-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Aminopeptidaseaktivität zeigendes
Enzym, ein Verfahren zur Herstellung des Enzyms, eine Enzymzubereitung,
die das Aminopeptidaseaktivität
zeigende Enzym enthält, und
die Verwendung des Enzyms für
verschiedene industrielle Zwecke.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Proteinhydrolysate
werden in zahlreichen Nahrungsmittelprodukten verwendet. Traditionell
wurden Proteinhydrolysate durch Säurehydrolyse hergestellt, jedoch
wird heute enzymatische Hydrolyse als attraktive Alternative betrachtet.
-
Eines
der Hauptprobleme der Proteinhydrolysate ist, dass sie oft bitter
schmecken. Unter Verwendung z. B. von an hydrophoben L-Aminosäuren reichem
Sojaprotein oder Casein als die Proteinquelle, neigt das Proteinhydrolysat
dazu, einen bitteren Geschmack aufzuweisen. Im Allgemeinen wird
angenommen, dass das, ob der Geschmack von Proteinen bitter ist
oder nicht, von der mittleren Hydrophobizität der L-Aminosäurereste wie
Valin, Leucin, Isoleucin, Phenylalanin, Tyrosin und Tryptophan abhängt.
-
Eine
gewaltige Anzahl an Peptidaseaktivität zeigenden Enzymen können enzymatische
Hydrolyse bei pflanzlichen, hefeartigen und/oder tierischen Proteinen
verrichten, was zu hoch nahrhaften Hydrolysaten führt, die
als Nahrungsmittelzu sätze
in Produkten wie Suppen, Soßen,
Bratensoßen,
Pasten, Tofu, Bouillon, Gemüse,
Babynahrung, Snacks, Fertiggerichte usw. nützlich sind.
-
Peptidasen
-
Alle
Peptidasen oder Proteasen sind Hydrolasen, die so auf Proteine oder
ihre Teilhydrolysate wirken, dass die Peptidbindung gespalten wird.
-
EP 427,385 (The Japanese
R & D Association)
offenbart ein genomisches Gen, das eine alkalische Protease kodiert,
die von Gelbschimmelpilzen wie Aspergillus oryzae abgeleitet ist.
-
JP-0-2002374
und JP-0-2002375 (Shokuhin) beschreiben eine alkalische Protease,
die von Aspergillus oryzae abgeleitet sind, zur Verwendung in Medizin,
Nahrungsmitteln und Detergentien.
-
SU-891777
(Khark) betrifft eine Mikrobenprotease von Aspergillus oryzae, die
in Nahrungsmitteln, Medizin usw. verwendet werden kann.
-
JP-5-4035283
(Ajinomoto KK) offenbart eine Zubereitung von Endopeptidaseaktivität zeigenden
Enzymen z. B. von Aspergillus oryzae, die Proteine fast vollständig hydrolysieren
können.
-
WO
94/25580 (Novo Nordisk A/S) beschreibt ein Verfahren zum Hydrolysieren
von pflanzlichem oder tierischem Protein durch Inkubieren mit einer
proteolytischen Enzymzubereitung, die von einem Stamm von Aspergillus
oryzae abgeleitet ist.
-
Aminopeptidasen
-
Eine
Untergruppe von Peptidasen (Proteasen) wird Aminopeptidasen genannt
und ist unter der Enzymklassifizierungsnummer E. C. 3.4.11 (Aminopeptidasen)
gemäß den Recommendations
(1992) of the International Union of Biochemistry and Molecular
Biology (IUBMB) klassifiziert.
-
Aminopeptidasen
können
einen oder mehrere Amino-terminale Reste von Polypeptiden entfernen.
-
JP-7-5034631
(Noda) offenbart eine Leucinaminopeptidase, die von einem Aspergillus
oryzae einschließenden
Koji-Gelbschimmelpilz abgeleitet ist.
-
JP-7-4021798
(Zaidan Hojin Noda Sangyo) beschreibt die Herstellung von Miso durch
Zugabe einer Leucinaminopeptidase-II-Zubereitung durch Züchten einer
Anzahl von den Stamm 460 und den Stamm IAM 2616 von Aspergillus
oryzae einschließenden
Schimmelpilzen.
-
Van
Heeke et al., Bioch. Biophys. Acta, (1992), 1131, 337–340, offenbarten
das Klonen einer Aminopeptidase mit 30 kDa aus dem Bakterium Vibrio
proteolyticus, das bei der American Type Culture Collection unter
der ATCC Nr. 15338 hinterlegt ist.
-
Vom
Aspergillus oryzae 460 ist bekannt, dass er eine Anzahl an Leucinaminopeptidasen
erzeugt. Das Molekulargewicht von dreien davon wurde durch Gelfiltration
als 26.500, 56.000 bzw. 61.000 bestimmt (Nakada et al., Agr. Biol.
Chem, (1972), 37(4), 757–765;
Nakada et al., Agr. Biol. Chem, (1972), 37(4), 767–774; Nakada
et al., Agr. Biol. Chem, (1972), 37(4), 775–782). Der Stamm 460 von Aspergillus
oryzae ist bei der American Type Culture Collection als A. oryzae
(ATTC Nr. 20386) hinterlegt.
-
Reduzierung von bitterem
Geschmack von Proteinhydrolysaten
-
EP 65,663 und
EP 325,986 (Miles Inc.) betreffen die
enzymatische Hydrolyse von Proteinen unter Verwendung eines Gemischs
aus Enzymen, das von Aspergillus oryzae abgeleitete Proteasen enthält. Das
erhaltene Proteinhydrolysat weist einen faden, nicht bitteren Geschmack
auf.
-
JP-4-7029577
(Asahi Electro-chemical Co.) betrifft eine von Aspergillus oryzae
abgeleitete Protease, die bei Zersetzung des Proteins keinen bitteren
Bestandteil erzeugt.
-
Matsuoka,
H. et al., Agr. Food. Chem., 39(8), 1991, 1392–1395 offenbaren die Reinigung
einer extrazellulären
Aminopeptidase aus Penicillium caseicolum.
-
WO-A-9426882
beschreibt die Reinigung einer Aminopeptidase aus Propionibacterium
shermani.
-
Das
Fachgebiet offenbart eine Unmenge an Peptidase, Aminopeptidase und
andere Enzymaktivitäten zeigenden
Enzymen. Die Enzyme können
von einer Anzahl an Mikroorganismen, einschließlich der Pilzspezies Aspergillus
oryzae abgeleitet werden.
-
Im
Allgemeinen umfassen zur Herstellung von Proteasehydrolysaten ohne
einen bitteren Geschmack nützliche
Produkte ein Gemisch aus Peptidase- und Aminopeptidaseaktivitäten.
-
Es
wäre deshalb
wünschenswert,
ein Einkomponenten-Enzym (d. h. im Wesentlichen ohne jegliche Nebenaktivität) bereitstellen
zu können,
das nur eine Aktivität
zeigt, die zur Reduzierung der Bitterkeit von in Nahrungsmittelprodukten
verwendeten Proteinhydrolysaten nützlich ist.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
-
1 zeigt
das Ergebnis einer SDS-PAGE-Analyse eines Überstands aus dem Transformanten,
der Aminopeptidase mit 35 kDA von Aspergillus oryzae A01568 erzeugt.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Aktivität zeigendes Einkomponenten-Enzym
bereitzustellen, das insbesondere zur Herstellung von verbesserten
Brotprodukten und zur Herstellung von Proteinen und/oder Proteinhydrolysaten
ohne bitteren Geschmack für
Nahrungsmittel nützlich
ist.
-
Die
Erfinder hatten überraschenden
Erfolg beim Isolieren einer DNA-Sequenz, die ein Aminopeptidaseaktivität zeigendes
Enzym kodiert, das vorteilhaft zum Verbessern des Geschmacks, der
Krustenfarbe, der Krümelstruktur
und der Teigklebrigkeit von gebackenen Produkten verwendet werden
kann. Ferner ist das neue Enzym zur Herstellung eines Proteins oder
von Proteinhydrolysaten ohne bitteren Geschmack nützlich.
-
Die
Aminopeptidase kodierende vollständige
DNA-Sequenz ermöglicht
es, Einkomponenten-Aminopeptidasen herzustellen.
-
Die
in SEQ ID Nr. 1 dargestellte vollständige DNA-Sequenz, welche die
Aminopeptidase der Erfindung kodiert, wurde, eingeschlossen in einem
Plasmid, zu dem Bakterienstamm Escheria coli DSM Nr. 9965 transformiert.
Dies wird weiter nachstehend beschrieben.
-
Durch
eine Datenbank-Abgleichssuche wurde gefunden, dass die in SEQ ID
Nr. 1 dargestellte DNA-Sequenz neu ist. Der höchste Grad an Ähnlichkeit
und Identität mit
der vorstehend erwähnten
Aminopeptidase mit 30 kDa von dem Bakterium Vibrio proteolyticus
(ATCC Nr. 15338) wurde als 53% bzw. 32% befunden.
-
Die
Erfinder charakterisierten die Vorstufenform der aus einem Sekretionssignal
bestehenden Aminopeptidase und der Aminopeptidase mit 35 kDa. Das
Molekulargewicht (MW) der Vorstufenform
wurde als 41 kDa berechnet und der isoelektrische Punkt (pI) wurde
als etwa 4,9 geschätzt.
Ferner wurde die Aminosäurezusammensetzung
der Aminopeptidase wie in Tabelle 1 dargestellt geschätzt.
-
-
-
Die
abgeleitete vollständige
Vorstufenform der Aminosäuresequenz
des Enzyms mit 35 kDa ist in SEQ ID Nr. 2 dargestellt.
-
Demzufolge
betrifft der erste Aspekt der Erfindung ein Aminopeptidaseaktivität zeigendes
Enzym, das von einem pilzartigen Mikroorganismus abgeleitet ist,
wobei das Enzym eine oder mehrere der in SEQ ID Nr. 6, SEQ ID Nr.
7, SEQ ID Nr. 8, SEQ ID Nr. 9, SEQ ID Nr. 10 oder SEQ ID Nr. 11
dargestellten Teilaminosäuresequenzen
umfasst.
-
Eine
Massenspektrometrie zeigte, dass die mittlere Masse der rekombinanten
Aminopeptidase im Bereich von 33 kDa bis 35 kDa liegt. Der isoelektrische
Punkt (pI) des Enzyms wurde als etwa 4,9 bestimmt.
-
Der
isoelektrische Punkt, pI, ist als der pH-Wert definiert, bei welchem
der Enzymmolekülkomplex
(gegebenenfalls mit gebundenen Metall- oder anderen Ionen) neutral,
d. h. die Summe von elektrostatischen Ladungen (elektrostatische
Netzladung, NEC) am Komplex gleich Null ist. In dieser Summe muss
natürlich
eine Erwägung
der positiven oder negativen Natur der elektrostatischen Ladung
berücksichtigt
werden.
-
Im
Folgenden werden die Begriffe „Aminopeptidase
mit 35 kDa" und „das Aminopeptidaseaktivität zeigende
Enzym" abwechselnd
für das
Einkomponenten-Enzym
der vorliegenden Erfindung verwendet.
-
Das
Aminopeptidaseaktivität
zeigende Enzym der Erfindung kann von einer Anzahl von Mikroorganismen
abgeleitet werden. Die Erfinder isolierten die Ami nopeptidase der
Erfindung von dem Fadenpilz Aspergillus oryzae A01568, der ein bei
der American Type Culture Collection als Aspergillus oryzae 460
hinterlegter (FERM-P Nr. 1149, ATCC Nr. 20386) und ferner in US-Patent
Nr. 3,914,436 beschriebener Stamm ist.
-
Das
Aminopeptidaseaktivität
zeigende Enzym der Erfindung umfasst mindestens eine der in SEQ
ID Nr. 6, 7, 8, 9 bzw. 10 dargestellten Teilaminosäuresequenzen.
SEQ ID Nr. 11 ist ein Peptid (5), das die N-terminale Sequenz überdeckt
und erweitert.
-
Im
zweiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein DNA-Konstrukt,
das eine DNA-Sequenz umfasst, die ein Aminopeptidaseaktivität zeigende
Enzym kodiert, wobei die DNA-Sequenz
- a) den
Aminopeptidase kodierenden Teil der in SEQ ID Nr. 1 dargestellten
DNA-Sequenz oder die eine Aminopeptidase kodierende DNA-Sequenz,
die von E. coli DSM9965 erhältlich
ist, oder
- b) ein Analogon der in a) definierten DNA-Sequenz, die
- i) über
die gesamte Länge
zu 70% identisch ist mit der in SEQ ID Nr. 1 dargestellten DNA-Sequenz
oder der eine Aminopeptidase kodierenden DNA-Sequenz, die von Escheria
coli DSM 9965 erhältlich
ist, oder
- ii) ein Polypeptid kodiert, das zu 70% identisch ist mit dem
Peptid, das durch eine DNA-Sequenz kodiert wird, die die in SEQ
ID Nr. 1 dargestellte DNA-Sequenz oder die eine Aminopeptidase kodierende
DNA-Sequenz, die
von E. coli DSM9965 erhältlich
ist, umfasst,
umfasst.
