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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Koronaentladungsreaktorkammer zur Schadstoffzerstörung mit
mehreren inneren Elektroden, und betrifft ein damit in Beziehung
stehendes Verfahren zur Schadstoffzerstörung.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Das Hindurchtretenlassen eines schadstofftragenden
Gases durch eine Koronaentladungsstelle ist ein bekanntes Verfahren
zum Entfernen von Schadstoffen von dem Gas. Ein allgemeiner Überblick über diese
Technik wird in Puchkarev et al., „Toxic Gas Decomposition by
Surface Discharge",
Proceedings of the 1994 International Conf. on Plasma Science, 6.–8. Juni
1994, Santa Fe, New Mexico, Paper Nr. 1E6, Seite 88, gegeben. Eine
Korona-Schadstoffzerstörung
ist ebenso für
Flüssigkeiten
vorgeschlagen worden, wie in dir Anmeldung mit der Serial Nr. 08/295,959,
eingereicht am 25. August 1994, „Koronaquelle zum Erzeugen
einer Koronaentladung und Abwasserbehandlung mit Koronaentladung", offenbart, und
die auf Hughes Aircraft Company übertragen
wurde, die nunmehr als Hughes Electronics geschäftstätig ist.
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In einem in Yamamoto et al., „Decomposition of
Volatile Organic Compounts by a Packed Bed Reactor and a Pulsed-Corona
Plasma Reactor", Non-Thermal
Plasma Techniques for Pollution Control, NATO ASI Series Band G34
Teil B, herausgegeben von B. M. Penetrante und S. E. Schultheis,
Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 1993, Seiten 87–89, beschriebenen
System, werden kurze Hochspannungspulse von etwa 120–130 Nanosekunden
Dauer auf den Mittelleiter eines koaxialen Koronareaktors gegeben,
durch den Gas strömt.
Jeder Puls erzeugt eine Koronaentladung, die von dem Mitteldraht
ausgeht und das Innenvolumen des Reaktors mit energetischen Elektronen
von etwa 5–10
keV flutet. Ein ähnliches
System ist im Patent Nr. 4,695,358 beschrieben, bei dem Pulse einer
positiven Gleichspannung einer Gleichvorspannung überlagert
werden, um eine Strahlkorona zum Entfernen von SOx und NOx von einem Gasstrom zu erzeugen. Bei den
ausgewählten
Reaktorgeometrien ist es notwendig, sehr kurze Pulse zu übermitteln,
um eine Unterbrechung des Lichtbogens zwischen den Elektroden und
demzufolge eine Beschädigung
zu vermeiden. Die pulsbildende Schaltung verliert etwa die Hälfte der
von einer Hochspannungsversorgung kommenden Leistung in einem Dämpfungswiderstand,
und zusätzliche
Energie wird in einer doppelten Funkenstrecke vergeudet. Darüber hinaus
muss die kapazitive Last des koaxialen Koronareaktors geladen werden.
Diese Ladungsenergie ist typischerweise viel größer als die Energie, die tatsächlich in
der Koronareaktion gebraucht wird, und zerfällt nach jedem Puls einfach
in Wärme
ohne Beitrag zu der Schadstoffzerstörung.
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Eine einzelne koaxiale innere Elektrode,
die entlang der Kammer zentriert ist, ist in der Lage, radial elektrische
Feldlinien zu erzeugen, die auf den inneren Oberflächen des
Dielek trikums relativ gleichmäßig Ladungen
induzieren. Ein Nachteil der koaxialen inneren Elektrode ist jedoch,
dass sie innerhalb der Kammer strukturell nicht gehalten ist und
von den Enden der Kammer her aufgehängt werden muss. Darüber hinaus
wird, wenn die innere Elektrode mit einer elektrischen Hochspannungsenergie
beaufschlagt wird, eine große
Menge an Wärme
erzeugt. Die koaxiale innere Elektrode ist nur von einem Abgas umgeben
und kann somit überhitzt
werden und nach einer längeren
Aussetzung einer hohen Temperatur ausbrennen.
