DE69724975T2 - Desodorierende Nitratzusammensetzung - Google Patents

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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L9/00Disinfection, sterilisation or deodorisation of air
    • A61L9/01Deodorant compositions

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine Deodorant-Zusammensetzung und betrifft im Besonderen eine Deodorant-Zusammensetzung, welche Nitrat und ein Konservierungsmittel enthält.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Deodorante für mobile sanitäre Einrichtungen oder andere mit Abwasser in Beziehung stehende Systeme basieren häufig auf einem oder mehreren Bioziden, welche auch als Konservierungsmittel bekannt sind. Diese Konservierungsmittel werden im Bestreben verwendet, die fäkalen Bakterien abzutöten oder zumindest zu hemmen und dadurch mikrobielle Aktivität und den damit verbundenen Gestank zu verhindern. Mikrobielle Aktivität führt zu Sauerstoffverbrauch und schließlich zu anaeroben Verhältnissen. "Anaerob" bedeutet, dass kein Sauerstoff in irgendeiner Form verfügbar ist, kein gelöstes Sauerstoffgas, keine Nitrate und/oder Sulfate. Unter anaeroben Bedingungen werden Mercaptane (Fäkalgeruch, der dem von faulem Kohl entspricht) und später Hydrogensulfid (Zersetzungsgeruch ähnlich dem von faulen Eiern) freigesetzt. Diese Gase sind nicht nur äußerst unangenehm, sondern auch toxisch, und zwar schon in geringen Konzentrationen.
  • Es ist praktisch unmöglich, alle Mikroorganismen in einem Abwasserhaltetank abzutöten. Ein Grund hierfür liegt darin, dass in den Fäkalien des Menschen eine große Menge an Bakterien sowohl aerober als auch anaerober Art enthalten sind (10,2 E10 pro Gramm, Hill et al. 1971). Fäkalien werden langsam in Wasser gelöst und infizieren das Wasser über einen langen Zeitraum hinweg immer wieder neu. Andere Faktoren, welche eine antimikrobielle Wirkung inhibieren, sind die hohe organische Belastung und die Anwesenheit von gegen wirkenden Molekülen, wie z. B. Ammoniak. Deshalb liegen die von führenden Unternehmen eingesetzten Biozid-Konzentrationen weit über der minimalen inhibierenden Konzentration für fäkale Bakterien (siehe Tabelle 1). Traditionell hat man Formaldehyd als Konservierungsmittel und als Geruchsneutralisationsmittel verwendet. Alternativ kommen quaternäre Ammoniumsalze wie Bardac 22 (Dimethyldidecylammoniumchlorid) oder Arquad CB50 (Benzalkoniumchlorid) sowie andere Konservierungsmittel, wie Myacide AS (2-Brom-2-nitropropandiol), Tris-nitro und andere zur Verwendung. Diese Konservierungsmittel finden auch weite Verwendung, um Verbraucherprodukte vor Verderb zu schützen, und in Oberflächendesinfektionsreinigern.
  • Es gibt hinreichend Beweise dafür, dass zahlreiche, wenn nicht alle dieser häufig verwendeten Konservierungsmittel leicht und vollständig in der Umgebung abbaubar sind, insbesondere im Milieu einer Abwasserbehandlungsanlage. Die Mikroorganismen in Abwasserbehandlungsanlagen sind darauf spezialisiert, komplexe organische Moleküle, einschließlich Konservierungsmittel, abzubauen. Unglücklicherweise ist die Konzentration ein sehr wichtiger Faktor in der biologischen Abbaubarkeit von Konservierungsmitteln, und damit Abwasserorganismen die Konservierungsmittel abbauen können, muss die Konzentration der Konservierungsmittel unter dem minimalen inhibierenden Konzentrationsniveau liegen.
