-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Prodrug-Formulierung von Ganciclovir und pharmazeutisch verträglichen
Salzen davon. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung des L-Monovalinesters,
abgeleitet von 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)methoxy-1,3-propandiol
und seinen pharmazeutisch verträglichen
Salzen. Die Erfindung betrifft auch neue Zwischenprodukte, die in
dem vorstehenden Verfahren verwendbar sind, und ein Verfahren zum
Herstellen des Zwischenprodukts.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Das
britische Patent 1523865 beschreibt antivirale Purinderivate mit
einer acyclischen Kette in der 9-Position. Unter jenen Derivaten
wurde von 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)methoxyethanol mit dem INN-Namen
Acyclovir gefunden, dass es gute Aktivität gegen Herpesviren, wie Herpes
simplex, aufweist.
-
US-Patent
4355032 offenbart die Verbindung 9-[(2-Hydroxy-1-hydroxymethylethoxy)methyl]guanin oder
2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)methoxy-1,3-propandiol
oder 9-[(1,3-Dihydroxy-2-propoxy)methyl]guanin
(DHPG) mit dem INN-Namen
Ganciclovir. Ganciclovir ist sehr wirksam gegen Viren der Herpesfamilie,
beispielsweise gegen Herpes simplex und Cytomegalovirus.
-
Die
britische Patentanmeldung GB 2122618 offenbart Derivate von 9-(2-Hydroxyethoxymethyl)guanin der
generischen Formel:
worin X ein Sauerstoff- oder
Schwefelatom wiedergibt, R
1 eine Hydroxy-
oder eine Aminogruppe wiedergibt, R
2 ein
Wasserstoffatom oder eine Gruppe der Formel CH
2OR
3 a wiedergibt und
R
3 und R
3 a gleich oder verschieden sein können, wobei
jedes einen Aminosäureacylrest
wiedergibt, und physiologisch verträgliche Salze davon. Diese Verbindungen
können
durch Kondensieren eines Guaninderivats mit einem Seitenkettenzwischenprodukt
in einem stark polaren Lösungsmittel,
wie Dimethylformamid oder Hexamethylphosphorsäuretriamid, vorteilhafterweise
in Gegenwart einer Base, oder durch thermische Kondensation in Gegenwart
einer starken Säure
hergestellt werden. Diese Verbindungen sind für die Behandlung von viralen
Infektionen verwendbar und haben eine hohe Wasserlöslichkeit,
was sie von Wert bei der Formulierung von wässrigen pharmazeutischen Zubereitungen
macht. Während
die generische Formel in der britischen Patentanmeldung Verbindungen
einschließt,
in denen R
2 die Gruppe -CH
2OR
3 a darstellt, sind
spezielle Verbindungen dieser Gruppe nicht offenbart.
-
Die
europäische
Patentanmeldung
EP 0375329 offenbart
Prodrugverbindungen der nachstehenden Formel
worin R und R
1 unabhängig ausgewählt sind
aus einem Wasserstoffatom und einem Aminoacylrest, bereitgestellt
an mindestens einem von R und R
1, einen
Aminosäureacylrest
wiedergibt und B eine Gruppe der Formeln
wiedergibt, worin R
2 eine C
1-6-geradkettige,
C
3-6-verzweigtkettige
oder C
3-6-cyclische Alkoxygruppe oder eine Hydroxy-
oder Aminogruppe oder ein Wasserstoffatom wiedergibt, und die physiologisch
verträglichen
Salze davon. Es wird beschrieben, dass diese Prodrugverbindungen
vorteilhafte Bioverfügbarkeit
aufweisen, wenn sie auf dem oralen Weg verabreicht werden, was hohe
Spiegel an Stammverbindung im Körper
ergibt.
-
Beispiel
3 (b) der europäischen
Patentanmeldung
EP 0375329 offenbart
die Herstellung von Bis(L-isoleucinat)ester von Ganciclovir als
einen weißen
Schaum. Beispiel 4 (b) offenbart die Herstellung von Bis(glycinat)ester
von Ganciclovir als einen weißen
Feststoff. Beispiel 5 (b) offenbart die Herstellung von Bis(L-valinat)ester
von Ganciclovir als einen Feststoff. Beispiel 6 (b) offenbart die
Herstellung von dem Bis(L-alaninat)ester von Ganciclovir als einen
Sirup, der 90% des Bisesters und 10% des Monoesters enthält. Die
Bisester werden durch Umsetzen von Ganciclovir mit einer gegebenenfalls
geschützten
Aminosäure
oder einem funktionellen Äquivalent
davon hergestellt, wobei die Reaktion in herkömmlicher Weise, beispielsweise
in einem Lösungsmittel,
wie Pyridin, Dimethylformamid usw., in Gegenwart eines Kupplungsmittels,
wie 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid, gegebenenfalls in Gegenwart einer
katalytischen Base, wie 4-Dimethylaminopyridin, ausgeführt werden
kann. Die beschriebenen Bisester sind nichtkristalline Materialien,
die schwierig zur Herstellung von oralen pharmazeutischen Dosierungsformen
zu verarbeiten sind.
-
Die
britische Patentanmeldung Nr. 8829571 ist die Prioritätspatentanmeldung
für die
europäische
Patentanmeldung
EP 0375329 und
US-Patent-Nr. 5043339 und offenbart Aminosäureester der Verbindungen der Formel
(worin R eine Hydroxy- oder
Aminogruppe oder ein Wasserstoffatom wiedergibt) und die physiologisch
verträglichen
Salze davon. Beispiele für
bevorzugte Aminosäuren
schließen
die aliphatischen Säuren,
beispielsweise enthaltend bis zu 6 Kohlenstoffatome, wie Glycin,
Alanin, Valin und Isoleucin, ein. Die Aminosäureester schließen sowohl
Mono- als auch Diester ein. Die Herstellung der Diester ist mit
der Herstellung in der europäischen Patentanmeldung
EP 0375329 identisch, jedoch
offenbart diese Patentanmeldung sowie die europäische Patentanmeldung
EP 0375329 und US-Patent
Nr. 5043339 nicht die Herstellung der Monoester oder irgendwelche
Daten, die ihre Verwendbarkeit vorschlagen.
-
Leon
Colla et al., J. Med. Chem. (1983) 26, 602–604, offenbaren verschiedene
in Wasser lösliche
Esterderivate von Acyclovir und dessen Salzen als Prodrugs von Acyclovir.
Die Autoren weisen aus, dass Acyclovir aufgrund von seiner begrenzten
Löslichkeit
in Wasser nicht als Augentropfen oder intramuskuläre Injektionen
gegeben werden kann, und haben deshalb Derivate von Acyclovir synthetisiert,
die in Wasser löslicher sind
als die Stammverbindung. Die Autoren offenbaren das Hydrochloridsalz
des Glycylesters, das Hydrochloridsalz des Alanylesters, das Hydrochloridsalz
des b-Alanylesters, das Natriumsalz des Succinylesters und den Azidoacetatester.
Die Alanylester wurden durch herkömmliche Veresterungsverfahren,
einschließlich
Umsetzen von Acyclovir mit der entsprechenden N-Carboxy-geschützten Aminosäure in Pyridin
in Gegenwart von 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid und einer katalytischen
Menge an p-Toluolsulfonsäure
und anschließend
Unterziehen katalytischer Hydrierung unter Gewinnung der α- und β-Alanylester als ihre
Hydrochloridsalze hergestellt.
-
L.
M. Beauchamp et al., Antiviral Chemistry & Chemotherapy (1992), 3 (3), 157–164 offenbaren
18 Aminosäureester
des Antiherpes-Arzneimittels Acyclovir und deren Wirksamkeiten als
Prodrugs von Acyclovir, bewertet an Ratten durch Messen von der
Urinwiedergewinnung von Acyclovir. Zehn Prodrugs erzeugten größere Mengen
des Stammarzneimittels im Urin als Acyclovir selbst: der Glycyl-,
D,L-Alanyl-, L-Alanyl-, L-2-Aminobutyrat-, D,L-Valyl-, L-Valyl-,
DL-Isoleucyl-, L-Isoleucyl-, L-Methionyl- und L-Prolylester. Gemäß den Autoren war
der L-Valylester von Acyclovir der beste Prodrug der untersuchten
Ester. Diese Ester wurden durch Verfahren ähnlich zu jenen, angewendet
von Colla et al., hergestellt.
-
Die
europäische
Patentveröffentlichung
308065 offenbart die Valin- und Isoleucinester von Acyclovir, vorzugsweise
in der L-Form, was einen erhöhten
Anstieg der Absorption vom Darm nach oraler Verabreichung zeigt,
verglichen mit anderen Estern und Acyclovir. Die Aminosäureester
werden durch herkömmliche
Veresterungsverfahren, einschließlich Umsetzen von Acyclovir
mit einer N-Carboxy-geschützten
Aminosäure
oder einem Säurehalogenid
oder Säureanhydrid
der Aminosäure,
in einem Lösungsmittel,
wie Pyridin oder Dimethylformamid, gegebenenfalls in Gegenwart einer
katalytischen Base hergestellt. Die Aminosäureester von Acyclovir können auch
durch Kondensieren eines Guaninderivats mit einem Aminosäureseitenkettenzwischenprodukt
in einer analogen Weise zu jener, offenbart in der britischen Patentanmeldung
GB 2122618, vorstehend erörtert,
hergestellt werden.
-
PCT-Patentanmeldung
WO 94/29311 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Aminosäureestern eines
Nucleosidanalogen, einschließlich
Acyclovir und Ganciclovir. Dieses Verfahren umfasst Umsetzen eines Nucleosidanalogen
mit einer veresterbaren Hydroxygruppe in ihrer linearen oder cyclischen
Ethereinheit mit einem 2-Oxa-4-azacycloalkan-1,3-dion der Formel
worin R
1 Wasserstoff,
eine C
1-4-Alkyl- oder Alkenylgruppe oder
andere Aminosäureseitenketten
wiedergeben kann und R
2 Wasserstoff oder
eine Gruppe COOR
3, worin R
3 eine
Benzyl-, t-Butyl-, Fluorenylmethyl- oder eine gegebenenfalls Halogen-substituierte
lineare oder verzweigte C
1-C
8-Alkylgruppe
darstellt, wiedergeben kann. Bevorzugte Gruppen R
1 schließen Wasserstoff,
Methyl, Isopropyl und Isobutyl ein unter Gewinnung der entsprechenden
Glycin-, Alanin-, Valin- und Isoleucinester von Acyclovir oder Ganciclovir.
Beispiele 1–3
der PCT-Patentanmeldung WO 94/29311 offenbaren nur die Kondensation
von Acyclovir mit dem Valin-substituierten 2-Oxa-4-azacycloalkan-1,3-dion
(Z-Valin-N-carboxyanhydrid) durch herkömmliche Verfahren. Während die
Aminosäureester
der PCT-Anmeldung
sowohl die Acyclovir- als auch Ganciclovir(DHPG)ester einschließen, offenbart
die Anmeldung nicht, wie die Ganciclovirester herzustellen sind,
noch weniger die Monoester von Ganciclovir.
-
Der
L-Monovalinester, abgeleitet von 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)methoxy-1,3-propandiol und
seine pharmazeutisch verträglichen
Salze sind starke antivirale Mittel und werden in der europäischen Patentanmeldung
Veröffentlichungs-Nr.
694547 beschrieben. Diese Verbindungen wurden als mit verbesserter oraler
Absorption und niederer Toxizität
gefunden. Diese Patentanmeldung offenbart auch bestimmte Verfahren
zum Herstellen dieser Ester, die von jenen hierin beschriebenen
verschieden sind.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren und neue
Zwischenprodukte, wobei ein Säureadditionssalz
eines Monohydroxy-geschützten
Ganciclovirs als ein neues Zwischenprodukt gebildet wird, welches
die Verunreinigungen in dem Monovalinesterendprodukt, verglichen
mit bekannten Zwischenprodukten, vermindert. Dies erübrigt auch
die kosten- und zeitaufwendigen Reinigungsschritte und ermöglicht die
Verwendung von Ausgangsmaterialien niederer Reinheit, die wiederum
die Gesamtproduktionskosten senken.
-
KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
-
In
einem ersten Aspekt stellt diese Erfindung ein Verfahren zum Herstellen
der Verbindung der Formel I:
und der pharmazeutisch verträglichen
Salze davon bereit, wobei die Verbindung anschließend 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)methoxy-3-hydroxy-1-propyl-L-valinat
oder Mono-L-valinganciclovir genannt wird.
