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Gebiet der
Erfindung
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Bei
dem Gebiet der Erfindung handelt es sich um genetische Marker für erbliche
Anfälligkeit
gegen Brustkrebs.
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Hintergrund
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Der
größte Anteil
von erblichem Brustkrebs, der bislang beschrieben wurde, wurde einem
genetischen Lokus zugeschrieben, dem BRCA1-Locus auf dem Chromosom
17q21 (Hall et al. 1990 Science 250: 1684–1689; Narod et al. 1991 Lancet
338: 82–83;
Easton et al. 1993 Am J Hum Genet 52: 678–701). Hintergrundinformationen über die
genetischen Marker für
das Brustkrebs-Screening findet man in der Ausgabe vom 29. Januar
1993 von Science, Band 259, speziell Seite 622–625; siehe auch King et al.,
1993 J Amer Med Assoc 269: 1975–198.
Andere relevante Forschungs-Publikationen beinhalten King (1992)
Nature Genet 2: 125–126;
Merette et al. (1992) Amer J Human Genet 50: 515–519; NIH/CEPH Collaborative
Mapping Group (1992) Science 258: 67–86.
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Die
Brustkrebs-Risiken für
Frauen, welche den Locus erben, sind äußerst hoch, wobei sie 50% vor dem
Alter von 50 überschreiten
und mit einem Alter von 65 80% erreichen (Newman et al. 1988 Proc
Natl Acad Sci USA 85: 3044–3048;
Hall et al. 1992 Amer J Human Genet 50: 1235–1242; Easton et al. 1993).
Die epidemiologischen Anzeichen für eine ererbte Anfälligkeit
gegen Eierstockkrebs sind noch stärker (Cramer et al. 1983, J.
Natl. Cancer Inst. 71: 711–716;
Schildkraut & Thompson,
1988 Amer. J. Epidemiol. 128: 456–466; Schildkraut et al. 1989,
Amer. J. Hum. Genet. 45: 521–529).
Gemäß einer
Untersuchung lässt
sich bei mehr als 90% der Familien mit mehreren Verwandten mit Brust-
und Eierstockkrebs die Anfälligkeit
für die
Krankheit auf das Chromosom 17q21 zurückführen (Easton et al. 1993).
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Die
Verknüpfung
zwischen dem steigenden Risiko von Brust- und Eierstockkrebs und
der vererbten Anfälligkeit
für diese
Krankheiten liegt in der Anwendung der Genetik auf Diagnose und
Vorbeugung. Die Erzeugung molekularer Werkzeuge für eine frühere Diagnose
und die Entwicklung von Vorgehensweisen zur Umkehrung der ersten
Schritte der Krebsentstehung kann der wirkungsvollste Weg zur Bekämpfung von
Brust- und Eierstockkrebs sein.
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Unser
Laboratorium hat früher
den Genort für
erbliche Anfälligkeit
gegen Brustkrebs (BRCA1-Locus) auf eine 50 cM-Region des Chromosoms
17q kartiert (Hall et al. 1990). Noch kürzlicher entwickelten wir neue Polymorphismen
bei ERBB2 (Hall und King 1991, Nucl Acids Res 19: 2515), THRA1 (Bowcock
et al. 1993, Amer J Human Genet 52: 718–722), EDH17B (Friedman et
al. 1993, Hum Molec Genet 2: 821) und mehreren anonymen Loci (Anderson
et al., Genomics 17: 616–623),
wodurch letztendlich eine Hochdichte-Kartierung von 17q12–q21 entwickelt
wurde (Anderson et al. 1993; siehe auch: Simard et al. 1993, Human
Molec Genet 2: 1193–1199).
Wir fügten
auch Familien zur genetischen Untersuchung hinzu; es gibt nun 100
Familien, für welche
transformierte Lymphozyten-Linien eingerichtet wurden und von allen
informativen Verwandten eine Genotypierung erstellt wurde. Wir verwendeten
unsere neuen Marker und die zahlreichen Polymorphismen für das Chromosom
17q, welche in den letzten drei Jahren entwickelt wurden, um die
Verknüpfung
in unseren Familien zu testen, wobei die Region zuerst auf 8 cM
(Hall et al. 1992), dann auf 4 cM (Bowcock et al. 1993), danach
auf 1 Mb, basierend auf Polymorphismen aus unserer Hochdichte-Kartierung,
eingegrenzt wurde (Anderson et al. 1993; siehe auch Flejter et al.
1993, Genomics 17: 624–631).
Wir beschreiben hier eine Anzahl von Mutationen in BRCA1, welche
mit der Krankheit in Korrelation stehen.
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Relevante
Literatur
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Die
vorhergesagte Aminosäuresequenz
für eine
BRCA1-cDNA und Familienuntersuchungen dieses Gens wurden beschrieben
von Miki et al. (1994) Science 266, 66–71, und Futeal et al. (1994)
Science 266, 120–122.
Eine Untersuchung von kanadischen Krebs-Familien wird in Simard
et al. (1994) Nature Genetics 8, 392–398, beschrieben. Eine kollaborative
Untersuchung von BRCA1-Mutationen wird in Shattuch-Eidens et al. (1995)
JAMA 273, 535–541,
beschrieben.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung offenbart Verfahren, Nukleinsäuren und Translationsprodukte,
nützlich
in der Diagnose und Behandlung von Brust- und Eierstockkrebs, assoziiert
mit Mutationen und/oder seltenen Allelen von BRCA1, einem Brustkrebs-Anfälligkeitsgen.
