DE69700820T2 - Verfahren zur Rückgewinnung von Kupfer aus isolierten Kupferdrahtwicklungen - Google Patents

Verfahren zur Rückgewinnung von Kupfer aus isolierten Kupferdrahtwicklungen

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Description

    HINTERGRUND DER ERFINDUNG Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Kupfer hohen Reinheitsgrades aus Kupferdraht mit einem Lacküberzug, aus sogenanntem lackierten Kupferdraht, insbesondere in gewickelter Form und als Wicklung.
  • STAND DER TECHNIK
  • Als Antrieb für Haushaltsgeräte und Industriemaschinen werden häufig Motoren verwendet. Seit einiger Zeit sind Umweltschutz und Erschöpfung der Resourcen von hohem sozialen Interesse, und die mit der effektiven Nutzung und Wiederverwertung von Stoffen befasste technische Entwicklung muß stark beschleunigt werden; in diesem Zusammenhang sind auch Motoren von Interesse.
  • Die Anordnung eines Motors für Haushaltsgeräte oder Industriemaschinen ist schematisch als Querschnitt in Fig. 1 dargestellt. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, umfaßt der Motor einen Stator 1, einen Rotor 2, eine Welle 3 des Rotors 2, ein Lager 4 und eine Lagerbrücke 5 als Motormantel sowie ein Gehäuse 6. Stator 1 weist eine Wicklung 8 auf, die aus auf einen Kern 10 aufgewickelten lackiertem Kupferdraht 7 vorbestimmter elektrischer Spezifikation besteht. Draht 7 ist mit einer Außenlackierung versehen, die als Isolierung wirkt. Beim Anlegen eines elektrischen Stroms von außen an die Wicklung wird eine elektromagnetische Kraft erzeugt, die den Rotor 2 zum Rotieren bringt.
  • Häufig wird der Stator 1 zur verbesserten Isolierung und mechanischen Verstärkung der Wicklung 8 mit einer Lacktränkung versehen. Oft werden sogenannte vergossene Motoren verwendet, bei denen ein Stator 1 in einem Harzkörper 9 eingegossen ist, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Solche Motoren werden als Lüftermotoren verwendet, weil sie besonders klein sind und bei Verwendung in beispielsweise Klimageräten für Geräuscharmut und Zuverlässigkeit sorgen. In Staubsaugern werden Kollektormotoren als Antrieb verwendet. In einem Kollektormotor weist ein Rotor (oder ein Anker) mit Kollektor ebenfalls eine getränkte Wicklung auf.
  • Bei den oben genannten Motoren ist eine Demontage und Trennung der Wicklung 8 vom Kern 10 nicht einfach, da die Wicklung 8, die aus dem lackierten Kupferdraht 7 besteht, verklebt oder in Harz 9 eingebettet ist. Damit ist es schwierig, Metalle von als Abfall gesammelten Motoren ökonomisch zurückzugewinnen. Aus dem Grunde bleibt nur die Möglichkeit, die gesammelten verbrauchten Motoren als kontaminierten Metallschrott zu entsorgen oder sie, so wie sie sind, als Industrieabfall zu deponieren. Die insbesondere für Motoren verwendeten Wicklungen lohnen eine Wiederverwendung, da sie aus elektrolytischem Kupfer bestehen, dessen Reinheitsgrad sehr hoch ist (z. B. nicht weniger als 99,9% des Gewichtes), um Kupferverluste zu verringern und die Motoreffizienz zu erhöhen.
  • Es ist ein Verfahren zum Trennen von mindestens metallischen Elementen elektromagnetischer Bauteile wie Wicklungen, Kerne und so weiter aus einer Harzzummantelung bekannt, bei dem der Rotor mit der Harzummantelung in eine Alkalilösung getaucht wird, um die Harzummantelung als alkalischem Wege aufzulösen (s. japanisches Patent Kokai Publication No. 8-340661). Bei diesem Verfahren wird die Harzummantelung der elektromagnetischen Bauteile durch die alkalische Zersetzung lediglich zerbrochen, so dass die Metallteile gesammelt werden können. Bei dem Verfahren kann Harz an den Metallteilen haften bleiben und letzen Endes kann das gesammelte Metall nur als Metallschrott minderer Qualität behandelt werden.
  • GB-A-1351448 beschreibt ein Verfahren zum Wiedergewinnen von Kupfer aus Draht- und Kabelschrott, der Isoliermaterialien wie PVC, PE und Gummi enthält, indem der Schrott in ein Bad aus alkalischem Metallhydroxid und einer Temperatur eingetaucht wird, in dem das Isolierbeschichtungsmaterial weich wird oder zerfällt oder sich zersetzt, vorzugsweise in ein Bad aus schmelzflüssigem Alkali oder einer konzentrierten Natriumhydroxidlösung bei einer Temperatur von mindestens 150º.
  • EP-A-0142139 stellt das Schmelzen von Kupfermaterial durch Vakuuminduktion in einem Verfahren zur Herstellung von Kupferdraht im Stranggußverfahren dar.
  • KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum wirksamen Wiedergewinnen von Kupfer mit hohem Reinheitgrad aus Wicklungen vorzuschlagen, die aus lackiertem Kupferdraht bestehen.
  • Nach der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Kupfer aus Wicklungen vorgeschlagen, das ein Untertauchen (oder Eintauchen) der Wicklung aus lackiertem Kupferdraht mit einer darauf angebrachten Isolierbeschichtung auf Polyester- und/oder Polyurethanbasis in eine Alkalilösung mit einer Temperatur im Bereich von 30º bis 100º sowie das Entfernen des anhaftenden (oder verbleibenden) Alkalis von der Wicklung sowie das Schmelzen der Wicklung mit Hilfe von Hochfrequenzerwärmung (Induktion) umfaßt.