-
Dieses
Verfahren beinhaltet die Kondensation einer gegebenenfalls substituierten
Guaninverbindung mit einem substituierten Glycerinderivat, gefolgt
von der Bildung eines Säureadditionssalzes
eines Monohydroxy-geschützten
Ganciclovirs als ein Zwischenprodukt; Veresterung dieses Produkts
mit einem L-Valinderivat und die Entfernung beliebiger Schutzgruppen
bilden den Prodrug der Formel I. Gegebenenfalls kann das Verfahren
auch die Bildung von Salzen des Prodrugs der Formel I, die Umwandlung
eines Säureadditionssalzes des
Prodrugs der Formel I in eine Nichtsalzform, die optische Auftrennung
eines Prodrugs der Formel I oder die Herstellung der Prodrugs der
Formel I in kristalliner Form einschließen. Einzelheiten des Verfahrens
werden nachstehend beschrieben.
-
In
einem zweiten Aspekt offenbart diese Erfindung Verbindungen der
Formel V und Formel IV, welche verwendbare Zwischenprodukte zum
Herstellen von Mono-L-valinganciclovir und seinen pharmazeutisch
verträglichen
Salzen darstellen. Die Verbindungen der Formel V sind:
worin X eine Säureadditionssalzeinheit
darstellt, Y
2 ein Halogenatom, Niederacyloxy,
eine gegebenenfalls substituierte Aralkyloxygruppe darstellt und
P
1 Wasserstoff oder eine Aminoschutzgruppe
darstellt. Die Verbindungen der Formel IV sind:
worin P
1 eine
Aminoschutzgruppe darstellt, die Niederacyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
ist, Y
1 Halogen, Niederacyloxy oder eine
gegebenenfalls substituierte Aralkyloxygruppe darstellt und Y
2 ein Niederacyloxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
darstellt.
-
Ein
dritter Aspekt dieser Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen
der neuen Zwischenprodukte der Formel V und IV.
-
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
IM EINZELNEN
-
Definitionen
-
Sofern
nicht anders ausgewiesen, haben die in der Beschreibung und den
Ansprüchen
verwendeten Begriffe die nachstehend angegebenen Bedeutungen:
-
„BOC" bedeutet t-Butoxycarbonyl.
-
„CBZ" bedeutet Carbobenzyloxy
(Benzyloxycarbonyl).
-
„FMOC" bedeutet N-(9-Fluorenylmethoxycarbonyl).
-
„DHPG" bedeutet 9-[(1,3-Dihydroxy-2-propoxy)methyl]guanin.
-
„Alkyl" bedeutet einen geraden
oder verzweigten gesättigten
Kohlenwasserstoffrest mit einer ausgewiesenen Anzahl an Kohlenstoffatomen.
Beispielsweise ist C1-7-Alkyl Alkyl mit
mindestens einem, jedoch nicht mehr als 7 Kohlenstoffatomen, beispielsweise
Methyl, Ethyl, i-Propyl, n-Propyl, n-Butyl, n-Pentyl, n-Heptyl und dergleichen.
-
„Niederalkyl" bedeutet ein Alkyl
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen.
-
„Aryl" bedeutet einen organischen
Rest, abgeleitet von einem aromatischen Kohlenwasserstoff durch die
Entfernung eines Wasserstoffatoms. Bevorzugte Arylreste sind aromatische
carbocyclische Reste mit einem einzelnen Ring (beispielsweise Phenyl)
oder zwei kondensierten Ringen (beispielsweise Naphthyl).
-
„Aralkyl" bedeutet eine Alkylgruppe,
worin ein Wasserstoffatom durch eine vorstehend definierte Arylgruppe
ersetzt ist.
-
„Acyl" bedeutet einen organischen
Rest, abgeleitet von einer organischen Säure durch die Entfernung der
Hydroxylgruppe, beispielsweise ist CH3CO-
oder Acetyl der Acetylrest von CH3COOH.
Andere Beispiele für
solche Acylgruppen sind Propionyl oder Benzoyl usw. Der Begriff „Acyl" schließt den Begriff „Alkanoyl" ein, welcher den
organischen Rest RCO- darstellt,
worin R eine Alkylgruppe wie vorstehend definiert darstellt.
-
„Niederalkyloxy", „(Niederalkyl)amino", „Di(niederalkyl)amino", „(Niederalkanoyl)amino" und ähnliche Begriffe
bedeuten Alkoxy, Alkylamino, Dialkylamino, Alkanoylamino usw., wobei
der oder jeder Alkylrest ein „Niederalkyl" wie vorstehend beschrieben
ist.
-
„Halogen" oder „Halo" bedeutet Fluor,
Chlor, Brom oder Jod.
-
„Trityl" bedeutet den Triphenylmethylrest
(PH)3C-.
-
„Derivat" einer Verbindung
bedeutet eine aus der Ursprungsverbindung durch ein ähnliches
chemisches Verfahren erhältliche
Verbindung.
-
„Aktiviertes
Derivat" einer Verbindung
bedeutet eine reaktive Form der Ursprungsverbindung, welche die
Verbindung in einer gewünschten
chemischen Reaktion aktiv macht, in der die Ursprungsverbindung
nur mäßig reaktiv
oder nicht reaktiv ist. Aktivierung wird durch Bildung eines Derivats
oder einer chemischen Gruppierung innerhalb des Moleküls mit einem
höheren
freien Energiegehalt als jener der Ursprungsverbindung, die die
aktivierte Form anfälliger
macht, um mit einem weiteren Reagenz zu reagieren, erreicht. Im
Zusammenhang der vorliegenden Erfindung ist eine Aktivierung der
Carboxygruppe von besonderer Wichtigkeit und entsprechende aktivierende
Mittel oder Gruppierungen, die die Carboxygruppe aktivieren, werden
nachstehend genauer beschrieben. Ein Beispiel eines aktivierten
Derivats von L-Valin ist die Verbindung der Formel VI:
worin P
2 eine
Aminoschutzgruppe darstellt und A eine Carboxy-aktivierende Gruppe,
beispielsweise Halogen, eine Niederacyloxygruppe, eine Carbodiimidgruppe,
wie 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid (EDAC),
eine Isobutyratgruppe und dergleichen, darstellt.
-
Von
besonderem Interesse für
die vorliegende Erfindung ist ein Aminosäureanhydrid, welches eine aktivierte
Form einer Aminosäure
darstellt, welche die Aminosäure
(insbesondere L-Valin) für
die Veresterung anfällig
macht. Aminosäureanhydride
sind in die vorstehenden Verbindungen der Formel VI eingeschlossen.
Besonders verwendbar für
die vorliegende Erfindung sind die cyclischen Aminosäureanhydride
von L-Valin, beschrieben
in der PCT-Patentanmeldung WO 94/29311, wie 2-Oxa-4-aza-5-isopropylcycloalkan-1,3-dion
der Formel VIa:
worin P
2 eine
Aminoschutzgruppe darstellt. Andere Beispiele der cyclischen Aminosäureanhydride
sind geschützte
Aminosäure-N-carboxyanhydride
(NCAs), die nachstehend genauer beschrieben werden.
-
„Schutzgruppe" bedeutet eine chemische
Gruppe, die (a) eine reaktive Gruppe vor dem Teilnehmen an einer
unerwünschten
chemischen Reaktion schützt
und (b) leicht nach dem Schutz der reaktiven Gruppe entfernt werden
kann, wenn sie nicht mehr erforderlich ist. Beispielsweise ist die
Benzylgruppe eine Schutzgruppe für
eine primäre
Hydroxylfunktion.
-
„Aminoschutzgruppe" bedeutet eine Schutzgruppe,
die eine reaktive Aminogruppe schützt, die sonst durch bestimmte
chemische Reaktionen modifiziert werden würde. Die Definition schließt die Formylgruppe oder
Niederalkanoylgruppen mit zwei bis vier Kohlenstoffatomen, insbesondere
die Acetyl- oder Propionylgruppe, die Trityl- oder substituierten
Tritylgruppen, wie die Monomethoxytritylgruppe, Dimethoxytritylgruppen, wie
die 4,4'-Dimethoxytrityl-
oder 4,4'-Dimethoxytriphenylmethylgruppe,
die Phthalylgruppe, die Silylgruppe, die Trichloracetylgruppe, die
Trifluoracetylgruppe und die N-(9-Fluorenylmethoxycarbonyl)- oder „FMOC"-Gruppe, die Allyloxycarbonylgruppe
oder andere Schutzgruppen, abgeleitet von Halogenkohlensäureestern,
wie (C6-C12)-Arylniederalkylcarbonate
(wie die N-Benzyloxycarbonylgruppe, abgeleitet von Benzylchlorcarbonat)
oder abgeleitet von Biphenylalkylhalogencarbonaten oder tertiären Alkylhalogencarbonaten, wie
Tertiärbutylhalogencarbonaten,
insbesondere Tertiärbutylchlorcarbonat
oder Di(nieder)alkyldicarbonate, insbesondere Di(t-butyl)dicarbonat
und die Triphenylmethylhalogenide, wie Triphenylmethylchlorid und
Trifluoressigsäureanhydrid,
ein.
-
„Hydroxyschutzgruppe" bedeutet eine Schutzgruppe,
die eine Hydroxygruppe schützt,
die sonst durch bestimmte chemische Reaktionen modifiziert werden
würde.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung kann die Hydroxyschutzgruppe
eine Ether- oder Ester-bildende Gruppe sein, die leicht nach Beendigung aller
anderen Reaktionsschritte entfernt werden kann, wie eine Niederacylgruppe
(beispielsweise die Acetyl- oder Propionylgruppe) oder eine Aralkylgruppe
(beispielsweise die Benzylgruppe, gegebenenfalls substituiert am
Phenylring).
-
„Silylierungskatalysator", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf Katalysatoren, die die Silylierung von Guanin fördern, beispielsweise
Ammoniumsulfat, p-Toluolsulfonsäure,
Trifluormethansulfonsäure,
Trimethylsilyltrifluormethansulfonat, Bistrimethylsilylsulfonat,
Schwefelsäure,
Kaliumbutylsulfonat, Ammoniumperchlorat, Natriumperchlorat, Natriumborfluorid
oder Zinntetrachlorid.
-
„Silylierungsmittel", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Verbindung, die Guanin silylieren kann. Ein
bevorzugtes Silylierungsmittel ist Hexamethyldisilazan (das eine
Verbindung der Formel (IIa) ergibt, worin R5,
R6 und R7 alle Methyl
bedeuten). Jedoch sind viele andere Silylierungsmittel auf dem Fachgebiet
bekannt. Beispielsweise kann Guanin mit einem Trialkylsilylhalogenid
der Formel SiR5R6R7X umgesetzt werden, worin R5,
R6 und R7 unabhängig Niederalkyl
darstellen und X Chlor oder Brom darstellt, wie Trimethylsilylchlorid, tert-Butyldimethylsilylchlorid
und dergleichen, vorzugsweise in Gegenwart von etwa 1 bis 2 Mol-Äquivalenten einer
Base. Die (per)silylierte Verbindung der Formel (IIa) wird wie nachstehend
wiedergegeben:
-
-
Formel
(IIa) gibt Guanin wieder, geschützt
durch ein, zwei oder drei Silyliergruppen, oder ein Gemisch davon,
worin Z1, Z2 und
Z3 unabhängig
Wasserstoff oder eine Silylgruppe der Formel SiR5R6R7 darstellen, mit der
Maßgabe,
dass mindestens einer von Z1, Z2 und
Z3 eine Sililylgruppe sein muss, worin R5, R6 und R7 unabhängig
Niederalkyl darstellen. Es sollte angemerkt werden, dass die dargestellte
Formel (IIa) ein Gemisch von N-7- und N-9-Isomeren (als ein Tautomerengemisch)
wiedergibt.
-
„Abgangsgruppe" bedeutet eine labile
Gruppe, die in einer chemischen Reaktion durch eine andere Gruppe
ersetzt wird. Beispiele für
Abgangsgruppen sind Halogen, die gegebenenfalls substituierte Benzyloxygruppe,
die Mesyloxygruppe, die Tosyloxygruppe oder die Acyloxygruppe.
-
Alle
die in der Herstellung der Verbindung der Formel I angewendeten
aktivierenden und schützenden Mittel
müssen
die nachstehenden Qualifikationen erfüllen: (1) ihre Einführung sollte
quantitativ und ohne Racemisierung der L-Valinkomponente verlaufen;
(2) die während
der gewünschten
Reaktion vorliegende Schutzgruppe sollte bei den angewendeten Reaktionsbedingungen
stabil sein und (3) die Gruppe muss unter Bedingungen, unter denen
die Esterbindung stabil ist und unter denen die Racemisierung der
L-Valinkomponente des Esters nicht stattfindet, leicht entfernt
werden.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auch die optische Auftrennung eines Prodrugs der Formel I einschließen. Die
die Stereochemie und die optische Auftrennung der Verbindungen betreffende
Terminologie wird in der europäischen
Patentanmeldung Veröffentlichungs-Nr.