Spezifische genetische Sonden, welche für die erbliche Anfälligkeit
gegen Brustkrebs diagnostisch sind, und Anwendungsverfahren werden
vorgesehen. Markierte Nukleinsäuresonden,
umfassend Sequenzen, komplementär
zu spezifizierten BRCA1-Allelen werden an klinische Nukleinsäureproben
hybridisiert. Eine Verknüpfungsanalyse
und Vererbungsmuster der beschriebenen Marker werden angewandt,
um eine genetische Anfälligkeit
zu diagnostizieren. Darüber
hinaus werden BRCA1-Mutationen und/oder seltene Allele direkt durch
Hybridisierung, Polymorphismus und/oder Sequenzanalyse identifiziert.
In einer anderen Ausführungsform
werden markierte Antikörper,
spezifisch für
von den vorliegenden Nukleinsäuren
codierte Peptide, verwendet, um Expressionsprodukte von diagnostischen
Mutationen oder Allelen in Fluid- oder Gewebeproben, welche aus
einem Patienten abgeleitet sind, zu identifizieren. Für ein therapeutisches
Eingreifen werden Zusammensetzungen vorgesehen, welche die Transkriptions-
oder Translationsprodukte der mit Brust- und Eierstockkrebs-Anfälligkeit
assoziierten Mutationen und/oder seltenen Allele innerhalb von BRCA1
funktionell stören
können.
Derartige Produkte schließen
Antisense-Nukleinsäuren,
kompetitive Peptide, codiert von den vorliegenden Nukleinsäuren, und
Antikörper,
spezifisch z. B. für
Translationsprodukte der offenbarten BRCA1-Mutationen und -Allele,
ein.
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Beschreibung
der spezifischen Ausführungsformen
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Wir
offenbaren hierin Verfahren und Zusammensetzungen zur Bestimmung
der Gegenwart oder Abwesenheit von BRCA1-Mutationen und seltenen
Allelen oder Translationsprodukten davon, welche in der Diagnose
von Anfälligkeit
für Brust-
und Eierstockkrebs nützlich
sind. Tumorogene BRCA1-Allele schließen das BRCA1-Allel #5803 (SEQ.
ID. NR.: 1), 9601 (SEQ. ID. NR.: 2), 9815 (SEQ. ID. NR.: 3), 8403
(SEQ. ID. NR.: 4), 8203 (SEQ. ID. NR.: 5), 388 (SEQ. ID. NR.: 6),
6401 (SEQ. ID. NR.: 7), 4406 (SEQ. ID. NR.: 8), 10201 (SEQ. ID.
NR.: 9), 7408 (SEQ. ID. NR.: 10), 582 (SEQ. ID. NR.: 11) oder 77
(SEQ. ID. NR.: 12) ein. Diese Nukleinsäuren oder Fragmente, welche
in der Lage sind, in Gegenwart von anderen BRCA1-Allelen einzigartig mit
dem entsprechenden Allel unter stringenten Bedingungen zu hybridisieren,
finden eine breite diagnostische und therapeutische Anwendung. Genprodukte
der offenbarten mutanten und/oder seltenen BRCA1-Allele finden ebenfalls
einen weiten Bereich an therapeutischen und diagnostischen Anwendungen.
Beispielsweise werden mutante und/oder selten-allelische BRCA1-Peptide
zur Erzeugung von Antikörpern
verwendet. Antikörper
werden diagnostisch verwendet, um nicht-tumorogene Wildtyp- und
tumorogene BRCA1-Translationsprodukte zu unterscheiden.
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Die
vorliegenden Nukleinsäuren
(einschließlich
Fragmente davon) können
einzel- oder doppelsträngig sein
und sind isoliert, teilweise gereinigt und/oder rekombinant. Eine "isolierte" Nukleinsäure ist
andersartig vorhanden als ein natürlich vorkommendes Chromosom
oder Transkript in seinem natürlichen
Zustand, und von mindestens einem Nukleotid isoliert (nicht in Sequenz
daran verknüpft),
mit dem es normalerweise auf einem natürlichen Chromosom assoziiert
ist; eine teilweise reine Nukleinsäure macht mindestens etwa 10 Gew.-%,
vorzugsweise mindestens etwa 30 Gew.-% und weiter bevorzugt mindestens
etwa 90 Gew.-% der in einer gegebenen Fraktion vorhandenen Gesamtnukleinsäure aus;
und eine rekombinante Nukleinsäure
ist in Sequenz an mindestens ein Nukleotid verknüpft, mit welchem es normalerweise
auf einem natürlichen
Chromosom nicht assoziiert ist.
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Fragmente
der offenbarten Allele sind ausreichend lang zur Verwendung als
spezifische Hybridisierungssonden zum Nachweisen endogener Allele
und insbesondere zum Unterscheiden der offenbarten kritischen seltenen
oder mutanten Allele, welche mit Krebsanfälligkeit korreliert sind, von
anderen BRCA1-Allelen, einschließlich Allelen, codierend für das BRCA1-Translationsprodukt,
abgebildet in Miki et al. (1994) siehe oben, unter stringenten Bedingungen.
Bevorzugte Fragmente sind in der Lage zum Hybridisieren an das entsprechende
mutante Allel unter Stringenzbedingungen, charakterisiert durch
einen Hybridisierungspuffer, umfassend 0% Formamid in 0,9 M Kochsalzlösung/0,09
M Natriumcitrat(SSC)-Puffer, bei einer Temperatur von 37°C und Gebundenbleiben
bei Unterziehen an Waschen bei 42°C
mit dem SSC-Puffer bei 37°C.
