-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Bestimmung des Fruchtbarkeitszustands eines weiblichen Menschen
während
des Menstruationszyklus. Genauer gesagt, betrifft die Erfindung
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur exakten Unterscheidung der
fruchtbaren Phase von der nicht-fruchtbaren
Phase des Menstruationszyklus des weiblichen Menschen, sowie den
wahrscheinlichsten Tag der Ovulation.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Ovulation
ist das zentrale Ereignis im Reproduktionszyklus. Während eines
durchschnittlichen 28 Tage-Zyklus beim Menschen, überlebt
ein freigesetztes Ei nur ungefähr
12–24
Stunden, was das fruchtbare Fenster relativ eng macht. Der Uterus
ist jedoch in der Lage, Sperma für
bis zu vier Tage zu speichern. Daher reicht die eigentliche fruchtbare
Phase von ungefähr
4 Tage vor Ovulation bis 1 Tag danach.
-
Beim
Menschen wird die Reifung von Ovarialfollikeln, die schließlich ein
fruchtbares Ei freisetzen, durch die Wirkung von Follikel stimulierendem Hormon
(FSH) und luteinisierendem Hormon (LH) verursacht, welche durch
den Hypophysenvorderlappen ausgeschüttet werden. Der ovulatorischen
Phase des Menstruationszyklus geht ein merklicher Anstieg der Gesamtestrogene
im Serum, 20–48
Stunden vor der Ovulation, voraus, die den Uterus auf eine mögliche Implantation
vorbereiten. Der Anstieg an Estrogenen wird von einem schnellen
Anstieg des luteinisierenden Hormons im Serum gefolgt, der einen
Höchstwert
12–24
Stunden vor der Ovulation erreicht. Viele andere physiologische
Zustände
verändern
sich ebenfalls um den Zeitpunkt der Ovulation herum. Die basale
Körpertemperatur
(BKT) erreicht einen Tiefpunkt, gefolgt durch einen steilen Anstieg um
den Zeitpunkt der Ovulation herum. Zervixschleim durchläuft Veränderungen
der Viskosität,
angeregt durch steigendes Estrogen, was beim Lenken des Spermas
zum Ei helfen kann.
-
Mehrere
Fruchtbarkeitsdetektoren, die diese verschiedenen Hormone oder deren
indirekte physiologische Wirkungen messen, sind entwickelt worden.
Das BKT- Verfahren
erfordert im Allgemeinen von einer Frau, dass sie ihre Vaginaltemperatur
jeden Morgen vor dem Aufstehen misst und den Wert graphisch darstellt.
Abgesehen von der beträchtlichen Sorgfalt,
die damit verbunden ist, ist das Verfahren im Allgemeinen nur innerhalb
+/–2 Tagen
vor oder nach der Ovulation exakt, und gibt keine Vorankündigung. Messungen
des Zervixschleims sind als etwas hilfreicher betrachtet worden.
Frauen können
ihren Zervixschleim auf die Spinnbarkeitsreaktion untersuchen, die
ein Dünner-werden
des Schleims unmittelbar vor der Ovulation ist, was es möglich macht
ihn zwischen den Fingern unversehrt auszuziehen. Ein anderes Verfahren
beinhaltet die Untersuchung des Zervixschleims unter einem Mikroskop
und Suchen nach einer „Farnbildungs-Reaktion", die eine unmittelbar
bevorstehende Ovulation anzeigt. Ein drittes Verfahren verwendet
die Messung der Leitfähigkeit
des Vaginalschleims unter Verwendung von Widerstandssonden, was
eine etwas quantitativere Bewertung der Veränderungen im Schleim zulässt (US
Patent 4,770,186). Die Zervixschleimuntersuchung leidet jedoch an
subjektiven Fehlern und ist außerdem
mühsam,
und gibt wiederum wenig bis gar keine Vorankündigung der Ovulation.
-
Fruchtbarkeitsdetektoren,
die auf der Messung von Estrogenen und insbesondere LH im Urin basieren
sind inzwischen weit verbreitet und werden als sehr exakt angesehen.
Diese Tests erfordern jedoch beträchtliche Sorgfalt für den Hausgebrauch und
keine dieser Detektoren sind in der Lage exakte Vorhersagen für die bevorstehende
Ovulation mehr als 24–48
Stunden im Voraus zu geben, wodurch sie für die Verwendung als eine Form
der Geburtenkontrolle ungeeignet werden.