-
Im
vorliegenden Kontext soll das „Analogon" der in SEQ ID Nr.
1 dargestellten DNA-Sequenz und/oder der eine Aminopeptidase kodierende
DNA-Sequenz, die von E. coli DSM9965 erhältlich ist, eine beliebige DNA-Sequenz
anzeigen, die ein Aminopeptidaseaktivität zeigendes Enzym kodiert,
das mindestens eine der Eigenschaften i)–iv) aufweist.
-
Das
DNA-Sequenz Analogon
- – kann von einem anderen oder
verwandten (z. B. demselben) Organismus isoliert werden, der das
Aminopeptidaseaktivität
zeigende Enzym auf der Basis einer beliebigen in SEQ ID Nr. 3–5 dargestellten
DNA-Sequenzen, z. B. unter Verwendung der hier beschriebenen Verfahren
erzeugt, und folglich eine Allel- oder Spezies-Variante der die
hier dargestellten DNA-Sequenzen umfassenden DNA-Sequenz sein,
- – kann
auf der Basis einer beliebigen der in SEQ ID Nr. 3–5 dargestellten
DNA-Sequenzen z. B. durch Einbringen von Nukleotidsubstitutionen,
die sich zu keiner anderen Aminosäuresequenz der durch die DNA-Sequenz
kodierte Aminopeptidase erweitert, jedoch dem Kodongebrauch des
für die
Erzeugung des Enzyms beabsichtigten Wirtsorganismus entspricht,
oder durch Einbringen von Nukleotidsubstitutionen, die sich zu einer
anderen Aminosäuresequenz
erweitern können,
konstruiert sein. Jedoch sind die Aminosäureänderungen des letzteren Falls
vorzugsweise von minderer Natur, d. h. bewahrende Aminosäuresubstitutionen,
welche die Faltung oder Aktivität
des Polypeptids nicht bemerkenswert beeinflussen, kleine Deletionen,
die typischerweise aus einer bis 30 Aminosäuren bestehen; kleine Amino-
oder Carboxyl-terminale Erweiterungen wie ein Amino-terminaler Methioninrest,
ein kleines Linker-Peptid mit etwa 20–25 Resten, oder eine kleine
Erweiterung, welche die Reinigung erleichtert, wie ein Polyhistidinteil,
ein antigenes Epitop oder eine Bindungsdomäne. Siehe im Allgemeinen Ford
et al., (1991), Protein Expression and Purification 2, 95–107. Beispiele
für bewahrende
Substitutionen liegen innerhalb der Gruppe von basischen Aminosäuren (wie
Arginin, Lysin, Histidin), sauren Aminosäuren (wie Glutaminsäure und
Aspartamsäure),
polaren Aminosäuren
(wie Glutamin und Asparagin), hydropho ben Aminosäuren (wie Leucin, Isoleucin,
Valin), aromatischen Aminosäuren
(wie Phenylalanin, Tryptophan, Tyrosin) und kleinen Aminosäuren (wie
Glycin, Alanin, Serin, Threonin, Methionin).
-
Es
ist dem Fachmann klar, dass solche Substitutionen außerhalb
den Bereichen durchgeführt
werden können,
die für
die Funktion des Moleküls
entscheidend sind und noch zu einem aktiven Enzym führen. Aminosäuren, die
für die
Aktivität
des durch das DNA-Konstrukt der Erfindung kodierte Polypeptid wichtig
sind und sich deshalb vorzugsweise keiner Substitution unterziehen,
können
gemäß den auf
dem Fachgebiet bekannten Verfahren wie stellengerichtete Mutagenese
oder Alanin-Scanning-Mutagenese (Cunningham and Wells, (1989), Science
244, 1081–1085)
identifiziert werden. In letzterer Technik werden in jeden Rest
im Molekül
Mutationen eingebracht und die erhaltenen Mutant-Moleküle auf biologische
(d. h. aminopeptidolytische) Aktivität getestet, um Aminosäurereste
zu identifizieren, die für
die Aktivität
des Moleküls
entscheidend sind. Stellen von Substrat-Enzym-Wechselwirkung können auch durch Kristallstrukturanalyse,
wie bestimmt durch solche Techniken wie Kernresonanz, Kristallographie
oder Photoaffinitäts-Markieren bestimmt
werden. Siehe zum Beispiel de Vos et al. (1992), Science 255, 306–312; Smith
et al., (1992), J. Mol. Biol., 224, 899–904; Wlodaver et al., (1992),
FEBS Lett., 309, 59–64.
-
Es
ist klar, dass die in SEQ ID Nr. 3–5 dargestellten DNA-Sequenzen
Sequenzen sind, die zum Isolieren der gesamten die Aminopeptidase
kodierenden DNA-Sequenz,
z. B. der in SEQ ID Nr. 1 dargestellten DNA-Sequenz und/oder der
DNA-Sequenz, die in den hinterlegten Stamm Escheria coli DSM 9965
transformiert wurde, verwendet werden. Der Begriff „Analogon" soll die gesamte
DNA-Sequenz einschließen, die
eine oder mehrere der in SEQ ID Nr. 3–5 dargestellten Teilsequenzen
oder Teile davon umfasst. Die Aminosäuresequenz (wie aus der in
SEQ ID Nr. 1 dargestellten DNA-Sequenz abgeleitet) ist in SEQ ID
Nr. 2 dargestellt.
-
Die
vorstehend in i) besprochene Homologie wird als der Identitätsgrad zwischen
den beiden Sequenzen bestimmt, die eine Ableitung der ersten Sequenz
von der zweiten anzeigen. Die Homologie kann geeigneterweise mittels
auf dem Fachgebiet bekannten Computerprogrammen wie GAP, das im
GCG-Programmpaket (Needleman, S. B. und Wunsch, C. D., (1970), Journal
of Molecular Biology, 48, Seite 443–453) bereitgestellt ist, geeignet
bestimmt werden. Unter Verwendung von GAP mit den folgenden Einstellungen
zum DNA-Sequenzvergleich: GAP-Bildungsnachteil
5,0 und GAP-Erweiterungsnachteil 0,3 zeigt der kodierende Bereich
der DNA-Sequenz einen Identitätsgrad
von vorzugsweise mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 80%, speziell
mindestens 90%, mit dem Kodierungsbereich der in SEQ ID Nr. 1 dargestellten
DNA-Sequenz oder der von dem Plasmid in E. coli DSM 9965 erhältlichen
DNA-Sequenz.
-
Eine
Hybridisierung soll anzeigen, dass die analoge DNA-Sequenz unter
bestimmten spezifizierten Bedingungen, die nachstehend im Detail
im Abschnitt „Materialien
und Verfahren" beschrieben
sind, zu derselben Sonde wie die Aminopeptidase kodierende DNA-Sequenz
hybridisiert.
-
Gewöhnlich ist
die analoge DNA-Sequenz mit der DNA-Sequenz hoch analog wie mindestens
zu 70% homolog zu der in SEQ ID Nr. 1 dargestellten DNA-Sequenz oder der
eine Aminopeptidase kodierenden DNA-Sequenz, die von E. coli DSM9965
erhältlich
ist, wie mindestens 75%, mindestens 80%, mindestens 85%, mindestens
90% oder sogar mindestens 95% homolog zu der DNA-Sequenz.
-
Die
vorstehend in ii) besprochene Homologie wird als der Identitätsgrad zwischen
den beiden Sequenzen bestimmt, die eine Ableitung der ersten Sequenz
von der zweiten Sequenz anzeigen. Die Homologie kann geeigneterweise
mittels auf dem Fachgebiet bekannten Computerprogrammen wie GAP,
das im GCG-Programmpaket
(Needleman, S. B. und Wunsch, C. D., (1970), Journal of Molecular
Biology, 48, Seite 443–453) bereitgestellt
ist, geeignet bestimmt werden.
-
Unter
Verwendung von GAP mit den folgenden Einstellungen für DNA-Sequenzvergleich:
GAP-Bildungsnachteil 5,0 und GAP-Erweiterungsnachteil 0,3 zeigt
der kodierende Bereich der DNA-Sequenz einen Identitätsgrad von
mindestens 70%, vorzugsweise mindestens 80%, speziell mindestens
90%, mit dem Kodierungsbereich der in SEQ ID Nr. 1 dargestellten
DNA-Sequenz oder der von dem Plasmid in E. coli DSM 9965 erhältlichen
DNA-Sequenz.
-
Der
Begriff „abgeleitet
von" soll nicht
nur eine durch den Stamm A01568 erzeugte Aminopeptidase, sondern
auch eine Aminopeptidase, die durch eine DNA-Sequenz kodiert wurde, die von dem Stamm
A01568 isoliert und in einem mit der DNA-Sequenz transformierten
Wirtsorganismus erzeugt wurde, anzeigen. Die immunologische Reaktivität kann durch
das nachstehend in im Abschnitt „Materialien und Verfahren" beschriebene Verfahren
bestimmt werden.
-
In
weiteren Aspekten betrifft die Erfindung einen Expressionsvektor,
der ein DNA-Konstrukt der Erfindung beinhaltet, eine Zelle, die
das DNA-Konstrukt oder den Expressionsvektor umfasst, und ein Verfahren
zur Herstellung eines Aminopeptidaseaktivität zeigenden Enzyms, wobei das
Verfahren das Züchten
der Zelle unter die Herstellung des Enzyms gewährenden Bedingungen und Gewinnen
des Enzyms aus der Kultur umfasst.
-
Es
ist auch eine Aufgabe der Erfindung, eine Enzymzubereitung bereitzustellen,
die mit der Aminopeptidase mit 35 kDa der Erfindung angereichert
ist.
-
Ferner
stellt die Erfindung eine Brot verbessernde oder Teig verbessernde
Zusammensetzung bereit, die ein Aminopeptidaseaktivität der Erfindung
zeigendes Enzym umfasst. Die Zusammensetzung kann mit anderen Enzymen
wie amylolytischen und herkömmlichen
Brot-Verbesserungsmitteln kombiniert werden.
-
In
noch einem anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung eines die Aminopeptidase mit 35 kDa der
Erfindung umfassenden gebackenen Produkts oder gefrorenen Teigs.
-
Schließlich betrifft
die Erfindung die Verwendung der Aminopeptidase mit 35 kDa der Erfindung.
Das Enzym der Erfindung oder eine ein solches Enzym umfassende Zusammensetzung
der Erfindung kann zum Verbessern des Geschmacks, der Krustenfarbe
und der Krümelstruktur
von gebackenen Produkten und zum Verbessern der Klebrigkeit von
gefrorenem Teig verwendet werden. Die Aminopeptidase der Erfindung
kann weiterhin vorteilhaft in Verbindung mit der Herstellung von
Proteinen und Proteinhydrolysaten ohne bitteren Geschmack und für eine Anzahl
von Zwecken einschließlich
Zersetzung oder Modifikation von proteinhaltigen Substanzen; Reinigen
von Kontaktlinsen, Herstellung von Nahrungsmitteln und Tierfutter
usw. verwendet werden.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Die
DNA-Sequenz der Erfindung, die ein Aminopeptidaseaktivität zeigendes
Enzym kodiert, kann durch ein allgemeines Verfahren isoliert werden,
das beinhaltet:
- – Klonen in geeigneten Vektoren
einer DNA-Genbank von Aspergillus oryzae
- – Transformieren
von geeigneten Hefewirtszellen mit den Vektoren
- – Züchten der
Wirtszellen unter geeigneten Bedingungen zum Exprimieren eines beliebigen
Enzyms von Interesse, das durch ein Klon in der DNA-Genbank kodiert
wurde,
- – Screenen
auf positive Klone durch Bestimmen von beliebiger Aminopeptidaseaktivität des durch
solche Klone hergestellten Enzyms und
- – Isolieren
der DNA, die ein Enzym aus solchen Klonen kodiert.
-
Das
allgemeine Verfahren ist ferner in WO 93/11249 offenbart, wobei
die Inhalte davon hier unter Bezugnahme eingebracht sind. Eine detailliertere
Beschreibung des Screening-Verfahrens ist nachstehend in Beispiel
3 angegeben.
-
Mikrobenquellen
-
Die
für die
Aminopeptidase der Erfindung kodierende DNA-Sequenz kann zum Beispiel
durch Screenen einer cDNA-Genbank des Donor-Organismus und Selektieren
auf die geeignete Enzymaktivität
(d. h. Aminopeptidaseaktivität
wie durch die Fähigkeit
des Enzyms zum Hydrolysieren von Leucin-7-amido-4-methylcoumarin) exprimierende
Klone isoliert werden. Die geeignete DNA-Sequenz kann dann aus dem Klon durch
Standardverfahren, z. B. wie in Beispiel 1 beschrieben isoliert
werden.
-
Der
Donor-Organismus kann ein Pilz des in US-Patent Nr. 3,914,436 beschriebenen
Aspergillus oryzae (ATCC Nr. 20386) sein.
