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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zum Bestimmen einer Geschwindigkeit eines
Stiftes in einer Richtung über
eine graphische Tafel, die mit einem regelmäßigen Muster von Leitern versehen
ist, durch Messung eines elektromagnetischen Signals, hervorgerufen
in dem Stift durch eine Reihenschaltung, wobei diese genannte Reihenschaltung
eine Aufeinanderfolge von Elementen ist, wobei jedes Element aus
aufeinander folgenden elektrischen Impulsen besteht, die in betreffenden Leitern
erzeugt werden und wobei jedes Element der Reihenschaltung in dem
Stift ein Stiftsignal erzeugt, das eine Kombination von Reaktionen
auf die Impulse dieses Elementes ist.
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich weiterhin auf eine graphische Tafel mit einem Stift, einem regelmäßigen Muster
von Leitern und einer ersten Betreibungseinheit zum Erzeugen einer
ersten Reihenschaltung, wobei diese genannte erste Reihenschaltung
eine Aufeinanderfolge von Elementen ist, wobei jedes Element aus
aufeinander folgenden elektrischen Impulsen in den betreffenden
Leitern besteht, wobei jedes Element der ersten Reihenschaltung
in dem Stift ein betreffendes Stiftsignal verursacht, das eine Kombination
von Reaktionen auf die Impulse dieses Elementes ist.
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Graphische Tafeln werden allgemein
als Dateneingabevorrichtungen verwendet. Dadurch, dass ein Zeigermittel
(hier als Stift bezeichnet) in oder in die Nähe eines bestimmten Gebietes
auf der Tafel gestellt wird, kann der Benutzer eine bestimme Aktion
auf eine An und Weise auslösen,
die als natürlich erfahren
wird. Im Allgemeinen gesagt ist eine graphische Tafel mit einem
LCD-Wiedergabeschirm integriert. Eine erste mögliche Verwendung einer derartigen
Kombination ist Symbole am Wiedergabeschirm zu reproduzieren, die
Benutzeroptionen darstellen, die der Benutzer mit Hilfe der graphischen
Tafel dadurch selektieren kann, dass er den Stift in die Nähe eines
derartigen Symbols bringt. Eine zweite mögliche Verwendung ist das Eingeben
von Text, beispielsweise für
eine Textverarbeitungsapplikation, wo Text dadurch eingegeben wird,
dass mit Hilfe des Stiftes Text auf die Tafel geschrieben wird.
Genaue Determinierung der Lage des Stiftes längs der Tafel ist für die beiden
möglichen
Einsätze
wichtig.
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Nach dem US Patent 5.229.551 wird
nicht nur die Position sondern auch die Geschwindigkeit des Stiftes
bestimmt. Der Grund ist, dass die Geschwindigkeitsinformation benutzt
werden kann zum Erzielen einer genaueren Determinierung der Position.
Weil die Positionen des Stiftes nacheinander in zwei Richtungen
bestimmt werden, tritt eine An von Hystereseeffekt auf. Kompensation
für diesen
Effekt kann durch Verwendung eines Korrekturalgorithmus mit der
Stiftgeschwindigkeit als einer der Parameter erreicht werden.
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Aus dem genannten Patent geht hervor,
dass die Position des Stiftes in erster Instanz dadurch bestimmt
wird, dass eine Folge von Impulsen in Bezug auf Leiter, vorgesehen
in einem Matrixmuster erzeugt werden, wobei die Position des Stiftes
von einem Stiftsignal als Folge dieser Impulse hergeleitet wird. Die
Geschwindigkeit des Stiftes in einer Richtung längs der Tafel wird daraufhin
aus einer Anzahl aufeinander folgender Stiftpositionen ermittelt.
Zum Schluss wird diese Geschwindigkeitsinformation benutzt zum Kompensieren
des genannten Hystereseeffektes. Es ist ein Nachteil dieses indirekten
Verfahrens zum Ermitteln der Geschwindigkeit, dass die Messungen
nicht effizient benutzt werden.
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Es ist nun u. a. eine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung, ein Verfahren der genannten An zu schaffen,
wobei die Information, die sich in dem Stiftsignal befindet, auf
mehr effiziente An und Weise benutzt wird. Dazu weist ein Verfahren
nach der vorliegenden Erfindung das Kennzeichen auf, dass die Stiftgeschwindigkeit
in der genannten Richtung aus der Form des Stiftsignals auf beiden
Seiten eines örtlichen
Maximalwertes in dem Stiftsignal hergeleitet wird. Es hat sich versuchsweise
herausgestellt, dass die Form des Stiftsignals von der Geschwindigkeit abhängig ist.