  • In der vorliegenden Erfindung bedeutet der Ausdruck lackierter Kupferdraht einen Kupferdraht mit einer Beschichtung auf Polyester- und/oder Polyurethanbasis zur elektrischen Isolierung. Eine Wicklung aus einem solchen lackierten Kupferdraht wird in die Alkalilösung getaucht, so dass die Isolierbeschichtung hydrolysiert und zersetzt wird; das Alkali wird dann von der Wicklung entfernt, bevor die Wicklung mit Hilfe von Hochfrequenzinduktionserhitzung (d. h. ein Schmelzen durch Hochfrequenz) zur Wiedergewinnung des Kupfers geschmolzen wird. Üblicherweise ist die Isolierbeschichtung thermisch gehärtet. Für die industrielle Nutzung der vorliegenden Erfindung kann der lackierte Kupferdraht mit einem sehr dünnen Film (einer Dicke von beispielsweise im Bereich von 1 bis 3 um) um seinen Umfang aus einem anderen Harz wie einem Polyamid versehen sein, ohne dass ein solcher Film bei der vorliegenden Erfindung unangenehme Auswirkungen hätte; die Wirkung der vorliegenden Erfindung kann also problemlos erzielt werden. So kann der lackierte Kupferdraht beispielsweise einen Nylondünnfilm zur Verbesserung seiner Bearbeitungseigenschaften aufweisen.
  • Da mit der vorliegenden Erfindung das Beschichtungsmaterial von Wicklungen aus lackiertem Kupferdraht in einer Alkalilösung hydrolysiert wird, sind diese Wicklungen nach der Zersetzung der Beschichtung während der Behandlung mit der Alkalilösung ohne Schwierigkeiten zurückzugewinnen. Da solche Wicklungen einem Hochfrequenzschmelzvorgang unterzogen werden, wird eine Kupfermenge zurückgewonnen, die im wesentlichen der Gesamtmenge der Wicklung entspricht und weniger Eisenschrott oder Beschichtungslackreste enthält. Außerdem wird, weil bei dem Schmelzen mit Hochfrequenz im wesentlichen nur die entfernte Wicklung erhitzt und geschmolzen wird, Kupfer hohen Reinheitsgrades auf wirtschaftliche Weise und mit hohem Ertrag wiedergewonnen.
  • KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Fig. 1 zeigt die schematische Ansicht eines Motors im Querschnitt und
  • Fig. 2 die schematische Ansicht eines eingegossenen Motors im Querschnitt.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Bei der vorliegenden Erfindung kann die aus lackiertem Kupferdraht bestehende Wicklung aus jeder beliebigen Quelle stammen, vorausgesetzt sie weist Kupferdraht in Form einer Wicklung auf, die mit einer Isolierbeschichtung auf einer Polyester- und/oder Polyurethanharzbasis versehen ist. Bei einer solchen Wicklung kann es sich um eine Wicklung handeln, die durch das Wickeln eines lackierten Kupferdrahtes mit Polyester- und/oder Polyurethanharzbeschichtung hergestellt wurde, und die Wicklung kann für einen Stator oder Rotor eines Motors verwendet worden sein. Andererseits kann es sich bei der Wicklung um eine Spule handeln, die beispielsweise in einem Transformator verwendet wird. Bei der vorliegenden Erfindung muß der lackierte Kupferdraht nicht notwendigerweise in gewickelter Form vorliegen, sondern kann jede Form haben. Die gewickelte Form ist jedoch zu bevorzugen, da dabei Kupfer mit hoher Dichte vorhanden ist, was den Wiedergewinnungsertrag erhöht. Die Wicklung kann beispielsweise die Form eines Blockes aus Drahtstücken haben, die durch das Aufteilen eines Drahtmasse der Wicklung in mehrere Teile entsteht, wie dies weiter unten in Beispielen beschrieben wird.
  • Für die "Isolierbeschichtung auf Polyester- und/oder Polyurethanbasis" gibt es nach der vorliegenden Erfindung keine spezifische Einschränkung, solange so eine Beschichtung aus einem Harz besteht, das üblicherweise für Isolierbeschichtungen auf dem Gebiet der elektrischen Geräte verwendet wird und bei vorhandenem Alkali hydrolysiert wird. Es kann sich dabei um ein wärmeaushärtendes Harz handeln. Die Beschichtung, kann zusätzlich zu einem Harz einen Farbzusatz, ein Gleitmittel (oder Wachs) usw. enthalten.
  • Ein lackierter Kupferdraht, der beispielsweise die Wicklung für einen Motor bildet, der in einem Haushaltsgerät oder einer kleinen industriellen Maschine verwendet wird, enthält im allgemeinen Draht, der mit Polyester beschichtet ist (PEW), mit Polyurethan beschichtet (UEW) ist, mit Polyesterimid beschichtet (EIW) ist, mit Polyamid beschichtet (AIW) ist, mit Polyimid beschichtet (PIW) ist oder dergleichen. Außerdem können für diese Drähte Beschichtungen kombiniert werden, um eine Doppelschichtbeschichtung zu bilden, oder es kann ein anderes Material mit der Beschichtung verwendet werden, so dass, abhängig von der Wärmebeständigkeit und/oder dem Verwendungszweck des Drahtes, eine modifizierte Beschichtung entsteht.
  • Von den oben erwähnten Drähten gehören zu den bei der vorliegenden Erfindung bevorzugt verwendeten beschichteten Drähten PEW und UEW sowie ein modifizierter PEW und ein modifizierter UEW. Dabei bedeutet der Ausdruck "modifiziert", dass ein Teil des Molekulargefüges eines Grundbestandteiles durch eine andere Komponente mit anderem Molekulargefüge ersetzt wird, um die Eigenschaften des Harzes zu verändern. Solche Drähte werden kommerziell für praktische Zwecke als Allzweckdraht angeboten; ihre Beschichtung enthält hydrolysierbare Esterbindungen als wichtigstes Molekulargerüst und kaum lmidbindungen, die thermisch und chemisch widerstandbehaftet sind und nicht hydrolysieren. Mit der vorliegenden Erfindung wird die Wiedergewinnungseffizienz dieser Drähte also verbessert.
