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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Prodrugformulierung aus Ganciclovir und ihrer pharmazeutisch
akzeptablen Salze. Genauer gesagt bezieht sich die Erfindung auf ein
Verfahren zur Herstellung des L-Monovalinesters, der aus 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)methoxy-1,3-propan-diol
stammt, und seiner pharmazeutisch akzeptablen Salze.
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Hintergrundinformationen
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Das
britische Patent 1523865 beschreibt antivirale Purinderivate mit
einer acyclischen Kette in 9-Stellung. Es ist herausgefunden worden,
das von diesen Derivaten 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-ethanol
mit dem INN-Namen Acyclovir gute Aktivität gegen Herpesviren wie Herpes
simplex zeigt.
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US-Patent
4,355,032 offenbart die Verbindung 9-[(2-Hydroxy-1-hydroxymethyl-ethoxy)-methyl]-guanin oder
2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-1,3-propan-diol
oder 9-[(1,3-Dihydroxy-2-propoxy)-methyl]-guanin (DHPG) mit dem
INN-Namen Ganciclovir. Ganciclovir ist überaus effizient gegen Viren
der Herpes-Familie, zum Beispiel gegen das Herpes simplex- und Cytomegalo-Virus.
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Die
europäische
Patentanmeldung
EP 0 375 329 offenbart
Prodrugverbindungen mit der folgenden Formel
worin R und R
1 unabhängig ausgewählt sind
aus einem Wasserstoffatom und einen Aminoacylrest, mit der Maßgabe, daß mindestens
einer von R und R
1 einen Aminosäureacylrest
darstellt, und
B eine Gruppe der Formeln
darstellt, worin in R
2 eine gerade C
1-6-Kette,
eine verzweigte C
3-6-Kette oder eine cyclische
C
3-6-Alkoxygruppe oder eine Hydroxy- oder
Aminogruppe oder ein Wasserstoffatom darstellt, und die physiologisch
akzeptablen Salze davon. Es wird beschrieben, daß diese Prodrugverbindungen
bei ihrer oralen Verabreichung eine vorteilhafte Bioverfügbarkeit
zeigen, was zu hohen Konzentrationen der Stammverbindung im Körper führt.
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Beispiel
3(b) der europäischen
Patentanmeldung
EP 0 375 329 offenbart
die Herstellung des Bis(L-isoleucinat)esters von Ganciclovir als
einen weißen
Schaum. Beispiel 4(b) offenbart die Herstellung des Bis(glycinat)esters
von Ganciclovir als einen weißen
Feststoff. Beispiel 5(b) offenbart die Herstellung des Bis(L-valinat)esters
von Ganciclovir als einen Feststoff. Beispiel 6(b) offenbart die
Herstellung des Bis(L-alaninat)esters von Ganciclovir als einen
Sirup, enthaltend 90% des Bisesters und 10% des Monoesters. Die
Bisester werden durch die Umsetzung von Ganciclovir mit einer gegebenenfalls
geschützten
Aminosäure
oder einem funktionalen Äquivalent
davon hergestellt; wobei die Reaktion auf herkömmliche Art und Weise, zum
Beispiel in einem Lösungsmittel
wie Pyridin, Dimethylformamid usw. in Gegenwart eines Kopplungsmittels
wie 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid, gegebenenfalls in Gegenwart einer
katalytischen Base wie 4-Dimethylaminopyridin durchgeführt werden
kann. Die beschriebenen Eisester sind nicht-kristalline Materialien,
die für
die Herstellung oraler pharmazeutischer Dosierungsformen schwer
zu verarbeiten sind.
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Die
britische Patentanmeldung Nr. 8829571 ist die Prioritätspatentanmeldung
für die
europäische
Patentanmeldung
EP 0 375 329 und
US-Patent Nr. 5,043,339, und offenbart Aminosäureester der Verbindungen der
Formel
(worin R eine Hydroxy- oder
Aminogruppe oder ein Wasserstoffatom darstellt) und deren physiologisch
akzeptable Salze. Beispiele für
bevorzugte Aminosäuren
umfassen aliphatische Säuren,
die beispielsweise bis zu 6 Kohlenstoffatome umfassen, wie Glycin,
Alanin, Valin und Isoleucin. Die Aminosäureester umfassen sowohl Mono-
als auch Diester. Die Herstellung der Diester ist mit der Herstellung
in der europäischen
Patentanmeldung
EP 0 375 329 identisch;
diese Patentanmeldung sowie die europäische Patentanmeldung
EP 0 375 329 und US-Patent
Nr. 5,043,339 offenbaren jedoch weder die Herstellung von Monoestern
noch irgendwelche Daten, die auf ihre Brauchbarkeit schließen lassen.
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Leon
Colla et. al., J. Med. Chem. (1983) 26, 602–604 offenbaren wasserlösliche Esterderivate
von Acyclovir und deren Salze als Prodrugs von Acyclovir. Die Autoren
geben an, daß Acyclovir
nicht als Augentropfen oder intramuskuläre Injektionen verabreicht
werden kann, weil es in Wasser nur beschränkt löslich ist, und haben daher
Derivate von Acyclovir synthetisiert, die wasserlöslicher
sind als die Stammverbindung. Die Autoren offenbaren das Hydrochloridsalz
des Glycylesters, das Hydrochloridsalz des Alanylesters, das Hydrochloridsalz
des β-Alanylesters,
das Natriumsalz des Succinylesters und des Azidoacetatesters. Die
Alanylester wurden durch herkömmliche
Veresterungsverfahren, einschließlich der Umsetzung von Acyclovir
mit der entsprechenden N-Carboxy-geschützten Aminosäure in Pyridin,
in Gegenwart von 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid und einer katalytischen
Menge an p-Toluolsulfonsäure
und anschließender
katalytischer Hydrierung hergestellt, wodurch die alpha- und beta-Alanylester
als ihre Hydrochloridsalze erhalten wurden.
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L.
M. Beauchamp et. al., Antiviral Chemistry & Chemotherapy (1992), 3(3), 157–164 offenbaren
achtzehn Aminosäureester
des Antiherpes-Arzneimittels Acyclovir und deren Wirksamkeit als
Prodrugs von Acyclovir, bewertet an Ratten durch Messung der Urinrückführung von
Acyclovir. Zehn Prodrugs produzierten größere Mengen des Stammarzneimittels
im Urin als Acyclovir selbst: der Glycyl-, D,L-Alanyl-, L-Alanyl-,
L-2-Aminobutyrat-, D,L-Valyl-, L-Valyl-, D,L-Isoleucyl-, L-Isoleucyl,
L-Methionyl- und L-Prolylester. Gemäß den Autoren war der L-Valylester
von Acyclovir das beste Prodrugs der untersuchten Ester. Diese Ester
wurden durch Verfahren hergestellt, die den von Colla et. al. eingesetzten ähneln.
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Die
europäische
Patentveröffentlichung
308 065 offenbart, daß die
Valin- und Isoleucineester von Acyclovir, bevorzugt in der L-Form,
im Vergleich zu anderen Estern und Acyclovir eine stärkere Absorption
aus dem Darm nach oraler Verabreichung zeigen. Die Aminosäureester
werden durch herkömmliche
Veresterungsverfahren, einschließlich der Umsetzung von Acyclovir
mit einer N-Carboxy-geschützten
Aminosäure oder
einem Säurehalogenid
oder Säureanhydrid
der Aminosäure,
in einem Lösungsmittel
wie Pyridin oder Dimethylformamid, gegebenenfalls in Gegenwart einer
katalytischen Base hergestellt.