-
Beispielsweise
offenbart die veröffentlichte internationale
Anmeldung WO-A-94/03105 Nachweisgeräte, einschließlich Geräte zum Zeigen
des pHs von Schweiß.
US Patent 5,209,238 offenbart eine Vorrichtung, die den pH der Sekretion
in der Vagina misst. US Patent 5,050,604 offenbart ebenfalls eine
pH-sensitive Elektrode zum Nachweis des pH-Werts des Schweißes. Aber keine dieser Verweise
offenbaren das Ermitteln des Fruchtbarkeitsstatus, basierend auf
Veränderungen
im pH des exokrinen Schweißes
bevor die Ovulation auftritt.
-
Es
gibt einen Bedarf für
ein exaktes Verfahren zur Vorhersage der Ovulation, mindestens 4
Tage im Voraus. Durch Identifizieren des Zeitraums, während dessen
sie fruchtbar ist, für
jeden Anwender, wären
Frauen, die vermeiden möchten
schwanger zu werden, in der Lage Verhütung wirksamer zu planen. Weiterhin
wäre eine
solche Vorrichtung zum Planen einer Schwangerschaft geeignet, weil
es die fruchtbarsten Tage des Zyklus, einschließlich des wahrscheinlichsten
Tags der Ovulation, identifizieren würde und dem Anwender eine lange
Vorwarnzeit gibt. Solch eine Vorrichtung sollte automatisch sein,
daher in der Lage sein, Messungen ohne Anwenderbedienung vorzunehmen,
aber dennoch harmlos sein.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum exakten Bestimmen des Fruchtbarkeitszustands eines weiblichen
Menschen bereit. Sie stellt auch ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Vorhersage des wahrscheinlichsten Tags der Ovulation mindestens
vier Tage im voraus bereit. Das Verfahren beinhaltet im Wesentlichen
das Messen des pHs des exokrinen Schweißes der Versuchsperson auf
der Oberfläche
der Haut, und durch Beobachten des Musters von Höchstwerten und Tiefpunkten
in den täglichen
pH-Messwerten, das Vorhersagen des fruchtbaren Zeitraums und des
bevorstehenden Tags der Ovulation. Die verwendete Vorrichtung beinhaltet
ein Mittel zum Messen des pHs des exokrinen Schweißes einer
Frau zusammen mit einem Mittel zum Anzeigen der pH-Werte. Die Werte können entweder
von Hand aufgetragen werden, oder können automatisch durch einen
Mikroprozessor abgelesen werden, der programmiert ist Ablesungen
in regelmäßigen Abständen vorzunehmen
und in einem Speicher abzuspeichern. Wenn dies in Verbindung mit
einem Mikroprozessor durchgeführt
wird, wird ein Mittel zum automatischen Analysieren der gespeicherten
Daten bereitgestellt, unter Verwendung von Software-Algorithmen, um eine
exakte Vorhersage des Fruchtbarkeitszustands der Frau bereitzustellen.
-
Beschreibung der Zeichnungen
-
1 ist
eine auseinandergezogene Ansicht einer Vorrichtung, unter Verwendung
eines Mikroprozessors zum Anzeigen des Fruchtbarkeitszustands, gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
2 ist
ein Block-Flussdiagramm einer Vorrichtung, unter Verwendung eines
Mikroprozessors zum Anzeigen des Fruchtbarkeitszustands, gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
3 ist
ein Diagramm, welches das pH-Muster von exokrinem Schweiß darstellt,
erzeugt gemäß des Verfahrens
der vorliegenden Erfindung.
-
4 und 5 sind
logische Flussdiagramme, welche die Software-Algorithmen der vorliegenden
Erfindung zur Mustererkennung bei pH-Werten des exokrinen Schweißes zeigen.
-
6 ist
ein Diagramm, welches das durchschnittliche Muster des pHs von exokrinem
Schweiß bei
spontan ovulierenden Frauen darstellt, basierend auf 6 Menstruationszyklen.
-
Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung beinhaltet ein einfaches Verfahren, das entwickelt
wurde, womit der fruchtbare Zeitraum, welcher der Ovulation vorausgeht,
sowie das Ovulationsereignis selbst beim weiblichen Menschen vorhergesagt
und exakt identifiziert werden kann. Das Verfahren ergibt einen
verlässlichen
Eigenkontrolltest für
den Privatgebrauch. Es kann auch von einem Arzt bei der Behandlung
von weiblicher Unfruchtbarkeit verwendet werden, weil viele diagnostischen
und therapeutische Maßnahmen
von der exakten Vorhersage und dem Nachweis der Ovulation abhängen. Das
Verfahren bietet sich außerdem
für diese
Aufgabe an, wegen der relativen Leichtigkeit des Messens von pH-Werten
des exokrinen Schweißes.