  • Für die Alkalilösung gibt es bei der vorliegenden Erfindung keine spezifische Einschränkung, vorausgesetzt, dass sie die Isolierbeschichtung von lackiertem Kupferdraht hydrolysiert. Bei der Alkalilösung handelt es sich im allgemeinen um eine wässerige Lösung mit einer Alkalikonzentration im Bereich von 0,1 bis 10 N (normal), vorzugsweise im Bereich von 3 bis 5 N. Bei dem Alkali kann es sich beispielsweise um NaOH und KOH handeln; eine wässerige Lösung daraus ist besonders vorteilhaft. Ist die Alkalikonzentration zu niedrig, schreitet die Hydrolyse sehr langsam voran, so dass die Wiedergewinnung des Kupfers wenig effektiv ist. Andererseits wird bei einer zu hohen Alkalikonzentration die Alkalilösung zu viskös und ihre Fähigkeit, in die Beschichtung einzudringen, verringert sich, so dass durch die hohe Konzentration kein bemerkenswerter Effekt erzielt wird.
  • Die Hydrolyse vollzieht sich bei normaler Temperatur, schreitet jedoch nur langsam voran. Um die Hydrolyse zu beschleunigen, wird die Alkalilösung, in die die Wicklung eingetaucht wird, vorzugsweise erwärmt. Je höher die Temperatur, desto besser sind die Ergebnisse hinsichtlich der Hydrolyse; die Hydrolyse wird also vorzugsweise bei einer Temperatur durchgeführt, die am oder nahe am Siedepunkt der Alkalilösung liegt. Dabei müssen allerdings auch andere Faktoren wie Erhöhung der Kosten oder Energieverbrauch bei der höheren Temperatur berücksichtigt werden. Die Wahl einer geeigneten Hydrolysetemperatur (d. h. der Temperatur bei dem Tauchbad in die Alkalilösung) sollte also damit im Zusammenhang stehende Faktoren berücksichtigen. Die Wicklung wird in eine Alkalilösung mit einer Temperatur im Bereich zwischen 30 und 100ºC, vorzugsweise im Bereich zwischen 80 und 100ºC getaucht.
  • Um die Fähigkeit der Alkalilösung zu verbessern, in die Beschichtung aggressiv einzudringen, kann eine Alkalilösung verwendet werden, die statt Wasser eine Mischung aus Wasser und einem Alkohol (beispielsweise Methanol oder Ethanol) enthält.
  • Vorzugsweise wird eine solche Menge an Alkalilösung verwendet, dass die Wicklungen darin vollständig eingetaucht sind. Außenliegende Beschichtungsflächen der Wicklungen sind also vorteilhafterweise während der Tauchzeit immer in Kontakt mit der Alkalilösung.
  • Nach dem Tauchbad in der Alkalilösung zur Hydrolyse wird die Wicklung aus der Alkalilösung herausgenommen und anhaftendes oder auf den Wicklungen verbleibendes Alkali (und/oder Alkalilösung) entfernt. Das Entfernen des Alkalis kann auf jede geeignete Weise geschehen. Generell kann ein geeigneter Waschvorgang mit Wasser durchgeführt werden. Es können beispielsweise die folgenden Vorgehensweisen gewählt werden: die Wicklung wird in ein Wasserbad gelegt; Wasser kann auf die Wicklung gegossen werden; die Wicklung wird in fließendes Wasser eingetaucht. Der Vorgang des Entfernens von Alkali wird fortgesetzt, bis auf der Wicklung im wesentlichen kein Alkali mehr vorhanden ist. Das kann durch die Überwachung des pH-Wertes des Waschwassers erkannt werden, wobei der Waschvorgang so lange durchgeführt wird, bis der pH-Wert einen neutralen Wert (beispielsweise nicht größer als 9) anzeigt oder sich ihm nähert.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann beim Entfernen des Alkalis eine hydrolysierte Beschichtung (oder Harz) (die manchmal als "abgebaute Beschichtung oder Harz" bezeichnet wird) gleichzeitig entfernt werden. Es besteht keine Einschränkung hinsichtlich des Ausmaßes der Entfernung der abgebauten Beschichtung, es ist jedoch allgemein vorteilhaft, die abgebaute Beschichtung so weit wie möglich zu entfernen. Das Entfernen der abgebauten Beschichtung kann auf mechanischem Wege geschehen, wenn der Waschvorgang zum Entfernen des Alkalis abläuft. So kann zum Beispiel während des Waschvorganges das Wasser bewegt oder die Wicklung vibriert oder hin und her geschwungen werden. Wird also Wasser verwendet, um das Alkali zu entfernen, so wird zumindest ein Teil der abgebauten Beschichtung ebenfalls entfernt.
  • Alternativ kann die abgebaute Beschichtung mechanisch vor, während und/oder nach dem Entfernen des Alkalis entfernt werden. Die abgebaute Beschichtung kann beispielsweise abgeschnitten, abgewischt oder abgerieben werden. Bei einer Ausführungsform, bei der die abgebaute Beschichtung vor dem Entfernen des Alkalis entfernt wird, wird zumindest ein Teil des an der Wicklung haftenden Alkalis mit der abgebauten Beschichtung entfernt.
