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Verfahren zum Trennen grobkörniger Stoffgemische von 5 bis 100 mm
Korngröße ' und-darüber-Die Erfindung betrifft eiri Verfahren zur mechanischen Trennung
von Stoffgemischen, insbesondere grobkörnigen mineralischen Gemischen.
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Für die Trennung grobkörniger Mineralgemische kennt die Aufbereitungstechnik
bisher lediglich Verfahren, bei denen die stoffliche Scheidung im wesentlichen durch
die Nutzbarmachung vorhandener Unterschiede im spei. Gewicht der Magnetisierbarkeit
-oder der Unterschiede in den optischen Eigenschaften geschieht. Die Voraussetzung
für die Anwendbarkeit der entsprechenden Grobkornaufbereitungsverfahren, wie der
Setzarbeit, der' Magnetscheidung und Handscheidung bzw. die Vorbedingung für die
mechanische Trennbarkeit von Stoffgemischen in grobstöckiger Form ist daher das
Vorhandensein entsprechender Unterschiede in den genannten physikalischen Eigenschaften
der einzelnen Gemischbestandteile. Durch diese Bedingung sind der Grobkornaufbereitung
Grenzen gezogen, die die Aufbereitung grobkörniger Gemische, deren Bestandteile,
beispielsweise bei nichtmetallischen Nutz-. mineralien; derartige Trennungseigenschaften
nicht aufweisen, - äußerst - schwierig; wenn nicht unmöglich gestalten.
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Durch das neue Verfahren wird dieser Mangel behoben, indem für die-
Trennung Eigenschaften der Gemischbestandteile ausgenutzt werden,. welche sich leicht
künstlich unterschiedlich beeinflussen lassen, nämlich die Grenzflächeneigenschaften.
Dieee Eigenschaften ermöglichen es, die -Trennung det grobkörnigen Bestandteile
dadurch vorzunehmen, daß man sie künstlich unterschiedlich macht und dann die Bestandteile
vermöge ihrer verschiedenen Haftfähigkeit an hydrophilen erstarrenden oder hydrophilen
erhärtenden bzw. ergtarrenden Haftmassen voneinander trennt.
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Dieses neuartige Aufbereitungsverfahren -unterscheidet sich hinsichtlich
der verarbeitbaren Korngröße grundsätzlich von anderen, im weitesten Sinne auf dem
Haftprinzip beruhenden Verfahren,, wie der Schwimmaufbereitung oder dem sog. FettheMverfahren.
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Zur Erläuterung der grundsätzlichen Unterschiede des neuen Verfahrens
von der obenerwähnten Schwimmaufbereitung sowie dem. Fettherdverfahren sollen zunächst
die Grundlagen dieser bekannten Verfahren im einzelnen erläutert werden.
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Die Schwimmaufbereitung beruht ebenfalls auf einer künstlichen Unterschiedlichmachung
der Haftfähigkeit der Bestandteile eines Mineralgemisches, bei der die verschiedenartigen
Gemisdhbeständteile in unterschiedlichem Maße bestrebt sind, an den in der Trübe-hochsteigenden
Luftblasen anzuhaften. Der Hauptvorteil der Schwimmaufbereitung
gegenüber allen anderen bekannten Aufberei- |
tungsverfahren besteht in der vollkommenen |
Unabhängigkeit von ursprünglich vorhan- |
denen Unterschieden in den physikälischee,: |
Eigenschäften der zu trennenden Stoffarten" |
und damit in der allgemeinen Anwendbarkeit: |
dieser Aufbereitungsart auf die verschieden4@ |
sten Mineralzemische. |
Die,Anwendung der Schwimmaufbereitung ist allerdings auf Grund ihrer Arbeitsart
nur bei genügend großer Fenkörnigkeit des zu trennenden Korngemisches möglich, deren
obere Grenze bei einer Korngröße von etwa o,5 mm Korndurchmesser liegt. Das bedeutet
naturgemäß einen Nachteil für solche Erze, die schon in gröberer Körnung aufgeschlossen
sind, die sich aber mangels entsprechender Unterschiede im physikalischen "Verhalten
ihrer einzelnen Bestandteile durch keines der bekannten Gröbkornaufbereitungsverfahren;
wie Setzarbeit, Magnetscheidung usw., mit genügender Trennschärfe aufbereiten lassen
und daher nur durch Schwimmaufbereitung getrennt werden können. In solchen Fällen
machen die Feinmahlung, die Filterung und etwa notwendige Stückigmachungsverfahren
zusätzliche Aufwendungen notwendig, die nicht durch den Verwachsungscharakter des
-zu trennenden Stoffgemisches; sondern ausschließlich verfahrensmäßig bedingt sind.
