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Verfahren und Vorrichtung zur elektrostatischen Aufladung und Abscheidung
von Masseteilchen, insbesondere zur Luft und Abgasreinigung mittels metastabiler
Ionen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur elektrostatischen
Aufladung und Abscheidung von Masseteilchen, insbesondere zur Luft bzw. Abgasreinigung
mittels metastabiler Ionen, wobei die abzuscheidenden blasse teilchen elektrostatisch
aufgeladen und in einer Abscheide.*ammer abgeschieden werden.
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Zur Entstaubung von Gasen ist bekannt, sogenannte Elektrofilter zu
benutzen, die dem Prinzip nach einen Zylinder- oder Plattenkondensator darstellen,
wobei zwischen den Feldelektroden eine möglichst dicht unter der Durchschlaggrenze
liegende Gleichspannung von etwa 30 - 70 kV und mehr liegt, die aus dem Wechsel-
bzw. Drehstromnetz durch Hochspannungstransformatoren und Gleichrichter erzeugt
wird. Die negative Seite des Gleichrichterausgangs ist mit der Sprühelektrode (Ausströmer)
verbunden,
während der positive, an der Sammel- oder Niederschlagselektrode liegende Pol der
Gleichspannungsquelle geerdet ist.
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Der Rohgasstrom wird zwischen den Elektroden hindurchgeleitet; die
mitgeführten Staubteilchen laden sich dabei zum weitaus überwiegenden Teil negativ
auf und wandern zur positiven Sammelelektrode. Dort geben sie ihre Ladung ab und
werden abgeschieden. In der Praxis stehen jedoch der Erreichbarkeit höchster Abscheidegrade
erhebliche Schwierigkeiten der verschiedensten Art entgegen. Einerseits wird die
Feldstärke durch die Durchschlagsspannung zwischen den Elektroden begrenzt. Die
Feldstärke und die Durchschlagsspannung sind in komplexer Weise auch noch von der
Beschaffenheit der ElektrodenoberEläche abhängig, ferner von der Raumladung der
Rohgaszusammensetzung und dem Rohgaszustand, sowie der Rohgasfeuchte der Staubladung
des Rohgases, der Art, Größe und Form der Staubteilchen und von verschiedenen weiteren
nur schwer erfaßbaren Einflußgrößen.
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Die dynamische Viskosität, eine Funktion von Rohgaszusammensetzung
und Temperatur ist praktisch nicht zu beeinflussen, sondern z.B. in Kraftwerken
durch den Brennstoff, den Luft überschuß und die Abgastemperatur festgelegt.
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Es hat sich gezeigt, daß sich mit dieser bekannten Methode der Gasreinigung,
auch wenn hochfrequent pulsierender Gleichstrom
zur Anwendung kommt,
nur ein Abscheide- bzw. Reinigungseffekt erzielen läßt, der relativ niedrig ist.
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Wenn die Abgase zudem stark mit S02 beladen sind, was insbesondere
der Fall ist, wenn Heizkessel mit Öl betrieben werden, so zeigt sich, daß mit den
heute bekannten Einrichtungen und Methoden nur ca. 8 - 15Só des S02 abgeschieden
werden können, während der größere Rest in die Atmosphäre gelangt und wesentlich
zur Luftverschmutzung beiträgt.
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Hier Abhilfe zu schaffen, ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
d.h. es sollen ein Verfahren und eine Vorrichtung geschaffen werden mit denen sich
wesentlich bessere Reinigungsgrade erzielen lassen und bei deren Weiterbildung sich
auch Verschmutzungsanteile, wie N20, NO, N02, insbesondere aber auch S02 angenähert
bis auf 1002; entfernen lassen.
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Diese Aufgabe ist mit einem Verfahren der genannten Art gelöst, das
nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß zwischen zwei Hochspannungselektroden
ein Plasma aus metastabilen Ionen erzeugt und dieses Plasma zusammen mit dem zu
reinigenden unpolarisierten bzw. gegenüber den metastabilen Zonen niedriger polarisierten
Gas- bzw.
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Luftstrom in eine elektrostatisch polarisierte Abscheidekammer geleitet
wird, in der die durch die Polarisationsunterschiede zwischen den metastabilen Zonen
und den abzuscheidenden Teilchen verursachte Longitudinaloscillation
der
metastabilen Ionen polarisierten Masseteilchen niederschlagen und ausgetragen werden,
wobei die Luft bzw. das Gas in der Abscheidekammer auf einer Temperatur gehalten
werden, bei der kein sichtbares Licht ausgestrahlt wird.