Weiter bevorzugte Fragmente werden in einem Hybridisierungspuffer,
umfassend 20% Formamid in 0,9 M Kochsalzlösung/0,09 M Natriumcitrat(SSC)-Puffer,
bei einer Temperatur von 42°C
hybridisieren und bei Unterziehen an eine Waschung bei 42°C mit 2 × SSC-Puffer
bei 42°C
gebunden bleiben. In jedem Fall besitzen die Fragmente notwendigerweise
eine ausreichende Länge,
um für
das entsprechende Allel einzigartig zu sein; d. h. es liegt eine
Nukleotidsequenz vor, die wenigstens lang genug ist, um ein neues
Oligonukleotid zu definieren, üblicherweise
mit einer Länge
von mindestens etwa 14, 16, 18, 20, 22 oder 24 bp, obwohl ein solches
Fragment in Sequenz an andere Nukleotide verknüpft sein kann, bei welchen
es sich um Nukleotide handeln kann, die das Fragment natürlicherweise
flankieren.
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In
vielen Anwendungen sind die Nukleinsäuren mit direkt oder indirekt
nachweisbaren Signalen oder Mitteln zur Verstärkung eines nachweisbaren Signals
markiert. Beispiele schließen
radioaktive Markierungen, lumineszente (z. B. fluoreszente) Markierungen,
Komponenten von verstärkten
Markierern, wie Antigen-markiertem Antikörper, Biotin-Avidin-Kombinationen
etc. ein. Die Nukleinsäuren
können
einer Reinigung, Synthese, Modifikation, Sequenzierung, Rekombination,
einem Einbau in eine Vielzahl von Vektoren, einer Expression, Transfektion,
Verabreichung oder Anwendungsverfahren unterzogen werden, welche
in Standard-Handbüchern,
wie Molecular Cloning, A Laboratory Manual (2. Auflage, Sambrook,
Fritsch und Maniatis, Cold Spring Harbor), Current Protocols in
Molecular Biology (Hrsg.: Aufubel, Brent, Kingston, More, Feidman,
Smith und Stuhl, Greene Publ. Assoc., Wiley-Interscience, NY, NY,
1992) offenbart oder welche anderweitig im Fachgebiet bekannt sind.
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Die
vorliegenden Nukleinsäuren
werden in einer großen
Vielzahl von Nukleinsäure-basierenden
diagnostischen Verfahren angewandt, welche dem Fachmann bekannt
sind. Beispielhafte Verfahren schließen ihre Verwendung als Allel-spezifische
Oligonukleotidsonden (ASOs), in Ligase-vermittelten Verfahren zum
Nachweisen von Mutationen, als Primer in PCR-basierenden Verfahren,
direkten Sequenzierungsverfahren, worin die klinische BRCA1- Nukleinsäuresequenz
mit den offenbarten Mutationen und seltenen Allelen verglichen wird,
etc. ein. Die vorliegenden Nukleinsäuren sind in der Lage, die
Gegenwart einer kritischen Mutante oder eines seltenen BRCA1-Allels
in einer Probe nachzuweisen und das mutante oder seltene Allel von
anderen BRCA1-Allelen zu unterscheiden. Falls die vorliegenden Nukleinsäuren zum
Beispiel als PCR-Primer oder Hybridisierungssonden verwendet werden,
umfaßt
der vorliegende Primer oder die vorliegende Sonde ein Oligonukleotid,
komplementär
zu einem Strang des mutanten oder seltenen Allels, von einer ausreichenden
Länge, um
einzigartig mit dem mutanten oder seltenen Allel zu hybridisieren.
Im allgemeinen umfassen diese Primer und Sonden mindestens 16 bp
bis 24 bp, komplementär
zu dem mutanten oder seltenen Allel, und können so groß sein, wie es für die Hybridisierungsbedingungen
zweckmäßig ist.
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Falls
die kritische Mutation eine Deletion von Wildtyp-Sequenz ist, erfordern
nützliche
Primer/Sonden Wildtyp-Sequenzen, flankierend (beide Seiten) der
Deletion mit mindestens 2, üblicherweise
mindestens 3, noch üblicher
mindestens 4, am üblichsten
mindestens 5 Basen. Wo die Mutation eine Insertion oder Substitution
ist, welche etwa 20 bp übersteigt,
ist es im allgemeinen nicht notwendig, Wildtyp-Sequenz in die Sonden/Primer
einzuschließen.
Für Insertionen
und Substitutionen von weniger als 5 bp, umfassen und flankieren bevorzugte
Nukleinsäureabschnitte
die Substitution/Insertion mit mindestens 2, vorzugsweise mindestens
3, weiter bevorzugt mindestens 4, am stärksten bevorzugt mindestens
5 Basen. Für
Substitutionen oder Insertionen von etwa 5 bis etwa 20 bp, ist es üblicherweise
notwendig, die gesamte Insertion/Substitution und mindestens 2, üblicherweise
mindestens 3, noch üblicher
mindestens 4, am üblichsten
mindestens 5 Basen Wildtyp-Sequenz von mindestens einer Flanke der
Substitution/Insertion einzuschließen.
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Zusätzlich zu
ihrer Verwendung als diagnostische genetische Sonden und Primer
werden BRCA1-Nukleinsäuren
verwendet, um eine Vielzahl von Gen-basierenden Therapien auszuführen; siehe
z. B. Zhu et al. (1993) Science 261, 209–211; Gutierrez et al. (1992)
Lancet 339, 715–721;
Gary Nabel lab (Dez. 1993), Proc. Nat'l. Acad Sci USA. Beispielsweise werden
therapeutische Nukleinsäuren
verwendet, um die zelluläre
Expression oder die intrazelluläre
Konzentration oder Verfügbarkeit
eines tumorogenen BRCA1-Translationsproduktes durch Einbringen von
Komplementen der offenbarten Nukleinsäuren in Zellen zu modulieren.