  • Da beim Vorhandensein abgebauter Beschichtung häufig bei dem nachfolgenden Hochfrequenz-Schmelzvorgang Schlacke und/oder Gas entsteht, ist es günstiger, die abgebaute Beschichtung vor dem Schmelzvorgang zu entfernen. Das mechani sche Entfernen der abgebauten Beschichtung ist besonders effektiv, wenn Kupfer aus Wicklungen zurückgewonnen wird, die, wie nachfolgend beschrieben, in eingegossenen Motoren verwendet wurden.
  • Danach wird die Wicklung, von der das Alkali oder wahlweise das Alkali sowie die abgebaute Beschichtung entfernt wurde, geschmolzen und als Kupferresource wiedergewonnen. Der Ausdruck "Kupferresource" bedeutet, dass das wiedergewonnene Kupfer als Rohmaterial zur Herstellung unterschiedlicher Kupfererzeugnisse verwendet werden kann.
  • Zum Schmelzen der Wicklung wird vorzugsweise ein Hochfrequenz-Induktionsschmelzvorgang verwendet. Bei diesem Prozess wird ein feuerfester Tiegel (oder ein Muffelrohr) in einer spiralenförmige Elektrodenspule angeordnet, durch die ein elektrischer Strom hoher Frequenz geleitet wird, während das zu bearbeitende Metall, wie die Wicklung, in den Tiegel eingeführt wird; dadurch wird durch den elektromagnetischen Induktionseffekt im Metall Induktionsstrom erzeugt und das Metall durch Joulesche Wärme geschmolzen wird. Die Frequenz des verwendeten elektrischen Stromes wird abhängig von Art und Form des zu bearbeitenden Metalls ausgewählt. Für den Zweck der vorliegenden Erfindung wird ein elektrischer Wechselstrom verwendet, dessen Frequenz generell im Bereich zwischen etwa 200 und 10000 Hz liegt, vorzugsweise zwischen einigen Hundert und einigen Tausend Hz, beispielsweise bei etwa 3000 Hz, liegt.
  • Um eine Oxidation des Kupfers während des Schmelzvorganges zu verhindern, wird der Hochfrequenz-Schmelzvorgang vorzugsweise in einer Schutzgasatmosphäre durchgeführt und/oder in einer Atmosphäre mit verringertem Druck. Wird der Schmelzvorgang in einer Schutzgasatmosphäre durchgeführt, wird vorzugsweise der Innenraum einer Schmelzvorrichtung mit einem Schutzgas gefüllt wie Stickstoff oder Argon und/oder durch das Schutzgas hermetisch verschlossen. Wird der Schmelzvorgang bei verringertem Atmosphärendruck durchgeführt, sollte der beim Vorgang herrschende Arbeitsdruck vorzugsweise nicht höher als 5 Torr sein, beispielsweise nicht höher als 0,5 Torr. Besonders günstig ist es, eine Kombination von Schutzgasatmosphäre und verringertem Atmosphärendruck vorzusehen. Wird der Hochfrequenz-Schmelzvorgang unter solchen Bedingungen durchgeführt, wird eine Oxidation des Kupfers während und nach dem Schmelzen verhindert, so dass eine direkte Wiedergewinnung elektrolytischen Kupfers möglich ist, dessen Reinheitsgrat im allgemeinen nicht unter 99,9% liegt. Auf diese Weise schafft die vorliegende Erfindung ebenfalls ein Verfahren zur Rückgewinnung von Kupfer. Werden die oben beschriebenen Bedingungen jedoch nicht eingehalten, wenn beispielsweise kein Schutzgas verwendet wird und der vorhandene Druck über 0,5 Torr liegt, oxidiert das Kupfer, so dass das wiedergewonnene Kupfer möglicherweise nicht mehr den Reinheitsgrad elektrolytischen Kupfers einhält.
  • Für den Hochfrequenz-Schmelzvorgang wird ein Tiegel (oder Schmelzofen) verwendet, der im allgemeinen adiabatisch isoliert ist und aufgrund der Tatsache, dass im wesentlichen das zu bearbeitende Metall selbst und seine unmittelbare Umgebung selektiv aufgeheizt werden, energiewirtschaftlich sparsam ist, so dass ein solches Verfahren in der vorliegenden Erfindung ein sehr günstiges Schmelzverfahren darstellt. Zur Durchführung eines solchen Hochfrequenz-Schmelzvorganges kann eine kommerziell erwerbbare Hochfrequenz-Vakuumschmelzvorrichtung verwendet werden, bei der die Elektrodenspule und der Tiegel in einer abgedichteten Vakuumkammer untergebracht sind.
  • Nach Beendigung des Schmelzvorganges, wenn das geschmolzene Kupfer gekühlt werden soll, wird vorzugsweise ein Schutzgas wie Argon oder Stickstoff in die Schmelzvorrichtung geleitet, insbesondere in den Tiegel, damit das geschmolzene Kupfer auf eine vorbestimmte Temperatur abkühlt.
  • Während des Schmelzvorganges vergasen noch an der Wicklung vorhandene Beschichtung oder Harz oder sie bilden zusammen mit beispielsweise oxidiertem- Kupfer Schlacke (d. h. schwimmendem Schmelzabfall). Sich bildendes Gas wird beispielsweise während des Schmelvorganges evakuiert. Da die Schlacke als eine obere Schicht auf dem geschmolzenen Kupfer im Tiegel schwimmt, kann sie durch ein Neigen des Tiegels entfernt werden, indem die Schlacke abgeschüttet wird, während das Kupfer schmilzt.