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Ein ähnlicher Ansatz, jedoch mit
einer unterschiedlichen Reaktorgeometrie, ist in Rosocha et al., „Treatment
of Hazardous Organic Wastes Using Silent-Discharge Plasmas", Non-Thermal Plasma Techniques
for Pollution Control, NATO ASI Series Band G34 Teil B, herausgegeben
von B. M. Penetrante und S. E. Schultheis, Springer-Verlag Berlin Heidelberg,
1993, Seiten 79–80,
eingeschlagen worden, bei dem die Koronaentladung zwischen parallelen
Platten erfolgt. Dieses System leidet ebenso an einer schwachen
spezifischen Energie auf Grund einer ineffizienten Pulsbildung und
fehlender Wiedergewinnung der Reaktorladungsenergie.
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Ein Blockschaltbild einer generischen
Koronaentladungsvorrichtung zur Schadstoffzerstörung ist in 1 dargestellt. Ein Koronaentladungsreaktor 102 nimmt
schadstofftragendes Abgas 112 von einem Motor 106 durch
eine Einlassleitung 108 auf, behandelt das Abgas und entlädt das behandelte
Abgas 114 durch eine Auslassleitung 110. Die hauptsächlichen
Schadstoffe in dem Abgas 112 von dem Motor 106 umfassen
typischerweise verschiedene Formen von Stickstoffoxiden (NOx), Kohlenwasserstoffen (HC) und Kohlenstoffmonoxid
(CO). HC und CO werden als Schadstoffe mit hohem Energieniveau betrachtet,
die oxidiert werden können,
um Wasser (H2O) und Kohlendioxid (CO2) zu erzeugen. NOx-Verbindungen werden
als Schadstoffe mit niedrigem Energieniveau betrachtet und müssen Energie
absorbieren, um zu harmlosen zweiatomigen Stickstoff (N2)
und Sauerstoff (O2) reduziert zu werden.
Wenn eine Spannungsquelle 104 den Koronaentladungsreaktor 102 mit
Hochspannungspulsen versorgt, werden HC's oxidiert, um zu H2O
und CO2 zu werden, während CO oxidiert wird, um
zu CO2 zu werden. An jedem Spannungspeak
wird eine Koronaentladung innerhalb des Reaktors 102 emittiert,
die freie Radikale erzeugt, die HC oxidieren, um CO2 und
H2O zu erzeugen, und CO, um CO2 zu
erzeugen. Allgemein sind Hochspannungspulse im Bereich von etwa 10–15 kV sehr
effektiv bei der Zerstörung
von HC und CO, wogegen Niederspannungspulse für die Reduktion von NOx besser geeignet sind.
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EP-A-0578863 offenbart einen Koronaentladungsreaktor
zur Schadstoffzerstörung,
mit:
einem Dielektrikum, das eine äußere Oberfläche und eine innere Oberfläche aufweist,
die eine Reaktorkammer definiert;
einer sich bezüglich der
inneren Oberfläche
des Dielektrikums außerhalb
befindlichen äußeren Elektrode;
einer
Mehrzahl von inneren Elektroden innerhalb der Reaktorkammer; und
einer
Spannungsquelle, die so verbunden ist, dass jede innere Elektrode
mit elektrischer Energie versorgt ist, um Koronaentladungen mit
zeitlich sich ändernden
elektrischen Feldlinienbildern innerhalb der Reaktorkammer zu erzeugen.
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ZUSAMMENFASSENDE
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung stellt
einen Koronaentladungsreaktor zur Schadstoffzerstörung wie hiernach
im Anspruch 1 beansprucht bereit.