Diese Nukleinsäuren
sind typischerweise einzelsträngige
Antisense-Sequenzen, umfassend Komplemente der offenbarten relevanten
BRCA1-Mutante. Die Antisense-Modulation der Expression einer gegebenen
Mutante kann Antisense-Nukleinsäuren,
funktionstüchtig
verknüpft
an genregulatorische Sequenzen, anwenden. Die Zellen werden mit
einem Vektor transfiziert, umfassend eine solche Sequenz mit einer
Promotor-Sequenz, welche derartig orientiert ist, daß die Transkription
des Gens ein Antisense-Transkript ergibt, das zum Binden an das endogene
tumorogene BRCA1-Allel oder -Transkript in der Lage ist. Die Transkription der
Antisense-Nukleinsäure
kann konstitutiv oder induzierbar sein, und der Vektor kann eine
stabile extrachromosomale Beibehaltung oder eine Integration vorsehen.
Alternativ dazu können
einzelsträngige
Antisense-Nukleinsäuren,
welche an genomische BRCA1-DNA oder mRNA binden, an die Zielzelle,
in einem Wirt oder zeitweilig daraus isoliert, bei einer Konzentration
verabreicht werden, welche zu einer wesentlichen Verringerung der
Expression des angezielten Translationsproduktes führt.
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Verschiedene
Techniken können
für die
Einführung
der Nukleinsäuren
in lebensfähige
Zellen angewandt werden. Die Techniken variieren in Abhängigkeit
davon, ob man die vorliegenden Zusammensetzungen in Kultur oder
in vivo in einem Wirt verwendet. Verschiedene Techniken, welche
als effektiv befunden wurden, schließen die Transfektion mit einem
Retrovirus, die von einem Virushüllprotein-Liposom
vermittelte Transfektion ein, siehe Dzau et al., Trends in Biotech
11, 205–210
(1993). In manchen Situationen ist es wünschenswert, die Nukleinsäurequelle
mit einem Mittel auszustatten, welches auf die Zielzellen hinlenkt,
wie einen Antikörper,
spezifisch für
ein Oberflächenmembranprotein
auf der Zielzelle, einem Liganden für einen Rezeptor auf der Zielzelle,
etc. Falls Liposomen verwendet werden, können Proteine, welche an ein
mit Endocytose assoziiertes Oberflächenmembranprotein binden,
für das
Targeting und/oder zur Erleichterung der Aufnahme verwendet werden,
z. B. Capsidproteine oder Fragmente davon, welche für einen
besonderen Zelltyp tropisch sind, Antikörper für Proteine, welche beim Cyclieren
einer Internalisierung unterliegen, Proteine, welche eine intrazelluläre Lokalisierung
steuern und die intrazelluläre
Halbwertszeit erhöhen.
In Liposomen wird die "Decoy"-Konzentration im
Lumen im allgemeinen im Bereich von etwa 0,1 μM bis 20 μM liegen. Für andere Techniken wird die
Anwendungsrate empirisch bestimmt unter Verwendung herkömmlicher
Techniken zur Bestimmung gewünschter
Bereiche. Üblicherweise
wird die Anwendung der vorliegenden Therapeutika lokal sein, so daß diese
an die Stelle von Interesse verabreicht werden. Es können verschiedene
Techniken zur Zuführung der
vorliegenden Zusammensetzungen an die Stelle von Interesse angewandt
werden, wie Injektion, Verwendung von Kathetern, Trocaren, Projektilen,
Pluronic-Gel, Stents, Polymeren mit verzögerter Arzneimittelfreisetzung
oder andere Vorrichtungen, welche einen Zugang nach innen vorsehen.
Die systemische Verabreichung der Nukleinsäure unter Verwendung von Lipofektion,
Liposomen mit Gewebe-Targeting (z. B. Antikörper), kann ebenfalls eingesetzt
werden.
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Es
werden auch isolierte Translationsprodukte der beschriebenen BRCA1-Allele
vorgesehen, welche sich von dem Wildtyp-BRCA1-Genprodukt unterscheiden.
Beispielsweise wird für
Allele, welche das trunkiene tumorogene Translationsprodukt codieren,
der C-Terminus verwendet, um sich vom Wildtyp-BRCA1 zu unterscheiden.
Folglich wird das Translationsprodukt von BRCA1-Allel #5803 (SEQ.
ID. NR.: 13), 9601 (SEQ. ID. NR.: 14), 9815 (SEQ. ID. NR.: 15),
8203 (SEQ. ID. NR.: 17), 388 (SEQ. ID. NR.: 18), 6401 (SEQ. ID.
NR.: 19), 4406 (SEQ. ID. NR.: 20), 10201 (SEQ. ID. NR.: 21), 7408
(SEQ. ID. NR.: 22), 582 (SEQ. ID. NR.: 23) oder 77 (SEQ. ID. NR.:
24), oder ein C-Terminus-Fragment davon, welches einzigartig für das Allel
ist, und jenes von #8403 (SEQ. ID. NR.: 16) oder ein Fragment davon,
welches einzigartig für
das Allel ist, umfassend Gly an der Position 61, vorgesehen.