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Ein anderes auf dem Haftprinzip beruhendes Trennungsverfahren ist
das sogenannte Fettherdverfahren. Bei diesem Verfahren werden die zu trennenden
Erze in ebenfalls fein zerteilter Form und mit Wasser zu einer Trübe angerührt;
über Unterlagen geführt, die mit einer zähflüssigen, aus organischen Stoffen bestehenden
Haftmasse bestrichen sind. An dieser zähflüssigen Haftmasse bleiben die im natürlichen
Zustand carböphilen Mineralien, wie Diamant, Graphit, Edelmetalle und Schwermetallsulfide,
kleben, während :die Gangartmineralien, Quarz usw. infolge ihres natürlichen hydrophilen
Verhaltens mit dem Trübewasser abgeschwemmt werden. Durch Auswahl besonders auswählend
wirkender Haftunterlagen hat man versucht; die Trennschärfe dieses Verfahrens zu
verbessern: Als solche Unterlagen sind u. ;a. Stoffe wie Teer, Asphalt, Harz; Schellack,
Pech und Kopal in verdünntem Zustande vorgeschlagen worden, indem sie durch Zusatz'
von dünnen Ölen, Fettsäuren; Petroleum und-ähnlichen Lösüngs- oder Verdünnungsmitteln
in die für diese Verfahren notwendige syrupartige Beschaffenheit überführt werden>
Auch hat man anorganische Zusätze zur organischen Haftmasse, vor allem Wässerglas,
empföhlen: Durch diesen Zusatz soll die syrupartige Haftmasse noch stärker abweisend
auf die Gangartkörner wirken, was
auch durch unmittelbaren Zusatz von Wasser- |
glas zur Trübe erreicht werden soll. Diese |
einseitige Beeinflussung der Gangart macht |
.aber diese Haftverfahren einmal abhängig |
@@ön naturgegebenen Unterschieden der Haft- |
=fähigkeit der zu trennenden Stoffarten gegen- |
'über den verwendeten syrupartigen organi- |
schen Haftmassen, zum andern eignen sich |
die Haftmassen wegen ihrer geringen Zähflüssigkeit nicht zur Aufbereitung grobkörniger
Mineralgemische von etwa über 3 mm Korngröße, und schließlich besteht der Nachteil,
daß diese Haftmassen nur durch umständliche Verfahren (Ausschmelzen) von den daran
haftenden ,Körnern befreit werden können, also mit den Körnern zunächst abgehoben
werden müssen. Damit weisen diese Haftverfahren eine ähnliche Beschränkung in bezug
auf die hiernach verarbeiteten .Korngrüßen auf wie die alte sögenannte ÖI-schwimmaufbereitung.
Erst die neuzeitliche Schaumschwimmaufbereitung hab diese Beschränkung beseitigt,
so daß sie heute das einzige Verfahren ist, das Dank einer allgemeinen Abstufung
der Trennungseigenschaften nahezu vollkommen unabhängig von ursprünglich vorhandenen
Unterschieden des physikalischen Verhaltens ist. Lediglich in "der Unmöglichkeit,
grobkörnige Stoffarten durch Schwimmaufbereitung zu trennen, liegt ein Mangel, der
aber verfahrenstechnisch bedingt ist. Diese Beschränkung auf die Feinkornaufbereitüng
trifft auch auf das Fettherdverfahren zu, wenn es auch gegenüber der Schwimmaufbereitung
eine nicht ganz so weit getriebene Feinmahlung erfordert. Im-: merhin verlangen
aber auch die bei diesem Verfahren wirksamen, ebenfalls verhältnismäßig schwachen
Haftkräfte eine Feinmahlung des zu trennenden Gutes bis auf etwa o,5 mm Korndurchmesser.