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Die
PCT-Patentanmeldung WO 94/29311 offenbart ein Verfahren zur Herstellung
von Aminosäureestern
eines Nucleosidanalogons, umfassend Acyclovir und Ganciclovir. Dieses
Verfahren umfaßt
die Umsetzung eines Nucleosidanalogons mit einer veresterbaren Hydroxygruppe
in ihrer linearen oder cyclischen Ethereinheit mit einem 2-Oxa-4-aza-cycloalkan-1,3-dion der Formel
worin R
1 Wasserstoff,
eine C
1-4-Alkyl- oder -Alkenylgruppe oder
andere Aminosäureseitenketten
darstellen kann und R
2 Wasserstoff oder
eine Gruppe COOR
3, worin R
3 eine
Benzyl-, t-Butyl-, Fluorenylmethyl- oder eine gegebenenfalls Halogensubstituierte
lineare oder verzweigte C
1-8-Alkylgruppe
ist, darstellen kann. Bevorzugte R
1-Gruppen
umfassen Wasserstoff, Methyl, Isopropyl und Isobutyl, die jeweils
die Glycin-, Alanin-, Valin- und Isoleucinester von Acyclovir oder
Ganciclovir ergeben. Die Beispiele 1–3 der PCT-Patentanmeldung
WO 94/29311 offenbaren nur die Kondensation von Acyclovir mit dem
Valin-substituierten 2-Oxa-4-aza-cycloalkan-1,3-dion (Z-Valin-N-carboxyanhydrid)
durch herkömmliche
Verfahren. Während
die Aminosäureester
der PCT-Anmeldung sowohl Acyclovir- als auch Ganci clovir-(DHPG)-Ester
umfassen, offenbart die Anmeldung nicht, wie die Ganciclovirester,
geschweige denn die Monoester von Ganciclovir, herzustellen sind.
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Der
L-Monovalinester, der aus 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)methoxy-1,3-propan-diol stammt,
und dessen pharmazeutisch akzeptable Salze sind wirksame antivirale
Mittel und werden in der europäischen
Patentanmeldung
EP 694
547 A beschrieben. Es ist herausgefunden worden, daß diese
Verbindungen eine bessere orale Absorption und geringe Toxizität besitzen.
Diese Patentanmeldung offenbart auch bestimmte Verfahren zur Herstellung
dieser Ester, die sich von den hierin beschriebenen unterscheiden.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren,
durch das Ganciclovir zur Bereitstellung eines Ganciclovir-Zwischenproduktes
mit Tritylschutz an einer der aliphatischen Hydroxylgruppen und
an der 2-Aminoeinheit der Guaningruppe mit einer Tritylverbindung
umgesetzt wird. Dieses Zwischenprodukt wird in hohen Ausbeuten und
mit hoher Reinheit isoliert und ermöglicht die Monoveresterung
durch ein L-Valinderivat zur Herstellung des L-Monovalinesters von
Ganciclovir.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese
Erfindung liefert ein Verfahren zur Herstellung der Verbindung der
Formel I:
und ihrer pharmazeutisch
akzeptablen Salze, wobei die Verbindung nachstehend 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-3-hydroxy-1-propyl-L-valinat
oder Mono-L-valinganciclovir genannt wird.
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Dieses
Verfahren umfaßt
die Umsetzung von Ganciclovir mit einer Tritylverbindung zur Bereitstellung eines
Ganciclovir-Zwischenproduktes mit Tritylschutz an einer der aliphatischen
Hydroxylgruppen und an der 2-Aminoeinheit der Guaningruppe von Ganciclovir.
Dieses Zwischenprodukt wiederum ermöglicht die Monoveresterung
durch ein L-Valinderivat zur Bereitstellung eines N,O-Bistritylmonovalinesters
von Ganciclovir, gefolgt von der Entfernung der Schutzgruppen, was
das Prodrug der Formel I ergibt. Gegebenenfalls kann das Verfahren
auch die Bildung der Salze des Prodrugs der Formel I, die Umwandlung
eines Säureadditionssalzes des
Prodrugs der Formel I in eine Nicht-Salz-Form, die optische Trennung
eines Prodrugs der Formel I oder die Herstellung der Prodrugs der
Formel I in kristalliner Form umfassen. Details des Verfahrens werden
nachstehend beschrieben.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Definitionen
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Sofern
nicht anders angegeben, haben die in der Beschreibung und den Ansprüchen verwendeten Ausdrücke die
nachstehenden Bedeutungen:
Unter „Alkyl" ist ein gerader oder verzweigter gesättigter
Kohlenwasserstoffrest mit einem bis zu der angezeigten Anzahl an
Kohlenstoffatomen zu verstehen. Beispielsweise ist C1-7-Alkyl Alkyl mit mindestens
einem, aber nicht mehr als sieben Kohlenstoffatomen, z. B. Methyl,
Ethyl, i-Propyl, n-Propyl, n-Butyl, n-Pentyl, n-Heptyl und dergleichen.
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Unter „Niederalkyl" ist ein Alkyl mit
ein bis sechs Kohlenstoffatomen zu verstehen.
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Unter „Aryl" ist ein organischer
Rest zu verstehen, der durch die Entfernung eines Wasserstoffatoms von
einem aromatischen Kohlenwasserstoff abgeleitet wurde. Bevorzugte
Arylreste sind aromatische carbocyclische Reste mit einem einzelnen
Ring (z. B. Phenyl) oder zwei kondensierten Ringen (z. B. Naphthyl).
Am stärksten
bevorzugt ist der Phenylrest C6H5-.
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Unter „Aralkyl" ist ein organischer
Rest zu verstehen, der von einem Alkyl abgeleitet wurde, worin ein Wasserstoffatom
durch eine oben definierte Arylgruppe, z. B. Benzyl, Phenylethyl,
Phenylpropyl und dergleichen, ersetzt wurde.
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Unter „Acyl" ist ein organischer
Rest zu verstehen, der aus einer organischen Säure durch die Entfernung der
Hydroxylgruppe abgeleitet wurde: z. B. ist CH3CO-
der Acylrest von CH3COOH, oder Acetyl. Andere Beispiele
für solche
Acylgruppen sind Propionyl oder Ben zoyl usw. Der Ausdruck „Acyl" umfaßt den Ausdruck „Alkanoyl", welches der organische
Rest RCO- ist, worin R eine Alkylgruppe ist, wie oben definiert.
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"Niederalkoxy", „(Niederalkyl)amino", „Di(niederalkyl)amino", „(Niederalkanoyl)amino" und ähnliche Ausdrücke bedeuten
Alkoxy, Alkylamino, Dialkylamino, Alkanoylamino usw., worin der
oder jeder Alkylrest ein „Niederalkyl" ist, wie oben beschrieben.
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„Halogen" oder „Halo" ist Fluor, Chlor,
Brom oder Iod.
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„Derivat" einer Verbindung
ist eine Verbindung, erhältlich
aus der Originalverbindung durch ein einfaches chemisches Verfahren.
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„Aktivierte
Derivate" einer
Verbindung bedeuten eine reaktive Form der Originalverbindung, die
die Verbindung in einer gewünschten
chemischen Reaktion, in der die Originalverbindung nur mäßig oder
nicht reaktiv ist, reaktiv macht. Die Aktivierung wird durch die
Bildung eines Derivats oder einer chemischen Gruppierung in dem
Molekül
mit einem höheren
Gehalt an freier Energie als die Originalverbindung erreicht, was die
aktivierte Form für
eine Reaktion mit einem anderen Reagens empfänglicher macht. Im Kontext
der vorliegenden Erfindung ist die Aktivierung der Carboxygruppe
sehr wichtig und die entsprechenden Aktivierungsmittel oder -gruppierungen,
die die Carboxygruppe aktivieren, werden nachstehend ausführlich beschrieben.
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Für die vorliegende
Erfindung von besonderem Interesse ist ein Aminosäureanhydrid,
das eine aktivierte Form einer Aminosäure ist, die die Aminosäure (insbesondere
L-Valin) für
die Veresterung empfänglich macht.
Für die
vorliegende Erfindung besonders nützlich sind die cyclischen
Aminosäureanhydride
von L-Valin, die in der PCT-Patentanmeldung WO 94/29311 beschrieben
werden, wie 2-Oxa-4-aza-5-isopropyl-cycloalkan-1,3-dion der Formel
IIIa:
worin P
3 eine
Aminoschutzgruppe ist. Andere Beispiele für die cyclischen Aminosäureanhydride
sind geschützte
Aminosäure-N-carboxyanhydride
(NCAs), die nachstehend ausführlich
beschrieben werden.
