DE255353C - - Google Patents

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DE255353C
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Classifications

    • HELECTRICITY
    • H05ELECTRIC TECHNIQUES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • H05FSTATIC ELECTRICITY; NATURALLY-OCCURRING ELECTRICITY
    • H05F3/00Carrying-off electrostatic charges
    • H05F3/06Carrying-off electrostatic charges by means of ionising radiation

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Supply, Installation And Extraction Of Printed Sheets Or Plates (AREA)
  • Paper (AREA)
  • Elimination Of Static Electricity (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVI 255353 KLASSE 21g. GRUPPE
SIEMENS & HALSKE AKT.-GES. in BERLIN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Januar 1912 ab.
Um die Elektrizität zu neutralisieren, die sich in Faserstoffen bei deren Herstellung oder Verarbeitung ansammelt, wie z. B. in Fasern und Fäden während des Spinnens oder Webens, im Papier während seiner Herstellung, wendet man zwei verschiedene Methoden an. Entweder führt man dem elektrisierten Stoff Ladungen entgegengesetzten Vorzeichens in gleichwertigen Mengen zu, welche die auf
ίο dem Stoff befindliche elektrische Ladung aufheben, oder man setzt den zu neutralisierenden Stoff einem elektrischen Feld aus, in welchem Spitzenausströmungen stattfinden. Mit der erstgenannten Methode läßt sich eine vollständige Neutralisierung nicht erzielen, weil die Menge der sich in den Faserstoffen ansammelnden Elektrizität veränderlich und demzufolge nicht genau bekannt ist. Es hat dies zur Folge, daß der Faserstoff nach Vollendung des Neutralisierungsprozesses entweder noch mit einer Teilladung oder im Falle, daß eine Überkompensation stattgefunden hat, mit einer elektrischen Ladung entgegengesetzten Vorzeichens versehen sein wird. Die in zweiter Linie genannte Methode ist insofern unvorteilhaft, als sich der zu neutralisierende Stoff in einem elektrischen Felde großen Potentialgefälles befindet, so daß die mit der Bearbeitung des Stoffes beschäftigten Personen sich ganz oder teilweise innerhalb eines hochgespannten elektrischen Feldes bewegen müssen und demzufolge einer Lebensgefahr ausgesetzt sind. Auch wird bei dieser Methode als nachteilig empfunden, daß eine vorzügliche Isolation der hochgespannten Leitungen in den in Frage kommenden Betrieben wegen des in diesen stets vorhandenen großen Feuchtigkeitsgehaltes der Luft nicht gut durchführbar ist.
Gemäß der Erfindung wird die Neutralisierung des elektrisch geladenen Stoffes durch ein Medium mit künstlich erhöhter elektrischer Leistungsfähigkeit, zweckmäßigerweise durch ein stark ionisiertes Gas, namentlich Luft, bewirkt, das sich lediglich zwischen dem zu neutralisierenden Stoffe und einem in dessen Nähe angeordneten und ihn ganz oder teilweise umgebenden, zweckmäßig geerdeten Leiter befindet, so daß die elektrische Ladung des Faserstoffes durch das ionisierte Medium unmittelbar zu diesem Leiter oder der Erde abgeleitet wird. Durch dieses Verfahren werden die obengenannten Nachteile der früheren Methoden vermieden, denn erstens wird in allen Fällen eine vollkommene Neutralisierung der elektrischen Ladung, wie groß und welchen Vorzeichens sie auch sein mag, erzielt; zweitens können die zur Ionisierung des Mediums verwendeten elektrischen Energiequellen für sich abgeschlossen oder an einer vom Orte der Neutralisierung entfernten Stelle angeordnet werden, so daß an der Stelle des Isolierstoffes keine gefährliche Hochspannung herrscht.
Das neue Verfahren läßt sich in der Weise ausführen, daß man in der Nähe des zu neutralisierenden Faserstoffes einen geerdeten Leiter in Form einer Platte, eines Netzes 0. dgl.
anordnet oder den Stoff mit kasten- oder rohrförmigen kompakten, durchlochten oder siebartigen geerdeten Leitern umgibt und die zwischen Stoff und geerdetem Leiter befindliehe Luft auf künstlichem Wege leitend macht. Zur Ioniseirung der Luft können z. B. ultraviolette Strahlen, Kathoden- und Röntgenstrahlen zur Anwendung gelangen. Zur Erzeugung der ultravioletten Strahlen können
ίο elektrische Funken benutzt werden, die man zweckmäßigerweise zwischen Aluminiumelektroden, die von einer Hochspannungsquelle, z. B. einem Hochspannungstransformator oder Induktor, gespeist werden, übertreten läßt.