694547, die hierin durch Hinweis einbezogen ist, beschrieben.
-
„Wahlweise" oder „gegebenenfalls" bedeutet, dass ein
beschriebenes Ereignis oder Umstand auftreten kann oder nicht, und
dass die Beschreibung Fälle
einschließt,
wo das Ereignis oder der Umstand auftritt, und Fälle, in denen dies nicht geschieht.
Beispielsweise bedeutet „gegebenenfalls
substituiertes Phenyl",
dass das Phenyl substituiert sein kann oder nicht und dass die Beschreibung
sowohl unsubstituiertes Phenyl als auch Phenyl einschließt, worin
es eine Substitution gibt; „gegebenenfalls
gefolgt von Umwandeln der freien Base zu dem Säureadditionssalz" bedeutet, dass,
damit das be schriebene Verfahren in die Erfindung fällt, die Umwandlung
ausgeführt
werden kann oder nicht, und die Erfindung schließt jene Verfahren ein, in denen
die freie Base in das Säureadditionssalz
umgewandelt wird, und jene Verfahren, in denen dies nicht geschieht.
-
„Pharmazeutisch
verträglich" bedeutet, jenes,
das zum Herstellen einer pharmazeutischen Zusammensetzung verwendbar
ist, d. h. im Allgemeinen sicher und nicht toxisch ist, und schließt jenes
ein, das für die
veterinäre
Anwendung sowie für
die humane pharmazeutische Verwendung annehmbar ist.
-
„Pharmazeutisch
verträgliche
Salze" bedeuten
Salze, die die gewünschte
pharmakologische Aktivität besitzen
und die weder biologisch noch anders unerwünscht sind. Solche Salze schließen die
mit anorganischen Säuren,
wie Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Phosphorsäure
und dergleichen; oder mit organischen Säuren, wie Essigsäure, Propionsäure, Hexansäure, Heptansäure, Cyclopentan-Propionsäure, Glycolsäure, Brenztraubensäure, Milchsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Äpfelsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Benzoesäure, o-(4-Hydroxybenzoyl)-benzoesäure, Zimtsäure, Mandelsäure, Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, 1,2-Ethandisulfonsäure, 2-Hydroxyethansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, p-Chlorbenzolsulfonsäure, 2-Naphthalinsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Kampfersulfonsäure, 4-Methylbicyclo[2.2.2]oct-2-en-1-carbonsäure, Glucoheptonsäure, 4,4'-Methylenbis(3-hydroxy-2-naphthoe)säure, 3-Phenylpropionsäure, Trimethylessigsäure, Tertiärbutylessigsäure, Lauryl-Schwefelsäure, Gluconsäure, Glutaminsäure, Hydroxynaphthoesäuren, Salicylsäure, Stearinsäure, Muconsäure und dergleichen,
gebildeten Säureadditionssalze
ein. Bevorzugte pharmazeutisch verträglich Salze sind jene, gebildet
mit Salz-, Schwefel-, Phosphorsäure,
Essig- oder Methansulfonsäure,
Ethansulfonsäure,
1,2-Ethandisulfonsäure,
2-Hydroxyethansulfonsäure,
Benzolsulfonsäure,
p-Chlorbenzolsulfonsäure,
2-Naphthalinsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure und
Kampfersulfonsäure.
-
Synthesereaktionsparameter
-
Sofern
nicht das Gegenteil ausgewiesen, finden die hierin beschriebenen
Reaktionen bei Atmosphärendruck
innerhalb eines Temperaturbereichs von 5°C bis 170°C (vorzugsweise 10°C bis 50°C, besonders
bevorzugt bei „Raum"- oder „Umgebungs"temperatur, beispielsweise
20–30°C) statt.
Jedoch gibt es deutlich mehr Reaktionen, wenn der in der chemischen
Reaktion verwendete Temperaturbereich oberhalb oder unterhalb dieser
Temperaturbereiche liegen wird. Weiterhin sollen, sofern nicht anders
ausgewiesen, die Reaktionszeiten und -bedingungen, beispielsweise
ungefähr
bei etwa Atmosphärendruck
innerhalb eines Temperaturbereichs von etwa 5°C bis etwa 100°C (vorzugsweise
etwa 10°C
bis etwa 50°C,
besonders bevorzugt etwa 20°C) über einen
Zeitraum von etwa 1 bis etwa 100 Stunden (vorzugsweise etwa 5 bis
60 Stunden) stattfinden. Die in den Beispielen angegebenen Parameter
sind als speziell, nicht ungefähr,
aufzufassen.
-
Die
Isolierung und Reinigung der hierin beschriebenen Verbindungen und
Zwischenprodukte kann, falls erwünscht,
durch beliebige geeignete Trenn- oder Reinigungsverfahren, wie beispielsweise
Filtration, Extraktion, Kristallisation, Säulenchromatographie, Dünnschichtchromatographie
oder Dickschichtchromatographie oder eine Kombination von diesen
Verfahren erfolgen. Spezielle Erläuterungen geeigneter Trennungs- und
Isolierungsverfahren können
durch Bezug auf hierin nachstehende Beispiele erhalten werden. Jedoch können natürlich auch
andere Äquivalenttrennungs-
oder -isolierungsverfahren angewendet werden.
-
Gegenwärtig bevorzugte Ausführungsformen
-
Während die
breiteste Definition dieser Erfindung in der Kurzdarstellung der
Erfindung als ein Verfahren zum Herstellen der Verbindung der Formel
I und ihrer pharmazeutisch verträglichen
Salze angeführt
wird, sind das (R, S)-Gemisch und bestimmte Salze bevorzugt.
-
Die
nachstehenden Säuren
sind bevorzugt, um pharmazeutisch verträgliche Salze mit der Verbindung der
Formel I zu bilden: Salz-, Schwefel-, Phosphorsäure, Essig-, Methansulfon-,
Ethansulfon-, 1,2-Ethandisulfon-, 2-Hydroxyethansulfon-, Benzolsulfon-,
p-Chlorbenzolsulfon-, 2-Naphthalinsulfon-, p-Toluolsulfon- und Kampfersulfonsäure. Besonders
bevorzugt sind starke anorganische Säuren, wie Salz-, Schwefel-
und Phosphorsäure.
-
Die
besonders bevorzugten Verbindungen sind 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)methoxy-3-hydroxy-1-propyl-L-valinathydrochlorid
und -Acetat. Diese Verbindungen können als kristalline Materialien
hergestellt werden und können
deshalb leicht zu stabilen oralen Formulierungen verarbeitet werden.
-
In
den letzten Schritten der hierin beschriebenen Verfahren bezieht
sich ein Hinweis auf Formeln I, II, III, IV, V, VI, VIa und VII
auf solche Formeln, worin P1 und P2, A, Y1, Y2, Z und X wie in ihren breitesten, in der Kurzdarstellung
der Erfindung angeführten
Definitionen definiert sind, wobei die Verfahren insbesondere die gegenwärtig bevorzugten
Ausführungsformen
anwenden.
-
Einzelheiten der Syntheseverfahren
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird in der nachstehend gezeigten Reaktionsfolge angeführt:
worin
P
1 Wasserstoff oder eine Aminoschutzgruppe
darstellt, P
2 eine Aminoschutzgruppe darstellt
und X eine pharmazeutisch verträgliche
Säureadditionssalzgruppe
darstellt. Die Verbindungen der Formel III sind Glycerinderivate,
worin Y
1 und Y
2 unabhängig Halogen,
Niederacyloxy oder eine gegebenenfalls substituierte Aralkyloxygruppe
darstellen, und Z eine Abgangsgruppe, ausgewählt aus Niederacyloxy, Isopropyloxy,
Benzyloxy, Halogen, Mesyloxy oder Tosyloxy und dergleichen, darstellt.
Im Allgemeinen müssen
Y
1 und Y
2 des Glycerinderivats
in einer solchen Weise ausgewählt
sein, um die Gewinnung des Mono-L-valinesters der Formel I zu erlauben.
-
Die
Guaninverbindung der Formel II, gegebenenfalls in persilylierter
Form, wird mit einem 2-substituierten Glycerin der Formel III kondensiert
unter Gewinnung einer Verbindung der Formel IV, welche ein 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)methoxy-1,3-propandiol
(Ganciclovir)-Zwischenprodukt mit einem Schutz der beiden Hydroxyfunktionen
und gegebenenfalls an der 2-Aminoeinheit der Guaningruppe darstellt. Wenn
beide Hydroxyfunktionen geschützt
sind, dann ist die Verbindung der Formel IV an einer der Hydroxyfunktionen
von den Schutzgruppen befreit unter Bereitstellung des Mono-geschützen Ganciclovirzwischenprodukts
mit anschließender
oder gleichzeitiger Bildung des Säureadditionssalzes unter Bereitstellung
des neuen Zwischenprodukts der Formel V. Verbindungen der Formel
V können
mit einem aktivierten Derivat von L-Valin der Formel VI oder VIa
verestert sein unter Bereitstellung der Verbindungen der Formel
VII, gegebenenfalls gefolgt von Entfernen von Amino- und/oder Hydroxyschutzgruppen
unter Bildung einer Verbindung der Formel I.
-
Die
Verbindungen der Formel I können
gegebenenfalls in ein pharmazeutisch verträgliches Salz davon umgewandelt
werden. Das Verfahren kann auch die Umwandlung eines Säureadditionssalzes
des Prodrugs der Formel I in eine Nichtsalzform einschließen unter
optischer Trennung einer Verbindung der Formel I oder der Herstellung
der Verbindung der Formel I in kristalliner Form.
-
Die
vorliegende Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von Mono-L-valinganciclovir, worin die Bildung des Zwischenprodukts
der Formel V verschiedene Vorteile gegenüber den vorher bekannten Verfahren
bereitstellt. Dieses neue Zwischenprodukt, das ein Säureadditionssalz
eines Monohydroxy-geschützten
Ganciclovirs darstellt, sorgt für
eine wesentliche Verminderung an mehreren Verunreinigungen, die mit
dem gewünschten
Endprodukt einhergehen.
-
Zuerst
kann das Ausgangsmaterial für
die Herstellung von einigen der Glycerinreagenzien der Formel III
mit bestimmten Verunreinigungen verunreinigt sein. Diese Verunreinigungen
werden während
der Synthese des Glycerinreagenz nicht entfernt und wenn das Reagenz
in der Kondensationsreaktion mit Guanin umgesetzt wird, wird es
zu den entsprechenden isomeren Ganciclovirverunreinigungen führen. Beispielsweise
kann das Ausgangsmaterial für
das Glycerinreagenz der Formel III, worin Y1 Benzyloxy
darstellt und Y2 und Z Propionyloxy darstellen,
die Verbindung 1-Benzyloxy-3-chlor-2-propanol sein. Dieses Ausgangsmaterial
kann 2-Chlor-3-benzyloxypropanol oder 2-Benzyloxy-3-chlorpropanol
enthalten. Jede von diesen Verunreinigungen ergibt die jeweilige
Verunreinigung in dem Glycerinreagenz und bei der anschließenden Kondensationsreaktion
mit Guanin wird die Verunreinigung als eine isomere Verunreinigung
des Ganciclovirzwischenprodukts hinübergeschleppt.
-
Zweitens
ergibt die Reaktion von Guanin mit dem Glycerinreagenz der Formel
III ein Isomerenproduktgemisch: das erwünschte 9-substituierte Guanin
(das 9-Isomer) und eine kleine Menge des unerwünschten 7-substituierten Guanins
(das 7-Isomer). Wenn das Glycerinreagenz die vorstehend erörterten
Verunreinigungen enthält,
dann werden die entsprechenden Verunreinigungen von Ganciclovir
ebenfalls vorliegen. Keine von diesen Verunreinigungen kann leicht
aus dem gewünschten
9-Isomer entfernt
werden.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt die Erzeugung eines Säureadditionssalzes
der Verbindung der Formel V bereit, wel che die Isolierung des Endprodukts,
das im Wesentlichen frei von dem 7-Isomer ist und mit Anteilen an
Verunreinigungen, die um mindestens 50% vermindert sind, erlaubt.
Das Säureadditionssalzzwischenprodukt
kann direkt aus dem Guaninreaktionsgemisch, das die Dihydroxy-geschützte Verbindung
der Formel IV enthält,
hergestellt werden. Alternativ kann die Verbindung der Formel IV
zuerst an einer der Hydroxyeinheiten von den Schutzgruppen befreit
werden, um das Monohydroxygeschützte
Ganciclovir bereitzustellen, aus welchem Zwischenprodukt dann das
Säureadditionssalz
hergestellt wird. Auch kann man aus der Verbindung der Formel IV
zuerst das Zwischenprodukt mit dem Schutz an beiden Hydroxyeinheiten
und an der 2-Aminosäureeinheit
der Guaningruppe mit beispielsweise einem Acylanhydrid herstellen.