  • Bei einer anderen Ausführungsform nach der vorliegenden Erfindung ist die Wicklung mit Lack behandelt. In dieser Erfindung bedeutet "Lackbehandlung", dass die Wicklung aus beschichtetem Draht in einen Lack getaucht wurde, der nach diesem Bad durch Wärme gehärtet wurde, so dass die Wicklung als Ganzes mit einer Lackbeschichtung versehen ist. Der Ausdruck "Lack" bezeichnet eine Harzlösung, wie sie generell auf dem Gebiet elektrischer Geräte für die Behandlung solcher Wicklungen verwendet wird. Bei der vorliegenden Erfindung kann es sich um einen Lack für Wicklungen handeln, bei dem ein Polyesterharz in einem kopolymarisierbaren Monomer (wie Styren oder 2-Hydroxyethylmethacrylat) gelöst ist, oder um einen Lack, bei dem ein Polyurethanharz in einer Lösung (wie Xylen oder Propylalkohol) gelöst ist. Die Lackbeschichtung kann außer dem Harz noch andere Additive wie beispielsweise ein Verdickungsmittel und einen Farbstoff enthalten, vorzugsweise in Form einer innigen Mischung.
  • Wird die Erfindung in dieser zuletzt beschriebenen Ausführungsform ausgeführt, dann werden die Polyester- und/oder Polyurethanharze in der Lackbeschichtung mit der Alkalilösung hydrolysiert. Auch bei Vorhandensein der anderen Komponenten in der Lackbeschichtung kann das Lackharz nicht seine ursprüngliche Beschichtungsform behalten. Die Lackbeschichtung wird zu einer abgebauten Lackbeschichtung aufgebrochen, so dass die darunterliegende Isolierbeschichtung um den Kupferdraht ebenfalls hydrolysiert, wie dies weiter oben beschrieben wurde. Die Hydrolysebedingungen dieser zuletzt beschriebenen Ausführungsform können die gleichen sein wie die für die Hydrolyse des isolierbeschichteten Kupferdrahtes oben beschriebenen Bedingungen.
  • Danach wird das Alkali entfernt und wahlweise die abgebaute Lackbeschichtung und, wenn erforderlich, die abgebaute Isolierbeschichtung mechanisch entfernt, um an die Wicklung zu gelangen; danach folgt der Hochgrequenz-Schmelzvorgang der Wicklung wie oben beschrieben.
  • Bei einer weiteren Ausführungsform nach der vorliegenden Erfindung liegt eine Wicklung vor aus mit Isolierlack beschichtetem Kupferdraht, der in ein Material aus Polyesterharz und/oder Polyesterharz eingebettet ist. Eine solche Wicklung wird oft für sogenannte vergossene Motoren verwendet. Ein solcher Motor kann beispielsweise einen Rotor oder einen Stator aufweisen, deren Wicklung in ein Material eingebettet sind, das aus ungesättigtem Polyesterharz besteht.
  • Bei dieser weiteren Ausführungsform wird das Vergußmaterial ebenfalls in der für die Hydrolyse verwendeten Alkalilösung abgebaut, wie dies bei der Wicklung mit Lackbeschichtung der Fall ist. Die darunterliegende Isolierlackbeschichtung des Kupferdrahtes wird also ebenfalls hydrolysiert. Die Hydrolysebedingungen dieser genannten weiteren Ausführungsform können die gleichen sein wie für die weiter oben beschriebenen Bedingungen für den mit Isolierlack versehenen Kupferdraht.
  • Danach wird das Alkali entfernt und wahlweise das abgebaute Vergußmaterial sowie, wenn erforderlich, die abgebaute Lackbeschichtung mechanisch entfernt, um an die Wicklung zu gelangen; danach folgt der Hochfrequenz-Schmelzvorgang der Wicklung, wie er oben beschrieben wurde.
  • Hinsichtlich des verwendeten Vergußmaterials, wie es allgemein auf dem Gebiet elektrischer Geräte verwendet wird, gibt es keine spezifischen Einschränkungen, wenn es ein Harz auf Polyester und/oder Polyurethan enthält. Bei dem Vergußmaterial kann es sich um ein ungesättigtes Polyesterharz handeln und er kann, zusätzlich zum Harzanteil, andere Komponenten enthalten.
  • Zu diesen weiteren Komponenten gehören verschiedene Additive wie: andere Harzarten (z. B. Polystyren, Polyvinylazetat), Füllstoffe (z. B. Kalziumkarbonat, Aluminiumhydroxid), Einlagen (z. B. Glasfasern), Trennmittel (z. B. Zinkstearat, Kalziumstearat) und ein Farbstoff (z. B. Ruß).
  • Als ein allgemein verwendetes Vergußmaterial kann eine sogenannte Bulk-Formmasse (bulk molding compound BMC) als Beispiel herangezogen werden, die aus einer Harzkomponente von etwa 15 bis 25% des Gewichtes als Basis besteht, die mit einem ungesättigten Polyesteralkyd (im allgemeinen auf der Basis von Isophthalsäure oder Orthophthalsäure), Styren als kopolymerisierbarem Monomer, einem thermoplastischen Harz als das Schrumpfen verhindernder Wirkstoff und einem organalschen Peroxid als Polymerisationsinitiator auf geeignete Weise vermischt ist, und etwa 75 bis 85% des Gewichtes aus Kalziumkarbonat, Aluminiumhydroxid, Glasfasern und anderen Füllstoffen und Additiven besteht.
  • Für die Durchführung des hier beschriebenen Prozesses hat es sich als wirksam erwiesen, ein Vergußmaterial für die Wicklung zu verwenden, dessen Material die folgenden Zusätze enthält: ein Monomer einer Hydroxidgruppe, die kopolymerisierfähig ist (z. B. 2-Hydroxyethylmethacrylat, HEMA) zur Verbesserung des Eindringens der Alkalilösung in das Vergußmaterial, und/oder ein aliphatisches Polyester einer Estergruppe, die ein Schrumpfen unterdrückenden Wirkstoff darstellt (wie Polykaprolakton) zur Verbesserung der Hydrolyseeigenschaften.
  • BEISPIELE
  • Die vorliegende Erfindung wird weiter im Detail unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen Beschrieben.
