge.
- 3. Nach PCR werden 5 μl
des Produktes mit 10 × DNA-Sequenzierungszusatzfarbstoff
gemischt und auf 6%igem nativem Polyacrylamidgel aufgebracht (das
Gel braucht nicht vorgelaufen werden). Laufenlassen bei 250 Volt
für 90
min. Trocknen des Gels und PI-Belichten.
-
Es wird klar sein, daß man bekannte Äquivalente
in den obigen Protokollen ersetzen kann.
-
D. Telomerase-RNA-Nachweis
durch Northern-Analyse
-
1. Gelparameter
-
- 20 cm langes Gel
- 1 mm Kamm mit 16 Vertiefungen
- 5% Acrylamidgel/7M Harnstoff in 1 × TBE
-
Laufenlassen des Gels über Nacht
bei 125 V für
etwa 12 h. (das BPB und XC wird das Gel ablaufenlassen). U2 wird
nahe dem Boden sein, und hTR wird etwa 1/4 des Wegs in das Gel zurücklegen.
-
hTR läuft bei etwa 700 nt in Bezug
auf DNA-Marker, wenn ein 5%iges Gel verwendet wird. Es erscheint als
Duplett.
-
RNA-Pellets (hergestellt aus 50 bis
100 μl einer
Telomerasefraktion) werden in 15 μl
Sequenzierungsfarbstoff (deionisiertes Formamid mit Farbstoff) resuspendiert,
für einige
Minuten gekocht und schnell vorm Beschicken abgekühlt.
-
Anmerkung:
-
Wenn ein 1 mm dickes 6%iges Gel verwendet
wird und über
Nacht läuft,
läuft hTR
bei etwa 1 kb.
-
Wenn ein 0,4 cm dickes 5%iges Gel
verwendet wird und bei 1000 V (35 bis 40 W) läuft, läuft hTR bei etwa 450 nt. hTR
läuft als
Einzelband unter Verwendung dieses Verfahrens, aber wenn die Fraktionen
nicht gereinigt werden, schmieren die Proben und das Signal wird
schlecht.
-
2. EtBr-Färbung
-
Färben
des Gels für
20 bis 30 min in 0,5 μg/ml
EtBr in 1 × TBE,
um das snRNP-Profil zu sehen.
-
3. Elektroblotten
-
Genie-Transfer-Gerät. Die Übertragung
wird auf Hybond N+ durchgeführt. Übertragung:
rT° in 1 × TBE für 0,7 h
unter Verwendung von 0,95 A.
-
4. Fixieren der RNA auf
der Membran
-
UV-Vernetzen unter Verwendung eines
Stratagen-Vernetzters; Autoeinstellung (120 mj). Vernetzen mit der
RNA auf der Membranoberseite.
-
5. Sondieren
-
Verwenden von entweder PCR (R3C-
und U3B-Primern), um ein radioaktives 154 nt Fragment herzustellen,
oder I Hexamer markiert das 154 nt hTR-Fragment unter Verwendung
von Klenow. Sondieren bei 65 °C,
und die Endwaschung ist in 0,1 × SSC.
Durchführen
von Blotten unter Verwendung des Church-Protokolls (nachstehend).
-
6. Phosphorabbildungsanalyse
-
Belichten des Blots für 5 h auf
einer Phosphorabbildungsplatte (beispielsweise Fuji). Die Belichtungszeit
kann gekürzt
werden, wenn konzentrierte Extrakte verwendet werden. Filmbelichtung:
2 bis 7 Tage in Abhängigkeit
des Signals.
-
Church-Protokoll
-
Vorhybridisieren in 50 bis 100 ml
Church-Lösung
(500 mM Na2HPO4 pH
7,2, 1 m MEDTA, 1% BSA und 7% SDS). Vorhybridisieren einige Stunden
bei 65°C.
-
Sondieren mit 0,1 μg 32P-5'-endmarkiertem
Oligo (vorderes rxn) (spezifische Aktivität der Sonde sollte ~108 bis 109 cpm/μg betragen).
Sondieren über
Nacht bei 65°C.
-
Entfernen des Blots aus dem Beutel
bei Raumtemperatur und manuelles Spülen in 2 × SSC (erwärmt auf Hybridisierung T°) zweimal
für 1 min
pro Waschung, 500 ml pro Waschung. Das wird getan, um die heiße Markierung
schnell loszuwerden, die nicht-spezifisch an der Membran haften
könnte.
-
Waschen des Blots 5 × in 2 × SSC (rT°), 0,1% SDS,
5 Minuten pro Waschung, 500 ml pro Waschung bei rT°.
-
Waschen des Blots 1 × in 0,1 × bis 2 × SSC und
0,1% SDS bei Hybridisierungstemperatur (500 ml) für 30 min.
-
Plazieren des nassen Blots auf Filterpapier,
Einwickeln mit Saran oder Beutel und Belichten zum Film über Nacht.
-
Anmerkungen:
-
- 1. Wenn mehr als ein Blot durchgeführt wird,
beginnt das Spülen
des zweiten Blots nach dem ersten Blot in der zweiten Waschung von
5 Minuten.
- 2. Waschungen für
1 Blot: 4 Liter; 400 ml 20 × SSC
und 3600 ml ddH2O. Entfernen von 1 Liter
und Zugeben von 15 ml 20%igem SDS zu 3 Liter. (2 × SSC =
300 mM NaCl, daher etwa die Hälfte
der Hybridisierungssalzkonzentration)
- 3. Church-Lösung
(100 ml): 1 g BSA zu 50 ml 1M NaPO4 pH 7,2,
15 ml H2O, Lösen, dann Zugeben von 0,2 ml
0,5M EDTA und 35 ml 20%iges SDS.
-
II. Protokolle für Rohzellextrakt
aus 293 Zellen
-
Diese Zubereitung bezieht sich auf
ein Minimum an 107-Zellen, entweder Suspension
oder anhaftende Zellen. Es kann auf größere Zahlen von Zellen proportional
vergrößert werden.
Zubereitung von so viel wie 7,7 × 1010 Zellen
ist mit ausgezeichneter Aktivität,
aber leicht höheren
Hintergrund durchgeführt
worden. Außerdem
sollte die ganze Verfahrensweise bei 4°C und auf Eis durchgeführt werden.
-
Wachsen der Zellen auf midlog-Phase.
Ausreichend zusätzliche
Zellen zum Zählen
sollten bereitgestellt werden: die Berechnung der Puffermengen hängt eher
von der Anzahl an Zellen als vom Volumen ab.
-
Entweder CHAPS oder CHAPSO-Detergenz
können
verwendet werden. Diese zeigen kleine Unterschiede beim Erhalten
aktiver Extrakte.
-
-
Lyse-Puffer
(0,5% CHAPS/CHAPSO)
-
-
B. Verfahrensweise
-
- 1. Für
anhaftende Zellen Wachsenlassen von zwei Gruppen von 15-cm-Platten
und Verwenden von einer zum Zählen.
Wenn die Zellzahl einmal bestimmt worden ist, wird die andere Gruppe
zweimal mit 20 ml kaltem PBS gespült. Zugeben von 1 ml PBS und
Abstreifen der Zellen in ein 15-ml-Zentrifugenröhrchen. Fortfahren bis Schritt
3.