Exokriner Schweiß ist
eine dünne, wässrige Flüssigkeit,
die auf die menschliche Hautoberfläche durch die exokrine Schweißdrüsen sezerniert
wird. Die dicke Haut, wie die Handflächen, ist reichlich mit exokrinen
Schweißdrüsen ausgestattet, aber
sie werden auch in beträchtlicher
Anzahl in dünner
Haut gefunden. Sekretionen von exokrinem Schweiß sind komplexe Systeme, die
mehrere Elektrolyte enthalten, einschließlich Natrium (30–150 mM),
Kalium (10–40
mM) und Chlor (40–110
mM). Er enthält
auch nicht-Elektrolytbestandteile,
wie Lactat, Harnstoff, Glucose, Protein, freie Aminosäuren und Lipide
(Hadi et al. Eur. J. Clin. Chem. Clin. Biochem. 1994, Vol. 32, Seiten
71–77).
Es wurde ermittelt, dass der pH von menschlichem exokrinen Schweiß etwas sauer
ist, im Bereich von pH 4–6,
und dass das Milchsäure-Lactat-System
für die
hauptsächliche
pH- Pufferkapazität von Schweiß verantwortlich
ist (Antonèv, A.
A., et al. Vestn. Dermatol. Verereol. (1978), 10 : 6). Ich habe
jedoch herausgefunden, dass die vorherrschenden Säurebestandteile
von exokrinem Schweiß eine
kleine Gruppe von Verbindungen darstellt. Diese sauren Verbindungen
sind für
mehr als 90% der Säure
von exokrinem Schweiß verantwortlich
und scheinen in einem Muster freigesetzt zu werden, das mit der
Ovulation verknüpft
ist. Man glaubt, dass eine oder mehrere dieser sauren Verbindungen einer
hormonalen Funktion dienen und horizontal zwischen Menschen wirken
können.
Obwohl Schwankungen im durchschnittlichen pH von exokrinem Schweiß von Frau
zu Frau vorhanden sind, stimmt das Muster der Veränderung
im pH von exokrinem Schweiß überein und
kann leicht durch eine Versuchsperson oder durch einen Computer
analysiert werden, der programmiert ist das Muster zu erkennen.
Daher kann ein identisches Instrument von allen Versuchspersonen
ohne Einstellung oder individuelle Kalibrierung verwendet werden.
-
Beim
Verwenden des vorliegenden Verfahrens, ist ein Anwender in der Lage
den Beginn ihres fruchtbaren Zeitraums und den Zeitpunkt der Ovulation
vorherzusagen. Zu diesem Zweck wird der pH des exokrinen Schweißes der
Versuchsperson, normalerweise direkt auf der Oberfläche der
Haut gemessen, in regelmäßigen Abständen überwacht,
vorzugsweise einmal oder mehrfach täglich, mit einem Instrument,
das für
diesen Zweck gestaltet wurde. Als Alternative, kann der exokrine
Schweiß von
der Haut gesammelt und sein pH abgelesen werden. Ablesungen werden
typischerweise durch Platzieren des pH-erfassenden Elements der
Vorrichtung auf der Oberfläche
der Haut der Frau vorgenommen, wie auf dem Unterarm oder im Handbereich.
Wenn die Haut sehr trocken ist, kann eine spärliche Menge destillierten
Wassers aufgetragen und eingerieben werden, um eine stabilere Ablesung
bereitzustellen. Nach der Stabilisierung wird eine Ablesung vorgenommen
und für
eine spätere
graphische Darstellung aufgezeichnet. Falls notwendig, können mehrere
Ablesungen vorgenommen und gemittelt werden. Wenn die Vorrichtung
getragen werden soll, so wie eine Armbanduhr, dann wird sie am Handgelenk
oder Arm mit einem Band oder einem ähnlichen Ausführungsmittel befestigt,
wobei die Sensoroberfläche
die Hautoberfläche
berührt.
Der Sensor ist so gestaltet, dass er flach und von einem Oberflächenbereich
ist, der so groß wie
möglich
ist, so dass er, wenn er angeschmiegt an der Haut getragen wird,
Schwitzen und das Zurückhalten
des Schweißes
fördert.
