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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Polypeptide mit Aminopeptidaseaktivität und isolierte
Nukleinsäuresequenzen,
die die Polypeptide kodieren. Die Erfindung betrifft auch Nukleinsäurekonstrukte,
Vektoren und Wirtszellen, die die Nukleinsäuresequenzen umfassen, sowie
Verfahren zur Herstellung der Polypeptide. Die vorliegende Erfindung
betrifft ferner Verfahren zum Erhalt von Proteinhydrolysaten, die
als geschmackverbessernde Stoffe nützlich sind.
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Beschreibung des Stands der
Technik
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Verschiedene
Nahrungsmittelprodukte, z.B. Suppen, Soßen und Würzmittel, enthalten Geschmackstoffe,
die durch Hydrolyse von proteinhaltigen Materialien erhalten werden.
Diese Hydrolyse wird herkömmlicher
Weise unter Verwendung von starker Salzsäure, gefolgt von Neutralisation
mit Natriumhydroxid, erzielt. Jedoch führt eine derartige chemische
Hydrolyse zu einem starken Abbau der während der Hydrolyse erhaltenen
Aminosäuren
und auch zu schädlichen
Nebenprodukten, die im Verlauf dieser chemischen Reaktion gebildet
werden. Zunehmende Bedenken gegenüber der Verwendung von durch
chemische Hydrolyse erhaltenen Geschmackstoffen führte zur
Entwicklung von enzymatischen Hydrolyseverfahren.
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Enzymatische
Hydrolyseverfahren für
proteinhaltige Materialien zielen auf den Erhalt eines hohen Hydrolysegrads
(DH), und dies wird gewöhnlich
unter Verwendung eines Komplexes von unspezifisch wirkenden proteolytischen
Enzymen (d.h. unspezifisch wirkenden Endo- und Exopeptidasen) erzielt.
Zum Beispiel beschreibt WO 94/25580 ein Verfahren zum Hydrolysieren
von Proteinen unter Verwendung eines unspezifisch wirkenden Enzympräparats,
das von Aspergillus oryzae erhalten wird. Spezifisch wirkende proteolytische
Enzyme wurden für
diesen Zweck nicht verwendet, da derartige Enzyme nur zu einem unzulänglichen
Hydrolysegrad führen.
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Polypeptide
mit Aminopeptidaseaktivität
katalysieren die Entfernung von einem oder mehreren Aminosäureresten
von dem N-Terminus von Peptiden, Polypeptiden und Proteinen. Derartige
Polypeptide sind unter der Enzymklassifizierungsnummer E.C. 3.4.11.
der Internationalen Vereinigung für Biochemie und Molekularbiologie
klassifiziert.
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WO
96/28542 offenbart eine Aminopeptidase, die ein Molekulargewicht
von 35 kDa aufweist. JP-7-5034631 (Noda) offenbart eine Leucinaminopeptidase,
die von gelbem Koji-Schimmelpilz, der Aspergillus oryzae einschließt, erhalten
wird. JP-7-4021798 (Zaidan Hojin Noda Sangyo) offenbart die Herstellung
von Miso durch Zugabe einer Leucinaminopeptidase II, die durch Züchten einer
Anzahl von Stämmen,
einschließlich
des Stamms 460 von Aspergillus oryzae (ATCC 20386) und des Stamms
IAM 2616, hergestellt wird. Es ist bekannt, dass der Stamm 460 von
Aspergillus oryzae eine Anzahl an Leucinaminopeptidasen herstellt,
unter welchen drei durch Gelfiltration ein Molekulargewicht von
26,5, 56 und 61 kDa aufweisen (Nakada et al., 1972 Agricultural
and Biological Chemistry 37: 757–765; Nakada et al., 1972,
Agricultural and Biological Chemistry 37: 767–774; bzw. Nakada et al., 1972,
Agricultural and Biological Chemistry 37: 775–782). Penicillium citrium
stellt eine intrazelluläre
Leucinaminopeptidase mit einem Molekulargewicht von 65 kDa durch
SDS-PAGE her (Kwon et al., 1996, Journal of Industrial Microbiology
17: 30–35).
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WO
97/04108 (Roehm) offenbart DNA, die eine Leucinaminopeptidase von
Aspergillus sojae kodiert. Chang und Smith (1989, Journal of Biological
Chemistry 264: 6979–6983)
offenbaren das molekulare Klonieren und Sequenzieren eines Gens,
das eine vakuoläre
Aminopeptidase von Saccharomyces cerevisiae kodiert. Chang et al.
(1992, Journal of Biological Chemistry 267: 8007–8011) offenbaren das molekulare
Klonieren und Sequenzieren eines Gens, das eine Methioninaminopeptidase
von Saccharomyces cerevisiae kodiert.
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Die
Herstellung von Proteinhydrolysaten mit wünschenswerten organoleptischen
Eigenschaften und hohen Hydrolysegraden erfordert im Allgemeinen
die Verwendung eines Gemischs von Peptidaseaktivitäten. Es
wäre wünschenswert,
ein Einkomponenten-Peptidaseenzym bereitzustellen, das eine Aktivität aufweist,
die zum Verbessern der organoleptischen Eigenschaften und des Hydrolysegrads
von in Nahrungsmittelprodukten entweder allein oder in Kombination
mit anderen Enzymen verwendeten Proteinhydrolysaten nützlich ist.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, verbesserte Polypeptide
mit Aminopeptidaseaktivität sowie
Verfahren zum Erhalt von Proteinhydrolysaten mit wünschenswerten
organoleptischen Qualitäten
und hohen Hydrolysegraden bereitzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft isolierte Polypeptide mit Aminopeptidaseaktivität, ausgewählt aus der
Gruppe, bestehend aus:
- (a) einem Polypeptid
mit einer Aminosäuresequenz,
die eine mindestens 80%ige Identität mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NR:2 aufweist;
- (b) einem Fragment von (a), wobei das Fragment Aminopeptidaseaktivität aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Polypeptide kodierende isolierte
Nukleinsäuresequenzen und
Nukleinsäurekonstrukte,
Vektoren und Wirtszellen, die die Nukleinsäuresequenzen umfassen, sowie
Verfahren zur Herstellung der Polypeptide.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zum Erhalt von Hydrolysaten
aus proteinhaltigen Substraten, das das Unterziehen des proteinhaltigen
Materials einem Polypeptid mit Aminopeptidaseaktivität allein
oder in Kombination mit einer Endopeptidase umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zum Erhalt eines Hydrolysats,
das in Bezug auf freie Glutaminsäure
und/oder peptidgebundenen Glutaminsäureresten angereichert ist,
von einem proteinhaltigen Substrat, wobei das Verfahren das Unterziehen
des Substrats einem Deamidierungsverfahren und der Wirkung eines
Polypeptids mit Aminopeptidaseaktivität umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner geschmackverbessernde Zusammensetzungen,
die ein Polypeptid mit Aminopeptidaseaktivität umfassen. Die Zusammensetzungen
können
ferner zusätzliche
enzymatische Aktivitäten
umfassen.
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In
einem letzten Aspekt können
die Verfahren der Erfindung in Nahrungsmitteln, die mit Anwendungen zum
Verbessern des Geschmacks, wie dem Backen, verbunden sind, verwendet
werden. Alternativ dazu kann eine Geschmackverbesserung in Nahrungsmitteln
durch die Zugabe von Hydrolysaten erzielt werden, die durch die
Verfahren der Erfindung erhalten werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 zeigt die Nukleinsäuresequenz und die daraus gefolgerte
Aminosäuresequenz
einer Aminopeptidase von Aspergillus oryzae ATCC 20386 (SEQ ID NR:1
bzw. 2).
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2 zeigt
eine Restriktionsabbildung von pMWR3.
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3 zeigt
eine Restriktionsabbildung von pEJG19.
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4 zeigt
eine Restriktionsabbildung von pDN181.
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5 zeigt
eine Restriktionsabbildung von pEJG28.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Polypeptide mit Aminopeptidaseaktivität
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Der
Begriff „Aminopeptidaseaktivität" ist hier als eine
Peptidaseaktivität
definiert, die die Entfernung von Aminosäuren von dem N-terminalen Ende
von Peptiden, Oligopeptiden oder Proteinen katalysiert. Definiert
in einer allgemeinen Weise, kann die Aminopeptidaseaktivität die Aminosäure X vom
N-Terminus eines Peptids, Polypeptids oder Proteins abspalten, wobei
X einen beliebigen Aminosäurerest,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Ala, Arg, Asn, Asp, Cys, Gln, Glu,
Gly, His, Ile, Leu, Lys, Met, Phe, Pro, Ser, Thr, Trp, Tyr, and
Val, jedoch mindestens Leu, Glu, Gly, Ala, und/oder Pro, darstellen
kann. Es ist klar, dass die isolierten Polypeptide mit Aminopeptidaseaktivität der vorliegenden
Erfindung in Bezug auf die abzuspaltende Aminosäuresequenz des Peptids, Polypeptids
oder Proteins unspezifisch sein kann.
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In
einer ersten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung isolierte Polypeptide mit einer
Aminosäuresequenz,
die einen Identitätsgrad
mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NR:2 von mindestens etwa 50%, vorzugsweise mindestens
etwa 60%, vorzugsweise mindestens etwa 70%, stärker bevorzugt mindestens etwa
80%, noch stärker
bevorzugt mindestens etwa 90%, besonders bevorzugt mindestens etwa
95% und insbesondere bevorzugt mindestens etwa 97% aufweist, die
Aminopeptidaseaktivität
aufweisen (hier nachstehend „homologe
Polypeptide"). In
einer bevorzugten Ausführungsform
weisen die homologen Polypeptide eine Aminosäuresequenz auf, die sich um
fünf Aminosäuren, vorzugsweise
um vier Aminosäuren, stärker bevorzugt
um drei Aminosäuren,
noch stärker
bevorzugt um zwei Aminosäuren
und besonders bevorzugt um eine Aminosäure von der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NR:2 unterscheidet. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung wird der Identitätsgrad zwischen
zwei Aminosäuresequenzen
durch das Clustal-Verfahren (Higgins, 1989, CABIOS 5: 151–153) mit
einer Identitätstabelle,
einer Lückenstrafe
von 10 und einer Lückenlängenstrafe
von 10, bestimmt.
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Vorzugsweise
umfassen die Polypeptide der vorliegenden Erfindung die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NR:2 oder eine Allelvariante; und ein Fragment davon,
wobei das Fragment Aminopeptidaseaktivität aufweist. In einer stärker bevorzugten
Ausführungsform
umfassen die Polypeptide der vorliegenden Erfindung die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NR:2. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
weist das Polypeptid der vorliegenden Erfindung die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NR:2 oder ein Fragment davon auf, wobei das Fragment
Aminopeptidaseaktivität
aufweist. Ein Fragment von SEQ ID NR:2 ist ein Polypeptid mit einer oder
mehreren Aminosäuren,
die vom Amino- und/oder Carboxy-Terminus
dieser Aminosäuresequenz
deletiert wurden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist das Polypeptid die Aminosäuresequenz von
SEQ ID NR:2 auf.
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Vorzugsweise
enthält
ein Fragment mindestens 330 Aminosäurereste, stärker bevorzugt
mindestens 380 Aminosäurereste
und besonders bevorzugt mindestens 430 Aminosäurereste.
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Eine
Allelvariante bezeichnet eine beliebige von zwei oder mehreren alternativen
Formen eines Gens, das dieselbe Chromosomenstelle belegt. Allelvariation
resultiert auf natürliche
Weise aus einer Mutation und kann zu phänotypischem Polymorphismus
innerhalb von Populationen führen.
Genmutationen können
sich ruhig verhalten (keine Änderung
im kodierten Polypeptid), oder sie können Poly peptide mit abgeänderten
Aminosäuresequenzen
kodieren. Der Begriff Allelvariante wird auch zum Bezeichnen eines
Proteins verwendet, das durch eine Allelvariante eines Gens kodiert
wird.
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Die
Aminosäuresequenzen
der homologen Polypeptide können
sich von der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NR:2 durch eine Einfügung
oder Deletion von einem oder mehreren Aminosäureresten und/oder die Substitution
von einem oder mehreren Aminosäureresten
durch andere Aminosäurereste
unterscheiden. Vorzugsweise sind die Aminosäureveränderungen von geringfügiger Natur,
das heißt,
es sind bewahrende Aminosäuresubstitutionen,
die die Faltung und/oder Aktivität
des Proteins nicht merklich beeinflussen; kleine Deletionen, typischer
Weise von einer bis etwa 30 Aminosäuren; kleine Amino- oder Carboxy-terminale
Verlängerungen,
wie ein Amino-terminaler Methioninrest; ein kleines Verknüpfungspeptid
von bis zu etwa 20–25
Resten; oder eine kleine Verlängerung,
die die Reinigung durch Verändern
der Netzladung oder einer anderen Funktion erleichtert, wie ein
Polyhistidintrakt, ein antigenes Epitop oder eine Bindungsdomäne.
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Beispiele
für bewahrende
Substitutionen befinden sich innerhalb der Gruppe von basischen
Aminosäuren
(wie Arginin, Lysin und Histidin), sauren Aminosäuren (wie Glutaminsäure und
Aspartamsäure),
polaren Aminosäuren
(wie Glutamin und Asparagin), hydrophoben Aminosäuren (wie Leucin, Isoleucin
und Valin), aromatischen Aminosäuren
(wie Phenylalanin, Tryptophan und Tyrosin) und kleinen Aminosäuren (wie
Glycin, Alanin, Serin, Threonin und Methionin). Aminosäuresubstitutionen,
die die spezifische Aktivität
im Allgemeinen nicht abändern,
sind auf dem Fachgebiet bekannt und z.B. von H. Neurath und R.L.
Hill, 1979, in: The Proteins, Academic Press, New York, beschrieben.
Die am üblichsten
vorkommenden Austausche sind Ala/Ser, Val/Ile, Asp/Glu, Thr/Ser,
Ala/Gly, Ala/Thr, Ser/Asn, Ala/Val, Ser/Gly, Tyr/Phe, Ala/Pro, Lys/Arg,
Asp/Asn, Leu/Ile, Leu/Val, Ala/Glu und Asp/Gly sowie diese im Umgekehrten.
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In
einer zweiten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung isolierte Polypeptide mit Aminopeptidaseaktivität, die durch
Nukleinsäuresequenzen
kodiert werden, die unter niederstringenten Bedingungen, stärker bevorzugt
mittelstringenten Bedingungen und besonders bevorzugt hochstringenten
Bedingungen mit einer Oligonukleotidsonde hybridisieren, die unter
denselben Bedingungen mit der Nukleinsäuresequenz von SEQ ID NR:1
oder ihrem Komplementärstrang
hybridisieren (J. Sambrook, E.F. Fritsch und T. Maniatus, 1989,
Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Aufl., Cold Spring Harbor,
New York); oder Allelvarianten und Fragmente der Polypeptide, wobei
die Fragmente Aminopeptidaseaktivität aufweisen.
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Eine
Hybridisierung weist darauf hin, dass die Nukleinsäuresequenz
an die dem Polypeptid-kodierenden Teil der in SEQ ID NR:1 dargestellten
Aminosäuresequenz
entsprechende Oligonukleotidsonde unter nieder- bis hochstringenten
Bedingungen (d.h. Vorhybridisierung und Hybridisierung bei 42°C in 5X SSPE,
0,3% SDS, 200 μg/ml
gescherter und denaturierter Lachssperma-DNA und entweder 25, 35
oder 50% Formamid für Niedrig-,
Mittel- bzw. Hochstringenzien),
gefolgt von Standard-Southern-Blot-Prozeduren, hybridisiert.
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Die
Aminosäuresequenz
von SEQ ID NR:2 oder eine Teilsequenz davon kann zum Konstruieren
einer Oligonukleotidsonde verwendet werden, oder eine Nukleinsäuresequenz,
die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung kodiert, wie die Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NR:1 oder eine Untersequenz davon, kann zum Identifizieren
und Klonieren von DNA verwendet werden, die Polypeptide mit Aminopeptidaseaktivität von Stämmen verschiedener
Gattungen oder Spezies gemäß auf dem
Fachgebiet bekannten Verfahren kodiert. Insbesondere können derartige
Sonden zur Hybridisierung mit der genomischen oder cDNA der Gattung
oder Spezies von Interesse, nach standardmäßigen Southern-Blot-Prozeduren, verwendet
werden, um das entsprechende Gen darin zu identifizieren oder zu
isolieren. Derartige Sonden können
deutlich kürzer
als die gesamte Sequenz sein, sollten aber mindestens 15, vorzugsweise
mindestens 25 und stärker
bevorzugt mindestens 40 Nukleotide lang sein. Längere Sonden können ebenfalls
verwendet werden. Sowohl DNA- als auch RNA-Sonden können verwendet
werden. Die Sonden werden typischer Weise zum Nachweisen des entsprechenden
Gens (z.B. mit 32P, 3H, 35S, Biotin oder Avidin) markiert.
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Folglich
kann eine genomische, cDNA- oder kombinatorische chemische Bibliothek,
die aus derartigen anderen Organismen hergestellt ist, auf DNA durchgemustert
werden, die mit den vorstehend beschriebenen Sonden hybridisiert
und ein Polypeptid mit Aminopeptidaseaktivität kodiert. Genomische oder
andere DNA von derartigen anderen Organismen können durch Agarose- oder Polyacrylamidgel-Elektrophorese
oder durch Abtrennungstechniken abgetrennt werden. DNA von den Bibliotheken
oder die abgetrennte DNA kann zu Nitrocellulose oder einem anderen
geeigneten Trägermaterial überführt und
darauf immobilisiert werden. Zum Identifizieren eines Klons oder
einer DNA, das/die mit SEQ ID NR:1 homolog ist, wird das Trägermaterial
in einem Southern-Blot verwendet, wobei das Trägermaterial schließlich drei
Mal für
eine Dauer von 30 Minuten jeweils unter Verwendung von 2 × SSC, 0,2%
SDS, vorzugsweise bei mindestens 50°C, stärker bevorzugt mindestens 55°C, stärker bevorzugt
mindestens 60°C,
stärker
bevorzugt mindestens 65°C,
noch stärker
bevorzugt mindestens 70°C
und besonders bevorzugt mindestens 75°C gewaschen wird. Moleküle, an welche
die Oligonukleotidsonde unter diesen Bedingungen hybridisiert, werden
unter Verwendung eines Röntgenfilms
nachgewiesen.
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In
einer dritten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung isolierte Polypeptide mit den
folgenden physikalisch-chemischen Eigenschaften: (i) einem bei Umgebungstemperatur
in Gegenwart von Ala-para-nitroanilid bestimmten pH-Optimum im Bereich
von etwa pH 7,27 bis etwa pH 10,95; (ii) einer nach Inkubation für eine Dauer
von 20 Minuten bei 60°C
in Abwesenheit von Substrat bestimmten Temperaturstabilität von 90%
oder mehr in Bezug auf die anfängliche
Aktivität
bei pH 7,5; und (iii) einer Aktivität gegenüber Xaa-para-Nitroanilid, wobei
Xaa ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Leu, Glu, Gly, Ala und Pro. Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung weisen auch die Fähigkeit
auf, andere Substrate zu hydrolysieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
liegt das nach Inkubation für
eine Dauer von 5 Minuten bei Umgebungstemperatur in Gegenwart von
Ala-Pro-paranitroanilid bestimmte pH-Optimum im Bereich von etwa
pH 7,27 bis etwa pH 10,95, stärker
bevorzugt im Bereich von etwa pH 8,03 bis etwa pH 10,95 und besonders
bevorzugt im Bereich von etwa pH 8,62 bis etwa pH 10,51.
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In
einer vierten Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung isolierte Polypeptide mit immunchemischer
Identität
oder teilweiser immunchemischer Identität zu dem Polypeptid mit der
Aminosäuresequenz von
SEQ ID NR:2. Die immunchemischen Eigenschaften werden durch immunologische
Kreuzreaktionsidentitätstests
durch die bekannte Ouchterlony-Doppelimmundiffusionsprozedur
bestimmt. Speziell wird ein Antiserum, das Antikörper enthält, die für Epitope des Polypeptids mit
der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NR:2 immunreaktiv sind oder sich daran binden, durch
Immunisieren von Kaninchen (oder anderen Nagern) gemäß der von
Harboe und Ingild, in: N.H. Axelsen, J. Krøll, and B. Weeks, Herausgeber,
A Manual of Quantitative Immunoelectrophoresis, Blackwell Scientific
Publications, 1973, Kapitel 23, oder Johnstone und Thorpe, Immunochemistry
in Practice, Blackwell Scientific Publications, 1982 (insbesondere
Seiten 27–31)
beschriebenen Prozedur hergestellt. Ein Polypeptid mit immunchemischer
Identität
ist ein Polypeptid, das mit dem Antiserum in einer identischen Weise,
wie mit Gesamtfusion von Niederschlägen, identischer Niederschlagmorphologie
und/oder identischer elektrophoretischer Mobilität, unter Verwendung einer spezifischen
immunchemischen Technik reagiert. Eine weitere Erläuterung
für die
immunchemische Identität
ist von Axelsen, Bock und Krøll,
in: N.H. Axelsen, J. Krøll
und B. Weeks, Herausgeber, A Manual of Quantitative Immmunoelectrophoresis,
Blackwell Scientific Publications, 1973, Kapitel 10, beschrieben.
Ein Polypeptid mit teilweiser immunchemischer Identität ist ein
Polypeptid, das mit dem Antiserum in einer teilweisen identischen
Weise, wie einer teilweisen Fusion von Niederschlägen, einer
teilweisen identischen Niederschlagsmorphologie und/oder einer teilweisen
identischen elektrophoretischen Mobilität unter Verwendung einer spezifischen
immunchemischen Technik reagiert. Eine weitere Erläuterung
der teilweisen immunchemischen Identität ist von Bock und Axelsen,
in: N.H. Axelsen, J. Krøll,
und B. Weeks, Herausgeber, A Manual of Quantitative Immunoelectrophoresis, Blackwell
Scientific Publications, 1973, Kapitel 11, beschrieben.
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Polypeptide,
die durch Nukleinsäuresequenzen
kodiert werden, die mit einer Oligonukleotidsonde hybridisieren,
die mit der Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NR:1, ihrem Komplementärstrang oder Allelvarianten und
Untersequenzen von SEQ ID NR:1 hybridisiert; Allelvarianten und
Fragmente der Polypeptide; oder die homologen Polypeptide und Polypeptide
mit identischen oder teilweise identischen immunologischen Eigenschaften
können
von Mikroorganismen jeder beliebigen Gattung erhalten werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
können
diese Polypeptide von einer Bakterienquelle erhalten werden. Zum
Beispiel können
diese Polypeptide von einem grampositiven Bakterium, wie einem Bacillus-Stamm,
z.B. Bacillus alkalophilus, Bacillus amyloliquefaciens, Bacillus
brevis, Bacillus circulans, Bacillus coagulans, Bacillus lautus,
Bacillus lentus, Bacillus licheniformis, Bacillus megaterium, Bacillus
stearothermophilus, Bacillus subtilis oder Bacillus thuringiensis;
oder einem Streptomyces-Stamm, z.B. Streptomyces lividans oder Streptomyces
murinus; oder von einem gramnegativen Bakterium, z.B. E. coli oder
Pseudomonas sp., erhalten werden.
