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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Bei der Herstellung von Halbleiterbauelementen
gibt es viele Verfahrensschritte, die das Entfernen von Siliciumoxid
mit sich bringen. Eine Anzahl von bekannten Protokollen zum Ätzen von
Siliciumoxid verwenden eine flüssige
oder Gasphasen-Mischung
von HF und einem Katalysator wie ROH, wobei R Wasserstoff oder Alkyl
ist (d. h. ROH = Wasser oder ein Alkohol). In neuerer Zeit wurden
für diesen
Zweck auch Gasphasensysteme beschrieben, die UV-bestrahltes Fluor-
oder Fluorinterhalogengas verwenden..
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Es war schon lange bekannt, dass
HF/Wasser – Mischungen
in der Gasphase verwendet werden können, um verschiedene Siliciumoxidfilme
zu ätzen.
Frühe Verweise
schließen
ein J. P. Holmes, et al., „A
Vapor Etching Technique for the Photolithography of Silicon Dioxide", Microelectronics
and Reliability, 5 pp 337–341 (1966));
und K. Breyer, et al., „Etching
of SiO2 in Gaseous HF/H2O", IBM Technical Bulletin
19(7)(12/1976), die beide ein Azeotrop aus HF/Wasser verwendeten.
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In
US
4 749 440 (Blackwood) wird ein Verfahren zum Entfernen
von Siliciumoxidfilmen von Siliciumhalbleiterscheiben unter Verwendung
von wasserfreiem HF-Gas und Wasserdampf, getragen in einem Stickstoff – Fluss,
offenbart. Die Gase werden unmittelbar vor dem Eintritt in eine
Reaktionskammer gemischt. Die Produkte sind gasförmig und werden von dem inerten
Stickstoff- Trägergas
entfernt. Dieses Verfahren hat einen Vorteil gegenüber früheren Vorgehensweisen
zum Ätzen
in der flüssigen
Phase durch verringerte Ablagerungen von Schwermetallen, die oft
wäh rend
Abspülschritten
eingeführt
werden, und durch verringerte Umweltprobleme. Außerdem gewährt die Verwendung von wasserfreiem
HF eine verbesserte Prozesssteuerung, verglichen mit früheren Verfahren
mit HF/Wasser in der Gasphase, bei denen HF als ein Azeotrop mit
Wasser eingespeist wird. Ein Umgebungsdruck-Gerät
zur Ausführung
dieses Verfahrens ist derzeit von FSI International, Inc., unter
dem Warenzeichen Excalibur© im
Handel erhältlich.
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Verschiedene Veröffentlichungen beschreiben
HF/Alkohol – Verfahren
zum Ätzen
von Siliciumoxid.
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Flüssigphasenreaktionen, bei denen
HF/Alkohol – Mischungen
auf eine sich schnell drehenden Siliciumhalbleiterscheibe unter
N2 in einer Glove-Box-Reaktionskammer aufgebracht werden,
werden beschrieben in F. J. Grunthaner, et al., „Local Atomic and Electronic
Structure of Oxide/GaAs and SiO2/Si Interfaces
Using High-Resolution XPS," J.
Vac. Technol., 16 (5) 1443–1453
(1979); F. J. Grunthaner, et al., „Chemical and Electronic Structure
of the SiO2/Si Interface," Materials Science
Reports, 1 69 (bei 82–86
und 130–160)
(1986); W. J. Kaiser, et al., „Scanning
Tunneling Microscopy Characterization of the Geometric and Electronic
Structure of Hydrogen-Terminated Silicon Substrates," J. Vac. Soc. A,
6 (2), 519-523 (4/1988);
und D. B. Fenner, et al., "Silicon
Surface Passivation by Hydrogen Termination : A Comparative Study
of Preparative Methods, J. Appl. Phys., 66(1) pp 419–424 (7/89).
J. L. Prom, et al., "Influence
of the Preoxidation Cleaning on the Electrical Properties of thin
SiO2 Layers," IIE
Proceedings, Pt 1, 135, (1), 20–22
(2/88) berichtet die Verwendung eines Eintauchens in HF und Ethanol
(1 : 10) als letzten Schritt bei einer Reinigung vor der Oxidation.
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US
5 022 961 , (Izumi), beschreibt ein Verfahren zum Entfernen
eines Films eines Siliciumoxids von einem Siliciumsubstrat. Es werden
zwei Schritte identifiziert:
- (a) Einsetzen
des Substrates in eine Reaktionskammer, die auf luftdichte Weise
von der Außenluft
isoliert werden muss; und
- (b) Gleichzeitiges Einspeisen von wasserfreiem Fluorwasserstoff
und Alkohol in die Reaktionskammer.