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Diese metastabilen Ionen werden dabei von einem sogenannten Plasmagenerator
erzeugt, und es können für die Erzeugung derartiger metastabiler Ionen folgende
Plasmen verwendet werden: Kalte Plasmen Hybride Plasmen und Thermale Plasmen, wobei
das Kaltplasma bei Glühentladungen, das Ilybridplasma durch Koronaentladungen und
das Thermoplasma durch Lichtbogen mit Temperaturen von 5000 bis 50 000 °K entsteht.
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Dem erfindungsgemäßen Vorschlag liegen folgende Prinzipien zugrunde:
Wenn man zu den Plasmen im Plasma generator elektrische Spanmlngen gegen Erde gibt
und wenn dann das Plasma aus dem Generator geblasen wird, bildet sich hinter dem
Generator eine Konzentration von unpolaren metastabilen Ionen, deren Existenz nicht
nur durch die elektrische spannung gegen Erde bedingt ist sondern auch durch die
absolute Temperatur der metastabilen Ionen. Es spielt dabei keine Rolle, welche
Temperatur im Plasmagenerator herrscht,
jedoch ist die Temperatur
hinter dem Generator ein wesentlicher Parameter.
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Die absolute Temperatur hinter dem Generator, d.h. in der Abscheidekammer
muß nämlich derart sein, daß die elektrische Leitfähigkeit des Gases minimal bzw.
der elektrische Widerstand im Gas maximal,+d.h. allgemein, die Temperatur hinter
dem Plasmagenerator muß auf einer derartigen llöhe gehalten werden, daß das Gas
kein sichtbares Licht ausstrahlt. Die erzeugten metastabilen Ionen sind unipolar,
und die Polarität dieser metastabilen Ionen entspricht der elektrischen Spannung,
unter der das Plasma erzeugt wurde.
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Wenn sich diese metastabilen Ionen nicht oder niedriger polarisierter
Teilchen nähern, dann führen die metastabilen Ionen eine Longitudinaloscillation
aus, welche zu einer Ubertragung der elektrischen Ladung von den metastabilen Ionen
auf die Staubteilchen führt, die dadurch ebenfalls eine höhere elektrische Spannung
gegen Erde erhalten, welche genau so hoch steigt, wie die elektrische Spannung der
metastabilen Ionen.
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Die elektrostatische, longitudinale Oscillation zwischen den metastabilen
Ionen und ihrer Umgebung hat eine sehr holme frequenz. Sie beträgt 1012 bis 1018
filz. Theoretisch kann sie bis zu 1023 Hz betragen. Das elektrische Potential der
metastabilen Ionen gegen Erde ist das gleiche, + ist
wie das der
Stromzufuhr und kann bis zum theoretisch maximal möglichen Wert gegen Erde beliebig
erhöht werden.
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FiLr die eigentliche Abscheidung, d.h., für die Abscheidekammer kann
jeder Typ der bekannten elektrostatischen Luftreiniger benutzt werden.
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Das gleiche erfindungsgemäße Prinzip der Erzeugung eines Plasmas aus
metastabilen Ionen kann unter Ausnutzung der Longitudinaloscillation auch beispielsweise
zur Beschleunigung chemischer Reaktionen zwischen Gasphasen, zwischen Gas- und Festphase
und Gas- Flüssigphase ausgenutzt werden, d.h. zur Plasmasynthese, aber beispielsweise
auch zur Farbauftragung.
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Für die hier insbesondere angesprochene Gas- bzw. Luftreinigung besteht
der Vorteil der Erfindung darin, daß die Leistungsfähigkeit der elektrostatischen
Abscheidung auf bzw. nahezu auf 100% gebracht werden kann. Ein anderer Vorteil besteht
darin, daß die Eingangsenergie für den ganzen Reinigungsvorgang zwei- bis dreimal
niedriger ist als für die bekannten Reinigungsverfahren und ihre Einrichtungen.
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Vorteilhaft wird bei der Erzeugung des Plasmas so vorjeganzen, daß
es in einem Nebenluftstrom erzeugt und dieser in den zu reinigenden Gas- bzw. Luftstrom
eingeleitet wird.