- 2. Für
Suspensionskulturen Wachsenlassen auf eine Dichte, die 106 Zellen/ml (etwa 6 bis 7 × 105/ml werden bevorzugt) nicht übersteigt.
Nach dem Herstellen der Zellzahl Pelletieren der Zellen in 50-ml-Zentrifugenröhrchen bei
200 g/4 °C/5
min. Resuspendieren in kaltem PBS äquivalent zu dem ursprünglichen
Volumen.
- 3. Pelletieren der Zellen in einer klinischen Zentrifuge bei
200 g/4 °C/5
min. Gründliches
Resuspendieren in Waschpuffer bei einer Konzentration von 106 Zellen/100λ und Übertragen zu Mikrozentrifugenröhrchen. Zentrifugieren
der Zellen bei 13.000 U/min für
1 Minute.
- 4. Entfernen des Waschpuffers und Resuspendieren des Pellets
in dem Detergenz-Lyse-Puffer
bei einer Konzentration von 106 Zellen/18,5 λ und Übertragen
zu einem geeigneten Ultrafugenröhrchen
(siehe nachstehend). Stehenlassen auf Eis für 30 min. Bedecken der Oberseite
des Röhrchens
mit Parafilm, wenn dies für
notwendig gehalten wird.
- 5. Herstellen der richtigen Ausschwingultrafugenrotoren und
Abkühlen
der entsprechenden Ultrazentrifuge auf 4°C. Für den SW41-Rotor wird die XL-80
Ultrazentrifuge auf 28.500 U/min für 100.000 g eingestellt. Für den TLS-55-Rotor
wird die Tischultrazentrifuge auf 39.000 U/min eingestellt.
- 6. Schleudern der lysierten Zellen für 30 Minuten.
- 7. Sammeln des klaren wässerigen
Teils des Überstandes
(dies ist das Extrakt). Aliquotieren des Extraktes in 100 λ Teile und
Gefrieren auf Trockeneis. Lagern bei –80°C.
-
III. Vier-Schritt-Verfahren
zum Reinigen von Telomerase
-
Ein Verfahren zum Herstellen humaner
Telomerase, die 3.550fach im Vergleich zu der in Rohzellextrakten
gereinigt ist, wird beschrieben. Dieses Verfahren umfaßt vier
Schritte hintereinander: 1) CHAPS-Detergens-S-100-Extraktzubereitung
aus 293 Zellen; 2) Chromatographie des 5-100-Extrakts auf POROS®50HQ-Matrix;
3) Chromatographie der aktiven POROS®50HQ-Fraktionen
auf POROS®20-Heparin-HE-1-Matrix;
und 4) Chromatographie der aktiven POROS®20-Heparin-HE-1-Fraktionen
auf Oligo 5-Affinitätsmatrix.
Protokolle für
jeden Schritt werden bereitgestellt.
-
In dem ersten Schritt wurden 7,3 × 1010 293 Zellen aus 128 Litern Suspensionskultur
und CHAPS gesammelt und extrahiert wie in Beispiel II, um 883 ml
des CHAPS-S-100-Extrakts zu ergeben.
-
In dem zweiten Schritt wurde dieses
Extrakt der Chromatographie auf einer POROS®50HQ-Säule unterzogen, und Fraktionen,
die Telomeraseaktivität
enthielten, wurden für
einen aktiven Gesamtpool von 72 ml vereinigt. Dieser Schritt wurde
wie folgt durchgeführt:
POROS®50HQ-Harz
(PerSeptive Biosystems, Cambridge, MA, Katalognummer 1-2559-05)
wurde in einem gleichen Volumen an Puffer A (20 mM Hepes pH 7,9,
2 mM MgCl2, 1 mM EGTA, 10% Glycerin, 0,1%
Nonidet P-40, 1 mM Dithiothreitol, 0,2 mM Phenylmethylsulfonylfluorid,
1 mM Benzamidin, 1 mM Natriummetabisulfit), der mit 100 mM NaCl
(Puffer A/100 mM NaCl) äquilibriert
wurde, resuspendiert und die Aufschlämmung wurde durch Gravitation
in eine XK 26/20-Chromatographiesäule (Pharmacia, Uppsala, Schweden,
Katalognummer 18-1000-72) gepackt.
-
Die Säule wurde auf einem GradiFrac®System
(Pharmacia, Uppsala, Schweden, Katalognummer 13-2192-01) betrieben.
Die Säule
wurde mit 3 Säulevolumen
von Puffer A/100 mM NaCl äquilibriert,
gefolgt von einer Hochsalzwaschung mit 3 Säulenvolumen von Puffer A/2000
mM NaCl. Schließlich
wurde die Säule mit
3 Säulenvolumen
von Puffer A/100 mM NaCl wieder äquilibriert.
Die Bindungskapazität
der Säule
wurde durch Beschicken zunehmender Mengen an CHAPS-Extrakt bestimmt,
bis Telomeraseaktivität
in den Durchflußfraktionen
nachgewiesen wurde. Es wurde festgestellt, daß die Kapazität von POROS®50
HQ in dem Bereich von 20 Milligramm CHAPS-Extrakt pro Milliliter
Harz liegt.
-
1,6 Gramm CHAPS-Extrakt wurden auf
eine 80 ml POROS®50HQ-Säule bei einer Fließgeschwindigkeit
von 20 ml/min aufgebracht. Die Säule
wurde dann mit 3 Volumen Puffer A/100 mM NaCl gewaschen. Eine erste
Elution wurde durch Waschen der Säule mit einem 3 Säulenvolumen
eines mittleren Salzschrittes (Puffer A/480 mM NaCl) durchgeführt. Telomeraseaktivität wurde
durch einen Hochsalzschritt (Puffer A/1050 mM NaCl) wiedergewonnen.
Fraktionen aus der Hochsalzelution wurden separat gegen Puffer A über Nacht
dialysiert. Fraktionen wurden hinsichtlich der Telomeraseaktivität durch
Primerverlängerungsassay
gescannt. Aktive Fraktionen wurden zusammengefaßt. Dies wurde mehrere Male
wiederholt, um die vollständigen
6,8 Gramm CHAPS-S-100-Extrakt zu verarbeiten.
-
Um die relative spezifische Aktivität von Telomerase
für das
CHAPS-S-100-Extrakt und den aktiven POROS®50HQ-Pool
zu bestimmen, wurden die Proteinkonzentrationen für jeden
bestimmt (Coomassie Protein Assay Reagent, Pierce Product #23200,
Rockford, IL) und die Zubereitungen wurden hinsichtlich der relativen
Telomeraseaktivität
durch den Primerverlängerungsassay,
der in Beispiel I beschrieben wird, verglichen. (5.) Das getrocknete Gel wurde auf einem
Phosphorabbildungsschirm für
4 bis 16 h belichtet. Der Schirm wurde gescannt und die Graustufen
eingestellt, um eine Abbildung herzustellen, die in Bezug auf die
entsprechende Assaytitration linear erscheint. Dies lag normalerweise
zwischen 5 und 25 am unteren Ende und 1000 und 2000 am oberen Ende.
-
Telomeraseaktivität wurde in beliebigen Einheiten
gemessen und wurde aus einer optischen Einschätzung des Signals, das aus
einer Titration von Fraktionen über
einen 10 bis 20fachen Bereich in 2fachen Erhöhungen resultiert, abgeleitet.