Wenn er Computer-gesteuert ist, nimmt der eingebaute Mikroprozessor
eine Ablesung in regelmäßigen Zeitabständen von
diesem Sensor vor, bei dem die pH-anzeigenden und Referenzelemente
durch diesen zurückgehaltenen
Schweiß überbrückt werden.
Der Mikroprozessor speichert dann automatisch den abgelesenen Wert
in seinem Zwischenspeicher. Grundsätzlich besteht ein Anschauungsinstrument,
gezeigt in 1 und unten detaillierter beschrieben,
aus einem Gehäuse 1,
enthaltend eine elektronische Platine 2, eine digitale
Anzeige 3, eine Energiequelle 4, und ein pH-erfassendes
Element 5, das mit der Hautoberfläche über das Anspannen eines Handgelenkbands 6 in
Berührung
kommt. Das Blockdiagramm für
diese Vorrichtung wird in 2 gezeigt. Der
Mikroprozessor 1 arbeitet durch ein Softwareprogramm, das
im ROM Speicher 2 gehalten wird. Dieses Programm zählt die
Zeit in Sekunden, Stunden, Tagen und Monaten, und dient als Zeitbasis
für die gesamte
Einheit. Die Zeit wird über
eine LCD-Steuereinheit 5 angezeigt, die eine entsprechende
LCD-Anzeige 6 ansteuert. Eine pH-erfassende Sonde 8,
bestehend aus einer pH-anzeigenden
Elektrode 10 und einer beigefügten Referenzelektrode 9,
werden in einer Weise positioniert, so dass sie ständig in
Berührung
mit dem Handgelenk des Nutzers sind während die Vorrichtung getragen
wird. Die Spannungsdifferenzen zwischen der Erfassungselektrode 10 und
der Referenzelektrode 9 werden durch einen Funktionsverstärker 7 verstärkt und
in den A/D-Wandler 4 eingegeben. In Software-definierten Zeitabständen, wie einmal
täglich,
stellt der Mikroprozessor den A/D-Wandler 4 an und nimmt eine
Stichprobe der Spannung vom Funktionsverstärker 7. Dieser Wert wird
in seinen entsprechenden pH-Wert umgewandelt und zusammen mit dem
Datum im RAM Speicher 3 gespeichert. Eine Tastatur (nicht
gezeigt) wird als eine Benutzerschnittstelle mit dem Mikroprozessor 1 verwendet,
um solche Aktivitäten
durchzuführen
wie Einstellen der Zeit, Einstellen des Starttages des Menstruationszyklus,
Abrufen von Daten für
unterschiedliche Tage usw. Der Mikroprozessor, ROM, RAM A/D-Wandler
und die LCD-Steuereinheit können
vorteilhafterweise in einer einzigen Mikrosteuereinheit-Baugruppe
kombiniert werden, um Raum und Energieverbrauch zu sparen.
-
Die
Ablesewerte, die über
den Verlauf des Menstruationszyklus erhalten wurden, nehmen das charakteristische
Muster, das in 3 gezeigt wird, an. Die pH-Ablesewerte sind
in den ersten paar Tagen nach Beginn der Menstruation ziemlich stabil. Die
pH-Werte beginnen ungefähr
6 bis 9 Tage vor dem LH Anstieg zu sinken, wobei sie im Durchschnitt 5–6 Tage
vor dem LH Anstieg einen Tiefpunkt erreichen, dargestellt durch
die römische
Ziffer I. Dieser Punk wird auch als der „Säure-Höchstwert" oder „Tiefpunkt" bezeichnet. Dieser
bestimmte pH-Tiefpunkt ist normalerweise der niedrigste pH, der
bis zu diesem Punkt im Zyklus beobachtet wurde. Nach diesem sauren
Höchstwert,
gibt es innerhalb von 1–2 Tagen
einen steilen Anstieg im pH von mehr als 0,3 pH-Einheiten und in
einigen Fällen
so groß wie
eine pH-Einheit,
die einen Höchstwert
bei Ziffer römisch
II erreicht, im Durchschnitt 1–2
Tage vor dem LH Anstieg. Schließlich
zeigt dieser Höchstwert
ein Absinken auf den anfänglichen
pH-Spiegel der Basislinie ungefähr
1 Tag vor oder nach Ovulation.
-
Die
Aufgabe des Aufzeichnens und Interpretierens der pH Daten kann automatisch
ausgeführt werden.