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Die
vorliegenden mutanten und/oder selten-allelischen BRCA1-Translationsprodukte
umfassen eine Aminosäuresequenz,
welche ein Ziel für
das Unterscheiden des Produktes von demjenigen anderer BRCA1-Allele
vorsieht. Bevorzugte Fragmente sind in der Lage, die Herstellung
eines Peptid-spezifischen Antikörpers,
in vivo oder in vitro, hervorzurufen, und in der Lage, ein Protein,
umfassend das immunogene Peptid, von einem Widtyp-BRCA1-Translationsprodukt
zu unterscheiden. Die Fragmente sind notwendigerweise einzigartig
für das
Translationsprodukt des offenbarten Allels dahingehend, daß es nicht
in irgendeinem früher
bekannten Protein gefunden wird und eine Länge besitzt, welche wenigstens
ausreichend lang ist, um ein neues Peptid zu definieren, von etwa
5 bis etwa 25 Resten, vorzugsweise 6 bis 10 Resten Länge, abhängig von
der jeweiligen Aminosäuresequenz.
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Die
vorliegenden Translationsprodukte (einschließlich Fragmenten) sind entweder
isoliert (d. h. nicht begleitet von wenigstens einem gewissen Teil
des Materials, mit welchem sie in ihrem natürlichen Zustand assoziiert
sind); teilweise gereinigt, d. h. sie machen wenigstens etwa 1 Gew.-%,
vorzugsweise mindestens etwa 10 Gew.-% und weiter bevorzugt mindestens
etwa 50 Gew.-% des Gesamttranslationsproduktes in einer gegebenen
Probe aus; oder rein, d. h. sie machen mindestens etwa 60 Gew.-%,
vorzugsweise mindestens 80 Gew.-% und weiter bevorzugt mindestens
etwa 90 Gew.-% des gesamten Translationsproduktes aus. Eingeschlossen
im vorliegenden Translationsprodukt-Gewicht sind jedwede Atome,
Moleküle,
Gruppen etc., welche kovalent an die vorliegenden Translationsprodukte
gekoppelt sind, wie nachweisbare Markierungen, Glycosylierungen,
Phosphorylierungen etc. Die vorliegenden Translationsprodukte können isoliert,
gereinigt, modifiziert oder an andere Verbindungen verknüpft sein,
und zwar in einer Vielfalt von dem Fachmann auf dem Gebiet bekannten
Weisen in Abhängigkeit
davon, welche anderen Komponenten in der Probe vorhanden sind, und
an welche Art von Einheit, falls vorhanden, das Translationsprodukt
kovalent verknüpft
ist.
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Antikörper, welche
für die
offenbarten tumorerzeugenden BRCA1-Gene und -Genprodukte spezifisch sind,
finden besondere Anwendung in der Krebsdiagnose. Das ausgewählte Diagnoseverfahren
wird von der Natur des tumorogenen mutanten/seltenen BRCA1-Allels
und dessen Transkriptions- oder Translationsprodukt(en) abhängen. Zum
Beispiel können
lösliche
sezernierte Translationsprodukte der offenbarten Allele in einer
Vielzahl von physiologischen Flüssigkeiten
unter Verwendung eines Antikörpers
mit einer nachweisbaren Markierung, wie einer radioaktiven Markierung,
einem fluoreszierenden Mittel etc., nachgewiesen werden. Der Nachweis
von membrangebundenen oder intrazellulären Produkten erfordert im
allgemeinen die vorbereitende Isolierung von Zellen (z. B. Blutzellen)
oder Gewebe (z. B. Brust-Biopsiegewebe). Eine große Vielzahl
spezifischer Bindungsassays, z. B. ELISA, kann angewandt werden.
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Die
offenbarten mutanten und/oder selten-allelischen BRCA1-Translationsprodukte
werden als Immunogene verwendet, um spezifische polyklonale oder
monoklonale Antikörper
zu erzeugen; siehe Harlow und Lane (1988) Antibodies, A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, für allgemeine Verfahren. Spezifische
Antikörper
werden leicht zu einer monovalenten Form, wie Fab, Fab' oder Fv, modifiziert.
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Die
folgenden Beispiele werden auf dem Wege der Veranschaulichung und
nicht als Einschränkung angeboten.
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Beispiele
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Beispiel 1. Positionale
Klonierung
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Contig-Konstruktion
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YACs.
Primer, welche polymorphe Wiederholungen in der 4-Mb-Region der
Verknüpfung
flankierten, wurden verwendet, um Pools aus den verfügbaren Bibliotheken
CEPH, Washington University, und CEPH megaYAC zu amplifizieren.
Es wurden 39 YACs selektiert. Von diesen wurden 23 mittels FISH
hinsichtlich Chimärismus
getestet, und von 12 wurde festgestellt, chimär zu sein. Die YACs wurden
durch die Vorgehensweise, jedes YAC mit Primerpaaren aus bekannten "sequence-tagged" Stellen (STSes)
zu amplifizieren, miteinander aligniert. Es wurden mehrere STSe
durch Sequenzieren der Enden von YACs definiert, und diese neuen
STSe wurden für
eine weitere Alignierung und YAC-Identifikation verwendet.
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Cosmide.
Eine Raster- bzw. Gitternetz-Cosmid-Bibliothek des Chromosoms 17
wurde hergestellt. Alu-Alu-PCR-Produkte von YACs wurden an die Cosmid-Raster
hybridisiert, und positiv hybridisierende Cosmide wurden für anschließende Untersuchungen
verwendet. Contigs wurden auf zwei Weisen konstruiert. Cosmide mit
den gleichen Restriktionsmustern wurden aligniert bzw. parallel übereinandergestellt;
und die einzigartigen Sequenzen, welche polymorphe Marker flankieren,
und unsere sequenzierten cDNAs wurden als STSe verwendet.