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Um gegf. der Beladung des zu reinigenden Gas- bzw. Luft stromes insbesondere
mit SO2 Rechnung zu tragen, d.h., auch diese Teilchen 100%ig oder nahezu 100%ig
ausscheiden zu können, wird das Verfahren dahingehend weiter ausgebildet, daß die
in diesem Fall mit einem Dielektikum, wie PVC, Keramik od. dgl. überzogenen, nicht
geerdeten Abscheideelektroden der Abscheidekammer kontinuierlich mit einem Wasserfilm
abgespUlt und die aufgenommenen und gegen.
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chemisch gebundenen Masseteilchen aus dem Wasser abgetrennt werden,
wobei ferner vorteilhaft so vorgegangen werden kann, daß das Spülwasser im Kreislauf
unter Zwischenschaltung eines Masseteilchenabscheiders der Abscheidekammer zu- und
abgeführt wird.
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Die Abspülung von Elektroden mit Wasser ist an sich bekannt, wobei
bisher jedoch immer nur die geerdeten Elektroden gewaschen worden sind.
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Der Vorteil, der durch ein Dielektikunl isolierten Elektroden ist
folgender: Es kann eine sehr hohe elektrische Spannung zwischen den Elektroden im
Abscheider verwendet werden (ca. 100 KV und mehr).
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Das elektrische Feld durchgreift den Wasserfilm, die Lücke zwischen
den Elektroden und dem (cerdeten wasser
hat keinen Einfluß auf das
elektrische Feld.
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Die Entfernung der Masseteifchen im elektrischen Feld ist besser als
bei bekannten Abscheidemethoden.
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Das SO2 wird durch das bei der Erzeugung der metastabilen Ionen entstehende
09 zu SO3 oxydiert, um zu vermeiden, daß sich im Abscheiden Schwefelsäure bildet
, wird das Wassr vorteilhaft beispiTsweise mit Ca (OH)2 basisch gehalten, wodurch
das SO3 zu CaSO4 gebunden wird, das dann ohne Schwierigkeiten dem Wasser entzogen
werden kann.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
istrach der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß n einem geerdeten, metallischen
Strömungskanal eine unipolare Hochspannungs -Elektrode, die gegn den Strömungskanal
mit einem der Kanalwandung angepaßten Dieelektrikum abgeschirmt ist, angeordnet
ist welcher Elektrode eine Gegenelektrce auf der Innenseiten des Dielektrikums zugeordnet
ist, wobei die eine Elektrode unter Zwischenschaltung eines Gleichrichters und die
andere Elektrode mit den Ausgängen der Sekundärspule eines Hochspannungsisolations-Transformators
in Verbindung stehen und wobei ferner zur Erzeugung eines Potentiales für das Plasma
gegen Erde ein weiterer Hochspannungs-Transformator vorgesehen ist und daß schlielich
der Strömungskanal mit einer an sich bekannten elektrostatisch polarisierten Abscheidekammer
verbunden ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der zeichnerischen Darstellung
von Ausfiihrungsbeispielen näher erläutert.
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In dieser Darstellung zeigt schematisch Fig. 1 eine Versuchsanordnung
zur Verdeutlichung des Prinzips der Erzeugung metastabiler Ionen und der Aufladung
der abzuscheidenden Masseteilchen, Fig. 2 teilweise in Schnitt und Ansicht den lonengenerator
zur Erzeugung der metastabilen Ionen, Fig. 3 teilweise in Schnitt und Ansicht den
Ionengenerator in Verbindung mit einer Abscheidekammer und Fig. 4 teilweise in Schnitt
und Ansicht eine besondere Ausführungsform einer Abscheidekammer.
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In Fig. 1 ist bezeichnet mit 1 = Gasstrom zum Plasmagenerator 1'=
Plasma 2 = unipolare Hochspannungselektrode 3 = Dielektrikum mit hoher dielektrischer
Konstante 4 = metallischer Strömungskanal 5 = Durchführungsisolator für Kabel 6
6 = Hochspannungskabel 7 = Hochspannungsstromversorgung 8 = Erdungsleitung der Stromversorgung
8'= Erdungsleitung des Strömungskanales 4 9 = Kalter Raum hinter dem Plasmagenerator
10= Unipolare metastabile Ionen 11= Elektrostatische longitudinale Oscillation zwischen
den metastabilen Ionen 10 und einer Metallkugel 12
12 = Metallkugel
13 = Schalter zu einem elektrischen Voltmeter und zu einem elektrischen Widerstand
14 = Voltmeter 15 , Widerstand 16 = Oszillograph 17 = Erdungsleitung.
