DE696616C - Verfahren zum Trennen grobkoerniger Stoffgemische von 5 bis 100 mm Korngroesse und darueber - Google Patents

Verfahren zum Trennen grobkoerniger Stoffgemische von 5 bis 100 mm Korngroesse und darueber

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DE696616C
DE696616C DE1935B0171471 DEB0171471D DE696616C DE 696616 C DE696616 C DE 696616C DE 1935B0171471 DE1935B0171471 DE 1935B0171471 DE B0171471 D DEB0171471 D DE B0171471D DE 696616 C DE696616 C DE 696616C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B03SEPARATION OF SOLID MATERIALS USING LIQUIDS OR USING PNEUMATIC TABLES OR JIGS; MAGNETIC OR ELECTROSTATIC SEPARATION OF SOLID MATERIALS FROM SOLID MATERIALS OR FLUIDS; SEPARATION BY HIGH-VOLTAGE ELECTRIC FIELDS
    • B03DFLOTATION; DIFFERENTIAL SEDIMENTATION
    • B03D1/00Flotation

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  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description

  • Verfahren zum Trennen grobkörniger Stoffgemische von 5 bis 100 mm Korngröße ' und-darüber-Die Erfindung betrifft eiri Verfahren zur mechanischen Trennung von Stoffgemischen, insbesondere grobkörnigen mineralischen Gemischen.
  • Für die Trennung grobkörniger Mineralgemische kennt die Aufbereitungstechnik bisher lediglich Verfahren, bei denen die stoffliche Scheidung im wesentlichen durch die Nutzbarmachung vorhandener Unterschiede im spei. Gewicht der Magnetisierbarkeit -oder der Unterschiede in den optischen Eigenschaften geschieht. Die Voraussetzung für die Anwendbarkeit der entsprechenden Grobkornaufbereitungsverfahren, wie der Setzarbeit, der' Magnetscheidung und Handscheidung bzw. die Vorbedingung für die mechanische Trennbarkeit von Stoffgemischen in grobstöckiger Form ist daher das Vorhandensein entsprechender Unterschiede in den genannten physikalischen Eigenschaften der einzelnen Gemischbestandteile. Durch diese Bedingung sind der Grobkornaufbereitung Grenzen gezogen, die die Aufbereitung grobkörniger Gemische, deren Bestandteile, beispielsweise bei nichtmetallischen Nutz-. mineralien; derartige Trennungseigenschaften nicht aufweisen, - äußerst - schwierig; wenn nicht unmöglich gestalten.
  • Durch das neue Verfahren wird dieser Mangel behoben, indem für die- Trennung Eigenschaften der Gemischbestandteile ausgenutzt werden,. welche sich leicht künstlich unterschiedlich beeinflussen lassen, nämlich die Grenzflächeneigenschaften. Dieee Eigenschaften ermöglichen es, die -Trennung det grobkörnigen Bestandteile dadurch vorzunehmen, daß man sie künstlich unterschiedlich macht und dann die Bestandteile vermöge ihrer verschiedenen Haftfähigkeit an hydrophilen erstarrenden oder hydrophilen erhärtenden bzw. ergtarrenden Haftmassen voneinander trennt.
  • Dieses neuartige Aufbereitungsverfahren -unterscheidet sich hinsichtlich der verarbeitbaren Korngröße grundsätzlich von anderen, im weitesten Sinne auf dem Haftprinzip beruhenden Verfahren,, wie der Schwimmaufbereitung oder dem sog. FettheMverfahren.
  • Zur Erläuterung der grundsätzlichen Unterschiede des neuen Verfahrens von der obenerwähnten Schwimmaufbereitung sowie dem. Fettherdverfahren sollen zunächst die Grundlagen dieser bekannten Verfahren im einzelnen erläutert werden.
  • Die Schwimmaufbereitung beruht ebenfalls auf einer künstlichen Unterschiedlichmachung der Haftfähigkeit der Bestandteile eines Mineralgemisches, bei der die verschiedenartigen Gemisdhbeständteile in unterschiedlichem Maße bestrebt sind, an den in der Trübe-hochsteigenden Luftblasen anzuhaften. Der Hauptvorteil der Schwimmaufbereitung
    gegenüber allen anderen bekannten Aufberei-
    tungsverfahren besteht in der vollkommenen
    Unabhängigkeit von ursprünglich vorhan-
    denen Unterschieden in den physikälischee,:
    Eigenschäften der zu trennenden Stoffarten"
    und damit in der allgemeinen Anwendbarkeit:
    dieser Aufbereitungsart auf die verschieden4@
    sten Mineralzemische.