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Es ist ferner noch ein anderes Verfahren bekanntgeworden, bei dem
sowohl in der Schwimmaufbereitung als Sammler bekannte :wasserlösliche organische
Stoffe als auch als Haftmassen wirksame Stoffe benutzt werden: Bei dem bekannten
Verfahren werden mittels Bürsten verseifbare Ölstoffe als Haftmassen auf bewegliche,
durchlochte Förderbänder aufgebracht, die durch eine angesäuerte Flüssigkeit ihren
Weg nehmen. Gegebenenfalls wird das Mineralgemisch mit die Haftfestigkeit unterschiedlich
machenden flüssigen oder gasförmigen Stoffen, wie Kiefernöl, Alkoholen, Phenolen
öder Kresolen, behandelt: Durch dieses Verfahren lassen sich jedoch noch nicht grobkörnige
Stoffe trennen, da die dort vorgeschlagenen Haftmassen hierfür eine zu geringe Zähflüssigkeit
und allgemein den bereits für . die Fettherde hervorgehobenen Nachteil besitzen,
däß sie an den Körnern
selbst haftenbleiben und demgemäß mit den
anhaftenden Körnern abgehoben werden müssen. .
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Die Erfindung betrifft -demgegenüber ein Verfahren, mit dessen Hilfen
die mechanische Trennung grobkörniger Stoffgemische nach Stoffarten unabhängig von
dem Vorhandensein natürlich gegebener Unterschiede im physikalischen Verhalten der
einzelnen Stoffarten ermöglicht wird.
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Dank der erfindungsgemäß anzuwendenden Maßnahmen und Haftmittel stehen
viel höhere Haftkräfte zur Verfügung, die auch größere Körner zu binden vermögen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden grobkörnige Stoffgemische von 5-bis
ioo mm Korngröße und darüber, insbesondere Mieerälgemische in der Kombination einer
an sich bekannten Vorbehandlung der Mineralien mit neuartigen Haftmassen, dadurch
getrennt, daß M a) die Unterschiedlichkeit der einzelnen Gutsbestandteile des Gemisches
hinsichtlich ihrer Benetzbarkeit mit Wasser zunächst erzeugt oder verstärkt wird
durch eine Vorbehandlung des Stoffgemisches mit wäßrigen Lösungen oder Emulsionen
von in der Schwimmaufbereitung ,als Sammler bekannten wasserlöslichen, organischen
Stoffen, b) die derart vorbehandelten Stoffgemische mit Wasser abgespült und dadurch
hinsichtlich ihrer Haftfähigkeit an -hydrophilen erstarrenden oder hydrophoben -
erhärtenden bzw. erstarrenden Haftmassen künstlich unterschiedlich ;gemacht werden
und daß c)- die Stoffgemische anschließend aufhydrophile erstarrende oder hydrophobe-
erhärtende bzw. erstarrende Haftmassen aufgebracht durch diese vermöge ihrer verschiedenen
Haftfähigkeit auf den Haftrüassen getrennt werden.
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Der Grundgedanke bei dem neuartigen Trennungsverfahren besteht also
darin, daß künstlich -nach -dem Vorbild der Schwimmaufbereitung erzeugte Unterschiede
in der Benetzbarkeit mit Wasser der Stoffarten dazu benutzt werden, die einzelnen
Stoffarten entsprechend ihrer verschiedenen Benetzbarlzeit mit Wasser auf hydrophilen
erstarrenden oder hydrophoben erhärtenden bzw. erstarrenden Haftmassen wahlweise
zum Anhaften zu bringen-und auf Grund der verschiedenen Haftfähigkeit zu trennen.
Die -Möglichkeit des künstlichen Unterschiedlichmachens der Haftfähigkeit verleiht
diesem Verfahren die gleiche allgemeine Anwendbarkeit, durch die sich die Schwimmaufbereitung
auszeichnet, während die im Gegensatz zur Schwimmaufbereitung bestehende Möglichkeit,
die Haftkräfte wesentlich zu verstärken, das .neue Verfahren dazu geeignet macht,-
grobkörnige Gemische bis roo mm Korndurchmesser und darüber zu trennen. Es liegt
im Arbeitsprinzip dieses Verfahrens begründet, daß die erzielbare Trennschärfe mit
wachsender Korngröße der zu trennenden Gemische zunimmt. Die untere Grenze der praktischen
Anwendbarkeit liegt bei etwa 5 bis zo mm Korndurchmesser.