Das Instrument ist kompakt und, wenn es am Handgelenk getragen wird,
befindet sich der Sensor in ständiger
Berührung
mit der Haut, was es also ermöglicht
ohne Anwenderbedienung Werte abzulesen. Des Weiteren erkennt das
Instrument automatisch, ob das Handgelenk vorhanden ist. Dies ist
so, weil die Vorrichtung programmiert ist, Ablesewerte nur innerhalb
eines Software-definierten physiologischen Bereichs zu akzeptieren,
was nicht auftreten wird, wenn kein Handgelenk vorhanden ist, um
eine Kontaktbrücke
zwischen den pH-anzeigenden und Referenzelektroden herzustellen.
Daher wird, wenn die Vorrichtung nicht getragen wird, der Ableseablauf durch
ein Softwareprogramm so lange verzögert, bis das Handgelenk wieder
vorhanden ist, was es dem Anwender ermöglicht die Vorrichtung zu tragen, wenn
es ihr passt, vorzugsweise mehrere Stunden jeden Tag. Für den Anwender
ist es nur notwendig, den ersten Tag ihres Menstruationszyklus in
den Speicher der Vorrichtung einzugeben, um den Zyklustag-Zähler neu
einzustellen, also den automatischen Ablesezyklus zu starten.
-
4 zeigt
das Software-Flussdiagramm zum Betreiben der Vorrichtung, und zum Überwachen
und Interpretieren dieser oben beschriebenen pH-Veränderungen.
Das Softwareprogramm kann wie folgt zusammengefasst werden. Beim
Start des Programms wird der Mikroprozessor initialisiert, gefolgt
vom Konfigurieren der Anschlüsse
und Verzeichnisse. Der Zeitschaltkreis des Mikroprozessors wird
initialisiert und eingestellt, jede Sekunde zu zählen. Sobald die Zeitschaltuhr
gestartet wurde, beginnt das Hauptprogramm zu laufen, das bei jedem
zweiten Durchlauf die Zeit aktualisiert. Das Programm wartet auch
auf eine Tastatureingabe, oder auf die Zeit zu der ein Ablesung
vorgenommen werden muss. Wenn eine Schaltfläche gedrückt wird, sucht ein Unterprogramm
nach der Schaltfläche,
die aktiv ist, und führt
die entsprechende Funktion aus. Wenn Schaltfläche 1 gedrückt wird,
wird die Zeitschaltuhr angehalten und die Sekunden blinken, was
anzeigt, dass die Zeit eingestellt werden soll. Beim Drücken von
Schaltfläche 3 blinkt
bei jedem Druck die nächste Zeittrennlage,
d. h. Minuten, Stunden, Tage, Monate, und dann zurück zu Sekunden.
Drücken
von Schaltfläche
vier schaltet in die entsprechende Zeittrennlage weiter. Drücken von
Schaltfläche 2 gibt
alle Schaltflächen,
die aktiv sind, frei und kehrt zum Hauptprogramm zurück. Gleichzeitig
gedrückte Schaltflächen 2 und 3 schalten
vom Hauptbetrachtungsschirm, der Zeit und Fruchtbarkeitszustand
anzeigt, zum Ableseschirm, der den Fruchtbarkeitszustand, Zyklustag
und den Ablesewert anzeigt, der für diesen Zyklustag gespeichert
wurde. Dieser Modus wird zum Einstellen des ersten Tags des Menstruationszyklus
verwendet, zum Nachsehen des vorliegenden Zyklustags, oder zum Ansehen
von vorher gespeicherten Ablesewerten. Der erste Tag des Menstruationszyklus
wird in diesem Modus durch gleichzeitiges Drücken von Schaltflächen 3 und 4 eingestellt,
welcher einen sichtbaren Zähler
auf dem Schirm, genannt Zyklustagzähler, weiter stellt. Das wiederholte
Drücken
dieser Schaltflächen
bis die Nummer 01 erscheint, stellt den Zähler auf Menstruationstag 1.
Das gleichzeitige Drücken
von Schaltflächen 1 und 2 danach,
stellt den Zähler
zurück
und er behält
nachfolgend die Übersicht über den
Zyklustag. Der Zyklustag kann an jedem Tag, früh im Zyklus, gestellt werden
(d. h. vor Tag 5), solange der korrekte Tag eingegeben wird. Dies
initialisiert die A/D-Stichprobenentnahme der Sonde, was sich dann
automatisch jeden Tag zu einer vorher bestimmten Zeit ereignet.