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Eine Graphiktafel nach der vorliegenden
Erfindung weist das Kennzeichen auf, dass die graphische Tafel mit
einer Detektionseinheit versehen ist zum Herleiten einer Stiftgeschwindigkeit
in einer ersten Richtung über
die Tafel, und zwar aus der Form des Stiftsignals auf beiden Seiten
eines örtlichen
Maximalwertes in dem Stiftsignal.
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Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung,
dargestellt in der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, besteht darin, dass die zur Bestimmung der einen Position
in der einen Richtung erzeugten Abtastwerte ausreichen zum Bestimmen der
Geschwindigkeit in derselben Richtung. Deswegen erfordert die Bestimmung
der Geschwindigkeit in der betreffenden Richtung nicht eine zweite
Positionsbestimmung. Weiterhin wird die Information in dem Stiftsignal
besser ausgenutzt und die Strecke des Stiftes längs der Tafel kann genau ermittelt
werden, während
weniger gemessene Stiftpositionen benutzt werden, durch Anwendung
von Interpolation auf Basis der ebenfalls erhaltenen Geschwindigkeitsinformation.
Die Geschwindigkeitsinformation kann auch benutzt werden zur aktiven,
adaptiven Filterung des Stiftsignals vor der Extraktion der Stiftposition, damit
das Rauschen unterdrückt
wird. Diese Anwendung der Geschwindigkeitsinformation ist in dem
US Patent 5.053.757 beschrieben worden. Information in Bezug auf
die Stiftgeschwindigkeit kann auch nützlich sein für Aspekte,
anders als die genaue Positionsbestimmung, beispielsweise zur Handschrifterkennung.
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Weitere interessante Aspekte der
vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben worden. Relevanter
Stand der Technik steht in dem US Patent 5.231.381 (PHN 13.100)
und dem US Patent 5.402.151 (PHN 13.100) und in den Europäischen Patentanmeldungen
EP-A 0 756 733 und EP-A 0 756 723, entsprechend den US Patentanmeldungen
08/602.547 (PHN 15.210) und 08/603.958 (PHN 15.209) auf den Namen
der Anmelderin.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in der Zeichnung dargestellt und werden im vorliegenden Fall
näher beschrieben.
Es zeigen:
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1 eine
Darstellung einer Graphiktafel mit einem Stift, der einen Teil davon
bildet,
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2 eine
schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform der Tafel,
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3 Detektionssignale,
die in der bevorzugten Ausführungsform
verwendet werden,
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4 ein
Beispiel eines Stiftsignals, assoziiert mit der bevorzugten Ausführungsform,
und
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5 den
Effekt der Stiftgeschwindigkeit auf das Stiftsignal der bevorzugten
Ausführungsform.
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1 zeigt
eine Ausführungsform
einer Graphiktafel 100. Die Tafel ist über einen leitenden Draht 104 mit
dem Stift 102 verbunden. Durch Manipulation des Stiftes 102 kann
ein Benutzer Daten für
eine (nicht Dargestellte) Datenverarbeitungseinheit eingeben, die
mit der Tafel 100 verbunden oder darin integriert ist.
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2 zeigt
schematisch die Konstruktion der Graphiktafel, wobei eine bevorzugte
Version des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung verwendet
wird. Die Tafek 200 umfasst einen LCD-Wiedergabeschirm 202,
der mit einem Muster von Leitern versehen ist, wobei dieses Muster
aus gegenüber einander
isolierten Reihen 204 und Spalten 206 besteht,
die sich senkrecht zueinander erstrecken. Entsprechend der VGA-Norm
gibt es insgesamt 525 Reihen und 640 Spalten und die Pixelgröße ist etwa
0,3 mm. Dieses Muster von Leitern wird von einer ersten Treibereinheit
oder von einem Reihentreiber 208 und einer zweiten Treibereinheit
oder einem Spaltentreiber 210 angetrieben, die imstande
sind, jede Reihe und jede Spalte mit Hilfe einer bestimmten Impulsform
anzutreiben. Die Wirkungsweise des Reihentreibers 208 und
des Spaltentreibers 210 geschieht unter Ansteuerung der
Steuereinheit 216.