Relative Vergleiche von Aktivität
zwischen Fraktionen wurden aus dem linearen Bereich jeder Titration
bestimmt.
-
Bahnen 1 bis 5 von 5 zeigen Primerverlängerungsprodukte aus Telomeraseaktivität in 1,25 μl bis 20 μl des CHAPS-S-100-Extrakts;
Bahnen 6 bis 10 zeigen dasselbe aus einer Titration des aktiven
POROS®50 HQ-Pools.
Die Menge an Telomeraseprodukte erhöht sich entsprechend der Menge
der Zubereitung, die in den Bahnen 3 bis 5 und in Bahnen 6 bis 10
analysiert werden, was einen linearen Bereich zum Vergleich zwischen
den zwei Zubereitungen bereitstellt. Aus dem linearen Bereich für jede Zubereitung
wurde bestimmt, daß 20 μl des CHAPS-S-100-Extrakts
(Bahn 5) dieselbe Menge an Telomeraseprimerverlängerungsprodukten wie 2,5 μl des aktiven
POROS®50HQ-Pools
(Bahn 7) erzeugen. Daher enthalten die Volumen jeweils eine beliebige
Einheit an Telomeraseaktivität.
Diese beliebige Einheit ist nur für diesen speziellen Vergleich
relevant.
-
Unter Verwendung der Messungen von
Volumen, Proteinkonzentration und Volumen pro Telomeraseaktivitätseinheit
stellen einfache Berechnungen die Gesamteinheiten und Gesamtproteinmenge
bereit, aus denen die relative spezifische Aktivität von Telomerase
für die
zwei Zubereitungen (Tabelle 4) abgeleitet wurde. Die spezifische
Aktivität
des aktiven POROS®50 HQ-Pools (0,037 Einheiten/μg) ist 5,8fach
größer als
das des CHAPS-S-100-Extrakts (0,0065 Einheiten/μg). Deshalb weist die humane
Telomerase in dem aktiven POROS®50
HQ-Pool eine 5,8fach erhöhte
relative Reinheit im Vergleich zu der in dem CHAPS-S-100-Extrakt
auf. Die Gesamteinheiten von Telomeraseaktivität in dem aktiven POROS®HQ-Pool
(28.800 Einheiten) stellen 65% von dem in dem CHAPS-S-100-Extrakt
(44.150 Einheiten) dar. Deshalb weist die POROS®HQ-Chromatographie
eine Ausbeute von 65% Telomeraseaktivität auf.
-
In dem dritten Schritt wurden 24
ml eines aktiven POROS®50 HQ-Pools der Chromatographie
auf einer POROS® Heparin
20 HE-1-Säule
unterzogen, und Fraktionen, die Telomeraseaktivität enthielten,
wurden für einen
aktiven Gesamtpool von 6 ml vereinigt. Die Chromatographie wurde
wie folgt durchgeführt.
-
POROS®20
HE- wurde von PerSeptive (Cambridge, MA, Katalognummer 1-5229-06)
erhalten. Handhabung des Harzes, Packen und Äquilibierung der Säule wurden
in exakt derselben Weise, wie für
das vorherige Harz beschrieben, durchgeführt, außer daß eine XK 16/20 Chromatographie
säule (Pharmacia,
Uppsala, Schweden, Katalognummer 18-8773-01) verwendet wurde. Es
wurde bestimmt, daß die
Bindungskapazität
in dem Bereich von 15 mg/ml Harz liegt.
-
146,4 Milligramm gesammeltes POROS®50
HQ-Material wurden auf eine 25 ml POROS® Heparin HE-1-Säule bei
einer Fließgeschwindigkeit
von 15 ml/min aufgebracht. Die Säule
wurde dann mit 3 Volumen Puffer A/100 mM NaCl gewaschen. Eine erste
Elution wurde durch Waschen de r Säule mit einem 3 Säulenvolumen
eines mittleren Salzschritts (Puffer A/347 mM NaCl) durchgeführt. Die
Telomeraseaktivität
wurde durch einen Hochsalzschritt (Puffer A/1430 mM NaCl) wiedergewonnen.
Fraktionen aus der Hochsalzelution wurden separat gegen Puffer A über Nacht
dialysiert. Fraktionen wurden hinsichtlich der Telomeraseaktivität durch
Primerverlängerungsassay
gescannt. Aktive Fraktionen wurden zusammengefaßt.
-
Die relative spezifische Aktivität von Telomerase
für den
aktiven POROS®50
HQ-Pool und den aktiven POROS® Heparin 20 HE-1-Pool
wurde, wie oben für
die vorhergehenden Schritte beschriebe n, exakt bestimmt. Titrationen
der zwei Zubereitungen in dem Primerverlängerungsassay werden in 6 gezeigt; gemessene und
berechnete Werte werden in Tabelle 4 gezeigt. Diese Daten zeigen,
daß die
humane Telomerase in dem aktiven POROS® Heparin
20 HE-1-Pool im Vergleich zu der in dem aktiven POROS®50
HQ-Pool 6,8fach gereinigt wird. Die kumulative Reinigung nach diesem
dritten Schritt ist das Produkt aller vorhergehenden Schritte. Daher
weist die humane Telomerase in dem aktiven POROS® Heparin
20 HE-1-Pool 6,8 × 5,8
= 39,4fach erhöhte
relative Reinheit im Vergleich zu der in dem CHAPS-S-100-Extrakt
auf. Die Ausbeute der POROS® Heparin 20 HE-1-Chromatographie
beträgt
hinsichtlich der Telomeraseaktivität 75% und die kumulative Ausbeute
nach diesem dritten Schritt beträgt
49%.
-
In dem vierten Schritt wurden 0,14
ml eines aktiven POROS® Heparin 20 HE-1-Pools
der Chromatographie auf einer Affinitätsmatrix unter Verwendung von
Oligo 5 als Affinitätsligand
unterzogen. Fraktionen aus der Affinitätssäule, die Telomeraseaktivität enthielten,
wur den für
einen aktiven Gesamtpool von 0,4 ml vereinigt. Affinitätschromatographie
wurde wie folgt durchgeführt.
-
UltraLinkTM immobilisierte
NeutrAvidin-Kügelchen
(Pierce, Rockford, IL, Katalognummer 53151) wurden mit einem gleichen
Volumen an Puffer A/100 mM NaCl, das mit 1 mg/ml BSA, 0,2 mg/ml
tRNA und 0,2 mg/ml Lachstestikel-DNA ergänzt wurde, 1 Stunde bei 4°C vorbehandelt.
Die Kügelchen
wurden dann mit 5 Volumen Puffer A/100 mM NaCl gespült.
-
Oligo 5, ein Antisense-DNA-Oligonukleotid
(National Biosciences, Inc., Plymouth, MN), das Nukleotide 407–436 der
humanen Telomerase-RNA abdeckt, wurde mit der Sequenz 5' – *gccgagtcct gggtgcacgt cccatagctc – 3' konstruiert (wo
*G biotinyliert ist) (SEQ. ID Nr: 4). Oligo 5 wurde bei einer Konzentration
von 100 μM zur
Verwendung in nachfolgenden Experimenten resuspendiert.