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„Schutzgruppe" ist eine chemische
Gruppe, die (a) eine reaktive Gruppe vor der Teilnahme an einer unerwünschten
chemischen Reaktion bewahrt; und (b) leicht entfernt werden kann,
nachdem der Schutz der reaktiven Gruppe nicht länger erforderlich ist. Beispielsweise
ist die Benzylgruppe eine Schutzgruppe für eine primäre Hydroxylfunktion.
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„Amino-Schutzgruppe" ist eine Schutzgruppe,
die eine reaktive Aminogruppe konserviert, die andererseits durch
bestimmte chemische Reaktionen modifiziert werden würde. Die
Definition umfaßt
die Tritylgruppe -C(Ph)3 (d. h., Triphenylmethyl)
oder substituierte Tritylgruppen, wie die Monomethoxytritylgruppe,
Dimethoxytritylgruppen, wie die 4,4'-Dimethoxytrityl- oder 4,4'-Dimethoxytriphenylmethylgruppe,
die Formylgruppe oder Niederalkanoylgruppen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen,
insbesondere die Acetyl- oder Propionylgruppe, die Trichloracetylgruppe,
die Trifluoracetylgruppe und die N-(9-Fluorenylmethoxycarbonyl)- oder „FMOC"-Gruppe, die Allyloxycarbonylgruppe
oder andere Schutzgruppen, abgeleitet von Halogencarbonaten, wie
(C6-C12)Arylniederalkylcarbonate
(wie die N-Benzyloxycarbonylgruppe, abgeleitet von Benzylchlorcarbonat),
oder abgeleitet von Biphenylalkylhalogencarbonaten oder tertiären Alkylhalogencarbonaten,
wie tertiäre
Butylhalogencarbonate, insbesondere tertiäres Butylchlorcarbonat, oder
Di(nieder)alkyldicarbonaten, insbesondere Di(t-butyl)dicarbonat,
die Phthalylgruppe und Triphenylmethylhalogenide, wie Triphenylmethylchlorid
und Trifluoressigsäureanhydrid.
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Im
Kontext der vorliegenden Erfindung kann eine Aminoschutzgruppe an
der 2-Aminoeinheit der Guaningruppe von Ganciclovir oder an der
Aminogruppe des L-Valinderivats vorhanden sein. Für die vorliegende Erfindung
von besonderem Interesse sind die Trityl- und substituier ten Tritylgruppen
als Aminoschutzgruppen für
die 2-Aminoeinheit der Guaningruppe von Ganciclovir.
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„Trt" ist eine Trityl-
oder substituierte Tritylgruppe, wie oben definiert.
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Unter „Hydroxyschutzgruppe" ist eine Schutzgruppe
zu verstehen, die eine Hydroxygruppe, die andererseits durch bestimmte
chemische Reaktionen modifiziert werden würde, konserviert. Im Kontext
der vorliegenden Erfindung ist die Hydroxyschutzgruppe eine Tritylgruppe
-C(Ph)3 (d. h., Triphenylmethyl) oder eine
substituierte Tritylgruppe, wie oben definiert.
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Die
Tritylschutzgruppen, wie Amino- oder Hydroxyschutzgruppen, werden
aus der Umsetzung einer gegebenenfalls substituierten Tritylverbindung
mit der 2-Aminogruppe an der Guaningruppe von Ganciclovir oder mit
der Hydroxy-Seitenketteneinheit von Ganciclovir abgeleitet. Tritylverbindungen
sind in der Technik allgemein bekannt; im allgemeinen haben sie
die Formel XC(Ph)3, worin X Chlor oder Brom
ist. Substituierte Tritylverbindungen werden die oben definierten
substituierten Tritylgruppen, wie die Monomethoxytritylgruppe, Dimethoxytritylgruppen,
wie die 4,4'-Dimethoxytrityl-
oder 4,4'-Dimethoxytriphenylmethylgruppe,
ergeben.
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Unter „Abgangsgruppe" ist eine labile
Gruppe zu verstehen, die in einer chemischen Reaktion durch eine
andere Gruppe ersetzt wird. Beispiele für Abgangsgruppen sind Halogen,
die gegebenenfalls substituierte Benzyloxygruppe, die Isopropyloxygruppe,
die Mesyloxygruppe, die Tosyloxygruppe oder die Acyloxygruppe.
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Alle
der der Herstellung der Verbindung der Formel I eingesetzten Aktivierungs-
und Schutzmittel müssen
die folgenden Voraussetzungen erfüllen: (1) ihre Einführung sollte
quantitativ und ohne Racemisierung der L-Valinkomponente erfolgen;
(2) die Schutzgruppe, die während
der gewünschten
Reaktion vorliegt, seilte gegenüber
den eingesetzten Reaktionsbedingungen stabil sein; und (3) die Gruppe
muß unter
Bedingungen, bei denen die Esterbindung stabil ist und unter denen
die Racemisierung der L-Valinkomponente des Esters nicht auftritt,
ohne weiteres zu entfernen sein.
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Das
Verfahren der Erfindung kann auch die optische Trennung eines Prodrugs
der Formel I umfassen. Die Ausdrucksweise, die sich auf die Stereochemie
und optische Trennung dieser Verbindungen bezieht, wird in der europäischen Patentanmeldung
EP 694 547 A beschrieben.
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Unter „optional" oder „gegebenenfalls" ist zu verstehen,
daß ein
beschriebenes Ereignis oder ein Umstand auftreten kann oder auch
nicht, und daß die
Beschreibung Fälle
umfaßt,
in denen das Ereignis oder der Umstand auftritt und Fälle, in
denen dies nicht geschieht.
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Beispielsweise
ist unter „gegebenenfalls
substituiertes Phenyl" zu
verstehen, daß das
Phenyl substituiert sein kann oder auch nicht und daß die Beschreibung
sowohl unsubstituiertes Phenyl als auch Phenyl, das substituiert
ist, umfaßt; „gegebenenfalls
gefolgt von der Umwandlung der freien Base in das Säueradditionssalz" soll bedeuten, daß die Umwandlung
durchgeführt
werden kann oder auch nicht, damit das beschriebene Verfahren innerhalb
der Erfindung liegt, und die Erfindung die Verfahren umfaßt, in denen
die freie Base in das Säureadditionssalz
umgewandelt wird, und Verfahren, in denen dies nicht geschieht.
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Unter „pharmazeutisch
akzeptabel" ist
zu verstehen, daß etwas,
daß zur
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung nützlich ist,
im allgemeinen sicher und nicht toxisch ist, und umfaßt, daß es sowohl
zur veterinären
als auch zur humanen pharmazeutischen Verwendung geeignet ist.
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Unter „pharmazeutisch
akzeptablen Salzen" sind
Salze zu verstehen, die die gewünschte
pharmakologische Aktivität
besitzen und die weder biologisch noch anderweitig unerwünscht sind.
Solche Salze umfassen Säureadditionssalze,
gebildet mit anorganischen Säuren,
wie Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Phosphorsäure
und dergleichen; oder mit organischen Säuren, wie Essigsäure, Propionsäure, Hexansäure, Heptansäure, Cyclopentanpropionsäure, Glycolsäure, Pyruvinsäure, Milchsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Äpfelsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Benzoesäure, o-(4-Hydroxy-benzoyl)-benzoesäure, Zimtsäure, Mandelsäure, Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, 1,2-Ethan-disulfonsäure, 2-Hydroxyethan-sulfonsäure, Benzolsulfonsäure, p-Chlorbenzolsulfonsäure, 2-Naphthalinsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Kamphersulfonsäure, 4-Methyl-bicyclo[2.2.2]oct-2-en-1-carbonsäure, Glucoheptonsäure, 4,4'-Methylenbis(3-hydroxy-2-naphthoe)säure, 3-Phenylpropionsäure, Trimethylessigsäure, tert-Butylessig säure, Laurylschwefelsäure, Gluconsäure, Glutaminsäure, Hydroxynaphthoesäuren, Salicylsäure, Stearinsäure, Muconsäure und
dergleichen. Bevorzugte pharmazeutisch akzeptable Salze sind die,
die mit Salz-, Schwefel-, Phosphorsäure, Essig- oder Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, 1,2-Ethandisulfonsäure, 2-Hydroxyethansulfonsäure, Benzolsulfonsäure, p-Chlorbenzolsulfonsäure und 2-Naphthalinsulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure, Kamphersulfonsäure gebildet
wurden.