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Die inneren Elektroden sind räumlich voneinander
getrennt und vorzugsweise gleichmäßig entlang der inneren Oberfläche eines
Dielektrikums angeordnet, das die Reaktorkammer definiert. Dies
erleichtert einen schnellen zyklischen Umlauf der Koronaentladung
durch die Kammer hindurch und das Erzeugen relativ gleichmäßig verteilter
Koronaentladungen. In einer Ausgestaltung werden zwei innere Elektroden
mit jeweiligen außerphasigen
gepulsten sinusförmigen
Spannungs-Wellenformen betrieben, um eine relativ gleichmäßige Verteilung
des elektrischen Feldes über
jeden Zyklus zu erhalten. In einer weiteren Ausgestaltung werden
die Spannungspulse nacheinander zu jeder der inneren Elektroden übertragen,
derart, dass zu jedem Zeitpunkt nur eine innere Elektrode geladen
ist. Alle inneren Elektroden werden sequenziell innerhalb jeder
Pulswiederholungsperiode geladen, um elektrische Felder mit hoher
Intensität
zu erzeugen, die relativ gleichmäßig in dem Gesamtvolumen
der Reaktorkammer verteilt sind.
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Diese und weitere Merkmale und Vorteile
der Erfindung werden für
Fachleute aus der folgenden detaillierten Beschreibung in Verbindung
mit der beigefügten
Zeichnung ersichtlich, in der:
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
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1,
wie bereits oben beschrieben wurde, ein Blockschaltbild einer herkömmlichen
Koronaentladungsvorrichtung zur Schadstoffzerstörung ist;
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2a eine
Schnittansicht eines Koronaentladungsreaktors ist, der zwei gegenüberliegende
innere Elektroden aufweist, mit einem Spannungsmaximum an der ersten
Elektrode und einer Spannungsnull an der zweiten Elektrode;
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2b eine
Schnittansicht desselben Reaktors wie in 2a ist, jedoch mit einem Spannungsmaximum
an der zweiten inneren Elektrode und einer Spannungsnull an der
ersten;
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3 ein
Spannungs-Zeit-Diagramm für eine
typische Spannungs-Wellenform ist, die von der Puls-Spannungs-Quelle
in 2a und 2b erzeugt wird;
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4a eine
Schnittansicht eines Koronaentladungsreaktors ist, der drei innere
Elektroden aufweist, die voneinander gleich beabstandet sind, wobei
nur die erste Elektrode mit einem Puls beaufschlagt ist;
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4b eine
Schnittansicht desselben Reaktors wie in 4a ist, wobei jedoch die zweite Elektrode über eine
Pulsverzögerungsschaltung
mit einem Puls beaufschlagt ist;
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4c eine
Schnittansicht desselben Reaktors wie in 4a ist, wobei jedoch die dritte Elektrode über zwei
Puls verzögerungsschaltungen
in Reihe mit einem Puls beaufschlagt ist;
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5 eine
Schnittansicht eines Koronaentladungsreaktors mit zwei inneren Elektroden
in einer kreisförmigen
Reaktorkammer ist;
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6 eine
Schnittansicht eines Reaktors ähnlich
zu 5 ist, jedoch mit
drei inneren Elektroden; und
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7 ein
Blockschaltbild eines Automobils ist, das einen Reaktor mit mehreren
inneren Elektroden in Übereinstimmung
mit der Erfindung aufweist, um Motorenabgase zu behandeln.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die mehreren Nachteile der oben beschriebenen
koaxialen inneren Elektrode können
vermindert werden, indem eine außerachsige paraxiale innere
Drahtelektrode in Berührung
mit einer inneren Oberfläche
des Dielektrikums angeordnet wird, wie in EP-A-0744802, entsprechend
USSN 08/450,449, eingereicht am 25. Mai 1995, „Vorrichtung zur Zerstörung gasförmiger Schadstoffe
und Verfahren, das eigenresonante Koronaentladung verwendet", beschrieben wird,
und die auf Hughes Aircraft Company übertragen wurde, die nunmehr
als Hughes Electronics geschäftstätig ist.