Angenommen, dass der Träger
die Sonde mehrere Stunden getragen hat, wenn die Ablesung erfolgt,
wird die Sonde stabil sein und die Proben können schnell entnommen werden
(d. h. in weniger als 1 Sekunde). Vorteilhafterweise können mehrere Ablesungen
nacheinander durchgeführt
und der Durchschnittswert gespeichert werden. Wenn der abgelesene
pH-Wert über
pH 6,5 oder unter pH 3,5 liegt, tritt die Vorrichtung in ein Unterprogramm,
das den Ablesewert nicht speichert sondern die Ablesezeit auf die
nächste
Stunde neu einstellt. Auf diese Weise vermeidet die Vorrichtung
das Aufzeichnen von fehlerhaften Werten, die auftreten können, wenn der
Sensor nicht richtig am Handgelenk sitzt oder wenn die Vorrichtung überhaupt
nicht getragen wird.
-
Für die Zwecke
dieser Erfindung werden drei Fruchtbarkeitszustandsstufen definiert.
Die erste ist die nicht-fruchtbare (NF)-phase oder -stadium, welche
der Zeitraum vom ersten Tag des Menstruationszyklus bis ungefähr 4 Tage
vor der Ovulation ist. Eine zweite nicht-fruchtbare (NF)-phase oder
-stadium beginnt ungefähr
1 Tag nach Ovulation bis zum Ende des Menstruationszyklus. Die fruchtbare
(FT)-phase oder -stadium wird als der Zeitraum, 4 Tage vor Ovulation
bis einen Tag nach Ovulation definiert. Die Ovulations (Ov)-phase
oder -stadium wird als der Zeitraum definiert, der dem LH-Höchstwert
im Blut unmittelbar folgt und zwischen 1–2 Tage anhält. Am Ende jeden Tages schaltet
die Vorrichtung den Zyklustagzähler
weiter und bestimmt dann den Fruchtbarkeitszustand des Trägers. Dies
erfolgt durch Verwenden eines Software-Algorithmus zur Mustererkennung,
wie in 5 gezeigt. Der Algorithmus nimmt ein nicht-fruchtbares
Stadium für
Tage 1–4
an, und zeigt dies sowohl auf den Haupt- als auch den Ableseschirmen
an. Am Tag 5 beginnt die Vorrichtung nach dem Höchstwert in der Säure des
exokrinen Schweißes
(pH-Tiefpunkt) zu suchen. Sie tut dies durch Schauen auf den jüngsten pH-Ablesewert und
Bestimmen, ob dieser 0,3 pH-Einheiten
höher ist als
einer von den vorhergehenden zwei Tagen. Falls dies nicht zutrifft,
wird NF angezeigt und mit dem aktuellen Ablesewert gespeichert.
Falls dies zutrifft, dann schaut der Algorithmus zurück, um zu
sehen, ob einer der vorhergehenden zwei Tage der geringste pH in
4 Tagen war. Falls dies nicht zutrifft, wird NF angezeigt und gespeichert.
Falls dies zutrifft, ist der Säurehöchstwert
vorüber
und dies ist der erste fruchtbare Tag. Ein Fruchtbarzeichen „FT" wird dann angezeigt
und mit dieser Ablesung und den drei Tagen danach gespeichert. Am
5ten Tag schaut der Algorithmus erneut zurück, um zu bestimmen, ob der hohe
pH-Höchstwert
(römische
Ziffer II in 3) aufgetreten ist. Er bestimmt,
ob der aktuelle Ablesewert geringer als der höchste pH-Ablesewert in den
letzten drei Tagen ist. Falls dies nicht zutrifft, ist der Höchstwert
höchstwahrscheinlich
der aktuelle Ablesewert und daher wird ein weiteres „FI" zugefügt. Falls
dies zutrifft, ist der Höchstwert
vorüber
und dies ist der Tag des LH Anstiegs. Also wird ein „Ov" angezeigt und mit
dem Ablesewert gespeichert. Am folgenden Tag wird ein letztes „FT" angezeigt, gefolgt von
einem „NF" an allen Tagen bis
zum Ende des Zyklus. Dieser Algorithmus ist daher dynamisch, in
dem er den minimalen fruchtbaren Zeitraum verlängern kann, falls die Zeit
zwischen dem Säurehöchstwert und
hohem pH-Höchstwert
länger
als erwartet ist.
-
Zu
jeder Zeit im Zyklus kann der Anwender den Fruchtbarkeitszustand
und die Ablesewerte für jeden
Zyklustag ansehen. Dies wird durchgeführt durch Aufrufen des Ableseschirms
durch gleichzeitiges Drücken
von Schaltflächen 2 und 3,
und dann Weiterstellen des Zykluszählers durch gleichzeitiges Drücken von
Schaltflächen 3 und 4 bis
der gewünschte
Zyklustag erscheint. Beim Zurückkehren zum
Hauptschirm wird automatisch der aktuelle Zyklustag angezeigt.