Dieses Verfahren ist vorteilhaft, weil das vollständig geschützte Zwischenprodukt
frei von dem unerwünschten
7-Isomer kristallisiert werden kann. Aus diesem vollständig geschützten Zwischenprodukt
kann das neue Monohydroxy-geschützte
Ganciclovir als ein Säureadditionssalz
isoliert werden. Diese vollständig
geschützten
Verbindungen sind neue Zwischenprodukte und sind jene Verbindungen
der allgemeinen Formel IV, worin P1 eine
Aminoschutzgruppe darstellt, die Niederacyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
darstellt, Y1 ein Halogen, Niederacyloxy oder
eine gegebenenfalls substituierte Aralkyloxygruppe darstellt und
Y2 ein Niederacyloxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
darstellt, sodass die Acylgruppe von P1 und
Y2 die gleichen sind. Ein bevorzugtes vollständig geschütztes Zwischenprodukt
ist Dipropionylmonobenzylganciclovir oder Diacetylmonobenzylganciclovir.
-
Im
Allgemeinen kann das Herstellungsverfahren der Verbindungen der
Formel I den Schutz der Aminogruppe in der 2-Position der Guaninbase
beinhalten oder nicht. Diese Schutzgruppen können vor der Bildung des Salzzwischenprodukts
der Formel V, nach dem Veresterungsschritt oder im letzten Schutzgruppenentfernungsschritt
entfernt werden. Für
den Fall, wenn die Ganciclovirzwischenprodukte eine geschützte 2- Aminogruppe aufweisen,
kann die Schutzgruppe durch herkömmliche
Verfahren entfernt werden. Wenn die Aminoschutzgruppe beispielsweise
eine Niederalkanoylgruppe darstellt, werden basische Bedingungen
(pH zwischen 8 bis 11) angewendet, um die Schutzgruppe zu entfernen.
Beispielsweise wird ein 2-N-Acetylganciclovir-Zwischenprodukt
mit einem alkalischen Reagenz, wie Ammoniumhydroxid, Natrium- oder
Kaliumcarbonat oder Natrium- oder Kaliumhydroxid, behandelt, bis
die Entfernung der Acetylgruppe vollständig ist. Im Allgemeinen wird
diese Reaktion in Gegenwart eines geeignetes Lösungsmittels, wie einem Niederalkanol, durchgeführt. Vorzugsweise
wird das Ausgangsmaterial in Methanol gelöst und ein stöchiometrischer Überschuss
an Ammoniumhydroxid dazugegeben. Die Reaktionstemperatur wird zwischen
0° und 50°C, vorzugsweise
bei Raumtemperatur, gehalten. Nachdem die Reaktion vollständig ist
(was durch DC bestimmt werden kann), kann weiteres Lösungsmittel
zum Erleichtern der Isolierung des von den Schutzgruppen befreiten
Produkts zugegeben werden, wie Ethylether, was zur Ausfällung des
entacylierten Produkts führt,
welches abfiltriert und unter Verwendung herkömmlicher Trennverfahren isoliert
werden kann.
-
Beim
Ausführen
eines erfindungsgemäßen Verfahrens
müssen
solche Amino-, Hydroxy- oder Carbonsäuregruppen, die nicht an der
Synthesereaktion teilnehmen, im Allgemeinen geschützt werden
bis (1) entweder die Schutzgruppenentfernung das Endprodukt ergibt
oder (2) das Vorliegen der ungeschützten Gruppe in den nachfolgenden
Reaktionsschritten, welche zum Endprodukt führen, nicht die beabsichtigte
Reaktionsfolge modifizieren würde.
Ein Beispiel für
ein zutreffendes Erfordernis (1) ist die Benzyloxycarbonylgruppe
bei der Herstellung des Endprodukts dieser Erfindung, welche die
Aminogruppe der Valinfunktion von Ganciclovir schützt, bis
sie in dem Schutzgruppenentfernungsschritt entfernt wird. Ein Beispiel
für das
Zutreffen des Erfordernisses (2) ist die Acetylgruppe oder die Trityl-
oder Monomethoxytritylgruppe, welche die Aminogruppe des Guaninringsystems
von Ganciclovir schützt, da
die ungeschützte
Aminogruppe nicht mit der Veresterung (Schritt III) in Wechselwirkung
tritt.
-
Im
Allgemeinen schließen
die Eigenschaften von starken Blockierungsmitteln, die sie zur Verwendung bei
der Herstellung der Verbindung der Formel I geeignet machen, ein:
- (1) Ihre Einführung sollte quantitativ und
glatt ohne L-Valin-Racemisierung verlaufen;
- (2) das blockierte Zwischenprodukt muss für die angewendeten Reaktionsbedingungen
solange stabil sein, bis das Entfernen der Schutzgruppe erforderlich
wird.
- (3) die Blockierungsgruppe muss unter Bedingungen, die nicht
die chemische Natur des Rests des Moleküls verändern oder Racemisierung der
L-Valin-Komponente ergeben, leicht entfernbar sein.
Silylierung
von Guanin worin Z1, Z2 und
Z3 unabhängig
Wasserstoff oder eine Silylschutzgruppe der Formel R5R6R7Si darstellen,
worin R5, R6 und
R7 unabhängig
Niederalkyl darstellen, mit der Maßgabe, dass mindestens einer
von Z1, Z2 und Z3 eine Silylgruppe darstellt.
-
Herstellung von silyliertem
Guanin der Formel (IIa)
-
Die
Trialkylsilylhalogenide der Formel R5R6R7SiX (worin X Chlor
oder Brom darstellt) oder Hexamethyldisilazan sind kommerziell erhältlich.
-
Wie
in dem vorstehenden Reaktionsschema erläutert, wird Guanin silyliert
unter Gewinnung der entsprechend silylierten Verbindung der Formel
IIa.
-
Der
Schutz von Guanin ist auf dem Fachgebiet gut bekannt (siehe beispielsweise „Synthesis
of 9-substituted Guanines. A Review" von F. P. Clausen und J. J. Christensen,
Org. Prep. Proced. Int., 25 (4), Seiten 375–401 (1993)). Guanin kann beispielsweise
unter Verwendung von Acylgruppen, beispielsweise Acetyl- oder durch
Silylgruppen, geschützt
sein. Wenn traditionell Silylgruppen zum Schutz angewendet werden,
wird Guanin in einer solchen Weise silyliert, dass alle aktiven
Protonen, die in Guanin vorliegen, vor dem Ablauf der gewünschten
Reaktion durch eine Silylgruppe ersetzt werden, d. h. Guanin wird
als das Trisilylderivat geschützt.
Jedoch wurde gefunden, dass, obwohl Trisilylierung von Guanin, gefolgt
von der Kondensation von Schritt (a), das gewünschte Produkt in guter Ausbeute
ergibt, und tatsächlich
bevorzugt ist, es nicht wesentlich ist, dass Guanin für die Kondensation,
die in Schritt (a) ausgeführt
wird, trisilyliert ist, um für
die Herstellung von Verbindung (IV) wesentlich spezifisch zu sein.
Herkömmlicherweise
wird Guanin als Aufschlämmung
mit einem Silylierungsmittel, beispielsweise Hexamethyldisilazan,
unter Rückfluss
umgesetzt, bis das gesamte suspendierte Material in Lösung geht,
was die vollständige
Bildung des Trisilylderivats anzeigt. Diese Reaktion kann bis zu
48 Stunden oder mehr stattfinden. Es wurde gefunden, dass Erhitzen
unter Rückfluss
für viel
weniger Zeit, beispielsweise nur 2 Stunden, dann Umsetzen der so
erzeugten Aufschlämmung
mit einer Verbindung der Formel (III), wie in Schritt (a) beschrieben,
gute Ausbeuten des gewünschten
Produkts ergibt. Dieses Ergebnis ist sehr vorteilhaft, da weniger
Kosten in einer kürzeren
Reaktionszeit einbezogen sind und kleinere Mengen Silylierungsmittel
verwendet werden. Obwohl man über
die Zusammensetzung einer Verbindung der Formel (IIa), die durch
Umsetzen von Guanin mit Hexamethylsilazan über einen verkürzten Zeitraum
erzeugt wird, noch keine Gewissheit hat, wird angenommen, dass es
sich hauptsächlich
um ein Monosilylderivat handelt, das wahrscheinlich mit etwas Disilyl
und Trisilyl-Guanin vermischt ist.
-
In
einem bevorzugten Verfahren wird Guanin mit etwa 3–10 Mol-Äquivalenten
eines Silylierungsmittels, vorzugsweise mit Hexamethyldisilazan
(d. h. um eine Verbindung der Formel (IIa) zu ergeben, worin R5, R6 und R7 alle Methyl darstellen), in Gegenwart eines
Silylierungskatalysators, vorzugsweise Ammoniumsulfat, Trifluormethansulfonsäure, Trimethylsilyltrifluormethansulfonat
oder Bistrimethylsilylsulfonat, besonders bevorzugt Trifluormethansulfonsäure (etwa
0,01 bis 0,1 Mol-Äquivalente),
umgesetzt. Das Gemisch wird über
einen Zeitraum von etwa 5 bis 24 Stunden, vorzugsweise etwa 16 Stunden,
unter Rückfluss
erhitzt. Wenn die Reaktion im Wesentlichen vollständig ist,
wird überschüssiges Silylierungsmittel
unter vermindertem Druck entfernt und die erhaltene Lösung des
geschützten
Guaninprodukts der Formel (IIa) wird im nächsten Schritt ohne weitere
Reinigung verwendet.
-
Alternativ
wird Guanin mit einem Silylierungsmittel, vorzugsweise Hexamethyldisilazan,
in Gegenwart eines Silylierungskatalysators, vorzugsweise Trifluormethansulfonsäure, wie
in dem vorangehenden Absatz beschrieben, jedoch für einen
Zeitraum von etwa 1–8
Stunden, vorzugsweise 2–4
Stunden, umgesetzt. Gegebenenfalls wird überschüssiges Silylierungsmittel unter
vermindertem Druck entfernt und das erhaltene Gemisch des geschützten Guaninprodukts
der Formel (IIa) wird im nächsten
Schritt ohne weitere Reinigung verwendet.
-
Alternativ
kann Guanin mit 1–5
Mol-Äquivalenten
eines Trialkylsilylhalogenids der Formel SiR5R6R7X, worin R5, R6 und R7 unabhängig
Niederalkyl darstellen und X Chlor oder Brom darstellt, wie Trimethylsilylchlorid,
tert-Butyldimethylsilylchlorid und dergleichen, in Gegenwart von
etwa 1–5
Mol-Äquivalenten
einer Base umgesetzt werden.
-
Es
sollte angemerkt werden, dass Ammoniumsulfat, Trifluormethansulfonsäure, Trimethylsilyltrifluormethansulfonat
oder Bistrimethylsilylsulfonat gut als Silylierungskatalysatoren
bei der Silylierung von vorstehend beschriebenem Guanin dienen.
Die Verwendung von Trifluormethansulfonsäure ist jedoch bevorzugt, weil
sie viel kostengünstiger
als Trimethylsilyltrifluormethansulfonat oder Bistrimethylsilylsulfonat
ist.
-
Ausgangsmaterialien
-
Alle
Ausgangsmaterialien, die zum Herstellen der Verbindung der Formel
I angewendet werden, sind bekannt, wie Guanin und die schützenden
und Carbonsäuregruppen-aktivierenden
Reagenzien.
-
Die
Glycerinderivate der Formel III, die in der Kondensationsreaktion
mit Guanin oder einer geschützten
Guaninverbindung verwendet werden, werden in der ebenfalls anhängigen europäischen Patentanmeldung
Veröffentlichungs-Nr.
694547 und in der europäischen
Patentveröffentlichung
187297 beschrieben. Die europäische
Patentveröffentlichung
187297 beschreibt ebenfalls bestimmte Verfahren zum Herstellen von
Glycerinderivaten der Formel III. Ein bevorzugtes Verfahren zum
Herstellen der Glycerinderivate wird nachstehend im Abschnitt „Herstellung
von Glycerinderivaten" beschrieben.
-
Ein
bevorzugtes Guaninausgangsmaterial ist das ungeschützte Guanin
und bevorzugte Glycerinderivate sind 1-Propionyloxy-2-propionyloxymethoxy-3-benzyloxypropan,
1-Acetoxy-2-acetoxymethoxy-3-benzyloxypropan
oder 1-Benzyloxy-2-acetyloxymethoxy-3-benzyloxypropan.