-
140 μl zusammengefaßtes Heparinmaterial
bei einer Proteinkonzentration von 9 mg/ml wurden mit 1,6 mM Oligo
5, 2 mM dTTP, 0,1 mM ddATP, 2 mM dGTP, 50 mM Tris HCl pH 7,5, 1
mM Spermidin, 5 mM β-Mercaptoethanol,
1 mM MgCl2, 50 mM Kaliumacetat, 1 mM EGTA
ergänzt
und bei 30°C
1 Stunde inkubiert. Das Reaktionsgemisch wurde zu 400 μl der vorbehandelten
NeutrAvidin-Kügelchen
zugegeben und bei 4°C
1 bis 4 Stunde(n) gemischt.
-
Die Aufschlämmung wurde dann in eine kleine
Wegwerfsäule
gegossen und der Durchfluß wurde
abgelassen. Der Durchfluß wurde
bis zu dreimal durch die Säule
zurückgebracht.
Die Säule
wurde dann mit mindestens 4 Säulenvolumen
Puffer A/100 mM NaCl gewaschen und mit Puffer A/500 mM NaCl eluiert.
Fraktionen wurden hinsichtlich der Telomeraseaktivität durch
Primerverlängerungsassay
getestet.
-
Die relative spezifische Aktivität von Telomerase
für diese
zwei Zubereitungen wurde exakt, wie oben für die vorhergehenden Schritte
beschrieben, mit einer Ausnahme bestimmt. Telomerase wird aus den
POROS® 50
HQ-, den POROS® Heparin
HE-1- und den Oligo5-Affinitätssäulen in
den Reinigungsschritten 2, 3 und 4 durch Erhöhen der Salzkonzentration in
dem Waschpuffer freigesetzt. Da Salzkonzentrationen über 100 mM
die Telomeraseaktivität
inhibieren (7, vergleiche
Bahnen 7 und 9), wurden die aktiven Pools aus den Reinigungsschritten
2 und 3 dialysiert, um die Salzkonzentration auf die der Zubereitung,
die auf die Säule
für diese
Schritte aufgebracht wurde, zu verringern. In Reinigungsschritt
4 (Oligo 5 Affinität)
wurde der Pool von aktiven Fraktionen nicht entsalzt. Um eine genaue
relative Aktivität
zu bestimmen, wurde die Salzkonzentration der Zubereitung, die auf
der Affinitätssäule (aktiver
POROS® Heparin
20 HE-1-Pool) aufgebracht wurde, so eingestellt, daß sie dieselbe
wie der aktive Oligo 5 Affinitäts-Pool
aufwies.
-
Titrationen der zwei Zubereitungen
in dem Primerverlängerungsassay
werden in 7 gezeigt;
gemessene und berechnete Werte werden in Tabelle 4 gezeigt. Diese
Daten zeigen, daß die
humane Telomerase in dem aktiven Oligo 5-Pool im Vergleich zu der
in dem aktiven POROS® Heparin 20 HE-1-Pool
90fach gereinigt wird. Die kumulative Reinigung nach diesem vierten
Schritt beträgt
90 × 6,8 × 5,8 =
3.550. Daher weist die humane Telomerase, die durch dieses Verfahren
hergestellt wird, 3.550fach erhöhte
relative Reinheit im Vergleich zu der in dem CHAPS-S-100-Extrakt
auf. Die Ausbeute des Affinitätschromatographieschrittes
beträgt hinsichtlich
der Telomeraseaktivität
29%; die kumulative Ausbeute der Telomeraseaktivität beträgt für dieses Verfahren
14%.
-
IV. Fünf-Schritt-Verfahren zur Reinigung
von Telomerase
-
Ein Verfahren zum Herstellen von
humaner Telomerase, die 32.660fach erhöhte relative Reinheit im Vergleich
zu der in Rohzellextrakten aufweist, wird beschrieben. Dieses Verfahren
umfaßt
fünf Schritte
hintereinander: 1) CHAPS-Detergens-S-100-Extraktzubereitung aus
293 Zellen; 2) Chromatographie des 5-100-Extrakts auf POROS® 50
HQ-Matrix; 3) Chromatographie auf aktiven POROS®50
HQ-Fraktionen auf POROS® Heparin 20 HE-1-Matrix;
4) Chromatographie der aktiven POROS® Heparin
20 HE-1-Fraktionen auf POROS®-Spernüdinmatrix; und 5) Chromatographie
der aktiven POROS®-Spermidin-Fraktionen
auf Oligonukleotid-5-Affinitätsmatrix.
Protokolle werden zur Zubereitung der Spermidinmatrix und Betreiben
der Spermidinsäule
bereitgestellt. Protokolle für
alle anderen Schritte wurden in dem Vier-Schritt-Verfahren von Beispiel
III bereitgestellt.
-
In dem Fünf-Schritt-Verfahren sind die
ersten drei Schritte dieselben wie in dem Vier-Schritt-Verfahren. In dem
vierten Schritt wurden 0,7 ml eines aktiven POROS® Heparin
20 HE-1-Pools der
Chromatographie auf einer frisch hergestellten (d. h. nicht kommerziell
erhältlichen)
POROS®-Spermidinsäule unterzogen,
und Fraktionen, die Telomeraseaktivität enthiel ten, wurden für einen
aktiven Gesamtpool von 0,15 ml vereinigt. Die Chromatographie wurde
wie folgt durchgeführt.
-
POROS®-Spermidin
wurde in der folgenden Weise hergestellt. Getrocknetes POROS® 20
EP (Perseptive 1-6129-03) wurde in einen Verknüpfungspuffer (0,1 M Natriumphosphat,
eingestellt auf pH 10,0 mit KOH) eingebracht, um den Kügelchen
zu ermöglichen,
zu hydratisieren. Die hydratisierten Kügelchen wurden zu einer Wegwerfsäule übertragen
und mit dem Verknüpfungspuffer
für 20
Bettvolumen gespült.
Zwei Bettvolumen eines 0,2M Spermidintetrahydrochlorids (Sigma)-0,1
M Natriumphosphat wurden zugegeben. Die Lösung von Spermidin-Verknüpfungspuffer
wurde erneut auf einen pH von 10 eingestellt. (20 ml von 0,1M Natriumphosphat-0,22M
Spermidin + 1,5 ml von 1N NaOH = 0,2M Spermidin-0,1M Natriumphosphat
pH 10,0). Die Kügelchen
wurden mit der Spermidinlösung über Nacht
bei Raumtemperatur rotiert. Die Spermidinlösung wurde mit 20 Bettvolumen
des Verknüpfungspuffers
abgewaschen. Die verbleibenden reaktiven Gruppen der POROS® 20
EP-Kügelchen
wurden mit 2 Bettvolumen von 0,1M Ethanolamin, die in dem Verknüpfungspuffer
hergestellt werden, gequencht. Das Gemisch wurde 2 Stunden bei Raumtemperatur
rotiert. Das Gemisch wurde mit 20 Bettvolumen des Verknüpfungspuffers
gewaschen. Das Gemisch wurde mit 10 Bettvolumen von Puffer A/100 mM
NaCl gewaschen und in Säulen
zur Chromatographie gepackt.
-
Die POROS®-Spermidinsäule wurde
bei 4°C
mit 10 Säulenvolumen
(CV) von Puffer A/100 mM NaCl vorm Auftragen der Probe äquilibriert.