-
Die
pH-erfassende Kombinationselektrode besteht aus einer pH-erfassenden
Elektrode 8, bestehend aus einer pH-anzeigenden Elektrode 10 und einer
Referenzelektrode 9, die von einem Gehäuse auf der gleichen Ebene
gehalten werden, gezeigt in 2. Die Erfassungselektrode 14 kann
jede beliebige Elektrode sein, die in der Lage ist, einen variablen pH
in ein elektronisches Signal umzuwandeln, wie eine Glashüllenelektrode,
eine Elektrode mit ionophorer Membran, eine Kationaustauscherelektrode usw.
Vorteilhafterweise ist die Elektrode in einer Weise gebaut, dass
sie wenig Wartung, wie Auffüllen
mit Flüssigkeit
und Kalibrieren, erfordert, und sie sollte wirksam unter spärlichen
Wasserbedingungen arbeiten. Dies kann erreicht werden durch Verwenden
einer Erfassungselektrode mit geringen Wassergehalt, oder einer
Festkörper-Membran-Erfassungselektrode
mit einem Drift, vorzugsweise nicht höher als 1 mV/Tag. Eine Festkörper-Elektrode
kann für
die Zwecke dieser Anmeldung als eine definiert werden, die keine
oder nur wenig Fülllösung oder
vorherige Hydratation enthält.
Ein Beispiel für
mögliche
Konstruktionen einer solchen Elektrode wird wie folgt beschrieben.
- a) Eine Elektrode, ähnlich zu der, die in Banks
et al., US Patent Nr. 4,814,060 beschrieben wird, bestehend aus
einem Gehäuse,
einem Silber/Silberchlorid-Draht, einer inneren Fülllösung aus
- i) 80–90%
Formamid
- ii) 10–20%
H2O
- iii) 0,001–0,1
M NaCl
- iv) gesättigtem
AgNO3
- v) Polyvinylalkohol zum Gelbilden
- vi) einem hygroskopischen Agenz
und einer H+-sensitiven,
ionophoren Membran, die das offene Ende des Gehäuses bedeckt, umfassend
- i) 1% ETH1907 Ionophor
- ii) 1% Kalium-Tetrakis(p-chlorphenyl)borat
- iii) 30% Polyvinylchlorid (PVC)
- iv) 68% Dioctylsebecat als Weichmacher als Alternative
- b) Eine Elektrode, ähnlich
zu der, die in Ushizawa et al. US Patent # 4,582,589 beschrieben
wurde, umfassend ein Platin- oder Kohlenstoffsubstrat, isoliert
auf allen bis auf eine Seite, wobei die offene Seite eine Oberfläche aufweist,
die mit einem pH-sensitiven
Polymer, wie 1-Aminopyridin und Pyridin, durch elektrochemische
Oxidationspolymerisierung beschichtet ist.
- c) Eine Elektrode, ähnlich
zu der, die in Yamaguchi et al. US Patentanmeldung # 5,133,856 beschrieben
wurde, umfassend eine ETH1907 ionophore Membran, die ein Elektrodenelement
aus Graphit bedeckt, auf dem ein reversibler Redox-Polymerfilm aufgebracht
wurde.
Die Referenzelektrode, die die Erfassungselektrode begleiten
soll, kann ebenfalls von jeder beliebigen Standardkonstruktion sein,
wie eine Referenzelektrode mit Quecksilber (I)-chlorid, Silber/Silberchlorid
Referenz usw. erfordert aber vorzugsweise keine Füllung mit
inneren Lösungen und
ist stabil im Hinblick auf Störionen
und Austrockenen. Beispiele für
solche Elektroden schließen ein:
- d) Eine Elektrode, ähnlich
der von Murray et al. US Patent # 4,653,499, umfassend eine nicht-wässrige Festkörperelektrode,
die aus einem Silber/Silberchlorid-Draht besteht, der mit einer
trockenen Schicht aus kristallinem KCl beschichtet und mit einer
Membran aus Celluloseacetat bedeckt ist.
- e) Eine Elektrode, ähnlich
der von Banks et al. oben, aber mit einer Membran aus Celluloseacetat-Butyrat
anstelle einer ionophoren Membran.
-
Eine
pH-sensitive, ionophore nicht-Festkörpermembran kann mit einer
Referenzelektrode mit Quecksilber (I)-chlorid verwendet werden,
solange Vorkehrungen getroffen werden, um zu verhindern, dass die
Elektroden austrocknen.