-
Die
vollständige
DNA-Sequenz mit voller Länge,
welche die Aminopeptidase der Erfindung kodiert, wurde in einen
im Expressionsplasmid pYES 2,0 (Invitrogen) enthaltenen Stamm des
Bakteriums E. coli transformiert. Das Bakterium wurde von den Erfindern
gemäß dem Budapester
Vertrag der Internationalen Anerkennung zur Hinterlegung von Mikroorganismen
für Patentverfahrenszwecke
bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen
GmbH, Mascheroder Weg 1b, D-38124 Braunschweig, Deutschland, (DSM)
hinterlegt.
Hinterlegungsdatum: | 11.05.95 |
Hinterlegungsnummer: | NN49001 |
DSM-Bezeichnung: | E.
coli DSM Nr. 9965 |
-
Als
eine Internationale Hinterlegungsbehörde unter dem Budapester Vertrag,
bietet die Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen
GmbH Beständigkeit
der Hinterlegung gemäß den Regeln und
Verordnungen des Vertrags, siehe insbesondere Regel 9. Ein Zugang
zu den beiden Hinterlegungen wird während des Schwebens dieser
Patentanmeldung für
jemanden, der von dem Commisioner of the United States Patent and
Trademark Office bestimmt wurde unter der Bezeichnung 37 C. F. R.
Par. 1.14 und 35 U. S. C. Par. 122 verfügbar. Auch erfüllen die
vorstehend erwähnten
Hinterlegungen die Mikroorganismen betreffenden Erfordernisse der
Europäischen
Patentanmeldungen gemäß Regel
28 EPC.
-
Die
vorstehend erwähnte
Hinterlegung stellt eine im Wesentlichen reine Kultur der isolierten
Bakterien dar. Die Hinterlegung ist wie für ausländische Patentgesetze in Ländern verfügbar, in
welchen Duplikate der betreffenden Anmeldung oder ihre Nachkommenschaft
erteilt ist. Jedoch sollte klar sein, dass die Verfügbarkeit des
hinterlegten Stamms keine Erlaubnis zum Durchführen der betreffenden Erfindung
in Beeinträchtigung
der Patentrechte, die durch die Wirkung der Regierung bewilligt
sind, bilden.
-
Die
DNA-Sequenz, die das Aminopeptidase zeigende Enzym kodiert, kann
z. B. aus dem vorstehend erwähnten
hinterlegten Stamm durch Standardverfahren isoliert werden.
-
Es
ist zu erwarten, dass eine homologe das Enzym kodierende DNA-Sequenz,
d. h. ein analoge DNA-Sequenz von anderen Mikroorganismen erhältlich ist.
Zum Beispiel kann die DNA-Sequenz durch ähnliches Screenen einer cDNA-Genbank
von anderen Mikroorganismen, insbesondere eines Pilzes wie eines Stamms
von Aspergillus sp., insbesondere eines Stamms von A. aculeatus
oder A. niger oder eines Stamms von einem anderen Trichoderma sp.,
insbesondere eines Stamms von T. reesei, T. viride, T. longibrachiatum oder
T. koningii oder eines Stamms von einem Fusarium sp., insbesondere
eines Stamms von F. oxysporum oder eines Stamms von Humicola sp.
abgeleitet sein.
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann die DNA-Sequenz, die ein Aminopeptidaseakitvität zeigendes Enzym
kodiert, gemäß weithin
bekannten Verfahren günstigerweise
aus einer DNA von einer geeigneten Quelle wie eine beliebige der
vorstehend erwähnten
Organismen durch Verwendung von synthetischen Oligonukleotidsonden,
die auf der Basis einer hier offenbarten DNA-Sequenz hergestellt
sind, isoliert werden. Zum Beispiel kann eine geeignete Oligonukleotidsonde
auf der Basis einer beliebigen der in SEQ ID Nr. 3–5 dargestellten
Nukleotidsequenzen oder der in SEQ ID Nr. 2 dargestellten Aminosäuresequenzen
oder einer beliebigen geeigneten Sequenz davon hergestellt werden.
-
Die
DNA-Sequenz kann anschließend
in einen rekombinanten Expressionsvektor eingefügt werden. Dies kann ein beliebiger
Vektor sein, der günstigerweise
rekombinanten DNA-Verfahren unterzogen wurde, und die Wahl des Vektors
hängt oftmals
von der Wirtszelle ab, in welche er eingefügt wurde. Folglich kann der Vektor
ein autonom replizierender Vektor, d. h. ein Vektor, der als extrachromosomale
Einheit vorliegt, wobei die Replikation davon von der chromosomalen
Replikation unabhängig
ist, z. B. ein Plasmid sein. In einer anderen Ausführungsform
kann der Vektor einer sein, der beim Einfügen in eine Wirtszelle in das
Wirtszellengenom integriert und zusammen mit dem Chromosom oder
den Chromosomen, in welche er integriert wurde, repliziert ist.
-
Im
Vektor sollte die die Aminopeptidase kodierende DNA-Sequenz funktionsfähig mit
einer geeigneten Promoter- und Terminator-Sequenz verbunden sein.
Der Promoter kann eine beliebige DNA-Sequenz sein, die in der Wirtszelle
der Wahl transkriptionale Aktivität zeigt, und kann von Genen
abgeleitet sein, die Proteine entweder homolog oder heterolog für die Wirtszelle
kodieren. Die Verfahren, die zum Binden der Aminopeptidase kodierenden
DNA-Sequenzen verwendet werden, der Promoter bzw. der Terminator
und das Einfügen
dieser in geeignete Vektoren sind dem Fachmann weithin bekannt (vgl.
z. B. Sambrook et al., (1989), Molecular Cloning. A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor, NY).
-
Die
Wirtszelle, die mit der das Enzym der Erfindung kodierenden DNA-Sequenz
transformiert wird, ist vorzugsweise eine eukaryotische Zelle, insbesondere
eine Pilzzelle wie eine Hefe- oder Fadenpilzzelle. Insbesondere
kann die Zelle zu einer Spezies von Aspergillus, insbesondere Aspergillus
oryzae oder Aspergillus niger gehören. Pilzzellen können durch
ein Verfahren transformiert werden, das Protoplastbildung und Transformation
der Protoplasten, gefolgt von Regenerierung der Zellwand in einer
an sich bekannten Weise beinhaltet. Die Verwendung von Aspergillus
in einem Mikroorganismus ist in
EP
238 023 (Novo Nordisk A/S) beschrieben, wobei die Inhalte
davon hier unter Bezugnahme eingebracht sind. Die Wirtszelle kann
auch eine Hefezelle, z. B. ein Stamm von Saccharomyces, insbesondere
Saccharomyces cerevisiae, Saccharomyces kluyveri oder Saccharomyces
uvarum, ein Stamm von Schizosaccharomyces sp. wie Schizosaccharomyces
pombe, ein Stamm von Hansenula sp. Pichia sp., Yarrowia sp. wie
Yarrowia lipolytica oder Kluyveromyces sp. wie Kluyveromyces lactis
sein.
-
Ein Verfahren
zur Herstellung eines Enzyms der Erfindung
-
In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Enzyms, wobei eine geeignete
Wirtszelle mit einer das Enzym kodierenden DNA-Sequenz unter die
Herstellung des Enzyms gewährenden
Bedingungen gezüchtet
werden und das erhaltene Enzym aus der Kultur gewonnen wird.
-
Das
zum Züchten
der transformierten Wirtszellen verwendete Medium kann jedes beliebige
herkömmliche
Medium sein, das zum Wachsen der fraglichen Wirtszellen geeignet
ist. Die exprimierte Aminopeptidase kann günstigerweise im Kulturmedium
sekretiert werden und daraus durch weithin bekannte Verfahren, einschließlich Abtrennen
der Zellen von dem Medium durch Zentrifugation oder Filtration,
Ausfällen
von proteinhaltigen Bestandteilen des Mediums mittels eines Salzes
wie Ammoniumsulfat, gefolgt von chromatographischen Verfahren wie Ionenaustausch-Chromatographie,
Affinitätschromatographie
oder dergleichen gewonnen werden.
-
Enzymzubereitung
-
In
noch einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine
Enzymzubereitung, die zum Reduzieren der Bitterkeit von Proteinen
und/oder Proteinhydrolysaten für
Nahrungsmittel geeignet ist.
-
Die
mit einem Enzym der Erfindung angereicherte Enzymzubereitung kann
z. B. eine mehrere enzymatische Aktivitäten umfassende Enzymzubereitung
wie eine mehrere Enzyme zum Herstellen von Proteinhydrolysaten umfassende
Enzymzubereitung sein. Die anzureichernde Zubereitung kann Flavourzyme® (erhältlich von
Novo Nordisk A/S) sein. Flavourzyme® ist
ein von zur Hydrolyse von Proteinen entwickelter Protease/Peptidase-Komplex
sein, der von Aspergillus oryzae abgeleitet ist.
-
Abhängig von
der Verwendung, für
welche die Enzymzubereitung verwendet werden soll, kann die Aminopeptidase
der Erfindung mit einem anderen wie nachstehend erwähnten Enzym
kombiniert werden.
-
Im
vorliegenden Kontext soll der Begriff „angereichert" anzeigen, dass die
Aminopeptidaseaktivität
der Enzymzubereitung z. B. um einen Anreicherungsfaktor von mindestens
1,1, vorzugsweise zwischen 1,1 und 10, stärker bevorzugt zwischen 2 und
8, insbesondere zwischen 4 und 6, günstigerweise durch die Zugabe eines
durch das vorstehend beschriebene Verfahren angereicherten Enzyms
der Erfindung erhöht
wurde.
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann die mit einem Aminopeptidaseaktivität zeigenden Enzym angereicherte
Enzymzubereitung eine, die ein Enzym der Er findung als enzymatischen
Hauptbestandteil umfasst, z. B. eine Einkomponenten-Enzymzubereitung
sein.
-
Die
Enzymzubereitung kann gemäß auf dem
Fachgebiet bekannten Verfahren hergestellt werden und in Form einer
flüssigen
oder trockenen Zubereitung vorliegen. Zum Beispiel kann die Enzymzubereitung
in Form eines Granulats oder eines Mikrogranulats vorliegen. Das
in die Zubereitung einzuschließende
Enzym kann gemäß auf dem
Fachgebiet bekannten Verfahren stabilisiert werden.
-
In
einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung eine Brot verbessernde
oder eine Teig verbessernde Zusammensetzung, die eine Aminopeptidase
der Erfindung umfasst. Die Zusammensetzung kann ferner Enzyme umfassen,
die aus amylolytischen Enzymen wie α-Amylase, β-Amylase, maltogener α-Amylase,
Amyloglucosidase, säurestabiler
Amylase und 1,6-Pullulanase ausgewählt sind.
-
Solche
Enzyme sind von Novo Nordisk A/S als AMGTM (Amyloglucosidase),
erhältlich
von einem Stamm von Aspergillus niger, FungamylTM (Pilzamylase),
erhältlich
von einem Stamm von Aspergillus oryzae, NovamylTM (maltogene
Amylase), erhältlich
von einem Stamm von Bacillus stearothermophilus, erhältlich.
-
Die
Zusammensetzung der Erfindung kann auch eine oder mehrere zusätzliche
Enzyme umfassen. Beispiele für
solche Enzyme schließen
eine Zellulase, ein Hemizellulase, eine Pentosanase (die für die Teilhydrolyse
von die Ausdehnungsfähigkeit
des Teigs erhöhenden
Pentosanen nützlich
ist), eine Lipase (die zur Modifikation von im Teig oder in Teigbestandteilen
vorliegenden Lipiden zum Erweichen des Teiges nützlich ist), eine Peroxidase
(die zum Verbessern der Teigkonsistenz nützlich ist), eine Oxidase,
z. B. eine Glucoseoxidase, eine Laccase, eine Xylanase, eine Protease
(die zur Glutenabschwächung,
insbesondere bei Verwendung von Hartweizenteig nützlich ist) ein.
-
Die
anderen Enzymbestandteile sind vorzugsweise mikrobiellen Ursprungs
und können
durch herkömmliche
wie vorstehend beschriebene auf dem Fachgebiet verwandte Techniken
erhalten werden.
-
Das
(die) in der vorliegenden Erfindung zu verwendende(n) Enzym(e) kann
(können)
in jeder beliebigen zur fraglichen Verwendung geeigneten Form z.
B. in Form eines Trockenpulvers oder Granulats, insbesondere eines
nicht staubenden Granulats, einer Flüssigkeit, insbesondere einer
stabilisierten Flüssigkeit
oder eines geschützten
Enzyms vorliegen. Granulate können
z. B. wie in
US 4,106,991 und
US 4,661,452 (beide an Novo
Industri A/S) offenbart hergestellt werden und zusätzlich durch
auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren beschichtet sein. Flüssige Enzymzubereitungen
können
z. B durch Zugabe von nährstoffverträglichen
Stabilisatoren wie Zucker, eines Zuckeralkohols oder eines anderen
Polyols, von Milchsäure
oder einer anderen organischen Säure
gemäß etablierten
Verfahren stabilisiert werden. Geschützte Enzyme können gemäß dem in
EP 238,216 offenbarten Verfahren
hergestellt werden.