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Parameter der Synthesereaktion
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Sofern
nicht etwas anderes beschrieben ist, finden die hierin beschriebenen
Reaktionen bei atmosphärischem
Druck innerhalb eines Temperaturbereiches von 50 bis 170°C (bevorzugt
10 bis 50°C;
am stärksten
bevorzugt bei „Raum"- oder „Umgebungs"-Temperatur, z. B.
20–30°C) statt.
Es gibt jedoch offensichtlich einige Reaktionen, bei denen der Temperaturbereich,
der bei der chemischen Reaktion verwendet wird, über oder unter diesen Temperaturbereichen
liegen wird. Ferner sollen die Reaktionszeiten und -bedingungen,
sofern nicht etwas anderes beschrieben ist, ungefähre Angaben
sein, z. B. bei etwa atmosphärischem
Druck innerhalb eines Temperaturbereiches von etwa 5 bis etwa 100°C (bevorzugt
etwa 10 bis etwa 50°C;
am stärksten bevorzugt
etwa 20°C) über einen
Zeitraum von etwa 1 bis etwa 100 Stunden (bevorzugt etwa 5 bis 60
Stunden) stattfinden. Die in den Beispielen angegebenen Parameter
sollen spezielle und nicht ungefähre
Angaben sein.
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Die
Isolierung und Reinigung der hierin beschriebenen Verbindungen und
Zwischenprodukte kann nach Bedarf durch irgendein geeignetes Trennungs-
oder Reinigungsverfahren, wie zum Beispiel Filtration, Extraktion,
Kristallisation, Säulenchromatographie,
Dünnschichtchromatographie
oder Dickschichtchromatographie, oder eine Kombination dieser Verfahren
herbeigeführt
werden. Spezielle Veranschaulichungen geeigneter Trenn- und Isolierungsverfahren
sind den nachstehenden Beispielen zu entnehmen. Es können natürlich auch
andere äquivalente
Trenn- und Isolierungsverfahren verwendet werden.
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Derzeit bevorzugte Ausführungsformen
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Während die
breiteste Definition dieser Erfindung in der Zusammenfassung der
Erfindung als ein Verfahren zur Herstellung der Verbindung der Formel
I und ihrer pharmazeutisch akzeptablen Salze angegeben ist, sind
das (R,S)-Gemisch und bestimmte Salze bevorzugt.
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Die
folgenden Säuren
sind zur Bildung pharmazeutisch akzeptabler Salze mit der Verbindung
der Formel I bevorzugt: Salz-, Schwefel-, Phosphorsäure, Essig-,
Methansulfon-, Ethansulfon-, 1,2-Ethandisulfon-, 2-Hydroxyethansulfon-,
Benzolsulfon-, p-Chlorhenzolsulfon-, 2-Naphthalinsulfon-, p-Toluolsulfon-
und Kamphersulfonsäure.
Am stärksten
bevorzugt sind starke anorganische Säuren wie Salz-, Schwefel- oder
Phosphorsäure.
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Die
am stärksten
bevorzugten Verbindungen sind 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-3-hydroxy-1-propyl-L-valinat-hydrochlorid
und -acetat. Diese Verbindungen können als kristalline Materialien
hergestellt werden und können
daher leicht zu stabilen oralen Formulierungen verarbeitet werden.
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In
jedem der hierin beschriebenen Verfahren bezieht sich ein Verweis
auf die Formel I, II, IIIa, IV oder V auf die Formeln, worin P3, Trt und A wie in ihren breitesten Definitionen,
die in der Zusammensetzung der Erfindung angegeben sind, definiert
sind, wobei die Verfahren insbesondere für die derzeit bevorzugten Ausführungsformen
gelten.
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Details der Syntheseverfahren
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung wird in der nachstehend gezeigten
Reaktionssequenz geschildert:
worin
P
3 eine Aminoschutzgruppe ist und Trt eine
Tritylgruppe ist.
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2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-1,3-propandiol
(Ganciclovir) wird mit der oben definierten Tritylverbindung zum
Erhalt des N,O-Bistritylganciclovir-Zwischenproduktes mit Tritylschutz
an einer der aliphatischen Hydroxygruppen und an der 2-Aminofunktion
(Formel II) umgesetzt. Das Produkt dieser Reaktion wird mit einem
L-Valinderivat der Formel IIIa unter Bildung eines N,O-Bistrityl-monovalinesters
von Ganciclovir (Formel IV) verestert, gefolgt von der Entfernung
der Tritylschutzgruppen und allen anderen Schutzgruppen, wodurch
eine Verbindung der Formel I erhalten wird.
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Dieses
Verfahren der Erfindung liefert ein schnelles und leichtes Verfahren
zur Herstellung des N,O-Bistritylganciclovir-Zwischenproduktes der
Formel II. Das Bistrityl-Zwischenprodukt kann mit hoher Reinheit
und in Ausbeuten von mehr als 60% gewonnen und ohne weiteres von
mono- und tritritylierten Verunreinigungen durch Filtration und
einfache Ex traktion abgetrennt werden. Dieses Zwischenprodukt ermöglicht dann
die Monoveresterung mit einem L-Valinderivat, wodurch die Verbindungen
der Formel I bereitgestellt werden.
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Die
Verbindungen der Formel I können
gegebenenfalls in ein pharmazeutisch akzeptables Salz davon umgewandelt
werden. Das Verfahren kann ebenso die Umwandlung eines Säureadditionssalzes
des Prodrugs der Formel I in eine Nicht-Salz-Form, die optische
Trennung einer Verbindung der Formel I oder die Herstellung der
Verbindung der Formel I in kristalliner Form umfassen.
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Das
Verfahren zur Herstellung der Verbindung der Formel I kann die Schätzung der
Aminogruppe in der 2-Stellung der Guaninbase umfassen oder auch
nicht, obgleich das bevorzugte Verfahren ohne eine geschützte Aminogruppe
durchgeführt
wird. Für
den Fall, daß das
Ganciclovir-Ausgangsmaterial eine geschützte 2-Aminogruppe aufweist,
kann die Schutzgruppe durch herkömmliche
Verfahren, die in der Technik allgemein bekannt sind, entfernt werden.
Wenn die Aminoschutzgruppe beispielsweise eine Niederalkanoylgruppe
ist, werden basische Bedingungen (pH zwischen 8 und 11) zur Entfernung
der Schutzgruppe eingesetzt. Zum Beispiel wird 2-N-Acetyl-ganciclovir
mit einem alkalischen Reagens wie Ammoniumhydroxid, Natrium- oder
Kaliumcarbonat oder Natrium- oder Kaliumhydroxid behandelt, bis
die Entfernung der Acetylgruppe beendet ist. Im allgemeinen wird
diese Reaktion in Gegenwart eines geeigneten Lösungsmittels wie Niederalkanol
durchgeführt.
Das Ausgangsmaterial wird bevorzugt in Methanol gelöst und es
wird ein stöchiometrischer Überschuß an Ammoniumhydroxid
zugegeben. Die Reaktionstemperatur wird zwischen 0 und 50°C, bevorzugt
bei Raumtemperatur gehalten. Nach Beendigung der Reaktion (was durch
DC bestimmt werden kann), kann ein anderes Lösungsmittel wie Ethylether
zugegeben werden, um die Isolierung des entschützten Produktes zu erleichtern,
was zur Ausfällung
des deacylierten Produktes führt,
das abfiltriert und unter Verwendung herkömmlicher Abtrennverfahren isoliert
werden kann.