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Das Muster von Leitern dient zunächst zum Erzeugen
von Bildern auf dem LCD-Wiedergabeschirm mit einer Frequenz von
60 Hz. Es sind mehrere Prinzipien bekannt zum Erzeugen eines Bildes
an einem LCD-Wiedergabeschirm, das mit einem Muster von Leitern
versehen ist, wie in 2 dargestellt. Diese
Prinzipien heben gemein, dass ein Bild dadurch erzeugt wird, dass
die richtigen Signale in dem Muster von Leitern erzeugt werden.
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Das Muster von Leitern ist ebenfalls
geeignet zum Liefern von Detektionssignalen zum Ermitteln der Position
des Stiftes
212. An dem einen Ende ist der Stift
212 mit
einer leitenden Kugel versehen, in der durch kapazitive Kopplung
von Spannungen in dem Muster von Leitern ein Stiftsignal entsteht,
wobei die gewünschte
Information mit Hilfe einer Positions- und Geschwindigkeitseinheit
214 aus
dem genannten Stiftsignal hergeleitet wird. Das Stiftsignal ist
nur dann stark genug, wenn das Ende mit der Kugel nahe genug an
die Tafel gehalten wird. Die Lieferung der Detektionssignale und
der Signale für
die Wiedergabeschirmfunktion kann in Zeitmultiplex erfolgen (wie in
US 4.686.332 beschrieben)
oder teilweise simultan (wie in EP-A 0 622 754 beschrieben); in
dem letzteren Fall wird die Position des Stiftes in der einen Richtung
mit Hilfe derselben Signale ermittelt, wie erforderlich zum Erzeugen
des Bildes. Es sei bemerkt, dass die spezifische Integration der
Graphiktafel und der Wiedergabeschirmfunktion für die vorliegende Erfindung
irrelevant ist.
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Ein adaptives Tiefpassfilter 218 ist
vorgesehen zum Filtern des Stiftsignals, wobei der Grad der Filterung
eine Funktion der Stiftgeschwindigkeit durch die Detektionseinheit 214 ist.
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Die Position und die Geschwindigkeit
in der horizontalen Richtung, d. h. parallel zu den Reihen wird
in dieser Ausführungsform
dadurch bestimmt, dass der Spal tentreiber 210 nacheinander
die Spalten xl bis xm mit
einer Folge von Impulsen P betrieben wird, wie in 3 dargestellt. Eine derartige Folge von
Impulsen in den betreffenden Leitern ist hier als Element bezeichnet.
Aufeinanderfolgende Elemente bilden eine Reihe. Das Timing jedes
Elementes wird durch die Steuereinheit 216 gesteuert. In
einem festen Zeitintervall Tb werden alle
Spalten betrieben, wobei die Zeitabhängigkeit der Impulse in den
betreffenden Spalten genau bekannt ist. Für eine genaue Bestimmung der
Position ist es erwünscht,
dass im normalen Betrieb innerhalb des Zeitintervalls Th der
Stift nur über
einen kleinen Abstand bewegen wird. In der Praxis bedeutet dies
eine obere Grenze der Th von etwa 20 ms.
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Bei anderen Ausführungsformen kann das nicht
Betreiben einiger Spalten oder das simultane Betreiben einiger benachbarter
Spalten bevorzugt werden. Weiterhin brauchen aufeinander folgende Elemente
einer Reihe nicht gleich zu sein. So ist es beispielsweise möglich, zunächst alle
geradzahligen und danach alle ungeradzahligen Spalten zu betreiben,
oder zunächst
die Spalten xl bis xm und
danach die Spalten xm bis xl zu
betreiben. Andere Impulsformen sind durchaus möglich, insbesondere wenn die Impulse
auch zum Erzeugen eines Bildes an dem LCD-Wiedergabeschirm verwendet
wird und die Konstruktion des LCD-Wiedergabeschirms eine spezifische
Impulsform voraussetzt.
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4 gibt
den Eindruck der Form des Stiftsignals 400, erzeugt in
dem Stift durch kapazitive Kopplung durch die Impulse des Elementes
in der bevorzugten Ausführungsform.
Die Umhüllende 402 des
Stiftsignals ist glockenförmig.