-
Normalerweise
ist es für
den Einschluss in Vorgemischen oder Mehl vorteilhaft, dass das (die)
Enzym(e) in Form eines Trockenprodukts, z. B. eines nichtstaubenden
Granulats vorliegt (vorliegen), wohingegen es (sie) für den Einschluss
zusammen mit einer Flüssigkeit
vorteilhaft in einer flüssigen
Form vorliegt (vorliegen).
-
Zusätzlich oder
alternativ zu anderen Enzymbestandteilen kann die Teig verbessernde
und/oder Brot verbessernde Zusammensetzung ein herkömmlich verwendetes
Backmittel, z. B. ein oder mehrere der folgenden Bestandteile umfassen:
Ein
Milchpulver (das die Krustenfarbe liefert), Gluten (zum Verbessern
der Gasretentionsleistung von schwachen Mehlen), einen Emulgator
(zum Verbessern von Teigausdehnungsfähigkeit und bis zu einem gewissen Grad
der Konsistenz des erhaltenen Brots), granuliertes Fett (zur Teigerweichung
und für
die Konsistenz von Brot), ein Oxidationsmittel (zugegeben zum Verstärken der
Glutenstruktur; z. B. Ascorbinsäure,
Kaliumbromat, Kaliumiodat oder Ammoniumpersulfat), eine Aminosäure (z.
B. Cystein), ein Zucker und Salz (z. B. Natriumchlorid, Calciumacetat,
Natriumsulfat oder Calciumsulfat, die zum Verfestigen des Teigs
dienen), Mehl oder Stärke.
Solche Bestandteile können
dem Teig gemäß einem
Verfahren der Erfindung direkt zugesetzt werden.
-
Beispiele
für geeignete
Emulgatoren sind Mono- oder Diglyceride, Diacetylweinsäureester
von Mono- oder Diglyceriden, Zuckerester von Fettsäuren, Polyglycerolester
von Fettsäuren,
Milchsäureester
von Monoglyceriden, Essigsäureester
von Monoglyceriden, Polyoxyethylenstearate, Phospholipide und Lecithin.
-
Die
Brot verbessernde und/oder Teig verbessernde Zusammensetzung der
Erfindung ist im Teig typischerweise in einer 0,01–5%, insbesondere
0,1–3%
entsprechenden Menge eingeschlossen.
-
Gemäß dem Verfahren
der Erfindung, in welchem ein Enzym mit Aminopeptidaseaktivität der Erfindung
gegebenenfalls in Kombination mit wie vorstehend beschriebenen anderen
Enzymen für
die Herstellung von Teig und/oder gebackenen Produkten verwendet
wird, kann (können)
das (die) Enzym(e) als solches dem Gemisch, aus welchem der Teig
hergestellt werden soll, oder einem beliebigen Zusatz, z. B. Mehl,
aus welchem der Teig hergestellt werden soll, zugesetzt werden.
In einer anderen Ausführungsform
kann (können) das
(die) Enzym(e) als Bestandteil einer wie vorstehend beschriebenen
Teig verbessernden und/oder Brot verbessernden Zusammensetzung entweder
dem Mehl oder anderen Teigzusätzen
oder direkt dem Gemisch, aus welchem der Teig hergestellt werden
soll, zugesetzt werden.
-
Die
Dosierung des (der) im Verfahren der vorliegenden Erfindung zu verwendenden
Enzyms (Enzyme) sollte auf die Natur und Zusammensetzung des fraglichen
Teils sowie auf die Natur des (der) zu verwendenden Enzyms (Enzyme)
angepasst sein. Gewöhnlich
wird die Enzymzubereitung in einer 0,01–1000 mg Enzym protein pro kg
Mehl, vorzugsweise 0,1–100
mg Enzymprotein pro kg Mehl, stärker
bevorzugt 0,1–10
mg Enzymprotein pro kg Mehl entsprechenden Menge zugesetzt.
-
In
Bezug auf Enzymaktivität
hängt die
geeignete Dosierung eines vorgegebenen Einkomponenten-Enzyms mit
Aminopeptidaseaktivität
gegebenenfalls in Kombination mit (einem) anderen Enzym(en) zum
Ausüben
einer gewünschten
Verbesserung der Mehl- oder Krustenfarbe eines gebackenen Produkts
von dem (den) Enzym(en) und dem (den) fraglichen Enzymsubstrat(en)
ab. Die optimale Dosierung kann abhängig von den Mehl- oder Hefearten
und den Backverfahren variieren. Der Fachmann kann eine geeignete
Enzymdosierungseinheit auf der Basis von auf dem Fachgebiet bekannten
Verfahren bestimmen.
-
Jedoch
wird erfindungsgemäß das Aminopeptidaseaktivität zeigende
Enzym in einer 30 bis 1000 LAPU, vorzugsweise 50 bis 500 LAPU, insbesondere
80 bis 300 LAPU wie etwa 100 LAPU pro kg Mehl entsprechenden Menge
zugesetzt. LAPU ist nachstehend definiert.
-
Amylolytische
Enzyme werden gewöhnlich
mit 1 bis 50 FAU pro kg Mehl zugesetzt. Ein FAU (Fungal α-Amylase
Unit; Pilz-α-Amylaseeinheit)
ist die Menge, die 5,26 g Stärke
(Merck, Amylum solubile Erg. B.6, BAch 9947275) pro Stunde unter
Verwendung eines Standardverfahrens zur Bestimmung von α-Amylase-Aktivität von Novo
Nordisk spaltet. Eine detaillierte Beschreibung des Analyseverfahrens
von Novo Nordisk (AF 216) ist auf Anfrage erhältlich.
-
Maltogene
Amylase wird gewöhnlich
mit 1 bis 1000 MANU pro kg Mehl (Maltogenic Amylase Novo Units)
zugesetzt. Ein MANU ist als die Enzymmenge definiert, die unter
Standardbedingungen in mikromol Maltotriose pro Minute hydrolysiert.
Das analytische Verfahren (AF 203) ist auf Anfrage erhältlich.
-
Sollen
ein oder mehrere zusätzliche
Enzymaktivitäten
gemäß dem Verfahren
der Erfindung zugesetzt werden, können diese Aktivitäten getrennt
oder zusammen mit dem Einkomponenten-Enzym mit Exopeptidaseaktivität gegebenenfalls
als Bestandteil(e) der Brot verbessernden und/oder Teig verbessernden
Zusammensetzung der Erfindung zugesetzt werden. Die anderen Enzymaktivitäten können beliebige
der vorstehend beschriebenen Enzyme sein und gemäß etablierter Backpraxis dosiert
werden.
-
Wie
vorstehend erwähnt
wird das Aminopeptidaseaktivität
zeigende Enzym gegebenenfalls in Kombination mit (einem) wie vorstehend
beschriebenen anderen Enzym(en) zu einem beliebigen Gemisch aus
Teigzusätzen,
dem Teig oder beliebigen der im Teig einzuschließenden Zusätzen zugesetzt, mit anderen
Worten kann (können)
das (die) Enzym(e) in einem beliebigen Schritt der Teigherstellung
und wie geeignet in einem, zwei oder mehreren Schritten zugesetzt
werden.
-
Die
Handhabung des Teigs und/oder Backens wird in beliebiger für den Teig
und/oder die fragliche Backprodukte geeigneten Weise durchgeführt, was
typischerweise die Schritte des Knetens des Teigs, Unterziehen des
Teigs einer oder mehreren Gärbehandlungen
und Backen des Produkts unter geeigneten Bedingungen, d. h. bei
einer geeigneten Temperatur und für eine ausreichende Zeitdauer
einschließt.
Zum Beispiel kann der Teig unter Verwendung eines Direktteigverfahrens
oder eines Sauerteigverfahrens, eines Teigverfahrens über Nacht,
eines Niedertemperatur- und Langzeitgärverfahrens, eines Gefrierteigverfahrens,
des Chorleywood-Bread-Verfahrens oder des Sponge-and-Dough-Verfahrens
hergestellt werden.
-
Der
durch das Verfahren der Erfindung hergestellte Teig und/oder das
durch das Verfahren der Erfindung hergestellte gebackene Produkt
basieren gewöhnlich
auf Weizenkleie oder -mehl, gegebenenfalls in Kombination mit anderen
Kleie- oder Mehlarten wie Maismehl, Roggenkleie, Roggenmehl, Hafermehl
oder -kleie, Sojamehl, Hirsekleie oder -mehl oder Kartoffelkleie
oder -mehl.
-
Im
vorliegenden Kontext soll der Begriff „gebackenes Produkt" ein beliebiges Produkt
einschließen, das
aus Teig entweder weichen oder knusprigen Charakters hergestellt
ist. Beispiele von gebackenen Produkten entweder weißen, hellen
oder dunklen Typs, die vorteilhafterweise durch die vorliegende
Erfindung hergestellt werden, sind Brot (insbesondere Weißmehl-,
Schrot- oder Roggenbrot), typischerweise in Form von Laiben oder
Rollen, französisches
Baguette, Pita-Brot, Taccos, Kuchen, Pfannkuchen, Biscuits, Knäckebrot
und dergleichen.
-
Der
Teig der Erfindung kann ein beliebiger der vorstehend erörterten
Typen und frisch oder gefroren sein.
-
Die
Zubereitung von gefrorenem Teig ist von K. Kulp und K. Lorenz in „Frozen
and Refridgerated Doughs and Batters" beschrieben. Unter Verwendung der Aminopeptidase
der Erfindung für
gefrorenen Teig sind der Geschmack, die Krustenfarbe und die Knusprigkeit
verbessert.
-
Aus
der vorstehenden Offenbarung ist klar, dass der Teig der Erfindung
gewöhnlich
ein Sauerteig oder dem Ansäuern
zu unterziehender Teig ist. Der Teig kann auf verschiedene Weise,
wie durch Zugabe von Natriumbicarbonat oder dergleichen oder durch
Zugabe eines Sauerteigs (Gärteig)
angesäuert
werden, jedoch ist es bevorzugt, dass der Teig durch Zugabe einer
geeigneten Hefekultur wie einer Kultur von Saccharomyces cerevisiae
(Backhefe) angesäuert
wird. Jede beliebige der im Handel erhältlichen Stämme von S. cerevisiae kann
eingesetzt werden.
-
Wie
vorstehend erwähnt,
betrifft die vorliegende Erfindung ferner ein Vorgemisch, z. B.
in Form einer Mehlzusammensetzung für Teig und/oder aus Teig hergestellte,
gebackene Produkte, wobei das Vorgemisch ein Aminopeptidaseaktivität zeigendes
Enzym der vorliegenden Erfindung und gegebenenfalls andere wie vorstehend
spezifizierte Enzyme umfasst. Das Vorgemisch kann durch Mischen
des (der) maßgeblichen
Enzyms (Enzyme) oder einer Brot verbessernden und/oder Teig verbessernden
Zusammensetzung der Erfindung, die das (die) Enzym(e) mit einem
geeigneten Träger
wie Mehl, Stärke,
einem Zucker oder einem Salz umfasst, hergestellt werden. Das Vorgemisch
kann andere Teig verbessernde und/oder Brot verbessernde Zusätze, z. B.
einen beliebigen der vorstehend erwähnten, Enzyme einschließenden Zusätze enthalten.
-
Verwendung der Aminopeptidase
mit 35 kDa der Erfindung
-
Verwendung
des Enzyms der Erfindung zur Herstellung von gebackenen Produkten
-
Das
Enzym oder eine Enzymzubereitung der Erfindung kann beim Backen,
z. B. zum Abschwächen der
Glutenbestandteile von Mehl zum Erweichen von so genanntem harten
Mehl verwendet werden.
-
Jedoch
wurde überraschend
gefunden, dass die Aminopeptidase der Erfindung das Netzwerk des Glutens
nicht zersetzt, was normalerweise bei Verwendung von Proteasen zum
Herstellen von gebackenen Produkten beobachtet wird. Demzufolge
werden die Teigeigenschaften und die Krümelstruktur nicht beeinflusst.
-
Ferner
werden bei Zugabe der Aminopeptidase mit 35 kDa der Erfindung zu
dem Teig oder den Teigzusätzen
beim Herstellen von gebackenen Produkten wie in Beispiel 13 dargestellt
der Geschmack, die Krustenfarbe und/oder die Krümelstruktur und/oder die Krustenfarbe
eines gebackenen Produkts wesentlich verbessert.
-
Ferner
verbessert das Enzym der Erfindung die Teigklebrigkeit.
-
Die
Zugabe des Enzyms der Erfindung führt zu gebackenen Produkten
mit einem hefeartigen Geschmack, wodurch ein „frisch gebackener" Brotgeruch bereitgestellt
wird. Dies macht die Erfindung für
das Sponge-Dough-System, in welchem eine Zugabe des Enzyms die Vorteig-Gärungszeit
ohne begleitenden Verlust von hefeartigem Geschmack reduzieren kann,
und dem Nullzeit-Teigverfahren (dem häufigsten europäischen Verfahren),
in welchem das Enzym einen hefeartigen Geschmack bereitstellen kann,
der sonst normalerweise bei durch solche Verfahren hergestellten
Produkten fehlt, besonders interessant.