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Ausgangsmaterialien
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Alle
Ausgangsmaterialien, die zur Herstellung der Verbindung der Formel
I eingesetzt werden, sind bekannt, wie Ganciclovir, die Tritylverbindungen
und die Schutz- und die die carboxylische Gruppe aktivierenden Reagenzien.
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Vor
der Durchführung
von Schritt II (Veresterungsschritt) muß die Aminogruppe des L-Valinderivats
geschützt
werden, um ihre Störung
der Veresterung durch unerwünschte
Amidbildung zu verhindern. Die verschiedenen Amino-geschützten L-Valinderivate,
die in dieser Erfindung verwendbar sind, wie N-Benzyloxycarbonyl-N-carboxy-L-valinanhydrid,
sind alle kommerziell erhältlich
(SNPE Inc., Princeton, NJ, Aldrich Chemical Co., Milwaukee, WI und
Sigma Chemical Co., St. Louis, MO.), oder werden in der Literatur
beschrieben. Cyclische Amino-geschützte L-Valinderivate werden
auch in der Literatur beschrieben, wie oben angegeben. Für die vorliegende
Erfindung von besonderem Interesse ist das Benzyloxycarbonylvalin-substituierte 2-Oxa-4-aza-cycloalkan-1,3-dion
(Z-Valin-N-carboxyanhydrid oder Z-Valin-NCA), das ebenso kommerziell
erhältlich
ist (SNPE Inc., Princeton, NJ). Alternativ kann der Schützungsschritt
durch herkömmliche
Verfahren durchgeführt
werden.
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Ein
bevorzugtes Ganciclovir-Ausgangsmaterial zur Herstellung der Verbindung
der Erfindung ist das nicht geschützte Ganciclovir (2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxopurin-9-yl)-methoxy-1,3-propandiol),
das in US-Patent Nr. 4,355,032 beschrieben wird. Andere Ganciclovir-Ausgangsmaterialien
können
an der 2-Aminogruppe geschützt
sein, wie 2-(2-Acyl-amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-1,3-propandiol.
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Bevorzugte
Tritylverbindungen sind Tritylchlorid und Tritylbromid.
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Herstellung eines aktivierten
Derivats von L-Valin
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Vor
der Durchführung
von Schritt II (Veresterungsschritt) muß auch L-Valin aktiviert werden.
Mindestens 1 Äquivalent
der geschützten
Aminosäure
und 1 Äquivalent
eines geeigneten Kopplungsmittels oder Dehydratisierungsmittels,
zum Beispiel 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid oder Salze solcher Diimide
mit basischen Gruppen sollten von Beginn an eingesetzt werden. Andere
Carbodiimide wie N,N'-Carbonyldiimidazol
können auch
verwendet werden. Weitere nützliche
Dehydratisierungsmittel sind Trifluoressigsäureanhydrid, gemischte Anhydride,
Säurechloride,
1-Benzo-triazolyloxy-tris(dimethylamino)phosphoniumhexafluorphosphat,
Benzotriazol-1-yl-oxy-trispyrrolidinophosphoniumhexafluorphosphat,
1-Hydroxybenzotriazol, 1-Hydroxy-4-azabenzotriazol, 1-Hydroxy-7-azabenzotriazol,
N-Ethyl-N'-(3-(dimethylamino)-propyl)carbodiimidhydrochlorid, 3-Hydroxy-3,4-dihydro-4-oxo-1,2,3-benzotriazin,
O-(Benzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-tetramethyluroniumhexafluorphosphat,
O-(7-Azabenzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-tetramethyluroniumhexafluorphosphat,
O-(7-Azabenzotriazol-1-yl)- 1,1,3,3-tetramethyl-uroniumtetrafluorborat,
O-(1H-Benzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-bis(tetramethylen)-uroniumhexafluorphosphat
oder O-(7-Azabenzotriazol-1-yl)-1,1,3,3-bis-(tetramethylen)-uroniumhexafluorphosphat.
Eine Beschreibung dieser Kopplungsmittel von L. A. Carpino ist in
J. Am. Chem. Soc. 1993, 115, S. 4397–4398 zu finden.
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Für diese
Zwecke auch nützlich
sind Urethan-geschützte
Aminosäure-N-carboxyanhydride
(UNCAs), die eine aktivierte Form einer Aminosäure sind; diese sind von William
D. Fuller et. al., J. Am. Chem. Soc. 1990, 112, 7414–7416 beschrieben
worden, das hierin durch Verweis aufgenommen ist. Andere geschützte Aminosäure-N-carboxyanhydride
werden in der PCT-Patentanmeldung WO 94/29311, oben erörtert, beschrieben. Alles
in allem kann irgendein anderes Reagens, das unter milden Bedingungen
ein Anhydrid oder ein anderes aktiviertes Derivat der geschützten Aminosäure erzeugt,
als das Kopplungsmittel verwendet werden.
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Die
Amino-geschützte
Aminosäure
wird in einem inerten Lösungsmittel
wie einem halogenierten Niederalkan, bevorzugt Dichlormethan, unter
einer inerten Atmosphäre,
zum Beispiel Stickstoff, gelöst
und das Kopplungsmittel wird zugegeben (bevorzugt 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid).
Das Reaktionsgemisch wird bei Temperaturen zwischen 0 und 50°C, bevorzugt
bei etwa Raumtemperatur gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird filtriert und das Reaktionsprodukt (das
Anhydrid der geschützten
Aminosäure)
isoliert. Das resultierende Produkt wird in einem trockenen inerten
Lösungsmittel
wie trockenem Dimethylformamid gelöst und unter Stickstoff gesetzt.
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Herstellung von Mono-L-valin-ganciclovir
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Schritt I:
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Ganciclovir
wird zum Erhalt des Ganciclovir-Zwischenproduktes mit Tritylschutz
an einer der aliphatischen Hydroxygruppen und der 2-Aminogruppe
des Guaninringsystems von Ganciclovir (Formel II) mit einer Tritylverbindung
umgesetzt.
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Es
wird beispielsweise eine Lösung
aus 2–3 Äquivalenten
von Tritylchlorid zu einer Suspension aus Ganciclovir in einem inerten
Lösungsmittel,
bevorzugt einem aprotischen polaren Lösungsmittel, wie Dimethylformamid,
bei einer Temperatur von 0–100°C, bevorzugt
bei 40–60°C, zugegeben.
Dies ergibt ein Gemisch aus N-Tritylganciclovir, O-Tritylganciclovir, N,O-Bistritylganciclovir
und Tristritylganciclovir, Tristritylganciclovir ist unlöslich und
wird abfiltriert; das mono- und bistritylierte Ganciclovir werden
aus der Lösungsmittellösung ausgefällt, wodurch
die bistritylierte Verbindung etwas gereinigt wird. Eine weitere
Reinigung findet durch das Waschen mit einem organischen Lösungsmittel
wie Ethylacetat statt, und jegliches gelöste Bistrityl kann durch Kristallisation
aus dieser Ethylacetatwäsche
gewonnen werden.
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Schritt II:
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In
diesem Schritt wird ein aktiviertes Derivat von Amino-geschütztem L-Valin
der Formel IIIa mit dem N,O-Bistritylganciclovir-Zwischenprodukt,
das in Schritt I erhalten wurde, verestert. Geeignete Aminoschutzgruppen
für das
L-Valinderivat sind die N-Benzyloxycarbonylgruppe, die Phthalylgruppe,
die tertiäre
Butyloxycarbonylgruppe und die N-(9-Fluorenylmethoxycarbonyl)- oder „FMOC"-Gruppe.
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Eine
Lösung
aus dem N,O-Bistritylganciclovirprodukt aus Schritt I in einem inerten
Lösungsmittel
wird in Gegenwart einer organischen Base, bevorzugt Triethylamin
(TEA), zu etwa 1–3 Äquivalenten
des aktivierten L-Valinderivats, bevorzugt Z-Valin-N-carboxyanhydrid,
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird bei 10–40°C, bevorzugt bei Umgebungstemperatur,
für 10–90 Stunden,
bevorzugt etwa 24 Stunden, gerührt.