Der aktive Proben-POROS® Heparin 20 HE-1-Pool
wurde in Puffer A auf oder unter 100 mM NaCl dialysiert, wird auf
die Säule
aufgetragen und bei einer Fließgeschwindigkeit
von 0,6 CV pro Minute chromatographiert. Die Säule wurde dann bei derselben
Fließgeschwindigkeit
mit 5 CV von Puffer A/100 mM NaCl gewaschen. Die Proteine wurden
bei derselben Fließgeschwindigkeit
mit den folgenden Schritten eluiert:
–3 CV Puffer A 100 mM KCl-90
mM NaCl
–3
CV Puffer A 150 mM KCl-85 mM NaCl
–3 CV Puffer A 200 mM KCl-80
mM NaCl
–3
CV Puffer A 1000 mM KCl
-
Proteine wurden bei jedem Schritt
eluiert, wobei die Telomerase im wesentlichen aus der POROS®-Spermidinsäule mit
Puffer A/150 mM KCl-85 mM NaCl eluiert wurde. Die relative spezifische
Aktivität von
Telomerase für
diese zwei Zubereitungen wurde bestimmt. Titrationen der zwei Zubereitungen
in dem Primerverlängerungsassay
werden in 8 gezeigt;
gemessene und berechnete Werte werden in Tabelle 5 gezeigt. Diese
Daten zeigen, daß die
humane Telomerase in dem aktiven POROS® Spermidin-Pool
im Vergleich zu der in dem aktiven POROS® Heparin
20 HE-1-Pool 9,2fach gereinigt wurde. Die kumulative Reinigung nach diesem
vierten Schritt beträgt
9,2 × 6,8 × 5,8 =
363fach gereinigt im Vergleich zu dem CHAPS-S-100-Extrakt. Die Ausbeute
der POROS®-Spermidinchromatographie
beträgt
hinsichtlich der Telomeraseaktivität 30%, und die kumulative Ausbeute
nach diesem vierten Schritt beträgt
14,6%.
-
Oligo-5-Affinitätschromatographie von aktiven
POROS®-Spermidin-Fraktionen
reinigt humane Telomerase um einen Faktor von 90 mit 29% Ausbeute
(wie es mit aktiven POROS® Heparin 20 HE-1-Fraktionen gemacht
wird). Daher stellt dieses Fünf-Schritt-Verfahren
humane Telomerase her, die 90 × 363
= 32.660fach erhöhte
relative Reinheit im Vergleich zu der in CHAPS-S-100-Extrakten aufweist.
Die Ausbeute dieses Fünf-Schritt-Verfahrens
beträgt
4,2%.
-
V. Sechs-Schritt-Verfahren
zur Reinigung von Telomerase
-
Ein Verfahren zum Herstellen humaner
Telomerase, die im Vergleich zu der in Rohzellextrakten 65.320fach
gereinigt ist, wird beschrieben. Dieses Verfahren umfaßt sechs
Schritte hintereinander: 1) CHAPS-Detergens-S-100-Extraktzubereitung
aus 293 Zellen; 2) Chromatographie des S-100-Extrakts auf POROS® 50
HQ-Matrix; 3) Chromatographie der aktiven POROS®50
HQ-Fraktionen auf POROS® Heparin 20 HE-1-Matrix;
4) Chromatographie der aktiven POROS® Heparin
20 HE-1-Fraktionen auf POROS®-Spermidinmatrix; 5) Chromatographie
der aktiven POROS®-Spermidin-Fraktionen
auf Superose®6-Größentrennsäule; und
6) Chromatographie der aktiven Superose®6-Größentrennsäulen-Fraktionen
auf Oligo-5-Affinitätsmatrix. Ein
Protokoll zum Betreiben der Superose®6-Säule wird
bereitgestellt. Protokolle für
alle anderen Schritte wurden zuvor bereitgestellt.
-
In dem Sechs-Schritt-Verfahren sind
die ersten vier Schritte dieselben wie in dem Fünf-Schritt-Verfahren. In dem fünften Schritt
werden 0,02 ml des Materials aus dem aktiven POROS®-Spermidin-Pool,
das in Beispiel IV gesammelt wurde, der Chromatographie auf einer
Superose®6-Größentrennsäule unterzogen,
und die Fraktionen, die Telomeraseaktivität enthielten, wurden für einen
aktiven Gesamtpool von 0,16 ml vereinigt. Superose®6-Chromatographie wurde
wie folgt durchgeführt.
-
Die 2,4 ml Superose®6,
PC 3,2/30-Säule
von Pharmacia wird mit 2 CV Puffer A/150 mM NaCl bei einer Fließgeschwindigkeit
von 40 μl/min äquilibriert.
Für jeden
Superose®6-Lauf
werden 20 μl
der aktiven POROS®-Spermidinfraktion auf
die Säule
aufgebracht, die bei einer Fließgeschwindigkeit
von 20 μl/min
in Puffer A/150 mM NaCl lief. Die Menge an OD280-absorbierendem Protein
eluiert aus der Säule
zwischen 1,00 ml und 1,4 ml. Der Peak der Telomeraseaktivität wird zwischen
1,4 und 1,6 ml an dem hinteren Ende des Peaks von Proteinen eluiert.
-
Die relative spezifische Aktivität von Telomerase
für diese
zwei Zubereitungen wurde bestimmt. Titrationen der zwei Zubereitungen
in dem Primerverlängerungsassay
werden in 8 gezeigt;
gemessene und berechnete Werte werden in Tabelle 5 gezeigt. Diese
Daten zeigen, daß die
humane Telomerase in dem aktiven Superose®6-Pool
im Vergleich zu der in dem aktiven POROS®-Spermidin-Pool
2fach erhöht
gereinigt wird. Die kumulative Reinigung nach diesem fünften Schritt
beträgt
2 × 9,2 × 6,8 × 5,8 =
725,7fach relative Reinheit im Vergleich zu dem CHAPS-S-100-Extrakt.
Die Ausbeute der Superose®6-Chromatographie beträgt hinsichtlich
der Telomeraseaktivität
20%, und die kumulative Ausbeute nach diesen fünf Schritten beträgt 2,9%.
-
Die Oligo-5-Affinitätschromatographie
von aktiven Superose®6-Fraktionen kann humane
Telomerase im selben Maße
wie für
aktive POROS® Heparin
20 HE-1-Fraktionen reinigen. Daher würde dieses Sechs-Schritt-Verfahren
humane Telomerase herstellen, die im Vergleich zu der in CHAPS-S-100-Extrakten 90 × 725,7
= 65.320fach gereinigt wird. Die Ausbeute dieses Sechs-Schritt-Verfahrens
beträgt
0,85%.
-
VI. Zweites Sechs-Schritt-Verfahren
zur Reinigung von Telomerase
-
Ein Verfahren zum Herstellen humaner
Telomerase, die im Vergleich zu der in Rohzellextrakten über 60.000fach
gereinigt wird, wurde durchgeführt.