Während
die außerachsige
innere Elektrode mit einer mechanischen Halterung und Wärmedissipation
durch das Dielektrikum versehen ist, sind die elektrischen Feldlinien,
die von der inneren Elektrode ausgehen, ungleichmäßig innerhalb
der Reaktorkammer beabstandet, was eine ungleichmäßige Verteilung
der induzierten elektrischen Ladungen auf der inneren di elektrischen
Oberfläche verursacht.
Da das Laden mit unterschiedlichen Intensitätsgraden innerhalb der Reaktorkammer
erfolgt, werden die Schadstoffe in einem Abgas, das durch die Kammer
hindurchtritt, nicht gleichmäßig behandelt.
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Die vorliegende Erfindung stellt
einen Koronaentladungsreaktor zur Schadstoffzerstörung mit zwei
oder mehr inneren Elektroden bereit, um elektrische Felder von unterschiedlichen
inneren Elektroden aus zu erzeugen, was in einer relativ gleichmäßigen Erzeugung
von Koronaentladungen durch die Reaktorkammer hindurch resultiert.
Eine Zeittrennung zum Laden jeder der inneren Elektroden in einer
zyklischen Reihenfolge wird durch zumindest eine Zeitverzögerungsschaltung
erreicht, die entweder eine Phasenverzögerungsschaltung oder eine Pulsverzögerungsschaltung
sein kann.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung mit zwei inneren Elektroden ist in 2a und 2b dargestellt, die dieselbe Schnittansicht
eines Reaktorsystems mit einer Phasenverzögerungsschaltung zeigen, jedoch
mit unterschiedlichen elektrischen Feldlinienbildern zu unterschiedlichen
Zeitpunkten. Eine Hochspannungsquelle 34 steuert eine erste
und zweite paraxiale innere Elektrode 36 und 38 mit
einer typischen Spannungs-Wellenform an, die in 3 gezeigt ist. Es ist bevorzugt, wenn
die Spannung eine im Wesentlichen sinusförmige Wellenform 40 aufweist,
die durch im Wesentlichen rechteckige periodische Pulse 42 moduliert
ist. Die Signaleigenschaften, die für die Erfindung am bedeutendsten
sind, sind die Spannungsamplitude, die Pulsbreite t, die Pulswiederholungsperiode
T und die Oszillationsfrequenz. Die Spannungsamplitude, die von
der Puls-Spannungsquelle 34 erzeugt wird, ist vorzugsweise
im Bereich von etwa 5–15
kV, um eine Koronaentladung zu erzeugen. Die mittlere Leistung der
pulsmodulierten sinusförmigen
Spannungs-Wellenform und entsprechend die mittlere Leistung der resultierenden
Koronaentladung kann durch Änderung
irgendeiner der relevanten Signaleigenschaften eingestellt werden,
so wie t und T, deren Verhältnis zueinander
als der Pulsarbeitszyklus definiert ist. Das in 2a und 2b dargestellte
Ausführungsbeispiel
ist ebenso auf ein Koronaerzeugungssystem anwendbar, das eine kontinuierliche-Welle-Spannungsquelle
verwendet.
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Die inneren Elektroden sind auf der
inneren Oberfläche 46 eines
hohlförmigen
Dielektrikums 48 angeordnet, das die Reaktorkammer 44 definiert.
Die inneren Elektroden sind vorzugsweise an der inneren Oberfläche des
Dielektrikums entweder durch Bonden oder durch Metalldampfabscheidung
angebracht, um für
eine Wärmedissipation
und mechanische Halterung zu sorgen. Es ist bevorzugt, wenn die Reaktorkammer
einen hexagonalen Querschnitt für eine
starke strukturelle Integrität
und für
eine dichte Packung von ggf. mehreren Kammern aufweist. Die beiden
inneren Elektroden 36, 38 sind vorzugsweise entlang
gegenüberliegender
Scheitel der Reaktorkammer 44 angeordnet. Das Dielektrikum 48 weist eine äußere Oberfläche 52 auf,
die von einer leitenden Schicht eingeschlossen ist, die eine äußere Elektrode 50 bildet.