Noch vorteilhafter ist es, zur Erzeugung des ultravioletten Lichtes Quecksilberdampflampen, z. B. Quarzlampen, zu verwenden, zumal zu ihrem Betriebe niedrig gespannte Ströme verwendet werden können. Sehr kräftige ultraviolette Strahlen lassen sich auch mit Hilfe eines zwischen Eisenelektroden hindurchtretenden Lichtbogens erzielen. Auch können Kathodenstrahlen oder die aus einer Kathodenröhre durch ein Aluminiumfenster hindurchtretenden Lenardstrahlen verwendet werden. Sehr wirksame Ionisatoren sind weiterhin Röntgenstrahlen, von welchen vorzugsweise die weichen Strahlengattungen in Betracht kommen; fernerhin die durch das Aufprallen der primären Röntgenstrahlen auf feste Körper auftretenden sekundären Röntgenstrahlen.
Zweckmäßig wird die Strahlungsquelle (Funkenstrecke, Lichtbogen, Kathoden- oder Röntgenröhre) nahe dem elektrisierten Faserstoff angeordnet, so daß sie diesen oder den zwischen dem Stoff und dem geerdeten Leiter befindlichen Raum unmittelbar bestrahlt. Die Strahlenerzeuger werden hierbei vorteilhaft in einem für sich abgeschlossenen Raum angeordnet, um sie vor ungewollter oder mutwilliger Berührung zu schützen. So kann man die zur Erzeugung ultravioletten Lichtes dienende Funkenstrecke samt dem Generator in ein Gehäuse einschließen, das in der Nähe der Funkenstrecke ein Quarzglasfenster enthält, durch welches hindurch man die Strahlen nach außen treten läßt. Ebenso können die Kathodenoder Röntgenröhren samt der speisenden Stromquelle in einem allseitig geschlossenen Gehäuse untergebracht werden, welches zum Durchtritt der wirksamen Strahlen Blendenöffnungen enthält und gleichzeitig zur Abblendung der für das Personal schädlichen Strahlen dient.
In Fig. ι der Zeichnung ist ein Ausführungs-
beispiel der beschriebenen Anordnung dargestellt. Hierin bedeutet F den zu neutralisierenden Faserstoff, E eine geerdete plattenförmige Elektrode, die auch von einem Konstruktionsteil der Arbeitsmaschine gebildet werden kann, und K einen Kasten, in welchem der Strahlenerzeuger angeordnet ist, der durch ein oder mehrere am Boden angeordnete Fenster die zur Ionisierung der Luft dienenden Strahlen aussendet.
Vorteilhafter ist es, nicht den Faserstoff selbst, sondern nur die zwischen ihm und der geerdeten Elektrode befindliche Luft zu bestrahlen. Eine solche Anordung zeigt beispielsweise Fig 2. Hierin ist der Faserstoff F, der aus einzelnen Fäden oder einer zusammenhängenden Bahn bestehen kann, im Schnitt dargestellt. E ist die geerdete Elektrode und Q sind die Querschnitte von Quarzlampen, welche beispielsweise zwischen dem Isolierstoff und der Elektrode in gleichmäßiger Verteilung angeordnet sind und ihr Licht in den durch den Faserstoff und die Elektrode begrenzten Luftraum hineinsenden, während sie nach allen anderen Richtungen hin abgeblendet sind. Die Lampen können auch quer zur Bewegungsrichtung des Isolierstoffes angeordnet sein.
An Stelle der plattenförmigen Elektrode E können auch gemäß Fig. 3 kastenförmige oder rohrförmige, den Faserstoff ringsherum oder zum Teil umhüllende Elektroden angewandt werden, innerhalb welcher die ionisierenden Strahlen, z. B. ultraviolette Strahlen, erzeugt werden. Auch können diese kastenförmigen oder rohrförmigen Elektroden aus Drahtnetzen bestehen und die Ionisatoren außerhalb dieser angeordnet werden. Eine solche Anordnung zeigt beispielsweise Fig. 4, wonach der Faserstoff unterteilt durch eine Reihe rohrförmiger Netzwerke geleitet wird und die Strahlungsquellen, z. B. Quarzlampen Q, außerhalb der Netze angeordnet sind.
Eine weitere Anwendungsart des Verfahrens besteht darin, daß man den Faserstoff mit kasten- oder rohrförmigen, geerdeten Elektroden umgibt und in die Kästen oder Rohre an einer außerhalb dieser gegebenenfalls weiter entfernten Stelle ionisierte Luft eintreten und durch sie hindurchströmen läßt. Man kann · auch bei porösen oder aus einzelnen voneinander getrennten Fasern bestehenden Stoffen die ionisierte Luft quer durch diese hindurch nach einer Elektrode hin blasen.
Die Dauer der Einwirkung der ionisierten Luft auf den Faserstoff, d. h. die Wegstrecke, längs welcher sie auf ihn einwirkt, und die Fortschreitungsgeschwindigkeit des Stoffes oder die Geschwindigkeit des strömenden ionisierten Gases wie auch die Stärke der Ionisierung ist nach Maßgabe der zu neutralisierenden Ladung zu wählen.