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Die künstliche Beeinflussung der Haftfähigkeit der Stoffarten gegenüber
hydrophilen erstarrenden oder hydrophoben erhärtenden bzw. erstarrenden Haftmassen
kann grundsätzlich durch Behandeln der Stoffgemische mit wäßrigen Lösungen oder
Emulsionen solcher chemischen Zusatzstoffe geschehen, die in der Schwimmaufbereitung
als Sammler ,zur Unterschiedlichmacbung des Schwimmaufbereitungsvermögens von zwei
und mehr- Stoffgemischen geeignet sind und in der neuzeitlichen Schwimmaufbereitung
im allgemeinen wasserlösliche organische Stoffe von bekanntem Molekülaufbau darstellen.
Bei dieser Vorbehandlung wird durch entsprechende Wahl der- Zusatzstoffe, beispielsweise
'bei einem Zweistoffgemisch teils hydrophoben, teils hydrophilen -Charakters nach
Entfernen des Korngemisches aus der vorbehandelnden Lösung und nach Abspülen mit
-reinem V@asser die hydrophile Stoffart mit einer nahezu geschlossenen Wasserhülle
umgeben sein, während die hydrophobe Stoffart infolge- einer organischen Adsorptionshülle
nahezu von Wasser unbenetzt ist. Wird nun dieses Körnergemisch mit Eis oder finit
einer dünnen Schicht gefrierenden Wassers oder mit einem unter dem Gefrierpunkt
des Wassers abgekühlten mit Wasser benetzbaren Körper in Berührung gebracht, z.
B. auf solche Unterlagen gelegt, so frieren die mit Wasser benetzten Körner -mit
ihrer Wasserhülle fest an dieser Unterlage an, während die unbenetzbaren Körner
gar nicht oder nur so locker anhaften, daß ein leichter mechanischer =Angriff, etwa
ein leichtes Erwärmen, genügen, um diesen Stoffbestandteil von der Unterlage zu
entfernen und damit, von dem anderen festhaftenden Bestandteil zu trennen. Der umgekehrte
Haftvorgang tritt ein, wenn erfindungsgemäß statt des Eises oder mit einem unter
dem Gefrierpunkt des Wassers abgekühlten, mit Wasser benetzbaren Körper ein erstarrender
bzw. ein erhärtender, Wasser abweisender Körper als Haftmasse benutzt wird, beispielsweise.
Asphalt, Teer, Natur-oder Kunstharze und andere organische Stoffe. Wenn das ih der
oben beschriebenen Weise behandelte Körnergemisch mit solchen Stoffen in Berührung
gebracht, beispielsweise auf eine Unterlage gebracht wird, die mit einer solchen
durch Wärmezufuhr erweichten organischen .Masse versehen ist, so haften nunmehr
die künstlich unbenetzbar gemachten
Körner fest an; während die
benetzten Körner infolge der umhüllenden Wasserhaut nicht anhaften können. Damit
dieser Unterschied eintritt; können nur solche hydrophoben Haftmassen verwendet
werden, deren Erweichüngspunkt unterhalb des Siedepunktes des Wassers liegt. Auf
der anderen Seite sollen diese Stoffe bei normaler Zimmertemperatur fest sein, oder
es soll eine geringe Abkühlung genügen, sie aus dem erweichten in den festen Zustand
zu überführen: Auf solchen Unterlagen ist die Haftfestigkeit der hydrophob, gemachten
Stoffart so groß, daß selbst Körner bis zu ioo mm Korngröße und darüber nach der
Erstarrung der Masse auch dann noch festgehalten werden, wenn die Unterlage umgedreht
wird und das ganze Gewicht der Körner der Haftkraft entgegenwirkt. Das Ablösen der
anhaftenden Körner hat möglichst in erstarrtem oder nahezu erstarrtem Zustande der
organischen Mässe zu erfolgen; da auf diese Weise die Unterlage unversehrt bleibt
und andererseits die haftenden Körner nach dem Entfernen von dieser Unterlage nicht
mit Haftmasse verunreinigt werden. Eine besonders günstige Wirkung der Vorbehandlüng
der Körner besteht noch darin, daß die zur Beeinflussung der Haftfähigkeit verwendeten
chemischen Stoffe, wie Fettsauren oder. deren wasserlöslichen Salze, ferner -Xänthäte,
Alkoholsulfonate u. ä. die reit Wasser unbenetzbare Stoffart mit- einer organischen
Hülle überziehen, die eine ausgeprägte Affinität zu den genannten hydrophöben Haftmassen
aufweist. Dadurch tritt die Verkettung mit der Haftmasse auch dann ein, wenn diese
fest oder nur sehr wenig erweicht ist. Dieser Vorgang wird bei sehr groben Körnern
noch durch den entsprechend großen Auflagedruck unterstützt. Im allgemeinen genügt
bereits ein Erweichüngszustand; bei dem sich die Haftmasse eben mit dem Fingernagel
ritzen läßt. Je gröber und damit um -so schwerer die anzühaftende Körnerart ist,
um so geringer muß die Erweichung sein; was durch entsprechende Auswahl der Haftmasse
und durch Einhaltung bestimmter Temperaturen leicht zu erreichen ist. Die Bedeutung
des Auflagedruckes macht es andererseits empfehlenswert, das zu trennende Gut vorher
zu klassieren und jede Kornklasse für sich dem Haftverfahren zu unterwerfen. Das
gilt sowohl für die letztgenannte Verfahrensart als auch für das Anfrierverfahren.