-
Ohne
auf eine Theorie beschränkt
zu sein, wird gegenwärtig
angenommen, dass ein weiter verbesserter Geschmack und/oder eine
weiter verbesserte Krustenfarbe eines gebackenen Produkts erhalten
werden kann, wenn ein Einkomponenten-Enzym mit Exopeptidaseaktivität in Kombination
mit einem amylolytischen Enzym, insbesondere einem amylolytischen
Enzym, das reduzierende Zuckermoleküle von Mehl oder anderen Bestandteilen
des Teils freisetzen kann, verwendet wird. Die erhöhte Menge
an reduzierenden Zuckern im Teig stellt eine Erhöhung hinsichtlich während des
Backens stattfindenden Maillard-Reaktionen bereit, wodurch der Geschmack
und die Krustenfarbe des gebackenen Produkts weiter verbessert werden.
-
Verwendung des Enzyms
der Erfindung zum Reduzieren von bitterem Geschmack
-
Das
Enzym oder die Enzymzubereitung der Erfindung kann zum Reduzieren
der Bitterkeit von Proteinen und/oder Proteinhydrolysaten für Nahrungsmittel
verwendet werden.
-
Erfindungsgemäß auch berücksichtigt
wird die Herstellung von freien Aminosäuren aus Proteinen und/oder
Proteinhydrolysaten. Im Falle der freien Aminosäure wie Glutaminsäure wird
der Geschmack des Nahrungsmittelprodukts erhöht.
-
Das
Protein oder Proteinhydrolysat kann tierischen oder pflanzlichen
Ursprungs sein.
-
In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist das zu hydrolysierende Protein Casein oder Sojaprotein.
-
Das
Protein kann zum Herstellen von Nahrungsmitteln wie Käse und kakaohaltigen
Nahrungsmitteln verwendet werden.
-
Obwohl
die Aminopeptidase und die mit einem Enzym der Erfindung angereicherten
Enzymzubereitungen in Verbindung mit der Herstellung von Proteinen
oder Proteinhydrolysate ohne bitteren Geschmack besonders vorteilhaft
verwendet werden können,
kann die Aminopeptidase der Erfindung für eine Anzahl von industriellen
Anwendungen, einschließlich
Zersetzung oder Modifikation von proteinhaltigen Substanzen wie Zellwänden verwendet
werden. Einige Proteine, wie Extensine sind Bestandteile von Pflanzenzellwänden. Aminopeptidasen
erleichtern deshalb die Zersetzung oder Modifikation von Pflanzenzellwänden.
-
Die
Dosierung der Enzymzubereitung der Erfindung und andere Bedingungen,
unter welchen die Zubereitung verwendet wird, können auf der Basis von auf
dem Fachgebiet bekannten Verfahren bestimmt werden.
-
Ölextraktion
von Pflanzen
-
Die
erfindungsgemäße Enzymzubereitung
kann zur Extraktion von Öl
aus Pflanzenquellen wie Oliven und Raps oder zur Herstellung von
Saft aus verschiedenen Früchten
wie Äpfeln,
Birnen und Zitrusfrüchten
verwendet werden. Sie kann auch in der Weinindustrie, insbesondere
der Weißweinindustrie
zum Verhindern von Trübungsbildung
nützlich
sein. Weiterhin kann sie zum Modifizieren und Zersetzen von Proteinen,
z. B. zum Reduzieren der von Proteinen verursachten oder teilweise
verursachten Viskosität
oder zum Erleichtern von Gärverfahren,
bei welchen Proteine beteiligt sind, oder zum Verbessern der Verdauungsfähigkeit
von Proteinen und anderen Nährstoffen
verwendet werden.
-
Die Verwendung
zur Herstellung von Nahrungsmitteln und Futter
-
Die
Aminopeptidasezubereitung kann auch in der Nahrungsmittel- und Futterindustrie
zum Verbessern der Verdauungsfähigkeit
von Proteinen verwendet werden. Zum Beispiel kann das Enzym oder
die Enzymzubereitung Tierfutter zugesetzt werden oder zum Verarbeiten
von Tierfutter, insbesondere Futter für Schweine oder Gänse verwendet
werden.
-
Ferner
kann das Enzym oder die Enzymzubereitung der Erfindung zum Herstellen
von Proteinhydrolysaten z. B. aus Pflanzenproteinen wie Soja-, Erbsen-,
Lupinen- oder Rapssamenprotein,
milchähnlichem
Casein, Fleischproteinen oder Fischproteinen nützlich sein. Die Aminopeptidase
kann für
Proteinhydrolysate zum Verbessern der Löslichkeit, Konsistenz oder
Gärfähigkeit,
zum Reduzieren von Antigenizität
oder für
andere Zwecke zum Herstellen von Nahrungsmitteln, Futter oder medizinischen
Produkten verwendet werden. Die Aminopeptidase kann allein oder
zusammen mit anderen Aminopeptidasen oder zusammen mit andern Enzymen
wie Exopeptidasen verwendet werden. Die Verwendung der Aminopeptidase
der Erfindung zusammen mit Exopeptidase-reichen Enzymzubereitungen
verbessert den Geschmack der Proteinhydrolysate.
-
Weiterhin
kann das Enzym oder die Enzymzubereitung bei der Verarbeitung von
Fisch oder Fleisch, z. B. zum Ändern
der Textur und/oder Viskosität
verwendet werden.
-
Verwendung
in Brauverfahren
-
Die
Enzymzubereitung kann auch zum Erleichtern der Gärverfahren wie Hefegärung von
Gerste, Malz und anderen Rohstoffen zur Herstellung z. B. von Bier
verwendet werden.
-
Verwendung
zur Protoplastherstellung
-
Die
Enzymzubereitung kann zur Protoplastherstellung aus Pilzen nützlich sein.
-
Verwendung
zur Peptidherstellung
-
Die
Enzymzubereitung kann zur Herstellung von Peptiden aus Proteinen
nützlich
sein, wo es vorteilhaft ist, ein geklontes Enzym zu verwenden, das
im Wesentlichen frei von anderen proteolytischen Aktivitäten ist.
-
Verwendung
zur Zersetzung von Proteinen
-
Ferner
kann die Aminopeptidasezubereitung zum Zersetzen von Protein zur
Erleichterung der Reinigung oder Verbessern von verschiedenen Produkten
wie bei der Reinigung oder Verbessern von Gummis wie Guarkernmehl,
Xanthangummi, Entbasten von Seide oder Verbessern der Qualität von Wolle
verwendet werden.
-
Verwendung
zur Reinigung von Kontaktlinsen
-
Ferner
kann das Enzym oder die Enzymzubereitung zum Reinigen von Kontaktlinsen
verwendet werden.
-
Die
Erfindung ist in weiterem Detail in den folgenden Beispielen beschrieben,
die den beanspruchten Umfang der Erfindung in keiner Weise beschränken sollen.
-
VERFAHREN
UND MATERIALIEN
-
Materialien
-
Donor-Organismus
-
- Aspergillus oryzae A01568 (beschrieben in US Patent Nr.
3,914,436)
-
Wirtsorganismus
-
- Escherichia coli MC1061 (Meissner et al., (1987), Proc.
Natl. Acad. Sci. U.S.A., 84, 4171–4176: cDNA Genbank-Stamm
- Saccharomyces cerevisiae W3124 (van den Hazel et al., (1992),
Eur. J. Biochem., 207, 277–283):
Aktivitätsscreening-Stamm
- Schizosaccharomyces pombe: Bröker et al., (1989), FEES Letters,
248, 105–110.
-
Andere Organismen
-
- Aspergillus oryzae A1560 (Christensen et al. (1988), Bio/technology
6, 1419–1422).
-
Plasmide
-
- pYES 2,0: Transformationsvektor (Invitrogen).
- PHD 414: Aspergillus Expressionsvektor ist ein Derivat des Plasmids
p775 (beschrieben in EP 238,023 ).
Die Konstruktion des pHD414 ist ferner in WO 93/11249 beschrieben.
pHD414 enthält
den Glucoamylaseterminator von A. niger und den TAKA-Amylasepromoter
von A. oryzae.
- pHD423 ist ein Derivat von pHD414 (beschrieben in WO 94/20611)
mit einem neuen Polylinker.
- pUC18: Expressionsvektor (Sambrook et al., (1989), Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe; Cold Spring Harbor Laboratory,
Cold Spring Harbor, New York).
- pC1EXP3: Plasmid, umfassend die cDNA-Einfügung mit 1,4 kb, welche die
Aminopeptidase mit 35 kDa der Erfindung kodiert. (Siehe Beispiel
3 und SEQ ID Nr. 1).
- pC1EXP4: Plasmid, umfassend eine cDNA-Sequenz, die um 120 bp
kürzer
ist als die cDNA-Einfügung pC1EXP3
mit 1,4 kb. (siehe Beispiel 10 und SEQ ID Nr. 12).
- p3SR2: Das amdS+-Gen von A. nidulans tragendes Plasmid (Christensen
et al., (1988), Bio/Technology 6, 1419–1422).
- PP1: Hefeexpressionsvektor, der ein Pendelvektor von E. coli/S.
pombe, enthaltend den ADH-Promoter und URA 3 als selektive Markierung,
ist (Broker et al., (1989), FEBS Letters, 248, 105–110).
-
Primer
-
- Universale pUC-Primer (Sambrook et al., (1989), vorstehend).
-
Abgeleitete Primersequenzen,
verwendet in PCR-Reaktionen
-
s2
-
- 5'- GAR
ACI GTI CAR AAY CTI AT -3'
-
s3
-
- 5'- GAY
AAR AAR AAY TTY GAW ACI GT -3'
-
as1
-
- 5'- TCI
ACR TTR TCI GTI ATI ATY TCI AT -3'
- (s = sense, as = Anti-Sense)
- A = Adenin
- G = Guanin
- C = Cytosin
- T = Thymin
- I = Deoxyinosin
- Y = C oder T
- R = A oder G
- W = A oder T
-
Vorwärts- und Rückwärts-pYES-Primer (Invitrogen)
-
Enzyme
-
- Lysin-specifische Protease
- Novozym® 234
(Novo Nordisk A/S)
- Alcalase® (Novo
Nordisk A/S)
- Neutrase® (Novo
Nordisk A/S)
-
Peptide der Aminopeptidase
mit 35 kDa
-
-
N-terminal
-
Direktes
N-terminales Sequenzieren von authentischen und rekombinanten Aminopeptidasen
zeigte dieselbe N-terminale Aminosäuresequenz für die beiden
Enzyme, was zeigte, dass das rekombinante Enzym proteolytisch mit
dem authentischen Enzym identisch verarbeitet ist. Die gefundene
N-terminale Sequenz war
(Xaa ist
ein glycosylierter Asn-Rest)
-
Die
folgende Peptidsequenz wurde aus Peptiden erhalten, die von einer
S-carboxymethylierten
Probe der Aminopeptidase durch Spaltung mit einer Lysyl-spezifischen Protease
erhalten wurde. Peptid
1
Peptid
2
Peptid
3
Peptid
4
Peptid
5
(überdeckt
und Erweitert die N-terminale Sequenz).
-
Medien und andere Materialien
-
- STC: 1,2 M Sorbitol, 10 mM Tris-HCl, pH = 7,5, 10 mM CaCl2
- BSA (Sigma, Typ H25)
- Leucin-7-amido-4-methylcumarin (Sigma)
- PEG 4000 (Polyethylenglycol, Molekulargewicht = 4000)
- (BDH, England)
- Sequenase®-Bausatz
(United Stated Biochemical, USA)
- Hybond-N-Nylon-Membran (Amersham, USA)
- Q-Sepharose (Pharmacia Tm)
- Superdex 200 Tm
- Amicon-Membran
- VG Analytical TofSpec
- α-Cyano-4-hydroxyzimtsäure (Aldrich,
Steinheim, Germany).
- YPD: 10 g Hefeextrakt, 20 g Pepton, H2O
auf 810 ml. 90 ml, im Autoklaven behandelte, 20%ige Glucose (steril filtriert)
wurde zugesetzt.
- 10 × Basalsalz:
66,8 g Hefestickstoffbase, 100 g Bernsteinsäure, 60 g NaOH, H2O
auf 1000 ml, steril filtriert.
- SC-URA: 90 ml 10 × Basaltsalz,
22,5 ml 20%ige Casaminosäuren,
9 ml 1%iges Tryptophan, H2O auf 806 ml, im
Autoklaven behandelt, 3,6 ml 5%iges Threonin und 90 ml 20%ige Glukose
oder 20%ige Galaktose wurden zugesetzt.
- SC-H Brühe:
7,5 g/l Hefestickstoffbase ohne Aminosäuren, 11,3 g/l Bernsteinsäure, 6,8
g/l NaOH, 5,6 g/l Casaminosäuren
ohne Vitamine, 0,1 g/l Tryptophan. Im Autoklaven für eine Dauer
von 20 Minuten bei 121°C
behandelt. Nach der Behandlung im Autoklaven wurden 10 ml einer
30%igen Galaktoselösung,
5 ml einer 30%igen Glucoselösung
und 0,4 ml einer 5%igen Threoninlösung pro 100 ml Medium zugesetzt.