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Das Rohgas oder die Luft 1 gelangt durch den Strömungskanal 4 zum
Plasma l'. Die Hochspannungselektrode 2 ist mit der Stromversorgung 7 verbunden
und hat eine unipolare elektrische Spannung gegen Erde. Zwischem dem Plasma 1' und
dem Strömungskanal 4 befindet sich ein gutes Dielektrikum 3, das die hohe elektrische
Spannung zwischen der Elektrode 2 und dem geerdeten Strömungskanal 4 aufrechterhält.
Der Raum 9 hinter dem Plasmagenerator muß kalt genug sein, um die Temperatur beispielsweise
unter 70C-bei Atmosphärendruck zu halten. Bei niedrigerem Gasdruck muß di Temperatur
entsprechend niedriger gehalten werden. Unter diesen Bedingungen formieren sich
die metastabilen Ionen 10 im Raum 9.
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Zu Anfang hat die Metallkugel 12 keine elektrische Spannung gegen
Erde. Wenn sich aber die metastabilen Ionen 10 der Metallkugel 12 nähern, dann tritt
die elektrostatische, longitudinale Oszillation ein, die mit 11 angedeutet ist,
und die zwischen den metastabilen Ionen 10 und der Kugel 12 erfolgt. Wenn die Kugel
12 durch einen Schalter 13 mit einem elektrostatischen Voltmeter n verbunden wird,
dann zeigt das Voltmeter die gleiche elektrische Spannung an,
wie
sie die Hochspannungselektrode 2 gegen Erde hat.
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Wenn die Kugel 12 durch den Schalter 13 mit dem elektrischen Widerstand
15 verbunden ist, dann geht die elektrostatische Oszillation durch den Widerstand
15 zur Erde. Wenn ein Oszillograph 16 an den Widerstand 15 angeschlossen ist, kann
die elektrostatische Oszillation auf dem Oszillographen sichtbar werden, der natürlich
für eine minimale Frequenzaufnahme von 10¹²Hz ausgelegt sein muß.
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Wenn sich nun an Stelle der Kugel 12 Staubteilchen befinden, dann
geht die elektrische Aufladung von den metastabilen Ionen in gleiter Weise zu den
Staubteilchen wie zur Kugel 12.
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In Fig. 2 sind entsprechende Teile mit entsprechenden Zahlen bezeichnet.
Zusätzlich sind bezeichnet mit 18 = Gebläse 19 = Einlaß der Luft oder des Gases
20 = Transformator 21 = Sekundär-Spule gegen das Transformatorblech isoliert 22
= Primärspule 23 = Hochspannungskabel von der Anode zur Spule 21 24 = Gleichrichter
25 = Hochspannungs-Transformator 26 = Gleichrichter für den Hochspannungs-Transformator
27 = Hochspannungskabel
Die durch den Kanal 4 strömende Luft wird
zwischen der Elektrode 2 und der Anode 6 zu vielen ambipolaren Ionen ionisiert,
d.h. mit zwei Polaritäten, plus und minus. Der Hochspannungstransformator 25 gibt
dem Plasma 11 1 1 aber eine elektrische Spannung gegen Erde. Wenn zum Beispiel die
Polarität der Quelle des Hochspannungs-Transformators eine positive ist, dann werden
alle negativen Ionen im Plasma 71 gegen Erde "neutralisiert", jedoch relativ zu
den positiven Ionen im Plasma 7 sind sie noch negativ geblieben, aber es steigt
die elektrische Spannung gegen Erde aller positiven Ionen absolut. Wenn in diesem
Moment die absolute Temperasur des gesamten Wertes fällt, werden die positiven Ionen
des Plasmas metastabil. Wenn solche metastabilen Ionen der Luft zur ersten Stufe
eines elektrosatischen Abscheides strömen, dann werden die Masseteilchen (Staub)
nach der Formel
(E = Spannung der Elektrode 2) (a = Durchmesser der Staubteilchen) vermittels der
beschriebenen longitudinalen Oscillation der metastabilen Ionen aufgeladen.