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Die
Polypeptide können
von einer Pilzquelle, und stärker
bevorzugt von einem Hefestamm, wie einem Stamm von Candida, Kluyveromyces,
Pichia, Saccharomyces, Schizosaccharomyces oder Yarrowia; oder einem Fadenpilzstamm,
wie einem Stamm von Acremonium, Aspergillus, Aureobasidium, Cryptococcus,
Filibasidium, Fusarium, Humicola, Magnaporthe, Mucor, Myceliophthora,
Neocallimastix, Neurospora, Paecilomyces, Penicillium, Piromyces,
Schizophyllum, Talaromyces, Thermoascus, Thielavia, Tolypocladium
oder Trichoderma, erhalten werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Polypeptide von einem Stamm von Saccharomyces carlsbergensis,
Saccharomyces cerevisiae, Saccharomyces diastaticus, Saccharomyces
douglasii, Saccharomyces kluyveri, Saccharomyces norbensis oder
Saccharomyces oviformis erhalten.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
werden die Polypeptide von einem Stamm von Fusarium bactridioides,
Fusarium cerealis, Fusarium crookwellense, Fusarium culmorum, Fusarium
graminearum, Fusarium graminum, Fusarium heterosporum, Fusarium
negundi, Fusarium oxysporum, Fusarium reticulatum, Fusarium roseum,
Fusarium sambucinum, Fusarium sarcochroum, Fusarium sporotrichioides,
Fusarium sulphureum, Fusarium torulosum, Fusarium trichothecioides,
Fusarium venenatum, Humicola insolens, Humicola lanuginosa, Mucor
miehei, Myceliophthora thermophila, Neurospora crassa, Penicillium
purpurogenum, Trichoderma harzianum, Trichoderma koningii, Trichoderma
longibrachiatum, Trichoderma reesei oder Trichoderma viride erhalten.
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Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung werden vorzugsweise von einer
Spezies von Aspergillus, einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf,
Aspergillus aculeatus, Aspergillus awamori, Aspergillus foetidus, Aspergillus
japonicus, Aspergillus nidulans, Aspergillus niger oder Aspergillus
oryzae, erhalten.
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In
einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
wird ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung von einem Stamm von
Aspergillus oryzae, und besonders bevorzugt von Aspergillus oryzae
ATCC 20386 oder einem mutanten Stamm davon erhalten, z.B. das Polypeptid
mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NR:2.
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Es
ist klar, dass für
die vorstehend erwähnten
Spezies die Erfindung ungeachtet des Speziesnamens, unter welchem
sie bekannt sind, sowohl die vollkommenen als auch die unvollkommenen
Stadien und andere taxonomische Äquivalente,
z.B. Anamorphe, umfasst. Der Fachmann erkennt leicht die Identität von entsprechenden Äquivalenten.
Die Polypeptide der vorliegenden Erfindung können auch von Mikroorganismen
erhalten werden, die für
Aspergillus synonym sind, wie sie durch Raper, K.D., und Fennel,
D.L, 1965, The Genus Aspergillus, The Wilkins Company, Baltimore,
definiert sind. Aspergilli sind Mitosporenpilze, die durch ein Aspergillum
gekennzeichnet sind, das aus einem Conidiosporenstengel ohne bekannte
teleomorphe Stadien, die ein Vesikel terminieren, das wiederum eine
oder zwei Schichten aus synchron geformten spezialisierten Zellen,
verschiedentlich als Sterigmata oder Phialide bezeichnet, und asexuell
geformten Sporen, bezeichnet als Conidia, trägt, zusammengesetzt sind. Bekannte
Teleomorphe von Aspergillus schließen Eurotium, Neosartorya und
Emericella ein. Stämme
von Aspergillus und Teleomorphe davon sind für die Öffentlichkeit in einer Anzahl
von Kultursammlungen, wie der American Type Culture Collection (ATCC),
der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH
(DSM), dem Centraalbureau voor Schimmelcultures (CBS) und der Agricultural
Research Service Patent Culture Collection, Northern Regional Research
Center (NRRL), leicht zugänglich.
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Weiterhin
können
derartige Polypeptide von anderen Quellen, einschließlich Mikroorganismen,
die aus der Natur (z.B. Erdreich, Kompost, Wasser usw.) isoliert
werden, unter Verwendung der vorstehend erwähnten Sonden identifiziert
und erhalten werden. Techniken zum Isolieren von Mikroorganismen
aus natürlichen
Habitats sind auf dem Fachgebiet bekannt. Die Nukleinsäuresequenz
kann dann durch ähnliches
Durchmustern einer genomischen oder cDNA-Bibliothek eines anderen
Mikroorganismus abgeleitet werden. Nachdem eine das Polypeptid kodierende
Nukleinsäuresequenz
mit der(den) Sonde(n) nachgewiesen wurde, kann die Sequenz unter
Verwendung von dem Fachmann bekannten Techniken isoliert und kloniert
werden (siehe z.B. Sambrook et al., 1989, vorstehend).
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung soll der Begriff „erhalten von", wie hier in Verbindung
mit einer bestimmten Quelle verwendet, bedeuten, dass das Polypeptid
durch die Quelle oder durch eine Zelle hergestellt wird, in die
ein Gen von der Quelle eingefügt
wurde.
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Wie
hier definiert, ist ein „isoliertes" Polypeptid ein Polypeptid,
das, wie bestimmt durch SDS-PAGE, im Wesentlichen frei ist von anderen
Polypeptiden bei welchen es sich nicht um Aminopeptidasepolypeptide handelt,
z.B. zu mindestens etwa 20% rein, vorzugsweise zu mindestens etwa
40% rein, stärker
bevorzugt zu etwa 60% rein, noch stärker bevorzugt zu etwa 80%
rein, besonders bevorzugt zu etwa 90% rein und insbesondere bevorzugt
zu etwa 95% rein ist.
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Nukleinsäuresequenzen
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch isolierte Nukleinsäuresequenzen,
die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung kodieren. In einer
bevorzugten Ausführungsform
kodiert die Nukleinsäuresequenz
ein Polypeptid, das von Aspergillus, z.B. Aspergillus oryzae, erhalten
wird, und in einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
wird die Nukleinsäuresequenz
von Aspergillus oryzae ATCC 20386 erhalten, z.B. die Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NR:1. In einer anderen stärker bevorzugten Ausführungsform
ist die Nukleinsäuresequenz
die Sequenz, die im Plasmid pEJG18 enthalten ist, das in Escherichia
coli NRRL B-21677 enthalten ist. Die vorliegende Erfindung umfasst
auch Nukleinsäuresequenzen,
die ein Polypeptid mit der Aminosäuresequenz von SEQ ID NR:2
kodieren, die sich von SEQ ID NR:1 im Hinblick auf die Entartung des
genetischen Codes unterscheidet. Die vorliegende Erfindung betrifft
auch Untersequenzen von SEQ ID NR:1, die Fragmente von SEQ ID NR:2
kodieren, die Aminopeptidaseaktivität aufweisen. Eine Untersequenz
von SEQ ID NR:1 ist eine Nukleinsäuresequenz, die von SEQ ID
NR:1 umfasst ist, außer
dass ein oder mehrere Nukleotide vom 5'-Ende und/oder 3'-Ende deletiert worden sind. Vorzugsweise
enthält
eine Untersequenz mindestens 990 Nukleotide, stärker bevorzugt mindestens 1140
Nukleotide und besonders bevorzugt mindestens 1290 Nukleotide.
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Die
Nukleinsäuresequenzen
können
von Mikroorganismen erhalten werden, die ungeachtet des Speziesnamens,
unter welchem sie bekannt sind, taxonomische Äquivalente von Aspergillus
sind, wie von Raper, K.D., und Fennel, D.L, 1965, vorstehend, definiert.
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Die
zum Isolieren oder Klonieren einer ein Polypeptid kodierenden Nukleinsäuresequenz
verwendeten Techniken sind auf dem Fachgebiet bekannt und schließen die
Isolation von genomischer DNA, Herstellung von cDNA oder eine Kombination
davon ein. Das Klonieren der Nukleinsäuresequenzen der vorliegenden
Erfindung von einer derartigen genomischen DNA kann z.B. unter Verwendung
der bekannten Polymerasekettenreaktion (PCR) oder Antikörperdurchmustern
von Expressionsbibliotheken zum Nachweis von klonierten DNA-Fragmenten
mit gemeinsamen Strukturmerkmalen bewirkt werden. Siehe z.B. Innis
et al., 1990, PCR: A Guide to Methods and Application, Academic
Press, New York. Andere Nukleinsäureamplifikationsprozeduren, wie
Ligasekettenreaktion (LCR), ligierte aktivierte Transkription (LAT)
und Amplifikation auf Nukleinsäuresequenz-Basis
(KASBA), können
verwendet werden. Die Nukleinsäuresequenz
kann von einem Stamm von Aspergillus oder einem anderen oder verwandten
Organismus kloniert werden und kann folglich z.B. eine Allel- oder
Speziesvariante des das Polypeptid kodierenden Bereichs der Nukleinsäuresequenz
sein.
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Der
Begriff „isolierte
Nukleinsäuresequenz" bedeutet, wie hier
verwendet, eine Nukleinsäuresequenz, die,
wie bestimmt durch Agarose-Elektrophorese, im Wesentlichen frei
von anderen Nukleinsäuresequenzen, z.B.
zu mindestens etwa 20% rein, vorzugsweise zu mindestens etwa 40%
rein, stärker
bevorzugt zu mindestens etwa 60% rein, noch stärker bevorzugt zu mindestens
etwa 80% rein und besonders bevorzugt zu mindestens etwa 90% rein
ist. Zum Beispiel kann eine isolierte Nukleinsäuresequenz durch standardmäßige Klonierungsprozeduren
erhalten werden, die in der Gentechnik zum Umlokalisieren der Nukleinsäuresequenz
von ihrer natürlichen
Stelle zu einer anderen Stelle, wo sie reproduziert wird, verwendet
werden. Die Klonierungsprozeduren können das Herausschneiden und
die Isolation eines gewünschten
Nukleinsäurefragments,
das die das Polypeptid kodierende Nukleinsäuresequenz umfasst, Einfügung des
Fragments in ein Vektormolekül und
Einbringung des rekombinanten Vektors in eine Wirtszelle, wo mehrere
Kopien oder Klone der Nukleinsäuresequenz
repliziert werden, beinhalten. Die Nukleinsäuresequenz kann genomischen,
cDNA-, RNA-, halbsynthetischen, synthetischen Ursprungs oder beliebige
Kombinationen davon sein.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Nukleinsäuresequenzen, die einen Homologiegrad
mit der Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NR:1 von mindestens etwa 50%, vorzugsweise eine etwa
60%ige, vorzugsweise eine etwa 70%ige, vorzugsweise eine etwa 80%ige,
stärker
bevorzugt eine etwa 90%ige, noch stärker bevorzugt eine etwa 95%ige
und besonders bevorzugt eine etwa 97%ige Homologie aufweisen, die
ein aktives Polypeptid kodieren. Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung wird der Homologiegrad zwischen zwei Nukleinsäuresequenzen
durch das Clustal-Verfahren (Higgins, 1989, vorstehend) mit einer
Identitätstabelle,
einer Lückenstrafe
von 10 und einer Lückenlängenstrafe
von 10 bestimmt.
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Die
Modifikation einer Nukleinsäuresequenz,
die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung kodiert, kann zur
Synthese von Polypeptiden nötig
sein, die im Wesentlichen dem Polypeptid ähneln. Der Begriff dem Polypeptid „im Wesentlichen ähneln" bezieht sich auf
nicht natürlich
vorkommende Formen des Polypeptids. Diese Polypeptide können sich
in einer gewissen manipulierten Weise von dem von seiner nativen
Quelle isolierten Polypeptid unterscheiden. Zum Beispiel kann es
von Interesse sein, Varianten des Polypeptids, wobei sich die Varianten
in der spezifischen Aktivität,
Wärmestabilität, pH-Optimum
oder dgl. unterscheiden, unter Verwendung z.B. von stellengerichteter
Mutagenese zu synthetisieren. Die analoge Sequenz kann auf der Basis
der Nukleinsäuresequenz,
die als Polypeptid kodierender Teil von SEQ ID NR:1, z.B. eine Untersequenz davon
dargestellt wird, und/oder durch Einbringung von Nukleotidsubstitutionen,
die zu keiner anderen Aminosäuresequenz
des Polypeptids führen,
das durch die Nukleinsäuresequenz
kodiert wird, jedoch der Kodon-Verwendung des zur Herstellung des
Enzyms vorgesehenen Wirtsorganismus entspricht, oder durch Einbringung
von Nukleotidsubstitutionen, die zu einer unterschiedlichen Aminosäuresequenz
führen
können,
konstruiert werden. Für
eine allgemeine Beschreibung der Nukleotidsubstitution siehe z.B.
Ford et al., 1991, Protein Expression and Purification 2: 95–107.
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Es
ist dem Fachmann klar, dass derartige Substitutionen außerhalb
der für
die Funktion des Moleküls entscheidenden
Bereiche durchgeführt
werden können
und immer noch zu einem aktiven Polypeptid führen können. Aminosäurereste,
die für
die Aktivität
des durch die isolierte Nukleinsäuresequenz
der Erfindung kodierten Polypeptids wesentlich sind und deshalb
vorzugsweise nicht einer Substitution unterzogen werden, können gemäß den auf
dem Fachgebiet bekannten Prozeduren, wie stellengerichteter Mutagenese
oder Alanin-Durchmusterungsmutagenese
(siehe z.B. Cunningham und Wells, 1989, Science 244: 1081–1085) identifiziert
werden. In der letzteren Technik werden Mutationen an jedem positiv
geladenen Rest im Molekül
eingebracht und die erhaltenen Mutantenmoleküle auf Aminopeptidaseaktivität getestet,
um Aminosäurereste
zu identifizieren, die für
die Aktivität
des Moleküls
entscheidend sind. Stellen der Substrat-Enzyrn-Wechselwirkung können auch
durch Analyse der dreidimensionalen Struktur bestimmt werden, die
wie durch derartige Techniken wie Kernmagnetresonanzanalyse, Kristallographie
oder Lichtaffinitätsmarkieren
(siehe z.B. de Vos et al., 1992, Science 255: 306–312; Smith
et al., 1992, Journal of Molecular Biology 224: 899–904; Wlodaver et
al., 1992, FEBS Letters 309: 59–64)
bestimmt wird.
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Polypeptide
der vorliegenden Erfindung schließen auch fusionierte Polypeptide
oder spaltbare Fusionspolypeptide ein, bei welchen ein anderes Polypeptid
an den N-Terminus oder den C-Terminus des Polypeptids oder Fragments
davon fusioniert wird. Ein fusioniertes Polypeptid wird durch Fusionieren
einer Nukleinsäuresequenz
(oder eines Abschnitts davon), die ein anderes Polypeptid an eine
Nukleinsäuresequenz
(oder einen Abschnitt davon) der vorliegenden Erfindung kodiert,
hergestellt. Techniken zum Herstellen von Fusionspolypeptiden sind
auf dem Fachgebiet bekannt und schließen das Ligieren der die Polypeptide
kodierenden Kodierungssequenzen derart, dass sie im Raster liegen
und eine Expression der fusionierten Polypeptide sich unter der
Kontrolle desselben (derselben) Promotors (Promotoren) und Terminators
befindet, ein.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch isolierte Nukleinsäuresequenzen,
die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung kodieren, die unter
niederstringenten Bedingungen, stärker bevorzugt mittelstringenten
Bedingungen und besonders bevorzugt hochstringenten Bedingungen
mit einer Oligonukleotidsonde hybridisieren, die unter denselben
Bedingungen mit der Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NR:1 oder ihrem Komplementärstrang hybridisiert; oder
Allelvarianten und Untersequenzen davon (Sambrook et al., 1989,
vorstehend).
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Nukleinsäurekonstrukte
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Nukleinsäurekonstrukte, die eine Nukleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung umfassen, die mit einer oder mehreren
Kontrollsequenzen verknüpft
sind, die die Expression der Kodierungssequenz in einer geeigneten
Wirtszelle unter mit den Kontrollsequenzen verträglichen Bedingungen lenken.
Die Expression ist so zu verstehen, dass sie jeden beliebigen Schritt,
der bei der Herstellung des Polypeptids, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf, Transkription, post-transkriptionale
Modifikation, Translation, post-translationale Modifikation und
Sekretion, einbezieht.
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„Nukleinsäurekonstrukt" ist hier als ein
entweder einzel- oder doppelsträngiges
Nukleinsäuremolekül definiert,
das von einem natürlich
vorkommenden Gen isoliert ist oder so modifiziert worden ist, dass
sie Segmente der Nukleinsäure
beinhaltet, die in einer sonst in der Natur nicht vorkommenden Weise
kombiniert oder nebeneinander gestellt sind. Der Begriff Nukleinsäurekonstrukt
ist synonym mit dem Ausdruck Expressionskassette, wenn das Nukleinsäurekonstrukt
sämtliche
zur Expression einer Kodierungssequenz der vorliegenden Erfindung
erforderlichen Kontrollsequenzen enthält. Der Begriff „Kodierungssequenz" ist, wie hier definiert, eine
Sequenz, die in mRNA transkribiert und in ein Polypeptid der vorliegenden
Erfindung translatiert ist. Die Grenzen der Kodierungssequenz werden
im Allgemeinen durch eine Ribosombindungsstelle (Prokaryonten) oder
durch das ATG-Startkodon (Eukaryonten), lokalisiert unmittelbar
stromaufwärts
des offenen Leserasters am 5'-Ende
der mRNA, und eine Transkriptionsterminatorsequenz, lokalisiert
unmittelbar stromabwärts
des offenen Leserasters am 3'-Ende
der mRNA, bestimmt. Eine Kodierungssequenz kann DNA, cDNA und rekombinante
Nukleinsäuresequenzen
einschließen,
ist jedoch nicht darauf beschränkt.
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Eine
isolierte Nukleinsäuresequenz,
die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung kodiert, kann in einer
Vielfalt von Weisen manipuliert werden, um die Expression des Polypeptids
bereitzustellen. Eine Manipulation der Nukleinsäuresequenz, die ein Polypeptid
vor dessen Einfügung
in einen Vektor kodiert, kann je nach Expressionsvektor erwünscht oder
notwendig sein. Die Techniken zum Modifizieren von Nukleinsäuresequenzen
unter Verwendung von Klonierungsverfahren sind auf dem Fachgebiet
bekannt.
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Der
Begriff „Kontrollsequenzen" ist hier derart
definiert, dass er alle Bestandteile einschließt, die für die Expression eines Polypeptids
der vorliegenden Erfindung notwendig oder vorteilhaft sind. Jede
Kontrollsequenz kann für
die das Polypeptid kodierende Nukleinsäuresequenz nativ oder fremd
sein. Derartige Kontrollsequenzen schließen einen Leader, eine Polyadenylierungssequenz,
eine Propeptidsequenz, einen Promotor, eine Signalsequenz und einen
Transkriptionsterminator ein, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Mindestens schließen die
Kontrollsequenzen einen Promotor und Transkriptions- und Translationsstoppsignale
ein. Die Kontrollsequenzen können
mit Verknüpfungsgruppen
zum Zwecke des Einbringens von spezifischen Restriktionsstellen
versehen sein, die die Ligation der Kontrollsequenzen mit dem Kodierungsbereich
der das Polypeptid kodierenden Nukleinsäuresequenz erleichtern. Der
Begriff „funktionsfähig verknüpft" ist hier als Konfiguration
definiert, in welcher eine Kontrollsequenz entsprechend an einer
Position in Bezug zur Kodierungssequenz der DNA-Sequenz derart platziert
ist, dass die Kontrollsequenz die Herstellung eines Polypeptids lenkt.
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Die
Kontrollsequenz kann eine geeignete Promotorsequenz, eine Nukleinsäuresequenz,
die von einer Wirtszelle zur Expression der Nukleinsäuresequenz
erkannt wird, sein. Die Promotorsequenz enthält Transkriptionskontrollsequenzen,
die die Expression des Polypeptids vermitteln. Der Promotor kann
eine beliebige Nukleinsäuresequenz
sein, die in der Wirtszelle der Wahl eine Transkriptionsaktivität zeigt,
einschließlich
mutanter, verkürzter
und Hybridpromotoren, und kann von Genen erhalten werden, die extrazelluläre oder
intrazelluläre
Polypeptide entweder homolog oder heterolog zur Wirtszelle kodieren.
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Beispiele
für geeignete
Promotoren zum Leiten der Transkription der Nukleinsäurekonstrukte
der vorliegenden Erfindung, insbesondere in einer Bakterienwirtszelle,
sind die Promotoren, die vom lac-Operon von E. coli, dem Agarasegen
(dagA) von Streptomyces coelicolor, dem Levansucrasegen (sacB) von
Bacillus subtilis, dem alpha-Amylasegen (amyL) von Bacillus licheniformis,
dem maltogenen Amylasegen (amyM) von Bacillus stearothermophilus,
dem alpha-Amylasegen (amyQ) von Bacillus amyloliquefaciens, dem
Penicillinasegen (penP) von Bacillus licheniformis, dem xylA- und
dem xylB-Gen von Bacillus subtilis und dem prokaryontischen beta-Lactamasegen
(Villa-Kamaroff et al., 1978, Proceedings of the National Academy
of Sciences USA 75: 3727–3731),
sowie dem tac-Promotor (DeBoer et al., 1983, Proceedings of the
National Academy of Sciences USA 80: 21–25) erhalten werden. Weitere
Promotoren sind in „Useful
proteins from recombinant bacteria" in Scientific American, 1980, 242:
74–94;
und in Sambrook et al., 1989, vorstehend, beschrieben.
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Beispiele
für geeignete
Promotoren zum Leiten der Transkription der Nukleinsäurekonstrukte
der vorliegenden Erfindung in einer Fadenpilzwirtszelle sind Promotoren,
die von den Genen erhalten werden, die TAKA-Amylase von Aspergillus
oryzae, Aspartamproteinase von Rhizomucor miehei, neutrale alpha-Amylase von
Aspergillus niger, säurestabile
alpha-Amylase von Aspergillus niger, Glucoamylase (glaA) von Aspergillus niger
oder Aspergillus awamori, Lipase von Rhizomucor miehei, alkalische
Protease von Aspergillus oryzae, Triosephosphatisomerase von Aspergillus
oryzae, Acetamidase von Aspergillus nidulans, trypsinartige Protease
von Fusarium oxysporum (US-Patent Nr. 4,288,627) kodieren und mutante,
verkürzte
und Hybridpromotoren davon. Besonders bevorzugte Promoter zur Verwendung
in Fadenpilzwirtszellen sind die TAKA-Amylase-, NA2-tpi-(ein Hybrid
der Promotoren aus den Genen, welche die neutrale alpha-Amylase
von Aspergillus niger und die Triosephosphatisomerase von Aspergillus
oryzae kodieren) und die glaA-Promotoren.
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In
einem Hefewirt werden nützliche
Promotoren von dem Enolase(ENO-1)-Gen von Saccharomyces cerevisiae,
dem Galactokinasegen (GAL1) von Saccharomyces cerevisiae, den Alkoholdehydrogenase-/Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenasegenen
(ADH2/GAP) von Saccharomyces cerevisiae und dem 3-Phosphoglyceratkinasegen
von Saccharomyces cerevisiae erhalten. Andere nützliche Promotoren für Hefewirtszellen
sind von Romanos et al., 1992, Yeast 8: 423–488, beschrieben. In einer
Säugerwirtszelle
schließen
nützliche
Promotoren virale Promotoren, wie diejenigen vom Simian-Virus 40
(SV40), Rous-Sarkomavirus
(RSV), Adenovirus, Rinderpapillomavirus (BPV) und humanen Cytomegalovirus
(CMV) ein.
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Bei
der Kontrollsequenz kann es sich auch um eine geeignete Transkriptionsterminatorsequenz,
eine Sequenz, die von einer Wirtszelle zum Beendigen der Transkription
erkannt wird, handeln. Die Terminatorsequenz ist funktionsfähig mit
dem 3'-Terminus
der das Polypeptid kodierenden Nukleinsäuresequenz verknüpft. Jeder
beliebige in der Wirtszelle der Wahl funktionelle Terminator kann
in der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Bevorzugte
Terminatoren für
Fadenpilzwirtszellen werden von den Genen erhalten, die TAKA-Amylase
von Aspergillus oryzae, Glucoamylase von Aspergillus niger, Anthranilatsynthase
von Aspergillus nidulans, alpha-Glucosidase
von Aspergillus niger und trypsinartige Protease von Fusarium oxysporum
kodieren.
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Bevorzugte
Terminatoren für
Hefewirtszellen werden von den Genen erhalten, die Enolase von Saccharomyces
cerevisiae, Cytochrom C (CYC1) von Saccharomyces cerevisiae oder
Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase von Saccharomyces cerevisiae
kodieren. Andere nützliche
Terminatoren für
Hefewirtszellen sind von Romanos et al., 1992, vorstehend, beschrieben.