-
Vor
dem Ausführen
von Schritt II (Veresterungsschritt) muss die Aminogruppe des L-Valinderivats
geschützt
werden, um seine Wechselwirkung mit der Veresterung durch unerwünschte Amidbildung
zu vermeiden. Die verschiedenen Aminogeschützten L-Valinderivate, die
in dieser Erfindung verwendbar sind, wie N-Benzyloxycarbonyl-L-valin,
BOC-L-valin und FMOC-L-valin, N-Formyl-L-valin und N-Benzyloxycarbonyl-N-carboxy-L-valinanhydrid,
sind kommerziell erhältlich
(SNPE Inc., Princeton, NJ, Aldrich Chemical Co., Milwaukee, WI und
Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) oder sind in der Literatur beschrieben,
wie N-Allyloxycarbonyl-L-valin. Cyclische Aminogeschützte L-Valinderivate
sind auch in der Literatur, wie vorstehend angemerkt, beschrieben.
Von besonderem Interesse für
die vorliegende Erfindung ist das Benzyloxycarbonylvalinsubstituierte
2-Oxa-4-azacycloalkan-1,3-dion (Z-Valin-N-carboxyanhydrid oder Z-Valin-NCA),
das auch kommerziell erhält lich
ist (SNPE Inc., Princeton, NJ). Alternativ kann der Schutzschritt
durch herkömmliche Verfahren
ausgeführt
werden.
-
Herstellung von Glycerinderivaten
der Formel III
-
Die
in dieser Erfindung verwendbaren Glycerinderivate können aus
bekannten Ausgangsmaterialien hergestellt werden. Beispielsweise
können
die Verbindungen der Formel III, worin Y1 Niederaralkyloxy
oder Halogen darstellt, Y2 Niederacyloxy
oder Halogen darstellt und Z Niederacyloxy darstellt, wie nachstehend
beschrieben hergestellt werden. Diese Reaktion wird beispielhaft
durch die Herstellung der Verbindungen, worin Y1 Benzyloxy
darstellt, Y2 Propionyloxy darstellt und
Z Propionyloxy, d. h. 1-Benzyloxy-3-propionyloxy-2-(propionyloxy)methoxypropan,
darstellt, angegeben.
-
Epichlorhydrin
wird mit Benzylalkohol in Gegenwart von Tetrabutylammoniumbisulfat
in wässrigem Natriumhydroxid
bei Raumtemperatur umgesetzt. Das Produkt dieser Reaktion, Benzylglycidylether,
wird durch herkömmliche
Mittel isoliert und wird anschließend langsam zu einer Suspension
von Lithiumchlorid in Tetrahydrofuran und Essigsäure bei 40°–70°C, vorzugsweise unter 60°C, zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wird auf Raumtemperatur abkühlen lassen und 2–10 Stunden,
vorzugsweise 3–6
Stunden, gerührt.
Das Produkt wird durch Extraktion isoliert, gewaschen und getrocknet
unter Bereitstellung von 1-Benzyloxy-3-chlor-2-propanol. Zu diesem
Produkt wird dann Propionsäuremethoxymethylester
gegeben, welcher durch Zugeben von Propionsäureanhydrid zu Dimethoxymethan
in Gegenwart von Ionenaustauscherharz, beispielsweise Amberlyst
15, Halten der Temperatur zwischen 40°–60°C, vorzugsweise zwischen 40°C–50°C während der
Zugabe, hergestellt wird. Das Reaktionsgemisch wird gealtert und
gekühlt,
dann filtriert, gewaschen und destilliert. Dieses Produkt, Propionsäuremethoxymethylester,
wird mit 1-Benzyloxy-3-chlor-2-propanol in einem aprotischen Lösungsmittel,
beispielsweise Hexanen, in Gegenwart von p-Toluolsulfonsäurehydrat unter Rückfluss
umgesetzt. Die Destillation und das Waschen liefert das Produkt,
1-Benzyloxy-3- chlor-2-(propionyloxy)methoxypropan.
Schließlich,
um die Verbindungen der Formel III herzustellen, wird 1-Benzyloxy-3-chlor-2-(propionyloxy)methoxypropan
mit Natriumpropionat in einem aprotischen Lösungsmittel, beispielsweise
Toluol, unter Rückfluss
erhitzt, wonach Tetrabutylphosphoniumchlorid zugegeben wird. Das Reaktionsgemisch
wird bei 90°C
für 1–3 Tage,
vorzugsweise 2 Tage, bis zur Rückflusstemperatur
gerührt,
woraufhin weiteres Tetrabutylphosphoniumchlorid und Lösungsmittel
zugegeben wurden. Das Gemisch wurde bis zum Rückfluss erhitzt und das Destillat
entfernt, dann bei 90°C
bis zur Rückflusstemperatur
3–16 Stunden,
vorzugsweise 5–10
Stunden, gerührt,
dann auf Umgebungstemperatur gekühlt.
Das Gemisch wird dann mit Wasser und Salzlösung gewaschen und die organische
Phase wird abgetrennt und aufkonzentriert unter Gewinnung von 1-Benzyloxy-3-propionyloxy-2-(propionyloxy)methoxypropan.
In analoger Weise können
andere Glycerinderivate der Formel III hergestellt werden.
-
Herstellung von aktiviertem
Derivat von L-Valin
-
Vor
dem Ausführen
von Schritt II (Veresterungsschritt) muss L-Valin ebenfalls aktiviert
werden. Mindestens 1 Äquivalent
der geschützten
Aminosäure
und 1 Äquivalent
eines geeigneten Kupplungsmittels oder Dehydratisierungsmittels,
beispielsweise 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid oder Salze von solchen
Diimiden mit basischen Gruppen, sollten von Anfang an eingesetzt
werden. Andere Carbodiimide, wie N,N'-Carbonyldiimidazol,
können
auch verwendet werden. Weitere verwendbare Dehydratisierungsmittel
sind Trifluoressigsäureanhydrid,
gemischte Anhydride, Säurechloride,
1-Benzotriazolyloxy-tris(dimethylamino)phosphoniumhexafluorophosphat,
Benzotriazol-1-yl-oxy-trispyrrolidinophosphoniumhexafluorophosphat,
1-Hydroxybenzotriazol, 1-Hydroxy-4-azabenzotriazol, 1-Hydroxy-7-azabenzotriazol,
N-Ethyl-N'-(3-(dimethylamino)propyl)carbodiimidhydrochlorid,
3-Hydroxy-3,4-dihydro-4-oxo-1,2,3-benzotriazin,
O-(Benzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-tetramethyluroniumhexafluorophosphat,
O-(7-Azabenzotriazol-1-yl)- 1,1,3,3-tetramethyluroniumhexafluorophosphat, O-(7-Azabenzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-tetramethyluroniumtetrafluoroborat,
O-(1H-Benzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-bis(tetramethylen)uroniumhexafluorophosphat
oder O-(7-Azabenzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-bis-(tetramethylen)uroniumhexafluorophosphat.
Eine Beschreibung von diesen Kupplungsmitteln von L. A. Carpino
kann in J. Am. Chem. Soc. 1993, 115, S. 4397–4398 gefunden werden.
-
Ebenfalls
für diesen
Zweck verwendbar sind Urethan-geschützte Aminosäure-N-carboxyanhydride (UNCA),
welche eine aktivierte Form von Aminosäure darstellen; diese wurden
von William D. Fuller et al., J. Am. Chem. Soc. 1990, 112, 7414–7416, welche
hierin durch Hinweis einbezogen sind, beschrieben. Andere geschützte Aminosäure-N-carboxyanhydride
werden in der PCT-Patentanmeldung WO 94/29311, vorstehend erörtert, beschrieben.
Zusammengefasst kann beliebiges anderes Reagenz, das ein Anhydrid
oder weiteres aktiviertes Derivat der geschützten Aminosäure unter
milden Bedingungen erzeugt, als das Kupplungsmittel verwendet werden.
-
Die
Amino-geschützte
Aminosäure
wird in einem inerten Lösungsmittel,
wie einem halogenierten Niederalkan, vorzugsweise Dichlormethan,
unter einer Inertatmosphäre,
beispielsweise Stickstoff, gelöst
und das Kupplungsmittel wird zugegeben (vorzugsweise 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid).
Das Reaktionsgemisch wird bei Temperaturen zwischen 0° und 50°C, vorzugsweise
bei etwa Raumtemperatur, gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird filtriert und das Reaktionsprodukt (das
Anhydrid der geschützten
Aminosäure)
isoliert. Das erhaltene Produkt wird in einem trockenen Inertlösungsmittel,
wie trockenem Dichlormethan, gelöst
und unter Stickstoff gesetzt.
-
Herstellung von Mono-L-valinganciclovir
-
Schritt I
-
Die
Reaktionsbedingungen für
die Kondensation von Guanin mit der 2-Aminogruppe, die gegebenenfalls
geschützt
ist, werden in der europäischen
Patentveröffentlichung
187297 beschrieben. In dieser Kondensationsreaktion wird Guanin
mit einem Glycerinderivat der Formel (III) in einem aprotischen
Kohlenwasserstofflösungsmittel
(wie Benzol oder Toluol oder Xylolen) oder Dimethylformamid mit
einem Hexaniederalkyl(di)silazan, beispielsweise Hexamethyldisilazan,
Hexaethyldisilazan oder dergleichen, und einem Katalysator bei Temperaturen
zwischen 30°C
und der Rückflusstemperatur
umgesetzt. Der Katalysator ist ein Lewis-Säure-Salz, wie Trialkylsilylsalz
(wie das Sulfat) oder eine Trifluoralkylsulfonsäure, ein Chlorsilan oder Ammoniumsulfat
und Pyridin. Für
eine genauere Offenbarung der Reaktionsbedingungen von Kondensationsschritt
I siehe die Offenbarung der europäischen Patentveröffentlichung
187297, die hierin durch Hinweis einbezogen ist. Die erhaltene Verbindung
ist ein Ganciclovirderivat mit geschützten Hydroxygruppen und mit
einer gegebenenfalls geschützten
2-Aminogruppe.
-
Beispielsweise
kann ein Ganciclovirzwischenprodukt der Formel IV, worin Y1 Niederacyloxy darstellt und Y2 Benzyloxy
darstellt, durch Kondensieren von Persilylguanin mit einem Glycerinderivat
der Formel III, worin Y1 und Z Niederacyloxy
darstellen und Y2 Benzyloxy darstellt, hergestellt
werden. Typischerweise wird Persilylguanin mit einem großen Überschuss
eines Glycerinderivats der Formel III in Gegenwart einer katalytischen
Menge eines Lewis-Säure-Salzes,
vorzugsweise Trifluormethansulfonsäure, bei 60°–150°C, vorzugsweise 120°–130°C, für 3–24 Stunden,
vorzugsweise 6–8
Stunden, behandelt. Das Gemisch wird gekühlt, mit einem aprotischen
nicht polaren Lösungsmittel,
vorzugsweise Toluol, verdünnt
und dann wird vorsichtig Wasser zugegeben. Das Produkt kann gegebenenfalls
durch Filtration isoliert werden.
-
Schritt II
-
Das
geschützte
Ganciclovirderivat von Schritt I wird teilweise von den Schutzgruppen
befreit, um Ganciclovir mit der 2-Aminogruppe, gegebenenfalls in
geschützter
Form, und einer geschützten
primären
Hydroxylfunktion bereitzustellen. Vorzugsweise wird die primäre Hydroxylfunktion
mit einer Ben zylgruppe geschützt. Geeignete
Aminoschutzgruppen sind Niederalkanoylgruppen mit 2–4 Kohlenstoffatomen,
insbesondere die Acetyl- oder Propionylgruppe. Andere geeignete
Aminoschutzgruppen sind die Trityl- oder substituierte Tritylgruppen,
wie die Monomethoxytritylgruppe und die 4,4'-Dimethoxytritylgruppe.
-
Wie
vorstehend ausgewiesen, kann das Säureadditionssalz der Verbindung
der Formel V direkt aus dem Produkt von Schritt I hergestellt werden,
welche die Dihydroxy-geschützte
Verbindung der Formel IV darstellt, durch Schutzgruppenentfernung
von einer der Hydroxyeinheiten unter gleichzeitiger Herstellung
des Salzes. Alternativ kann die Verbindung der Formel IV zuerst
an einer der Hydroxyeinheiten von den Schutzgruppen befreit werden,
um das Monohydroxy-geschützte
Ganciclovir herzustellen, aus dem das Säureadditionssalz anschließend hergestellt
wird. Auch aus der Verbindung der Formel IV kann zuerst das Zwischenprodukt unter
Schutz der beiden Hydroxyeinheiten sowie an der 2-Aminoguaningruppe
zuerst mit beispielsweise einem Acylanhydrid hergestellt werden.