- SC-H Agar: 7,5 g/l Hefestickstoffbase ohne Aminosäuren, 11,3
g/l Bernsteinsäure,
6,8 g/l NaOH, 5,6 g/l Casaminosären
ohne Vitamine, 0,1 g/l Tryptophan und 20 g/l Agar (Bacto). Im Autoklaven
für eine
Dauer von 20 Minuten bei 121°C
behandelt. Nach dem Behandeln im Autoklaven wurden 55 ml einer 22%igen
Galaktoselösung
und 1,8 ml einer 5%igen Threoninlösung pro 450 ml Agar zugesetzt.
- YNB-1 Agar: 3,3 g/l KH2PO4,
16,7 g/l Agar, pH-Wert eingestellt auf 7. Im Autoklaven für eine Dauer
von 20 Minuten bei 121°C
behandelt. Nach dem Behandeln im Autoklaven wurden 25 ml einer 13,6%igen
Hefestickstoffbase ohne Ami nosäuren,
25 ml einer 40%igen Glukoselösung,
1,5 ml einer 1%igen L-Leucinlösung und
1,5 ml einer 1%igen Histidinlösung
pro 450 ml Agar zugesetzt.
- YNB-1 Brühe:
Zusammensetzung wie YNB-1-Agar, jedoch ohne den Agar.
- Minimalplatten: (Cove Biochem. Biophys. Acta 113 (1966) 51–56), enthaltend
1,0 M Saccharose, pH 7,0, 10 mM Acetamid als Stickstoffquelle und
20 mM CsCl.
- Weizenproteinhydrolysat: Weizen, hydrolysiert mit Alcalase® und
Neutrase® wurde
mit Wasser verdünnt,
bis der Proteingehalt 8 Gew.-% der Gesamtlösung betrug.
-
Verfahren
-
RNA-Isolierung
-
Die
gesamte RNA wurde aus gefrorenem, gepulvertem Mycelium von A. oryzae
A01568, durch Extraktion mit Guanidiniumthiocyanat, gefolgt von
Ultrazentrifugation durch einen 5,6 M CsCl-Puffer (Chirgwin et al.,
(1979), Biochemistry 18, 5294–5299)
hergestellt. Die Poly(A)+-RNA wurde durch
Oligo(DT)-Zelluloseaffinitätschromatographie
(Aviv, H, und Leder, P., (1972), Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 69,
1408–1412)
durchgeführt.
-
cDNA-Synthese
-
Doppelstrang-cDNA
wurde aus 5 μg
Aspergillus oryzae Poly(A)+RNA wie von Kofod
et al., J. of Biol. Chem., (1994), 269, 29182–29189 beschrieben synthetisiert,
außer
das 25 ng statistischer Hexanukleotid-Primer (Pharmacia, Sweden)
in der Synthese des ersten Strangs eingeschlossen wurden.
-
Konstruktion von cDNA-Genbank
-
Die
cDNA-Genbank wurde wie von Kofod et al., J. of Biol. Chem., (1994),
269, 29182–29189
beschrieben konstruiert.
-
Transformation von Saccharomyces
cerevisiae
-
Zur
Sicherstellung, das alle Bakterienklone in Hefe getestet wurden,
wurde eine Anzahl von Hefe-Transformanten 5 Mal größer als
die Anzahl an Bakterienklone in den ursprünglichen Pools als die Grenze eingestellt.
-
Ein μl Aliquote
von gereinigter Plasmid-DNA (100 ng/μl) von einzelnen Pools wurden
in 40 μl
kompetentem S. cerevisiae-Zellen (OD600 = 1,5 in 500 ml YPD) elektrophoriert
(200 Ω,
1,5 kV, 24 μF),
zweimal in kaltem destilliertem Wasser, einmal in kaltem 1 M Sorbit
gewaschen, in 0,5 ml 1 M Sorbit, Becker & Guarante, 1991) resuspendiert. Nach
Zugabe von 1 ml 1 M kaltem Sorbit wurden unter Erhalt von 250–400 c.
f. u./Platte 80 μl
Aliquote auf SC + Glucose-Uracil aufgetragen und bei 30°C für eine Dauer
von 3–5
Tagen inkubiert.
-
Transformation von Schizosaccharomyces
pombe
-
Schizosaccharomyces
pombe wurde wie von Bröker,
(1987) BioTechniques, 5, 51–517
beschrieben transformiert.
-
Reinigung von Aminopeptidase
mit 35 kDa von Aspergillus oryzae
-
Ein
Gramm gefriergetrocknetes Pulver des Gärüberstands von Aspergillus oryzae
A015068 wurde in 100 ml Trisacetatpuffer (25 mM, pH 8) gelöst. Die
Ionenstärke
betrug 2 mSi. Die Suspension wurde durch einen Milliporenfilter
mit 45 μm
filtriert. Die filtrierte Lösung
wurde auf eine Anionenaustauschchromatographiesäule mit 200 ml, die mit mit
dem Trisacetatpuffer äquilibrierter
Q-Sepharose bepackt war, aufgebracht. Alkalische Protease, die eine
Hauptendoprotease mit einem isoelektrischen Punkt von 8 ist, wurde
im Ausfluss aufgefangen. Die Säule
wurde mit dem Trisacetatpuffer gewaschen, bis kein UV-Absorptionsmaterial
mehr im Ausfluss vorlag.
-
Die
gebundenen Proteine wurden mit einem linearen Salzgradienten unter
Verwendung von 0 bis 0,5 M NaCl im Trisacetatpuffer (pH 8) unter
Verwendung von 10 Säulenvolumen
mit einer Fließgeschwindigkeit von
4 ml/Minute eluiert. Aminopeptidaseaktivität enthaltende Fraktionen (siehe
nachstehend) wurden in Pools aufgefangen und gegen Trisacetatpuffer
(25 mM, pH 6) dialysiert.
-
Der
Aktivität
enthaltende dialysierte Pool wurde auf einen pH-Wert von 6 und eine
Ionenstärke
von 2 mSi eingestellt und auf eine mit 25 mM Trisacetatpuffer (pH
6) für
Anionenaustauschchromatographie äquilibrierte
Hochleistungs-Q-Sepharosesäule aufgebracht.
Die Säule
wurde dann gewaschen, bis das UV-absorbierende
Material im Ausfluss unter 0,05 bei 280 nm lag. Die gebundene Aktivität wurde
dann mit 20 Säulenvolumen
linearem Salzgradienten von 0 bis 0,5 M NaCl mit einer Fließgeschwindigkeit
von 2 ml/Minute eluiert. Aminopeptidaseaktivität enthaltende Fraktionen wurden
in Pools aufgefangen und durch Ultrafiltration unter Verwendung
von 50 mM Natriumacetatpuffer (pH 6) eingeengt.
-
Zwei
Milliliter des Aminopeptidaseaktivität enthaltenden eingeengten
Pools wurden auf eine mit 50 mM Natriumacetatpuffer (pH 6), enthaltend
0,1 M NaCl, äquilibrierten
Superdex-200-Tm-Säule
aufgebracht. Die Gelfiltration wurde unter Verwendung einer Fließgeschwindigkeit
von 0,5 ml/Minute durchgeführt.
Aminopeptidaseaktivität
enthaltende Proben wurden in Pools aufgefangen und durch Ultrafiltration
unter Verwendung von Amicon-Membran mit einem Abschnittswert von
10 kDa eingeengt.
-
Aminosäuresequenzbestimmung von N-terminalen
und inneren Peptiden der Aminopeptidase von Aspergillus oryzae
-
S-carboxymethylierte
Proben der gereinigten ursprünglichen
Aminopeptidase werden mit Lysyl-spezifischer Protease aufgeschlossen
und die erhaltenen Peptide durch Umkehrphasen-Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC) abgetrennt und wie von Matsudaira, A Practical Guide to Protein
and Peptide Purification für
Microsequencing, 3–88,
Academic Press Inc, San Diego, CA, in einem Sequenzierer von Applied Biosystems
473A gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Applied Biosystems) sequenziert.
-
Die
Reagenzien und die Lösungsmittel
für das
Sequenzieren von Aminosäuren
sind von Applied Biosystems (Foster City, CA).
-
Bezeichnen von PCR-Primern
-
Die
PCR-Primer wurden wie von Kofod et al., J. of Biol. Chem., (1994),
269, 29182–29189
beschrieben bezeichnet.
-
Bildung einer cDNA-Sonde
für eine
Aminopeptidase unter Verwendung von PCR
-
Ein μg Doppelstrangplasmid-DNA
von einem cDNA-Genbankpool wurde unter Verwendung von 500 pmol von
jedem der aufgeschlossenen Primer in Kombination mit 500 pmol pYES
2,0 Polylinkerprimer (vorwärts
und rückwärts), eines
DNA-Wärmeumläufers (Landgraf,
Deutschland) und 2,5 Einheiten Taq-Polymerase (Perkin-Elmer) amplifiziert.
-
Dreißig PCR-Zyklen
wurden unter Verwendung eines Denaturierungs-Zyklusprofils bei 94°C für eine Dauer von 1 Minute,
Abkühlen
auf 55°C
für eine
Dauer von 2 Minuten und Erwärmen
auf 72°C
für eine
Dauer von 3 Minuten durchgeführt.
-
Dideoxyketten-Terminierungsverfahren
-
Das
Verfahren wurde wie von Anger et al., (1977), Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A. 74, 5463–5467
unter Verwendung des Sequenase®-Bausatzes und von universellen
pUC-Primern durchgeführt.
-
Charakterisierung von
positiven cDNA-Klonen durch Southern-Blot-Analyse
-
Die
positiven Klone wurden durch die Verwendung von Southern-Blot-Hybridisierung unter
Verwendung des statistisch-primierten, 32P-markierten
PCR-Produkts mit
0,5 kb oder der Aminopeptidase mit 35 kDa als Sonde charakteri siert.
Die Hybridisierungen wurden in 2 × SSC, 5 × Denhardt's Lösung,
0,5% (g/v) SDS, 100 μg/ml
denaturierter Lachssperma-DNA für
eine Dauer von 48 Stunden bei 65°C
durchgeführt,
gefolgt von hoch strengem Waschen mit hoher Strenge in 2 × SSC (2 × 15 Minuten),
2 × SCC,
0,5% SDS (30 Minuten), 0,2 × SSC,
0,5% SDS (30 Minuten) und schließlich in 2 × SSC (15 Minuten) bei 65°C (Sambrook
et al. (1989), vorstehend).
-
Elektrophorese
-
Die
Elektrophorese wurde auf einem 0,7%igen Agarosegel von SeaKem, FMC
durchgeführt.
-
Kapillarblotten
-
Das
Kapillarblott-Verfahren ist von Sambrook et al., (1989), vorstehend,
unter Verwendung von SSC als Transferpuffer beschrieben.
-
Höchstgründliche Waschungen von hybridisierten
Klonen
-
Das
Waschen wurde in 2 × 15
Minuten in 2 × SSC,
2 × 30
Minuten in 0,1 × SSC,
0,5% SDS und 15 Minuten in 2 × SSC
bei 65°C
durchgeführt.
-
Transformation von Aspergillus
oryzae
-
Die
Transformation von Aspergillus oryzae wurde wie von Christensen
et al., (1988), Biotechnology 6, 1419–1422 beschrieben durchgeführt.
-
Konstruktion der Aminopeptidase-Expressionskassette
für Aspergillus
-
Plasmid
DNA wurde aus den positiven Klonen von E. coli unter Verwendung
von Standardverfahren isoliert und durch Restriktionsenzymanalyse
analysiert. Die cDNA-Einfügung
wurde unter Verwendung von geeigneten Restriktionsanalysen exzidiert
und in einen Aspergillus-Expressionsvektor gebunden.
-
Transformation von Aspergillus
oryzae oder Aspergillus niger
-
Allgemeines Verfahren
-
100
ml YPD (Sherman et al., Methods in Yeast Genetics, Cold Spring Harbor
Laboratory, 1981) werden mit Sporen von Aspergillus oryzae oder
Aspergillus niger geimpft und unter Schütteln bei 37°C für eine Dauer von
etwa 2 Tagen inkubiert. Das Myzelium wird durch Filtration durch
Miracloth geerntet und mit 200 ml 0,6 M MgSO4 gewaschen.
Das Myzelium wird in 15 ml 1,2 M MgSO4,
10 mM NaH2PO4, pH
= 5,8 suspendiert. Die Suspension wird auf Eis gekühlt und
1 ml Puffer, enthaltend 120 mg Novozym® 234,
wird zugesetzt. Nach 5 Minuten wird 1 ml 12 mg/ml BSA zugesetzt
und die Inkubation unter sanftem Rühren für eine Dauer von 1,5–2,5 Stunden
bei 37°C
fortgeführt,
bis eine große
Anzahl an Protoplasten in einer unter dem Mikroskop betrachteten
Probe sichtbar ist.
-
Die
Suspension wird durch Miracloth filtriert, das Filtrat in ein steriles
Röhrchen überführt und
mit 5 ml 0,6 M Sorbit, 100 mM Tris-HCl, pH = 7,0 überschichtet.
Die Zentrifugation wird für
eine Dauer von 15 Minuten bei 100 g durchgeführt und die Protoplaste vom
oberen Teil des MgSO4-Puffers aufgefangen.