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In Fig. 3, die den Plasmagenerator in Verbindung mit einer Abscheidekammer
28 zeigt, der eine Kammer 29 vorgeschaltet ist, sind wieder die entsprechenden Zahlen
benutzt. Durch den Einlaß 19 wird reine Luft angesaugt, die in Form
hochelektrisch
geladener metastabiler Ionen in die Kammer 29 gelangt, die beispielsweise als Rauchgasabzug
an einen Heizkessel angeschlossen wird, von dem aus die zu reinigenden Rauchgase
30 mit StaubpartikeZn 31 od. dgl. in die Kammer 29 gelangen, in der die Aufladung
der Staubteile vermittels der longitudinalen Oscillation 11 erfolgt.
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In der eigentlichen und geerdeten Abscheidekammer 28, deren Elektroden
32 über ein Kabel 33 und einen Gleichrichter 34 mit einer Stromversorgung 35 in
Verbindung stehen, erfolgt dann die Abscheidung der geladenen Staubteile, und das
gereinigte Gas strömt aus dem Stutzen 36 ab.
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In Fig. 4 ist eine besondere Ausführungsform der Abscheidekammer verdeutlicht,
die ihre spezielle Ausbildung in Rücksicht auf eine zufriedenstellende Abscheidung
von insbesondere SO2 erhalten hat. Dieser Kammer 37 ist natürlich auch ein Plasmagenerator
und eine Kammer 29 im Sinne der Fig. 3 vorgeschaltet, wobei die Einströmrichtung
senkrecht zur Darstellungsebene liegt. In dieser Figur sind bezeichnet mit 38 =
Metallplatten-Elektroden 39 = Isolator als Dielektrikum aus PVC, Keramik, od. dgl
um die Elektroden 38 40 = Rohre für die Wasserzirkulation 41 = Wasserpumpe 42 =
Filter für die Staubentfernung aus dem Wasser 43 = der Wasserfilm an den Oberflächen
der isolierten
Elektroden 38 44 = Transformator 45 = gegen das
Transformatorblech isolierte Sekundärspule des Trans£ormators 46 , Primärspule 47
= Silikon-Gleichrichter 48 - Erdungsleitung Bei diesem Abscheider werden die isolierten
Elektroden 38 mit einem Wasserfilm 43 besprüht, wodurch die Abscheidung von S02
bei leicht basischem Wasser (pH ca. 8) etwa 96 -99,5% betrug. Bei höheren pH-Werten
(ca. 10 bis i1) ergibt sich eine S02 EntEernung von praktisch 100%, In Rücksicht
auf die S02 und die 03 Komponente wird das Wasser vorzugsweise mit Ca (OH2) basisch
gehalten, so daß sich keine Schwefelsäure bilden kann und das S02 sofort vom Ca
zu Ca S04 gebunden wird, das dann ohne Schwierigkeiten im Filter 42 ausgeschieden
werden kann.
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Um den Unterschied in der Wirksamkeit zwischen herkömmlichen Abscheidern
und den im Rahmen der Erfindung betriebenen Abscheidern zu ermitteln, wurden zunächst
gemäß der beiliegenden Tabelle I zwei Versuche mit einem herkömmlichen elektrostatischen
Abscheider durchgeführt, d.h., ohne den Plasma-Generator bzw. ohl.e die Erzeugung
metastabiler Ionen.
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Die Resultate in Tabelle I zeigen die Beziehung zwischen der Eingangsenergie
(KW) in den Abscheider und den absoluten Prozentsatz der Staubabscheidung aus der
verschmutzten Luft, die aus einem mit Kohle beheizten Dampfkessel für eine Kraftanlage
kam. Dem Dampfkessel wurde für die Dampfturbine eine Temperaturenergie von 47 MW
+ 0.3 MW zugeführt.
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Spalte 1 in Tabelle I enthält die Eingangsenergie zum Abscheider in
KW. Diese elektrische Energie wurde für die Koronaentladung zwischen der Entlader-Elektrode
und der Sammelelektrode benutzt, und sie wurde in der Primärspule des Transformators
35 (Fig. 3) gemessen.
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Da bekannt ist, daß die Leistungsfähigkeit eines elektrostatischen
Abscheiders steigt, wenn Hochfrequenz-Spannung verwendet wird, wurde für Versuch
2 deshalb eine Hochfrequenz-Spannung mit negativer Polarität benutzt. Die Pulsfrequenz
betrug 2 KHz und war sägezahnförmig. Die Resultate der Staubentfernung sind aus
der zweiten Spalte (Versuch 2) ersichtlich. Die erste Spalte zeigt die Spannung
der Hochfrequenz-Pulse.