Aus diesem Zwischenprodukt kann das neue Monohydroxy-geschützte Ganciclovir
als ein Säureadditionssalz
(Formel V) hergestellt werden. Beispielsweise wird das Dipropionylmonobenzylganciclovirzwischenprodukt
aus dem Propionylmonobenzylganciclovirzwischenprodukt der Formel
IV durch Reaktion mit Propionsäureanhydrid/Dimethylaminopyridin
in beispielsweise Toluol hergestellt. Wie vorstehend erörtert, ist
das Ganciclovirzwischenprodukt, das an beiden Hydroxyeinheiten und einer
2-Aminoguaningruppe
geschützt
ist, wie Dipropionylmonobenzylganciclovir, ein bevorzugtes Zwischenprodukt,
weil es im Wesentlichen frei von dem ungewünschten 7-Isomer an Guanin
isoliert werden kann.
-
Wenn
sowohl Y1 als auch Y2 beide
Aralkyloxy, beispielsweise Benzyloxy, darstellen, dann tritt Schutzgruppenentfernung
durch Hydrogenolyse unter herkömmlichen
Hydrierungsbedingungen auf; wenn eine der Gruppen Y1 oder
Y2 Acyl oxy oder Halogen darstellt, wird
die Gruppe selektiv durch basische Hydrolyse entfernt.
-
Übertragungshydrierungsbedingungen
können
auch angewendet werden: ein Palladiumkatalysator, wie Palladiumhydroxid,
wird in einem geeigneten Lösungsmittel,
wie Cyclohexen, verwendet. Ein Co-Lösungsmittel, wie Ethanol oder
Isopropanol, kann zur besseren Löslichkeit
des Addukts notwendig sein.
-
Hydrogenolyse
wird vorzugsweise durch Auflösen
des geschützten
Ganciclovirs in einem Lösungsmittelsystem
unter herkömmlichen
Hydrierungsbedingungen bei erhöhtem
Druck von 5–100
psi (0,35–7
atm), vorzugsweise 10–40
psi (0,7–2,8
atm) Wasserstoff in Gegenwart eines Katalysators, wie einer Palladiumverbindung,
insbesondere Palladiumhydroxid-auf-Kohlenstoff (Pearlman-Katalysator)
bei etwa 20°–60°C, vorzugsweise
20°–35°C, bis zur
Vollständigkeit
der Reaktion ausgeführt.
Andere geeignete Hydrierungskatalysatoren schließen im Allgemeinen Hydrierungskatalysatoren,
wie Pd, Pd-auf-Kohlenstoff und homogene Hydrierungskatalysatoren,
ein. Das Lösungsmittelsystem
schließt
einen Niederalkanol, wie Methanol oder Ethanol, ein. Im Allgemeinen
wird die Reaktion bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und der
Rückflusstemperatur
des Lösungsmittelsystems,
beispielsweise in unter Rückfluss
erhitztem Ethanol, unter einer Wasserstoffatmosphäre und unter
Ausschluss von Luft ausgeführt.
Das Reaktionsgefäß wird vorzugsweise
mit Stickstoff gespült,
vor Beschicken desselben mit Wasserstoff. Der Katalysator wird durch
Filtration gewonnen. Das Filtrat wird im Volumen durch Verdampfen
von überschüssigem Lösungsmittel
vermindert. Das erhaltene rohe Reaktionsgemisch schließt im Allgemeinen
unverändertes
Ausgangsmaterial und 2-Amino-geschütztes Ganciclovir mit einer
geschützten
aliphatischen Hydroxygruppe als die Hauptprodukte ein. Die Trennung
dieser zwei Produkte wird gewöhnlich
durch Isolierung mit auf dem Fachgebiet bekannten Verfahren, häufig durch
chromatographische Verfahren, vorzugsweise an Kieselgel, gefolgt
durch Elution mit geeigneten Elutionsmitteln, wie Gemischen eines
Niederalkanols mit einem halogenierten Niederalkan (vorzugsweise
Ethanol und Dichlormethan), durchgeführt, um 2-Amino-geschütztes Ganciclovir
mit einer geschützten
aliphatischen Hydroxygruppe zu ergeben. Dieses Ganciclovirzwischenprodukt
kann dann als die Salzverbindung der Formel V durch herkömmliche
Verfahren unter Anwenden von beispielsweise Chlorwasserstoff und
einem Lösungsmittel,
wie Methanol, isoliert werden.
-
Die
Hydrolysereaktion zum Entfernen einer Acylhydroxy-geschützten Gruppe
wird vorzugsweise durch Behandeln des geschützten Ganciclovirs unter basischen
Hydrolysebedingungen ausgeführt.
Das Hydrolysemedium kann einen Niederalkylalkohol, wie Methanol
oder Ethanol, Toluol und wässriges
Natriumhydroxid einschließen.
Im Allgemeinen wird die Reaktion bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur
und der Rückflusstemperatur
des Lösungsmittelsystems
ausgeführt.
Wiederum kann dieses Ganciclovirzwischenprodukt als die Salzverbindung
der vorstehend beschriebenen Formel V isoliert werden.
-
Beispielsweise
kann das in Schritt I erhaltene Produkt teilweise durch Entfernen
der Niederacylgruppe (von der Gruppe Y1)
mit einer Base von den Schutzgruppen befreit werden. Nachdem die
in Schritt I beschriebene Reaktion vollständig ist und das Reaktionsgemisch
gekühlt
und mit vorzugsweise Methanol verdünnt wird, wird wässriges
Natriumhydroxid zugegeben. Das Gemisch wird auf 40°–90°C, vorzugsweise
60°–80°C, bis die
Reaktion vollständig
ist, erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird dann vorsichtig mit Salzsäure angesäuert. Das
Produkt wird als das Hydrochlorid durch Filtration gesammelt, dann
gewaschen und getrocknet.
-
Schritt III
-
In
diesem Schritt wird ein aktiviertes Derivat von Amino-geschütztem L-Valin
der Formel VI oder VIa mit dem in Schritt II erhaltenen Monohydroxy-geschützten Ganciclovirsalzderivat
der Formel V verestert. Geeignete Aminoschützende Gruppen für das L-Valinderivat
sind die N-Ben zyloxycarbonylgruppe, die Phthalylgruppe, die tertiär-Butyloxycarbonylgruppe
und die N-(9-Fluorenylmethoxycarbonyl)- oder „FMOC"-Gruppe.
-
Eine
Suspension des Produkts von Schritt II (die Verbindung der Formel
VI) in einem aprotischen Lösungsmittel
(vorzugsweise Dimethylformamid), enthaltend eine organische Base
(vorzugsweise TEA), wird zu einer ungefähren Äquivalentmenge des aktivierten
L-Valinderivats in einem aprotischen Lösungsmittel (vorzugsweise Dimethylformamid)
gegeben. Das aktivierte N-Valinderivat ist vorzugsweise Z-Valin-N-carboxyanhydrid
oder L-Valinanhydrid. Das Reaktionsgemisch wird bei 0°–40°C, vorzugsweise
bei 4°–10°C, für 1 bis
5 Stunden gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird mit Wasser, vorzugsweise Toluol und Wasser,
verdünnt.
Der Niederschlag wird durch Filtration gesammelt, gewaschen und
bei Umgebungstemperatur getrocknet.
-
Schritt IV (Endschutzgruppenentfernung
unter Gewinnung des Produkts der Formel I)
-
Die
Valin-schützenden
Gruppen des Produkts von Schritt III, die Hydroxyschutzgruppe Y2 und gegebenenfalls beliebige 2-Aminoguanin-schützende Gruppen
werden durch Schutzgruppenentfernungsreaktionen, vorzugsweise in
einem sauren Medium oder Lösungsmittel,
besonders bevorzugt durch Hydrierung, entfernt. Die Schutzgruppenentfernung
unter sauren Bedingungen ist bevorzugt, weil diese gewährleistet,
dass die Aminogruppe, die bei der Schutzgruppenentfernungsreaktion
befreit wird, protoniert wird, d. h., dass die Base der Formel I,
wie sie in der Schutzgruppenentfernungsreaktion gebildet wird, durch
mindestens eine stöchiometrische
Menge an vorliegender Säure
eingefangen wird. Das Isolieren der Verbindung der Formel I als ein
Säureadditionssalz
wird die gewünschte
Stereokonfiguration der Verbindung der Formel I schützen. Deshalb
zeigen jene nachstehend angegebenen Beispiele, die den Schutzgruppenentfernungsschritt
zeigen, auch den gleichzeitigen Salzbildungsschritt.
-
Die
Schutzgruppenentfernungsreaktion wird durch Auflösen des Produkts des Veresterungsschritts
in einem inerten Lösungsmittel,
vorzugsweise in einem sauren Lösungsmittel,
unter Verwendung eines Hydrierungskatalysators, wie Palladium-auf-Kohlenstoff
oder Palladiumhydroxid-auf-Kohlenstoff (Pearlman-Katalysator), unter
Verwendung von erhöhtem
Wasserstoffdruck zwischen 1 und 2000 psi (0,07–140 atm), vorzugsweise 20
bis 200 psi (1,4–14
atm) ausgeführt.
Die Vollständigkeit
der Reaktion kann unter Verwendung von herkömmlicher DC-Analyse verfolgt
werden. Die Hydrogenolyse wird fortgesetzt, bis die Umwandlung vollständig ist,
falls erforderlich, unter Zugabe von weiterem Hydrierungskatalysator.
Der Katalysator wird entfernt und gewaschen. Die vereinigten Filtrate
aus der Filtration und die Waschlaugen werden aufkonzentriert und
lyophilisiert, um Ganciclovir-L-valinester zu isolieren. Die Reinigung
des Produkts und die Isolierung eines kristallinen Esters wird durch
Umkristallisation oder andere Reinigungstechniken, wie flüssigchromatographische Techniken,
ausgeführt.
-
Die
Hydrogenolyse kann sich aufgrund des Vorliegens von Verunreinigungen
(Katalysatorgifte) in dem Ausgangsmaterial verlangsamen. Es wurde
als vorteilhaft gefunden, das Ausgangsmaterial für die Hydrogenolyse in Methanol
mit Filterhilfen, die kommerziell erhältlich sind, wie katalytisches
Filtrol® (stark
saurer aktivierter Ton), Solka Floc® (vermahlene
Zellulose) und Aktivkohle, wie ADP-Kohlenstoff, zu behandeln. Dies
entfernt wirksam die meisten Katalysatorgifte.
-
Wenn
die tertiäre
Butyloxycarbonylgruppe als Aminoschutzgruppe verwendet wird, wird
ihre Entfernung mit Säure,
wie HCl, und Isopropanol als ein Lösungsmittel oder mit reiner
Trifluoressigsäure
bewirkt.
-
Wenn
alternativ der Veresterungsschritt mit einem Trityl- oder substituierten
Trityl-geschützten
Ganciclovirderivat ausgeführt
wird, können
solche Schutzgruppen durch Behandlung mit einer wässrigen
Alkansäure oder
Trifluoressig säure
oder Salzsäure
bei Temperaturen zwischen –20°C und 100°C, beispielsweise
wässrige Essigsäure, entfernt
werden.
-
Herstellung von Salzen
-
Der
Durchschnittsfachmann wird auch erkennen, dass die Verbindung der
Formel I entweder als ein Säureadditionssalz
oder als die entsprechende freie Base hergestellt werden kann. Wenn
als ein Säureadditionssalz
hergestellt, kann die Verbindung durch Behandlung mit einer geeigneten
Base, wie einer Ammoniumhydroxidlösung, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid
oder dergleichen, zu der freien Base umgewandelt werden. Jedoch
ist es wichtig anzumerken, dass die freie Base der Formel I schwieriger
zu charakterisieren ist als ihre Säureadditionssalze. Beim Umwandeln
der freien Base zu einem Säureadditionssalz
wird die Verbindung mit einer geeigneten organischen oder anorganischen
Säure (vorher
beschrieben) umgesetzt. Diese Reaktionen werden durch Behandlung
mit einer mindestens stöchiometrischen
Menge einer geeigneten Säure
(im Fall der Herstellung eines Säureadditionssalzes)
oder Base (im Fall der Freisetzung der freien Verbindung der Formel I)
bewirkt. In dem Salzbildungsschritt dieser Erfindung wird die freie
Base typischerweise in einem polaren Lösungsmittel, wie Wasser oder
einem Niederalkanol (vorzugsweise Isopropanol) und Gemischen davon,
gelöst und
die Säure
wird in der erforderlichen Menge in Wasser oder in Niederalkanol
zugegeben. Die Reaktionstemperatur wird gewöhnlich bei etwa 0 bis 50°C, vorzugsweise
etwa bei Raumtemperatur, gehalten. Das entsprechende Salz fällt spontan
aus oder kann aus der Lösung
durch die Zugabe eines weniger polaren Lösungsmittels, Entfernung des
Lösungsmittels
durch Verdampfen oder in einem Vakuum oder durch Kühlen der Lösung aus
der Lösung
gebracht werden.