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Physikalische
Kartierung durch Pulsfeld-Gelelektrophorese. Die physikalischen
Abstände
wurden durch Pulsfeld-Gelelektrophorese geschätzt, wobei DNA aus Lymphozyten-Zelllinien aus
mit BRCA1 verknüpften
Patienten und aus Kontrollen verwendet wurde. Die DNA-Proben wurden mit
NotI, MluI, RsrII, NruI, SacII und EclXI verdaut. Die Filter wurden
mit aus Cosmiden isolierten Einzelkopie-Sequenzen und später mit
cDNA-Klonen sondiert. Mehrere nicht-verwandte verknüpfte Patienten
und Kontrollen wurden gescreent, um große Insertionen oder Deletionen
nachzuweisen, welche mit BRCA1 assoziiert sind. Die Ergebnisse der
PFGE wurden verwendet, um die zuerst zum Screenen von cDNA-Bibliotheken verwendete
Region auf ~1 Mb und die vorliegende verknüpfte Region als < 500 kb zu definieren.
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Screening
von cDNA-Bibliotheken. Wir starteten das Bibliotheks-Screening,
als die durch meiotische Rekombination definierte, verknüpfte Region
sich auf ~1 Mb belief. Die erste Frage war, welche Bibliothek die Länge von
cDNA-Klonen, die Repräsentation
sowohl der 5'- als auch 3'-Enden von Genen
und die Wahrscheinlichkeit, das BRCA1 exprimiert wird, optimieren
würde.
Wir treffen die Wahl, eine Zufalls-geprimte cDNA-Bibliothek, kloniert
in lgt 10 aus kultivierten (nicht-transformierten) Fibroblasten
einer menschlichen Frau, zu verwenden. Diese Bibliothek wurde ausgewählt, weil
sie Inserts von durchschnittlich 1,8 kb mit 80% der Inserts zwischen
1 und 4 kb aufwies und weil sie aus kultivierten Fibroblasten konstruiert
worden war, welche bekanntermaßen "unzuverlässig" hinsichtlich der
Genexpression waren, und sie bekannterweise die 5'-Enden von Genen
einschloß.
Gleichzeitig screenten wir drei weitere Bibliotheken (aus Eierstock,
fötalem
Gehirn und Maus-Brustdrüsen-Epithel).
Mit einer Ausnahme (nachstehend beschrieben) zeigten alle Transkripte
aus diesen Bibliotheken eine Kreuzhybridisierung an Transkripte
aus der Fibroblasten-Bibliothek.
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Die
Fibroblasten-Bibliothek wurde mit YAC-DNA, isoliert mittels PFGE,
gescreent. Reine YAC-DNA (100 Nanogramm) wurde sowohl mit aP32-dATP
(6000 mCi/mmol) als auch 32P-dCTP (3000
mCi/mmol) Zufalls-geprimt und unmittelbar nach der Markierung verwendet.
Filter von der Bibliothek wurden 24–48 Stunden lang mit humaner
Placenta-DNA vorhybridisiert. Markierte YAC-DNA wurde 48 Stunden
lang bei 65°C
an die Filter hybridisiert. Es wurden ungefähr 250 Transkripte durch Screenen
mit 7 YACs selektiert und danach kreuzhybridisiert. Wir verwendeten
ebenfalls Pools von Cosmiden aus der verknüpften Region, um die Fibroblasten-Bibliothek
zu screenen. Wir selektierten 122 Transkripte und führten eine
Kreuzhybridisierung mit diesen an zuvor durch die YACs detektierte
Klone durch.
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Beispiel 2. Klonierung
von BRCA1 und Charakterisierung desselben
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A. Screening hinsichtlich
Mutationen in Kandidaten-Genen.
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Anfangs
identifizierten wir 24 Gene in der 1 Mb großen BRCA1-Region, welche durch
meiotische Rekombination definiert wurde, jeweilige Lokalisierungen
auf dem YAC-Contig, Größen von
repräsentativen
cDNA-Klonen, Zahlen
von Replikaten bzw. Wiedervorkommen in der Bibliothek, Größen von
Transkripten, Homologien zu bekannten Genen und detektierten Varianten.
Kandidaten-Gene wurden auf den folgenden Wegen charakterisiert:
- (1) Kreuzhybridisierende Klone. Aus der Bibliothek
isolierte cDNA-Klone werden gegeneinander hybridisiert. Kreuz-hybridisierende
Klone werden als "Geschwister" des als Sonde verwendeten
Klons angesehen und repräsentieren
dasselbe Gen.
- (2) Rück-Kartierung.
Mindestens ein Klon aus jeder Geschwisterschaft wird auf die gesamte
humane genomische DNA, auf Cosmide, auf YACs und auf somatische
Zellhybrid-Linien zurückkartiert,
von denen einige Deletionen von 17q enthalten, und von denen einer
das Chromosom 17 als sein einziges humanes Chromosom enthält.
- (3) Subklonierung und Sequenzierung. Einer der längsten Klone
aus jeder Geschwisterschaft wird in M13 subkloniert und manuell
durch Standardverfahren sequenziert, wobei neue Primer am Ende von
jedem Fragment konstruiert werden, um das Sequenzieren fortzusetzen,
bis das Ende des Klons erreicht ist.
- (4) Erweiterung von Sequenzen mit "sibs".
Um Klone zu finden, welche mehr von dem Gen enthalten, werden der
letzte Sequenzierungsprimer für
den Kon und Primer, welche aus λgt10
hergestellt wurden, verwendet, um "sibs" bzw.
Geschwister des ersten Klons zu amplifizieren. Sibs, welche die
längsten
Fragmente amplifizieren, werden selektiert, subkloniert und sequenziert.