    Die,Anwendung der Schwimmaufbereitung ist allerdings auf Grund ihrer Arbeitsart nur bei genügend großer Fenkörnigkeit des zu trennenden Korngemisches möglich, deren obere Grenze bei einer Korngröße von etwa o,5 mm Korndurchmesser liegt. Das bedeutet naturgemäß einen Nachteil für solche Erze, die schon in gröberer Körnung aufgeschlossen sind, die sich aber mangels entsprechender Unterschiede im physikalischen "Verhalten ihrer einzelnen Bestandteile durch keines der bekannten Gröbkornaufbereitungsverfahren; wie Setzarbeit, Magnetscheidung usw., mit genügender Trennschärfe aufbereiten lassen und daher nur durch Schwimmaufbereitung getrennt werden können. In solchen Fällen machen die Feinmahlung, die Filterung und etwa notwendige Stückigmachungsverfahren zusätzliche Aufwendungen notwendig, die nicht durch den Verwachsungscharakter des -zu trennenden Stoffgemisches; sondern ausschließlich verfahrensmäßig bedingt sind.
  • Ein anderes auf dem Haftprinzip beruhendes Trennungsverfahren ist das sogenannte Fettherdverfahren. Bei diesem Verfahren werden die zu trennenden Erze in ebenfalls fein zerteilter Form und mit Wasser zu einer Trübe angerührt; über Unterlagen geführt, die mit einer zähflüssigen, aus organischen Stoffen bestehenden Haftmasse bestrichen sind. An dieser zähflüssigen Haftmasse bleiben die im natürlichen Zustand carböphilen Mineralien, wie Diamant, Graphit, Edelmetalle und Schwermetallsulfide, kleben, während :die Gangartmineralien, Quarz usw. infolge ihres natürlichen hydrophilen Verhaltens mit dem Trübewasser abgeschwemmt werden. Durch Auswahl besonders auswählend wirkender Haftunterlagen hat man versucht; die Trennschärfe dieses Verfahrens zu verbessern: Als solche Unterlagen sind u. ;a. Stoffe wie Teer, Asphalt, Harz; Schellack, Pech und Kopal in verdünntem Zustande vorgeschlagen worden, indem sie durch Zusatz' von dünnen Ölen, Fettsäuren; Petroleum und-ähnlichen Lösüngs- oder Verdünnungsmitteln in die für diese Verfahren notwendige syrupartige Beschaffenheit überführt werden> Auch hat man anorganische Zusätze zur organischen Haftmasse, vor allem Wässerglas, empföhlen: Durch diesen Zusatz soll die syrupartige Haftmasse noch stärker abweisend auf die Gangartkörner wirken, was
    auch durch unmittelbaren Zusatz von Wasser-
    glas zur Trübe erreicht werden soll. Diese
    einseitige Beeinflussung der Gangart macht
    .aber diese Haftverfahren einmal abhängig
    @@ön naturgegebenen Unterschieden der Haft-
    =fähigkeit der zu trennenden Stoffarten gegen-
    'über den verwendeten syrupartigen organi-
    schen Haftmassen, zum andern eignen sich
    die Haftmassen wegen ihrer geringen Zähflüssigkeit nicht zur Aufbereitung grobkörniger Mineralgemische von etwa über 3 mm Korngröße, und schließlich besteht der Nachteil, daß diese Haftmassen nur durch umständliche Verfahren (Ausschmelzen) von den daran haftenden ,Körnern befreit werden können, also mit den Körnern zunächst abgehoben werden müssen. Damit weisen diese Haftverfahren eine ähnliche Beschränkung in bezug auf die hiernach verarbeiteten .Korngrüßen auf wie die alte sögenannte ÖI-schwimmaufbereitung. Erst die neuzeitliche Schaumschwimmaufbereitung hab diese Beschränkung beseitigt, so daß sie heute das einzige Verfahren ist, das Dank einer allgemeinen Abstufung der Trennungseigenschaften nahezu vollkommen unabhängig von ursprünglich vorhandenen Unterschieden des physikalischen Verhaltens ist. Lediglich in "der Unmöglichkeit, grobkörnige Stoffarten durch Schwimmaufbereitung zu trennen, liegt ein Mangel, der aber verfahrenstechnisch bedingt ist. Diese Beschränkung auf die Feinkornaufbereitüng trifft auch auf das Fettherdverfahren zu, wenn es auch gegenüber der Schwimmaufbereitung eine nicht ganz so weit getriebene Feinmahlung erfordert. Im-: merhin verlangen aber auch die bei diesem Verfahren wirksamen, ebenfalls verhältnismäßig schwachen Haftkräfte eine Feinmahlung des zu trennenden Gutes bis auf etwa o,5 mm Korndurchmesser.