Dieses Verfahren umfaßt
sechs Schritte hintereinander: 1) Dounce-Homogenisierung und Nuklearextraktzubereitung
aus 293 Zellen; 2) Chromatographie des nuklearen Extrakts auf POROS® 50
HQ-Matrix; 3) Chromatographie der aktiven POROS® 50
HQ-Fraktionen auf POROS® Heparin 20 HE-1-Matrix;
4) Chromatographie der aktiven POROS® Heparin
20 HE-1-Fraktionen auf SOURCE 15Q®-Matrix; 5) Chromatographie
der aktiven SOURCE 15Q®-Matrix-Fraktionen auf
Oligo 14ab-Affinitätsmatrix;
und 6) Chromatographie der aktiven 14ab-Affinitätsmatrix-Fraktionen auf einer
TSK-Gel*G5000PWXL-Größentrennsäule. Protokolle für alle Schritte
werden bereitgestellt.
-
A. Zubereitung von nuklearem
Extrakt
-
1. Zellen
-
293 Zellen sind eine Adenovirus-transformierte
humane Urnierenzellinie. Diese Zellen wachsen ohne weiteres in Suspensionskulturen
mit einer optimalen Erntedichte von 0,5 × 109 Zelle
pro Liter und einer Verdopplungszeit von 24 Stunden. Zellen wurden
von Cellex in Form von nassen Zellpellets auf Trockeneis erhalten.
293 Suspensionskulturen wuchsen in Schleuderkolben und lagen in
Vorräten
von 2 × 1011 Zellen (aus 400 Litern Kultur) vor. Die
293 Zellen werden geerntet, zweimal in PBS (Ca/Mg-frei) gewaschen,
schnell als nasses Zellpellet eingefroren und auf Trockeneis versandt.
(Gefrorene Zellen können
bei –80°C gelagert
werden.)
-
2. Rohextrakte
-
- a. Zellpellets werden schnell aufgetaut, verpacktes
Zellvolumen wird gemessen, dann werden die Zellen in einem gleichen
Volumen auf eiskaltem Puffer H suspendiert. Zellen werden auf Eis
gehalten und unter Verwendung eines Dounce-Homogenisators, der mit
Stößel B und
10 Auf- und Abschlägen
ausgestattet war, aufgespalten.
- b. Zytoplasma und Kerne werden durch langsames Schleudern getrennt:
das Homogenisierungsprodukt wird 10 min, 4°C bei 2500 U/min in einem Beckmann
JS4.2 Rotor (1780 Xg) zentrifugiert. Der Überstand wird in saubere Flaschen
dekantiert, und das Pellet wird zur nuklearen Extaktzubereitung
auf Eis gehalten (siehe nachstehend, Schritt j).
Alternativer
Schritt b.
Wenn die Zeit keine nukleare Extraktzubereitung
ermöglicht,
kann das nukleare Pellet gelagert werden, aber zunächst muß der Puffer
mit Glycerin ergänzt
werden. Messen des Volumens des Homogenisierungsproduktes von Schritt
a (wird der y-Variable in der nachstehenden Gleichung zugewiesen).
Zugeben von 80% eiskaltem Glycerin zu dem Homogenisierungsprodukt,
um eine Endkonzentration von 10% zu erhalten. Gut Mischen. Das Volumen
von 80% Glycerin, das zuzugeben ist, x, kann durch die Gleichung;
x = 0,1y/0,7 bestimmt werden. Genaues Zentrifugieren wie in Schritt
b. Schnelles Einfrieren der nuklearen Pellets und Lagern bei –80°C. Die Zugabe
von Glycerin verändert
keinen der folgenden Extraktionsschritte.
- c. Messen des Volumens des Überstandes
(wird der y-Variable in der nachstehenden Gleichung zugewiesen).
Zugeben von 5M eiskaltem NaCl zu dem Überstand, um eine Endkonzentration
von 150 mM zu erhalten. Gut Mischen. Das Volumen von 5M NaCl, das
zuzugeben ist, x, kann durch die Gleichung: x = 0,15y/4,85 bestimmt
werden.
- d. Zentrifugieren des Überstandes
für 1 Stunde,
4°C bei
40.000 U/min in einem Beckmann 45Ti Rotor (100K Xg). Vorsichtiges
Dekantieren des Überstandes
in einen sauberen Behälter.
- e. Messen des Volumens des Überstandes.
Für jeden
Liter des Überstandes
allmähliches
Zugeben von 259,5 g festem Ammoniumsulfat (45% Endkonzentration).
Vorsichtiges Mischen in dem kalten Raum für etwa 30 min.
- f. Sammeln des Niederschlags durch Zentrifugieren des Gemisches
für 30
Minuten, 4°C
bei 10.000 U/min in einem Sorvall-GSA-Rotor. Dekantieren des Überstandes
und sehr gutes Abtropfenlassen der Pellets.
- g. Resuspendieren der Pellets in Puffer A, der 50 mM NaCl enthielt.
Verwenden von 1/5 des Volumens, das in Schritt e gemessen wurde
(vor der Zugabe von Ammoniumsulfat) und Resuspendieren der Pellets
unter Verwendung eines Dounce-Homogenisators, der mit Stößel A ausgestattet
war.
- h. Dialysieren in Puffer A, der 50 mM NaCl enthielt, über Nacht
mit einem Austausch des Puffers.
- i. Sammeln des Dialysats und Zentrifugieren für 30 min,
4°C bei
15.000 U/min in einem Sorvall-SS-34-Rotor. Filtrieren des Überstandes
durch Mira-Gewebe. Dies ist das „rohe Zytoplasmaextrakt". Es kann schnell eingefroren
und bei –80°C gelagert
werden, oder direkt auf die TosoHaas-Super-Q-Säule aufgebracht werden. Das
rohe Zytoplasmaextrakt beträgt
typischerweise etwa 230 ml bei 25 mg/ml Protein und 10 μl sind hinsichtlich
der Telomeraseaktivität
in dem konventionellen Primerverlängerungsassay ausreichend.
- j. Aus Schritt b das Messen des Volumens von nuklearem Pellet.
Resuspendieren der Kerne in 0,5 Volumen Puffer C.
- k. Langsames Zugeben eines anderen 0,5 gepackten nuklearen Volumens
von Puffer C, der 1,2M NaCl enthielt, während des Verwirbelns.
- l. Dounce-Homogenisieren (5 bis 10 Schläge) mit Stößel A.
- m. Übertragen
in ein Becherglas auf Eis und Rühren
für mindestens
30 min.
- n. Zentrifugieren für
75 min, 4°C
bei 18.000 U/min in einem Sorvall-SS-34-Rotor.
- o. Übertragen
des Überstandes
zu Dialysebeuteln und Dialysieren über Nacht oder 2 × 2 Stunden
gegen Hypopuffer, der 100 mM NaCl enthielt.
- p. Sammeln des Dialysats und Zentrifugieren für 30 min,
4°C bei
15.000 U/min in einem Sorvall-SS-34-Rotor. Der geklärte Überstand
ist das „rohe
nukleare Extrakt".
Schnelles Einfrieren und Lagern bei –80°C. Das rohe nukleare Extrakt
beträgt
typischerweise etwa 650 ml bei 7 mg/ml Protein und 10 μl sind hinsichtlich der
Telomeraseaktivität
in dem konventionellen Assay ausreichend.
-
B. Erste Anionenaustauschchromatographie
-
- 1. Das nukleare Extraktmaterial wird der folgenden
Ionenaustauschchromatographie unterzogen. Ein Poros 50 HQ-Harz von
PerSeptive Biosystems wird in einem gleichen Volumen des Hypopuffers,
der 100 mM NaCl enthielt, resuspendiert, und die Aufschlämmung wird
durch Gravitation in eine XK 50/30-Chromatographiesäule (Pharmacia)
gepackt.