Dieses Verfahren wird fortgesetzt, bis wir die durch Northern-Blot
definierte Größe des Transkripts
erreichen und/oder bis die 3'-Sequenz
ein polyA-Schwanz ist und die 5'-Sequenz
Kennzeichen des Beginns der codierenden Region aufweist.
- (5) Southerns. Um Insertions- oder Deletionsmutationen zu identifizieren,
werden genomische DNA aus 20 nicht-verwandten Patienten aus Familien
mit Brustkrebs, verknüpft
mit 17q (d. h. "verknüpfte Patienten"), und Kontrollen
mit BamI/TaqI und unabhängig
mit HindIII/HinfI verdaut. Jeder cDNA-Klon wird verwendet, um Southern-Blots
zu screenen. Varianten sind in zwei Genen nachgewiesen worden. Beide
von diesen Varianten sind RFLPs, welche in gleicher Häufigkeit
in den verknüpften
Patienten und in Kontrollen vorkommen.
- (6) Northerns. Um Splicing-Mutationen und/oder Längenmutationen
zu identifizieren, stellten wir Gesamt-RNA und polyA+-RNA aus Keimbahn-DNA
(aus Lymphoblasten-Linien) von 20 nicht verwandten verknüpften Patienten,
aus Eierstock- und Brustgeweben, aus Fibroblasten, aus einer HeLa-Zellinie
und aus Brustkrebs-Zelllinien her. Die Northern-Blots werden mit
jedem Gen gescreent.
- (7) Nachweis kleiner Mutationen. Um hinsichtlich Keimbahn-Punktmutationen
in Patienten ohne Antreffen von Introns zu screenen, stellten wir
cDNA aus poly-A+-mRNA aus Lymphoblasten-Zelllinien von 20 nicht-verwandten
verknüpften
Patienten und aus Kontrollen her. cDNA wurde auch in 65 Fällen von
bösartigem
Eierstock-Krebs aus Patienten hergestellt, welche nicht hinsichtlich
der Familiengeschichte selektiert worden waren. Primer werden alle ~200
Basenpaare entlang der Sequenz konstruiert und verwendet, um diese
cDNAs zu amplifizieren. Genomische DNA ist auch aus Zelllinien von
allen Familienmitgliedern (verknüpft
und nicht-verknüpft),
aus bösartigen
und normalen Zellen aus Paraffinblöcken aus deren Brust- und Eierstocks-Chirurgieproben
und aus bösartigen
und normalen Zellen aus 29 Brusttumoren, welche nicht hinsichtlich
der Familiengeschichte selektiert worden waren, präpariert
worden. Für
Sequenzen ohne Introns sind die cDNA- und gDNA-Längen gleich, und die gDNA-Proben
werden ebenfalls amplifiziert.
Zwei Mutations-Nachweisverfahren
werden angewandt, um jede Sequenz zu screenen. Amplifizierte Produkte
werden hinsichtlich SSCPs unter Anwendung von Modifikationen gescreent,
welche die Durchführung
einer Elektrophorese mit lediglich einem Satz an Betriebsbedingungen
ermöglichen
(Keen et al. 1991, Trends Genet 7: 5; Soto und Sukumar 1992, PCR
Meth. Appl. 2: 96–98).
Um längere
Segmente von DNA (100 – 1500
bp) zu screenen und von der SSCP ausgelassene Varianten nachzuweisen,
werden die Sequenzen ebenfalls mittels CCM hinsichtlich Punktmutationen
gescreent (Cotton 1993, Mutation Res. 285: 125–144), wobei im wesentlichen
das Protokoll von Grompe et al. 1989, Proc Natl Acad Sci USA 86: 5888–5892, angewandt
wird. Eine für
den Fehlpaarungs-Nachweis entwickelte Endonuklease reduziert die Toxizität des Verfahrens
(Youil et al. 1993, Amer. J. Hum. Genet. 53 (Ergänzung): Zusammenfassung 1257).
- (8) Polymorphismus oder Mutation. Varianten werden in Fallbeispielen
und Kontrollen gescreent, um Polymorphismen von einer kritischen
Mutation zu unterscheiden. Die Verknüpfung von Brustkrebs mit jeder
Variante wird in allen informativen Familien getestet.
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Beispiel 3. Charakterisierung
von BRCA1-Mutationen in Keimbahn-DNA und Tumoren von Brustkrebspatienten
-
A. BRCA1-Mutationen in
mit dem Chromosom 17q verknüpften
Familien
-
Unsere
Serie von Familien schließt
20 ausgedehnte Verwandtschaften ein, in welchen Brust- und Eierstockskrebs
(und in einer Familie Prostata-Krebs) mit 17q21 bei individuellen
Iod-Bewertungen > 1,5 verknüpft sind.
Da verknüpfte
Patienten in diesem Familien Mutationen in BRCA1 tragen, haben wir
ihre Mutationen zuerst identifiziert.
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Die
Tabelle 1 faßt
kritische Mutationen und seltene Allele von BRCA1 zusammen:
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B. Keimbahn-BRCA1-Mutationen
unter Brustkrebspatienten in der allgemeinen Bevölkerung
-
Aus
jedem Brustkrebspatienten, nicht selektiert hinsichtlich Familiengeschichte,
wird eine 30-ml-Probe Vollblut
in Säure-Citrat-Dextrose
abgenommen. DNA aus dem Blut wird extrahiert und in 3 Aliquots bei –70°C aufbewahrt.