  • Ein "nicht-biozider" Weg zur Vermeidung von Gerüchen besteht darin, das Anaerobwerden des Systems durch Bereitstellen einer zusätzlichen Sauerstoffquelle, im Allgemeinen Nitrat, zu verzögern. Nitrate werden in Abwassersystemen breit eingesetzt, um Gerüche zu verhindern oder um das Vorhandensein von toxischen Gasen, wie Hydrogensulfid, zu verringern oder zu verhindern. Hydrogensulfid wird freigesetzt, wenn Bakterien Sauerstoff aus Sulfaten nutzen. Wenn das System anoxisch wird (gelöstes Sauerstoffgas ist aufgezehrt), nutzen die Bakterien Nitrat als Sauerstoffquelle. Wenn die Nitrate aufgezehrt sind, nutzen die Bakterien Sulfate, was zur Bildung von Hydrogensulfid führt. Die spezifische bakterielle Flora, Temperaturen, organische Belastung und die Zeit, bevor ein Tank geleert wird, beeinflussen die Geschwindigkeit, mit der das Nitrat und damit die Gesamtleistung des Deodorants aufgezehrt sind.
  • Die WO-A-9706834 offenbart eine trockene Nitrat-Deodorant-Zusammensetzung. Die DE-A-4328372 offenbart die Verwendung von Nitrat mit einem Konservierungsmittel und optional Alkoholen zur Geruchsbekämpfung.
  • Es wäre also wünschenswert, eine Deodorant-Zusammensetzung bereitzustellen, welche die Konzentration an Konservierungsmitteln minimiert und dadurch die biologische Abbaubarkeit maximiert, ohne dies mit einem Verlust an Leistung erkaufen zu müssen.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Es wird eine Deodorant-Zusammensetzung bereitgestellt, welche zur Minderung von übelriechenden Gasen in einem mit Abwasser in Beziehung stehenden Milieu, z. B. in einem Schmutzwasserhaltetank, verwendet werden kann. Die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfasst Nitrat in Kombination mit einem Konservierungsmittel, wie in Anspruch 1 definiert, wobei die Konzentration des Konservierungsmittels niedriger ist als die üblicherweise in Toiletten-Deodorants eingesetzte Konzentration, und zwar bei überraschend guter Deodorantleistung. Durch die Verwendung einer Konservierungsmittelkonzentration, die unter dem minimalen inhibierenden Konzentrationsniveau liegt, ist das Konservierungsmittel durch spezialisierte Abwassermikroorganismen besser biologisch abbaubar, verglichen mit den kommerziell erhältlichen Deodorant-Zusammensetzungen, die höhere Konservierungsmittelkonzentrationen aufweisen. Die Nitrat-Komponente in Einklang mit der vorliegenden Erfindung verbessert die Leistung der Zusammensetzung noch weiter, indem sie eine zusätzliche Sauerstoffquelle für die im Abwasser vorhandenen Bakterien liefert, wodurch die Bildung von Hydrogensulfid infolge bakterieller Sulfataufzehrung gemindert wird.
  • Verfahren zur Herstellung und Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen werden ebenfalls bereitgestellt und sind in den Ansprüchen 7 bzw. 13 definiert.
  • Weitere Aufgaben, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen in Verbindung mit der beigefügten zeichnerischen Darstellung.
  • KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
  • Die verschiedenen Vorteile der vorliegenden Erfindung werden für den Fachmann aus der Lektüre der nachfolgenden Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen und durch Bezugnahme auf die zeichnerische Darstellung erkennbar; in der Zeichnung zeigen:
  • 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung, welche zum Testen der Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet wird;
  • 2 einen Graphen, der die Testergebnisse einer Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung, gemessen mit einer Multi-Rea®-Einrichtung, zeigt;
  • 3 einen Graphen, der die Testergebnisse einer Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung, gemessen mit einem Sauerstoffgehaltmessgerät vom Typ Jenway® 9200, zeigt; und
  • 4 einen Graphen, der die Auswirkungen von Änderungen in der Konservierungsmittel-Komponente der Zusammensetzung zeigt.
  • DETAILBESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • Die erfindungsgemäßen Deodorant-Zusammensetzungen umfassen Nitrat in Kombination mit einem Konservierungsmittel, wie in Anspruch 1 definiert, wobei die Konzentration des Konservierungsmittels niedriger ist als die üblicherweise in Toiletten-Deodorants verwendeten Konzentrationen, und zwar bei überraschend guter Deodorant-Leistung. Durch die Verwendung einer niedrigeren Konservierungsmittelkonzentration ist das Konservierungsmittel durch Abwassermikroorganismen besser biologisch abbaubar, verglichen mit kommerziell erhältlichen Zusammensetzungen, die höhere Konservierungsmittelkonzentrationen aufweisen. Die Nitrat-Komponente in Einklang mit der vorliegenden Erfindung verbessert die Leistung der Zusammensetzung noch weiter, indem sie eine zusätzliche Sauerstoffquelle für die im Abwasser vorhandenen Bakterien liefert, wodurch die Bildung von Hydrogensulfid infolge bakterieller Sulfataufzehrung gemindert wird. Neben Nitrat und Konservierungsmittel kön nen die Zusammensetzungen in Einklang mit der vorliegenden Erfindung auch ein Tensid, einen Duftstoff, einen Farbstoff und ein Verdickungsmittel aufweisen. Ein Stabilisator in Form eines Glycols (Ethylen- oder Propylenglycol) oder einer Carbonsäure kann ebenfalls verwendet werden, um die Stabilität der Formulierung zu verbessern.
  • Bei den Nitrat-Komponenten der Zusammensetzungen in Einklang mit der vorliegenden Erfindung handelt es sich um die auf dem Fachgebiet bekannten Komponenten, im Wesentlichen wasserlösliche Nitratsalze einschließlich, jedoch nicht ausschließlich, Calcium, Natrium, Ammonium und Kalium. Calciumnitrat der Firma van Epenhuyzen wird bevorzugt. Die Konzentration des Nitrats ist in einem Bereich von 1 Gew.-% bis 40 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung angesiedelt, wobei ca. 10% bis ca. 20% bevorzugt sind.
  • Die Konservierungsmittel-Komponente der Zusammensetzungen in Einklang mit der vorliegenden Erfindung kann aus denjenigen ausgewählt sein, welche normalerweise auf dem Fachgebiet zur Verwendung kommen oder als aktive Inhaltsstoffe in Desinfektionsreinigern verwendet werden. Beispiele umfassen Bardac 22, erhältlich von Lonza, Myacyde AS von Knoll, Arquad CB50 von AKZO und Tris-nitro von Angus. Es wird eine Konservierungsmittelkonzentration von 0,3 Gew.-% bis 15 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung, bevorzugt ca. 1% bis ca. 7,5% verwendet. Im Besonderen kann Myacide AS verwendet werden bei einer Konzentration von ca. 0,5 Gew.-% bis ca. 3 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung, bevorzugt ca. 1% bis ca. 2%. Quaternäre Ammoniumsalze können in einem Bereich von 0,3% bis ca. 5%, bevorzugt von ca. 0,5% bis ca. 2% verwendet werden. Tris-nitro kann in einem Bereich von ca. 1% bis ca. 12%, bevorzugt in einem Bereich von ca. 4% bis ca. 10% verwendet werden. Es versteht sich, dass die bevorzugten Prozentbereiche auf allgemein üblichen Dosierungen von 50 bis 150 ml pro 10 l Haltetankkapazität basieren.
  • Für den Fachmann wird erkennbar sein, dass es Hunderte von Bioziden/Konservierungsmitteln (im vorliegenden Text austauschbar verwendet) gibt, welche für die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen Verwendung finden können, insbesondere solche, welche in Milieus leistungsfähig sind, die eine massive Zahl von Bakterien, eine hohe organische Belastung und die Gegenwart von Ammoniak aufweisen. Es kann also ein beliebiges geeignetes Biozid/Konservierungsmittel verwendet werden, wobei die Konzentration auf einem Niveau ist, bei dem das Biozid/Konservierungsmittel durch Abwassermikroorganismen biologisch abbaubar ist, zum Beispiel Alkohole wie 2-Brom-2-nitropropandiol (Myacide AS), Formaldehyd-Donoren wie 2-Hydroxymethyl-2-nitro-1,3-propandiol (Tris-nitro) und quaternäre Ammoniumsalze wie Alkylbenzyldimethylammoniumchlorid (Arquad CB50).
  • Es versteht sich, dass auch eine Kombination von Bioziden/Konservierungsmitteln verwendet werden kann.