  • Es ist ferner noch ein anderes Verfahren bekanntgeworden, bei dem sowohl in der Schwimmaufbereitung als Sammler bekannte :wasserlösliche organische Stoffe als auch als Haftmassen wirksame Stoffe benutzt werden: Bei dem bekannten Verfahren werden mittels Bürsten verseifbare Ölstoffe als Haftmassen auf bewegliche, durchlochte Förderbänder aufgebracht, die durch eine angesäuerte Flüssigkeit ihren Weg nehmen. Gegebenenfalls wird das Mineralgemisch mit die Haftfestigkeit unterschiedlich machenden flüssigen oder gasförmigen Stoffen, wie Kiefernöl, Alkoholen, Phenolen öder Kresolen, behandelt: Durch dieses Verfahren lassen sich jedoch noch nicht grobkörnige Stoffe trennen, da die dort vorgeschlagenen Haftmassen hierfür eine zu geringe Zähflüssigkeit und allgemein den bereits für . die Fettherde hervorgehobenen Nachteil besitzen, däß sie an den Körnern selbst haftenbleiben und demgemäß mit den anhaftenden Körnern abgehoben werden müssen. .
  • Die Erfindung betrifft -demgegenüber ein Verfahren, mit dessen Hilfen die mechanische Trennung grobkörniger Stoffgemische nach Stoffarten unabhängig von dem Vorhandensein natürlich gegebener Unterschiede im physikalischen Verhalten der einzelnen Stoffarten ermöglicht wird.
  • Dank der erfindungsgemäß anzuwendenden Maßnahmen und Haftmittel stehen viel höhere Haftkräfte zur Verfügung, die auch größere Körner zu binden vermögen. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden grobkörnige Stoffgemische von 5-bis ioo mm Korngröße und darüber, insbesondere Mieerälgemische in der Kombination einer an sich bekannten Vorbehandlung der Mineralien mit neuartigen Haftmassen, dadurch getrennt, daß M a) die Unterschiedlichkeit der einzelnen Gutsbestandteile des Gemisches hinsichtlich ihrer Benetzbarkeit mit Wasser zunächst erzeugt oder verstärkt wird durch eine Vorbehandlung des Stoffgemisches mit wäßrigen Lösungen oder Emulsionen von in der Schwimmaufbereitung ,als Sammler bekannten wasserlöslichen, organischen Stoffen, b) die derart vorbehandelten Stoffgemische mit Wasser abgespült und dadurch hinsichtlich ihrer Haftfähigkeit an -hydrophilen erstarrenden oder hydrophoben - erhärtenden bzw. erstarrenden Haftmassen künstlich unterschiedlich ;gemacht werden und daß c)- die Stoffgemische anschließend aufhydrophile erstarrende oder hydrophobe- erhärtende bzw. erstarrende Haftmassen aufgebracht durch diese vermöge ihrer verschiedenen Haftfähigkeit auf den Haftrüassen getrennt werden.