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Die Quelle weist darauf hin, dass
die HF/Alkohol Einspeisungen als flüssige Lösungen oder als Gasmischungen
erfolgen können.
Eine ähnliche
Offenbarung eines Verfahrens zum Ätzen in der Gasphase bei Umgebungsdruck
ist enthalten in A. Izumi, et al., „A New Cleaning Method by
Using Anhydrous HF/CH3OH Vapor System," J. Ruzyllo et al.,
ed., Symposium on Cleaning Technology in Semiconductor Device Manufacturing,
ECS Proceedings, 92 (12), pp 260–266 (1992).
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US-Patent 5 439 553 (Grant, et al.),
erteilt am 8. August 1995 für
eine in den Vereinigten Staaten am 30. März 1994 eingereichte Anmeldung,
beschreibt und beansprucht ein Verfahren zum Entfernen von Siliciumoxid
von einem Halbleiterscheibensubstrat, bei dem eine HF/Alkohol – Gasmischung
bei niedrigem Druck verwendet wird, um die Kondensation minimal
zu halten. Das gleiche Verfahren wurde früher in Kursusunterlagen veröffentlicht,
die an die Teilnehmer eines kurzen Kursus mit dem Titel „Semiconductor
Wafer Cleaning Technology" verteilt
wurden, der in Austin, Texas, am 23. und 24. Februar von Werner
Kern Associates, East Windsor, New Jersey, gehalten wurde. Bei diesem
kurzen Kursus hielt einer der Erfinder von
US 5 439 553 auch einen Vortrag über trockene
Reinigungsverfahren, der eine Diskussion des Ätzens von Siliciumoxid in der Gasphase
unter Verwendung eines HF/Methanol – Verfahrens unter Niederdruckbedingungen,
wo Kondensation nicht stattfindet, einschloss.
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J. Butterbaugh, et al., "Gas Phase Etching
of Silicon Oxide with Anhydrous HF and Isopropanol" Proceedins of the
Third International Symposium on Cleaning Technology in Semiconductor
Device Manufacturing, ECS Proceedings, 94(7) pp 374–383 (1994),
beschreiben ein HF/Isopropanol-Niederdruckätzverfahren für Siliciumoxid.
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Über
HF – Ätzsysteme
zur Entfernung von Siliciumoxid, die keinen zugesetzten Katalysator
verwenden, wird in N. Miki, et al., „Gas-Phase Selective Etching
of Native- Oxide," IEEE
Transactions on Electron Devices, 37 pp 107–115 (1/90) berichtet.
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In
EP
688 045 wird ein Verfahren zum Entfernen von Siliciumoxiden
offenbart, das weniger selektiv für dotierte Oxide als auf HF
beruhende Verfahren ist. Das Verfahren verwendet Fluor oder ein
durch UV-Bestrahlung unter Erzeugung von einatomigem Fluor photolysierbares
Gas, zusammen mit UV-Bestrahlung des Substrates.
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Verschiedene Autoren bei Fujitsu
Laboratories, Ltd., haben Veröffentlichungen
geschrieben, die ein UV/Cl
2 – Verfahren
zum Wegputzen von Metallverunreinigung von Siliciumhalbleiterscheiben – Substraten
und UV/F
2/Ar- und UV/F
2/H
2 – Verfahren
zum Ätzen
von Siliciumoxid beschreiben. Diese Veröffentlichungen schließen ein:
T. Ito, „Wafer
cleaning with photo-excited halogen radical," Proceedings – Institute of Environmental Sciences,
1991, pp 808–813;
Aoyama, et al., „Removing
native oxide from Si(001) surfaces using photoexcited fluorine gas," Appl. Phys. Lett.,
59, Nov. 1991, pp 2576–2578;
Aoyama, et al., "Silicon
Surface Cleaning Using Photoexcited Fluorine Gas Diluted with Hydrogen," J. Electrochem.
Soc., 140, 1704–1708
(1993); Aoyama, et al., "Surface
Cleaning for Si Epitaxy Using Photoexcited Fluorine Gas," J. Electrochem.
Soc., 140, 366–371 (1993);
und
US 5 178 721 .