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Der Masseknoten 54 der Puls-Spannungsquelle 34 ist
mit der äußeren Elektrode 50 verbunden;
ihr Spannung tragender Knoten 56 ist mit der ersten inneren
Elektrode 36 direkt und mit der zweiten inneren Elektrode 38 über eine
Verzögerungsschaltung 58 verbunden.
In der Konfiguration mit zwei inneren Elektroden erzeugt die Verzögerungsschaltung 58 vorzugsweise
eine Phasenverzögerung,
so dass Spannungspeaks unterschiedliche innere Elektroden zu unterschiedlichen
Zeiten erreichen.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird
die Phasenverzögerung
auf etwa entweder 90° oder
270° der
Oszillationsfrequenz gesetzt. In 2a ist,
wenn die erste innere Elektrode 36 mit der maximalen positiven
Spannung der Spannungsquelle 34 angesteuert wird, die zweite
innere Elektrode 38 auf Null-Spannung, wenn die Phasenverzögerungsschaltung 58 entweder
eine 90°-
oder eine 270°-Phasenverzögerung erzeugt.
Das elektrische Feld zu dieser Zeit ist in 2a durch Feldlinien 51 dargestellt.
Dieses elektrische Feldlinienbild induziert ungleichmäßig verteilte
negative Oberflächenladungen 53 auf
den inneren Oberflächen
des Dielektrikums 48, wobei sich eine größere Ladungskonzentration näher bei
der erregten inneren Elektrode 36 befindet.
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In 2b,
die das elektrische Feldlinienbild, dargestellt durch die Feldlinien 55 in
der Reaktorkammer, ausgehend von 2a nach
einem Zeitintervall zeigt, das zu etwa 90° für eine 90°-Phasenverzögerungsschaltung oder zu 270° für eine 270°-Phasenverzögerungsschaltung äquivalent
ist, ist die Spannung an der ersten inneren Elektrode 36 Null,
während
die zweite innere Elektrode 38 die maximale positive Spannung
erreicht hat.
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Das Spannungsbild wird sich alle
360° für die Dauer
des Pulses wiederholen. Wenn die Spannung an einer der beiden inneren
Elektroden auf einem negativen anstatt auf einem positiven Maximum
ist, ist die andere Elektrode auf Nullspannung. Die Richtungen der
elektrischen Feldlinien 53 würden somit entgegengesetzt
zu den in 2a und 2b gezeigten sein, was in
positiven anstelle von negativen Oberflächenladungen auf der inneren
dielektrischen Oberfläche 46 resultiert.
Mit den alternierenden elektrischen Feldlinienbildern der 2a und 2b wird die zeitgemittelte Ladung innerhalb
der Reaktorkammer 44 somit relativ gleichmäßig über jede
sinusförmige
Periode verteilt. Wenn ein schadstofftragendes Gas durch die Reaktorkammer
fließt,
werden unterschiedliche Teile des Gases einer relativ gleichmäßig verteilten Koronaentladung
innerhalb jedes Ladungszyklus unterworfen, woraus eine gründlichere
Behandlung der Schadstoffe resultiert.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist die durch die Verzögerungsschaltung 58 eingeführte Verzögerung länger als
die Pulsbreite, so dass die Schaltung eher als Pulsverzögerungs- als als Phasenverzögerungsschaltung
betrachtet werden kann. Das Intervall zwischen aufeinanderfolgenden
Pulsen ist zumindest gleich und vorzugsweise größer als eine einzelne Pulsbreite,
und die Verzögerung
ist so gewählt,
dass der verzögerte
Puls innerhalb dieses Intervalls gesetzt wird, so dass ein Puls
zu einer Zeit nur zu einer der inneren Elektroden 36, 38 in
zyklischer Reihenfolge gesendet wird. In diesem Ausführungsbeispiel
ist der Pulsarbeitszyklus vorzugsweise nicht größer als 1/2. Die zeitgemittelten
Ladungen würden
relativ gleichmäßig über jede
Pulswiederholungsperiode verteilt. Während das vorherige Ausführungsbeispiel
mit einer Phasenverzögerungsschaltung
auf Puls-modulierte oder kontinuierliche-Welle sinusförmige Spannungs-Wellenformen anwendbar
ist, ist dieses Ausführungsbeispiel
mit einer Pulsverzögerungsschaltung
auf Puls-Wellenformen anwendbar als auch auf Puls-modulierte sinusförmige Wellenformen.