  • Der Grundgedanke bei dem neuartigen Trennungsverfahren besteht also darin, daß künstlich -nach -dem Vorbild der Schwimmaufbereitung erzeugte Unterschiede in der Benetzbarkeit mit Wasser der Stoffarten dazu benutzt werden, die einzelnen Stoffarten entsprechend ihrer verschiedenen Benetzbarlzeit mit Wasser auf hydrophilen erstarrenden oder hydrophoben erhärtenden bzw. erstarrenden Haftmassen wahlweise zum Anhaften zu bringen-und auf Grund der verschiedenen Haftfähigkeit zu trennen. Die -Möglichkeit des künstlichen Unterschiedlichmachens der Haftfähigkeit verleiht diesem Verfahren die gleiche allgemeine Anwendbarkeit, durch die sich die Schwimmaufbereitung auszeichnet, während die im Gegensatz zur Schwimmaufbereitung bestehende Möglichkeit, die Haftkräfte wesentlich zu verstärken, das .neue Verfahren dazu geeignet macht,- grobkörnige Gemische bis roo mm Korndurchmesser und darüber zu trennen. Es liegt im Arbeitsprinzip dieses Verfahrens begründet, daß die erzielbare Trennschärfe mit wachsender Korngröße der zu trennenden Gemische zunimmt. Die untere Grenze der praktischen Anwendbarkeit liegt bei etwa 5 bis zo mm Korndurchmesser.
  • Die künstliche Beeinflussung der Haftfähigkeit der Stoffarten gegenüber hydrophilen erstarrenden oder hydrophoben erhärtenden bzw. erstarrenden Haftmassen kann grundsätzlich durch Behandeln der Stoffgemische mit wäßrigen Lösungen oder Emulsionen solcher chemischen Zusatzstoffe geschehen, die in der Schwimmaufbereitung als Sammler ,zur Unterschiedlichmacbung des Schwimmaufbereitungsvermögens von zwei und mehr- Stoffgemischen geeignet sind und in der neuzeitlichen Schwimmaufbereitung im allgemeinen wasserlösliche organische Stoffe von bekanntem Molekülaufbau darstellen. Bei dieser Vorbehandlung wird durch entsprechende Wahl der- Zusatzstoffe, beispielsweise 'bei einem Zweistoffgemisch teils hydrophoben, teils hydrophilen -Charakters nach Entfernen des Korngemisches aus der vorbehandelnden Lösung und nach Abspülen mit -reinem V@asser die hydrophile Stoffart mit einer nahezu geschlossenen Wasserhülle umgeben sein, während die hydrophobe Stoffart infolge- einer organischen Adsorptionshülle nahezu von Wasser unbenetzt ist. Wird nun dieses Körnergemisch mit Eis oder finit einer dünnen Schicht gefrierenden Wassers oder mit einem unter dem Gefrierpunkt des Wassers abgekühlten mit Wasser benetzbaren Körper in Berührung gebracht, z. B. auf solche Unterlagen gelegt, so frieren die mit Wasser benetzten Körner -mit ihrer Wasserhülle fest an dieser Unterlage an, während die unbenetzbaren Körner gar nicht oder nur so locker anhaften, daß ein leichter mechanischer =Angriff, etwa ein leichtes Erwärmen, genügen, um diesen Stoffbestandteil von der Unterlage zu entfernen und damit, von dem anderen festhaftenden Bestandteil zu trennen. Der umgekehrte Haftvorgang tritt ein, wenn erfindungsgemäß statt des Eises oder mit einem unter dem Gefrierpunkt des Wassers abgekühlten, mit Wasser benetzbaren Körper ein erstarrender bzw. ein erhärtender, Wasser abweisender Körper als Haftmasse benutzt wird, beispielsweise. Asphalt, Teer, Natur-oder Kunstharze und andere organische Stoffe. Wenn das ih der oben beschriebenen Weise behandelte Körnergemisch mit solchen Stoffen in Berührung gebracht, beispielsweise auf eine Unterlage gebracht wird, die mit einer solchen durch Wärmezufuhr erweichten organischen .Masse versehen ist, so haften nunmehr die künstlich unbenetzbar gemachten Körner fest an; während die benetzten Körner