Terminatorsequenzen sind auf dem Fachgebiet für Säugerwirtszellen bekannt.
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Bei
der Kontrollsequenz kann es sich auch um eine geeignete Leadersequenz,
einen nicht translatierten Bereich einer mRNA, der für die Translation
durch die Wirtszelle wichtig ist, handeln. Die Leadersequenz ist
funktionsfähig
mit dem 5'-Terminus der das
Polypeptid kodierenden Nukleinsäuresequenz
verknüpft.
Jede beliebige in der Wirtszelle der Wahl funktionelle Leadersequenz
kann in der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Bevorzugte
Leader für
Fadenpilzwirtszellen werden von den Genen erhalten, die TAKA-Amylase
von Aspergillus oryzae und Triosephosphatisomerase von Aspergillus
nidulans kodieren.
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Geeignete
Leader für
Hefewirtszellen werden von dem Enolase(ENO-1)-Gen von Saccharomyces
cerevisiae, dem 3-Phosphoglyceratkinasegen von Saccharomyces cerevisiae,
dem alpha-Faktor von Saccharomyces cerevisiae und den Alkoholdehydrogenase-/Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenasegenen (ADH2/GAP)
von Saccharomyces cerevisiae erhalten.
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Bei
der Kontrollsequenz kann es sich auch um eine Polyadenylierungssequenz,
eine Sequenz, die mit dem 3'-Terminus
der Nukleinsäuresequenz
funktionsfähig
verknüpft
ist und die beim Transkribieren von der Wirtszelle als Signal zum
Addieren von Polyadenosinresten an transkribierte mRNA erkannt wird,
handeln. Jede beliebige in der Wirtszelle der Wahl funktionelle
Polyadenylierungssequenz kann in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden.
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Bevorzugte
Polyadenylierungssequenzen für
Fadenpilzwirtszellen werden von Genen erhalten, die TAKA-Amylase
von Aspergillus oryzae, Glucoamylase von Aspergillus niger, Anthranilatsynthase
von Aspergillus nidulans und alpha-Glucosidase von Aspergillus niger kodieren.
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Nützliche
Polyadenylierungssequenzen für
Hefewirtszellen sind von Guo und Sherman, 1995, Molecular Cellular
Biology 15: 5983–5990,
beschrieben.
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Polyadenylierungssequenzen
sind auf dem Fachgebiet für
Säugerwirtszellen
bekannt.
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Bei
der Kontrollsequenz kann es sich auch um einen Signalpeptidkodierungsbereich
handeln, der für eine
mit dem Amino-Terminus des Polypeptids verknüpfte Aminosäuresequenz kodiert, der das
kodierte Polypeptid in den sekretorischen Weg der Zelle lenken kann.
Das 5'-Ende der
Kodierungssequenz der Nukleinsäuresequenz
kann in sich einen Signalpeptidkodierungsbereich enthalten, der
im Translationsableseraster mit dem Segment des Kodierungsbereichs,
der das sekretierte Polypeptid kodiert, auf natürliche Weise verknüpft ist.
Alternativ dazu kann das 5'-Ende
der Kodierungssequenz einen Signalpeptidkodierungsbereich enthalten, der
für die
Kodierungssequenz fremd ist. Der fremde Signalpeptidkodierungsbereich
kann erforderlich sein, wenn die Kodierungssequenz nicht üblicherweise
einen Signalpeptidkodierungsbereich enthält. Alternativ dazu kann der
fremde Signalpeptidkodierungsbereich einfach den natürlichen
Signalpeptidkodierungsbereich ersetzen, um eine verbesserte Sekretion
des Polypeptids zu erhalten. Der Signalpeptidkodierungsbereich kann
von einem Glucoamylase- oder einem Amylasegen von einer Aspergillus-Spezies,
einem Lipase- oder Proteinasegen von einer Rhizomucor-Spezies, dem
Gen für
den alpha-Faktor von Saccharomyces cerevisiae, einem Amylase- oder
einem Proteasegen von einer Bacillus-Spezies oder dem Kälber-Präprochymosingen
erhalten werden. Jedoch kann jeder beliebige Signalpeptidkodierungsbereich,
der das exprimierte Polypeptid in den sekretorischen Weg einer Wirtszelle
der Wahl lenkt, in der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Ein
wirksamer Signalpeptidkodierungsbereich für Bakterienwirtszellen ist
der Signalpeptidkodierungsbereich, der vom maltogenen Amylasegen
von Bacillus NCIB 11837, dem alpha-Amylasegen von Bacillus stearothermophilus,
dem Subtilisingen von Bacillus licheniformis, dem beta-Lactamasegen
von Bacillus licheniformis, den neutralen Proteasegenen (nprT, nprS,
nprM) von Bacillus stearothermophilus oder dem PrsA-Gen von Bacillus
subtilis erhalten wird.
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Weitere
Signalpeptide sind von Simonen und Palva, 1993, Microbiological
Reviews 57: 109–137,
beschrieben.
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Ein
wirksamer Signalpeptidkodierungsbereich für Fadenpilzwirtszellen ist
der Signalpeptidkodierungsbereich, der vom TAKA-Amylasegen von Aspergillus
oryzae, dem neutralen Amylasegen von Aspergillus niger, dem Aspartamproteinasegen
von Rhizomucor miehei, dem Cellulasegen von Humicola lanuginosa
oder dem Lipasegen von Humicola lanuginosa erhalten wird.
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Nützliche
Signalpeptide für
Hefewirtszellen werden von den Genen für den alpha-Faktor von Saccharomyces cerevisiae
und die Invertase von Saccharomyces cerevisiae erhalten. Andere
nützliche
Signalpeptidkodierungsbereiche sind von Romanos et al., 1992, vorstehend,
beschrieben.
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Bei
der Kontrollsequenz kann es sich auch um einen Propeptidkodierungsbereich
handeln, der für
eine am Amino-Terminus eines Polypeptids positionierte Aminosäuresequenz
kodiert. Das erhaltene Polypeptid ist als Proenzym oder Propolypeptid
(oder in manchen Fällen
als Zymogen) bekannt. Ein Propolypeptid ist im Allgemeinen inaktiv
und kann durch katalytische oder autokatalytische Abspaltung des
Propeptids vom Propolypeptid zu einem reifen, aktiven Polypeptid
umgewandelt werden. Der Propeptidkodierungsbereich kann von dem
alkalischen Proteasegen (aprF) von Bacillus subtilis, dem neutralen
Proteasegen (nprT) von Bacillus subtilis, dem alpha-Faktorgen von
Saccharomyces cerevisiae, dem Aspartamproteinasegen von Rhizomucor miehei
oder dem Laccasegen von Myceliophthora thermophila (WO 95/33836)
erhalten werden.
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Wo
sowohl Signalpeptid- als auch Propeptidbereiche am Amino-Terminus
eines Polypeptids vorliegen, ist der Propeptidbereich am nächsten zum
Amino-Terminus eines
Polypeptids positioniert und ist der Signalpeptidbereich am nächsten zum
Amino-Terminus des Propeptidbereichs positioniert.
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Die
Nukleinsäurekonstrukte
der vorliegenden Erfindung können
auch eine oder mehrere Nukleinsäuresequenzen,
die einen oder mehrere zum Leiten der Expression des Polypeptids
vorteilhafte Faktoren kodieren, z.B. einen Transkriptionsaktivator
(z.B. einen trans wirkenden Faktor), einen Chaperon und eine Verarbeitungsprotease,
umfassen. Jeder beliebige in der Wirtszelle der Wahl funktionelle
Faktor kann in der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Die
einen oder mehrere dieser Faktoren kodierenden Nukleinsäuren sind mit
der das Polypeptid kodierenden Nukleinsäuresequenz nicht unbedingt
hintereinander angeordnet.
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Ein
Transkriptionsaktivator ist ein Protein, das die Transkription einer
ein Polypeptid kodierenden Nukleinsäuresequenz aktiviert (Kudla
et al., 1990, EMBO Journal 9: 1355–1364; Jarai und Buxton, 1994,
Current Genetics 26: 2238–244;
Verdier, 1990, Yeast 6: 271–297).
Die einen Aktivator kodierende Nukleinsäuresequenz kann von den Genen
erhalten werden, die NprA (nprA) von Bacillus stearothermophilus,
Häm-Aktivatorprotein
1 (hapl) von Saccharomyces cerevisiae, Galactose metabolisierendes
Protein 4 (gal4) von Saccharomyces cerevisiae, Ammoniakregulationsprotein
(areA) von Aspergillus nidulans und alpha-Amylaseaktivator (amyR)
von Aspergillus oryzae kodieren. Für weitere Beispiele siehe Verdier,
1990, vorstehend, und MacKenzie et al., 1993, Journal of General
Microbiology 139: 2295–2307.
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Ein
Chaperon ist ein Protein, das ein anderes Polypeptid beim richtigen
Falten unterstützt
(Hartl et al., 1994, TIBS 19: 20–25; Bergeron et al., 1994,
TIBS 19: 124–128;
Demolder et al., 1994, Journal of Biotechnology 32: 179–189; Craig,
1993, Science 260: 1902–1903;
Gething und Sambrook, 1992, Nature 355: 33–45; Puig und Gilbert, 1994,
Journal of Biological Chemistry 269: 7764–7771; Wang und Tsou, 1993,
The FASEB Journal 7: 1515–11157;
Robinson et al., 1994, Bio/Technology 1: 381–384; Jacobs et al., 1993,
Molecular Microbiology 8: 957–966).
Die ein Chaperon kodierende Nukleinsäuresequenz kann von den Genen
erhalten werden, die GroE-Proteine von Bacillus subtilis, PrsA von
Bacillus subtilis, Proteindisulfidisomerase von Aspergillus oryzae,
Calnexin von Saccharomyces cerevisiae, CiP/GRP78 von Saccharomyces
cerevisiae und Hsp70 von Saccharomyces cerevisiae kodieren. Für weitere
Beispiele siehe Gething und Sambrook, 1992, vorstehend, und Hartl
et al., 1994, vorstehend.
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Eine
Verarbeitungsprotease ist eine Protease, die ein Propeptid spaltet,
um ein reifes, biochemisch aktives Polypeptid zu bilden (Enderlin
und Ogrydziak, 1994, Yeast 10: 67–79; Fuller et al., 1989, Proceedings
of the National Academy of Sciences USA 86: 1434–1438; Julius et al., 1984,
Cell 37: 1075–1089;
Julius et al., 1983, Cell 32: 839–852; US-Patent Nr. 5,702,934).
Die eine Verarbeitungsprotease kodierende Nukleinsäuresequenz
kann von den Genen erhalten werden, die Dipeptidylaminopeptidase
von Saccharomyces cerevisiae, Kex2 von Saccharomyces cerevisiae,
zweibasige Verarbeitungsendoprotease (xpr6 von Yarrowia lipolytica und
Metalloprotease (p45 Gen) von Fusarium oxysporum kodieren.
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Es
kann auch wünschenswert
sein, regulatorische Sequenzen zu addieren, die die Regulation der
Expression des Polypeptids in Bezug auf das Wachstum der Wirtszelle
ermöglichen.
Beispiele für
regulatorische Systeme sind diejenigen, die verursachen, dass die
Expression des Gens in Antwort auf einen chemischen oder physikalischen
Reiz, einschließlich
der Gegenwart einer regulatorischen Verbindung, an- oder abgeschaltet
wird. Regulatorische Systeme in prokaryontischen Systemen würden die
lac-, tac- und trp-Operatorsysteme einschließen. In Hefe kann das ADH2-System
oder das GAL1-System verwendet werden. In Fadenpilzen können der
TAKA-alpha-Amylasepromotor, der Glucoamylasepromotor von Aspergillus
niger und der Glucoamylasepromotor von Aspergillus oryzae als regulatorische
Sequenzen verwendet werden. Andere Beispiele für regulatorische Sequenzen
sind diejenigen, die die Genamplifikation ermöglichen. In eukaryontischen
Systemen schließen
diese das in Gegenwart von Methotrexat amplifizierte Dihydrofolatreduktasegen
und die mit Schwermetallen amplifizierten Metallothioneingene ein.
In diesen Fällen
wäre die
das Polypeptid kodierende Nukleinsäuresequenz mit der regulatorischen
Sequenz funktionsfähig
verknüpft.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Nukleinsäurekonstrukte zum Abändern der
Expression eines endogenen Gens, das ein Polypeptid der vorliegenden
Erfindung kodiert. Die Konstrukte können die Mindestanzahl an Bestandteilen
enthalten, die zum Abändern
der Expression des endogenen Gens notwendig sind. In einer Ausführungsform
enthalten die Nukleinsäurekonstrukte
vorzugsweise (a) eine Zielsequenz, (b) eine regulatorische Sequenz,
(c) ein Exon und (d) eine Spleißdonorstelle.
Nach Einbringung des Nukleinsäurekonstrukts
in eine Zelle fügt
sich das Konstrukt durch homologe Rekombination an der endogenen
Genstelle in das Zellgenom ein. Die Zielsequenz lenkt die Integration
der Elemente (a)–(d)
in das endogene Gen derart, dass die Elemente (b)–(d) mit
dem endogenen Gen funktionsfähig
verknüpft
sind. In einer anderen Ausführungsform
enthalten die Nukleinsäurekonstrukte
(a) eine Zielsequenz, (b) eine regulatorische Sequenz, (c) ein Exon,
(d) eine Spleißdonorstelle,
(e) ein Intron und (f) eine Spleißakzeptorstelle, wobei die
Zielsequenz die Integration der Elemente (a)–(f) derart lenkt, dass die
Elemente (b)–(f)
mit dem endogenen funktionsfähig
verknüpft
sind. Jedoch können
die Konstrukte auch zusätzliche
Bestandteile, wie eine selektierbare Markierung, enthalten.
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In
beiden Ausführungsformen
führt die
Einbringung dieser Bestandteile zur Herstellung einer neuen Transkriptionseinheit,
in welcher die Expression des endogenen Gens abgeändert ist.
Im Wesentlichen ist die neue Transkriptionseinheit ein Fusionsprodukt
der Sequenzen, die durch die Zielkonstrukte des endogenen Gens eingebracht
werden. In einer Ausführungsform,
in welcher das endogene Gen abgeändert
wird, wird das Gen aktiviert. In dieser Ausführungsform wird die homologe
Rekombination zum Ersetzen, Unterbrechen oder Inaktivieren des normalerweise
mit dem endogenen Gen einer parentalen Zelle durch die Einfügung einer
regulatorischen Sequenz verbundenen, regulatorischen Bereichs verwendet,
was verursacht, dass das Gen mit höheren Gehalten exprimiert wird,
als in der entsprechenden parentalen Zelle nahe liegend ist. Das
aktivierte Gen kann durch Einschluss eines amplifizierbaren, selektierbaren
Markierungsgens in das Konstrukt unter Verwendung von auf dem Fachgebiet
bekannten Verfahren weiter amplifiziert werden (siehe z.B. US-Patent Nr.
5,641,670). In einer anderen Ausführungsform, in welcher das
endogene Gen abgeändert
wird, wird die Expression des Gens reduziert.
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Die
Zielsequenz kann innerhalb des endogenen Gens, unmittelbar benachbart
zu dem Gen, innerhalb eines Stromaufwärts-Gens oder stromaufwärts und
mit einem Abstand vom endogenen Gen vorliegen. Eine oder mehrere
Zielsequenzen können
verwendet werden. Zum Beispiel setzt ein kreisförmiges Plasmid- oder DNA-Fragment vorzugsweise
eine einzelne Zielsequenz ein, während
ein lineares Plasmid- oder DNA-Fragment vorzugsweise zwei Zielsequenzen
einsetzt.
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Die
regulatorische Sequenz des Konstrukts kann aus einem oder mehreren
Promotoren, Verstärkern, Gerüstanlagerungsbereichen
oder Matrixanlagerungsstellen, negativen regulatorischen Elementen,
Transkriptionsbindungsstellen oder Kombinationen dieser Sequenzen
zusammengesetzt sein.
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Die
Konstrukte enthalten ferner ein oder mehrere Exons des endogenen
Gens. Ein Exon ist als eine DNA-Sequenz definiert, die in RNA einkopiert
ist und in einem reifen mRNA-Molekül derart vorliegt, dass die Exon-Sequenz
innerhalb des Rasters mit dem Kodierungsbereich des endogenen Gens
liegt. Die Exons können
wahlweise DNA enthalten, die eine oder mehrere Aminosäuren kodiert
und/oder eine Aminosäure
teilweise kodiert. Alternativ dazu enthält das Exon DNA, die einem
5'-Nichtkodierungsbereich
entspricht. Wo das exogene Exon oder die exogenen Exons eine oder
mehrere Aminosäuren
und/oder einen Teil einer Aminosäure kodiert/kodieren,
ist das Nukleinsäurekonstrukt
derart konstruiert, dass nach Transkription und Spleißen das Leseraster
innerhalb des Rasters mit dem Kodierungsbereich des endogenen Gens
derart liegt, dass das entsprechende Ableseraster des Teils der
mRNA, der von dem zweiten Exon abgeleitet ist, unverändert ist.
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Die
Spleißdonorstelle
der Konstrukte lenkt das Spleißen
von einem Exon zu einem anderen Exon. Typischer Weise liegt das
erste Exon an 5' des
zweiten Exons, und die das erste Exon an seiner 3'-Seite überlappende
und eingrenzende Spleißdonorstelle
erkennt eine das zweite Exon an der 5'-Seite des zweiten Exons eingrenzende
Spleißakzeptorstelle.
Eine Spleißakzeptorstelle
ist wie eine Spleißdonorstelle
eine Sequenz, die das Spleißen
von einem Exon zu einem anderen Exon lenkt. Indem sie zusammen mit
einer Spleißdonorstelle wirkt,
verwendet die Spleißapparatur
eine Spleißakzeptorstelle
zum Bewirken der Entfernung eines Introns.
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Expressionsvektoren
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch rekombinante Expressionsvektoren,
die eine Nukleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung, einen Promotor und Transkriptions- und
Translationsstoppsignale umfassen. Die verschiedenen, vorstehend
beschriebenen Nukleinsäure-
und Kontrollsequenzen können
miteinander verbunden werden, um einen rekombinanten Expressionsvektor
herzustellen, der eine oder mehrere günstige Restriktionsstellen
einschließen
kann, um die Einfügung
oder Substitution der das Polypeptid kodierenden Nukleinsäuresequenz
an derartigen Stellen zu ermöglichen.
Alternativ dazu kann die Nukleinsäuresequenz der vorliegenden
Erfindung durch Einfügen
der Nukleinsäuresequenz
oder eines die Sequenz umfassenden Nukleinsäurekonstrukts zur Expression
in einen passenden Vektor exprimiert werden. Beim Bilden des Expressionsvektors
wird die Kodierungssequenz im Vektor derart lokalisiert, dass die
Kodierungssequenz mit den passenden Kontrollsequenzen zur Expression,
und möglicherweise
zur Sekretion, funktionsfähig
verknüpft
wird.
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Der
rekombinante Expressionsvektor kann ein beliebiger Vektor (z.B.
ein Plasmid oder Virus) sein, der in geeigneter Weise rekombinanten
DNA-Prozeduren unterzogen werden und die Expression der Nukleinsäuresequenz
herbeiführen
kann. Die Wahl des Vektors hängt
typischer Weise von der Verträglichkeit
des Vektors mit der Wirtszelle, in welche der Vektor einzubringen
ist, ab. Die Vektoren können
lineare oder geschlossene kreisförmige
Plasmide sein. Der Vektor kann ein autonom replizierender Vektor,
d.h. ein Vektor, der als extrachromosomale Einheit vorliegt, dessen
Replikation von der chromosomalen Replikation unabhängig ist,
z.B. ein Plasmid, ein extrachromosomales Element, ein Minichromosom
oder ein künstliches
Chromosom, sein. Der Vektor kann beliebige Mittel zum Gewährleisten
der Selbstreplikation enthalten. Alternativ dazu kann der Vektor
einer sein, der beim Einbringen in eine Wirtszelle in das Genom
integriert und zusammen mit dem(den) Chromosom(en), in welche(s)
er integriert wurde, repliziert wird. Das Vektorsystem kann ein
einzelner Vektor oder ein Plasmid oder zwei oder mehrere Vektoren
oder Plasmide, die zusammen die gesamte in das Genom der Wirtszelle
einzubringende DNA enthalten, oder ein Transposon sein.
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Die
Vektoren der vorliegenden Erfindung enthalten vorzugsweise eine
oder mehrere selektierbare Markierungen, die eine leichte Selektion
von transformierten Zellen ermöglichen.
Eine selektierbare Markierung ist ein Gen, dessen Produkt eine biozide
oder virale Resistenz, Resistenz gegenüber Schwermetallen, Prototrophie
gegenüber
Auxotrophen und dergleichen bereitstellt. Beispiele für bakterielle
selektierbare Markierungen sind die dal-Gene von Bacillus subtilis
oder Bacillus licheniformis oder Markierungen, die Antibiotikumresistenz,
wie Ampicillin-, Kanamycin-, Chloramphenicol- oder Tetracyclinresistenz,
verleihen. Geeignete Markierungen für Säugerzellen sind die Resistenzgene
von Dihydrofolatreduktase (dfhr), Hygromycinphosphotransferase (hygB),
Aminoglycosidphosphotransferase II und Phleomycin. Geeignete Markierungen
für Hefewirtszellen
sind ADE2, HIS3, LEU2, LYS2, MET3, TRP1 und URA3. Eine selektierbare
Markierung zur Verwendung in einer Fadenpilzwirtszelle kann ausgewählt werden
aus der Gruppe, einschließend,
jedoch nicht beschränkt
auf, amdS (Acetamidase), argB (Ornithincarbamoyltransferase), bar
(Phosphinothricinacetyltransferase), hygB (Hygromycinphosphotransferase),
niaD (Nitratreduktase), pyrG (Orotidin-5'-phosphatdecarboxylase),
sC (Sulfatadenyltransferase), trpC (Anthranilatsynthase) sowie Äquivalente
von anderen Spezies. Bevorzugt zur Verwendung in einer Aspergillus-Zelle
sind die amdS- und pyrG-Gene von Aspergillus nidulans oder Aspergillus
oryzae und das bar-Gen von Streptomyces hygroscopicus. Weiterhin
kann eine Auswahl durch Kotransformation, z.B. wie beschrieben in
WO 91/17243, getrofffen werden, wo die selektierbare Markierung
auf einem separaten Vektor vorliegt.
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Die
Vektoren der vorliegenden Erfindung enthalten vorzugsweise (ein)
Element(e), das/die eine stabile Integration des Vektors in das
Wirtszellengenom oder eine autonome Replikation des Vektors in der
Zelle, unabhängig
vom Genom der Zelle, ermöglicht
(ermöglichen).
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Für eine Integration
in das Wirtszellengenom kann der Vektor zur stabilen Integration
des Vektors in das Genom durch homologe oder nicht-homologe Rekombination
auf die das Polypeptid kodierende Nukleinsäuresequenz oder ein beliebiges
anderes Element des Vektors angewiesen sein. Alternativ dazu kann
der Vektor zusätzliche
Nukleinsäuresequenzen
zum Leiten der Integration durch homologe Rekombination in das Genom
der Wirtszelle enthalten. Die zusätzlichen Nukleinsäuresequenzen
ermöglichen
es dem Vektor, in das Wirtszellengenom an (einer) genauen Lokalisierung(en)
in dem (den) Chromosom(en) integriert zu werden. Zum Erhöhen der
Wahrscheinlichkeit der Integration an einer genauen Lokalisierung
sollten die Integrationselemente vorzugsweise eine ausreichende
Anzahl an Nukleinsäuren,
wie 100 bis 1500 Basenpaare, vorzugsweise 400 bis 1500 Basenpaare
und besonders bevorzugt 800 bis 1500 Basenpaare enthalten, die mit
der entsprechenden Zielsequenz zum Verbessern der Wahrscheinlichkeit
der homologen Rekombination stark homolog sind. Bei den Integrationselementen
kann es sich um eine beliebige mit der Zielsequenz im Genom der Wirtszelle
homologe Sequenz handeln. Weiterhin kann es sich bei den Integrationselementen
um Nichtkodierungs- oder Kodierungsnukleinsäuresequenzen handeln. Demgegenüber kann
der Vektor durch nicht-homologe Rekombination im Genom der Wirtszelle
integriert werden.