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Für die Durchführung der verschiedenen Ausführungsformen des neuen
Verfahrens ergeben sich sinngemäß verschiedene Möglichkeiten; für die nachstehend
lediglich die wesentlichen Gesichtspunkte angegeben seien,: Das Anfrierverfahren
verlangt im allgemeinen eine vom eigentlichen Haftvorgang getrennte Vorbehandlung
etwa durch Eintauchen des zu trennenden Korngemisches in die die Benetzbarkeit unterschiedlich
beeinflussende Flüssigkeit und nachträgliches Abspülen mit Wasser. Auch bei der
zweiten Verfahrensart läßt sich die getrennte Vörbehandlung anwenden. Der Vorgang
kann aber in diesem Falle dadurch vereinfacht werden, daß die Haftunterlage selbst
mit der die Benetzbarkeit des Stoffgemisches unterschiedlich beeinflussende Flüssigkeit
bedeckt ist. Dabei -wird zweckmäßig diese Flüssigkeit auf eine Temperatur gebracht,
die dem gewünschten Erweichungszustande der Haftmasse entspricht. Das Lösen der
Körner von ihrer Unterlage kann sowohl durch mechanische Eingriffe als auch durch
Erwärmen erfolgen. Die Unterlage selbst kann eben, gerillt oder in einer anderen
Form profiliert sein. Eine unebene Ausbildung der Unterlage, etwa ein Drahtgewebe,
'empfiehlt sich besonders bei Körnern mit ausgesprochen plattiger Kornform.
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Nachstehend seien die Arbeitsweise und Trennungsergebnisse des beschriebenen
Verfahrens an praktisch .durchgeführten Versuchen klargelegt. Als Beispiel werden
Versuche mit einem natürlichen Gemisch von Phosphoritknollen und tauben kieseligen
Ge-
röllen in der Körnung von etwa 3o bis 6o mm Korndurchmesser ausgewählt,
da dieses grobkörnige Stoffgemisch die Vorteile des Verfahrens insofern besonders
eindringlich veranschaulicht, als ies mangels entsprechender Unterschiede in den
physikalischen Eigenschaften seiner beiden Stoffarten durch keines der bisher bekannten
Grobko.rnaufbereitungsverfahren mechanisch getrennt werden könnte. Zur künstlichen
Herbeiführung der auswählenden Haftfähigkeit im Sinne der Erfindung wurde das genannte
Körnergemisch zunächst in -eine wäßrige Lösung von Natriumpalmitat eingetaucht,
also mit einem Stoff behandelt, von dem bekannt ist, daß es auch die Schwimmfähigkeit
von Phösphorit und anderen Erdalkalminerali.en beeinflußt. Nach dem Abspülen mit
Wasser wurde ein Teil dieser Probe auf eine Eisdecke, der andere Teil auf eine in
warmem Wasser befindliche Asphaltdecke gebracht. Im ersten Fälle froren die benetzten
kieseligen Bestandteile auf der Eisdecke an; während sich die durch die Vbrbehandlung
unbenetzt gewordenen Phosphoritknollen durch Umdrehen der Eisunterlage leicht entfernen
ließen. Bei Verwendung der Asphaltunterläge blieben dagegen die von- Wasser unbenetzten
Phösphoritkörner haften, wogegen sich die Bergekörner durch Umdrehen der
Unterlage
entfernen ließen. In beiden Fällen wurde mit Hilfe der verschiedenen Trennungsprozesse
ein -reines Phosphoritkonzentrat mit einem Ausbringen von über 9o0/0 erzielt. Das
Ausgangsmaterial bestand zu etwa gleichen Teilen aus Phosphorit und kieseliger Gangart.