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Da die Erfahrung mit diesen verschiedenen
Gasphasenätzreaktionen
angewachsen ist, ist es offensichtlich geworden, dass die erhaltenen
Ergebnisse sehr unterschiedlich sein können, abhängig von der Behandlungsvorgeschichte
des Substrates, insbesondere bei HF/Katalysator – Ätzsystemen. Die Ätztiefe
und die Gleichmäßigkeit
der Ätzung über die
Halbleiterscheibe hinweg können
ganz gut reproduzierbar sein, wenn eine Halbleiterscheibe schnell
von einem Oxid erzeugenden Ofen zu der Ätzreaktionskammer überführt wird, aber
die Reproduzierbarkeit des Verfahrens kann sich schnell verschlechtern,
wenn die Halbleiterscheibe der Umgebung eines Reinraums ausgesetzt
gelassen wird, oder der Lagerung in einem Vakuum in Standard-Halbleiterscheibenkassetten,
für so
kurze Zeit wie ein paar Minuten. Sorgfältige Steuerung der Aussetzung
an die Umgebung zu einheitlichen Bedingungen kann dieses Problem
bis zu einem gewissen Umfang herabsetzen, aber manchmal ist die
Behandlungsvorgeschichte nicht bekannt oder sie ist außerhalb
der normalen, kontrollierten Bedingungen, die für einen speziellen Ätzvorgang
festgesetzt wurden. Zum Beispiel, wenn ein Vorgang des Herstellungsablaufs
gerade vor einem Ätzvorgang
wegen ungewöhnlicher
Umstände
unterbrochen wurde, und bis zu einem Zeitpunkt außerhalb
des für
den Beginn des Ätzens
zulässigen
Zeitbereiches nicht wieder aufgenommen werden kann.
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Aus den Untersuchungen, die zu der
Erfindung führten,
wird ersichtlich, dass eine Hauptquelle der Ätzungleichmäßigkeit von Polymerkassetten
herrühren
kann, die verwendet werden, um Siliciumhalbleiterscheiben aufzubewahren,
die in Erwartung der Verarbeitung sind, insbesondere unter Vakuum – Lagerbedingungen.
Auf diese Weise können
mehrere Halbleiterscheiben, die zur gleichen Zeit nach der Vervollständigung einer
Oxidationsreaktion in eine Aufbewahrungskassette verbracht wurden
und zur einzelnen Ätzverarbeitung schnell
in eine Mehrfachwerkzeug-Vakuumanlage übertragen
wurden, in beachtlicher Weise verschiedene Ergebnisse hinsichtlich
der Ätzgleichmäßigkeit
zeigen, abhängig
davon, wie lang die Halbleiterscheibe in der Kassette ist, bis sie
beim Ätzverfahren
an der Reihe ist.
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Weil die Behandlungsvorgeschichte
nicht immer kontrolliert oder von Halbleiterscheibe zu Halbleiterscheibe
identisch gehalten werden kann, wäre es wünschenswert, eine Halbleiterscheibe
vor dem Ätzen
in einen Zustand zu versetzen, der es der Ätzreaktion erlaubt, ohne Rücksicht
auf die Behandlungsvorgeschichte reproduzierbar zu sein. Ferner
wäre es
wünschenswert,
einen Halbleiterscheibe in eine passivierten Zustand zu versetzen,
der die Ätzreaktion
weniger empfindlich für
die Behandlungsvorgeschichte der Halbleiterscheibe zwischen dem
Zeitpunkt der Passivierung und der Ätzung der Halbleiterscheibe
macht. Noch weiter wäre
es wünschenswert,
diese Ergebnisse auf Substraten von komplexer Zusammensetzung zu
erreichen, einschließlich
Substraten, die Gebiete mit exponiertem Silicium aufweisen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung ist auf
ein Verfahren zum Wegätzen
mittels HF/Katalysator in der Gasphase von Siliciumoxid von einem
Substrat gerichtet, so wie ein Halbleiterscheibensubstrat aus Silicium
oder Galliumarsenid, das eine Vorbehandlung mit bei einer Wellenlänge von
180–600
nm beleuchtetem Halogengas, gegebenenfalls mit Sauerstoff vermischt,
verwendet, um einen gleichmäßigen Zustand
der Oberfläche
vor dem Ätzschritt
mittels HF/Katalysator zu errichten. Insbesondere ist die Erfindung
ein verbessertes Gasphasenverfahren zum Wegätzen von Siliciumoxid von einem
Substrat, das einen Ätzschritt
mittels HF/Katalysator umfasst, bei dem ein Substrat, das eine Oberfläche mit
Siliciumoxid auf mindestens einem Teil davon hat, geätzt wird,
wobei die Verbesserung darin besteht, dass vor dem HF/Katalysator – Ätzschritt
die Substratoberfläche durch
Aussetzung an ein bei einer Wellenlänge von 180–600 nm beleuchtetes Halogengas
oder eine Mischung davon mit Sauerstoff vorbehandelt wird. Die Vorbehandlung
ist besonders vorteilhaft für
HF/ROH – Systeme, wobei
R H oder Alkyl ist, die als sehr empfindlich für die Behandlungsvorgeschichte
der Halbleiterscheibe befunden wurden. Insbesondere hat die Erfindung
eine bemerkenswerte Verbesserung der Reproduzierbarkeit der Ätzgleichmäßigkeit
der Ätzung
von Halbleiterscheiben für
HF/ROH – Systeme
gezeigt, die bei weniger als dem Umgebungsdruck durch Ätzen einzelner
Halbleiterscheiben, die nacheinander aus einer mehrere Halbleiterscheiben
enthaltenden Vorratskassette entnommen wurden, betrieben werden.