  • Beispiel 1
  • Als Wicklung, die nach der vorliegenden Erfindung bearbeitet werden sollte, wurde ein Stator 1 eines vierpoligen 25 W-Motors in vergossener Ausführung nach Fig. 2 verwendet. Bei der Wicklung 8 des Stators 1 handelte es sich um einen lackierten Kupferdraht, der aus einem Kern (Durchmesser 0,32 mm) und einer darauf angebrachten Polyurethanbeschichtung (Dicke 0,016 mm) bestand, der weiter einen Überzug aus Nylon (Dicke 1 bis 2 um) aufwies, um den Verarbeitungswiderstand zu verbessern (ein solcher Draht wird als 1-UEWN-Draht bezeichnet). Der 1-UEWN-Draht war für den Stator um einen Kern 10 (mit einem Innendurchmesser von 40 mm, einem Außendurchmesser von 88 mm und einer Axiallänge (I&sub1;) von 25 mm) mit vorbestimmten Wicklungen gewickelt, um die die Wicklung 8 um den Kern 10 zu erzielen. Das Ganze war danach in ein Vergußmaterial auf ungesättigter Polyesterbasis eingebettet, um den vergossenen Stator 1 zu bilden (mit einem Innendurchmesser von 40 mm, einem Außendurchmesser von 92 mm und einer Axiallänge (I&sub2;) von 49 mm).
  • Bei dem hierbei verwendeten Vergußmaterial handelte es sich um ein BMC auf der Basis eines ungesättigten Polyesters, das auf einer isophthalischen Säure basierte und durch Kneten der folgenden Komponenten zubereitet wurde:
  • 25% des Gewichtes ungesättigtes Polyesteralkyd auf der Basis von isophthalischer Säure in Styrenlösung 13,1 Gewichtsteile
  • HEMA 3,8 Gewichtsteile
  • 65% des Gewichtes Polykaprolakton in Styrenlösung 3,9 Gewichtsteile
  • t-Butylperoxybenzoat (Polymerisationsinitiator) 0,2 Gewichtsteile
  • Kalziumkarbonat (Teilchengröße 50 bis 500 um) 40,0 Gewichtsteile
  • Kalziumkarbonat (Teilchengröße unter 15 um) 29,0 Gewichtsteile
  • Glasfasern 7,0 Gewichtsteile
  • Zinkstearat 1,0 Gewichtsteile
  • Polyethylenpulver 2,0 Gewichtsteile
  • Der vergossene Stator wurde 120 Stunden lang in eine auf 80ºC erwärmte wässerige 4 N NaOH-Lösung getaucht, dann aus der Lösung herausgenommen und nachfolgend mit Wasser normaler Temperatur abgewaschen, um das Alkali auf ausreichende Weise zu entfernen. Das Vergußmaterial war zu einer Beschaffenheit wie Ton oder Lehm aufgeweicht/abgebaut. Dieses Vergußmaterial wurde abgeschabt und mit einem Bambusspatel mechanisch entfernt, um den äußeren und inneren Umfang von Wicklung Kern des Motors freizulegen.
  • In diesem Zustand war bei einem Meßvorgang mit einem Testgerät zwischen allen Oberflächen der Wicklung elektrische Leitfähigkeit vorhanden. Es wurde ein Spulenblock (als Aggregat aus Wicklungsteilen) vom Kern entfernt und mit Wasser abgewaschen, um das abgebaute Vergußmaterial und die abgebaute Isolierlackbeschichtung zu entfernen, bevor er dem Hochfrequenz-Schmelzvorgang zugeführt wurde. 240 g der Wicklung wurden von einem geschmolzenen Stator erzielt, was bedeutet, dass fast die gesamte Wicklung wiedergewonnen wurde, denn der Stator enthielt eine Wicklung mit einem Gewicht zwischen 240 g und 245 g.
  • Mit der so gewonnenen Motorwicklung wurde dann der Hochfrequenz-Schmelzvorgang durchgeführt.
  • Für den Hochfrequenz-Schmelzvorgang mit einer Leistung von 20 kW und einer Frequenz von 3000 Hz wurde eine Vorrichtung verwendet, bei der ein Schmelzofen in einer abgedichteten Vakuumkammer angeordnet war (kommerziell erwerbbar von Fujidempa Kogyo Co., Ltd als FTH-20-3M).
  • Die gewonnene Wicklung (400 g) wurde in einen feuerbeständigen Tiegel (Innenvolumen etwa 250 ccm) gegeben und zum Schmelzen nach der Evakuierung 30 Minutenlang erhitzt. Danach wurde der Tiegel geneigt und das geschmolzene Kupfer (d. h. die Kupferschmelze) in eine Kohlenstoffpfanne gegossen, wobei keine schwimmende Schlacke zurückgelassen wurde. Danach ließ man das Kupfer abkühlen und erhielt einen Kupfer-Ingot mit einem Gewicht von 380 g.
  • Während des Aufheiz-/Schmelzvorganges wurden 1,9 kW/h an elektrischer Leistung verbraucht und es herrschte ein maximaler Druck von 0,5 Torr und ein durchschnittlicher Druck von 0,25 Torr während des Arbeitsvorganges. Nach dem Abkühlen der Schmelze wurde Argongas in die abgedichtete Kammer eingeleitet, in der der Schmelzkörper angeordnet war, und zwar bis zu einem Druck von etwa 300 Torr, um den Kühlvorgang zu beschleunigen.
  • Beispiel 2
  • Es wurde wie im Beispiel 1 ein Stator hergestellt, der eine Wicklung aus beschichtetem Kupferdraht enthielt und der anstelle einer Harzeinbettung einer Lackbehandlung unterzogen wurde.