Das Produkt, wie zum Beispiel N,O-Bistrityl-O-(Nα-Z-L-valin)-ganciclovir,
wird durch Filtration gesammelt, gewaschen und unter Vakuum bei
10–70°C getrocknet.
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Schritt III:
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Die
Tritylschutzgruppen können
nach Beendigung der vorhergehenden Schritte durch Auflösen des Produktes
aus Schritt II in einem polaren organischen Lösungsmittel wie Trifluorethanol
(TEE), gefolgt von der Zugabe einer wasserfreien Alkansäure wie
Trifluoressigsäure
(TFA) entfernt werden. Das Reaktionsgemisch wird 30 Minuten bis
10 Stunden bei Umgebungstemperatur gerührt, bis die Reaktion gemäß DC abgeschlossen
ist. Festes Material wird durch Filtration entfernt. Ein Großteil der
Trifluorethanol/Trifluoressigsäure
wird durch Destillation entfernt. Das Reaktionsgemisch wird dann
langsam zu einem Gemisch aus organischen Lösungsmitteln, bevorzugt tert-Butylmethylether
(MTBE):Hexan (1:1) gegeben. Das Produkt fällt aus der Lösung aus
und wird durch Filtration gesammelt, gewaschen und unter Vakuum
10–24
Stunden getrocknet. Das Produkt kann durch Kristallisation weiter
gereinigt werden.
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Schritt IV:
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Die
Valinschutzgruppe des Produktes aus Schritt III wird durch eine
Entschützungsreaktion,
bevorzugt in einem sauren Medium oder Lösungsmittel, am stärksten bevorzugt
durch Hydrogenolyse, entfernt. Eine Entschützung unter sauren Bedingungen
ist bevorzugt, da so sichergestellt werden kann, daß die in
der Entschützungsreaktion
freigesetzte Aminogruppe protoniert wird; das heißt, daß die Base
der Formel I, so wie sie in der Entschützungsreaktion gebildet wird,
von mindestens einer stöchiometrischen
Menge der vorhandenen Säure eingefangen
wird. Die Isolierung der Verbindung der Formel I als ein Säureadditionssalz
wird die gewünschte Stereokonfiguration
der Verbindung der Formel I schützen.
Daher zeigen die nachstehend angegebenen Beispiele, die den Entschützungsschritt
zeigen, auch den begleitenden Salzbildungsschritt.
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Die
Entschützungsreaktion
wird durch das Auflösen
des Produktes aus dem vorhergehenden Schritt in einem inerten Lösungsmittel,
bevorzugt in einem sauren Lösungsmittel,
unter Verwendung eines Hydrierungskatalysators wie Platin oder Palladiumhydroxid
auf Kohlenstoff oder Palladium auf Kohlenstoff unter Verwendung
von erhöhtem
Wasserstoffdruck zwischen 1 und 2000 psi (0,07–140 atm), bevorzugt 50 bis
200 psi (3,5–14
atm), am stärksten
bevorzugt 5 bis 20 psi (0,35–1,4
atm) durchgeführt.
Der Abschluß der
Reaktion kann unter Verwendung einer herkömmlichen DC-Analyse überwacht
werden. Die Hydrogenolyse wird fortgesetzt, bis die Umwandlung abgeschlossen
ist, nach Bedarf unter Zugabe von weiterem Hydrierungskatalysator. Der
Katalysator wird entfernt und gewaschen. Die vereinigten Filtrate
aus der Filtration und den Wäschen
werden konzentriert und zur Isolierung des Ganciclovir-L-valinesters
lyophilisiert. Die Reinigung des Produktes und die Isolierung eines
kristallinen Esters werden durch Umkristallisation oder andere Reinigungstechniken wie
Flüssigchromatographietechniken
durchgeführt.
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Sofern
vorhanden, können
Schutzgruppen an der 2-Aminogruppe der Guaningruppe durch herkömmliche
Verfahren, wie oben beschrieben, entfernt werden.
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Wird
die tertiäre
Butyloxycarbonylgruppe als Aminoschutzgruppe verwendet, wird diese
mit Säure
wie HCl und Isopropanol als Lösungsmittel
oder mit Trifluoressigsäure
entfernt.
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Herstellung von Salzen
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Ein
Fachmann wird auch erkennen, daß die
Verbindung der Formel I als ein Säureadditionssalz oder als die
entsprechende freie Base hergestellt werden kann. Bei der Herstellung
als ein Säureadditionssalz
kann die Verbindung in die freie Base umgewandelt werden, indem
sie mit einer geeigneten Base wie Ammoniumhydroxidlösung, Natriumhydroxid,
Kaliumhydroxid oder dergleichen behandelt wird. Es ist jedoch darauf
hinzuweisen, daß die
freie Base der Formel I schwerer zu charakterisieren ist als ihre
Säureadditionssalze.
Bei der Umwandlung der freien Base in ein Säureadditionssalz wird die Verbindung
mit einer geeigneten organischen oder anorganischen Säure umgesetzt
(bereits beschrieben). Diese Reaktionen werden durch die Behandlung
mit zumindest einer stöchiometrischen
Menge einer geeigneten Säure
(im Falle der Herstellung eines Säureadditionssalzes) oder Base
(im Falle der Freisetzung der freien Verbindung der Formel I) bewirkt.
Im Salzbildungsschritt dieser Erfindung wird für gewöhnlich die freie Base in einem
polaren Lösungsmittel
wie Wasser oder einem Niederalkanol (bevorzugt Isopropanol) und
Gemischen davon gelöst,
und die Säure
wird in der erforderlichen Menge in Wasser oder in Niederalkanol
gegeben. Die Reaktionstemperatur wird normalerweise bei etwa 0 bis
50°C, bevorzugt
bei etwa Raumtemperatur, gehalten. Das entsprechende Salz fällt spontan
aus oder kann durch die Zugabe eines weniger polaren Lösungsmittels,
Entfernung des Lösungsmittels
durch Eindampfen oder im Vakuum, oder durch Abkühlen der Lösung aus der Lösung hervorgebracht
werden.
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Isolierung von Stereoisomeren und Herstellung
von kristallinem 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-3-hydroxy-1-propyl-L-valinat
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Aus
Formel I wird deutlich, daß die
Verbindung der Erfindung neben dem asymmetrischen Kohlenstoffatom
in L-Valin ein asymmetrisches Kohlenstoffatom (chirales Zentrum)
in der Propylkette aufweist. Daher existieren zwei diastereomere
Formen, die (R)- und die (S)-Form,
bestimmt durch die Regeln von Cahn et., al. Geeignete Verfahren
für die
Trennung der Diastereomere sind in der europäischen Patentanmeldung
EP 694 547 A beschrieben.
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Die
Verbindungen der Formel I können
in kristalliner Form, die viele allgemein bekannte Vorteile gegenüber der
nicht kristallinen Form hat, hergestellt werden. Geeignete Verfahren zur
Herstellung der Verbindungen der Erfindung in kristalliner Form
sind ebenso in der europäischen
Patentanmeldung
EP 694
547 A beschrieben.
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Die
folgenden Herstellungen und Beispiele sind zum deutlicheren Verständnis und
zur Praktizierung der vorliegenden Erfindung für einen Fachmann angegeben.
Sie sollen den Umfang der Erfindung nicht einschränken, sondern
diese nur veranschaulichen und darstellen.