Die Reproduzierbarkeit der Ätztiefe
ist ebenfalls gut, wenn Schritte unternommen werden, um zu gewährleisten
dass das Substrat nach der Vorbehandlung auf eine übereinstimmende
Temperatur gebracht wird, bevor man die Ätzreaktion in Gang setzt.
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Das Vorbehandlungsverfahren versetzt
das Substrat in einen gleichmäßigen Ausgangszustand
für die SiO2 – Ätzreaktion,
mit wenig oder keinem Einfluss der Behandlungsvorgeschichte des
Substrates. Mindestens wenn das Vorbehandlungsgas Sauerstoff enthält, ist
der entstandene Abschluss der SiO2 – Oberfläche ferner in
hohem Maß widerstandsfähig gegen
Wiederverschmutzung durch atmosphärische Feuchtigkeit oder Kohlenwasserstoffe
unter typischen Reinraumbedingungen, so dass der Ätzschritt
auf einer vorbehandelten Halbleiterscheibe ohne Verlust des Gleichmäßigkeitsvorteils
durch den Vorbehandlungsschritt für einen beträchtlichen
Zeitraum weiter verzögert
werden kann. Für
Substrate, die exponiertes Silicium auf der Oberfläche einschließen, das
man während
des Siliciumoxid – Ätzvorgangs
nicht zu ätzen
wünscht,
ist ferner das Verfahren noch besonders vorteilhaft, wenn die Vorbehandlung
Bestrahlung/F2/O2 ist,
da diese Behandlung, (wenn geeignete F2/O2 – Verhältnisse
verwendet werden), eine sehr dünne
Oxidfluoridschicht erzeugt, die während der Vorbehandlung exponiertes
Silicium gegenüber
der Ätzung passiviert,
die jedoch während
des nachfolgenden Schrittes des Ätzens
von Oxid leicht entfernt wird.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1–3 sind Umrissdarstellungen
von geätzten
Siliciumoxid – Halbleiterscheiben,
die jeweils wie in den Beispielen 1–3 berichtet geätzt wurden.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG IN EINZELHEITEN
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Die Substratmaterialien, die mit
dem vorliegenden Verfahren behandelt werden können, können allgemein jede Art von
Substratmaterial sein, werden aber üblicherweise Si-, SiO2- (einschließlich Quarz), oder Galliumarsenidsubstrate
ausmachen. Der Substratätzvorgang
kann ein Schritt bei der Herstellung irgendeines hergestellten Gegenstandes
sein, hat jedoch eine spezielle Anwendung bei der Herstellung von
Halbleiterbauteilen und Mikromaschinenstrukturen.
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Das Halogengas ist zweckmäßigerweise
Fluor oder Chlor. Brom oder eine Interhalogenverbindung wie ClF3 kann auch geeignet sein, aber solche Gase
werden wegen der Schwierigkeit der Handhabung weniger bevorzugt.
Das Halogengas wird zweckmäßigerweise
bei einem Partialdruck von etwa 10 mTorr bis etwa Umgebungsdruck
zugeführt
(1 Torr = 133,3Pa). Ein Inertgas, wie Stickstoff, Helium oder Argon,
kann als ein Verdünnungsgas
verwendet werden, insbesondere bei sehr niedrigen Gasgesamtdrucken
(unter 10 Torr), wo die Regelung des Halogenpartialdrucks schwierig
sein kann. Bevorzugterweise beträgt
der gesamte Gasdruck während
des Vorbehandlungsschrittes von etwa 1 bis etwa 500 Torr.
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In einer Ausführungsform der Erfindung wird
eine Mischung des Halogengases und von Sauerstoff verwendet. Sauerstoff
kann in einem Verhältnis
von 0 bis 99,5% des gesamten Gasvolumens verwendet werden. Sauerstoffreiche
Mischungen, insbesondere O2/F2 – Mischungen
in einem Volumenverhältnis
von etwa 99,5 : 0,5 bis etwa 80 : 20, werden vorteilhafterweise
verwendet, da sie eine passivierte Oberfläche ergeben, die die Fähigkeit
behält,
eine reproduzierbare Gleichmäßigkeit
der Ätzung
herzustellen, sogar wenn das Substrat nicht unmittelbar darauffolgend
geätzt
wird. Für
Substrate, die Flächen
von exponiertem Silicium einschließen, unterdrücken oder
beseitigen solche sauerstoffreiche Mischungen auch die Ätzung von
Silicium durch das UV-beleuchtete Halogengas.