  • Das dabei verwendete Harz war ein ungesättigtes Polyesteralkydharz auf der Basis von isophthalischer Säure, die mit HEMA als kopolymerisierbares Monomer gemischt war. Der Stator wurde in den Lack getaucht, so dass er damit imprägniert war. Die Viskosität des Lacks betrug 30 cP bei einer Temperatur von 25ºC. Ausgehärtet wurde eine Stunde lang bei einer Temperatur von 130ºC.
  • Der Stator wurde in eine Alkalilösung (5 N NaOH wässerige Lösung) getaucht, die 20 Stunden lang auf einer Temperatur von 90ºC aufgeheizt gehalten wurde. Danach folgte das Entfernen des Alkali durch eine Wäsche mit Wasser und ein Herausschneiden der Spulenblöcke aus dem Stator, um die Wicklung herauszulösen. Danach wurde die Wicklung weiter mit Wasser abgewaschen und das sich noch an der Wicklung befindende abgebaute Harz wurde entfernt, bevor die Wicklung dem Hochfrequenz-Schmelzvorgang zugeführt wurde. Davor wurden die Spulenblöcke herausgeschnitten. Zwischen allen Oberflächen der Wicklung bestand wie im Beispiel 1 elektrische Leitfähigkeit.
  • Der Hochfrequenz-Schmelzvorgang wurde wie im Beispiel 1 und mit der gleichen Vorrichtung durchgeführt. Aus der Wicklung von 500 g wurde ein Kupfer-Ingot von 490 g erzielt. Der Arbeitsdruck während des Schmelzvorganges betrug 1,333 Pa (0,01 Torr) als Maximum und 0,133 Pa (0,001 Torr) im Durchschnitt.
  • Beispiel 3
  • Mit der im Beispiel 1 erzielten Wicklung wurde der Hochfrequenz-Schmelzvorgang nach dem Tauchbad in der Alkalilösung in einer Umgebungsatmosphäre (d.h. in Luft bei 1 atm.) durchgeführt. Die dafür verwendete Vorrichtung war kommerziell erwerbbar von Fujidempa Kogyo Co., Ltd als FTH-30. Die Wicklung von 1660 g wurde in einen Tiegel mit einem Volumen von 11 00 ccm gegeben und geschmolzen: es ergab sich ein Kupfer-Ingot von 1575 g. Die schwimmende Schlacke betrug 65 g.
  • Vergleichsbeispiel 1
  • Es wurde der gleiche eingegossene Stator wie im Beispiel 1 verwendet. Ohne Hydrolyse in der Alkalilösung wurde der Stator direkt zerbrochen, um an die Wicklung zu gelangen. Die Wicklung wurde einem Hochfrequenz-Schmelzvorgang in der gleichen Vorrichtung unterzogen wie im Beispiel 3.
  • Die Wicklung von 1000 g wurde in den Tiegel gegeben und ergab einen Kupfer- Ingot von 402 g.
  • Bei diesem Beispiel wurde das Herauslösen der Wicklung durch ein Zerbrechen des Stators mit Hilfe eines rotierenden Scherbrechwerks in grobe Stücke erreicht. Die Stücke wurden durch ein Sieb geführt, um solche zu sammeln, die durch eine Öffnung von 20 mm Durchmesser passten. Mit einem Elektromagneten wurden diese gesammelten Stücke in Eisenstücke und Nicht-Eisen-Stücke getrennt. Diese zuletzt genannten Stücke wurden erneute gesiebt und dabei Stücke gesammelt, die eine Sieböffnung 9 passierten; daraus wurden Wicklungsstücke herausgesammelt.
  • Vergleichsbeispiel 2
  • Es wurde der gleiche lackgetränkte Stator 1 wie im Beispiel 2 verwendet. Die Wicklung wurde mit Hilfe einer Maschine zerschnitten; danach wurde der Kern zerschnitten und mit Hilfe eines Werkzeuges wie einer Zange herausgezogen, um Spulenblöcke zu erreichen, die mit einer Lackbeschichtung versehen waren. Diese wurden einem Hochfrequenz-Schmelzvorgang bei Umgebungsatmosphäre unterzogen. Die Wicklung von 1000 g wurde in einen Tiegel gegeben und es ergab sich ein Kupfer-Ingot von 496 g.
  • Vergleichsbeispiel 3
  • Wie im Vergleichsbeispiel 2 wurde mit Hilfe eines Werkzeuges, z. B. einer Zange, der Kern zerschnitten und aus dem Stator 1 des Beispieles 1 herausgezogen, vor einem Vergußverfahren (d. h. der Stator war mit Kupferdrahtwicklung versehen und es war weder eine Lackbehandlung noch ein Vergußverfahren durchgeführt). Wie im Beispiel 1 wurde der Hochfrequenz-Schmelzvorgang bei Umgebungsatmosphäre durchgeführt. Die Wicklung von 1000 g wurde in den Tiegel gegeben und ergab einen Kupfer-Ingot von 580 g.
  • Obgleich in den Vergleichsbeispielen 1 bis 3 Kupfer-Ingots gewonnen wurden, flammte die Wicklung während des Schmelzvorgangen, und es wurde eine größere Menge schwimmender Schlacke in der Schmelze festgestellt als in den Beispielen 1 bis 3, in denen ein Tauchbad in Alkalilösung durchgeführt wurde.
  • Bei den Vergleichsbeispielen 1 bis 3 mußte die Schmelze gewonnen werden, die Schlacke jedoch ausgeschieden werden. Dadurch waren die Wiedergewinnungserträge für das Kupfer niedriger und einiges Kupfer blieb an der Schlacke haften. Die Ergebnisse der oben beschriebenen Beispiele und Vergleichsbeispiele sind in Tabelle 1 zusammengefasst: Tabelle 1 Ergebnisse der Experimente
  • * 1 Torr = 0,1333 kPa
  • Bei den Beispielen 1 und 2 wurden die Reinheit des wiedergewonnenen Kupfers sowie die mitgerissenen Verunreinigungssubstanzen analysiert. Für das Beispiel 3 und die Vergleichsbeispiele 1 bis 3 wurde lediglich die Reinheitsanalyse durchgeführt.