infolge der umhüllenden Wasserhaut nicht anhaften können. Damit dieser Unterschied eintritt; können nur solche hydrophoben Haftmassen verwendet werden, deren Erweichüngspunkt unterhalb des Siedepunktes des Wassers liegt. Auf der anderen Seite sollen diese Stoffe bei normaler Zimmertemperatur fest sein, oder es soll eine geringe Abkühlung genügen, sie aus dem erweichten in den festen Zustand zu überführen: Auf solchen Unterlagen ist die Haftfestigkeit der hydrophob, gemachten Stoffart so groß, daß selbst Körner bis zu ioo mm Korngröße und darüber nach der Erstarrung der Masse auch dann noch festgehalten werden, wenn die Unterlage umgedreht wird und das ganze Gewicht der Körner der Haftkraft entgegenwirkt. Das Ablösen der anhaftenden Körner hat möglichst in erstarrtem oder nahezu erstarrtem Zustande der organischen Mässe zu erfolgen; da auf diese Weise die Unterlage unversehrt bleibt und andererseits die haftenden Körner nach dem Entfernen von dieser Unterlage nicht mit Haftmasse verunreinigt werden. Eine besonders günstige Wirkung der Vorbehandlüng der Körner besteht noch darin, daß die zur Beeinflussung der Haftfähigkeit verwendeten chemischen Stoffe, wie Fettsauren oder. deren wasserlöslichen Salze, ferner -Xänthäte, Alkoholsulfonate u. ä. die reit Wasser unbenetzbare Stoffart mit- einer organischen Hülle überziehen, die eine ausgeprägte Affinität zu den genannten hydrophöben Haftmassen aufweist. Dadurch tritt die Verkettung mit der Haftmasse auch dann ein, wenn diese fest oder nur sehr wenig erweicht ist. Dieser Vorgang wird bei sehr groben Körnern noch durch den entsprechend großen Auflagedruck unterstützt. Im allgemeinen genügt bereits ein Erweichüngszustand; bei dem sich die Haftmasse eben mit dem Fingernagel ritzen läßt. Je gröber und damit um -so schwerer die anzühaftende Körnerart ist, um so geringer muß die Erweichung sein; was durch entsprechende Auswahl der Haftmasse und durch Einhaltung bestimmter Temperaturen leicht zu erreichen ist. Die Bedeutung des Auflagedruckes macht es andererseits empfehlenswert, das zu trennende Gut vorher zu klassieren und jede Kornklasse für sich dem Haftverfahren zu unterwerfen. Das gilt sowohl für die letztgenannte Verfahrensart als auch für das Anfrierverfahren.
  • Für die Durchführung der verschiedenen Ausführungsformen des neuen Verfahrens ergeben sich sinngemäß verschiedene Möglichkeiten; für die nachstehend lediglich die wesentlichen Gesichtspunkte angegeben seien,: Das Anfrierverfahren verlangt im allgemeinen eine vom eigentlichen Haftvorgang getrennte Vorbehandlung etwa durch Eintauchen des zu trennenden Korngemisches in die die Benetzbarkeit unterschiedlich beeinflussende Flüssigkeit und nachträgliches Abspülen mit Wasser. Auch bei der zweiten Verfahrensart läßt sich die getrennte Vörbehandlung anwenden. Der Vorgang kann aber in diesem Falle dadurch vereinfacht werden, daß die Haftunterlage selbst mit der die Benetzbarkeit des Stoffgemisches unterschiedlich beeinflussende Flüssigkeit bedeckt ist. Dabei -wird zweckmäßig diese Flüssigkeit auf eine Temperatur gebracht, die dem gewünschten Erweichungszustande der Haftmasse entspricht. Das Lösen der Körner von ihrer Unterlage kann sowohl durch mechanische Eingriffe als auch durch Erwärmen erfolgen. Die Unterlage selbst kann eben, gerillt oder in einer anderen Form profiliert sein. Eine unebene Ausbildung der Unterlage, etwa ein Drahtgewebe, 'empfiehlt sich besonders bei Körnern mit ausgesprochen plattiger Kornform.