Keimbahn-Mutationen in BRCA1 werden unter Anwendung der obenstehend
beschriebenen Vorgehensweisen und durch direktes Sequenzieren neuer
Mutationen identifiziert. Paraffin-eingebettete Tumorproben aus
demselben Patienten werden hinsichtlich Änderungen von p53, HER2, PRAD1
und ER gescreent. Keimbahn-BRCA1-Mutationen werden in den Tumor-Blöcken überprüft.
-
Eine
vorläufige
Einschätzung
des Risikos, welches mit verschiedenen BRCA1-Mutationen assoziiert ist,
wird aus den Verwandten von Patienten mit Keimbahn-Änderungen
erhalten. Für
jeden Patienten mit einer Keimbahn-BRCA1-Mutation, jede überlebende
Schwester und Mutter (und für ältere Patienten
ebenfalls Brüder)
wird DNA aus einer Blutprobe extrahiert und hinsichtlich des Vorhandenseins
der BRCA1-Mutation des Probanden getestet. Um eine Bestätigung bei
Männern
mit Prostatakrebs-Risiko vorzunehmen, werden auch von Brüdern von
Brustkrebs-Patienten, mit Diagnose nach einem Alter von 55, Interviews
und Proben erhoben. Paraffinblöcke
von verstorbenen Verwandten, welche Krebs hatten, werden ebenfalls
gescreent. Die Häufigkeit
von Brust-, Eierstock- und Prostatakrebs unter Verwandten, welche BRCA1-Mutationen
tragen, ist eine erste Schätzung
des Risikos dieser Krebsarten, welche mit verschiedenen Mutationen
assoziiert sind.
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C. Somatische Änderungen
von BRCA1 bei Brusttumoren
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Bösartige
Zellen werden von normalen Zellen aus Paraffinblocks herausgeschnitten.
Durch Identifizieren von BRCA1-Mutationen in diesen Serien, schätzen wir
die Häufigkeit
von somatischen BRCA1-Änderungen
ein, bestimmen BRCA1-Mutationen, welche für jede einzelne Stufe der Tumorentwicklung
charakteristisch sind, und bewerten deren Assoziation mit der Prognose.
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D. Charakterisieren von
mutanten und seltenen Allelen von BRCA1
-
Die
Funktion eines mutanten oder seltenen BRCA-1-Allels und dessen Expressionsmuster
während der
Entwicklung werden unter Verwendung von transformierten Zellen,
welche das Allel exprimieren, und Knock-Out-Mäusen oder transgenen Mäusen charakterisiert.
Beispielsweise werden phänotypische Änderungen
im Tier oder der Zellinie, wie Wachstumsrate und Verankerungs-Unabhängigkeit,
bestimmt. Darüber
hinaus werden mehrere Verfahren angewandt, um Funktionsverlust-Mutationen
zu untersuchen, einschließlich dem
Ersetzen normaler Genen durch ihre mutanten Allele (BRCA1-/BRCA1-)
mittels homologer Rekombination in Embryo-Stammzellen (ES) und der
Ersetzung mutanter Allele mit ihren normalen Gegenstücken in
differenzierten, kultivierten Zellen (Capecchi 1989, Science 244:
1288–1292;
Weissman et al. 1987, Science 236: 175–180; Wang et al. 1993, Oncogene
8: 279–288).
Brustkarzinom-Zellinien werden hinsichtlich Mutation am BRCA1-Lokus
gescreent, und eine mutante BRCA1-Linie wird selektiert. Normale
und mutante cDNAs von BRCA1 werden in einen Expressionsvektor subkloniert,
der Gene trägt,
welche Resistenz gegen Ampicillin und Geneticin vermitteln (Baker
et al., 1990, Nature 249: 912–915).
Subklone werden in mutante BRCA1-Brustkrebszellen transfiziert.
Geneticin-resistente Kolonien werden isoliert und hinsichtlich jeglicher Änderung
im tumorerzeugenden Phänotyp,
wie Kolonie-Bildung in Weichagar, erhöhter Wachstumsrate und/oder
Tumorbildung in athymischen Nacktmäusen untersucht. Funktionionelle
Demonstrationen in vivo beinhalten das Einführen des normalen BRCA1-Gens
in eine Brustkarzinom-Zelllinie, die an BRCA1 mutant ist, und das
Injizieren dieser BRCA1+-Zellen in Nacktmäuse. Änderungen, die im tumorerzeugenden
Wachstum im Vergleich zu Nacktmäusen
beobachtet werden, welche mit hinsichtlich BRCA1 mutierten Brustkarzinom-Zellen
injiziert wurden, sind leicht zu beobachten. Zum Beispiel verringert
das Korrigieren des mutanten Gens das Vermögen der Brustkarzinom-Zellen,
Tumoren in Nacktmäusen
zu bilden (Weissman et al. 1987; Wang et al. 1993).
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Alle
in dieser Beschreibung zitierten Veröffentlichungen und Patentanmeldungen
sind hierin durch den Bezug darauf einbezogen, als ob jede einzelne
Veröffentlichung
und Patentanmeldung spezifisch und individuell als durch den Bezug
darauf einbezogen gekennzeichnet wäre. Obwohl die vorausgehende
Erfindung in einiger Ausführlichkeit
auf dem Wege der Veranschaulichung und mit Beispielen aus Zwecken
der Klarheit und des Verständnisses
beschrieben worden ist, wird es dem Durchschnittsfachmann auf dem
Gebiet angesichts der Lehren dieser Erfindung ohne weiteres offensichtlich
sein, dass bestimmte Änderungen
und Modifikationen daran vorgenommen werden können, ohne vom Sinn oder Umfang
der beigefügten
Patentansprüche
abzuweichen.
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