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Der Reaktor kann mehr als zwei innere
Elektroden verwenden, so wie der Reaktor in 4a–4c mit drei inneren Elektroden,
bei denen Elektroden 62, 64 und 70 an
alternierenden inneren Scheiteln einer hexagonalen Entladungskammer 74 vorgesehen sind.
Es ist bevorzugt, wenn Pulsverzögerungsschaltungen
verwendet werden, um Pulse zeitlich einzeln zu den drei inneren
Elektroden zu senden. Eine Puls-Spannungsquelle 60 ist
direkt mit der ersten Elektrode 62 und über eine erste Pulsverzögerungsschaltung 66 mit
der zweiten inneren Elektrode 64 verbunden. Eine zweite
Pulsverzögerungsschaltung 86 ist
in Reihe mit der ersten Pulsverzögerungsschaltung 66 verbunden
und führt
Pulse von der Spannungsquelle 60 zu der dritten inneren
Elektrode 70 zu; die äußere Elektrode 72 ist
geerdet. Die Puls-Spannungsquelle
erzeugt vorzugsweise eine Puls-modulierte sinusförmige Spannungs-Wellenform,
wie in 3 gezeigt. Um
die Pulse zeitlich zu trennen, so dass nur eine innere Elektrode
zu einem Zeitpunkt erregt wird, sollte der Arbeitszyklus (t/T) nicht
größer als
1/3 sein. Wenn der Arbeitszyklus auf etwa 1/3 gesetzt wird, sollten
die Verzögerungsschaltungen 66, 68 jeweils
eine Pulsverzögerung
erzeugen, die gleich t ist, um die Ankunft jedes Pulses bei jeder
der inneren Elektroden in sequenzieller Reihenfolge zeitlich genau
abzustimmen. 4a veranschaulicht
das elektrische Feldlinienbild, wenn ein erster Puls direkt zu der
ersten Elektrode 62 gesendet wird. Da die erste und zweite
Pulsverzögerungsschaltung 66, 68 die
Ankunft des Pulses zu der zweiten und dritten inneren Elektrode 64, 70 jeweils
verzögert,
sind diese zu dieser Zeit auf der Spannung Null.
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Nach einer Zeitverzögerung von
t erreicht der Puls die zweite innere Elektrode 74, nachdem
er durch die erste Pulsverzögerungsschaltung 66 hindurchgetreten
ist, was die zweite innere Elektrode 64 veranlasst, ein
elektrisches Feldlinienbild wie in 4b dargestellt
zu erzeugen. Zu dieser Zeit wird kein Puls zur ersten und auch nicht
zur dritten inneren Elektrode 62 und 70 übertragen.