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UV-Bestrahlung wird in dem Wellenlängenbereich
von 180 bis 600 nm bereitgestellt. Es können Quellen mit breitbandigem
Spektrum, die eine Ausgangsleistung über diesen ganzen Wellenlängenbereich
liefern, verwendet werden. Jedoch sind Quellen mit engeren Spektrum,
die eine Ausgangsleistung über
nur einen Teil dieses Bereiches liefern, ebenfalls geeignet, wenn
sie einen beträchtlichen
Teil ihrer Ausgangsleistung innerhalb des Bereichs von 180–420 nm
liefern. Geeignete Quellen sind Mitteldruck – Quecksilberdampflampen und Xenonlampen.
Die UV-Strahlung kann pulsierend oder kontinuierlich sein. Ein Laser
und geeignete optische Einrichtungen können ebenfalls verwendet werden,
um den benötigten
Fluss an UV-Photonen zu erzeugen. Die Geschwindigkeiten der Entfernung
von Substratfilm und Verschmutzung können in einem hohem Ausmaß mittels
der Intensität
der UV-Bestrahlung,
der Energie der UV – Photonen,
der Belichtungszeit mit UV und/oder der Pulsrate von UV-Laser oder
-Lampe gesteuert werden.
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Während
UV–Bestrahlung
notwendig ist, um einen von der Behandlungsvorgeschichte unabhängigen Oberflächenzustand
zu erhalten, kann die gesamte UV-Dosis
ohne Beeinflussung der Ergebnisse der Vorbehandlung in weitem Umfang unterschiedlich
sein. Zum Beispiel unterschied sich in einem Satz von Versuchen mit
einem Aufbau, wie in den begleitenden Beispielen beschrieben, die
gesamte Einspeisung elektrischer Energie in die UV-Blitzlampe von
etwa 6 000 Joule bis etwa 20 000 Joule, ohne bemerkbare Auswirkung
auf die nachfolgende Gleichmäßigkeit
der Ätzung.
Jedoch beeinflusst die UV-Dosis die Substrattemperatur, und eine gleichbleibende
Substrattemperatur bei der Ingangsetzung der Ätzreaktion ist für Gleichmäßigkeit
der Ergebnisse hinsichtlich der Ätztiefe
erforderlich. Infolgedessen wird in dem üblichen Fall, wo die HF/Katalysator – Ätzung von
SiO2 unmittelbar dem Vorbehandlungsschritt
folgt, der Bediener Zeit, Intensität und/oder Pulsfrequenz und
Dauer der Aussetzung an die Bestrahlung steuern wollen, um das Substrat
bei einer für
die Ätzverarbeitung
geeigneten Temperatur bereitzustellen, ohne unnötige Verzögerung wegen Abkühlung oder
Erwärmung
des Substrates. Die Temperatur des Substrates beim in Gang setzen
des Vorbehandlungsschrittes beträgt
zweckmäßigerweise
von etwa Umgebungstemperatur bis etwa 250°C, vorzugsweise etwa 25°C bis etwa 50°C. Vorzugsweise
wird die Bestrahlungsdosis so geregelt, dass die Substrattemperatur
am Ende der Vorbehandlungsreaktion zwischen etwa 35°C und etwa
75°C liegt,
noch bevorzugter bei nicht mehr als etwa 50°C.
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Das Vorbehandlungsverfahren setzt
das Reaktionsgas zweckmäßigerweise
in einem fließenden
System zu, um eine schnelle Entfernung irgendwelcher Reaktionsprodukte
zu gestatten. Gesamte Gasdurchflussgeschwindigkeiten von 10 sccm
bis etwa 5000 sccm können
vorteilhafterweise verwendet werden.
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Es können Vorbehandlungsbearbeitungszeiten
von 2 Sekunden bis zu zehn oder mehr Minuten verwendet werden. Kürzere Bearbeitungszeiten
sind schwierig in reproduzierbarer Weise zu steuern. Ausgedehnte
Verarbeitungszeiten über
etwa 3 Minuten sind unerwünscht,
da sie den Durchsatz des gesamten Verfahrens verrin gern. Eine typische
Bearbeitungszeit der Vorbehandlung liegt in dem Bereich von etwa
10 sec. bis etwa 90 sec.
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Bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird eine Gasquelle bereitgestellt, die mit einer das zu ätzende oder
zu reinigende Substratmaterial enthaltenden Reaktionskammer verbunden
ist. Die Reaktionskammer umfasst zweckmäßigerweise ein aus chemisch
inertem Material konstruiertes Vakuumgefäß, das von der Umgebungsatmosphäre hermetisch
abgedichtet ist und unter den Umgebungsdruck evakuiert werden kann.
Die Reaktionskammer wird auf einen geringen Basisdruck evakuiert.