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BEISPIEL 1
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Herstellung von N-Trityl-2-(2-amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-3-trityloxypropan-1-ol
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2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-1,3-propandiol
(Ganciclovir) wurde an den N- und O-Funktionalitäten wie folgt bistrityliert:
Zu einer Aufschlämmung
aus 4,1 kg Ganciclovir, 9,5 g DMAP und 8,65 kg TEA in Dimethylformamid
(38,3 kg) bei 50°C
wurde eine Lösung
aus 11,9 kg Tritylchlorid in 38,2 kg Dimethylformamid über 25 Minuten
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde erwärmt und bei 50°C über Nacht gerührt. Am
folgenden Morgen war die Reaktion gemäß HPLC abgeschlossen. Dies
ergab ein Gemisch aus N-Tritylganciclovir, O-Tritylganciclovir,
N,O-Bistritylganciclovir und Tristritylganciclovir in einem geeigneten
Verhältnis
von mono- zu bis- zu tri-substituiertem Ganciclovir von 1:2:1. Das
Tristritylganciclovir, das in Dimethylformamid nicht löslich ist,
wurde dann aus dem Dimethylformamidgemisch durch Abkühlen des
Reaktionsgemisches auf 10°C
und Ausfiltrieren von Tristritylganciclovir abfiltriert. Das tristritylierte
Ganciclovir wurde mit 10 kg Dimethylformamid gewaschen und die Übertragungsleitungen
wurden mit 2,3 kg Dimethylformamid gewaschen. Das mono- und bistritylierte
Ganciclovir wurde dann aus dieser Dimethylformamidlösung durch
Erwärmen
der Bistritylganciclovir/Monotritylganciclovir/Dimethylformamidlösung auf
20°C und
Zugabe von 90 kg Wasser über
eine Stunde ausgefällt.
Dann wurden weitere 60 kg Wasser zugegeben. Zu diesem Zeitpunkt
wurde das Bistritylganciclovir etwas aus dem Monotritylganciclovir
gereinigt. Die Temperatur des obigen Gemisches stieg auf 32°C. Das Gemisch
wurde mit 0,5 g N,O-Bistritylganciclovir geimpft und konnte über Nacht
bei Raumtemperatur altern. Am folgenden Morgen hatten sich Kristalle
gebildet. Der Feststoff wurde abfiltriert. Das Bistritylganciclovir
wurde durch Waschen des Feststoffes mit 50 kg Wasser und dann mit
21 kg Ethylacetat weiter gereinigt. Der Feststoff wurde unter einem
Stickstoffstrom über
Nacht und dann in einem Vakuumofen (–50°C, –650 Millitorr, Stickstoffsweep)
4 Tage getrocknet. Ausbeute: 63,2%, Gewicht: 7,51 kg. HPLC: mehr als
90% N,O-Bistritylganciclovir, Verunreinigungen 1,8%.
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BEISPIEL 2
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2A. Herstellung von N-Trityl-2-(2-amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-3-trityloxy-1-propyl-N-(benzyloxycarbonyl)-L-valinat
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N,O-Bistritylganciclovir
wurde mit 1,2 Äquivalenten
Z-Valin-NCA (Nα-Benzyloxycarbonyl-L-valin-N-carboxyanhydrid)
wie folgt verknüpft:
3,7 kg N,O-Bistritylganciclovir wurden in 17,7 kg Dimethylformamid
und 1,85 l Toluol gelöst.
Das Toluol wurde für
2,5 Stunden abdestilliert (29 in [736,6 mm] Hg, auf 50°C). Die Dimethylformamid/N,O-Bistritylganciclovir-Lösung wurde auf 22°C abgekühlt, und
dann wurden 0,7 l TEA/0,2 l Dimethylformamid zugegeben. Zu diesem
Gemisch wurde eine Lösung
aus 1,67 kg Z-Valin-NCA, gelöst
in 4,2 l Dimethylformamid, über
0,5 Stunden bei 22°C
zugegeben. Die Reaktion wurde durch DC überwacht (10% Methanol in Methylenchlorid,
Kieselgel), und nach einer Stunde war die Reaktion zu etwa 90% abgeschlossen. Die
Reaktion wurde über
Nacht gemischt. Am folgenden Morgen war die Reaktion gemäß HPLC abgeschlossen.
Das gekoppelte Reaktionsgemisch wurde zu 23 kg Wasser über 20 Minuten
zugegeben und die Topftemperatur stieg von 22 auf 31°C. Das Gemisch
wurde auf 26°C
abgekühlt
und 45 Minuten gealtert. Dann wurde das Gemisch auf 10°C über 2 Stunden
und 15 Minuten abgekühlt.
Der Feststoff wurde abfiltriert und in einem Vakuumofen (50°C, ~28 in
[711,2 mm] Hg, Stickstoffsweep) 4 Tage getrocknet. Gewicht: 4,8
kg. HPLC: 93,5% N,O-Bistrityl-O-(Nα-Z-L-valin)-ganciclovir.
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2B. Herstellung von N-Trityl-2-(2-amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-3-trityloxy-1-propyl-N-(butyloxycarbonyl)-L-valinat
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Das
symmetrische Anhydrid von Boc-L-valin wurde durch die Zugabe von
12,6 g 1,3-Dicyclohexylcarbodiimid (DCC) in 80 ml Dichlormethan
zu 26,5 g Boc-L-valin, gelöst
in 100 ml Dichlormethan, bei 0 bis 2°C gebildet. Die Temperatur stieg
während
der Zugabe von DCC auf etwa 10°C.
Die Lösung
wurde 30 Minuten bei 0 bis 3°C
gerührt
und dann wurde der 1,3-Dicyclohexylharnstoff (DCU) aus der Lösung abfiltriert.
Diese Lösung
wurde in Gegenwart von 63,6 mg DMAP und 8,5 ml TEA bei 11°C zu 36,5
g N,O-Bistritylganciclovir in 180 ml Dimethylformamid gegeben. Das
Kopplungsgemisch wurde bei Raumtemperatur 16,5 Stunden gerührt. Die
Reaktion wurde durch HPLC als abgeschlossen beur teilt (91% N,O-Bistrityl-O-(Nα-boc-L-valin)-ganciclovir, 0,16%
N,O-Bistritylganciclovir). 380 ml Wasser wurden zugegeben, und das
Reaktionsgemisch wurde eine Stunde gerührt. Die Dichlormethanschicht
wurde abgetrennt, und das Lösungsmittel
wurde unter Erhalt eines Restes eingedampft. Die wässerige
Schicht wurde mit 750 ml Ethylacetat extrahiert. Das Ethylacetat
wurde abgetrennt und dann mit dem Dichlormethanrest vereinigt. 750
ml Toluol wurden dieser Ethylacetatschicht zugegeben. Die organische
Schicht wurde einmal mit 250 ml Wasser, einmal mit 250 ml 5%igem
NaHCO3 und zweimal mit 250 ml Wasser gewaschen.
Die organische Schicht wurde über
MgSO4 getrocknet, dann wurde MgSO4 abfiltriert. Die Lösungsmittel wurden bei 50°C abgedampft.
Es wurde ein Rest erhalten. Gewicht: 53,64 g (etwas Lösungsmittel
war noch immer vorhanden).
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2C. Herstellung von N-Trityl-2-(2-amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-3-trityloxy-1-propyl-N-(butyloxycarbonyl)-L-valinat
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Zu
1 g N,O-Bistritylganciclovir in 5 ml Dimethylformamid wurden 460
mg Boc-L-valin-NCA
und 0,2 ml TEA gegeben (gerührt über Nacht).
Die Reaktion wurde durch DC überwacht
und als abgeschlossen beurteilt (90% N,O-Bistrityl-O-(Nα-boc-L-valin)-ganciclovir
gemäß HPLC).
5 ml Wasser wurden zu dieser Lösung
gegeben, um das Produkt auszufällen.
Der Feststoff wurde abfiltriert und mit Wasser gewaschen. Der Feststoff
wurde in einem Vakuumofen (etwa 50°C, 25 in [635 mm] Hg, Stickstoffsweep) über Nacht
getrocknet. Gewicht: 1,12g. HPLC: 92% N,O-Bistrityl-O-(Nα-boc-L-valin)-ganciclovir,
3,6% N,O-Bistritylganciclovir.