-
Isolierung von Stereoisomeren
und die Herstellung von kristallinem 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)methoxy-3-hydroxy-1-propyl-L-valinat
-
Aus
der Formel (I) wird deutlich, dass die erfindungsgemäße Verbindung
ein asymmetrisches Kohlenstoffatom (chirales Zentrum) in der Propylkette
zusätzlich
zu dem asymmetrischen Kohlenstoffatom in L-Valin aufweist. Deshalb
liegen zwei diastereomere Formen, die (R)- und (S)-Form, wie durch
die Regeln von Cahn et al. bestimmt, vor. Geeignete Verfahren zur
Trennung der Diastereomeren werden in der europäischen Patentanmeldung Veröffentlichungs-Nr.
694547, die hierin durch Hinweis einbezogen ist, beschrieben.
-
Die
Verbindungen der Formel (I) können
auch in kristalliner Form hergestellt werden, die viele gut bekannte
Vorteile gegenüber
der nicht kristallinen Form aufweist. Geeignete Herstellungsverfahren
für die
erfindungsgemäßen Verbindungen
in kristalliner Form werden auch in der US-Patentanmeldung Serien-Nr. 281893, die
hierin durch Hinweis einbezogen ist, beschrieben.
-
Die
nachstehenden Herstellungen und Beispiele werden angegeben, um dem
Fachmann zu ermöglichen,
sie deutlicher zu verstehen und die vorliegende Erfindung auszuführen. Sie
sollten nicht als Begrenzung des Umfangs der Erfindung aufgefasst
werden, sondern nur als erläuternd
und repräsentativ
dafür.
-
BEISPIEL 1
-
1A. Herstellung von 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)-methoxy-3-benzyloxypropyl-1-propionat
-
Trifluormethansulfonsäure (0,5
ml) wurde zu Guanin (25 g) gegeben und das Gemisch wurde kurz gerührt. Hexamethyldisilazan
(HMDS) (125 ml) wurde zugegeben und das Gemisch unter Rückfluss
erhitzt, bis Lösung
erreicht wurde. Die Lösung
wurde unter Vakuum destilliert, um überschüssiges HMDS zu entfernen. Der
Rückstand
wurde gekühlt
und weitere Trifluormethansulfonsäure (0,4 ml) wurde zugegeben,
gefolgt von 1- Propionyloxy-2-propionyloxymethoxy-3-benzyloxypropan
(70 g). Das Gemisch wurde für
einige Stunden auf 110°–130°C erhitzt,
bis wenig oder kein Guanin durch HPLC nachgewiesen wurde. Das Gemisch
wurde gekühlt
und mit Toluol (150 ml) und Methanol (21 ml) verdünnt. Wasser
(20 ml) wurde vorsichtig zugegeben und das Gemisch wurde dann abgekühlt. Propionylmonobenzylganciclovir
(29 g) wurde durch Filtration gesammelt, mit Toluol und Wasser gewaschen
und getrocknet.
-
1B. Herstellung von 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)-methoxy-3-benzyloxypropyl-1-acetat
-
Trifluormethansulfonsäure (0,5
ml) wurde zu Guanin (25 g) gegeben und das Gemisch wurde kurz gerührt. Hexamethyldisilazan
(HMDS) (125 ml) wurde zugegeben und das Gemisch unter Rückfluss
erhitzt, bis Lösung
erreicht wurde. Die Lösung
wurde unter Vakuum destilliert, um überschüssiges HMDS zu entfernen. Der
Rückstand
wurde gekühlt
und weitere Trifluormethansulfonsäure (0,4 ml) wurde zugegeben,
gefolgt von 1-Acetoxy-2-acetoxymethoxy-3-benzyloxypropan
(65 g). Das Gemisch wurde für
einige Stunden auf 110°–130°C erhitzt,
bis wenig oder kein Guanin durch HPLC nachgewiesen wurde. Das Gemisch
wurde abgekühlt
und mit Toluol (75 ml) verdünnt.
Wasser (25 ml) wurde vorsichtig zugegeben und das Gemisch wurde dann
abgekühlt.
Acetylmonobenzylganciclovir (38 g) wurde durch Filtration gesammelt,
mit Toluol und Wasser gewaschen und getrocknet.
-
1C. Herstellung von 2-(2-Acetyl-amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)-methoxy-1,3-dibenzyloxypropan
-
In
vollständig
analoger Weise zu jener, beschrieben in Beispielen 1A und 1B, wurde
2-(2-Acetyl-amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)methoxy-1,3-dibenzyloxypropan
unter Verwendung von 1-Benzyloxy-2-acetyloxymethoxy-3-benzyloxypropan
als Glycerinreagenz und 2-N-Acetylguanin hergestellt.
-
BEISPIEL 2
-
Herstellung von 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)methoxy-3-benzyloxypropan-1-olhydrochlorid
-
2A.
Die Herstellung des monogeschützten
Ganciclovirzwischenprodukts als ein Salz (die Verbindung der Formel
V) wurde direkt aus dem Produkt von Beispiel 1A wie nachstehend
hergestellt:
-
Monobenzylganciclovirhydrochlorid
wurde als das Produkt des in Beispiel 1A beschriebenen Verfahrens
unter Verwendung der nachstehenden Modifizierung isoliert. Nachdem
die Reaktion vollständig
abgelaufen und abgekühlt
war und mit Methanol (250 ml) verdünnt wurde, wurde NaOH (23 g)
zugegeben. Das Gemisch wurde unter gutem Rühren erhitzt. Wenn die Hydrolyse
als vollständig
eingeschätzt
wurde (HPLC, DC), wurde das Gemisch gekühlt und konz. Salzsäure (45,2
g) zugegeben. Das Gemisch wurde filtriert und das Filtrat mit Essigsäureethylester
(240 ml) verdünnt.
Das Gemisch wurde gekühlt
und das Produkt gesammelt, mit Essigsäureethylester gewaschen und
getrocknet unter Gewinnung von 30,0 g.
-
2B. Ähnlich wurde
Monobenzylganciclovirhydrochlorid aus Acetylmonobenzylganciclovir
(das Produkt von Beispiel 1B) durch Erhitzen eines Gemisches von
Natriumhydroxid (10,0 g), Methanol (150 ml) und Acetylmonobenzylganciclovir
(49 g), bis die Reaktion vollständig
war, hergestellt. Die Lösung
wurde mit Salzsäure (31
g) angesäuert
und das Gemisch wurde filtriert. Das Filtrat wurde mit Essigsäureethylester
(750 ml) verdünnt
und gekühlt.
Das Produkt wurde durch Filtration gesammelt, mit Essigsäureethylester
gewaschen und getrocknet unter Gewinnung von 47 g.
-
BEISPIEL 3
-
Herstellung von 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)methoxy-3-benzyloxypropan-1-olhydrochlorid
-
3A.
Die Herstellung von dem monogeschützten Ganciclovirzwischenprodukt
als ein Salz (die Verbindung der Formel V) wurde auch über das
Nichtsalzzwischenprodukt (2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)methoxy-3-benzyloxypropan-1-ol
oder Monobenzylganciclovir wie nachstehend hergestellt:
-
Monobenzylganciclovir
wurde als das Produkt des in Beispiel 1A beschriebenen Verfahrens
unter Verwendung der nachstehenden Modifizierung isoliert. Nachdem
die Reaktion vollständig
war und gekühlt
und mit Toluol (25 ml) verdünnt
wurde, wurde eine Lösung
von NaOH (25 g) in Wasser (125 ml) zugegeben. Das Gemisch wurde
unter gutem Rühren
erhitzt. Wenn die Hydrolyse als vollständig eingeschätzt wurde
(HPLC, DC), wurde die untere wässrige
Schicht langsam zu einem heißen
Gemisch von Aceton (125 ml), Essigsäure (25 g) und Wasser (25 ml)
unter gutem Rühren
gegeben. Das Gemisch wurde gekühlt
und Monobenzylganciclovir durch Filtration isoliert, mit wässrigem
Aceton gewaschen und getrocknet.
-
Nun
wurde Monobenzylganciclovirhydrochlorid aus Monobenzylganciclovir
(17 g) durch Vermischen mit konz. Salzsäure (5 ml) und Methanol (80
ml) und unter Erwärmen,
bis sich alle Feststoffe lösen,
hergestellt. Die Lösung
wurde mit Essigsäureethylester
(160 ml) verdünnt
und gekühlt.
Das Produkt wurde durch Filtration gesammelt, mit Essigsäureethylester
gewaschen und getrocknet unter Gewinnung von 18,1 g.
-
Während ein
bevorzugtes Lösungsmittel
zum Herstellen von Monobenzylganciclovirhydrochlorid, aus dem Monobenzylganciclovir
hergestellt werden kann, Methanol ist, können andere Lösungsmittel
in einer analogen Weise verwendet werden. Solche Lösungsmittel
schließen
Isopropanol, Ethanol und Butanol ein.
-
3B.
Alternativ wurden Monobenzylganciclovir und Monobenzylganciclovirhydrochlorid
aus dem Produkt von Beispiel 1B wie nachstehend hergestellt:
-
Monobenzylganciclovir
wurde als das Produkt des in Beispiel 1B beschriebenen Verfahrens
unter Verwendung der nachstehenden Modifizierung isoliert. Nachdem
die Reaktion vollständig
war und gekühlt
und mit Toluol (25 ml) verdünnt wurde,
wurde eine Lösung
von NaOH (25 g) in Wasser (125 ml) zugegeben. Das Gemisch wurde
unter gutem Rühren
erhitzt. Wenn die Hydrolyse als vollständig eingeschätzt wurde
(HPLC, DC), wurde die untere wässrige
Schicht langsam zu einem heißen
Gemisch von Aceton (125 ml), Essigsäure (25 g) und Wasser (25 ml)
unter gutem Rühren
gegeben. Das Gemisch wurde gekühlt
und Monobenzylganciclovir durch Filtration isoliert, mit wässrigem
Aceton gewaschen und getrocknet unter Gewinnung von 41 g.
-
Monobenzylganciclovir-HCl
wurde dann aus Monobenzylganciclovir in einer ähnlichen Weise zu jener, vorstehend
in Beispiel 3A beschrieben, hergestellt.
-
3C.
Alternativ wurden Monobenzylganciclovir und Monobenzylganciclovirhydrochlorid
aus dem Produkt von Beispiel 1C wie nachstehend hergestellt. In
diesem Beispiel ist das Produkt von Beispiel 1C ein 2-Amino-geschütztes Dibenzylganciclovirzwischenprodukt
der Formel IV:
-
Zuerst
wurde N-Acetyldibenzylganciclovir zu N-Acetylmonobenzylganciclovir
umgewandelt. N-Acyldibenzylganciclovir (14,5 kg) wurde in einen
200-l-Glasreaktor zusammen mit 60,1 kg Methanol und 900 g Pearlman-Katalysator
gegeben. Dieses Gemisch wurde unter Wasserstoffatmosphäre gesetzt
und 11 Stunden auf 40°C
erhitzt. Der Katalysator wurde durch Filtration durch einen Solka-Floc-Kuchen
entfernt. Dieser Kuchen wurde mit 60 kg Methanol gewaschen. Methanol
(60 kg) wurde aus der Lösung
von N-Acetyldibenzylganciclovir und N-Acetylmonobenzylganciclovir abdestilliert.
Wasser (113 kg) wurde zu dieser konzentrierten Methanollösung gegeben.
Dieses Gemisch wurde auf 5°C über Nacht
gekühlt.
Das N-Acetyldibenzylganciclovir wurde dann durch Filtration entfernt
und mit 140 l von (6 : 4) Methanol/Wasser gewaschen. Die Methanol/Wasser-Lösungen wurden
vereinigt und Methanol/Wasser wurde unter Vakuum zu einer Manteltemperatur
von 115°C,
27 ins (685,8 mm) Hg und einer Topftemperatur von 44°C abdestilliert,
bis 260 kg Methanol/Wasser destilliert hatten. Die erhaltene wässrige Schicht
wurde dreimal mit 100 kg Dichlor methan (jede Dichlormethanextraktion
enthielt 3,75 l Ethanol) extrahiert. Die Dichlormethanschichten
wurden vereinigt und das Dichlormethan/Ethanol wurde durch atmosphärische Destillation
bei einer Topftemperatur von 40°C
entfernt. Aceton (7,3 l) wurde zu dem Topfrückstand gegeben und der Topf
wurde unter Rühren
auf 50°C
erhitzt. Dieses heterogene Gemisch wurde über Nacht auf 5°C gekühlt. Der
Feststoff wurde abfiltriert und mit 15 l (–5°C bis –10°C) Aceton gewaschen. Der Feststoff
wurde in einem Vakuumofen (~50°C,
25 ins Hg, Austreibung mit Stickstoff) für 24 Stunden getrocknet. Masse:
3,425 kg N-Acetylmonobenzylganciclovir. Isolierte Ausbeute 29%.