Das Substrat wird wünschenswerterweise
durch eine isolierte Schleusenkammer in die Reaktionskammer eingeführt, die
bis zu einem ähnlichen
Basisdruck ausgepumpt werden kann. Einführen oder Herausnehmen des
Substrates aus der Reaktionskammer erfolgt durch die Schleusenkammer.
Alternativ kann das Substrat vor dem Evakuieren in die Kammer eingeführt werden.
Dann wird das Reaktionsgas oder die Reaktionsgasmischung in die
Kammer eingeführt.
Beleuchtung kann von einer externen Lampe als Quelle durch ein durchsichtiges
Fenster in der Kammer bereitgestellt werden. Der Gasfluss wird wünschenswerterweise
in einem axialsymmetrischen Muster über die Oberfläche der
Halbleiterscheibe hinweg bereitgestellt, weil der Vorbehandlungsschritt
die Halbleiterscheibe in einen Zustand versetzt, wo Ungleichmäßigkeit
im Fließmuster
des Reaktorgases eher als die Aufbewahrungsvorgeschichte der Hauptfaktor
zu sein scheint, der die Gleichmäßigkeit
der Ätzergebnisse
beeinträchtigt.
Jedoch können
bei Verwendung von Fließmustern
des reaktiven Gases, die unsymmetrisch sind, noch hervorragende
Ergebnisse erzielt werden.
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Die Reaktionskammer kann auch eine Übertragungsschnittstelle
mit einer kombinierten Roboter-Einheit (cluster tool) zum Übertragen
unter Vakuum teilen, die auf einanderfolgendes Übertragen von Substratmaterialien
von oder zu anderen Bearbeitungsbaugruppen ohne Aussetzung an die
Umgebungsatmosphäre
erlaubt.
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Konstruktionen der Kammerapparatur,
die für
den Vorbearbeitungsvorgang geeignet sind, werden in WO 96/19825
beschrieben.
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Der HF/Katalysator-Ätzschritt
für Siliciumoxid
des Verfahrens kann jedes bekannte Ätzverfahren für Siliciumoxid
sein, und kann unmittelbar darauffolgend in dem gleichen Reaktor,
oder in einem getrennten Reaktor, in den das Substrat nach Abschluss
des Vorbehandlungsschrittes überführt wird,
durchgeführt
werden, gegebenenfalls nach einer Verzögerung wegen Lagerung. Wenn
der HF/Katalysator-Ätzschritt
in einem anderen Reaktor durchgeführt wird, ist es vorzuziehen,
dass die Übertragung
mittels Robotereinsatz erfolgt, geeigneterweise mittels eines Mehrfachhandhabungswerkzeugs
(cluster tool), aber dies ist nicht zwingend erforderlich.
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Die Erfindung ist besonders geeignet
für HF/Katalysator – Systeme
bei denen der Katalysator ROH ist, wobei R H oder Alkyl ist, obwohl
auch andere Katalysatoren wie Aceton ebenfalls verwendet werden
können.
Typische Bedingungen für
die Ätzung
von Siliciumoxid werden in den in dem vorstehenden Abschnitt zum Hintergrund
beschriebenen Verweisen angegeben. Für Ätzreaktionen, die bei einem
Druck niedriger als derjenige der Umgebung durchgeführt werden,
wird eine HF/Alkohol – Ätzbetriebsweise
vorgezogen.
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Die Erfindung wird durch die folgenden,
nicht einschränkenden
Beispiele veranschaulicht.
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BEISPIELE
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UV/Cl2 – und UV/F2 – Vorbehandlungsverfahren
wurden vor HF/IPA – Ätzverfahren
für Siliciumdioxid in
einem photochemischen Gasphasen – Vakuumreaktor durch geführt. Die
für die
Vorbehandlungen verwendete UV-Quelle war eine Breitband- (am meisten
Energie zwischen 180 und 400 nm) 2000 Watt – Xenonblitzlampe. Die Substrate,
Silicium – Halbleiterscheiben
mit 6 inch (150 mm) Durchmesser, wurden mit 4000 Å thermischen
Oxids, erzeugt in einem Oxidationsofen, bedeckt. Bei jedem Vorgang
wurde das Oxid durch den HF/IPA-Ätzschritt
teilweise verbraucht (< 1000
A). Die entstandene Gleichmäßigkeit
der Ätzung
wurde mit einem abbildenden Spektrometer unter Verwendung von 49
Punkten über
einen Prüfquerschnitt
von 137 mm gemessen.
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Die folgende Abfolge von Verfahrenschritten
kam für
alle erfindungsgemäßen Experimente
zur Anwendung:
- 1) Durchführung des UV/Halogen – Vorbehandlungsverfahrens
- 2) Halbleiterscheibe unter Vakuum abkühlen lassen (Abkühlzeit hängt vom
UV-Vorbehandlungsverfahren ab)
- 3) Durchführung
des HF/IPA – Vorbehandlungsverfahrens.