Die bei der Zuführung
der Impulse sehr nahe bei dem Stift liegenden Spalten liefern den
größten Beitrag
zu dem Stiftsignals. Der Zeitpunkt, zu dem die Umhüllende des
Stiftsignals maximal ist, wird in der Detektionseinheit 214 nach 2 bestimmt, und zwar auf
Basis einer erfolgreich gleichgerichteten, gefilterten und abgetasteten
Version des Stiftsignals. Die Spalte, die bei der Zuführung der
Impulse dem Stift am nächsten
liegt, und folglich der Wert der Stiftposition in der horizontalen
Richtung kann dann auf einfache Weise über die bekannte Zeitabhängigkeit
der zugeführten
Impulse hergeleitet werden.
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5 zeigt
den Effekt einer horizontalen Stiftbewegung während der Betreibung der Spalten durch
die genannten Impulse. Die Kurve 500 ist das Stiftsignal,
gemessen in dem Ruhezustand des Stiftes. Die Breite des glockenförmigen Teils
der Umhüllenden
des Stiftsignals variiert als eine Funktion der horizontalen Stiftgeschwindigkeit.
Wenn der Stift sich in Richtung der Spalte xm verlagert,
werden die Spalten auf beiden Seiten der Spalte, die den größten Beitrag
zu dem Stiftsignal liefert, zu dem Zeitpunkt, wo sie betrieben werden,
näher bei
dem Stift liegen. Sie liefern auf diese Weise einen relativ größeren Beitrag
zu dem Stiftsignal als wenn der Stift sich in dem Ruhezustand befindet.
Auf diese Weise wird die Glockenform verbreitert (Kurve 502).
Genau die entgegengesetzte Situation tritt auf, wenn der Stift in Richtung
der Spalte xl verlagert wird. Die Spalten
auf beiden Seiten der Spalt, die den größten Beitrag zu dem Stiftsignal
liefert, wird dann weiter von dem Stift liegen, wenn sie betrieben
werden. Auf diese Weise liefern sie einen relativ kleineren Beitrag
zu dem Stiftsignal, als wenn der Stift sich in dem Ruhezustand befindet.
Die Glockenform wird auf diese Weise verengt (Kurve 504).
Eine Folge von Impulsen durch die betreffenden Spalten anders als
die dieser bevorzugten Ausführungsform
wird auch einen derartigen von der Geschwindigkeit abhängigen Effekt
in dem Stiftsignal einführen.
Die Detektionseinheit 214 nach 2 ermittelt die Breite der Glockenform
aus den gleichen Abtastwerten wie für die Ermittlung der horizontalen
Lage erhalten. Dazu bestimmt die Detektionseinheit 214 an
der ansteigenden sowie an der abfallenden Flanke der Glockenform
den Zeitpunkt, zu dem die Glockenform den halben Maximalwert erreicht.
Der auf diese Weise gefundene Zeitabstand zwischen den beiden Abtastwerten
ist ein Maß für die Breite
der Glockenform. Daraufhin vergleicht die Detektionseinheit 214 den
erhaltenen Wert mit einer Tabelle, aus der die Größe und die
Richtung der horizontalen Geschwindigkeit folgen. Andere Verfahren zum
Detektieren der horizontalen Geschwindigkeit aus der Breite sind
möglich,
beispielsweise mit Hilfe einer experimentell erhaltenen Formel.
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In der bevorzugten Ausführungsform
reicht das aus einem einzigen Element herrührende Stiftsignal zum Ermitteln
der Position und der Geschwindigkeit in nur einer Richtung. Wiederholung
dieses Prozesses führt
zu einer Reihe dieser Elemente.
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Es sei bemerkt, dass die Tatsache,
dass die Tafel endliche Abmessungen hat, die Symmetrien der Glockenform
beeinträchtigt.
Diese Asymmetrie ist in der Zeichnung nicht dargestellt. In einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung könnte
diese Asymmetrie benutzt werden zum Ermitteln der Stiftgeschwindigkeit.
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Die Position und die Geschwindigkeit
des Stiftes in der vertikalen Richtung, d. h. parallel zu den Spalten
wird mit Hilfe der Reihen yl bis yn und einer zweiten Reihe auf entsprechende
Weise bestimmt. Die erhaltene Positions- und die Geschwindigkeitsinformation,
in 2 durch die Bezugszeichen
(x, y) bzw. (vx, vy)
bezeichnet, können
auf die oben beschriebene Art und Weise in einer Tafel benutzt werden
oder sie können
der oben genannten Datenverarbeitungseinheit zugeführt werden.