HPLC: 91,7% N-Acetylmonobenzylganciclovir, 2,3% Monobenzylganciclovir,
0,3% N-Acetylganciclovir.
-
Ammonolyse
von N-Acetylmonobenzylganciclovir zu Monobenzylganciclovir: Zu 103
g N-Acetylmonobenzylganciclovir wurden 500 ml Methanol und 100 ml
30%iges NH4OH in Wasser gegeben. Die Reaktion
war laut DC in etwa 22 Stunden vollständig. Das Methanol wurde aus
dem heterogenen Gemisch zu einer Temperatur von 40°C bei 28
ins Hg verdampft. Die wässrige
Lösung
wurde auf Raumtemperatur gekühlt
und dann filtriert. Der Feststoff wurde mit 500 ml Wasser gewaschen
und in einem Vakuumofen (~50°C,
25 ins Hg, Austreibung mit Stickstoff) über Nacht getrocknet. Gewicht:
94,1 g. HPLC: 95,5% Monobenzylganciclovir.
-
Monobenzylganciclovir-HCl
wurde dann aus Monobenzylganciclovir in einer ähnlichen Weise zu jener, vorstehend
in Beispiel 3A beschrieben, hergestellt.
-
BEISPIEL 4
-
Herstellung von 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)methoxy-3-benzyloxypropan-1-olhydrochlorid
-
4A.
Die Herstellung des monogeschützten
Ganciclovirzwischenprodukts als ein Salz (die Verbindung der Formel
V) wurde über
ein 2-Amino-geschütztes
Zwischenprodukt 2-(2-Propionylamino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)methoxy-3-benzyloxypropyl-1-propionat
wie nachstehend hergestellt:
-
Dipropionylmonobenzylganciclovir
wurde als das Produkt des in Beispiel 1A beschriebenen Verfahrens
unter Verwenden der nachstehenden Modifizierung isoliert. Nachdem
die Reaktion vollständig
war und gekühlt
wurde, wurde eine Lösung
von 4-Dimethylaminopyridin (1,6 g) in Propionsäureanhydrid (31 g) zugegeben
und das Gemisch wurde erhitzt, bis die Acylierung vollständig war
(HPLC, DC). Wasser (8,5 g) wurde zugegeben und das heiße Gemisch
wurde mit Hexan (160 ml) oder einem Hexan (160 ml)/Toluol (80 ml)-Gemisch
extrahiert. Die untere Schicht des Gemisches wurde abgetrennt und
mit Toluol (150 ml) verdünnt.
Die heiße
Lösung
wurde mit Wasser (1 × 25
ml, 1 × 75
ml) gewaschen, mit Essigsäureethylester
(15 ml) verdünnt und
erneut mit Wasser (75 ml) gewaschen. Die organische Schicht wurde
abgekühlt
und gerührt.
Das Produkt wurde durch Filtration gesammelt, mit Toluol gewaschen
und getrocknet unter Gewinnung von 43 g.
-
Monobenzylganciclovirhydrochlorid
wurde aus Dipropionylmonobenzylganciclovir durch Erhitzen eines
Gemisches von Natriumhydroxid (20,0 g), Methanol (400 ml) und Dipropionylmonobenzylganciclovir
(112 g), bis die Reaktion vollständig
war, hergestellt. Die Lösung
wurde mit Salzsäure
(73,5 g) angesäuert
und das Gemisch wurde filtriert. Das Filtrat wurde mit Essigsäureethylester
(800 ml) verdünnt
und gekühlt.
Das Produkt wurde durch Filtration gesammelt, mit Essigsäureethylester
gewaschen und getrocknet unter Gewinnung von 76,7 g Monobenzylganciclovirhydrochlorid.
-
4B.
Monobenzylganciclovir kann auch aus Dipropionylmonobenzylganciclovir
wie nachstehend hergestellt werden. Ein Gemisch von Natriumhydroxid
(7 g), Wasser (80 ml) und Dipropionylmonobenzylganciclovir (22,9
g) wird erhitzt, bis die Reaktion vollständig ist. Das Gemisch wird
zu einem Gemisch von Essigsäure
(10 g) und Wasser (20 ml) gegeben und wird dann gekühlt. Das
Produkt wird durch Filtration gesammelt, mit Wasser gewaschen und
getrocknet unter Gewinnung von 17,1 g.
-
BEISPIEL 5
-
Herstellung von 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)-methoxy-3-benzyloxy-1-propyl-N-(benzyloxycarbonyl)-L-valinat
-
5A.
N-CBZ-Monovalinatmonobenzylganciclovir (CBZ = Carbobenzyloxy = Benzyloxycarbonyl,
normalerweise abgekürzt
Z) kann aus Monobenzylganciclovir durch Zugeben einer Lösung von
CBZ-L-Valin-N-carboxyanhydrid (2,0 g) in Dimethylformamid (2 ml)
zu einem Gemisch von Triethylamin (0,2 g), Dimethylformamid (2 ml)
und Monobenzylganciclovir (2,0 g) hergestellt werden. Das Gemisch
wird anschließend
mit weiterem Triethylamin (0,2 g), Toluol (2,4 ml) und Wasser (8
ml) verdünnt
und wird zum Starten der Kristallisation heftig gerührt. Weiteres
Wasser (8 ml) wird zugegeben und das Gemisch wird gekühlt. Das
Produkt wird durch Filtration gesammelt, mit Wasser gewaschen und
getrocknet unter Gewinnung von 3,1 g.
-
5B.
Alternativ kann N-CBZ-Monovalinatmonobenzylganciclovir aus Monobenzylganciclovir
durch Zugeben einer Lösung
von CBZ-L-Valinanhydrid in Dimethylformamid (50 ml) zu einem Gemisch
von 4-Dimethylaminopyridin (3,8 g), Dimethylformamid (50 ml) und
Monobenzylganciclovir (47,0 g) hergestellt werden. Das Anhydrid
wird durch Zugeben einer Lösung
von Dicyclohexylcarbodiimid (36,0) zu einem gerührten Gemisch von CBZ-L-Valin (97,2 g)
und Essigsäureethylester
(280 ml) hergestellt. Das Gemisch wird über Nacht gerührt, filtriert
und der Kuchen mit Essigsäureethylester
(150 ml) gewaschen. Das Filtrat wird abgestreift und der Rückstand
in Dimethylformamid gelöst
und wie vorstehend beschrieben verwendet. Nach Reaktionsbeendigung wird
das Gemisch dann mit Triethylamin (20 g), Toluol (50 ml) und Wasser
(200 ml) verdünnt
und zum Beginn der Kristallisation heftig gerührt. Weiteres Wasser (200 ml)
wird zugegeben und das Gemisch wird gekühlt. Das Produkt wird durch
Filtration gesammelt, mit Wasser gewaschen und getrocknet unter
Gewinnung von 87,4 g.
-
5C.
N-CBZ-Monovalinatmonobenzylganciclovir kann aus Monobenzylganciclovirhydrochlorid
wie nachstehend hergestellt werden. Zu einer mechanisch gerührten Suspension
von O-Monobenzylganciclovir-HCl (25,0 g, 66,8 mMol) in Dimethylformamid
(23 ml) bei 4–7°C unter Stickstoffatmosphäre wurde
Triethylamin (7,4 g, 87 mMol) mit einer derartigen Geschwindigkeit
gegeben, dass die Temperatur der Aufschlämmung 8°C nicht überstieg. War die Zugabe einmal
beendet, wurde die Aufschlämmung
bei 4–6°C gerührt, während eine
Lösung
von Z-Valin-NCA
(24,0 g, 86 mMol) in Dimethylformamid (23 ml) tropfenweise zugegeben
wurde. Nachdem die Zugabe beendet war, wurde das Eisbad entfernt
und das Gemisch wurde auf Raumtemperatur kommen lassen (23–25°C, ungefähr 30–45 Minuten).
Bewertung des Gemisches laut DC (80 : 10 : 8 CH3CN
: CH3COOH : H2O)
zeigte, dass die Reaktion nach diesem Zeitraum vollständig war.
Anschließende
Zugabe zu dem Gemisch von Triethylamin (2,2 g, 21,7 mMol), Toluol
(17,5 ml) und Wasser (20 ml) bei 23–25°C wurde von Erhitzen des Gemisches
auf 40–60°C gefolgt.
Das Gemisch wurde tropfenweise mit weiterem Wasser (80 ml) behandelt
und anschließend
langsam auf 23–25°C über einen
Zeitraum von 2 Stunden gekühlt.
Zu dem moderat heftig gerührten
Gemisch wurde Wasser (100 ml) über
einen Zeitraum von 10–15
Minuten gegeben. Der so gebildete Feststoff wurde für einen
Zeitraum von 10–15
Minuten rühren
lassen und dann durch Filtration gesammelt. Der Filterkuchen wurde
mit 2 Portionen Wasser (jeweils 50 ml) gewaschen und drei Stunden
luftgetrocknet. Restliches Toluol wurde im Vakuum bei 35–40°C entfernt.
Ausbeute: 39,3 g (100%).
-
5D.
N-CBZ-Monovalinatmonobenzylganciclovir kann auch vorteilhafterweise
in überlegener
Reinheit aus Monobenzylganciclovirhydrochlorid wie nachstehend hergestellt
werden: CBZ-Valin-NCA
(1,15 Äquivalente)
wird in Essigsäureethylester
gelöst
und zu einer Aufschlämmung
von Monobenzylganciclovir (1,0 Äquivalent)
in Gegenwart von 4-Dimethylaminopyridin (3 Gew.-%) in Dimethylformamid
(DMF) und Essigsäureethylester bei
23°–27°C gegeben.
Nachdem das Reaktionsgemisch für
etwa 3 Stunden gerührt
wurde, wird das Gemisch mittels HPLC auf das Fortschreiten der Reaktion
analysiert. Das Rühren
des Reaktionsgemisches wird fortgesetzt, bis die Reaktion als im
Wesentlichen vollständig
eingeschätzt
wird. Wasser wird zum Stoppen der Reaktion zugegeben und Essigsäureethylester
wird zum Verdünnen
des Gemisches zugegeben. Die organische Phase wird abgetrennt und
die wässrige
Phase wird erneut mit Essigsäureethylester
extrahiert. Die vereinigte Essigsäureethylesterlösung wird
zweimal mit Wasser gewaschen, mit Aktivkohle, wie PWA-Kohle, bei 35°–40°C behandelt
und dann filtriert und azeotrop getrocknet und zu einem vormarkierten
Volumen aufkonzentriert. Hexan wird langsam bei 89°C zugegeben
und das erhaltene Gemisch wird langsam auf 25°C gekühlt, um das Produkt zu kristallisieren.
Die Mutterlauge wird durch Dekantierung entfernt und das Produkt
wird zweimal mit Essigsäureethylester/Hexan
(4/3)-Lösung
und einmal mit Hexan gewaschen. Die Essigsäureethylester/Hexan- und Hexan-Waschlaugen
werden durch Dekantierung entfernt. Das reine Produkt wird durch
Filtration isoliert und bei < 45° getrocknet.
-
BEISPIEL 6
-
Herstellung von 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)methoxy-3-hydroxy-1-propyl-L-valinathydrochlorid
-
Ganciclovir-L-valinathydrochlorid
wurde aus N-CBZ-Monovalinatmonobenzylganciclovir
wie nachstehend hergestellt. Eine Lösung des Ausgangsmaterials
(14,2 g) in Methanol (100 ml) und konz. Salzsäure (2,7 g) wurde über Palladiumhydroxid-auf-Kohlenstoff (Pearlman-Katalysator)
(2,7 g) hydriert. Als die Reaktion vollständig war, wurde das Gemisch
filtriert und das Filtrat wurde im Vakuum auf ein niedriges Volumen
abgestreift. Wasser (9 g) wurde zugegeben und die Lösung erneut
abgestreift, um restliches Methanol zu entfernen. Isopropanol (35
ml) wurde zugegeben und das Gemisch wurde zum Beginn der Kristallisation
heftig gerührt.
Weiteres Isopropanol (55 ml) wurde zugegeben und das Gemisch wurde
gerührt
und gekühlt. Das
Produkt wurde durch Filtration gesammelt, mit Isopropanol gewaschen
und getrocknet, um 8,0 g, MS: 355 (MH)+ zu
ergeben.