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Die folgenden Parameter wurden für das UV/Halogen – Vorbehandlungsverfahren
verwendet:
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Die Substrattemperaturen betrugen
beim Beginn des Vorbehandlungsschrittes etwa 42°C. Nach der Bestrahlung befanden
sich die mit Cl2 behandelten Substrate in
einem Bereich von 60–200°C und die
mit F2/O2 behandelten
Substrate in einem Bereich von 48–100°C.
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Die UV-Blitzlampe wurde auf eine
Art betrieben, die 200 Joule elektrische Leistungseinspeisung pro Puls
für die
Lampe lieferte. Die Pulsdauer war 100 Mikrosekunden. Außer für Beispiel
14 wurde die Lampe mit 7 Pulsen/sec betrieben. In Beispiel 14 wurde
die Lampe mit 3 Pulsen/sec betrieben.
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Die folgenden Parameter wurden für das Oxidätzungs – Verfahren
verwendet:
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Beispiele 1–3
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Diese Beispiele demonstrieren, dass
Halbleiterscheiben ohne Vorbehandlung erhöhte Nichtgleichmäßigkeit
der Ätzung
zeigen, wenn die Alterungszeit zunimmt, wogegen mit UV/Cl2 vorbehandelte Halbleiterscheiben unabhängig von
der Alterungszeit zu annähernd
der gleichen Gleichmäßigkeit
der Ätzung
zurückkehren.
Man beachte, dass in diesem Experiment die mittlere Ätztiefe
unterschiedlich war, weil die Temperatur bei der HF/IPA-Verarbeitung
sich leicht von Durchlauf zu Durchlauf unterschied.
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Beispiel 1 (Vergleichsbeispiel)
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Keine Vorbehandlung. Eine Halbleiterscheibe,
frisch aus dem Ofen, wurde wie vorstehend angezeigt geätzt. Die
mittlere Ätztiefe
war 365 Å.
Die Gleichmäßigkeit
der Ätzung,
gemessen als die prozentuale Abweichung vom Mittelwert bei 1σ Standardabweichung,
war 3,55%.
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Beispiel 2 (Vergleichsbeispiel)
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Keine Vorbehandlung. Halbleiterscheibe
in einer Kassette > 1
Tag gealtert, gefolgt von der gleichen Oxidätzung. Die mittlere Ätztiefe
war 364 Å; Ätzgleichmäßigkeit:
1 σ = 12,5%
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Beispiel 3 (Erfindungsgemäßes Beispiel)
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UV/Cl2 (90
sec) Vorbehandlung ; Halbleiterscheibe in einer Kassette > 1 Tag gealtert; gleiche
Oxidätzung.
Die mittlere Ätztiefe
war 582 Å; Ätzgleichmäßigkeit:
1 σ = 3,44%
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Die Zeichnungen 1–3 sind Umrissdarstellungen
der geätzten
Halbleiterscheiben jeweils der Beispiele 1–3, wobei die fette Linie die
mittlere Ätztiefe
zeigt. Aus diesen Darstellungen kann man sehen, dass das Muster
der Ätzungleichmäßigkeit
sich mit der Alterung und noch einmal mit dem Vorbehandlungsschritt ändert. Zusätzlich zu
besserer Gleichmäßigkeit
zeigen die vorbehandelten Halbleiterscheiben eine Zeichnung des Ätzmusters,
die für
die Flussgeometrie der Kammer steht. Die gealterte Halbleiterscheibe
ohne Vorbehandlung zeigt ein zur z-Achse symmetrisches Ätzmuster
(keine Abzeichnung der Flussgeometrie der Kammer).
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Beispiele 4–6
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Diese Beispiele zeigen, dass LTV-Vorbehandlung
allein oder Cl2-Vorbehandlung allein nicht
ein derartiges Ergebnis bezüglich Ätzgleichmäßigkeit
ergeben können
wie das kombinierte UV/Cl2-Verfahren.
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Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel)
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Cl2-Vorbehandlung
(90 sec) an einer Halbleiterscheibe, die in einer Aufbewahrungskassette > 1 Tag gealtert war.
Es wurde die gleiche Oxidätzung
wie in den vorhergehenden Beispielen angewendet. Die mittlere Ätztiefe
war 426 Å; Ätzgleichmäßigkeit:
1σ = 9,81%
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Beispiel 5 (Vergleichsbeispiel)
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UV-Vorbehandlung (90 sec) an einer
Halbleiterscheibe, die in einer Aufbewahrungskassette > 1 Tag gealtert war;
gleiche Oxidätzung.