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Für eine autonome
Replikation kann der Vektor ferner einen Replikationsursprung umfassen,
der es dem Vektor ermöglicht,
in die fragliche Wirtszelle autonom zu replizieren. Beispiele für bakterielle
Replikationsursprünge
sind die Replikationsursprünge
der Plasmide pBR322, pUC19, pACYC177 und pACYC184, die die Replikation
in E. coli ermöglichen,
und pUB110, pE194, pTA1060 und pAMβ1, die die Replikation in Bacillus ermöglichen.
Beispiele für
Replikationsursprünge
zur Verwendung in einer Hefewirtszelle sind der Replikationsursprung
mit 2 Micron, ARS1, ARS4, die Kombination aus ARS1 und CEN3, und
die Kombination aus ARS4 und CEN6. Der Replikationsursprung kann
einer sein, der eine Mutation aufweist, die ihn temperaturempfindlich
in der Wirtszelle funktionieren lässt (siehe z.B. Ehrlich, 1978,
Proceedings of the National Academy of Sciences USA 75: 1433).
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Mehr
als eine Kopie einer ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung kodierenden
Nukleinsäuresequenz
kann in die Wirtszelle eingefügt
werden, um die Expression der Nukleinsäuresequenz zu amplifizieren. Eine
stabile Amplifikation der Nukleinsäuresequenz kann durch Integrieren
von mindestens einer zusätzlichen Kopie
der Sequenz in das Wirtszellengenom oder durch Einschließen eines
amplifizierbaren selektierbaren Markierungsgens mit der Nukleinsäuresequenz
erhalten werden, wobei Zellen, die amplifizierte Kopien des selektierbaren
Markierungsgens, und dadurch zusätzliche
Kopien der Nukleinsäuresequenz,
enthalten, durch Züchten
der Zellen in Gegenwart des passenden selektierbaren Mittels selektiert
werden können.
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Die
zum Ligieren der vorstehend beschriebenen Elemente zum Konstruieren
der rekombinanten Expressionsvektoren der vorliegenden Erfindung
verwendeten Prozeduren sind dem Fachmann bekannt (siehe z.B. Sambrook
et al., 1989, vorstehend).
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Wirtszellen
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch rekombinante Wirtszellen, die
eine Nukleinsäuresequenz
der Erfindung umfassen, die bei der rekombinanten Herstellung der
Polypeptide vorteilhaft verwendet werden. Der Begriff „Wirtszelle" umfasst jede beliebige
Nachkommenschaft einer parentalen Zelle, die mit der parentalen Zelle
aufgrund von Mutationen, die während
der Replikation auftreten, nicht identisch ist.
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Ein
Vektor, der eine Nukleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung umfasst, wird in eine Wirtszelle derart
eingebracht, dass der Vektor als chromosomaler Integrant oder als
selbst-replizierender extrachromosomaler Vektor bewahrt wird. Die
Integration wird im Allgemeinen als Vorteil betrachtet, da die Nukleinsäuresequenz
in der Zelle wahrscheinlicher stabil gehalten wird. Die Integration
des Vektors in das Wirtschromosom kann, wie vorstehend beschrieben,
durch homologe oder nicht-homologe Rekombination stattfinden.
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Die
Wahl einer Wirtszelle hängt
weitgehend von dem das Polypeptid kodierenden Gen und dessen Quelle
ab. Die Wirtszelle kann ein einzelliger Mikroorganismus, z.B. ein
Prokaryont, oder ein nicht-einzelliger Mikroorganismus, z.B. ein
Eukaryont, sein. Nützliche
einzellige Zellen sind Bakterienzellen, wie grampositive Bakterien,
einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf, eine Bacillus-Zelle, z.B. Bacillus alkalophilus, Bacillus amyloliquefaciens,
Bacillus brevis, Bacillus circulans, Bacillus clausii, Bacillus
coagulans, Bacillus lautus, Bacillus lentus, Bacillus licheniformis,
Bacillus megaterium, Bacillus stearothermophilus, Bacillus subtilis
und Bacillus thuringiensis; oder eine Streptomyces-Zelle, z.B. Streptomyces
lividans oder Streptomyces murinus, oder gramnegative Bakterien,
wie E. coli und Pseudomonas sp. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Bakterienwirtszelle eine Zelle von Bacillus lentus, Bacillus
licheniformis, Bacillus stearothermophilus oder Bacillus subtilis.
Die Einbringung eines Vektors in eine Bakterienwirtszelle kann z.B.
durch Protoplasttransformation (siehe z.B. Chang und Cohen, 1979,
Molecular General Genetics 168: 111–115), durch Verwendung von kompetenten
Zellen (siehe z.B. Young und Spizizin, 1961, Journal of Bacteriology
81: 823–829,
oder Dubnau und Davidoff-Abelson, 1971, Journal of Molecular Biology
56: 209–221),
durch Elektroporation (siehe z.B. Shigekawa und Dower, 1988, Biotechniques
6: 742–751)
oder durch Konjugation (siehe z.B. Koehler und Thorne, 1987, Journal
of Bacteriology 169: 5771–5278)
bewirkt werden.
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Die
Wirtszelle kann ein Eukaryont, wie eine Säugerzelle, eine Insektenzelle,
eine Pflanzenzelle oder eine Pilzzelle, sein. Nützliche Säugerzellen schließen Eierstockzellen
des Chinesischen Hamsters (CHO), HeLa-Zellen, Nierenzellen des Babyhamsters
(BHK), COS-Zellen oder eine beliebige Anzahl an anderen unsterblich
gemachten Zelllinien, erhältlich
z.B. von der American Type Culture Collection, ein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine Pilzzelle. „Pilze" schließt, wie hier verwendet, die
Stämme
Ascomycota, Basidiomycota, Chytridiomycota und Zygomycota (wie definiert
von Hawksworth et al., in: Ainsworth and Bisby's Dictionary of The Fungi, 8. Auflage,
1995, CAB International, University Press, Cambridge, UK) sowie
die Oomycota (wie zitiert in Hawksworth et al., 1995, vorstehend,
Seite 171) und alle Mitosporenpilze (Hawksworth et al., 1995, vorstehend)
ein. Repräsentative
Gruppen von Ascomycota schließen
z.B. Neurospora, Eupenicillium (=Penicillium), Emericella (Aspergillus),
Eurotium (=Aspergillus) und die nachstehend aufgelisteten wirklichen
Hefen ein. Beispiele für
Basidiomycota schließen
Pilze, Roste und Ruße
ein. Repräsentative
Gruppen von Chytridiomycota schließen z.B. Allomyces, Blastocladiella,
Coelomomyces und Wasserpilze ein. Repräsentative Gruppen von Oomycota
schließen
z.B. saprolegniomycetöse Wasserpilze
(Wasserschimmel), wie Achlya, ein. Beispiele für Mitosporenpilze schließen Aspergillus,
Penicillium, Candida und Alternaria ein. Repräsentative Gruppen von Zygomycota
schließen
z.B. Rhizopus und Mucor ein.
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In
einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Pilzwirtszelle eine Hefezelle. „Hefe" schließt, wie hier verwendet, ascosporogene
Hefe (Endomycetales), basidiosporogene Hefe und Hefe, die zu Fungi
Imperfecti (Blastomycetes) gehört,
ein. Die ascosporogenen Hefen sind in die Familien Spermophthoraceae
und Saccharomycetaceae unterteilt. Letztere ist aus vier Unterfamilien,
Schizosaccharomycoideae (z.B. Gattung Schizosaccharomyces), Nadsonioideae,
Lipomycoideae und Saccharomycoideae (z.B. Gattungen Kluyveromyces,
Pichia und Saccharomyces) zusammengesetzt. Die basidiosporogenen
Hefen schließen
die Gattungen Leucosporidim, Rhodosporidium, Sporidiobolus, Filobasidium
und Filobasidiella ein. Hefen, die zu Fungi Imperfecti gehören, sind
in zwei Familien, Sporobolomycetaceae (z.B. Gattungen Sporobolomyces
und Bullera) und Cryptococcaceae (z.B. Gattung Candida) unterteilt.
Da die Klassifizierung von Hefe sich zukünftig ändern kann, soll für die Zwecke
dieser Erfindung Hefe wie in Biology and Activities of Yeast (Skinner,
F.A., Passmore, S.M., und Davenport, R.R., Hrsg., Soc. App. Bacteriol.
Symposium Series Nr. 9, 1980, beschrieben, definiert sein. Die Biologie
von Hefe und die Manipulation der Hefegenetik sind auf dem Fachgebiet
bekannt (siehe z.B. Biochemistry and Genetics of Yeast, Bacil, M.,
Horecker, B.J., und Stopani, A.O.M., Herausgeber, 2. Auflage, 1987;
The Yeasts, Rose, A.H., und Harrison, J.S., Herausgeber, 2. Auflage,
1987; und The Molecular Biology of the Yeast Saccharomyces, Strathern
et al., Herausgeber, 1981).
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In
einer noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Hefewirtszelle eine Zelle einer Spezies von Candida, Hansenula,
Kluyveromyces, Pichia, Saccharomyces, Schizosaccharomyces oder Yarrowia.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Hefewirtszelle eine Zelle von Saccharomyces carlsbergensis,
Saccharomyces cerevisiae, Saccharomyces diastaticus, Saccharomyces
douglasii, Saccharomyces kluyveri, Saccharomyces norbensis oder
Saccharomyces oviformis. In einer anderen besonders bevorzugten
Ausführungsform
ist die Hefewirtszelle eine Zelle von Kluyveromyces lactis. In einer
anderen besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Hefewirtszelle
eine Zelle von Yarrowia lipolytica.
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In
einer anderen stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Pilzwirtszelle eine Fadenpilzzelle. „Fadenpilze" schließen alle
fadenartigen Formen der Unterabteilung Eumycota und Oomycota (wie
definiert von Hawksworth et al., 1995, vorstehend) ein. Die Fadenpilze
sind durch eine Myceliumwand gekennzeichnet, die aus Chitin, Cellulose,
Glucan, Chitosan, Mannan und anderen komplexen Polysacchariden zusammengesetzt ist.
Das vegetative Wachstum erfolgt durch hyphale Verlängerung,
und der Kohlenstoffkatabolismus ist oblitagorisch aerob. Im Gegensatz
dazu erfolgt das vegetative Wachstum bei Hefen wie Saccharomyces
cerevisiae durch Keimen eines einzelligen Thallus, und der Kohlenstoffkatabolismus
kann fermentativ sein. In einer stärker bevorzugten Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Zelle einer Spezies von Acremonium,
Aspergillus, Fusarium, Humicola, Mucor, Myceliophthora, Neurospora,
Penicillium, Thielavia, Tolypocladium und Trichoderma, jedoch nicht
darauf beschränkt.
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In
einer noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Aspergillus-Zelle. In einer anderen
noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Acremonium-Zelle. In einer anderen
noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Fusarium-Zelle. In einer anderen
noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Humicola-Zelle. In einer anderen
noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Mucor-Zelle. In einer anderen noch
stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Myceliophthora-Zelle. In einer
anderen noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Neurospora-Zelle. In einer anderen
noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Penicillium-Zelle. In einer anderen
noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Thielavia-Zelle. In einer anderen
noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Tolypocladium-Zelle. In einer anderen
noch stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Trichoderma-Zelle.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Zelle von Aspergillus awamori,
Aspergillus foetidus, Aspergillus japonicus, Aspergillus nidulans,
Aspergillus niger oder Aspergillus oryzae. In einer anderen besonders
bevorzugten Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Zelle von Fusarium bactridioides,
Fusarium cerealis, Fusarium crookwellense, Fusarium culmorum, Fusarium
graminearum, Fusarium graminum, Fusarium heterosporum, Fusarium
negundi, Fusarium oxysporum, Fusarium reticulatum, Fusarium roseum,
Fusarium sambucinum, Fusarium sarcochroum, Fusarium sporotrichioides,
Fusarium sulphureum, Fusarium torulosum, Fusarium trichothecioides
oder Fusarium venenatum. In einer noch stärker bevorzugten Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Zelle von Fusarium venenatum (Nirenberg
sp. nov.). In einer anderen besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Zelle von Humicola insolens oder
Humicola lanuginosa. In einer anderen besonders bevorzugten Ausführungsform ist
die Fadenpilzwirtszelle eine Zelle von Mucor miehei. In einer anderen
besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Zelle von Myceliophthora thermophilum.
In einer anderen besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Fadenpilzwirtszelle
eine Zelle von Neurospora crassa. In einer anderen besonders bevorzugten
Ausführungsform
ist die Fadenpilzwirtszelle eine Zelle von Penicillium purpurogenum.
In einer anderen besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Fadenpilzwirtszelle
eine Zelle von Thielavia terrestris. In einer anderen besonders
bevorzugten Ausführungsform
ist die Trichoderma-Zelle eine Zelle von Trichoderma harzianum,
Trichoderma koningii, Trichoderma longibrachiatum, Trichoderma reesei
oder Trichoderma viride.
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Pilzzellen
können
durch ein Verfahren unter Beteiligung von Protoplastbildung, Transformation
der Protoplasten und Regeneration der Zellwand in einer an sich
bekannten Weise transformiert werden. Geeignete Prozeduren zur Transformation
von Aspergillus-Wirtszellen sind in
EP
238 023 und Yelton et al., 1984, Proceedings of the National
Academy of Sciences USA 81: 1470–1474, beschrieben. Ein geeignetes
Verfahren zum Transformieren von Fusarium-Spezies ist von Malardier et al., 1989,
Gene 78: 147–156,
oder in WO 96/00787 beschrieben. Hefen können unter Verwendung der von
Becker und Guarente, in: Abelson, J.N. und Simon, M.I., Herausgeber,
Guide to Yeast Genetics and Molecular Biology, Methods in Enzymology,
Band 194, S. 182–187,
Academic Press, Inc., New York; Ito et al., 1983, Journal of Bacteriology
153: 163; und Hinnen et al., 1978, Proceedings of the National Academy
of Sciences USA 75: 1920, beschriebenen Prozeduren transformiert
werden. Säugerzellen
können
durch direkte Aufnahme unter Verwendung des Calciumphosphat-Ausfällungsverfahrens
von Graham und Van der Eb (1978, Virology 52: 546) transformiert
werden.
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Herstellungsverfahren
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung eines
Polypeptids der vorliegenden Erfindung, umfassend (a) Züchten eines
Stamms, der in seiner Wildtypform das Polypeptid herstellen kann, zur
Herstellung eines das Polypeptid umfassenden Überstands; und (b) Gewinnen
des Polypeptids. Vorzugsweise ist der Stamm von der Gattung Aspergillus.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung eines
Polypeptids der vorliegenden Erfindung, umfassend (a) Züchten einer
Wirtszelle unter für
die Herstellung des Polypeptids förderlichen Bedingungen; und
(b) Gewinnen des Polypeptids.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner Verfahren zur Herstellung
eines Polypeptids der vorliegenden Erfindung, umfassend (a) Züchten einer
homolog rekombinanten Zelle, in welche eine neue Transkriptionseinheit,
umfassend eine regulatorische Sequenz, ein Exon und/oder eine Spleißdonorstelle,
funktionsfähig
verknüpft
mit einem zweiten Exon einer das Polypeptid kodierenden endogenen
Nukleinsäuresequenz
eingebracht wurde, unter für
die Herstellung des Polypeptids förderlichen Bedingungen; und
(b) Gewinnen des Polypeptids. Die Verfahren basieren auf der Verwendung
einer Genaktivierungstechnologie, z.B. wie beschrieben in US-Patent
Nr. 5,641,670. Die Genaktivierungstechnologie basiert auf dem Aktivieren
eines normalerweise in einer Zelle unexprimierten Gens oder dem
Erhöhen
der Expression eines mit sehr geringem Grad in einer Zelle exprimierten
Gens. Die Genaktivierungstechnologie schließt Verfahren zum Einfügen eines
eine regulatorische Sequenz, ein Exon und/oder eine Spleißdonorstelle
enthaltenden exogenen DNA-Konstrukts in die genomische DNA einer
Zelle in einer derartigen Weise, dass die Einfügung zur Herstellung einer
neuen Transkriptionseinheit führt,
in welcher die regulatorische Sequenz, das Exon und/oder die Spleißdonorstelle
funktionsfähig
verknüpft
sind und die Expression des endogenen Gens aktivieren, ein.
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In
den Herstellungsverfahren der vorliegenden Erfindung werden die
Zellen in einem zur Herstellung des Polypeptids geeigneten Nährstoffmedium
unter Verwendung von auf dem Fachgebiet bekannten Verfahren gezüchtet. Zum
Beispiel kann die Zelle durch Schüttelkolbenzüchtung, Fermentation in kleinem
oder großem
Maßstab
(einschließlich
kontinuierlicher, Chargen-, Zufuhrchargen oder Festzustandsfermentation)
in Labor- oder industriellen Fermentatoren, durchgeführt in einem
geeigneten Medium und unter die Expression und/oder Isolation des
Polypeptids ermöglichenden
Bedingungen, gezüchtet
werden. Die Züchtung
findet in einem geeigneten Kohlenstoff- und Stickstoffquellen und
anorganische Salze umfassenden Nährstoffmedium unter
Verwendung von auf dem Fachgebiet bekannten Prozeduren (siehe z.B.
Literaturangaben für
Bakterien und Hefen; Bennett, J.W., und LaSure, L., Herausgeber,
More Gene Manipulations in Fungi, Academic Press, CA, 1991) statt.
Geeignete Medien sind von kommerziellen Anbietern erhältlich oder
können
gemäß veröffentlichten
Zusammensetzungen (z.B. in Katalogen der American Type Culture Collection)
hergestellt werden. Wird das Polypeptid in das Nährstoffmedium sekretiert, kann
das Polypeptid direkt aus dem Medium gewonnen werden. Wird das Polypeptid
nicht sekretiert, kann es aus Zelllysaten gewonnen werden.
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Die
Polypeptide können
unter Verwendung von auf dem Fachgebiet bekannten Verfahren, die
für die Polypeptide
spezifisch sind, nachgewiesen werden. Diese Nachweisverfahren können die
Verwendung von spezifischen Antikörpern, die Bildung eines Enzymprodukts
oder das Verschwinden eines Enzymsubstrats einschließen. Zum
Beispiel kann ein Enzym-Assay zum Bestimmen der Aktivität des Polypeptids
verwendet werden. Prozeduren zum Bestimmen von Aminopeptidaseaktivität sind auf
dem Fachgebiet bekannt und schließen z.B. das Messen der anfänglichen
Hydrolysegeschwindigkeit von p-Nitroanilid bei 405 nm ein.
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Das
erhaltene Polypeptid kann durch auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren
gewonnen werden. Zum Beispiel kann das Polypeptid aus dem Nährstoffmedium
durch herkömmliche
Prozeduren, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf, Zentrifugation, Filtration, Extraktion, Sprühtrocknung, Eindampfung oder
Ausfällung,
gewonnen werden.
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Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können durch eine Vielfalt von
auf dem Fachgebiet bekannten Prozeduren, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf, Chromatographie (z.B. Ionenaustausch, Affinität, hydrophob, Chromatofokussieren
und Größenausschluss),
elektrophoretische Prozeduren (z.B. präparatives isoelektrisches Fokussieren),
Differenziallöslichkeit
(z.B. Ammoniumsulfatausfällung),
SDS-PAGE oder Extraktion gereinigt werden (siehe z.B. Protein Purification,
J.-C. Janson und Lars Ryden, Herausgeber, VCH Publishers, New York,
1989).
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Entfernung oder Reduktion
von Aminopeptidaseaktivität
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Herstellung einer
mutanten Zelle einer parentalen Zelle, das das Unterbrechen oder
Deletieren einer das Polypeptid kodierenden Nukleinsäuresequenz
oder einer Kontrollsequenz davon umfasst, was dazu führt, dass
die mutante Zelle weniger von dem Polypeptid als die parentale Zelle
herstellt.
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Die
Konstruktion von eine reduzierte Aminopeptidaseaktivität aufweisenden
Stämmen
kann günstiger Weise
durch Modifikation oder Inaktivierung einer zur Expression des Polypeptids
mit Aminopeptidaseaktivität in
der Zelle notwenigen Nukleinsäuresequenz
erzielt werden. Die zu modifizierende oder zu inaktivierende Nukleinsäuresequenz
kann z.B. eine Nukleinsäuresequenz
sein, die das Polypeptid oder einen für das Aufweisen von Aminopeptidaseaktivität wesentlichen
Teil davon kodiert, oder die Nukleinsäuresequenz kann eine regulatorische
Funktion aufweisen, die für
die Expression des Polypeptids von der Kodierungssequenz der Nukleinsäuresequenz
erforderlich ist. Ein Beispiel für
eine derartige regulatorische oder Kontrollsequenz kann eine Promotorsequenz
oder ein funktioneller Teil davon, d.h. ein Teil, der zum Beeinflussen
der Expression des Polypeptids ausreichend ist, sein. Andere Kontrollsequenzen
für eine
mögliche
Modifikation schließen
einen Leader, eine Polyadenylierungssequenz, eine Propeptidsequenz,
eine Signalsequenz und einen Terminationsterminator ein, sind jedoch
nicht darauf beschränkt.
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Die
Modifikation oder Inaktivierung der Nukleinsäuresequenz kann durch Unterziehen
der Zelle einer Mutagenese und Selektieren auf Zellen, in welchen
die Fähigkeit
zur Herstellung von Aminopeptidase reduziert oder eliminiert worden
ist, durchgeführt
werden. Die Mutagenese, die spezifisch oder statistisch sein kann, kann
z.B. unter Verwendung eines geeigneten physikalischen oder chemischen
Mutagenisierungsmittels, durch Verwendung eines geeigneten Oligonukleotids,
oder durch Unterziehen der DNA-Sequenz einer PCR-gebildeten Mutagenese
durchgeführt
werden. Weiterhin kann die Mutagenese durch Verwendung einer beliebigen
Kombination dieser Mutagenisierungsmittel durchgeführt werden.
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Beispiele
für ein
physikalisches oder chemisches Mutagenisierungsmittel, das für den vorliegenden Zweck
geeignet ist, schließen
Ultraviolett(UV)-Strahlung, Hydroxylamin, N-Methyl-N'-nitro-N-nitrosoguanidin (MNNG),
O-Methylhydroxylamin, salpetrige Säure, Ethylmethansulfonat (EMS),
Natriumbisulfit, Ameisensäure und
Nukleotidanaloga ein.
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Werden
derartige Mittel verwendet, wird die Mutagenese typischer Weise
durch Inkubieren der zu mutagenisierenden Zellen in Gegenwart des
Mutagenisierungsmittels der Wahl unter geeigneten Bedingungen und
Selektieren auf Zellen, die eine reduzierte oder keine Expression
der Aminopeptidaseaktivität
zeigen, durchgeführt.
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Die
Modifikation oder Inaktivierung der Herstellung eines Polypeptids
der vorliegenden Erfindung kann durch Einbringen, Substitution oder
Entfernung von einem oder mehreren Nukleotiden in die das Polypeptid kodierende
Nukleinsäuresequenz
oder ein regulatorisches zur Transkription oder Translation davon
erforderliches Element erzielt werden. Zum Beispiel können Nukleotide
eingefügt
oder entfernt werden, um zur Einbringung eines Stoppkodons, zur
Entfernung des Startkodons oder zu einer Veränderung des offenen Leserasters
zu führen.
Eine derartige Modifikation oder Inaktivierung kann durch stellengerichtete
Mutagenese oder PCR-gebildete Mutagenese gemäß auf dem Fachgebiet bekannten
Verfahren erzielt werden. Wenngleich im Prinzip die Modifikation
in vivo, d.h. direkt an der die zu modifizierende Nukleinsäuresequenz
exprimierenden Zelle, durchgeführt
werden kann, ist es bevorzugt, dass die Modifikation, wie beispielhaft
nachstehend beschrieben, in vitro durchgeführt wird.