- 2. Die Säule
läuft auf
einem GradiFrac-System (Pharmacia) nachdem sie mit 3 Säulenvolumen
des Hypopuffers, der 100 mM NaCl enthielt, äquilibriert wurde, gefolgt
durch eine Hochsalzwaschung mit 3 Säulenvolumen des Hypopuffers,
der 2000 mM NaCl enthielt. Die Säule
wird dann mit 3 Säulenvolumen
des Hypopuffers, der 100 mM NaCl enthielt, wieder äquilibriert.
Die Kapazität
des Harzes für
Telomerase liegt in dem Bereich von 20 mg nuklearem Extrakt pro
Milliliter Harz.
- 3. In einer typischen Zubereitung, beginnend mit 2 × 1011 Zellen (600 Gramm Zellen) werden 650 bis
700 ml rohes nukleares Extrakt oder ungefähr 4,7 Gramm an Proteinen auf
eine 300-ml-Säule bei
einer Fließgeschwindigkeit
von 20 ml/min aufgebracht. Die Säule
wird dann mit 3 Säulenvolumen
des Hypopuffers, der 100 mM NaCl enthielt, gewaschen. Ein mittlerer
Sazlwaschschritt wird mit 3 Säulenvolumen
des Hypopuffers, der 404 mM NaCl enthielt, durchgeführt. Die
Telomeraseaktivität
wird durch Hochsalzelution mit Hypopuffer, der 1050 mM NaCl enthielt,
wiedergewonnen. Fraktionen aus der Hochsalzelution werden separat gegen
Hypopuffer, der 50 mM NaCl enthielt, über Nacht dialysiert und hinsichtlich
der Telomeraseaktivität durch
konventionellen Assay, bevor sie zusammengefaßt und dem nächsten Reinigungsschritt
unterzogen werden, gescannt.
-
C. Heparinchromatographie
-
- 1. 100 bis 120 ml der vereinigten aktiven Fraktionen
aus dem vorhergehenden Schritt oder ungefähr 660 Milliliter Proteine
werden auf eine 60 ml Poros Heparin 20 HE-1-Säule von PerSeptive Biosystems
bei einer Fließgeschwindigkeit
von 8 ml/min aufgebracht. Die Handhabung des Harzes, das Packen
und Äquilibrieren
der Säule
wird in derselben Weise durchgeführt,
wie es für
das vorhergehende Harz beschrieben wird, außer daß eine XK 26/20 Chromatographiesäule (Pharmacia)
verwendet wird, und daß die
Bindungskapazität
für diese
Säule in
dem Bereich von 15 mg/ml Harz liegt. Die Säule wird dann mit 3 Säulenvolumen des Hypopuffers,
der 100 mM NaCl enthielt, gewaschen. Ein mittlerer Salzwaschschritt
wird mit 3 Säulenvolumen
des Hypopuffers, der 290 mM NaCl enthielt, durchgeführt. Die
Telomeraseaktivität
wird durch Hochsalzelution mit Hypopuffer, der 1430 mM NaCl enthielt,
wiedergewonnen. Fraktionen aus der Hochsalzelution werden separat
gegen Hypopuffer, der 250 mM NaCl enthielt, über Nacht dialysiert und hinsichtlich
der Telomeraseaktivität
durch konventionellen Assay, bevor sie zusammengefaßt und dem
nächsten
Reinigungsschritt unterzogen werden, gescannt.
-
D. Zweite Anionenaustauschchromatographie
-
- 1. 20 bis 40 ml der vereinigten aktiven Fraktionen
aus dem vorhergehenden Schritt oder ungefähr 240 Milliliter Proteine
werden 1 : 1 mit Hypopuffer verdünnt,
bevor sie auf einer 16 ml Source 15Q-Säule von Pharmacia aufgebracht
werden. Die Säule
läuft normalerweise
bei einer maximalen Bindungskapazität bei einer Fließgeschwindigkeit
von 5 ml/min auf einem FPLC (Pharmacia). In Abhängigkeit der Zahl an Fraktionen, die
aus dem vorhergehenden Schritt zusammengefaßt werden, sind zwei aufeinanderfolgende
Läufe erforderlich.
Die Handhabung des Harzes, das Packen und Äquilibrieren der Säule wird
in derselben Weise durchgeführt,
wie es für
das vorhergehende Harz beschrieben wurde, außer daß eine HR 16/10 Chromatographiesäule (Pharmacia)
verwendet wird, und daß die
Bindungskapazität
für diese
Säule in
dem Bereich von 10 mg/ml Harz liegt. Die Säule wird dann mit 3 Säulenvolumen
des Hypopuffers, der 100 mM NaCl enthielt, gewaschen. Ein mittlerer
Salzwaschschritt wird mit 3 Säulenvolumen
des Hypopuffers, der 307 mM NaCl enthielt, durchgeführt. Die
Telomeraseaktivität
wird durch Hochsalzelution mit Hypopuffer, der 1000 mM NaCl enthielt,
wiedergewonnen. Fraktionen aus der Hochsalzelution werden hinsichtlich
der Telomeraseaktivität
durch konventionellen Assay, bevor sie zusammengefaßt und der
Affinitätschromatographie
unterzogen werden, gescannt.
-
Beginnend mit dem nuklearen Extrakt
aus 2 × 1011 Zellen, ergibt dieses Teilreinigungsschema
10 ml bei 10 mg/ml Protein, und 2 μl sind hinsichtlich der Telomeraseaktivität in dem
konventionellen Assay ausreichend. Die relative Reinheit von Telomerase
ist 100fach über
dem Rohextrakt mit etwa 30% Ausbeute. Die Telomerasekonzentration
beträgt
bei quantitativer RNA-Analyse 0,3 pmol/ml. Dieses Material ist zur
Affinitätschromatographie
geeignet.
-
Puffer
-
- Puffer H -- 10 mM HEPES-KOH, pH 7,9; 2 mM MgCl2;
1 mM EGTA; 10 mM KCl Noch vor der Verwendung zugeben: 1 mM DTT;
1 mM Natriummetabisulfit; 1 mM Benzamidin und 0,2 mM PMSF
- Puffer A -- 20 mM HEPES-KOH, pH 7,9; 1 mM MgCl2;
1 mM EGTA; 10% Glycerin Noch vor der Verwendung zugeben: 1 mM DTT;
1 mM Natriummetabisulfit; 1 mM Benzamidin; 0,2 mM PMSF und 5 μg/ml Leupeptin
- Puffer C -- 20 mM HEPES-KOH, pH 7,9; 1,5 mM MgCl2;
0,5 mM EGTA; 20 mM NaCl; 25% Glycerin Noch vor der Verwendung zugeben:
1 mM DTT; 1 mM Natriummetabisulfit; 1 mM Benzamidin und 0,1 mM PMSF
- Hypopuffer -- 20 mM HEPES-KOH, pH 7,9; 2 mM MgCl2;
1 mM EGTA; 10% Glycerin; 0,1% NP-40 Noch vor der Verwendung zugeben:
1 mM DTT; 1 mM Natriummetabisulfit; 1 mM Benzamidin und 0,2 mM PMSF
-
E. Affinitätschromatographie
-
485 μl aktiver Source 15Q-Pool bei
einer Proteinkonzentration von ungefähr 7 mg/ml wurden mit 100 μg Poly-dT-Oligonukleotid
(30-mer), 125 μg
Polyuridylsäure
(Sigma, St. Louis, MO, Katalognummer P-9528) und 500 Picomol Oligonukleotid
14ab als Ligand (2'-O-Methyl,
biotinyliert, Disulfid-vernetzt, RNA-Oligonukleotid, Yale University,
New Haven, CT) in einem Gesamtvolumen von 500 μl ergänzt. Oligo 14ab weist die Sequenz
5' – cgttcctctt
cctgcggcct – 3' (Oligo 14ab) (SEQ.