Die mittlere Ätztiefe
war 474 Å; Ätzgleichmäßigkeit:
1 σ = 13,2%
Beispiel 6 (Erfindungsgemäßes Beispiel)
UV/Cl2-Vorbehandlung (90 sec); Halbleiterscheibe
in einer Aufbewahrungskassette > 1
Tag gealtert; gleiche Oxidätzung.
Die mittlere Ätztiefe
war 582 Å; Ätzgleichmäßigkeit:
1 σ = 3,44%
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Beispiele 7–9
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Diese Beispiele demonstrieren das
UV/F2/O2– Vorbehandlungsverfahren
und dessen Leistung, verglichen mit einer unbehandelten, geätzten Halbleiterscheibe.
Man beachte, dass beim Beispiel 9 eine beachtliche Verzögerung zwischen
der Vorbehandlung und der darauffolgenden Oxidätzung vorhanden ist. Die Ergebnisse von
Beispiel 9 zeigen an, dass zusätzlich
zur Vorbehandlung der Oberfläche
das F2/O2– Verfahren
auch darauffolgende Verschmutzung verhindert.
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Beispiel 7 (Vergleichsbeispiel)
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Keine Vorbehandlung. Halbleiterscheibe
in einer Kassette > 1
Tag gealtert; gleiche Oxidätzung.
Die mittlere Ätztiefe
war 208 Å; Ätzgleichmäßigkeit:
1σ = 5,5
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Beispiel 8 (Erfindungsgemäßes Beispiel)
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UV/F2/O2 (30 sec) Vorbehandlung ; Halbleiterscheibe
in einer Kassette > 1
Tag gealtert; gleiche Oxidätzung.
Die mittlere Ätztiefe
war 229 Å; Ätzgleichmäßigkeit:
1σ = 3,4%
Beispiel 9 (Erfindungsgemäßes Beispiel)
UV/F2/O2 (30 sec)
Vorbehandlung ; Halbleiterscheibe in einer Kassette > 1 Tag gealtert; der
Vorbehandlung folgten 12 Stunden in einer Kassette und dann Ätzen mit
der gleichen Oxidätzung.
Die mittlere Ätztiefe war
278 Å; Ätzgleichmäßigkeit:
1σ = 3,6
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Beispiele 10–15
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Tabelle 1 zeigt Verarbeitungsbedingungen
für Halbleiterscheiben,
die nach der Oxidation in Kassetten aus weißem Polypropylen 1 Monat lang
gelagert wurden, gefolgt von Vorbehandlung, wenn angegeben; Lagerung
in schwarzen kohlenstoffverstärkten
Polypropylen-Aufbewahrungskassetten unter Vakuum für eine Zeit wie
in der Tabelle angezeigt; und dann eine HF/IPA – Behandlung wie in den vorhergehenden
Beispielen. Die Ergebnisse der gemessenen Ätzgleichmäßigkeit (1σ Abweichung) werden in der Tabelle
angegeben. Die Beispiele 10–12
sind Vergleichsbeispiele.
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Aus den vorstehenden Beispielen kann
man sehen, dass sowohl die Cl2- wie auch
die F2/O2 – Behandlungsvorgänge eine
messbare Verbesserung der Ätzleistung
zur Folge hatten. F2/O2 – Behandlungsvorgänge hatten
eine messbare Verbesserung der Ätzleistung
zur Folge. Beide Vorbehandlungsverfahren ergaben eine bessere Gleichmäßigkeit
der Oxidätzung
innerhalb der Halbleiterscheibe, verglichen mit dem HF/IPA-Verfahren
allein (ohne Vorbehandlung). Die vorbehandelten Ätzungen ergaben immer gleiche
Gleichmäßigkeit
der Oxidätzung
innerhalb der Halbleiterscheibe, unabhängig von Alterungszeit oder
Lagerungsvorgeschichte nach der Behandlung. Das heißt, der
Zustand der Halbleiterscheibenoberfläche wurde in wirksamer Weise
in einen übereinstimmenden
Ausgangszustand versetzt und behielt ihn für eine ausgedehntere Zeit.
Im Gegensatz dazu nahm die Ungleichmäßigkeit der unbehandelten,
HF/IPA – geätzten Halbleiterscheiben
mit der Alterungszeit zu. Folglich nahm der Unterschied hinsichtlich
der Gleichmäßigkeit
der Oxidätzung
zwischen vorbehandelten und unbehandelten Halbleiterscheiben zu,
wenn die Halbleiterscheiben in einer Plastikkassette altern gelassen
wurden. Ferner ergaben Vorbehandlungen, die nur aus Beleuchtung
(kein Halogen) oder nur aus Halogen (keine Beleuchtung) bestanden,
keine messbare Verbesserung der Ätzleistung.