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Ein
Beispiel für
einen günstigen
Weg zum Inaktivieren oder Reduzieren der Herstellung durch eine Wirtszelle
der Wahl basiert auf Techniken des Genersatzes oder der Genunterbrechung.
Zum Beispiel wird im Genunterbrechungsverfahren eine dem endogenen
Gen oder Genfragment von Interesse entsprechende Nukleinsäuresequenz
in vitro mutagenisiert, um eine defekte Nukleinsäuresequenz herzustellen, die
dann in die Wirtszelle zur Herstellung eines defekten Gens transformiert
wird. Durch homologe Rekombination ersetzt die defekte Nukleinsäuresequenz
das endogene Gen oder Genfragment. Es kann erwünscht sein, dass das defekte
Gen oder Genfragment auch eine Markierung kodiert, die zur Selektion
von Transformanden verwendet werden kann, in welchen das das Polypeptid
kodierende Gen modifiziert oder zerstört worden ist.
-
Alternativ
dazu kann die Modifikation oder Inaktivierung der ein Polypeptid
der vorliegenden Erfindung kodierenden Nukleinsäuresequenz durch etablierte
Anti-Sense-Techniken
unter Verwendung einer Nukleotidsequenz erzielt werden, die zur
das Polypeptid kodierenden Sequenz komplementär ist. Spezieller kann die Herstellung
des Polypeptids durch eine Zelle durch Einbringen einer Nukleotidsequenz
reduziert oder eliminiert werden, die zu der Nukleotidsequenz komplementär ist, die
das Polypeptid kodiert, das in die Zelle transkribiert werden und
an die in der Zelle hergestellte Polypeptid-mRNA hybridisieren kann.
Unter die Hybridisierung der komplementären Anti-Sense-Nukleotidsequenz
an die Polypeptid-mRNA ermöglichenden
Bedingungen wird folglich die Menge an translatiertem Polypeptid
reduziert oder eliminiert.
-
Es
ist bevorzugt, dass die gemäß den Verfahren
der vorliegenden Erfindung zu modifizierende Zelle mikrobiellen
Ursprungs, z.B. ein zur entweder zur Zelle homologen oder heterologen
Herstellung der gewünschten
Proteinprodukte geeigneter Pilzstamm ist.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner eine mutante Zelle einer parentalen
Zelle, die eine Unterbrechung oder Deletion einer das Polypeptid
kodierenden Nukleinsäuresequenz
oder einer Kontrollsequenz davon umfasst, was dazu führt, dass
die mutante Zelle weniger von dem Polypeptid herstellt als die parentale Zelle.
-
Die
so gebildeten Polypeptid-armen mutanten Zellen sind als Wirtszellen
zur Expression von homologen und/oder heterologen Polypeptiden besonders
nützlich.
Deshalb betrifft Die vorliegende Erfindung ferner Verfahren zur
Herstellung eines homologen oder heterologen Polypeptids, umfassend
(a) Züchten
einer mutanten Zelle unter für
die Herstellung des Polypeptids förderlichen Bedingungen; und
(b) Gewinnen des Polypeptids. Im vorliegenden Zusammenhang ist der
Begriff „heterologe
Polypeptide" hier
als für
die Wirtszelle nicht native Polypeptide, als natives Protein, in
welchem Modifikationen zum Abändern
der nativen Sequenz durchgeführt
worden sind, oder als natives Protein, dessen Expression infolge
einer Manipulation der Wirtszelle durch rekombinante DNA-Techniken
quantitativ abgeändert
wurde, definiert.
-
In
einem noch weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung eines Proteinprodukts, das im Wesentlichen
frei von Aminopeptidaseaktivität
ist, durch Fermentation einer Zelle, die sowohl ein Polypeptid der
vorliegenden Erfindung als auch das Proteinprodukt von Interesse
herstellt. Das Verfahren umfasst die Zugabe einer wirksamen Menge
eines Mittels, das Aminopeptidaseaktivität hemmen kann, zur Fermentationsbrühe, entweder
während
oder nach Vollendung der Fermentation, Gewinnen des Produkts von
Interesse aus der Fermentationsbrühe und wahlweise Unterziehen
des gewonnenen Produkts weiterer Reinigung.
-
In
einem noch weiteren alternativen Aspekt betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Proteinprodukts, das
im Wesentlichen frei von Aminopeptidaseaktivität ist, wobei das Proteinprodukt
von Interesse durch eine DNA-Sequenz kodiert wird, die in einer
das Polypeptid der vorliegenden Erfindung kodierenden Zelle vorliegt.
Das Verfahren umfasst das Züchten
der Zelle unter die Expression des Produkts ermöglichenden Bedingungen, Unterziehen
der erhaltenen Kulturbrühe
einer kombinierten pH- und Temperaturbehandlung derart, dass die
Aminopeptidaseaktivität
wesentlich reduziert wird, und Gewinnen des Produkts aus der Kulturbrühe. Alternativ
dazu kann die kombinierte pH- und Temperaturbehandlung an einem
Enzympräparat
durchgeführt
werden, das aus der Kulturbrühe
gewonnen wurde. Die kombinierte pH- und Temperaturbehandlung kann
wahlweise in Kombination mit einer Behandlung mit einem Aminopeptidasehemmer verwendet
werden.
-
Die
kombinierte pH- und Temperaturbehandlung wird vorzugsweise bei einem
pH-Wert im Bereich von 9–11
und einer Temperatur im Bereich von 40–70°C für eine ausreichende Zeitdauer
zum Erhalt der gewünschten
Wirkung durchgeführt,
wobei typischer Weise 30 bis 60 Minuten ausreichend sind.
-
Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung ist es möglich,
zumindest 60%, vorzugsweise zumindest 75%, stärker bevorzugt zumindest 85%,
noch stärker
bevorzugt zumindest 95% und besonders bevorzugt zumindest 99% der
Aminopeptidaseaktivität
zu entfernen. Es wird erwogen, dass eine vollständige Entfernung von Aminopeptidaseaktivität durch
Verwendung dieser Verfahren erhalten werden kann.
-
Die
zum Züchten
und Reinigen des Produkts von Interesse verwendeten Verfahren können durch
auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren durchgeführt werden.
-
Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung zum Herstellen eines im Wesentlichen
Aminopeptidase-freien Produkts sind bei der Herstellung von eukaryontischen
Polypeptiden, insbesondere Pilzproteinen, wie Enzymen, von besonderem
Interesse. Das Enzym kann z.B. ausgewählt sein aus einem amylolytischen
Enzym, eine liplytischen Enzym, einem proteolytischen Enzym, einem
cellulytischen Enzym, einer Oxidoreduktase oder einem die Pflanzenzellwand
abbauenden Enzym. Beispiele für
derartige Enzym schließen
eine Aminopeptidase, eine Amylase, eine Amyloglucosidase, eine Carbohydrase,
eine Carboxypeptidase, eine Catalase, eine Cellulase, eine Chitinase,
eine Cutinase, eine Cyclodextringlycosyltransferase, eine Deoxyribonuclease, eine
Esterase, eine Galactosidase, eine beta-Galactosidase, eine Glucoamylase,
eine Glucoseoxidase, eine Glucosidase, eine Halogenperoxidase, eine
Hemicellulase, eine Invertase, eine Isomerase, eine Laccase, eine Ligase,
eine Lipase, eine Lyase, eine Mannosidase, eine Oxidase, ein pektinolytisches
Enzyme, eine Peroxidase, eine Phytase, eine Phenoloxidase, eine
Polyphenoloxidase, ein proteolytisches Enzyme, eine Ribonuklease,
eine Transferase, eine Transglutaminase oder eine Xylanase ein.
Die Aminopeptidase-armen Zellen können auch zum Exprimieren von
heterologen Proteinen von pharmazeutischem Interesse, wie Hormonen, Wachstumsfaktoren,
Rezeptoren und dergleichen, verwendet werden.
-
Es
ist klar, dass der Begriff „eukaryontische
Polypeptide" nicht
nur native Polypeptide sondern auch diejenigen Polypeptide, z.B.
Enzyme, einschließt,
die durch Aminosäuresubstitutionen,
-deletionen oder -additionen oder andere derartige Modifikationen
zum Verbessern der Aktivität,
Wärmestabilität, der pH-Toleranz und dergleichen
modifiziert worden sind.
-
In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Proteinprodukt,
das im Wesentlichen frei von Aminopeptidaseaktivität ist, das
durch ein Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellt wird.
-
Verfahren zur Herstellung
von Proteinhydrolysaten
-
Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können bei der Herstellung von
Proteinhydrolysaten zum Verbessern des Hydrolysegrads und der Geschmackentwicklung
verwendet werden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner Verfahren zur Verwendung eines
Polypeptids der vorliegenden Erfindung in Kombination mit einer
Endopeptidase zur Herstellung eines hohen Hydrolysegrads eines proteinreichen
Materials. Das Verfahren umfasst die Behandlung eines proteinhaltigen
Substrats mit dem Polypeptid und einer Endopeptidase. Das Substrat
kann mit den Enzymen gleichzeitig oder nacheinander behandelt werden.
-
Ein
Polypeptid der vorliegenden Erfindung wird dem proteinhaltigen Substrat
in einer wirksamen, herkömmlicheweise
in Proteinhydrolyseverfahren eingesetzten Menge, vorzugsweise im
Bereich von etwa 0,1 bis etwa 100.000 Aminopeptidaseeinheiten pro
100 g Protein und stärker
bevorzugt im Bereich von etwa 1 bis etwa 10.000 Aminopeptidaseeinheiten
pro 100 g Protein, zugesetzt. Wie hier definiert, ist eine Aminopeptidaseeinheit
(APU) die Enzymmenge, die zum Freisetzen von 1 Mikromol p-Nitroanilid
pro Minute aus Leu-p-Nitroanilid (Sigma Chemical Co., St. Louis,
MO) unter den spezifizierten Bedingungen benötigt wird. Alternativ dazu
kann die Aminopeptidase vorzugsweise im Bereich von etwa 0,5 bis
etwa 500 LAPU/g Protein und stärker bevorzugt
im Bereich von etwa 5 bis etwa 50 LAPU/g Protein eingesetzt werden.
LAPU ist als die Leucinaminopeptidaseaktivität definiert, die wie in AF
298/1-GB (erhältlich
auf Anfrage von Novo Nordisk A/S, Dänemark) beschrieben bestimmt
wird.
-
Die
Endopeptidase kann von einem Stamm von Bacillus, vorzugsweise Bacillus
licheniformis oder Bacillus subtilis, einem Stamm von Staphylococcus,
vorzugsweise Staphylococcus aureus, einem Stamm von Streptomyces,
vorzugsweise Streptomyces thermovularis oder Streptomyces griseus,
einem Stamm von Actinomyces-Species, einem Stamm von Aspergillus,
vorzugsweise Aspergillus aculeatus, Aspergillus awamori, Aspergillus
foetidus, Aspergillus nidulans, Aspergillus niger oder Aspergillus
oryzae, oder einem Stamm von Fusarium, vorzugsweise Fusarium venenatum,
erhalten werden.
-
Die
Endopeptidase wird dem proteinhaltigen Substrat in einer wirksamen,
herkömmlicheweise
in Proteinhydrolyseverfahren eingesetzten Menge, vorzugsweise im
Bereich von etwa 0,05 bis etwa 15 AU/100 g Protein und stärker bevorzugt
von etwa 0,1 bis etwa 8 AU/100 g Protein zugesetzt. Eine AU (Anson-Unit, Anson-Einheit)
ist definiert als die Enzymmenge, die unter Standardbedingungen
(d.h. 25°C,
pH 7,5 und 10 Min. Reaktionszeit) Hämoglobin mit einer derartigen
Anfangsgeschwindigkeit verdaut, dass pro Minute eine Menge von TCA-löslichem
Produkt verdaut wird, das dieselbe Farbe mit Phenolreagens wie ein
Milliäquivalent Tyrosin
ergibt. Das Analyseverfahren AF 4/5 ist auf Anfrage von Novo Nordisk
A/S, Dänemark,
das hier unter Bezugnahme eingebracht ist, erhältlich.
-
Die
enzymatische Behandlung, d.h. die Inkubation des Substrats mit den
Enzympräparaten,
kann bei jeder beliebigen günstigen
Temperatur, bei welcher das Enzympräparat nicht inaktiviert wird,
vorzugsweise im Bereich von etwa 20°C bis etwa 70°C, stattfinden.
Gemäß einer
etablierten Praxis können
die Enzympräparate durch
Erhöhen
der Temperatur des Inkubationsgemischs auf eine Temperatur, bei
welche die Enzyme inaktiviert werden, z.B. über etwa 70°C, oder gleichermaßen durch
Senken des pH-Werts des Inkubationsgemischs auf einen Punkt, an
welchem die Enzyme inaktiviert werden, z.B. unter etwa 4,0, geeignet
inaktiviert werden.
-
Weiterhin
führen
die Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Verbesserung des Hydrolysegrads
eines proteinhaltigen Substrats. Wie hier verwendet, ist der Hydrolysegrad
(DH) der Prozentanteil der Gesamtzahl an Aminobindungen in einem
Protein, das durch ein proteolytisches Enzym hydrolysiert worden
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
weisen die Proteinhydrolysate einen erhöhten Gehalt an Leu, Gly, Glu,
Ser, Asp, Asn, Pro, Cys, Ala und/oder Gln, z.B. mindestens 1,1 Mal
mehr, auf. In einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
weisen die Proteinhydrolysate einen erhöhten Gehalt an Leu auf. In
einer anderen stärker
bevorzugten Ausführungsform
weisen die Proteinhydrolysate einen erhöhten Gehalt an Gly auf. In
einer anderen stärker
bevorzugten Ausführungsform
weisen die Proteinhydrolysate einen erhöhten Gehalt an Glu auf. In
einer anderen stärker
bevorzugten Ausführungsform
weisen die Proteinhydrolysate einen erhöhten Gehalt an Ser auf. In
einer anderen stärker
bevorzugten Ausführungsform
weisen die Proteinhydrolysate einen erhöhten Gehalt an Asp auf. In
einer anderen stärker
bevorzugten Ausführungsform
weisen die Proteinhydrolysate einen erhöhten Gehalt an Asn auf. In
einer anderen stärker
bevorzugten Ausführungsform
weisen die Proteinhydrolysate einen erhöhten Gehalt an Pro auf. In
einer anderen stärker
bevorzugten Ausführungsform
weisen die Proteinhydrolysate einen erhöhten Gehalt an Cys auf. In
einer anderen stärker
bevorzugten Ausführungsform
weisen die Proteinhydrolysate einen erhöhten Gehalt an Ala auf. In
einer anderen stärker
bevorzugten Ausführungsform
weisen die Proteinhydrolysate einen erhöhten Gehalt an Gln auf.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zum Erhalt eines Proteinhydrolysats,
das in Bezug auf freie Glutaminsäure
und/oder Peptidgebundenen Glutaminsäureresten angereichert ist,
wobei das Verfahren umfasst:
- (a) Unterziehen
des Substrats einem Deamidierungsverfahren; und
- (b) Unterziehen des Substrats der Wirkung eines Polypeptids
mit Aminopeptidaseaktivität.
-
Die
beiden Schritte können
gleichzeitig durchgeführt
werden, oder der zweite Schritt kann nach dem ersten Schritt durchgeführt werden.
-
Diese
Verfahren der vorliegenden Erfindung stellen Proteinhydrolysate
mit ausgezeichnetem Geschmack her, da Glutaminsäure (Glu), egal ob frei oder
Peptid-gebunden, eine wichtige Rolle beim Geschmack und der Schmackhaftigkeit
von Proteinhydrolysaten spielt. Diese Verfahren stellen auch Proteinhydrolysate
mit verbesserter Funktionalität,
insbesondere verbesserter Löslichkeit,
verbesserten Emulgiereigenschaften, einem erhöhten Hydrolysegrad und verbesserten
Schäumungseigenschaften
her.
-
Die
Umwandlung von Amiden (Glutamin oder Asparagin) zu geladenen Säuren (Glutaminsäure oder Aspartamsäure) über Freisetzung
von Ammoniak ist als Deamidierung bekannt. Die Deamidierung kann
als nicht-enzymatisches oder als enzymatisches Deamidierungsverfahren
stattfinden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Deamidierung als enzymatisches Deamidierungsverfahren,
z.B. durch Unterziehen des Substrats einer Transglutaminase und/oder
Peptidoglutaminase, durchgeführt.
-
Die
Transglutaminase kann von jeder beliebigen günstigen Quelle, einschließlich Säugern, siehe
z.B.
JP 1050382 und
JP 5023182 , einschließlich aktiviertem
Faktor XIII, siehe z.B. WO 93/15234; derjenigen, die von Fisch abgeleitet
sind, siehe z.B.
EP 555,649 ;
und derjenigen, die von Mikroorganismen erhalten werden, siehe z.B.
EP 279,606 , WO 96/06931 und
WO 96/22366, stammen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Transglutaminase
von einem Oomyceten, einschließlich
einem Stamm von Phytophthora, vorzugsweise Phytophthora cactorum,
oder einem Stamm von Pythium, vorzugsweise Pythium irregulare, Pythium
sp., Pythium intermedium, Pythium ultimum oder Pythium periilum
(oder Pythium periplocum) erhalten. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
ist die Transglutaminase bakteriellen Ursprungs und wird von einem Stamm
von Bacillus, vorzugsweise Bacillus subtilis, einem Stamm von Streptoverticillium,
vorzugsweise Streptoverticillium mobaraensis, Streptoverticillium
griseocarneum oder Streptoverticillium cinnamoneum, und einem Stamm
von Streptomyces, vorzugsweise Streptomyces lydicus, erhalten.
-
Die
Peptidoglutaminase kann eine Peptidoglutaminase I (Peptidylglutaminase;
EC 3.5.1.43) oder eine Peptidoglutaminase II (Proteinglutaminglutaminase;
EC 3.5.1.44) oder ein beliebiges Gemisch davon sein. Die Peptidoglutaminase
kann von einem Stamm von Aspergillus, vorzugsweise Aspergillus japonicus,
einem Stamm von Bacillus, vorzugsweise Bacillus circulans, einem
Stamm von Cryptococcus, vorzugsweise Cryptococcus albidus oder einem
Stamm von Debaryomyces, vorzugsweise Debaryomyces kloecheri, erhalten
werden.
-
Die
Transglutaminase wird dem proteinhaltigen Substrat in einer wirksamen,
herkömmlich
in Deamidierungsverfahren eingesetzten Menge, vorzugsweise im Bereich
von etwa 0,01 bis etwa 5 Gew.-% und stärker bevorzugt im Bereich von
etwa 0,1 bis etwa 1 Gew.-% Enzympräparat in Bezug auf die Substratmenge, zugesetzt.
-
Die
Peptidoglutaminase wird dem proteinhaltigen Substrat in einer wirksamen,
herkömmlich
in Deamidierungsverfahren eingesetzten Menge, vorzugsweise im Bereich
von etwa 0,01 bis etwa 100.000 PGase-Einheiten pro 100 g Substrat
und stärker
bevorzugt im Bereich von etwa 0,1 bis etwa 10.000 PGase-Einheiten
pro 100 g Substrat, zugesetzt.
-
Die
Peptidoglutaminaseaktivität
kann gemäß dem Verfahren
von Cedrangoro et al. (1965, Enzymologia 29: 143) bestimmt werden.
Gemäß diesem
Verfahren werden 0,5 ml einer mit 1 N NaOH auf pH 6,5 eingestellten
Enzymprobe in ein kleines Gefäß gefüllt. Dann
wird 1 ml einer Boratpufferlösung,
pH 10,8, dem Gefäß zugesetzt.
Der abgeführte
Ammoniak wird durch 5 N Schwefelsäure absorbiert, und durch Verwendung
von Nessler-Reagens lässt
man das Gemisch Farbe bilden, die bei 420 nm gemessen wird. Eine
PGase-Einheit ist die Enzymmenge, die unter diesen Bedingungen 1
Mikromol Ammoniak pro Minute herstellen kann.
-
Alternativ
dazu kann die Peptidoglutaminaseaktivität gemäß dem in
US 3,857,967 oder im nachstehenden
Beispiel 20 beschriebenen Verfahren bestimmt werden.
-
In
Schritt (b) der Verfahren der vorliegenden Erfindung wird das Substrat
einem Polypeptid der vorliegenden Erfindung unterzogen. Ein Polypeptid
der vorliegenden Erfindung wird dem proteinhaltigen Substrat in einer
wirksamen, herkömmlich
in Proteinhydrolyseverfahren eingesetzten Menge, vorzugsweise im
Bereich von etwa 0,001 bis etwa 0,5 AU/100 g Substrat, stärker bevorzugt
im Bereich von etwa 0,01 bis etwa 0,1 AU/100 g Substrat, zugesetzt.
-
In
einer anderen Ausführungsform
umfassen die Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Herstellung eines
Hydrolysats, das in Bezug auf freie Glutaminsäure und/oder peptidgebundenen
Glutaminsäureresten
angereichert ist, ferner:
- (c) Unterziehen des
Substrats einem oder mehreren unspezifisch wirkenden Endo- und/oder Exopeptidaseenzym(en).
-
Dieser
Schritt kann gleichzeitig mit den Schritten (a) und (b) stattfinden
oder den Schritten (a) und (b) folgen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das unspezifisch wirkende Endo- und/oder Exopeptidaseenzym von einem
Stamm von Aspergillus, vorzugsweise Aspergillus niger, Aspergillus
oryzae oder Aspergillus sojae, oder einem Stamm von Bacillus, vorzugsweise
Bacillus amyloliquefaciens, Bacillus lentus, Bacillus licheniformis
oder Bacillus subtilis, erhalten.
-
Das
unspezifisch wirkende Endo- und/oder Exopeptidaseenzym wird dem
Substrat in einer wirksamen, herkömmlich in Proteinhydrolyseverfahren
eingesetzten Menge, vorzugsweise im Bereich von etwa 0,05 bis etwa
15 CPU/100 g Substrat und stärker
bevorzugt im bereich von etwa 0,1 bis etwa 5 CPU/100 g Substrat, zugesetzt.
Eine CPU (Caseinprotease-Einheit) ist als die Enzymmenge definiert,
die 1 Mikromol primäre
Aminogruppen (bestimmt durch Vergleich mit einem Serin-Standard)
pro Minute von Casein unter Standardbedingungen, d.h. Inkubation
für eine
Dauer von 30 Minuten bei 25°C
und pH 9,5, freisetzt. Das Analyseverfahren AF 228/1, das hier unter
Bezugnahme eingebracht ist, ist auf Anfrage von Novo Nordisk A/S,
Bagsværd,
Dänemark,
erhältlich.
-
Jede
enzymatische Behandlung kann bei einer beliebigen Temperatur, bei
welcher das Enzympräparat
nicht inaktiviert wird, vorzugsweise im Bereich von etwa 20°C bis etwa
70°C, stattfinden.
Das Enzympräparat
kann dann durch Erhöhen
der Temperatur, z.B. über
etwa 70°C,
oder durch Senken des pH-Werts, z.B. unter etwa 4,0, inaktiviert
werden.
-
Das
in den Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendete proteinhaltige
Substrat kann aus intakten Proteinen, vorhydrolysierten Proteinen
(d.h. Peptiden) oder einem Gemisch davon bestehen. Das proteinhaltige
Substrat kann pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sein. Vorzugsweise
ist das proteinhaltige Substrat pflanzlichen Ursprungs, z.B. Sojaprotein,
Getreideprotein, z.B. Weizengluten, Maisgluten, Gerste, Roggen, Hafer,
Reis, Zein, Lupin, Baumwollsamenprotein, Rapssamenprotein, Erdnuss,
Alfalfaprotein, Erbsenprotein, Fabaceenbohnenprotein, Sesamsamenprotein
oder Sonnenblumen. Ein proteinhaltiges Substrat tierischen Ursprungs
kann Molkeprotein, Casein, Fleischproteine, Fischprotein, rote Blutzellen,
Eiklar, Gelatine oder Lactoalbumin sein.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Proteinhydrolysate, die durch
diese Verfahren hergestellt werden.
-
Andere Verwendungen
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zum Deaktivieren von
Enzymen mit einem Polypeptid der vorliegenden Erfindung.