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BEISPIEL 3
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Herstellung von 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-3-hydroxy-1-propyl-N-(benzyloxycarbonyl)-L-valinat
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Die
Tritylgruppen von N,O-Bistrityl-(Nα-Z-valin)-ganciclovir
wurden wie folgt entfernt: Zu 4,8 kg N,O-Bistrityl-O-(Nα-Z-L-valin)-ganciclovir
in 17,4 kg TFE wurde über
15 Minuten eine Lösung
aus 1,7 l TFA in 17,3 kg TFE gegeben. Die Reaktionstemperatur stieg
von 18 auf 20°C.
Nach vier Stunden Mischen war die Reaktion gemäß DC zu 85 bis 95% abgeschlossen
(10% Methanol in Methylenchlorid, Kieselgel). Nach fünf Stunden
Mischen wurde der Feststoff abfiltriert. Der Feststoff wurde mit
5,6 kg TFE gewaschen. TFE/TFA wurden im Vakuum (Topftemperatur 45°C, Vakuum
26 in Hg) über
1 Stunde und 20 Minuten abdestil liert. Nach der Destillation von
etwa 80% TFE, bezogen auf das Volumen, wurde der Topfrest unter
kräftigem
Rühren
zu 37 kg MTBE und 32,4 kg Hexan gegeben. Der Niederschlag wurde
abfiltriert, und der Feststoff wurde mit einer Lösung aus 7,4 kg MTBE/6,6 kg
Hexan gewaschen. Der Feststoff wurde unter einem Stickstoffstrom
getrocknet. Dieses O-(Nα-Z-L-Valin)-ganciclovir wurde in 38,8 kg
Methanol bei 41°C
gelöst;
59 kg Wasser wurden zugegeben, während
das Methanol bei einer Manteltemperatur von 58°C, etwa 28 in [660,4 mm] Hg
abdestilliert wurde. Die Topftemperatur lag im Bereich von 16°C bis 26°C. Der Feststoff
wurde abfiltriert und mit 13,2 kg Wasser gewaschen. Der Feststoff
wurde unter einem Stickstoffstrom getrocknet; 1,2% Wasser wurden
durch den Karl-Fisher-Test bestimmt. Gewicht: 1,78 kg. HPLC: mehr
als 90% Z-Valin-ganciclovir, weniger als 0,5% Ganciclovir.
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BEISPIEL 4
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Herstellung von 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-3-hydroxy-1-propyl)-L-valinat-hydrochlorid
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4A.
10 g N,O-Bistrityl-O-(Nα-boc-L-valin)-ganciclovir
wurden in 20 ml Dichlormethan gelöst. Hierzu wurden 80 ml 50%iges
TFA in Dichlormethan gegeben, und das Reaktionsgemisch wurde eine
Stunde gerührt. Die
Abspaltung der Tritylgruppen und der Valinschutzgruppen wurde gemäß DC als
abschlossen beurteilt. Die Reaktionslösung wurde tropfenweise über 30 Minuten
zu 1 l (1:1) MTBE:Hexan gegeben. Der Niederschlag wurde abfiltriert
und mit 500 ml (1:1) MTBE:Hexan gewaschen. Der Feststoff wurde über Nacht
in einem Vakuumofen (etwa 50°C,
25 in [635 mm] Hg, Stickstoffsweep) getrocknet. Rohgewicht des Niederschlags:
4,31 g. Der Feststoff wurde in 200 ml Aceton, enthaltend 2 bis 3
ml Essigsäure,
gelöst.
Zu dieser Lösung
wurden 4 ml 4,2 M HCl in Ethylacetat unter Bildung eines Feststoffes
zugegeben. Danach wurde 45 Minuten gerührt und weitere ml 4,2 M HCl
in Ethylacetat wurden zugegeben. Dies wurde 30 Minuten gerührt und
dann wurde der Feststoff abfiltriert. Der Feststoff wurde mit 50
ml Aceton gewaschen und dann über
Nacht in einem Vakuumofen (etwa 50°C, 25 in [635 mm] Hg, Stickstoffsweep)
getrocknet. Gewicht: 3,82 g, HPLC 97,4% L-Valin-ganciclovir, 2,1%
Ganciclovir, 0,5% Guanin.
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4B.
Alternativ kann 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-3-hydroxy-1-propyl)-L-valinat direkt
aus dem N,O-Bistrityl-O-(Nα-boc-L-valin)-ganciclovir
wie folgt hergestellt werden: Zu 471 mg N,O-Bistrityl-O-(Nα-boc-L-valin)-ganciclovir
wurden 10 ml 2,1 M HCl in Ethylacetat gegeben. Dieses Reaktionsgemisch wurde
15 Minuten gerührt,
und die Reaktion wurde durch DC als abgeschlossen beurteilt. Der
Feststoff wurde abfiltriert und mit Ethylacetat gewaschen. Der Feststoff
wurde in einem Vakuumofen (etwa 50°C, 25 in [635 mm] Hg. Stickstoffsweep)
getrocknet. Gewicht: 165 mg, HPLC: 91% L-Valinganciclovir, 5,9%
Guanin, 2,3% Ganciclovir.
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BEISPIEL 5
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Herstellung von 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-3-hydroxy-1-propyl-L-valinat-hydrochlorid
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Die
Z-Gruppe (Benzyloxycarbonyl) wurde aus O-(Nα-Z-Valin)-ganciclovir,
hergestellt in Beispiel 3, wie folgt entfernt: Zu 174 g 10% Pd auf
Kohlenstoff und 1,74 kg Z-Valinganciclovir wurden 14 kg Methanol,
gemischt mit 357 ml 12 M HCl, gegeben. Dieses Reaktionsgemisch wurde
unter 5 bis 10 psi [0,35–0,7
atm] Wasserstoff gesetzt. Nach 2,5 Stunden Rühren wurde ein Aliquot aus
diesem Reaktionsgemisch entfernt. Die Reaktion war gemäß DC abgeschlossen
(10 ml Acetonitril, 1 ml Wasser, 1 ml Essigsäure, Kieselgel). Nach 3,5 Stunden
Rühren
wurde der Katalysator durch Filtration des Reaktionsgemisches durch
ein Solka-Floc-Kissen entfernt. Das Solka-Floc-Kissen wurde mit
13,7 kg Methanol gewaschen. Die Methanollösungen wurden vereinigt. Das
Methanol wurde durch Rotationsverdampfung bei einer Badtemperatur
von 60°C
und einem endgültigen
Vakuum von etwa 28 in [711,2 mm] Hg entfernt. Der Rest wurde dann
in 1,4 l sterilem Wasser bei 50 bis 60°C gelöst. Diese Lösung wurde mit 1 l Ethylacetat
gewaschen, und dann wurde die Ethylacetatschicht abgetrennt. Das
restliche Lösungsmittel
wurde aus dieser wässerigen
Lösung
durch Eindampfen entfernt. 5,6 l von ungefähr 50°C warmem Isopropylalkohol wurden
tropfenweise zu dieser wässerigen
Lösung
bei 50°C zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde mit einer Vorladung 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-3-hydroxy-1-propyl-L-valinat-hydrochlorid
geimpft. Das Kristallisationsgemisch konnte langsam auf 30°C abkühlen, wonach
weitere 4,2 l Isopropylalkohol tropfenweise bei 37 bis 30°C zugegeben
wurden. Dieses Gemisch konnte unter Rühren über Nacht langsam auf Raumtemperatur
abkühlen.
Am folgenden Morgen wurde das Kristallisationsgemisch auf –5°C abgekühlt und
2 Stunden gealtert. Der Feststoff wurde abfiltriert und dann mit
2 l kaltem 5% Wasser in Isopropylalkohol und dann 4 l kaltem Isopropylalkohol
gewaschen. Der Feststoff wurde in einem Vakuumofen (675 Millitorr,
50°C, Stickstoffsweep)
50 Stunden getrocknet. Masse des Feststoffes 1,05 kg. Gesamtausbeute
aus dem Ganciclovir-Ausgangsmaterial: 34%, HPLC: 98,4% 2-(2-Amino-1,6-dihydro-6-oxo-purin-9-yl)-methoxy-3-hydroxy-1-propyl-L-valinathydrochlorid;
MS: 355 (MH)+.