ID Nr: 7) auf und deckt die Nukleotide 361 bis 380 der humanen Telomerase-RNA
ab.
-
Nach einer Inkubation von 30 Minuten
bei Raumtemperatur wird das Gemisch zu 4 bis 6 × 106 Teilchen von
MPG®-Streptavidinkügelchen
(CPG, Lincoln Park, NJ, Katalognummer MSTR0510), die mit Puffer
A/700 mM NaCl äquilibriert
wurden, zugegeben, und den Kügelchen
wurde es ermöglicht,
sich für
ungefähr
10 Minuten abzusetzen. Die Kügelchen
wur den dann der magnetischen Trennung unterzogen, der Überstand
wurde verworfen und die Kügelchen
wurden mit 100 μl
Puffer A/700 mM NaCl gewaschen. Die Kügelchen wurden in 20 μl Elutionspuffer
(Puffer A, der mit 500 mM Tris HCl pH 8,3 und 100 mM DTT ergänzt wurde)
resuspendiert und bei Raumtemperatur 20 Minuten mit häufiger Resuspension
inkubiert. Die Kügelchen
wurden erneut der magnetischen Trennung unterzogen, der Überstand,
der Telomeraseaktivität
enthielt, wurde gesammelt und wie er ist für die anschließende Reinigung
verwendet.
-
F. Gelausschluß-Größenchromatographie
-
Verfolgen der Telomeraseaktivität unter
Verwendung des Größenausschlußchromatographen
kann auf Affinitäts-gereinigtem
Material durchgeführt
werden. Das eluierte Material (150 μl, 2 fmol Telomerase/μl) aus der
14ab-Affinitätschromatographie
wird auf eine TSK-Gel*G5000PWXL-Säule
(30 cm × 7,8
mm, TosoHaas) angewandt, die bereits in Puffer 'B' äquilibriert
wurde. Die Säule
wird in demselben Puffer bei einer Fließgeschwindigkeit von 250 μl/min eluiert.
Telomeraseaktivitätsprofile
und hTR-Mengen werden für
die verschiedenen Fraktionen bestimmt. Enzymatische Aktivität als auch
hTR-Konzentrationen erreichen ihren Höhepunkt zwischen 7,0 ml und
7,4 ml des Elutionsmittels.
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Puffer 'B':
0,2M Triethylamin-CO2; 1 mM EGTA; 1 mM DTT;
1 mM MgCl2; 1% Glycerin
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G. Aminosäuresequenzanal
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Die Aminosäuresequenzen von Peptidfragmenten
von b120 und y105 werden wie folgt bestimmt. Acrylamidgele wurden
unter Verwendung von Standardprotokollen hergestellt und mit Silberfärbemittel
gefärbt.
Bei der Gelverringerung waren die Acetamidierung und tryptische
Verdauung ähnlich
den veröffentlichten
Verfahrensweisen (Jeno ~ et al., Analyt. Biochem. 224, 451–455 (1995);
Rosenfeld et al., Analyt. Biochem. 203, 173–179 (1992)). Nach dem Waschen
mit 100 mM NH4HCO3 und
Acetonitril wurden die Gelstücke
in denn Verdauungspuffer, der 50 mM NH4HCO3, 5 mM CaCl2 und
12,5 ngμl–1 Trypsin
(Boehringer Mannheim, Sequenzierungsgrad) enthielt, bei 4 °C gequollen.
Nach 45 min wurde der Überstand
aspiriert und mit 5 bis 10 μl
desselben Puffers ohne Trypsin ersetzt, um Gelstücke während der enzymatischen Spaltung
(37°C, über Nacht) naß zu halten.
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Peptide wurde durch drei Wechsel
von 5% Ameisensäure
und Acetonitril extrahiert und getrocknet. Ungefähr 100 nl POROS R2-Sorbens
(Perseptive Biosystems) wurden in die Spitze einer gezogenen GC 100F-10-(CEI,
Pangbourne)-Kapillare eingebracht. Man beachte, daß das Harz
nicht gepackt ist, und daß keine
Fritten- oder andere Mikro-LC-Anordnung notwendig ist. Eine neue
Kapillare und ein neuer Teil des Harzes werden für jede Analyse verwendet, um
Querverunreinigungen selbst bei dem Femtomolniveau zu vermeiden. Das
getrocknete Peptidgemisch wurde in 10 ml 5%iger Ameisensäure gelöst, auf
die voräquilibrierte
Kapillare aufgebracht, gewaschen und mit 60% Methanol in 5%iger
Ameisensäure
in der Sprühkapillare
eluiert. Das Elutionsvolumen ist 10fach größer als das Harzvolumen, was
zu einer guten Peptidgewinnung führt.
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Nano-Elektrospray wird auf einem
API III-Massenspektrometer (Perkin-Elmer Sciex, Ontario, Canada),
wie beschrieben, durchgeführt
(Wilm et al., Analyt. Chem. 68: 1–8 (1996); Mann et al., Analyt.
Chem. 66, 4390–4399
(1994)). Zur Präkursorionenselektion
wurde Quadrupol 1 eingestellt, um ein Massefenster von 2 Da zu übertragen.
Die Schrittgröße für die Tandem-Massespektren betrug
0,2 Da und die Auflösung
wurde so eingestellt, daß Fragmentmassen
bestimmt werden konnten, die besser als 1 Da sind.
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Die Genbank wurde durchsucht, um
Polypeptide, die Aminosäuresequenzen
der y105- und b120-Fragmente enthalten, nachzuweisen. Nukleolin
(Genbank M60858 J05584) enthielt Sequenzen von y105, und Verlängerungsfaktor-2-Homolog
(Genbank D21163) enthielt Sequenzen von b120.
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Die vorliegende Erfindung stellt
neue Verfahren zur Reinigung von Telomerase bereit. Obwohl spezielle
Beispiele bereitgestellt worden sind, ist die obige Beschreibung
illustrativ und nicht einschränkend.
Viele Veränderungen
der Erfindung werden dem Fachmann nach der Überprüfung dieser Beschreibung offensichtlich.
Der Umfang der Erfindung sollte daher nicht in Bezug auf die obige
Beschreibung bestimmt werden, sondern sollte stattdessen in Bezug
auf die beiliegenden Ansprüche
zusammen mit dem ganzen Umfang der Äquivalente bestimmt werden.
Alle Veröffentlichungen
und Patentunterlagen, die in dieser Anmeldung zitiert werden, werden
hierin als Verweise in ihrer Gesamtheit für alle Zwecke im selben Maße wie,
wenn jede einzelne Veröffentlichung
oder Patentunterlagen so einzeln bezeichnet wurden, aufgenommen.
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