-
Weiterhin
kann ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung für eine Anzahl von Zwecken nützlich sein, in
welchen eine spezifische Spaltung von Peptidsequenzen erwünscht ist.
Zum Beispiel werden einige Proteine oder Peptide in Form von inaktiven
Vorläufern
synthetisiert, die eine Anzahl von zusätzlichen Aminosäureresten
am N-Terminus des reifen Proteins umfassen. Ein Polypeptid der vorliegenden
Erfindung könnte
die notwendige post-translationale Verarbeitung zum Aktivieren derartiger
Vorläuferproteine
bereitstellen.
-
Zusammensetzungen
-
In
einem noch weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung Polypeptidzusammensetzungen,
die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung umfassen. Vorzugsweise
sind die Zusammensetzungen in Bezug auf ein Polypeptid der vorliegenden
Erfindung angereichert. Im vorliegenden Zusammenhang weist der Begriff „angereichert" darauf hin, dass
die Aminopeptidaseaktivität
der Polypeptidzusammensetzung z.B. mit einem Anreicherungsfaktor
von 1,1 erhöht
wurde.
-
Die
Polypeptidzusammensetzung kann ein Polypeptid der Erfindung als
enzymatischen Hauptbestandteil umfassen, z.B. eine Einkomponenten-Polypeptidzusammensetzung.
Alternativ dazu kann die Zusammensetzung mehrfache enzymatische
Aktivitäten,
wie eine Aminopeptidase, eine Amylase, eine Carbohydrase, eine Carboxypeptidase,
eine Catalase, eine Cellulase, eine Chitinase, eine Cutinase, eine
Cyclodextringlycosyltransferase, eine Deoxyribonuclease, eine Esterase,
eine alpha-Galactosidase, eine beta-Galactosidase, eine Glucoamylase, eine
alpha-Glucosidase, eine beta-Glucosidase, eine Haloperoxidase, eine
Invertase, eine Laccase, eine Lipase, eine Mannosidase, eine Oxidase,
ein pektinolytisches Enzym, eine Peptidoglutaminase, eine Peroxidase,
eine Phytase, eine Polyphenoloxidase, ein proteolytisches Enzym,
eine Ribonuklease, eine Transglutaminase oder eine Xylanase, umfassen.
Das (Die) zusätzliche(n)
Enzym(e) kann (können)
mit Hilfe eines Mikroorganismus herstellbar sein, der zur Gattung
Aspergillus, vorzugsweise Aspergillus aculeatus, Aspergillus awamori,
Aspergillus niger oder Aspergillus oryzae, oder Trichoderma, Humicola, vorzugsweise
Humicola insolens, oder Fusarium, vorzugsweise Fusarium bactridioides,
Fusarium cerealis, Fusarium crookwellense, Fusarium culmorum, Fusarium
graminearum, Fusarium graminum, Fusarium heterosporum, Fusarium
negundi, Fusarium oxysporum, Fusarium reticulatum, Fusarium roseum,
Fusarium sambucinum, Fusarium sarcochroum, Fusarium sporotrichioides,
Fusarium sulphureum, Fusarium torulosum, Fusarium trichothecioides
oder Fusarium venenatum gehört.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die Erfindung eine geschmackverbessernde Zusammensetzung,
die ein Polypeptid mit Aminopeptidaseaktivität und einen geeigneten Träger umfasst.
Jeder beliebige geeignete auf dem Fachgebiet bekannte Träger kann
verwendet werden. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
umfasst die geschmackverbessernde Zusammensetzung ferner eine Endopeptidase.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfasst die Aroma-Zusammensetzung
ein oder mehrere unspezifisch wirkende Endo- und/oder Exopeptidaseenzym(e).
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfasst die Aroma-Zusammensetzung
ferner ein oder mehrere spezifisch wirkende Endo- und/oder Exopeptidaseenzym(e).
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das spezifisch wirkende proteolytische Enzym eine Endopeptidase,
wie eine Glutamylendopeptidase (EC 3.4.21.19); eine Lysylendopeptidase
(EC 3.4.21.50); eine Leucylendopeptidase (EC 3.4.21.57); eine Glycylendopeptidase
(EC 3.4.22.25); eine Prolylendopeptidase (EC 3.4.21.26); Trypsin
(EC 3.4.21.4) oder eine trypsinartige (Lysin/Argininspezifische)
Endopeptidase; oder eine Peptidyl-Asp-Metalloendopeptidase (EC 3.4.24.33).
-
Die
Glutamylendopeptidase (EC 3.4.21.19) kann vorzugsweise von einem
Bacillus-Stamm, insbesondere Bacillus licheniformis und Bacillus
subtilis, einem Staphylococcus-Stamm, insbesondere Staphylococcus aureus,
einem Streptomyces-Stamm, insbesondere Streptomyces thermovulgaris
und Streptomyces griseus, oder einem Actinomyces-Stamm erhalten
werden.
-
Die
Lysylendopeptidase (EC 3.4.21.50) kann vorzugsweise von einem Achromobacter-Stamm,
insbesondere Achromobacter lyticus, einem Lysobacter-Stamm, insbesondere
Lysobacter enzymogenes, oder einem Pseudomonas-Stamm, insbesondere
Pseudomonas aeruginosa, erhalten werden.
-
Die
Leucylendopeptidase (EC 3.4.21.57) kann pflanzlichen Ursprungs sein.
-
Die
Glycylendopeptidase (EC 3.4.22.25) kann vorzugsweise von der Papayapflanze
(Carica papaya) erhalten werden.
-
Die
Prolylendopeptidase (EC 3.4.21.26) kann vorzugsweise von einem Flavobacterium-Stamm
erhalten werden oder pflanzlichen Ursprungs sein.
-
Die
trypsinartige Endopeptidase kann vorzugsweise von einem Fusarium-Stamm,
insbesondere Fusarium oxysporum, z.B. wie beschrieben in WO 89/06270
oder WO 94/25583, erhalten werden.
-
Die
Peptidyl-Asp-Metalloendopeptidase (EC 3.4.24.33) kann vorzugsweise
von einem Pseudomonas-Stamm, insbesondere Pseudomonas fragi, erhalten
werden.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das spezifisch wirkende proteolytische Enzym eine Exopeptidase,
die von jedem der beiden Enden des Peptids her wirken kann.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das spezifisch wirkende proteolytische Enzym eine Aminopeptidase,
wie eine Leucylaminopeptidas (EC 3.4.11.1); oder eine Tripeptidaminopeptidase
(EC 3.4.11.4).
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das spezifisch wirkende proteolytische Enzym eine Carboxypeptidase,
wie eine Prolincarboxypeptidase (EC 3.4.16.2); eine Carboxypeptidase
A (EC 3.4.17.1); eine Carboxypeptidase B (EC 3.4.17.2); eine Carboxypeptidase
C (EC 3.4.16.5); eine Carboxypeptidase D (EC 3.4.16.6); eine Lysin-(Arginine)-Carboxypeptidase
(EC 3.4.17.3); eine Glycincarboxypeptidase (EC 3.4.17.4); eine Alanincarboxypeptidase
(EC 3.4.17.6); eine Glutamatcarboxypeptidase (EC 3.4.17.11); eine Peptidyldipeptidase
A (EC 3.4.15.1) oder eine Peptidyldipeptidase (EC 3.4.15.5).
-
Die
Polypeptidzusammensetzungen können
gemäß auf dem
Fachgebiet bekannten Verfahren hergestellt werden und in Form einer
Flüssigkeit
oder einer trockenen Zusammensetzung vorliegen. Das Polypeptid kann
durch auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren stabilisiert werden.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Nahrungsmittelprodukte, z.B.
Backprodukte, die ein durch die Verfahren der vorliegenden Erfindung
erhaltenes Proteinhydrolysat umfassen. Derartige Nahrungsmittelprodukte
zeigen verbesserte organoleptische Qualitäten, wie Verbesserung im Hinblick
auf Geschmack, Schmackhaftigkeit, Mundgefühl, Aroma und Krustenfarbe.
-
Im
vorliegenden Zusammenhang schließt der Begriff „Backprodukte" jedes beliebige
aus Teig hergestellte Nahrungsmittel, entweder von weichem oder knusprigem
Charakter, ein. Beispiele für
Backprodukte, ob vom weißen,
hellen oder dunklen Typ, die vorteilhafter Weise durch die vorliegende
Erfindung hergestellt werden können,
sind Brot, insbesondere Weiß-,
Vollkorn- oder Roggenbrot, typischer Weise in Form von Laiben oder
Brötchen;
französische
Baguettebrote; Pitabrote; Tacos; Kuchen; Pfannkuchen; Kekse; Knäckebrote;
und dergleichen.
-
Derartige
Backprodukte werden herkömmlich
aus einem Teig hergestellt, der Mehl und Wasser umfasst und typischerweise
angegoren ist. Der Teig kann auf verschiedene Weise, wie durch Zugabe
von Natriumbicarbonat oder dergleichen oder durch Zugabe von Sauerteig
angegoren werden, jedoch wird der Teig vorzugsweise durch Zugabe
einer geeigneten Hefekultur, wie einer Kultur von Saccharomyces
cerevisiae (Backhefe), angegoren. Jeder beliebige der im Handel
erhältlichen
Stämme
von Saccharomyces cerevisiae kann eingesetzt werden.
-
Ferner
kann der bei der Herstellung der Backprodukte verwendete Teig frisch
oder gefroren sein. Die Herstellung von Gefrierteig ist von K. Kulp
und K. Lorenz in „Frozen
and Refrigerated Doughs and Batters" beschrieben. Eine geschmackverbessernde
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist typischerweise in einer
Menge im Bereich von 0,01–5%,
stärker
bevorzugt 0,1–3%
im Teig eingeschlossen.
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In
den Verfahren der vorliegenden Erfindung können ein Polypeptid der vorliegenden
Erfindung, eine Endopeptidase, eine Transglutaminase, eine Peptidoglutaminase,
ein oder mehrere spezifisch und/oder unspezifisch wirkende Endo-
und/oder Exopeptidaseenzyme, und/oder ein oder mehrere vorstehend
spezifizierte Enzyme entweder getrennt oder gemeinsam dem Gemisch,
aus welchem der Teig hergestellt wird, oder einem beliebigen Inhaltsstoff,
z.B. Mehl, aus welchem der Teig herzustellen ist, zugesetzt werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Vormischung, z.B. in
Form einer Mehlzusammensetzung, für Teig und/oder aus Teig hergestellte
Backprodukte, wobei die Vormischung ein Polypeptid oder eine geschmackverbessernde
Zusammensetzung der Erfindung und einen Träger oder einen Backinhaltsstoff
und wahlweise ein oder mehrere vorstehend spezifizierte Enzyme umfasst.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst die Vormischung ein Hydrolysat, das durch die Verfahren der
Erfindung erhalten wird.
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Die
Vormischung kann durch Mischen der jeweiligen Enzyme mit einem geeigneten
Träger,
wie Mehl, Stärke,
einem Zucker oder einem Salz, hergestellt werden. Die Vormischung
kann andere teigverbessernde und/oder brotverbessernde Zusätze umfassen.
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Im
vorliegenden Zusammenhang ist der Begriff „Vormischung" ein Gemisch aus
normalerweise Mehl einschließenden
Backmitteln, die derart zubereitet wurde, dass deren Lagerung unter
festgelegten Bedingungen ermöglicht
wird und Bequemlichkeit bei der Handhabung während des der Teigzubereitungsverfahren
bereitgestellt wird. Eine derartige Vormischung kann in industriellen
und kommerziellen Brotbackfabriken und -anlagen sowie in Kleinbäckereien
von vorteilhafter Verwendung sein.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung eines durch die
Verfahren der Erfindung hergestellten Hydrolysats als Zusatz zu
Nahrungsmittelprodukten, wie Backnahrungsmitteln, zum Verbessern
der organoleptischen Qualitäten,
wie Geschmack, Schmackhaftigkeit und Aroma.
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Die
Hydrolysate, die in Bezug auf freie Glutaminsäure und/oder peptidgebundenen
Glutaminsäureresten
angereichert sind, die durch die Verfahren der vorliegenden Erfindung
erhalten werden, können
in verschiedenen industriellen Anwendungen, insbesondere wo ein
Bedarf zum Einbringen von funktionellen Proteinen vorliegt, verwendet
werden.
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Zum
Beispiel betrifft die vorliegende Erfindung auch Nahrungsmittelprodukte,
die ein Hydrolysat umfassen, das in Bezug auf freie Glutaminsäure und/oder
peptidgebundenen Glutaminsäureresten
angereichert ist, die durch das Verfahren der Erfindung erhalten
werden, und Tierfutterzusätze,
die ein Hydrolysat umfassen, das in Bezug auf freie Glutaminsäure und/oder
peptidgebundenen Glutaminsäureresten
angereichert ist, die durch das Verfahren der Erfindung erhalten
werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele
beschrieben, die nicht als Beschränkung des Umfangs der Erfindung
gelten sollten.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Reinigung von FLAVOURZYMETM-Aminopeptidase II
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Aminopeptidase
wurde aus einer FLAVOURZYMETM-Brühe (Novo
Nordisk A/S, Bagsværd,
Dänemark)
gereinigt. Die FLAVOURZYMETM-Brühe wurde
durch Züchten
des Stamms 1568 von Aspergillus oryzae (ATCC 20386) in einem aus
Kohlenstoff- und Stickstoffquellen und Spurenmetallen zusammengesetzten
Medium hergestellt. Zunächst
wurde die Brühe
(20 ml, enthaltend 720 mg Protein) mit 180 ml 20 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 7,0, verdünnt
und unter Verwendung von Nalgene-Filterware, ausgestattet mit einem
0,45 μm
Filter (Nalgene, Rochester, NY), filtriert. Die filtrierte Lösung wurde
auf eine Säule
mit 24 × 130
mm, enthaltend 31 ml Q-Sepharose, Big Beads (Pharmacia Biotech AB,
Uppsala, Schweden), voräquilibriert
mit 20 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,0, geladen. Das Protein wurde
unter Verwendung von pH-Gradienten von 7,0 (20 mM Natriumphosphatpuffer)
bis 5,0 (20 mM Natriumacetatpuffer), von 5,0 bis 3,5 (20 mM Natriumacetatpuffer)
und dann von 3,5 bis 3,0 (20 mM Natriumacetatpuffer) eluiert. Fraktionen,
die zwischen pH 3,5 und 3,0 eluierten, wurden aufgefangen, gepoolt
und durch Ultrafiltration mit einer PM10-Membran (Amicon, New Bedford,
MA) auf 20 ml eingeengt.
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Die
eingeengte Lösung
wurde mit 100 ml 20 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,0, verdünnt und
dann auf eine Säule
mit 20 × 100
mm, enthaltend Pharmacia MonoQ Beads (Pharmacia Biotech AB, Uppsala, Schweden),
voräquilibriert
mit 20 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,0, geladen. Das Protein wurde
mit einem Gradienten aus 0 bis 0,4 M NaCl in 20 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 7,0, eluiert. Die Fraktionen zwischen 0,330 und 0,343 M NaCl
wurden aufgefangen, gepoolt und unter Verwendung von Ultrafiltration
gegen 20 mM Natriumacetatpuffer, pH 4,0, eingeengt.
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Es
wurde durch Beurteilung durch SDS-PAGE-Analyse gefunden, dass das
gereinigte Präparat
drei Hauptbanden enthielt. Die Probe bestand aus Bestandteilen mit
Molekulargewichten von etwa 65, 50 und 33 kDa.
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Beispiel 2: Aminosäuresequenzieren von Aminopeptidase
II
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Ein
Aliquot des in Beispiel 1 beschriebenen gereinigten Aminopeptidase-II-Präparats wurde
elektrophoresiert und anschließend
auf eine PVDF-Membran (Novex, San Diego, CA) unter Verwendung von
10 mM CAPS (3-[Cyclohexylamino]-1-propansulfonsäure), pH
11, in 10%igem Methanol für
eine Dauer von 2 Stunden blot-transferiert. Die PVDF-Membran wurde
mit 0,1%igem Coommassie-Blue R-250 in 40% Methanol/1% Essigsäure für eine Dauer
von 20 Sekunden gefärbt
und in 50%igem Ethanol zum Beobachten der Proteinbanden entfärbt. Drei
Bestandteile mit 65, 50 und 33 kDa wurden herausgeschnitten und
einem aminoterminalen Sequenzieren auf einer Proteinsequenziervorrichtung
des Typs Applied Biosystems Modell 476A (Applied Biosystems, Inc.,
Foster City, CA) unter Verwendung einer Blot-Patrone und einer Flüssigphasen-TFA-Abgabe
gemäß den Anweisungen
des Herstellers unterzogen. Alle drei Bestandteile ergaben dieselbe
aminoterminale Sequenz, RALVSPDEFPEDIQLEDLLEGSQQLEDFAY (Aminosäuren 17–47 von
SEQ ID NR:2).
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Eine
Probe mit 300 μl
des Proteins wurde auf einem Savant Speed Vac AS160 (Savant Instruments, Farmingdale,
NY) getrocknet und dann mit 300 μl
70%iger Ameisensäure
(wässrig)
rekonstituiert. Ein paar Kristalle von Cyanogenbromid wurden zugesetzt
und bei Raumtemperatur im Dunkeln über Nacht inkubiert. Die Probe
wurde erneut im Speed Vac getrocknet und in Tricin-Probenpuffer
(Novex, San Diego, CA), rekonstituiert. Die Cyanogenbromid-Spaltfragmente
wurden unter Verwendung eines 10–20%igen Tricin-SDS-Polyacrylamidgels
in die Banden von 6, 10, 15, 22, 27, 40 und 50 kDa aufgetrennt und
auf eine PVDF-Membran blot-transferiert.
Die Banden mit 6, 10, 15 und 22 kDa wurden herausgeschnitten und
einem aminoterminalen Sequenzieren unterzogen.
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Die
aminoterminalen Sequenzen der Banden mit 15 und 22 kDa waren mit
der vorstehenden aminoterminalen Sequenz identisch, während bestimmt
wurde, dass die Sequenzen der beiden Banden mit 6 und 10 kDa die
Sequenz TYSPSVEVTADVAVVKNLGTSEADYPDVEGKVAL (Aminosäuren 108–142 von
SEQ ID NR:2) enthielten.
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Beispiel 3: RNA-Isolation des Stamms 1568
von Aspergillus oryzae
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Stamm
1568 von Aspergillus oryzae wurde in einem Fermentationstank in
einem Medium, zusammengesetzt aus 7,5 g Kartoffelstärke, 10
g Sojabohnenmehl, 2 g KH2 PO4,
5 g Na2HPO4·2H2O und 0,1 g ZnSO4·7H2O pro Liter, gezüchtet. Eine Probe mit zwei
Liter wurde nach fünftägigem Wachstum
bei 30°C
entnommen, und die Mycelien wurden aufgefangen, in flüssigem N2 eingefroren und bei –80°C aufbewahrt. Die gesamte RNA
wurde aus den gefrorenen, pulverisierten Mycelien von Aspergillus
oryzae 1568 durch Extraktion mit Guanidiniumthiocyanat, gefolgt
von Ultrazentrifugation durch ein 5,7 M Cäsiumchloridkissen (Chirgwin et
al., 1979, Biochemistry 18: 5294–5299), hergestellt. Poly(A)+
RNA wurde durch Oligo(dT)-Cellulose-Affinitätschromatographie gemäß Aviv und
Leder (1972, Proceedings of the National Academy of Sciences USA
69: 1408–1412)
isoliert.
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Beispiel 4: Konstruktion einer cDNA-Bibliothek
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Doppelsträngige cDNA
wurde aus 5 μg
Poly(A)+ RNA von Aspergillus oryzae 1568 von Beispiel 3 unter Verwendung
der Prozedur, beschrieben von Gubler und Hoffman (1983, Gene 25:
263–269)
und Sambrook et al. (1989, Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, New York), synthetisiert,
außer
dass ein Oligo(dT)-NotI-Ankerprimer anstelle eines Oligo(dT)12-18-Primers
bei der Reaktion des ersten Strangs verwendet wurde. Nach der Synthese
wurde die cDNA mit Mungobohnennuklease (Life Technologies, Gaithersburg,
MD) behandelt, mit T4-DNA-Polymerase (Boehringer Mannheim, Indianapolis,
IN) mit stumpfen Enden versehen, und unter Verwendung eines etwa
50fachen molaren Überschusses
der Adapter an nicht-palindrome BstXI-Adapter (Invitrogen, San Diego,
CA) ligiert. Die adaptierte cDNA wurde mit NotI verdaut, für 1,2–2,0 kb
cDNAs durch Agarosegelelektrophorese größenfraktioniert und in pYES2.0
(Invitrogen, San Diego, CA), gespalten mit BstXI/NotI, ligiert.
Das Ligationsgemisch wurde gemäß den Anweisungen
des Herstellers in elektrokompetente DH10B-Zellen von E. coli (Life
Technologies, Gaithersburg, MD) transformiert. Die aus 1 × 106 unabhängigen
Klonen bestehende Bibliothek wurde als einzelne Pools (25.000–30.000
kolonienbildende Einheiten/Pool) in 20%igem Glycerin bei –80°C und als
doppelsträngige cDNA
und Ligationsgemisch bei –20°C aufbewahrt.
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Beispiel 5: Extraktion von genomischer
DNA
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Man
ließ Aspergillus
oryzae 1568 in 25 ml eines Mediums aus 0,5% Hefeextrakt und 2% Glucose (YEG)
für eine
Dauer von 24 Stunden bei 37°C
und 250 UpM wachsen. Die Mycelien wurden dann durch Filtration durch
Miracloth (Calbiochem, La Jolla, CA) aufgefangen und ein Mal mit
25 ml 10 mM Tris-1 mM EDTA-(TE)-Puffer gewaschen. Überschüssiger Puffer
wurde von dem Mycelienpräparat
abgelassen, das anschließend
in flüssigem
Stickstoff eingefroren wurde. Das eingefrorene Mycelienpräparat wurde
in einer elektrischen Kaffeemühle
zu einem feinen Pulver gemahlen, und das Pulver einem Einweg-Kunststoffzentrifugenröhrchen,
enthaltend 20 ml TE-Puffer und 5 ml 20%igem (G/V) Natriumdodecylsulfat
(SDS), zugesetzt. Das Gemisch wurde mehrmals sanft gewendet, um
das Mischen zu gewährleisten,
und zwei Mal mit einem gleichen Volumen von Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol
(25:24:1 V/V/V) extrahiert. Natriumacetat (3 M Lösung) wurde der extrahierten
Probe auf eine Endkonzentration von 0,3 M zugesetzt, gefolgt von
2,5 Volumina eiskaltem Ethanol zum Ausfällen der DNA. Das Röhrchen wurde
mit 15000 × g
für eine
Dauer von 30 Minuten zentrifugiert, um die DNA zu pelletisieren.
Man ließ das
DNA-Pellet für
eine Dauer von 30 Minuten vor der erneuten Suspension in 0,5 ml
TE-Puffer lufttrocknen. DNase-freie Ribonuklease A wurde dem erneut
suspendierten DNA-Pellet auf eine Konzentration von 100 μg pro ml
zugesetzt und das Gemisch dann bei 37°C für eine Dauer von 30 Minuten
inkubiert. Proteinase K (200 μg/ml)
wurde zugesetzt, und das Röhrchen
für eine
Dauer von einer zusätzlichen
Stunde bei 37°C
inkubiert. Schließlich
wurde die Probe zwei Mal mit Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol extrahiert
und die DNA mit Ethanol ausgefällt.
Die ausgefällte
DNA wurde mit 70%igem Ethanol gewaschen, unter Vakuum getrocknet,
in TE-Puffer erneut suspendiert und bei 4°C aufbewahrt.
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Beispiel 6: PCR-Amplifikation der Aminopeptidase
II von Aspergillus oryzae 1568
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Auf
der Basis der Aminosäuresequenzen
der in Beispiel 2 beschriebenen Aminopeptidase-II-Teilpeptide von
Aspergillus oryzae 1568 wurden die nachstehend dargestellten, degenerierten
Oligonukleotidprimer mit einer DNA/RNA-Syntheseapparatur des Typs
Applied Biosystems Modell 394 gemäß den Anweisungen des Herstellers
synthetisiert, um Aminopeptidase-II-Genfragmente von genomischer DNA von
Aspergillus oryzae 1568 durch PCR zu amplifizieren.