  • Der für die vorliegende Erfindung verwendete Duftstoff kann eine beliebige, allgemein auf dem Fachgebiet eingesetzte Duftstoffzusammensetzung sein. So kann beispielsweise Citrus Super Strong 212063 von Drom verwendet werden; bevorzugt wird Pinolin F532.393 von Quest International verwendet. Es ist auch möglich, an Stelle eines Duftstoffes Chemikalien zu verwenden, welche auf dem Fachgebiet als "Geruchsbelästigung entgegenwirkende Agenzien" bekannt sind. Es wird erkennbar sein, dass die Duftstoffmenge von der Art der verwendeten Duftstoffzusammensetzung abhängt; im Allgemeinen sind jedoch ca. 0,5 Gew.-% bis ca. 5 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung ausreichend; bevorzugt werden ca. 0,5% bis ca. 2% verwendet. Ohne in theoretischer Hinsicht verbindlich sein zu wollen, wird davon ausgegangen, dass der Duftstoff die von den anaeroben Bakterien erzeugten Gerüche überdeckt.
  • Bei einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann auch ein Tensid verwendet werden, um den Duftstoff zu emulgieren. Ohne in theoretischer Hinsicht verbindlich sein zu wollen, wird davon ausgegangen, dass das Tensid hilft, die Ausscheidungs- oder Abprodukte aufzuschließen, und sie so zugänglicher für das Nitrat und das Konservierungsmittel macht. Das Tensid kann ein anionisches oder kationisches Tensid sein, wobei nichtionische Tenside wie Tween 20 oder cremofor von Bayer und Emulgin RT40 von Henkel bevorzugt werden. Die Tensideinsatzmenge ist in einem Bereich von ca. 0,1 Gew.-% bis ca. 5 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung angesiedelt, wobei ca. 0,5% bis ca. 1,5% bevorzugt sind.
  • Bei einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann ein Verdickungsmittel verwendet werden, welches im Allgemeinen in Abhängigkeit von der zur Verwendung kommenden Art von Konservierungsmittel gewählt wird. Beispielsweise kann Natrosol HHR von Hercules verwendet werden, wenn das eingesetzte Konservierungsmittel eine quaternäre Ammoniumverbindung ist, während ein Verdickungsmittel vom Typ Xanthanlösung, wie Rodopol G von Rhone Poulenc oder Keltrol RD von Kelco zum Einsatz kommt, wenn andere Konservierungsmittel verwendet werden. Ferner kann ein Lösungsmittel verwendet werden, um die Formulierung zu stabilisieren. Allgemein können Monopropylenglycol (MPG) oder Carbonsäuren verwendet werden, in einer Konzentration von ca. 0,2 Gew.-% bis ca. 10 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung. Ein Farbstoff, beispielsweise der nichtfärbenden Art, wie Blue JMT von Miliken, kann ebenfalls verwendet werden.
  • Für den Fachmann wird ohne weiteres erkennbar sein, dass die vorliegende Erfindung in verschiedenen mit Abwasser in Beziehung stehenden Milieus Verwendung finden kann, d. h. wo fluide Ab- oder Ausscheidungsprodukte nicht direkt in ein Abwasser- oder Kanalisationssystem geleitet werden. Die vorliegende Erfindung ist besonders geeignet für Schmutzwassertanks, z. B. in tragbaren und mobilen Toiletten und Freizeitfahrzeugen. Für den Fachmann wird ferner erkennbar sein, dass mit der Fachkenntnis auf dem einschlägigen Gebiet auf Basis der jeweiligen Anwendung eine wirksame Menge der erfindungsgemäßen Zusammensetzung bestimmt werden kann.
  • Die folgenden spezifischen Beispiele sollen die vorliegende Erfindung noch näher erläutern.