2 Volumen STC werden der Protoplastsuspension zugesetzt, und das
Gemisch wird für
eine Dauer von 5 Minuten bei 1000 g zentrifugiert. Das Protoplastpellet
wird in 3 ml STC resuspendiert und davon wieder ein Pellet gebildet.
Dies wird wiederholt.
-
Schließlich werden
die Protoplaste in 0,2–1
ml STC resuspendiert.
-
100 μl Protoplastsuspension
wird mit 5–25 μg der geeigneten
DNA in 10 μl
STC gemischt. Die Protoplaste werden mit p3SR2 (ein amdS-Gen von
A. nidulans tragendes Plasmid) gemischt. Das Gemisch wird bei Raumtemperatur
für eine
Dauer von 25 Minuten stehen gelassen. 0,2 ml 60%iges PEG 4000, 10
mM CaCl2 und 10 MM Tris-HCl, pH 7,5 werden
zugesetzt und vorsichtig gemischt (zweimal), und schließlich werden
0,85 ml derselben Lösung
zugesetzt und vorsichtig gemischt. Das Gemisch wird bei Raumtemperatur
für eine
Dauer von 25 Minuten stehen gelassen, bei 2500 g für eine Dauer
von 15 Minuten gedreht und das Pellet in 2 ml 1,2 M Sorbit resuspendiert.
Nach nochmaliger Abscheidung werden die Protoplaste auf die geeigneten
Platten gesprüht.
Die Protoplaste werden auf Minimalplatten gesprüht, um Hintergrundwachstum
zu hemmen. Nach Inkubation für
eine Dauer von 4–7
Tagen bei 37°C
werden die Sporen aufgesammelt und für Einzelkolonien ausgestreut.
Dieses Verfahren wird wiederholt und die Sporen einer Einzelkolonie
nach der zweiten Reisolierung als definierter Transformant aufbewahrt.
-
Reinigung der Transformanten
von Aspergillus oryzae
-
Kolonien
von Aspergillus oryzae werden durch Konidial-Sporen auf AmdS+-Platten
(+0,01% Triton X-100) gereinigt, und man lässt sie in YPM für eine Dauer
von 3 Tagen bei 30°C
wachsen.
-
Identifizierung von Aminopeptidase-positiven
Transformanten von Aspergillus oryzae
-
Die Überstände der
Transformanten von Aspergillus oryzae wurden auf Aminopeptidase
auf Agarplatten, die mit 60 μg/ml
Leucin-7-amido-4-methylcumarin überschichtet
waren, geprüft.
Positive Transformanten wurden durch Analysieren der Platten durch
Fluoreszenz unter UV-Licht nach 5-minütiger bis 2-stündiger Inkubation
bei 30°C
identifiziert.
-
SDS-PAGE-Analyse
-
SDS-PAGE-Analyse
des Überstands
eines Aminopeptidase von Aspergillus oryzae erzeugenden Transfomanten.
-
Man
ließ den
Transformanten in 5 ml YPM für
eine Dauer von 3 Tagen wachsen. 10 μl Überstand wurden auf 12%igem
SDS-Polyacrylamidgel aufgebracht, was anschließend mit Coomassie Brilliant
Blue gefärbt wurde.
-
Massenspektrometrie
-
Die
Massenspektrometrie wird unter Verwendung von Matrix-unterstützter Laserdesorptionionisierungs-Time-of-Flugmassenspektrometrie
in einem VG- Analytischen
TofSpec durchgeführt.
Für die
Massenspektrometrie werden 2 μl
Probe mit 2 μl
gesättigter
Matrixlösung
(α-Cyano-4-hydroxyzimtsäure in 0,1%
TFA : Acetonitril (70 : 30)) und 2 μl des auf den Zielplatte platzierten
Gemischs gemischt. Vor dem Einbringen in das Massenspektrometer
wurde das Lösungsmittel
durch Abdampfen entfernt. Die Proben werden desorbiert und durch
4 ns Laserpulse (337 nm) mit einer Grenzwert-Laserleistung ionisiert
und in das feldfreie Flugröhrchen mit
einer Beschleunigungsspannung von 25 kV beschleunigt. Ionen wurden
durch Mikrokanalplatten-Einstellung bei 1850 V nachgewiesen. Das
Spektrum wird extern mit Proteinen von bekannter Masse kalibriert.
-
Immunologische Kreuzungsreaktivität
-
Bei
der Bestimmung von immunologischer Kreuzungsreaktivität zu verwendende
Antikörper
können unter
Verwendung einer gereinigten Aminopeptidase hergestellt werden.
Spezieller kann Antiserum gegen die Aminopeptidase der Erfindung
durch Immunisieren von Kaninchen (oder anderen Nagern) gemäß dem von
N. Axelsen et al. in: A Manual of Quantitative Immunoelectrophoresis,
Blackwell Scientific Publications, 1973, Chapter 23, oder A. Johnstone
und R. Thorpe, Immunochemistry in Practice, Blackwell Scientific
Publications, 1982 (Spezieller Seiten 27–31) beschriebenen Verfahren
erhoben werden. Gereinigte Immunglobuline können von den Antiseren z. B.
durch Salzausfälllung
((NH4)2SO4) gefolgt von Dialyse und Ionenaustauschchromatographie,
z. B. auf DEAE-Sephadex erhalten werden. Die immunchemische Charakterisierung
von Proteinen kann entweder durch Outcherlony-Doppeldiffusionsanalyse
(O. Ouchterlony in: Handbook of Experimental Immunology (D. M. Weir,
Ed.), Blackwell Scientific Publications, 1967, Seiten 655–706), durch
Kreuzungsimmunelektrophorese (N. Axelsen et al., vorstehend, Kapitel
3 und 4) oder durch Rocket-Immunelektrophorese (N. Axelsen et al.,
Kapitel 2) durchgeführt
werden.
-
Southern-Blot-Analyse
-
Genomische
DNA von A. oryzae wird gemäß Yelton
et al., (1984), Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 81., Seite 1470–1474, isoliert
und zur Vollendung mit BamHI, BglII, EcoRI und HindIII (10 μg/Probe)
aufgeschlossen, auf einem 0,7%igen Agarosegel fraktioniert, denaturiert
und auf einen Nylonfilter (Hybond-N) unter Verwendung von 10 × SSC als
Transferpuffer (Southern, E. M., (1975), J. Mol. Biol. 98, Seite
503–517)
geblottet. Die Aminopeptidase cDNA wird durch statistisches Primieren 32P-markiert (> 1 × 109 cpm/μg)
und als Sonde in der Southern-Analyse
verwendet. Die Hybridisierungs- und Waschbedingungen sind in der RNA-Gel-Blot-Analyse
beschrieben. Der Filter wird bei –80°C für eine Dauer von 12 Stunden
autoradiographiert.
-
RNA-Gel-Blot-Analyse
-
Poly(A)+-RNA (1 μg)
von A. oryzae wird in 1,2%igen Agarose- 2,2 M Formaldehydgelen (Thomas,
P. S., (1983) Methods Enzymol. 100, Seiten 255–2663) elektrophoresiert und
auf eine Nylonmembran (Hybond-N) mit 10 × SSC als Transferpuffer geplottet.
Die Aminopeptidase-cDNA wird durch statistisches Primieren 32P-markiert (> 1 × 109 cpm/μg
) und auf der Membran für
eine Dauer von 18–20
Stunden bei 65°C
in 5 × SSC,
5 × Denhardt's Lösung, 0,5%
SDS (g/v) und 100 μg/ml
denaturierter Lachssperma-DNA hybridisiert. Der Filter wird in 5 × SSC bei
65°C (2 × 15 Minuten),
2 × SSC,
0,5% SDS (1 × 30
Minuten), 0,2 × SSC,
0,5% SDS (1 × 30
Minuten) und 5 × SSC
(2 × 15
Minuten) gewaschen. Der Filter wird bei –80°C für eine Dauer von 12 Stunden
autoradiographiert.
-
Bestimmung von Aminopeptidaseaktivität (LAPU)
-
Ein
LAPU ist als die Enzymmenge definiert, die 1 μmol L-Leucin-p-nitroanilid pro
Minute unter Verwendung des in AF 298/1-GB (erhältlich auf Anfrage von Novo
Nordisk A/S) beschriebenen Verfahrens hydrolysiert.
-
Prozentuale DH-Bestimmung
auf der Basis von THBS-Analyse
-
Der
Proteinhydrolysegrad kann durch den erzielten Hydrolysegrad bestimmt
werden. Im Kontext dieser Erfindung ist der Hydrolysegrad (DH) durch
die folgende Formel definiert:
h ist die Anzahl der hydrolysierten
Peptidbindungen und h
gesamt ist die Gesamtzahl
an Peptidbindungen im Protein. h
gesamt ist
abhängig
von der Rohmaterialart, wohingegen h als Funktion von meqv-Leucin
NH
2, gemessen z. B. durch TNBS-Analyse, ausgedrückt werden
kann.
-
Die
Bestimmung von %ualem DH ist in EF-9415317 (erhältlich auf Anfrage von Novo
Nordisk A/S) beschrieben.
-
Test von Teigen und Broten
-
Erfindungsgemäß kann die
Wirkung der Zugabe eines Einkomponenten-Enzyms mit Aminopeptidaseaktivität in Teigen
und Broten unter Verwendung des folgenden Verfahrens getestet werden:
-
Herstellung von Broten
-
Verfahren
-
- 1. Mischen des Teiges (Spiralmischer)
3
Min. bei 700 UpM
5 Min. bei 1400 UpM
wobei die Mischzeit
vorherbestimmt ist und von einem sachkundigen Bäcker auf der Basis des verwendeten
Mehls so eingestellt ist, dass eine optimale Teigkonsistenz unter
den verwendeten Testbedingungen erhalten wird.
- 2. 1. Nachweis: 30°C–80% RH,
15 Min.
- 3. Abmessen und Formen;
- 4. Ruhen lassen für
eine Dauer von 5 Minuten bei Umgebungstemperatur;
- 5. Endgärung:
32°C–80% RH,
45 Minuten für
Rollen, 55 Minuten für
Brot;
- 6. Backen: 225°C,
22 Minuten für
Rollen und 30 Minuten für
Laibe.
-
Bewertung
von Teig und gebackenen Produkten
-
Teig
und gebackene Produkte können
wie folgt bewertet werden:
-
Laib-spezifisches Volumen
-
Der
Mittelwert der Volumina von 4 Laiben wird unter Verwendung des traditionellen
Rapssamenverfahrens gemessen. Das spezifische Volumen wird als Volumen
ml pro g Brot berechnet. Das spezifische Volumen der Kontrolle (ohne
Enzym) wird als 100 definiert. Der relative spezifische Volumenindex
wird berechnet als:
-
-
Die
Teigklebrigkeit und Krümelstruktur
kann visuell gemäß der folgenden
Tabelle bewertet werden: Teigklebrigkeit
fast
flüssig | 1 |
zu
klebrig | 2 |
klebrig | 3 |
annehmbar | 3,5 |
normal | 4 |
trocken | 5 |
Krümelstruktur
sehr
schlecht | 1 |
schlecht | 2 |
ungleichmäßig | 3 |
gleichmäßig/gut | 4 |
sehr
gut | 5 |
-
Schlagtest
-
Nach
dem zweiten Gären
wird eine den Teig enthaltende Pfanne von einer Höhe von 20
cm fallen gelassen. Der Teig wird gebacken und das Volumen des erhaltenen
Brotes bestimmt. Hefeartiger
Geschmack
wie
Kontrolle | 3 |
leicht
verbessert | 3,5 |
verbessert | 4 |
-
Krümelfarbe
-
Die
Krümelfarbe
wird visuell bestimmt.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Konstruktion
einer cDNA-Genbank
-
Die
gesamte RNA wurde von Aspergillus oryzae A01568 extrahiert. Poly(A)+-RNA
wurde durch Oligo(dT)-Zelluloseaffinitätschromatographie isoliert
und eine Doppelstrang-cDNA (ds cDNA) synthetisiert.
-
Eine
cDNA-Genbank von Aspergillus oryzae A01568, bestehend aus 3,5 × 106 Klonen, wurde in den Hefeexpressionsvektor
pYES 2,0 konstruiert.
-
Beispiel 2
-
Amplifikation und Charakterisierung
von cDNA-Klonen
-
Die
Aminopeptidase wurde aus Aspergillus oryzae A01568 wie vorstehend
im Abschnitt „Materialien und
Verfahren" beschrieben
gereinigt.
-
Eine
lange NH2-terminale Sequenz und vier interne
Sequenzen (einschließend
Peptid 1 bis 5) der Aminopeptidase wurden durch Aufschluss von S-carboxymethyliertem
gereinigtem Protein mit einer Lysyl-spezifischen Protease erhalten.
-
Auf
der Basis dieser Sequenzen wurden drei Primer (as1, s2 beziehungsweise
s3) synthetisiert. Doppelstrang-cDNA (ds cDNA) wurde als Templat
im PCR-Amplifikationsexperiment
wie vorstehend im Abschnitt „Materialien
und Verfahren" beschrieben
verwendet.