Nach einer weiteren Zeitverzögerung
t hat der Puls die erste und zweite Pulsverzögerungsschaltung 66, 68 durchlaufen
und erreicht die dritte innere Elektrode 70, was diese
veranlasst, ein elektrisches Feldlinienbild wie in 4c dargestellt zu erzeugen. Wenn der
erste Puls aufgehört
hat, die dritte innere Elektrode 70 anzusteuern, überträgt die Spannungsquelle 60 einen zweiten
Puls zu der ersten inneren Elektrode 72, wodurch ein weiterer
Zyklus einer Ansteuerung jeder der drei inneren Elektroden nacheinander
startet. Daher sind die zeitgemittelten elektrischen Feldlinienbilder,
die durch die drei inneren Elektroden 62, 64, 70 erzeugt
werden, relativ gleichmäßig durch
die Reaktorkammer 74 hindurch über eine einzelne Pulswiederholungsperiode
T verteilt. Da die inneren Elektroden nur 120° voneinander beabstandet sind,
würde die
Koronaentladung innerhalb der Reaktorkammer gleichmäßiger als
bei dem Reaktor mit zwei inneren Elektroden in 2a–2b über jede Pulswiederholungsperiode
sein.
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Für
einen Koronaentladungsreaktor, der mehr als zwei innere Elektroden
verwendet, können auch
kürzere
Verzögerungen
verwendet werden, die es ermöglichen,
dass mehr als eine Elektrode gleichzeitig mit Pulsen beaufschlagt
wird. Jedoch werden Zeitpunkte existieren, an denen zwei oder mehr
innere Elektroden nahezu die gleiche Spannung besitzen, was Oberflächen gleichen
Potenzials erzeugt, die die elektrischen Feldintensitäten reduzieren. Nichtsdestoweniger
kann die Phasenverzögerungsschaltung
noch zyklische elektrische Feldlinienbilder erzeugen, die relativ
gleichmäßige zeitgemittelte
Koronaentladungen durch die Reaktorkammer hindurch erzeugen.
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Die Konfiguration mit mehreren inneren Elektroden
ist ebenso auf Reaktorkammern mit kreisförmigen Querschnitten anwendbar,
wie in 5 und 6 dargestellt ist. In 5 sind zwei innere Elektroden 76 und 78 etwa
180° voneinander
an der inneren Oberfläche 80 eines
kreisförmigen
dielektrischen Zylinders 82 angeordnet. Die inneren Elektroden 76 und 78 verlaufen
im Wesentlichen parallel zueinander entlang der Länge des
Zylinders 80. In 6 sind drei
innere Elektroden 84, 86 und 88 um etwa
120° voneinander
getrennt und verlaufen ebenso im Wesentlichen parallel. Zusätzliche
innere Elektroden können
ebenso auf der inneren dielektrischen Oberfläche vorgesehen sein, um die
elektrischen Feldlinienbilder gleichmäßiger zu verteilen.
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Die vorliegende Erfindung ist auf
eine Schadstoffbehandlung unter Verwendung von Koronaentladung in
Automobilen anwendbar, um strenge Luftqualität-Standards zu erfüllen. In 7 weist ein Automobil 90 eine
Verbrennungsmaschine 92 auf, die ein schadstofftragendes
Abgas erzeugt, das durch eine Motorabgasleitung 96 zu einem
Koronaentladungsreaktor 94 mit mehreren inneren Elektroden befördert wird,
der die Schadstoffe in dem Abgas behandelt und das behandelte Gas
an die Atmosphäre durch
einen Auspuff 98 freigibt. Der Reaktor 94 kann irgendeine
der in 2a–2b, 4a–4c, 5 und 6 gezeigten
und oben beschriebenen Konfigurationen aufweisen.
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Während
mehrere veranschaulichende Ausführungsbeispiele
der Erfindung gezeigt und beschrieben wurden, werden sich den Fachleuten
zahlreiche Abwandlungen und alternative Ausführungsbeispiele erschließen. Solche
Abwandlungen und alternative Ausführungsbeispiele sind beabsichtigt
und können
gemacht werden, ohne den Rahmen der Erfindung, wie sie in den beigefügten Ansprüchen definiert
ist, zu verlassen.