  • SPEZIFISCHES BEISPIEL 1
  • Es wurde eine besondere Formulierung für eine Chemikalientoilette hergestellt, und zwar mit den folgenden Inhaltsstoffen:
    Calciumnitrat (50%) 30%
    2-Brom-2-nitropropandiol (BNPD) 1,5%
    Duftstoff Pinolin 0,8%
    Tensid Emulgin RT40 0,75%
    Farbstoff Bleu 0,57%
    Verdickungsmittel Keltrol RD 0,3%
    Monopropylenglycol 1%
    Essigsäure (10%) 0,2%
    Weiches Wasser Rest
  • Es wurde eine Vormischung hergestellt durch Zusammengeben/Mischen von Duftstoff Pinolin, Tensid Emulgin RT40, Verdickungsmittel Keltrol RD und Monopropylenglycol. In einem anderen Becher wurden die Wasserphase, die Essigsäure, das weiche Wasser und das 2-Brom-2-nitropropandiol bis zur Homogenität gemischt. Sodann wurde die Vormischung zu der Wasserphase gegeben und mindestens 15 Minuten gemischt. Dann wurde Calciumnitrat (50%) hinzugegeben, und anschließend wurde der Farbstoff Quality Control Bleu hinzugefügt, um die Formulierung zu komplettieren.
  • Tabelle 1 zeigt die üblicherweise verwendete Konservierungsmittelkonzentration gegenüber der in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendeten Konservierungsmittelkonzentration.
  • Tabelle 1
    Figure 00080001
  • SPEZIFISCHES BEISPIEL 2
  • Die in dem spezifischen Beispiel 1 angegebene Formulierung wurde in einer tragbaren Toilette vom Typ Porta Potti® von Thetford getestet. Es wurde eine Dosierung von 120 ml des in dem spezifischen Beispiel 1 angegebenen Toilettendeodorants verwendet. Der Haltetank wurde 8 Stunden täglich mit einem Heizkissen erwärmt, um sommerliche Bedingungen zu simulieren. Die Toilette wurde vier Tage lang von männlichen Erwachsenen zum Ausscheiden von Harn und Kot verwendet. Die durchschnittliche Geruchsnote aus drei Tests während der Benutzung, erteilt von einem sechsköpfigen ausgebildeten Geruchs-Panel am Ende der Benutzungsdauer, betrug 2,7 auf einer 5-Punkte-Skala, worin:
    • 1 = angenehm
    • 2 = in Ordnung
    • 3 = akzeptabel
    • 4 = tolerierbar
    • 5 = nicht tolerierbar
  • Die durchschnittliche Geruchsnote, erteilt von einem siebenköpfigen Geruchs-Panel beim Entleeren der Toilette, betrug 2,8 auf der gleichen 5-Punkte-Skala.
  • SPEZIFISCHES BEISPIEL 3
  • Es wurde eine weitere besondere Formulierung hergestellt, und zwar mit den folgenden Inhaltsstoffen:
    Calciumnitrat (50%) 30%
    2-Hydroxymethyl-2-nitro-1,3-propandiol 6%
    Duftstoff Pinolin 0,8%
    Tensid Emulgin RT40 0,56%
    Farbstoff Bleu 0,64%
    Verdickungsmittel Keltrol RD 0,3%
    Monopropylenglycol 1%
    Weiches Wasser Rest
  • Es wurde eine Vormischung hergestellt durch Zusammengeben/Mischen von Duftstoff Pinolin, Tensid Emulgin RT40, Verdickungsmittel Keltrol RD und Monopropylenglycol. In einem anderen Becher wurden die Wasserphase, das weiche Wasser und das 2-Hydroxymethyl-2-nitro-1,3-propandiol bis zur Homogenität gemischt. Sodann wurde die Vormischung zu der Wasserphase gegeben und mindestens 15 Minuten gemischt. Dann wurde Calciumnitrat (50%) hinzugegeben, und anschließend wurde der Farbstoff Quality Control Bleu hinzugefügt, um die Formulierung zu komplettieren.
  • Diese Formulierung wurde zweimal in dem gleichen Test, wie oben für das spezifische Beispiel 2 beschrieben, verwendet. Die Ergebnisse für zwei Tests waren eine Geruchsnote von 2,7 während der Benutzung und eine Note von 3,3 beim Entleeren der Toilette.