-
Eine
Analyse der erhaltenen PCR-Produkte zeigte ein Fragment mit 0,5
kb mit einem Primerpaar (Primer s3 und Primer as1).
-
Das
PCR-Fragment wurde zu SmaI-geschnittenem, dephosporyliertem pUC18-Vektor subgeklont
und von beiden Enden unter Verwendung des Dideoxyketten-Terminierungsverfahren
wie vorstehend im Abschnitt „Materialien
und Verfahren" beschrieben
sequenziert.
-
Zusätzlich zu
den Primer-kodierten Resten bestätigte
die Sequenz von aus der gereinigten Aminopeptidase erhaltenem Peptid
2, das auf die abgeleitete Aminosäuresequenz angepasst ist, dass
die gewünschte cDNA-Spezies
spezifisch PCR-amplifiziert wurde.
-
Beispiel 3
-
Screenen der cDNA-Genbank
auf Klone, die Aminopeptidase von Aspergillus oryzae kodieren
-
Etwa
10.000 Kolonien aus der cDNA-Genbank von Aspergillus oryzae A01568
wurden durch Kolonie-Hybridisierung wie vorstehend beschrieben gescreent.
Dadurch wurden positive Klone mit Einfügungen im Bereich von 650 bp
bis 1,5 kb erhalten.
-
Die
positiven Klone wurden durch Southern-Blot-Analyse wie vorstehend
im Abschnitt „Materialien
und Verfahren" beschrieben
analysiert.
-
Gereinigte
Plasmid-DNA (etwa 1 μg)
von den Aminopeptidase-cDNA-Klonen wurde vollständig durch HindII und XbaI
zum Freisetzen der cDNA-Einfügungen
vom pYES-Vektor aufgeschlossen. Die Proben wurden elektrophoresiert
und auf eine Hybond-N-Nylon-Membran durch das Kapillar-Blot-Verfahren überführt. Die Filter
wurden mit hoher Strenge gewaschen, was zu positiven Klonen mit
Einfügungen
im Bereich von 900 bp bis 1700 bp führte.
-
Die
stark hybridisierten Klone wurden durch Sequenzieren der Enden der
cDNA's mit Vorwärts- und Rückwärts-pYES-Primern
analysiert.
-
Eine
Analyse der Sequenzdaten zeigte, dass einige dieser Klone abgeschnittene
cDNA's waren, wohingegen
andere als Klone mit voller Länge
erschienen. Die Nukleotid-Sequenz und abgeleitete Aminosäuresequenz
von einem der erhaltenen Klone mit voller Länge (pC1EXP3) (in 1 dargestellt)
enthält
eine cDNA-Einfügung
von 1,4 kb.
-
Beispiel 4
-
Expression
der Aminopeptidase in Aspergillus oryzae
-
Zum
Erhalt einer hochgradigen Herstellung von Aminopeptidase in Aspergillus
oryzae wurde die cDNA-Einfügung
des pC1EXP3-Klons zu pHD423 subgeklont und mit dem AmdS+-Plasmid
in Aspergillus oryzae wie vorstehend beschrieben cotransformiert.
-
Die
cDNA-Einfügung
mit 1,4 kb von pC1EXP3 wurde von pYES 2,0 durch HindIII- und NotI-Aufschluß isoliert,
an einen NotI/HindIII-gespaltenen pHD423-Vektor gebunden und in E. coli transformiert.
-
Die
erhaltenen Transformanten wurden zweimal gereinigt (siehe vorstehend)
und auf Aminopeptidaseaktivität
wie vorstehend beschrieben überprüft. Transformant
pA3EXP3/1 zeigte nachweisbare Aminopeptidaseaktivität.
-
Beispiel 5
-
Expressionsgrad von Aminopeptidase
erzeugenden Transformanten (pA3EXP3/1)
-
Die
Menge und Reinheit (Expressionsgrad) von sekretierter Aminopeptidase
des Transformants (pA3EXP3/1) wurde semiquantitativ durch SDS-PAGE
unter Verwendung des nicht transformierten Stamms A01560 von A.
oryzae als Negativ-Kontrolle und des Stamms A01568 von A. oryzae
als Positiv-Kontrolle (siehe 1) bestimmt.
-
Ein
Polypeptid mit 36–37
kDa war in pA3EXP3/1 ersichtlich, lag jedoch nicht in der Negativ-Kontrolle vor.
Die Größe der rekombinanten
Aminopeptidase ist möglicherweise
aufgrund zusätzlicher
Glykosylierung oder anderen Arten von posttranslationalen Modifikationen
um etwa 2 kDa höher
als diejenige der ursprünglichen
Aminopeptidase (eine Doppelbande von etwa 35 kDa).
-
Beispiel 6
-
Eine
Massenspektrometrie zeigte, dass die rekombinante Aminopeptidase
glykosyliert ist, da die bestimmte Masse die Masse des aus der cDNA-Sequenz
als 32,4 kDa berechneten Polypeptids überstieg.
-
Die
mittlere Masse der rekombinanten Aminopeptidase beträgt 34,1
kDa, wobei die Massen im Bereich von 33 kDa bis 35 kDa liegen.
-
Das
scheinbare Molekulargewicht (Mw), bestimmt
durch SDS-PAGE (wie in „Materialien
und Verfahren" beschrieben),
wurde als etwa 35 kDa befunden.
-
Beispiel 7
-
Gärung von eine Aminopeptidase
mit 35 kDa erzeugendem Transformanten
-
Man
ließ den
Transformanten von Aspergillus oryzae pA3EXP3/1 im Schüttelkolben
mit einem Volumen von 1 Liter, enthaltend 150 ml DAP 2C (pH = 5,9),
für eine
Dauer von 3 Tagen bei 30°C
wachsen.
-
Die
Menge an sequenzierter Aminopeptidase wurde durch SDS-PAGE-Analyse
auf etwa 0,5 g/Liter Überstand
bestimmt.
-
Beispiel 8
-
Expression von Aminopeptidase-Klonen
mit 35 kDa in S. pombe
-
Der
Aminopeptidase-cDNA-Klon mit voller Länge und 35 kDa wurde in Schizosaccharomyces
pombe durch Elektroporation retransformiert. Die cDNA-Einführung mit
1,4 kb wurde von dem pYES 2,0-Vektor durch SpeI- und NotI-Aufschluß freigesetzt
und in den SpeI/NotI-gespaltenen Hefeexpressionsvektor pP1, der
ein Pendelvektor von E. coli/S. pombe, enthaltend den ADH-Promoter
ist, subgeklont und auf Aminopeptidaseaktivität überprüft.
-
Es
wurde gezeigt, dass ein Transformant von S. pombe starke Aminopeptidaseaktivität aufwies,
was anzeigte, dass S. pombe eine funktionell aktive Aminopeptidase
mit 35 kDa von Aspergillus oryzae A01568 synthetisieren und sekretieren
kann.
-
Beispiel 9
-
Organisation
und Expression des Aminopeptidase-Gens
-
Die
Kopienanzahl des Aminopeptidase-Gens im Genom von A. oryzae A01568
wurde durch Southern-Blot-Hybridisierung, beschrieben im Abschnitt „Materiali en
und Verfahren",
bestimmt. Die gesamte von A. oryzae isolierte DNA wurde zur Vollständigkeit
mit BamHI, BglII, EcoRI oder HindIII aufgeschlossen und mit der
Aminopeptidase-cDNA hybridisiert. Die Aminopeptidase-Sonde weist
nur einzelne stark hybridisierende Fragmente in jedem Fall außer in BamHI-Aufschluß nach,
wodurch zwei hybridisierende Fragmente aufgrund einer BamHI-Stelle an der Nukleotid-Position
640 erhalten werden. Dies zeigt, dass das Aminopeptidase-Gen als
einzelne Kopie in dem Genom von A. oryzae A01568 vorliegt.
-
Beispiel 10
-
Zur
Untersuchung der Expression des Aminopeptidase-Gens mit 35 kDa wurde
eine von dem Myzelium von von A. oryzae A01568 extrahierte Poly(A)+-RNA der Northern-Blot-Analyse unterzogen.
Ein Sondieren der geblotteten RNA mit der Aminopeptidase-cDNA zeigte
zwei Spezien von mRNA von etwa 1,45 und 1,55 Kilobasen. Diese zwei
mRNA's schienen
keine Transskripte von zwei bestimmten Genen darzustellen, da dasselbe
Hybridisierungsmuster beobachtet wurde, als die Filter mit hoher
Strenge gewaschen wurden. Der Unterschied in der Größe der beiden
mRNA's konnte aufgrund
der verschiedenen Längen
des 3'-untranslatierten Bereichs
aufgrund von zwei Polyadenylierungsstellen gemäß den beiden cDNA-Spezien,
die aus der cDNA-Genbank von Aspergillus oryzae isoliert wurden,
vorliegen, wobei einer den Klonen pC1EXP3 und der andere pC1EXP4
entsprach, der um 120 bp kürzer
ist. Beide mRNA's
kodieren die selbe Aminopeptidase.
-
Beispiel 11
-
Entfernen
von bitterem Geschmack aus Weizen-Protein-Hydrolysat
-
Die
Gärbrühe des Transformanten
von Aspergillus oryzae pA3EXP3/1 wurde auf die Fähigkeit zum Entbittern einer
Lösung,
enthaltend 8% (g/g) Proteasehydrolysiertes Weizen-Protein, getestet.
-
Die
Aminopeptidaseaktivität
der Gärbrühe betrug
5,58 LAPU/g.
-
Die
Substrat-Proteinlösung
wurde in einem Kolben, enthaltend 100 g des 8%igen Protein-Hydrolysats, getestet.
Die Aminopeptidaseaktivität
zeigende Gärbrühe wurde
zugesetzt, bis das Verhältnis
zwischen Enzym und Substrat (E/S) 0,25%, berechnet auf der Basis
eines Produkts mit 5000 LAPU/g (äquivalent
zu 12,5 LAPU/g Protein), betrug, und wurde dann für eine Dauer
von 6 Stunden bei 50°C,
pH 7,0 rehydrolysiert.
-
Der
pH-Wert und die Osmolarität
wurden (unter Verwendung von Standardverfahren) nach 1 Minute beziehungsweise
6 Stunden bestimmt. Die %uale DH wurde unter Verwendung des TVSB-Verfahrens
(vorstehend bestimmt), und die %uale FAA (% freie Aminosäuren) wurde
unter Verwendung von Standardverfahren bestimmt
-
-
Eine
Probe von entbittertem Hydrolysat, enthaltend 13% FFA, wurde auf
den Gehalt an Leucin analysiert. Es wurde gefunden, dass Leucin
etwa 2,7% bildete, während
Leucin etwa 0,3% der Blindprobe bildete.
-
Beispiel 12
-
Geschmackstest
-
Der
Geschmack von entbittertem Protein-Hydrolysat wurde durch eine Testgruppe
von 5 Personen unter Verwendung eines Bitterkeitsindexes (BI) zwischen
0 (nicht bitter) und 10 (Blindprobe) geprüft.
-
Die
Bitterkeit einer Probe von bitter schmeckendem 3,5%igen Proteinhydrolysat
(Blindprobe) und einer ähnlichen
Probe, die dem Transformanten unterzogen wurde, wurde überprüft.
-
Der
Bitterkeitsindex (BI) für
die Protein-Hydrolysat-Probe, die dem Transformanten unterzogen
wurde, wurde im Bereich von etwa 6,2 gefunden.
-
Dieses
Ergebnis zeigt, dass die Aminopeptidase mit 35 kDa die Proteinhydrolysat-Proben
entbitterte.
-
Beispiel 13
-
Brotgeschmack, Teigklebrigkeit
und Krümelstruktur
-
Der
Geschmack, die Teigklebrigkeit und die Krümelstruktur von Brot, das unter
Verwendung von 0 bis 300 LAPU pro kg Mehl hergestellt wurde, wurden
mit Brot, das unter Verwendung des im Handel erhältlichen Produkts Flavourzyme® hergestellt
wurde, verglichen. Das Brot wurde hergestellt und wie vorstehend
im Abschnitt „Materialien
und Verfahren" beschrieben
geprüft.
-
Das
folgende Ergebnis (Mittel von zweifacher Ausführung) wurde gefunden:
-
-
Wie
aus der vorstehenden Tabelle ersichtlich liefert die Aminopeptidase
mit 35 kDa der Erfindung eine deutliche Geschmackverbesserung in
Form eines „frisch-gebackenen" Brotgeruchs, wenn
sie in Mengen von 30 bis 300 LAPU pro kg Mehl zugesetzt wurde. Die
Krümelstruktur
wird durch die Aminopeptidase der Erfindung nicht beeinflusst. Die
Teigklebrigkeit ist verglichen mit dem im Handel erhältlichen
Protease/Peptidase-Komplex Flavourzyme® verbessert.
-
Wie
dem Fachmann im Lichte der vorhergehenden Offenbarung ersichtlich,
sind viele Abweichungen und Modifikationen bei der Durchführung dieser
Erfindung ohne Verlassen des Geists oder Umfangs davon möglich. Demzufolge
soll der Rahmen der Erfindung gemäß dem durch die nachstehenden
Ansprüche
definierten Stoff erstellt werden.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-