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Einrichtung zur Anzeige des Zeitpunktes, an dem Fehler in elektrischen
Anlagen, insbesondere Erdschlüsse und Erdschlußwischer, aufgetreten sind Zur Anzeige
bzw. Abschaltung von Fehlern, insbesondere Erdschlüssen, verwendet man zweckmäßig
Relais mit dynamometrischem System, die vermöge ihres Drehmomentes z. B. auch auf
Erdschlußwischer schnell und sicher ansprechen.
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Um festzustellen, daß ein Fehler bestanden hat oder noch besteht,
kann man hierbei zweckmäßig Kontakte vorsehen, die von Hand zurückgestellt werden
müssen. Mit einer solchen Einrichtung ist es nur möglich, die Tatsache festzustellen,
nicht aber die Zeit und den ungefähren Ort des Fehlers. Die Erfindung gibt einen
Weg an, Zeitpunkt, ungefähre Dauer und bei entsprechender Ausbildung auch die Richtung
eines Fehlers in selektrischen Anlagen, insbesondere leines Erdschlusses oder Erdschlußwischers,
festzuhalten.
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Will man genauere Angaben über diese Punkte haben, so ist es erforderlich,
einen Zeit- oder Störungsschreiber als zusätzliches Gerät in der Station anzuordnen.
Bei Unberstationen, insbesondere unbewachten, ist aber häufig ein solcher Aufwand
wirtschaftlich nicht gerechtfertigt. Andererseits ist es trotzdem erwünscht, nachträglich
feststellen zu können, weicher Art und in weichem Netzabschnitt leim Fehler aufgetreten
ist. Die Erfindung bringt eine oeinfachre Einrichtung, die entweder zusätzlich oder
im Relais selbst angeordnet sein kann und eine nachträgliche Feststellung der Zeit
und der Richtung gestattet, in der ein Erdschluß bestand. Hierzu wird gemäß der
Erfindung eine Zeitscheibe verwendet, die durch ein Uhrwerk gedreht wird. Um diese
Zeitscheibe sitzen als Kranz eine Reihe
Stifte, die normalerweise
einen geschlossenen Ring darstellen, im Fehlerfall dagegen durch den Relaisanker
umgelegt werden. Die Zahl der aus der Normallage geschwenkten Stifte gestattet dann,
wenn die Umdrehungsge-. schwindigkeit der Scheibe bekannt ist, eine einfache Feststellung
über die Zeitdauer des Erdschlusses.. Durch Anordnung von zwei solchen Scheiben,
die je nach der Ausschlagrichtung des Ankers beeinflußt werden, ist auch die Feststellung
der Richtung möglich.
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In Abb. I ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Grundriß und
in Abb. 2 im Aufriß dargestellt. Die Zeitscheiben A und B sind zu beiden Seiten
des in der Zeichnungsebene schwenkbaren Ankers C angeordnet und werden im Sinne
der eingezeichneten Pfeile angetrieben. Auf den Zeitscheiben sitzen die Stiftes,
die in später noch näher erläuterter Weise befestigt sind und durch den Anker umgelegt
werden können. Bei der Bewegung des Ankers wird zunächst ein Stift aus der Reihe
nach innen gedrückt. Bei zweckmäßiger Gestaltung des Ankers mittels der Fortsetzungc
kann dann erreicht werden, daß bei Dauererdschluß auch die folgenden Stifte durch
die weitere Drehung der Zeitscheibe ebenfalls umgelegt werden. Somit ergibt sich
die Möglichkeit, Erdschlüsse über einen längeren Zeitabschnitt festzustelLen, und
zwar sowohl nach Zeitpunkt als auch nach Zeitdauer.
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Die Genauigkeit der Anordnung ist durch die Größe der Zeitscheiben
und die Zahl der angeordneten Stifte solvie . die Umdrehungsgeschwindigkeit gegeben.
Für Stationen, die täglich begangen werden, genügt eine Umlaufzeit von 24 Stunden.
Selbstverständlich können auch längere oder kürzere Zeiten ohne Schwierigkeiten
eingestellt werden. Blei langsamem Umlauf wird natürlich die Festlegung des Zeitpunktes
immer weniger genau, da die Stifte eine bestimmte Stärke haben und das Vorbeiwandern
an dem Anker somit länger dauert.
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In Abb. 2 ist an mehreren Stellend angedeutet, daß Stifte umgelegt
worden sind, und zwar zeigt ZeitscheibeB einen Dauererdschluß von I7 bis I8 Uhr,
ferner einen kurzen Erdschluß bei 21 50 Uhr, die Zeitscheibe A einen kurzen Erdschluß
bei 20 Uhr, der aber nach der anderen Seite liegt.
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Außerdem sind Rückstellvorrichtungen E, die aus einem einfachen Bügel
bestehen, angeordnet. Nach einmaligem Umlauf der Scheibe werden durch sie alle Stifte
in die Normallage gebracht. Man kann aber auch nach erfolgter Ablesung die Bügel
E einmal um 3600 von Hand drehen, wodurch ebenfalls die Rückstellung der umgelegten
Stifte erfolgt.
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Abb. 3 zeigt eine Möglichkeit zur Befestigung der Stifte D. Unter
der Zeitscheibe A ist dabei für jeden Stift eine Feder F mie einpr kleinen Vertiefungf
vorgesehen; sobald der Anker des Relais ausschlägt, wird der Stift an seinem oberen
Ende nach innen gedrückt, die untere Spitze gleitet somit aus der Vertiefung f heraus.
Die Feder drückt nunmehr einen Stift in seiner neuen Lage d fest, bis die Rückstellung
erfolgt.
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In Abt.4 ist eine andere Ausbildungsmöglichkeit zur Anordnung der
Stifte angedeutet, und zwar bestehen hier die Stifte D aus Dauermagneten mit den
Polen N, S, während die Zeitscheiben aus Weicheisen hergestellt sind und somit den
Anker in der einen oder anderen Lage festhalten. Haben die magnetischen Stifte alle
gleiche Pole in der gleichen Richtung angeordnet, so unterstützt die gegenseitige
Abstoßung der Stifte die Bewegung des von dem Anker aus der Reihe geschlagenen Stiftes.
Andererseits ist es auch möglich, die Scheiben als permanente Magnete auszubilden,
deren einer Pol in der Mitte liegt, während die Stifte aus Weicheisen hergestellt
sind. Bei dieser Ausbildung ist die notwendige Bearbeitung wesentlich geringer,
so daß die Anordnung billiger werden kann. Außerdem sind aber die zur Betätigung
benötigten Kräfte kleiner als bei der mechanischen Feststellung.
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Bei der Ausbildung der Anordnung als besonderes Gerät läßt sich der
Anker in einfacher Weise durch Kontakte am Erdschlußrelais steuern; damit können
aber auch bisher ausgeführte Anlagen nachträglich mit einer Einrichtung zur Anzeige
der Zeit und der Richtung des Erdschlusses ausgerüstet werden.
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Selbstverständlich ist die Anordnung nicht auf die Verwendung mit
Erdschlußrelais beschränkt Es können auch andere Fehler in gleicher Weise festgestellt
werden. Als wesentlicher Vorteil des Erfindungsgegenstandes ist die Einfachheit
und geringere Wartung an zu sehen sowie der Wegfall von Papierverbrauch, Tinte,
Schreibfedern usw. gegenüber den an sich genaueren Schreibgeräten.