  • SPEZIFISCHES BEISPIEL 4
  • Es wurde eine weitere besondere Formulierung hergestellt, und zwar mit den folgenden Inhaltsstoffen:
    Calciumnitrat (50%) 30%
    Arquad CB50 2,5%
    Duftstoff Pinolin 0,8%
    Natriumbicarbonat 0,66%
    Farbstoff Bleu 0,57%
    Natrasol 250 HHR (Hercules/Aqualon) 0,5%
    Akypo LF4 (Carbonsäure von Kao) 3%
    Tensid Emulgin RT40 0,75%
    Weiches Wasser Rest
  • Es wurde eine Vormischung hergestellt durch Zusammengeben/Mischen von Arquad CB50, Duftstoff Pinolin und Tensid Emulgin RT40. In einem anderen Becher wurden die Wasserphase, das weiche Wasser, Natriumbicarbonat und Natrasol 250 HHR (Hercules/Aqualon) bis zur Homogenität gemischt. Sodann wurde Akypo LF4 (Carbonsäure von Kao) zu der Wasserphase hinzugegeben und mindestens 15 Minuten gemischt; dann wurde die Vormischung hinzugegeben und 5 Minuten gemischt. Anschließend wurde Calciumnitrat (50%) hinzugegeben, um die Formulierung zu komplettieren.
  • SPEZIFISCHES BEISPIEL 5
  • Es wurden verschiedene Kombinationen (wässrige Lösungen) von Konservierungsmitteln und Nitrat verwendet, in dem Bestreben eine 10%ige Lösung von menschlichen Ausscheidungsprodukten unter kontrollierten Bedingungen zu deodorieren. Das Ausscheidungsprodukt bestand aus 1 Teil menschlicher Fäkalien gemischt mit 1,2 Teilen frischen Urin. 100 g des Ausscheidungsproduktes wurden mit 900 g Leitungswasser gemischt, um 1000 g einer (10%igen)-Ausscheidungsproduktlösung zu erhalten. Zu 100 ml dieses Abproduktes wurden 0,3 ml von verschiedenen Chemikalien gegeben und in eine 200 ml-Gaswaschflasche gegossen (1).
  • Nach Inkubation bei 29°C für 48 Stunden wurden die Headspace-Gase gemessen. Zum Zeitpunkt der Messung betrug die durchschnittliche Gastemperatur 24/25°C. Die Gase wurden aus dem Headspace durch eine MultiRea®-Einrichtung gepumpt. In dieser Einrichtung werden die Hydrogensulfid-Konzentration mit einer genauen elektrochemischen Zelle und die Mercaptane, ausgedrückt als VOC (flüchtiger organischer Kohlenstoff), mit einem Fotoionisationsdetektor gemessen. Der Korrekturfaktor für Mercaptane beträgt 0,6 (oder 60%), als Kalibrationsgas wurde Isobutylen verwendet.
  • 2 zeigt die Ergebnisse. Weil der Headspace eine Mischung von Gasen enthält, wird in den Graphen kein Korrekturfaktor verwendet, sondern die Rohdaten dargestellt. Das Ergebnis einer Hydrogensulfid-Minderung ist äußerst wichtig, weil diese Ergebnisse die spezifischsten sind. Die Daten zeigen eine gewisse (nichtlineare) Beziehung der Konzentration.
  • Die Wirkung von Kombinationen ist bemerkenswert und unerwartet gut, im Vergleich mit der Wirkung der einzelnen Komponenten. Für den Fachmann wird erkennbar sein, dass die spezifischen Ergebnisse von der spezifischen Kombination aus Fäkalien und Urin (Ausscheidungsprodukt-Kombination) und anderen Faktoren, wie Inkubationszeit und Temperatur, abhängen. Ähnliche Effekte wurden mit mehreren verschiedenen Arten von Ausscheidungsprodukten (von Männern, Frauen und Kindern) beobachtet.
  • SPEZIFISCHES BEISPIEL 6
  • In einem äquivalenten Test wie für das spezifische Beispiel 2 beschrieben wurde ferner die Konzentration an gelöstem Sauerstoff mit einem Sauerstoffgehaltmessgerät vom Typ Jenway® 9200 gemessen. Als Standard-Biozid wurde Formaldehyd verwendet. Der Blindwert versteht sich ohne Chemikalienzusatz.