  • Die in den Beispielen 1 und 2 erzielten Kupfer-Ingots wiesen einen Reinheitsgrad von nicht unter 99,9% auf, was beweist, dass das Tauchbad in der Alkalilösung und der Hochfrequenz-Schmelzvorgang unter verringertem Druck zu einer direkten Wiedergewinnung von elektrolytischem Kupfer aus der Motorwicklung führt. Die oben aufgeführten Ergebnisse zeigen, dass das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung besonders wirksam ist bei Motorwicklungen mit einer dünnen Beschichtung (z. B. bei einer Lackbeschichtung mit einer Dicke von nicht über 1 mm) gegenüber einer Wicklung aus einem vergossenen Motor, der mit einer Harzschicht bedeckt ist, die eine Dicke von beispielsweise 6 bis 10 mm hat.
  • Als Verunreinigungen, die im Ingot vorhanden sein konnten, wurden die folgenden Elemente festgestellt: O, As, Bi, Sb und Pb, die im Kupfer nicht festkörperlöslich sind; P, Al, Fe und Sn, die die Leitfähigkeit des Kupfers verringern können; und Si und C. Die Konzentration dieser Elemente lag nicht über 0,02 Gewichtsprozent und ist damit unproblematisch.
  • Im Beispiel 3 wurde eine Wicklung verwendet, die vom gleichen harzvergossenen Stator stammte wie die im Beispiel 1. Der Reinheitsgrad des Kupfers war aufgrund der bei Umgebungsatmosphäre eingesetzten Hochfrequenz jedoch schlechter.
  • Wie aus einem Vergleich des Beispiels 1 mit dem Vergleichsbeispiel 1 und dem Beispiel 2 mit dem Vergleichsbeispiel 2 hervorgeht, führt das Fehlen des Tauchbades in Alkalilösung zu einer vermehrten Bildung von Schlacke, was den Wiedergewinnungsertrag an Kupfer extrem verringert.
  • Der Unterschied bei dem Wiedergewinnungsertrag der Vergleichsbeispiele 1 bis 3 ist auf das Verbleiben von Isolierlackbeschichtung, Lackbeschichtung und Harz an der Wicklung vor dem Schmelzvorgang zurückzuführen. Daraus geht hervor, dass das Tauchbad in Alkalilösung (und wahlweise das Entfernen der verbleibenden Abbauprodukte nach dem Tauchbad) nach der vorliegenden Erfindung zur Verbesserung des Rückgewinnungsertrages an Kupfer bemerkenswert effektiv ist.
  • In den Beispielen 3 und Vergleichsbeispielen 1 bis 3, in denen der Hochfrequenz- Schmelzvorgang bei Umgebungsatmosphärendruck durchgeführt wurde, geschah das Abkühlen ebenfalls bei Umgebungsatmosphärendruck, so dass die Oberflächen der resultierenden Kupfer-Ingots mit einer dunkelpurpurnen Oxidschicht bedeckt waren. Selbst nach dem Entfernen der Schicht waren die Oberflächen immer noch dunkelpurpurn gefärbt. Das zeigt an, dass zum Erzielen von Kupfer mit hohem Reinheitsgrad ein Sauerstoffausschluss (d. h. eine Abdichtung gegenüber Sauerstoff) erforderlich ist.
  • WIRKUNG DER ERFINDUNG
  • Wie aus den oben beschriebenen Beispielen hervorgeht, wird ein nur geringer Anteil an Schlacke beim Hochfrequenz-Schmelzvorgang erreicht, wenn lackierter Kupferdraht vor dem Schmelzen mit einer Alkalilösung behandelt wird; dies führt zu einem hohen Rückgewinnungsgrad des Kupfers. Kupfer mit einem hohen Reinheitsgrad wird wiedergewonnen, wenn der Hochfrequenzschmelzvorgang bei verringertem Atmosphärendruck (oder im Vakuum) vorgenommen wird.
  • Die vorliegende Erfindung ist bei Wicklungen aus lackierten Kupferdraht anwendbar, der zusätzlich lackbeschichtet wurde oder in Harz eingebettet ist, wie dies bei vergossenen Motoren der Fall ist. Damit ist das vorliegende Verfahren ein wirtschaftlich effektiver Rückgewinnungsprozess für Kupfer, der allgemein für Wicklungen aus lackierten Kupferdraht anwendbar ist.

Claims (5)

1. Verfahren zum Wiedergewinnen von Kupfer aus Wicklungen lackierten Kupferdrahtes mit einer auf Polyester- und/oder Polyurethanbasis hergestellten Isolierschicht, mit folgenden Schritten:
- Hydrolysieren der Schicht durch Eintauchen der Wicklung in eine Alkalilösung bei einer Temperatur im Bereich von 30ºC bis 100ºC,
- Entfernen der Alkalischicht von der Wicklung, und
- Schmelzen der Wicklung durch Hochfrequenzheizung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der Alkalilösung zwischen 0,1 bis 10 N liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklung von einem Stator oder Rotor stammt und in einem ungesättigten Polyester- und/oder Polyurethanharz eingebettet ist, daß das Harz durch das Eintauchen in die Alkalilösung abgebaut wird, und daß das abgebaute Harz gleichzeitig mit der Entfernung der Alkalischicht entfernt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochfrequenzheizung bei einem reduzierten atmosphärischen Druck von nicht höher als 0,066 kPa (0,5 Torr) erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Schmelzen das geschmolzene Kupfer durch ein Inertgas gekühlt wird.
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