  • Nachstehend seien die Arbeitsweise und Trennungsergebnisse des beschriebenen Verfahrens an praktisch .durchgeführten Versuchen klargelegt. Als Beispiel werden Versuche mit einem natürlichen Gemisch von Phosphoritknollen und tauben kieseligen Ge- röllen in der Körnung von etwa 3o bis 6o mm Korndurchmesser ausgewählt, da dieses grobkörnige Stoffgemisch die Vorteile des Verfahrens insofern besonders eindringlich veranschaulicht, als ies mangels entsprechender Unterschiede in den physikalischen Eigenschaften seiner beiden Stoffarten durch keines der bisher bekannten Grobko.rnaufbereitungsverfahren mechanisch getrennt werden könnte. Zur künstlichen Herbeiführung der auswählenden Haftfähigkeit im Sinne der Erfindung wurde das genannte Körnergemisch zunächst in -eine wäßrige Lösung von Natriumpalmitat eingetaucht, also mit einem Stoff behandelt, von dem bekannt ist, daß es auch die Schwimmfähigkeit von Phösphorit und anderen Erdalkalminerali.en beeinflußt. Nach dem Abspülen mit Wasser wurde ein Teil dieser Probe auf eine Eisdecke, der andere Teil auf eine in warmem Wasser befindliche Asphaltdecke gebracht. Im ersten Fälle froren die benetzten kieseligen Bestandteile auf der Eisdecke an; während sich die durch die Vbrbehandlung unbenetzt gewordenen Phosphoritknollen durch Umdrehen der Eisunterlage leicht entfernen ließen. Bei Verwendung der Asphaltunterläge blieben dagegen die von- Wasser unbenetzten Phösphoritkörner haften, wogegen sich die Bergekörner durch Umdrehen der Unterlage entfernen ließen. In beiden Fällen wurde mit Hilfe der verschiedenen Trennungsprozesse ein -reines Phosphoritkonzentrat mit einem Ausbringen von über 9o0/0 erzielt. Das Ausgangsmaterial bestand zu etwa gleichen Teilen aus Phosphorit und kieseliger Gangart. Bei Kontrollversuchen; bei denen das gleiche Stoffgemisch ohne- ädsorptive Vorbehandlung nur nach Spülen mit Wasser auf die Eisdecke gebracht wurde, froren beide Stoffarten in gleicher Weise an. Auf die organische Unterlage; gebracht, zeigten dagegen beide Stoffe übereinstimmend kein Anhaften.
  • Die Trennungsversuche wurden auch- auf weitere mineralische Stoffgemische ausgedehnt mit dem Ergebnis, daß sich bei der oben' beschriebenen Versuchsführung auch andere Erdalkalimineralien, wie Kalkspat, Dolomit, Schwerspat usw., in gleicher Weise von kieseliger Gangart trennen ließen. Ebenso zeigten sich Schwermetallmineralien,- wie Eisenspat, Cerussit, Pyrit, Bleiglanz, Kupferki.es und Zinkblende, auch in solchen Korngrößen trennbar, bei denen sonst alle anderen maschinellen Grobkornaufbereitungsverfahren versagen. Bei den sulfidischen Metallmineralien erwiesen sich für die Vorbehandlung die aus der Sulfidschwimmaufbereitung bekannten Zusatzstoffe als vorteilhaft. Es zeigte sich ferner, daß vor allem bei den schwieriger zu' trennenden feineren Körnungen von etwa ro mm Korndurchmesser die Trennschärfe dadurch gesteigert werden kann, daß die Körnergemische nach der adsorptiven Behandlung und dem Waschen. mit Wasser kurz getrocknet und dann nochmals in reines Wasser getaucht werden.