  • Wie in 3 gezeigt, ist in Gegenwart wirksamer Konzentrationen von Konservierungsmittel und Nitrat die Atmung nicht wesentlich inhibiert. Auf dem Fachgebiet anerkannt ist, dass die Atmung einen der wichtigsten Faktoren in der Abwasserbehandlung und biologischen Abbaubarkeit darstellt.
  • SPEZIFISCHES BEISPIEL 7
  • In einem ähnlichen Test wie dem für das spezifische Beispiel 2 beschriebenen wurde ein quaternäres Ammoniumsalz (Arquad B50) für sich allein und in Kombination mit Calciumnitrat verwendet.
  • Wie in 4 gezeigt, ist zwar die Kombination deutlich besser als der Inhaltsstoff für sich, die erzielte Wirkung ist jedoch von der jeweils verwendeten Art des Konservierungsmittels abhängig. Die Resultate können auch in Abhängigkeit von der Art der Abprodukte, der Inkubationszeit und der Temperatur variieren.

Claims (18)

  1. Flüssige Deodorant-Zusammensetzung, umfassend ein Lösemittel, Nitrat und ein Konservierungsmittel, worin das Konservierungsmittel ca. 0,3 bis ca. 15 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung darstellt, worin das Konservierungsmittel ausgewählt ist aus der Gruppe, welche aus Alkoholen, Formaldehyd-Donoren und quaternären Ammoniumsalzen besteht, und worin das Nitrat ca. 1 bis ca. 40 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung darstellt.
  2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, worin das Nitrat Calciumnitrat ist.
  3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, worin die Zusammensetzung ferner ein Tensid umfasst.
  4. Zusammensetzung nach Anspruch 1, worin die Zusammensetzung ferner einen Duftstoff umfasst.
  5. Zusammensetzung nach Anspruch 1, worin die Zusammensetzung ferner ein Verdickungsmittel umfasst.
  6. Zusammensetzung nach Anspruch 1, worin die Zusammensetzung ferner einen Farbstoff umfasst.
  7. Verfahren zur Herstellung einer flüssigen Deodorant-Zusammensetzung, umfassend das Mischen eines Lösemittels, Nitrats und eines Konservierungsmittels, worin das Konservierungsmittel ca. 0,3 bis ca. 15 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung ausmacht, worin das Konservierungsmittel ausgewählt ist aus der Gruppe, welche aus Alkoholen, Formaldehyd-Donoren und quaternären Ammoniumsalzen besteht, und worin das Nitrat ca. 1 bis ca. 40 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung ausmacht.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, worin das Nitrat Calciumnitrat ist.
  9. Verfahren nach Anspruch 7, worin die Zusammensetzung ferner ein Tensid umfasst.
  10. Verfahren nach Anspruch 7, worin die Zusammensetzung ferner einen Duftstoff umfasst.
  11. Verfahren nach Anspruch 7, worin die Zusammensetzung ferner ein Verdickungsmittelumfasst.
  12. Verfahren nach Anspruch 7, worin die Zusammensetzung ferner einen Farbstoff umfasst.
  13. Verfahren zum Deodorieren eines Schmutzwasserhaltetanks, umfassend die Schritte von: a) Bereitstellen einer flüssigen Deodorant-Zusammensetzung, umfassend ein Lösemittel, Nitrat und ein Konservierungsmittel, worin das Konservierungsmittel ca. 0,3 bis ca. 15 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung ausmacht, worin das Konservierungsmittel ausgewählt ist aus der Gruppe, welche aus Alkoholen, Formaldehyd-Donoren und quaternären Ammoniumsalzen besteht, und worin das Nitrat ca. 1 bis ca. 40 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung ausmacht; b) Anwenden der Zusammensetzung von Schritt a) auf den Schmutzwasserhaltetank.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, worin das Nitrat Calciumnitrat ist.
  15. Verfahren nach Anspruch 13, worin die Zusammensetzung ferner ein Tensid umfasst.
  16. Verfahren nach Anspruch 13, worin die Zusammensetzung ferner einen Duftstoff umfasst.
  17. Verfahren nach Anspruch 13, worin die Zusammensetzung ferner ein Verdickungsmittel umfasst.
  18. Verfahren nach Anspruch 13, worin die Zusammensetzung ferner einen Farbstoff umfasst.
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