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Die Ergebnisse aus Tabelle I zeigen, daß bei bekannten elektrostatischen
Abscheidern eine 100ige Staubentfernung unmöglich ist.
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Tabelle II zeigt die Ergebnisse bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Der eleletrWatische Abscheider war der
gleiche wie
bei den Versuchen 1 und 2. Für die Versuche 3, 4 und 5 wurde zwischen den Elektroden
keine Korona verwendet. Die Spannung betrug immer 30 KV, und wurde dem Transformator
35 (Fig. 3) entnommen.
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Am Einlaß des Abscheiders wurden drei Plasma-Generatoren angeordnet.
Das Verhältnis von Zufluß der reinen Luft durch die Generatoren zum Gasstrom vom
Dampfkessel betrug 1;25.
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Zur Erzeugung des Plasmas im Generator wurde eine elektrische Spannung
zwischen 25-33 KV benutzt. Die elektrische Spannung zur Hochspannungselektrode wurde
dem Hochspannungs-Transformator 25 (Fig. 3) entnommen.
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Die Werte in Tabelle II zeigen, daß bei der absoluten Spannung von
180 KV die Staubentfernung nahe bei 100% liegt.
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Die gesamte Eingangsenergie in KW jedoch nur 6 KW. In der bekannten
Art könnte eine 10O%ige Staubentfernung unter den beschriebenen Bedingungen noch
nicht einmal bei einer Eingangsenergie von 12 KW erzielt werden.
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Ferner zeigen die Resultate in Tabelle II, daß bei zunehmender absoluter
Spannung die Eingangsenergie für die 100°; Leistungsfähigkeit abnimmt.
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Die Versuche 1 bis 5 wurden in einem Kraftwerk durchgeführt,
das
Elektrizität durch Verbrennung von Kohle erzeugt. Die Bedingungen für die Versuche
1 bis 5 wurden so gleich wie möglich gehalten: 1) Mit Kohle geheizter Dampfkessel
47 MW + 0.3 MW; 2) Konzentration der Asche: 17% - 19,5%; 3) Temperatur des Gases:
114°C - 143°C; 4) Gasdruck: 744 - 760 Torr; 5) Strömungsquerschnitt: 7,6 m2; 6)
Gasgeschwindigkeit im elektrostatischen Abscheider: 3,5 - 4 m/Sek.
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7) Konzentrationen: CO2 : 9,9 - 10,1% " CO : 0,0% " O2 : 9,2 - 11,9%
" N2 : 80,9 - 81,3% H20 : 4,4 - 5,15% " SO2 : 500 ppm - 1.500 ppm Daten zum Plasmagenerator:
1) Der Querschnitt des Generators war kreisförmig.
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2) Die Anode befand sich im Zentrum und war ein bürstenartiger Kolben
mit vielen Nadeln aus rostfreiem Stahl an der Oberfläche.
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3) Die Kathode war ein Sieb aus rostfreiem Stahl auf der Oberfläche
des Dielektrikums.
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4) Das Dielektrikum bestand aus einem PVC-Rohr mit einer Wandstärke
von 2,5 cm.
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5) Die radiale Distanz zwischen den Nadeln der Anode und dem Sieb
der Kathode betrug 4 cm.
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6) Die relative elektrische Spannung (zwischen Anode und Kathode)
betrug 25-33 KV.
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7) Die Polarität der absoluten Spannung war immer positiv gegen Erde.
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8) De Länge der Anode betrug zwischen 0,8 - 1,7 m.
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9) Der Durchmesser der Kathode betrug 90 cm.
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10) Die Geschwindigkeit der reinen Luft durch den Plasma-Generator
betrug zwischen 45 - 120 km/Std.
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11) Die Temperatur hinter der Anode im Generator betrug 14 - 230C
(bei Verwendung eines Hybrid Plasma ist keine besondere Kühlung erforderlich).
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12) Anmerkung zum Isolationstransformator: Der Isolationstransformator
ist ein Hochspannungstransformator mit Ölbad üblicher Bauart. Der einzige Unterschied
bestand jedoch darin, daß die Sekundar-Spule einen größeren Durchmesser hat als
das Transformator-Blech. Zwischen dem Transformator-3lech und der Sekundärspule
befand sich also ebenfalls Transformatoröl. Dieses Öl muß die elektrische Hochspannung
vom Hochspannungs-Transformator schützen (s. Fig. 2).