-
Ein
Beispiel für
diesen Aufbau wird in Beispiel 1 beschrieben.
-
Beispiel 1
-
Eine
pH-erfassende, ionophore Membran wurde hergestellt, durch Ansetzen
einer Lösung
aus 167 mg Polyvinylchlorid (PVC), 385 mg Dioctylsebecat, 6 mg Kalium-Tetrakis(p-chlorphenyl)borat
und 6 mg ETH1907 Ionophor in 4 ml Tetrahydrofuran (THF). Diese Lösung wurde
in eine Petrischale mit 4 cm Durchmesser gegossen, und nach Abdampfen wurde
die sich ergebende Membran auf 1,5 cm im Durchmesser geschnitten
und auf das Ende eines PVC-Rohrs geklebt, unter Verwendung einer
gesättigten
Lösung
von PVC in THF. Sobald es trocken war, wurde dieses Rohr mit einer
gesättigten
KCl-Lösung
gefüllt,
und eine Silber/Silberchlorid-Elektrode wurde in die Lösung eingesetzt.
Das Rohr wurde dann über
eine Verschraubung verschlossen und eine Leitung an dem Draht durch
ein Loch in der Oberseite angebracht. Für diese Elektrode wurde gefunden,
dass sie eine Potenzialänderung
von ungefähr
56 mV/pH Teilstrich aufweist, und sie war im Bereich von pH 4 bis
7 linear. Diese Elektrode wurde zusammen mit einer Standard-Referenzelektrode
mit Quecksilber (I)-chlorid verwendet, um den pH des Hautschweißes von
mehreren Frauen zu messen, durch Platzieren der beiden Elektroden,
innerhalb von 1 cm Abstand zueinander, auf entweder der Oberfläche der
Handfläche,
der Oberfläche
des oberen Handgelenks oder der Oberfläche des unteren Handgelenks.
Die Potenzialänderung
zwischen der Erfassungselektrode und der Sonde wurde unter Verwendung
eines CA 3240 cmos Funktionsverstärkers verstärkt und der kalibrierte Wert
wurde auf einem LCD-Schirm unter Verwendung eines 7106 LCD Steuergeräts angezeigt.
Die Erfassungselektrode wurde vor jeder Ablesung unter Verwendung
von Standard pH-Pufferlösungen
kalibriert. Die Ablesewerte von den drei Stellen jeder Frau wurden
für den Tag
gemittelt, und Ablesungen wurden fast jeden Tag während ihres
Menstruationszyklus vorgenommen. Die pH-Ablesewerte für sechs
Menstruationszyklen von 4 Frauen werden in 4 gezeigt.
Wie man in der Figur sehen kann, gab es bei allen getesteten Frauen
eine signifikante Ansäuerung
von durchschnittlich 0,4 pH-Einheiten, ungefähr 5,5 Tage (Std. Abw. = +/–0,4 Tage)
vor ihrem LH-Höchstwert,
gemessen unter Verwendung von Standardtests für LH im Urin. Diese Ansäuerung wurde
in allen Fällen
von einer signifikanten Alkalisierung von durchschnittlich 0,7 pH-Einheiten gefolgt,
die 1,7 Tage (Std. Abw. = +/–0,79
Tage) vor dem LH-Höchstwert
ihren Höchststand
erreichte und die mit dem erwarteten Höchstwert des Gesamtestrogens
im Blut gut übereinstimmt.
Eine zweite schnelle Ansäuerung
von durchschnittlich 0,4 pH-Einheiten
trat zum ungefähren
Zeitpunkt der Ovulation auf, ein Plateau durchschnittlich 13 Stunden
(Std. Abw. = +/–5,4
Stunden) nach dem Höchstwert
von LH im Urin erreichend.
-
Es
versteht sich, dass, obwohl verschiedene Merkmale der Erfindung
bezüglich
der einen oder anderen Ausführungsform
der Erfindung beschrieben wurden, die verschiedenen Merkmale und
Ausführungsformen
der Erfindung miteinander kombiniert werden können, oder in Verbindung mit
anderen Merkmalen und Ausführungsformen
der Erfindung, die hierin beschrieben und gezeigt werden, verwendet
werden können.
-
Obwohl
diese Offenbarung bestimmte bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
beschrieben und gezeigt hat, versteht es sich, dass die Erfindung nicht
auf diese einzelnen Ausführungsformen
beschränkt
ist.