Vorwärtsprimer:
5'-CCIGAYGARTTYCCIGARGA-3' (SEQ ID NR:3)
Rückwärtsprimer:
5'-RTTYTTIACIACIGCIACRTCIGCIGTIACYTCIAC-3' (SEQ ID NR:4)
(R
= A oder G, Y = C oder T, N = G oder A oder C oder T, H = A oder
C oder T, I = Inosin)
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Amplifikationsreaktionen
(50 μl)
wurden unter Verwendung von etwa 1 μg genomischer DNA von Aspergillus
oryzae 1568, hergestellt wie beschrieben in Beispiel 5, als Templat
hergestellt. Jede Reaktion enthielt die folgenden Bestandteile:
1 μg genomische
DNA, 40 pmol Vorwärtsprimer,
40 pmol Rückwärtsprimer,
je 200 μM
von dATP, dCTP, dGTP und dTTP, 1 × Taq-Plymerasepuffer (Perkin-Elmer Corp., Branchburg,
NJ) und 2,5 Einheiten Taq-Polymerase (Perkin-Elmer Corp., Branchburg,
NJ). Die Reaktionen wurden in einem Temperaturzyklengerät des Typs
Perkin-Elmer Modell 480 inkubiert, das wie folgt programmiert war:
Zyklus 1 bei 94°C für eine Dauer
von 5 Minuten, 50°C
für eine
Dauer von 2 Minuten und 72°C
für eine
Dauer von 2 Minuten; und Zyklen 2–26 bei 94°C für eine Dauer von 2 Minuten,
50°C für eine Dauer
von 1 Minute und 72°C
für eine
Dauer von 2 Minuten. Die Reaktionsprodukte wurden auf einem 1,5%igen
Agarosegel (Eastman Kodak, Rochester, NY) isoliert, wobei ein Produktband
mit 309 bp vom Gel herausgeschnitten und unter Verwendung von Qiaex II
(Qiagen, Chatsworth, CA) gemäß den Anweisungen
des Herstellers gereinigt wurde. Das gereinigte PCR-Produkt wurde
anschließend
in einen pCRII-Vektor (Invitrogen, San Diego, CA) kloniert, und
die DNA-Sequenz unter Verwendung von lac-Vorwärts- und Rückwärtsprimern (New England BioLabs,
Beverly, MA) bestimmt.
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Das
aus 103 Kodonen bestehende Aminopeptidase-II-Gensegment (309 bp)
wurde aus Aspergillus oryzae 1568 mit den vorstehend beschriebenen
Aminopeptidase-II-spezifischen
PCR-Primern amplifiziert. Eine DNA-Sequenzanalyse zeigte, dass das
amplifizierte Gensegment einen Teil des entsprechenden Aminopeptidase-II-Gens von Aspergillus
oryzae 1568 kodierte. Das Aminopeptidase-II-Gensegment wurde zum
Sondieren der in Beispiel 5 beschriebenen cDNA-Bibliothek von Aspergillus
oryzae 1568 verwendet.
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Beispiel 7: Identifikation von Aminopeptidase-II-Klonen
von Aspergillus oryzae 1568
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Die
cDNA-Bibliothek von Aspergillus oryzae 1568 wurde auf Agarplatten
aus Luria plus 50 μg/ml
Carbenicillin aufgestrichen. Kolonieanhebungen (Maniatis et al.,
1982, Molecular Cloning, A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Press, Cold Spring Harbor, New York) wurden an etwa 10.000 Kolonien
durchgeführt,
und die DNA wurde auf Membranen (Hybond N+, Amersham, Arlington
Heights, IL) unter Verwendung eines UV-Stratalinkers (Stratagene,
La Jolla, CA) vernetzt. Die Membranen wurden für eine Dauer von drei Stunden bei
45°C in
eine Hybridisierungslösung,
enthaltend 5 × SSPE,
0,3% SDS, 50% Formamid und 10 μg/ml
denaturierte und gescherte Heringssperma-DNA, getaucht. Das Aminopeptidase-II-Genfragment, isoliert
von dem Aspergillus oryzae 1568, wie beschrieben in Beispiel 6,
wurde unter Verwendung des Markierungskits von für statistisch primierte DNA
(Random Primed DNA Labeling Kits; Boehringer Mannheim, Mannheim,
Deutschland), radiomarkiert, durch Zugabe von NaOH auf eine Endkonzentration
von 0,1 M denaturiert und der Hybridisierungslösung mit einer Aktivität von etwa
1 × 106 cpm pro ml Hybridisierungslösung zugesetzt.
Das Gemisch wurde über
Nacht bei 45°C
in einem Schüttelwasserbad
inkubiert. Nach der Inkubation wurden die Membranen drei Mal in
2 × SSC
mit 0,2% SDS bei 55°C
gewaschen. Die Membranen wurden dann auf Löschpapier für eine Dauer von 15 Minuten
getrocknet, in SaranWrapTM eingewickelt
und einem Röntgenfilm
für eine
Dauer von 48 Stunden bei –70°C mit intensivierenden
Filtern (Kodak, Rochester, NY) ausgesetzt.
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Elf
Kolonien stellten starke Hybridisierungssignale mit der Sonde her.
Die elf Kolonien wurden in fünf ml
Medium aus LB plus 50 μg/ml
Carbenicillin geimpft und man ließ sie bei 37°C über Nacht
wachsen. Miniprep-DNA wurde von jedem dieser Klone unter Verwendung
des DNA-Reinigungskits des Typs Wizard 373 (Wizard 373 DNA Purification
Kit; Promega, Madison, WI) hergestellt. Klon 9 und Klon 10 enthielten
Aminopeptidase-II-kodierende Sequenz, wie durch DNA-Sequenzieren festgestellt.
Klon 9 (pEJG18) wies die volle Länge
auf. Das Plasmid pEJG18 wurde in DHSa-Zellen von E. coli subgeklont,
um E. coli DHSα EJG18
herzustellen.
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Beispiel 8: DNA-Sequenzanalyse des Aminopeptidase-II-Gens
von Aspergillus oryzae 1568
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DNA-Sequenzieren
des in pEJG18 in E. coli DHSα EJG18,
beschrieben in Beispiel 7, enthaltenen Aminopeptidase-II-Gens wurde
mit einer automatischen DNA-Sequenzierapparatur des Typs Applied
Biosystems Modell 373A (Applied Biosystems, Inc., Foster City, CA)
an beiden Strängen
unter Verwendung der Primerwandertechnik mit Farbstoffterminatorchemie
(Giesecke et al., 1992, Journal of Virology Methods 38: 47–60) durchgeführt. Oligonukleotidsequenzierende
Primer wurden zu Komplementärsequenzen
im Aminopeptidase-II-Gen konstruiert und auf einer DNA/RNA-Syntheseapparatur
des Typs Applied Biosystems Modell 394 gemäß den Anweisungen des Herstellers
synthetisiert.
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Die
Nukleotidsequenz des Gens, das die Aminopeptidase II von Aspergillus
oryzae 1568 kodiert, und die gefolgerte Aminosäuresequenz davon sind in 1 (SEQ ID NR:1 bzw. 2) dargestellt. Eine
Sequenzanalyse der klonierten Einfügung zeigte ein großes offenes
Leseraster von 1488 Nukleotiden (ausschließlich des Stoppkodons), die
ein Protein mit einer Sequenz mit 496 Aminosäuren (SEQ ID NR:2) kodierten.
Der G + C-Gehalt dieses offenen Leserasters beträgt 58%. Auf der Basis der Regeln
von van Heijne (van Heijne, 1984, Journal of Molecular Biology 173:
243–251)
umfassen die ersten 15 Aminosäuren
wahrscheinlich ein sekretorisches Signalpeptid, welches das werdende
Polypeptid in das endoplasmatische Reticulum lenkt (doppelt unterstrichen
in 1).
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Die
Aminosäuresequenzen
der Teilpeptide, die von der wie in Beispiel 2 beschriebenen, gereinigten Aminopeptidase
II abgeleitet sind, sind in 1 unterstrichen
und stimmten mit denjenigen, die in der gefolgerten Aminosäuresequenz
(SEQ ID NR:2) der Aminopeptidase-II-cDNA von Aspergillus oryzae
1568 gefunden wurden, überein.
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Unter
Verwendung des Clustal-Abgleichprogramms (Higgins, 1989, vorstehend)
zum Vergleichen der gefolgerten Aminosäuresequenz der Aminopeptidase
II von Aspergillus oryzae 1568 mit derjenigen der Aminopeptidase
II Y von Saccharomyces cerevisiae (SEQ ID NR:5) wurde eine 33,7%ige
Identität
beobachtet.
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Beispiel 9: Konstruktion eines Aminopeptidase-II-Expressionsvektors
von Aspergillus oryzae 1568 für
einen Aspergillus-Wirt
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Zwei
synthetische Oligonukleotidprimer, nachstehend dargestellt, wurden
zum PCR-Amplifizieren der Aminopeptidase-II-Genkodierungssequenz
von Aspergillus oryzae A1568 von Plasmid pEJG18 (E. coli DHSα-EJG18) zum
Subklonieren und Exprimieren in einem Aspergillus-Wirt konstruiert.
Vorwärtsprimer:
5'-ATGATGAGGTCGCTTTTGTGGGC-3' (SEQ ID NR:6)
Rückwärtsprimer:
5'-GGGATGCATCTATGCCTCGACTT-3' (SEQ ID NR:7) Fettbuchstaben
stellen die Kodierungssequenz dar.
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Zum
Erleichtern des Subklonierens des Genfragments in einen Expressionsvektor,
bezeichnet als pMWR3 (2), wurde eine NsiI-Restriktionsenzymstelle
am 3'-Ende des Aminopeptidase-II-Gens
eingebracht. Das 5'-Ende
wurde durch Zugabe eines ATG zum Einfügen in die SwaI-Stelle abgestumpft
gelassen. Der Vektor pMWR3 enthielt den TAKA-Promoter und Terminator
als regulatorische Sequenzen. Da das Plasmid keine selektierbare
Markierung für Pilztransformationen
enthält,
wurde es zusammen mit pToC90 (WO 91/17243), das amdS als selektierbare
Markierung enthält,
transformiert.
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Fünfzig Picomol
von jedem der vorstehenden Primer wurden in einer PCR-Reaktion (50 μl), enthaltend 70
ng pEJG18 (ein cDNA-Klon von Aspergillus oryzae 1568 in pYES2),
1X Pwo-Puffer (Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN), 8 μl einer 10
mM Mischung von dATP, dTTP, dGTP und dCTP, und 2,5 Einheiten PwoI
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN), verwendet. Die Amplifikationsbedingungen
waren ein Zyklus bei 94°C für eine Dauer
von 2 Minuten, 55°C
für eine
Dauer von 30 Sekunden und 72°C
für eine
Dauer von 1 Minute; 9 Zyklen mit 94°C für eine Dauer von 15 Sekunden,
55°C für eine Dauer
von 30 Sekunden und 72°C
für eine Dauer
von 1 Minuten; 15 Zyklen bei 94°C
für eine
Dauer von 15 Sekunden, 55°C
für eine
Dauer von 30 Sekunden und 72°C
für eine
Dauer von 1 Minute, mit einer Verlängerung von 20 Sekunden pro
Zyklus; und einem Endzyklus bei 94°C für eine Dauer von 15 Sekunden,
55°C für eine Dauer
von 30 Sekunden und 72°C
für eine Dauer
von 7 Minuten. Der Heizblock lief dann zu einem Tauchzyklus bei
4°C. Das
amplifizierte DNA-Fragment mit 1500 bp wurde durch Gelelektrophorese
und Qiaex II gereinigt. Das Aminopeptidaseklon wurde mit NsiI (unter
Verwendung von vom Hersteller spezifizierten Bedingungen) verdaut.
Das Fragment wurde mit Phenol-Chloroform
extrahiert und durch Ethanol ausgefällt. Das geschnittene Fragment
wurde in pMWR3 kloniert, das vorher mit SwaI und NsiI geschnitten
wurde, was zum Expressionsplasmid pEJG19 (3) führte, in
welchem die Transkription des Aminopeptidase-II-Gens unter der Kontrolle
des TAKA-Promoters stand. Das Plasmid pEJG19 wurde in DHSa-Zellen
von E. coli (Life Technologies, Gaithersburg, MD) transformiert.
Ein Transformant von E. coli, enthaltend das pEJG19-Plasmid, wurde
isoliert und die Plasmid-DNA gemäß den Prozeduren,
beschrieben von Sambrook et al., 1989, vorstehend, hergestellt.
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Beispiel 10: Expression des Aminopeptidase-II-Gens
von Aspergillus oryzae 168 in Aspergillus oryzae
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Plasmid
pEJG19 wurde in einen alkalischen proteasearmen Wirt JaL142-6 von
Aspergillus oryzae unter Verwendung der folgenden Protoplasttransformationsverfahren
eingebracht. Die Transformation wurde mit Protoplasten mit einer
Konzentration von ca. 2 × 107 Protoplaste pro ml durchgeführt. Einhundert μl Protoplaste wurden
auf Eis gegeben, wobei etwa 5 μg
pEJG19 und 5 μg
pTOC90; 250 μl
60%iger PEG 4000, 10 mM Tris-HCl, pH 7,5, 10 mM CaCl2 zugesetzt
wurden, und die Protoplaste wurden bei 37°C für eine Dauer von 30 Minuten
inkubiert. Drei ml STC (1,2 M Sorbit, 10 mM Tris-HCl, pH 7,5 und
10 mM CaCl2) wurden zugesetzt. Die Lösung wurde
sanft gemischt und auf COVE-Transformationsplatten (pro Liter: 0,52
g KCl, 0,52 g MgSO4·7H2O,
1,52 g KH2PO4, 1
ml nachstehend beschriebene Spurenmetalllösung, 342,3 g Saccharose, 25 g
Noble-Agar, 10 ml 1 M Acetamid, 10 ml 3 M CsCl) gegossen. Die Spurenmetalllösung (1000X)
war aus 22 g ZnSO4·7H2O, 11 g H3BO3, 5 g MnCl2·4H2O,
5 g FeSO4·7H2O,
1.6 g CoCl2·5H2O,
1.6 g (NH4)6Mo7O24 und 50 g Na4EDTA pro Liter zusammengesetzt. Die Platten
wurden für
eine Dauer von 7 Tagen bei 37°C
inkubiert. Die Transformanden wurden auf Platten desselben Mediums überführt und
für eine
Dauer von 2 Tagen bei 37°C inkubiert.
Insgesamt wurden 140 Transformanden durch deren Fähigkeit,
auf COVE-Medium unter Verwendung von Acetamid als einzige Stickstoffquelle
zu wachsen, gewonnen.
-
Man
ließ die
Transformanden für
eine Dauer von 4 Tagen bei 34°C,
200 UpM in 24-Mulden-Platten, enthaltend 1 ml pro Mulde 25%iges
MY50-Medium, verdünnt
mit 75% MY50-Salzen, wachsen. MY50 war pro Liter aus 50 g Maltodextrin,
2,0 g MgSO4·7H2O,
10 g KH2PO4, 2 g
Zitronensäure,
10 g Hefeextrakt, 2,0 g Harnstoff, 2 g K2SO4 und 0,5 ml Spurenelementlösung, eingestellt
auf einen pH-Wert
von 6,0, zusammengesetzt. Die Spurenmetalllösung war pro Liter aus 14,3
g ZnSO4·7H2O,
2,5 g CuSO4·5H2O,
0,5 g NiCl2·6H2O,
13,8 g FeSO4·7H2O,
8,5 g MnSO4·H2O,
3 g Zitronensäure
zusammengesetzt. Die MY50-Salze waren pro Liter aus 2,0 g MgSO4·7H2O, 10 g KH2PO4, 2 g Zitronensäure und 2 g K2SO4, pH 6,0, zusammengesetzt.
-
Jede
der 140 Mulden wurde auf Aminopeptidase-II-Aktivität unter
Verwendung von Leu-pNA (Hydrochloridsalz) als Substrat getestet.
In einer 96-Mulden-Mikrotiterplatte
wurden 4 μl Überstand
zu 100 μl
1 mg/ml Leu-pNA in 50 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5, zugesetzt.
Die Absorption wurde bei 405 nm überwacht.
-
Vier
Transformanden, 20, 88, 90 und 137, mit dem höchsten Grad an Aminopeptidase-II-Aktivität ließ man dann
in Schüttelkolben
mit einem Volumen von 125 ml für
eine Dauer von 4 Tagen bei 34°C,
enthaltend 25 ml MY50-Medium, wachsen.
-
Proben
wurden an den Tagen 2, 3 und 4 durch Mischen von 100 μl 10fach
verdünntem Überstand
mit 100 μl
2 mg/ml Leu-pNA in 50 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5, auf Aminopeptidase-II-Aktivität getestet.
Die Transformanden 20, 90 und 137 waren die besten Hersteller. Für eine Reinigung
der Aminopeptidase II ließ man
die Transformanden 20 und/oder 90 in Schüttelkolben wie vorstehend oder
in aus geeigneten Kohlenstoff- und Stickstoffquellen zusammengesetztem
Fermentationsmedium wachsen.
-
Beispiel 11: Reinigung von in Aspergillus
hergestellter rekombinanter Aminopeptidase II von Aspergillus oryzae
168
-
Die
vereinigten Überstände aus
den in Beispiel 10 beschriebenen Schüttelkolbenbrühen wurden
vereinigt (etwa 100 mg Protein in etwa 100 ml) und auf 3,7 mS verdünnt und
auf pH 7,0 eingestellt. Die verdünnte Probe
wurde dann auf eine Q-Sepharose,
Big Beads, voräquilibriert
mit 20 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,0, geladen. Die Aminopeptidase
II wurde mit einem Gradienten aus 0–0,4 M NaCl in 20 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 7,0, eluiert, gefolgt von einer Waschung mit 0,4 M NaCl. Fraktionen
wurden durch Mischen von 100 μl
von jeder Fraktion mit 100 μl
2 mg Leu-pNA pro ml 50 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5, auf Aminopeptidase-II-Aktivität getestet.
Die Testergebnisse wiesen darauf hin, dass die Aminopeptidase II
am Ende des Gradienten und während
der Waschung in 0,4 M NaCl eluierte. Eine Analyse durch SDS-PAGE
zeigte, dass das Enzym homogen war.
-
Beispiel 12: Konstruktion eines Aminopeptidase-II-Expressionsvektors
von Aspergillus oryzae 1568 für
einen Fusarium-Wirt
-
Zwei
synthetische Oligonukleotidprimer, nachstehend dargestellt, wurden
zum PCR-Amplifizieren der Aminopeptidase-II-Genkodierungssequenz
von Aspergillus oryzae A1568 von Plasmid pEJG18 (E. coli DHSα-EJG18) zum
Subklonieren und Exprimieren in einem Fusarium-Wirt konstruiert.
Vorwärtsprimer:
5'-ATTTAAATcaccATGAGGTCGCTTTTGTGGGC-3' (SEQ ID NR:8)
Rückwärtsprimer:
5'-GGGTTAATTAACTATGCCTCGACTTGAGAATG-3' (SEQ ID NR:9)
Fettbuchstaben
stellen die Kodierungssequenz dar. Kleinbuchstaben stellen eine
Kozak-Konsenssequenz zum Erhöhen
der Expression dar. (Kozak, 1981, Nucleic Acids Research 12. 857–872)
-
Zum
Erleichtern des Subklonierens des Genfragments in einen als pDM181
(4) bezeichneten Expressionsvektor wurden SwaI-
und PacI-Restriktionsenzymstellen
am 5'- bzw. 3'-Ende des Aminopeptidase-II-Gens
eingebracht. Der Vektor pDM181 enthielt den Promoter und Terminator
der trypsinartigen Protease (SP387) (WO 96/00787) von Fusarium oxysporum
als regulatorische Sequenzen. Das Plasmid enthielt auch das bar-Gen
als selektierbare Markierung für
Pilztransformationen (de Block et al., 1987, EMBO Journal 6:2513–2518).
-
Fünfzig Picomol
von jedem der vorstehenden Primer wurden in einer PCR-Reaktion, enthaltend
70 ng pEJG18, 1X Pwo-Puffer, 5 μl
10 mM Mischung von dATP, dTTP, dGTP und dCTP und 2,5 Einheiten PwoI,
verwendet. Die Amplifikationsbedingungen lauteten ein Zyklus bei
94°C für eine Dauer
von 2 Minuten, 55°C
für eine
Dauer von 30 Sekunden und 72°C
für eine
Dauer von 1 Minute; 9 Zyklen jeweils bei 94°C für eine Dauer von 15 Sekunden,
55°C für eine Dauer
von 30 Sekunden und 72°C
für eine
Dauer von 1 Minute; 15 Zyklen jeweils bei 94°C für eine Dauer von 15 Sekunden,
55°C für eine Dauer
von 30 Sekunden und 72°C
für eine Dauer
von 1 Minute, mit einer Verlängerung
von 20 Sekunden pro Zyklus; und ein letzter Zyklus bei 94°C für eine Dauer
von 15 Sekunden, 55°C
für eine
Dauer von 30 Sekunden und 72°C
für eine
Dauer von 7 Minuten. Der Heizblock wurde dann bei einem Tauchzyklus
von 4°C
gehalten. Das amplifizierte DNA-Fragment mit 1500 bp wurde durch
Gelelektrophorese und Qiaex II gereinigt und dann in pCRII TOPO
TA Klonierungsvektor (Stratagene, San Diego, CA) subkloniert. Das
pCRII-Aminopeptidaseklon wurde mit den Restriktionsendonukleasen
SwaI und PacI (unter durch den Hersteller spezifizierten Bedingungen)
geschnitten. Das Fragment wurde durch Gelelektrophorese und Qiaex
II gereinigt. Das geschnittene Fragment wurde in pDM181 kloniert,
das vorher mit SwaI und PacI geschnitten wurde, was zum Expressionsplasmid
pEJG28 (5) führte, in welchem die Transkription
des Aminopeptidase-II-Gens unter der Kontrolle des trypsinartigen
Proteasepromoters von Fusarium oxysporum stand. Das Plasmid pEJG28
wurde in ABLE-K-Zellen von E. coli (Stratagene, San Diego, CA) transformiert.
Der Transformand von E. coli, der das pEJG28-Plasmid enthielt, wurde
isoliert und Plasmid-DNA wurde gemäß den von Sambrook et al.,
1989, vorstehend, beschriebenen Prozeduren hergestellt.
-
Beispiel 13: Transformation von Fusarium
CC1-3 und Analyse der Transformanden
-
Fusarium-Stamm
CC1-3, eine stark verzweigte morphologische Mutante des Fusarium-Stamms
A3/5 (ATCC 20334) (Wiebe et al., 1992, Mycological Research 96:
555–562;
Wiebe et al., 1991, Mycological Research 95: 1284–1288; Wiebe
et al., 1991, Mycological Research 96: 555–562), ließ man in einem flüssigem Medium,
enthaltend Vogel-Salze (Vogel, 1964, Am. Nature 98: 435–446), 25
mM NaNO3 und 1,5% Glucose, für eine Dauer
von 4 Tagen bei 28°C
und 150 UpM wachsen. Die Conidien wurden durch Filtration durch
4 Schichten Seihtuch und schließlich
durch eine Schicht Miracloth gereinigt. Die Conidiensuspensionen
wurden durch Zentrifugation eingeengt. Fünfzig ml YPG-Medium, zusammengesetzt
aus 1% Hefeextrakt, 2% Bactopepton und 2% Glucose, wurden mit etwa
108 Conidien geimpft und für eine Dauer
von 14 Stunden bei 24°C und
150 UpM inkubiert. Die erhaltenen Hyphen wurden auf einem sterilen
Filter mit 0,4 mm aufgefangen und aufeinander folgend mit sterilem
destilliertem Wasser und 1,0 M MgSO4 gewaschen.