Bei Kontrollversuchen; bei denen das gleiche Stoffgemisch ohne- ädsorptive Vorbehandlung
nur nach Spülen mit Wasser auf die Eisdecke gebracht wurde, froren beide Stoffarten
in gleicher Weise an. Auf die organische Unterlage; gebracht, zeigten dagegen beide
Stoffe übereinstimmend kein Anhaften.
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Die Trennungsversuche wurden auch- auf weitere mineralische Stoffgemische
ausgedehnt mit dem Ergebnis, daß sich bei der oben' beschriebenen Versuchsführung
auch andere Erdalkalimineralien, wie Kalkspat, Dolomit, Schwerspat usw., in gleicher
Weise von kieseliger Gangart trennen ließen. Ebenso zeigten sich Schwermetallmineralien,-
wie Eisenspat, Cerussit, Pyrit, Bleiglanz, Kupferki.es und Zinkblende, auch in solchen
Korngrößen trennbar, bei denen sonst alle anderen maschinellen Grobkornaufbereitungsverfahren
versagen. Bei den sulfidischen Metallmineralien erwiesen sich für die Vorbehandlung
die aus der Sulfidschwimmaufbereitung bekannten Zusatzstoffe als vorteilhaft. Es
zeigte sich ferner, daß vor allem bei den schwieriger zu' trennenden feineren Körnungen
von etwa ro mm Korndurchmesser die Trennschärfe dadurch gesteigert werden kann,
daß die Körnergemische nach der adsorptiven Behandlung und dem Waschen. mit Wasser
kurz getrocknet und dann nochmals in reines Wasser getaucht werden.
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Die verschiedenen Arbeitsvorgänge, die im Sinne der Erfindung zur
Erzielung einer Trennung erforderlich sind, lassen sich durch zweckmäßige Kombination
einfacher Geräte und Vorrichtungen bekannter Bauart im ununterbrochene # Arbeitsgang
durchführen. . So kann beispielsweise die adsorptive Vorbehandlung und das Nachspülen
in einer Drehtrommel nach Art der bekannten- Läütertrommeln voYgenommen werden.
Für` die Durchführung des Haftverfahrens kommen in erster Linie solche Vorrichtungen
in Betracht, bei -denen die vorbehandelten Körner auf einer bewegten Unterlage ruhen,
die mit einer Haftschicht bedeckt ist, beispielsweise Förderbänder-- oder Drehtische
nach Art der bekannten Lesetische. Es handelt sich hier also urh bekannte Vorrichtungen,
wie sie auch bei dem bekannten Haftverfahren Verwendung finden, allerdings mit dem
Unterschied, daß bei dem Verfahren der Erfindung die bewegten Unterlagen Träger
fester Haftmassen und "nicht 'wie bei dem Fettherdverfahren es der Fall ist, mit
flüssigen Haftmassen bestrichen sind. Bei Verwendung von Eis als Haftschicht müssen
diese Vorrichtungen eine mit Hilfe bekannter Kältemaschinen aufrechterhaltene Kühlzone
durchlaufen. Bei Verwendung organischer Massen als Haftschicht ist dafür Sorge zu
tragen, daß an der Aufgabeseite der Haftbelag- leicht erweicht und bei der Weiterbewegung
wieder erstarrt. Das kann beispielsweise durch ein geneigtes Förderband geschehen,
das in seinem -unteren Teil, d. h. an der Aufgabeseite mit warmem Wasser oder entsprechend
der oben beschriebenen Vereinfachung statt mit Wasser 'mit einer warmen, die Benetzbarkeit
des Körnergemisches unterschiedlich beeinflußenden Flüssigkeit in Berührung gebracht
wird. Für das Lösen der haftenden und nicht haftenden Körner von ihrer Unterlage
sind umlaufende' förderbandähnliche Vorrichtungen besonders geeignet, da die Haftunterlage
laufend gewendet wird, wobei die nicht haftenden Körner herabfallen. Das Loslösen
der haftenden Körner kann durch gelindes Erwärmen oder durch einen mechanischen
Eingriff, etwa durch eine Klopfvorrichtung; ein feststehendes Abstreifblech oder
durch feststehende oder bewegte .Abstreichbürsten erfolgen. ..