Claims (6)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Neutralisierung der sich in Faserstoffen (Rohmaterial von Gespinsten, Gespinsten, Fäden, Geweben, Papier u. dgl.) bei deren Herstellung oder Be-
    arbeitung ansammelnden elektrischen Ladungen, dadurch gekennzeichnet, daß der zu neutralisierende Stoff, in dessen Nähe eine zweckmäßig geerdete Elektrode angeordnet ist, der Einwirkung eines in Ruhe befindlichen oder strömenden, durch ultraviolette Strahlen einer Quecksilberdampflampe, eines Eisenlichtbogens o. dgl., Käthodenstrahlen oder Röntgenstrahlen ionisierten Mediums (Gas, Luft) ausgesetzt ist, welches die elektrische Ladung des Faserstoffes nach der Elektrode hin ableitet.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Strahlenerzeugung verwendeten Vorrichtungen in geschlossenen Gehäusen angeordnet sind, aus welchen die wirksamen Strahlen durch in der Nähe des zu neutralisierenden Stoffes befindliche Fenster nach außen treten.
  3. 3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeuger der ionisierenden Strahlen derart angeordnet sind, daß die Strahlen lediglich den zwischen dem Faserstoff und einer in dessen Nähe angeordneten flächenförmigen oder einer diesen umgebenden kasten- oder röhrenförmigen Elektrode befindlichen Raum anfüllen.
  4. 4. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeuger der ionisierenden Strahlen zwischen dem Faserstoff und einer in dessen Nähe angeordneten flächenförmigen oder einer ihn umgebenden kasten- oder rohrförmigen Elektrode angeordnet sind.
  5. 5. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Faserstoff mit einer netzartigen, kasten- oder rohrförmigen Elektrode zum Teil oder ganz umgeben ist und die Erzeuger der ionisierenden Strahlen außerhalb dieser angeordnet sind.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem von der Neutralisierungsstelle entfernten Orte ionisierte Luft längs des zweckmäßig mit einer kasten- oder rohrförmigen Elektrode umgebenen Isolierstoffes geleitet wird.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1023157B (de) * 1956-01-28 1958-01-23 Siemens Ag Einrichtung zum Beseitigen elektrostatischer Ladungen auf Papier, Textilien und sonstigen, vorzugsweise bewegten Isolierstoffen
DE10023939A1 (de) * 2000-05-17 2001-11-22 Heidelberger Druckmasch Ag Vorrichtung zum Entfernen elektrischer Ladungen von flachem Material

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1023157B (de) * 1956-01-28 1958-01-23 Siemens Ag Einrichtung zum Beseitigen elektrostatischer Ladungen auf Papier, Textilien und sonstigen, vorzugsweise bewegten Isolierstoffen
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