  • Die verschiedenen Arbeitsvorgänge, die im Sinne der Erfindung zur Erzielung einer Trennung erforderlich sind, lassen sich durch zweckmäßige Kombination einfacher Geräte und Vorrichtungen bekannter Bauart im ununterbrochene # Arbeitsgang durchführen. . So kann beispielsweise die adsorptive Vorbehandlung und das Nachspülen in einer Drehtrommel nach Art der bekannten- Läütertrommeln voYgenommen werden. Für` die Durchführung des Haftverfahrens kommen in erster Linie solche Vorrichtungen in Betracht, bei -denen die vorbehandelten Körner auf einer bewegten Unterlage ruhen, die mit einer Haftschicht bedeckt ist, beispielsweise Förderbänder-- oder Drehtische nach Art der bekannten Lesetische. Es handelt sich hier also urh bekannte Vorrichtungen, wie sie auch bei dem bekannten Haftverfahren Verwendung finden, allerdings mit dem Unterschied, daß bei dem Verfahren der Erfindung die bewegten Unterlagen Träger fester Haftmassen und "nicht 'wie bei dem Fettherdverfahren es der Fall ist, mit flüssigen Haftmassen bestrichen sind. Bei Verwendung von Eis als Haftschicht müssen diese Vorrichtungen eine mit Hilfe bekannter Kältemaschinen aufrechterhaltene Kühlzone durchlaufen. Bei Verwendung organischer Massen als Haftschicht ist dafür Sorge zu tragen, daß an der Aufgabeseite der Haftbelag- leicht erweicht und bei der Weiterbewegung wieder erstarrt. Das kann beispielsweise durch ein geneigtes Förderband geschehen, das in seinem -unteren Teil, d. h. an der Aufgabeseite mit warmem Wasser oder entsprechend der oben beschriebenen Vereinfachung statt mit Wasser 'mit einer warmen, die Benetzbarkeit des Körnergemisches unterschiedlich beeinflußenden Flüssigkeit in Berührung gebracht wird. Für das Lösen der haftenden und nicht haftenden Körner von ihrer Unterlage sind umlaufende' förderbandähnliche Vorrichtungen besonders geeignet, da die Haftunterlage laufend gewendet wird, wobei die nicht haftenden Körner herabfallen. Das Loslösen der haftenden Körner kann durch gelindes Erwärmen oder durch einen mechanischen Eingriff, etwa durch eine Klopfvorrichtung; ein feststehendes Abstreifblech oder durch feststehende oder bewegte .Abstreichbürsten erfolgen. ..

Claims (2)

  1. PATENT AI\TSZ'RÜCIIR: z. Verfahren zum Trennen grobkörniger Stoffgemische von 5 bis zoo mm Korngröße und darüber, insbesondere von Mineralgemischen, dadurch gekennzeichnet, daß a) die Unterschiedlichkeit der einzelnen Gutsbestandteile des Gemisches hinsichtlich ihrer Benetzbarkeit mit Wasser zu.-nächst erzeugt oder verstärkt wird durch eine Vorbehandlung des Stoffgemisches mit wäßrigen Lösungen oder Emulsionen von = in der Schwimmaufbereitung als Sammler bekannten wasserlöslichen, orgai-iischen Stoffen, 1. b). die derart vorbehandelten Stoffgemische mitWasser abgespült und dadurch hinsichtlich ihrer Haftfähigkeit an hydrophilen erstarrenden oder hydrophoben erhärtenden bzw. erstarrenden Haftmassen künstlich unterschiedlich, gemacht werden und daß c) die Stoffgemische -anschließend auf hydrophile erstarrende oder hydrophobe erhärtende bzw. erstarrende Haftmassen aufgebracht durch diese vermöge ihrer verschiedenen Haftfähigkeit auf den Haftmassen getrennt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß als Haftmasse hydro- phile, unter dein Gefrierpunkt des Wassers abgekühlte Körper oder hydrophobe, organische erhärtende oder erst senile Stoffe, wie Asphalt, Teer, Na,ze, Kunstharze, Bitumen öder Mi's'@ütngen, organischer Stoffe, - benutzt werden: 3. Vorrichtung zur. Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen z und -- im
    ununterbrochenen Betrieb, gekennzeichnet durch Drehtrommeln, endlose Bänder oder ähnliche, einen in sich geschlossenen Weg zurücklegende Fördereinrichtungen, die mit hydrophiler erstarrender oder hydrophober erhärtender bzw. erstarrender Haftmasse überzogen sind und an bestimmten Stellen -durch Kühl- bzw. Wärmezonen geleitet werden.
DE1935B0171471 1935-10-19 1935-10-19 Verfahren zum Trennen grobkoerniger Stoffgemische von 5 bis 100 mm Korngroesse und darueber Expired DE696616C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1150632B (de) * 1959-09-14 1963-06-27 Internat Salt Company Verfahren und Vorrichtung zur Trennung von koernigen Stoffgemischen mit einer haftfaehigen Oberflaeche

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1150632B (de) * 1959-09-14 1963-06-27 Internat Salt Company Verfahren und Vorrichtung zur Trennung von koernigen Stoffgemischen mit einer haftfaehigen Oberflaeche

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