Die Hyphen wurden erneut in 10 ml einer Lösung von NOVOZYM 234TM (2–10
mg/ml in 1,0 M MgSO4) suspendiert und für eine Dauer von
15–30
Minuten bei 34°C
unter Rühren
bei 80 UpM verdaut. NOVOZYM 234TM wurde
von Novo Nordisk A/S, Bagsvaerd, Dänemark, erhalten. Unverdautes
hyphales Material wurde aus der erhaltenen Protoplastsuspension
durch aufeinander folgende Filtration durch 4 Schichten Seihtuch
und durch Miracloth entfernt. Zwanzig ml 1 M Sorbit wurden mit der
Protoplastlösung
vereinigt. Nach dem Mischen wurden die Protoplasten durch Zentrifugation
pelletiert und aufeinander folgend durch erneute Suspension und
Zentrifugation in 20 ml 1 M Sorbit und 20 ml STC (0,8 M Sorbit,
0,05 M Tris, pH 8,0, 0,05 M CaCl2) gewaschen.
Die gewaschenen Protoplasten wurden in 4 Teilen STC und 1 Teil SPTC
(0,8 M Sorbit, 40% PEG 4000, 0,05 M Tris, pH 8,0, 0,05 M CaCl2) mit einer Konzentration von 5 × 107/ml erneut suspendiert.
-
Einhundert
ml Protoplastsuspension wurden zu 10 μg pEJG28 in Polypropylenröhrchen (17 × 100 mm) zugesetzt,
gemischt und auf Eis für
eine Dauer von 30 Minuten inkubiert. Ein ml SPTC wurde sanft in
die Protoplastsuspension gemischt und die Inkubation bei Raumtemperatur
für eine
Dauer von 20 Minuten fortgesetzt. 12,5 ml geschmolzene Lösung (abgekühlt auf
40°C), bestehend
aus 1 × Vogel-Salzen,
25 mM NaNO3, 0,8 M Saccharose und 1% niederschmelzender
Agarose (Sigma Chemical Company, St. Louis, MO), wurden mit den Protoplasten
gemischt und dann auf eine leere Petrischale mit 100 mm aufgestrichen.
Die Inkubation wurde bei Raumtemperatur für eine Dauer von 10 bis 14
Tagen fortgesetzt. Nach der Inkubation bei Raumtemperatur für eine Dauer
von 24 Stunden wurden 12,5 ml des identischen Mediums plus 10 mg
BASTATM (Hoechst Schering, Rodovre, Dänemark)
pro ml auf die Petrischale aufgestrichen. BASTATM wurde
zwei Mal mit Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol (25:24:1) und ein
Mal mit Chloroform:Isoamylalkohol (24:1) vor der Verwendung extrahiert.
-
Nach
zwei Wochen erschienen 2 Transformanden, bezeichnet als #1 und #2.
Ein Mycelienfragment vom Rand von jedem Transformanden wurde in
einzelne Mulden einer 24-Mulden-Platte, enthaltend Vogel/BASTATM-Medium, überführt. Das Medium enthielt 25
g Saccharose, 25 g Noble-Agar, 20 ml 50X Vogel-Salze (Vogel, 1964,
vorstehend), 25 mM NaNO3 und 10 g BASTATM pro Liter. Die Platte wurde in einer Plastiktüte versiegelt,
um die Feuchtigkeit beizubehalten, und für eine Dauer von etwa einer
Woche bei Raumtemperatur inkubiert.
-
Beispiel 14: Expression des Aminopeptidase-II-Gens
von Aspergillus oryzae 1568 in Fusarium
-
Ein
Mycelienfragment von jedem der in Beispiel 13 beschriebenen 2 CCl-3-Transformanden von
Fusarium wurde in 20 ml M400Da-Medium, zusammengesetzt aus 50 g
Maltodextrin, 2,0 g MgSO4·7H2O, 2,0 g KH2PO4, 4,0 g Zitronensäure, 8,0 g Hefeextrakt, 2,0
g Harnstoff und 0,5 ml Spurenmetallllösung pro Liter geimpft und
für eine
Dauer von 7 Tagen bei 30°C
und 150 UpM inkubiert. Das Medium wurde mit 5 N NaOH auf pH 6,0
eingestellt. Die Spurenmetalllösung
enthielt 14,3 g ZnSO4·7H2O,
2,5 g CuSO4·5H2O,
0,5 g NiCl2·6H2O, 13,8
g FeSO4·7H2O,
8,5 g MnSO4·H2O
und 3,0 g Zitronensäure
pro Liter. Der untransformierte Wirt wurde ebenfalls als Kontrolle
verwendet. Ein ml Kulturüberstand
wurde an 7 Tagen geerntet und aufbewahrt und getestet. Die Aminopeptidase-II-Aktivität wurde
durch Mischen von 10 μl Überstand
mit 200 μl
einer Substratstammlösung,
enthaltend 2 mg Leu-para-Nitroanilid pro ml 50 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 7,5, und Überwachen
der Änderung
der Absorption bei 405 nm über
eine Dauer von 4 Minuten bestimmt. Beide Transformanden zeigten
Aktivität
gegenüber
Leu-pNA, die größer war
als diejenige der untransformierten Kontrolle.
-
Der
in Beispiel 13 beschriebene Haupt-Fusarium-Transformant #2 wurde
in Schüttelkolben
mit einem Volumen von 125 ml für
eine Dauer von 5 Tagen bei 30°C
in 25 ml M400Da-Medium gezüchtet.
Die gesamte Kulturbrühe
wurde unter Verwendung einer Doppelschicht von Miracloth filtriert.
Das Filtrat wurde gewonnen und dann bei –20°C eingefroren.
-
Beispiel 15: Reinigung von durch Fusarium
hergestellter rekombinanter Aminopeptidase II von Aspergillus oryzae
1568
-
Ein
Volumen mit 20 ml einer 5-tägigen
Fusarium-Brühe,
beschrieben in Beispiel 14, wurde durch einen Spritzenfilter mit
0,45 Mikron filtriert. Die Probe wurde dann in 20 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 7,0, auf das 8fache verdünnt.
Die Leitfähigkeit
und der pH-Wert der Probe betrugen 3,1 mS bzw. 7,10. Die Probe wurde
auf eine Säule
des Typs XK-26 (Pharmacia Biotech AB, Uppsala, Schweden), enthaltend
60 ml Q-Sepharose, Big Beads, die mit 20 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 7,0, voräquilibriert
wurde, geladen. Die Säule
wurde gewaschen, bis eine Basislinie erreicht wurde, und dann wurde
die Probe mit einem linearen Gradienten aus 0–0,5 M NaCl in 20 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 7,0, über
8,3 Säulenvolumina
und mit einer Fließgeschwindigkeit von
5 ml/min eluiert. Die Fraktionen wurden unter Verwendung von Leu-pNA
als Substrat durch Mischen von 10 μl von jeder Fraktion mit 90 μl 50 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 7,5, und 100 μl
einer Substratstammlösung,
enthaltend 2 mg Leu-pNA pro ml 50 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5,
und Überwachen
der Veränderung
der Absorption bei 405 nm über
eine Dauer von 4 Minuten getestet. Alle Fraktionen, die auf Leu-pNA
aktiv waren, wurden dann gepoolt, verdünnt und unter Verwendung einer
Amicon-Ultrafiltrationseinheit unter Verwendung einer PM-10-Membran
eingeengt.
-
Die
eingeengte Probe wurde dann auf eine Säule des Typs Mono Q 16/10 (Pharmacia
Biotech AB, Uppsala, Schweden) geladen, die mit 20 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 7,0, voräquilibriert
war. Die Säule wurde
dann mit 0,15 M NaCl gewaschen. Ein Gradient wurde von 0,15–0,5 M NaCl über 10 Säulenvolumina mit
einer Fließgeschwindigkeit
von 2 ml/min durchgeführt.
Aktive Fraktionen wurden dann in 1,7 M (NH4)2SO4 in 50 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 7,0, äquilibriert.
-
Die
Probe wurde dann auf eine Säule
des Typs Phenyl Superose 5/5 (Pharmacia Biotech AB, Uppsala, Schweden),
die mit 1,7 M (NH4)2SO4 in 50 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,0,
voräquilibriert
war, geladen. Die Säule
wurde mit 1,7 M (NH4)2SO4 in 50 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,0,
gewaschen, bis eine Basislinie erzielt wurde. Das Enzym wurde mit
einem Gradienten von 1,7 M bis 0 M (NH4)2SO4 über 30 Säulenvolumina
mit einer Fließgeschwindigkeit
von 0,5 ml/min eluiert. Der Durchfluss wies eine Aktivität auf Leu-pNA
wie die Fraktionen, die eluiert wurden, auf. Das Enzym erschien
als eine Reihe von unterschiedlich glycosylierten Formen auf der
Basis einer SDS-PAGE-Analyse. Als die verschiedenen Formen des Enzyms
mit Endoglycosidase F/N Glycosidase F (Boehringer Mannheim, Indianapolis,
IN) gemäß dem durch
den Hersteller vorgeschlagenen Protokoll behandelt wurden, erschien
eine einzelne Bande mit einem Molekulargewicht von ~58 kDa in sämtlichen
analysierten Proben. Die unterschiedlich glycosylierten Formen wurden
dann gepoolt, unter Verwendung von 50 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 7,5, entsalzt und einer biochemischen Charakterisierung unterzogen.
-
Beispiel 16: Charakterisierung von rekombinanter
Aminopeptidase II von Aspergillus oryzae 1568
-
Die
in Beispiel 11 beschriebene gereinigte Aminopeptidase II wurde bei
der folgenden Charakterisierung verwendet.
-
Die
kinetischen Parameter der Aminopeptidase II wurden für mehrere
p-Nitroanilide (pNA),
einschließlich
Leu-pNA, Gly-pNA, Ala-pNA und Pro-pNA (Sigma Chemical Co., St. Louis,
MO, oder Bachem, Torrance, CA), bestimmt. Stammlösungen von 100 mg von jedem
p-Nitroanilid pro ml Dimethylsulfoxid wurden mit 50 mM Kaliumphosphatpuffer,
pH 7,0, auf Konzentrationen im Bereich von 0,0064 bis 9,56 mM verdünnt. Es
sollte angemerkt werden, dass die Löslichkeit der Substrate nicht
immer ausreichend war, um Konzentrationen aufzuweisen, die mit K
m vergleichbar waren, was zu Fehlern führen könnte, die
höher wären, als
normalerweise erwartet. Die Reaktion der Aminopeptidase II mit dem
p-Nitroanilid wurde initiiert, als ein Aliquot von 100 μ1 der Enzymlösung in
50 mM Kaliumphosphat, pH 7,0, zu 100 μl einer Substratlösung in
eine Mikrotiterplattenmulde zugesetzt und bei 405 nm und 25°C unter Verwendung
eines Mikroplatten-Lesegeräts
des Typs THERMOmax (Molecular Devices Corp., Sunnyvale, CA) überwacht
wurde. Eine Analyse der anfänglichen
Nydrolysegeschwindigkeiten der p-Nitroanilide stellte die in Tabelle
1 dargestellten Ergebnisse her: Tabelle
1. Kinetische Parameter von Aminopeptidase II bei pH 7,0 und 25°C
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass die Aminopeptidase II Substratspezifität besitzt,
wobei die Spezifität
gegen Ala viel schlechter als gegen Gly ist.
-
Die
Hemmung der Aminopeptidase II mit 1,10-Phenanthrolin wurde unter
Verwendung von Leu-pNA als Substrat bei pH 7,5 in 50 mM Tris-Puffer,
pH 7,5, bewertet, wobei die Hydrolyse bei 405 nm überwacht
wurde. Eine Lösung
von 200 mM von 1,10-Phenanthrolin in Methanol wurde hergestellt.
Die Hemmungsreaktion wurde durch Mischen von 100 μl von 2 mg
Leu-pNA pro ml 50 mM Natriumphosphatlösung, pH 7,5, und 10 μl der 1,10-Phenanthrolinlösung mit
100 μl Aminopeptidase
II, verdünnt
auf das 5fache in 50 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5, durchgeführt. Eine
Kontrolle wurde durchgeführt,
wobei 10 μl
20 mM Tris-Puffer, pH 7,6, anstelle der 1,10-Phenantholinlösung verwendet wurde.
-
Die
Ergebnisse wiesen darauf hin, dass 1,10-Phenanthrolin die Aminopeptidase
II hemmte, was nahe legt, dass die Aminopeptidase II eine Metalloprotease
ist. Die Hydrolysegeschwindigkeit von Leu-pNA nahm von 285 mOD/Minute
auf 21 mOD/Minute in Gegenwart von 1,10-Phenanthrolin ab.
-
Die
in Beispiel 15 beschriebene gereinigte Aminopeptidase II wurde bei
den folgenden Charakterisierungen verwendet.
-
Das
pH-Optimum wurde unter Verwendung von Ala-pNA als Substrat in dem
Universalpuffer, zusammengesetzt aus 0,125 M Zitronensäure, 0,125
M einbasigem Natriumphosphat und 0,125 M Borsäure, bestimmt, der pH-Wert
wurde auf 4,5–11
mit 10 N NaOH in 0,5 pH-Schrittgrößen eingestellt. Das Ala-pNA-Substrat wurde
durch Lösen
von 100 mg Ala-pNA in 1 ml DMSO und Zugabe von 20 μl der Ala-pNA/DMSO-Lösung zu
980 μl des
Universalpuffers bei den verschiedenen pH-Werten hergestellt. Der
Test wurde durch Zugabe eines Aliquots mit 15 μl der Aminopeptidase II in 50
mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5, zu 200 μl 2 mg/ml Ala-pNA bei den verschiedenen
pH-Werten bei Umgebungstemperatur initiiert. Die Änderung
der Absorption bei 405 nm wurde für eine Dauer von 5 Minuten überwacht.
Eine Autohydrolyse des Substrats als Kontrolle wurde durch Zugabe
von 15 μl
50 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5, zu 200 μl 2 mg/ml Ala-pNA bei den verschiedenen
pH-Werten bestimmt.
-
Die
in nachstehender Tabelle 2 dargestellten Ergebnisse zeigten, dass
die Aminopeptidase II eine Aktivität mit Ala-pNA als Substrat über den
gemessenen pH-Bereich von 4,91 bis 10,91 mit der optimalen Aktivität bei pH
~9,5–10
besaß.
Keine Autohydrolyse des Substrats wurde bei den pH-Werten von 11
oder weniger beobachtet.
-
-
Die
Temperaturstabilität
der Aminopeptidase II wurde unter Verwendung des folgenden Protokolls
bestimmt: 480 μl
50 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5, wurde bei 37°, 45°, 55°, 60°, 65°, 70° und 75°C für eine Dauer
von 30 Minuten in einem Eppendorf-Röhrchen mit einem Volumen von
1,7 ml vorinkubiert. Dann wurden 20 μl der gereinigten Aminopeptidase
II zugesetzt, und die Probe wurde dann für eine Dauer von zusätzlichen 20
Minuten inkubiert. Die Proben wurden dann auf Eis gegeben. Nach
Beendigung der Inkubationen für
sämtliche
Temperaturen wurden die Proben dann auf Aktivität unter Verwendung von Leu-pNA als Substrat
getestet.
-
Der
Test wurde durch Mischen von 100 μl
der Inkubationsgemische für
die verschiedenen Temperaturen mit 100 μl 2 mg/ml Leu-pNA in 50 mM Natriumphosphatpuffer,
pH 7,5, bei Umgebungstemperatur durchgeführt. Die Absorption bei 405
nm wurde für
eine Dauer von 5 Minuten überwacht.
-
Die
in Tabelle 3 dargestellten Ergebnisse zeigten, dass die Aminopeptidase
II 90% ihrer Aktivität
nach 20-minütiger
Inkubation bei 60°C,
pH 7,5, beibehielt. Tabelle
3
Temperatur
(°C) | Prozentuale
Aktivität
in Bezug auf 37°C |
37 | 100 |
45 | 101 |
55 | 99 |
60 | 90 |
65 | 73,7 |
70 | 64,6 |
75 | 46 |
-
Die
kinetischen Parameter für
verschiedene Aminopeptidase-II-Substrate wurden unter Verwendung des
folgenden Protokolls bestimmt. Gereinigte Aminopeptidase II mit
einem A280 von 0,581 wurde verwendet. Jedes
Substrat wurde in DMSO auf eine Konzentration von 100 mg/ml gelöst und dann
auf das 50fache in 50 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5, auf 2 mg/ml
verdünnt.
Die Substrate schlossen Leu-pNA, Glu-pNA (Bachem, Torrance, CA)
und Ala-pNA ein. In einer 96-Mulden-Mikrotiterplatte wurden 10 μl gereinigte
Aminopeptidase II mit jedem Substrat wie folgt inkubiert, außer dass
50 μl gereinigte
Aminopeptidase II mit Glu-pNA inkubiert wurde, und die Absorption
bei 405 nm wurde für
eine Dauer von 4 Minuten gemessen:
- 1. 200 μl 2 mg/ml
Substrat + 0 μl
50 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5
- 2. 100 μl
2 mg/ml Substrat + 100 μl
50 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5
- 3. 50 μl
2 mg/ml Substrat + 150 μl
50 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5
- 4. 25 μl
2 mg/ml Substrat + 175 μl
50 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5
-
Ein
Lineweaver-Burke-Plot wurde konstruiert, um den Km und
den kcat für jedes Substrat unter Verwendung
eine mittleren Molekulargewichts von 97 kDa für die unterschiedlich glycosylierten
Formen zu bestimmen.
-
Für Leu-pNA
wurden Km und kcat als
5,78 mM bzw. 230,9 min–1 bestimmt.
-
Für Glu-pNA
wurden Km und kcat als
1,17 mM bzw. 8,217 min–1 bestimmt.
-
Für Ala-pNA
wurden Km und kcat als
1,49 mM bzw. 34,638 min–1 bestimmt.
-
Beispiel 17: Herstellung von Proteinhydrolysaten
mit Aminopeptidase II von Aspergillus oryzae 1568
-
Die
in Beispiel 11 beschriebene gereinigte Aminopeptidase II wurde in
Hydrolysegrad-Assays unter Verwendung von Soja, Weizengluten und
Casein als Substrate gemäß der folgenden
Prozedur getestet.
-
Die
Hydrolysegrad-(DH)-Assays wurden bei 50°C für eine Dauer von 18 Stunden
als Minihydrolyse auf einem Maßstab
von 10 ml unter Verwendung von Sojabohnenmehltabletten, Weizenglutenmehltabletten
und Natriumkasein mit einer 2%igen Konzentration, eingestellt auf
pH 7, gegebenenfalls ohne pH-Einstellung
während
der Hydrolyse, durchgeführt.
Die Hydrolysate wurden bei 85°C
für eine
Dauer von 3 Minuten in einem Wasserbad inaktiviert. Die verwendeten
Enzyme waren FLAVOURZYMETM und Aminopeptidase
II. Die Enzyme wurden wie folgt dosiert. Für Soja wurden 2 LAPU und 5
LAPU Aminopeptidase II (rekombinant), verglichen mit 3 LAPU für FLAVOURZYMETM, zugesetzt. Für Gluten wurden 2 LAPU und
5 LAPU Aminopeptidase II (rekombinant), verglichen mit 3 LAPU für FLAVOURZYMETM, zugesetzt. Für Casein wurden 1 und 2 LAPU
Aminopeptidase II (rekombinant), verglichen mit 3 LAPUs für FLAVOURZYMETM, zugesetzt. Ein LAPU (Leucin-Amino-Peptidase-Einheit)
ist die Enzymmenge, die 1 Mikromol L-Leucin-p-nitroanilid pro Minute
unter den folgenden Bedingungen zersetzt: 26 mM L-Leucin-p-nitroanilid
in 0,1 M Tris-Puffer,
pH 8,0, bei 40°C
für eine Dauer
von 10 Minuten. Durch Hydrolyse wird p-Nitroanilid freigesetzt, wodurch die
Lösung
gelb wird, was bei 405 nm überwacht
wird.
-
Der
Hydrolysegrad (DH), definiert wie durch Adler-Nissen (1986, Enzymic
Hydrolysis of Food Proteins, Elsevier Applied Science Publishers)
beschrieben, wurde durch Reaktion des Überstands mit OPA (ortho-Phthaldialdehyd,
Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) gemäß der folgenden Prozedur bestimmt:
Das Hydrolysat wurde auf das 100fache in destilliertem Wasser verdünnt. Dann
wurden 120 μl
in 900 μl
OPA-Reagens überführt. Für das OPA-Reagens
wurden 160 mg OPA in 4 ml Ethanol gelöst und in einen Messkolben
mit einem Volumen von 200 ml, enthaltend eine Lösung von 7,62 g Dinatriumtetraboratdecahydrat,
200 mg Natriumdodecylsulfat und 176 mg Dithiothreitol, überführt und
der Kolben auf 200 ml mit Wasser aufgefüllt. Die Lösung wurde dann gut geschüttelt und
nach genau 2 Minuten die Absorption bei 340 nm gemessen und mit
der Absorption einer 0,95 mM L-Serin-Lösung (destilliertes Wasser)
nach Subtraktion des Blindwerts (Wasser, umgesetzt mit OPA-Reagens)
verglichen. Zum Bestimmen des tatsächlichen DH wurden die Serinäquivalente, gemessen
in den Hydrolysaten, mit den von Adler-Nissen vorgeschlagenen Faktoren
für das
Trinitrobenzolsulfonsäure-Verfahren
(Adler-Nissen, 1979, Agricultural and Food Chemistry 17: 1256) korrigiert,
wodurch dieselbe Antwort wie für
das OPA- Verfahren
beschrieben erhalten wurde. Der DH wurde auf der Basis der Gesamtproteinmenge
im Hydrolysegemisch (nicht auf der Basis des löslichen Proteins) berechnet.
-
Ein
Volumen von 25 μl
von geeignet verdünntem Überstand
wurde mit 200 μl
OPA-Reagens in einer Mikrotiterplattenmulde gemischt, und man ließ dies für eine Dauer
von genau 2 Minuten bei 25°C
reagieren. Die Absorption bei 340 nm wurde in einem Mikrotiterplattenlesegerät gemessen
und mit der Absorption einer 95 mM L-Serin-Standardlösung nach
Subtraktion des Blindwerts (Wasser, umgesetzt mit OPA-Reagens) verglichen.
Zum Bestimmen des tatsächlichen
DH wurden die in den Überständen gemessenen
Serinäquivalente mit
den von Adler-Nissen
vorgeschlagenen Faktoren für
das Trinitrobenzolsulfonsäure-Verfahren
(Adler-Nissen, 1979, Agricultural and Food Chemistry 17: 1256) korrigiert,
wodurch dieselbe Antwort wie für
das beschriebene OPA-Verfahren erhalten wurde. Der Hydrolysegrade
wurde auf der Basis der Gesamtproteinmenge im Hydrolysegemisch (nicht
auf der Basis des löslichen
Proteins) berechnet.
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Für Soja erhöhte die
Zugabe von 2 LAPU und 5 LAPU Aminopeptidase II zu 3 LAPU FLAVOURZYMETM den absoluten DH um mindestens 8% bzw.
10% gegenüber
den Proben mit 3 LAPU FLAVOURZYXMETM allein.
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Für Gluten
erhöhte
die Zugabe von 2 LAPU und 5 LAPU Aminopeptidase II zu 3 LAPU FLAVOURZYMETM den absoluten DH um 6% bzw. 9%.
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Für Gelatine
erhöhte
die Zugabe von 2 LAPU und 5 LAPU Dipeptidaminopeptidase II zu 3
LAPU FLAVOURZYMETM den absoluten DH um 4,9%
bzw. 5,3%.
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Für Casein
erhöhte
die Zugabe von 1 und 2 LAPU Aminopeptidase II zu 3 LAPU FLAVOURZYMETM den absoluten DH um 7% bzw. 9% gegenüber der
Zugabe von 3 LAPU FLAVOURZYMETM allein.
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Beispiel 18: Hydrolyse von Sojaprotein
mit Aminopeptidase II von Aspergillus oryzae
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Sojaprotein
wurde in einem Maßstab
von 10 ml (Minihydrolyse) mit einem Anfangs-pH von 7,0 und einer
Proteinkonzentration von 2% hydrolysiert. Die Hydrolysezeit und
-temperatur betrugen 18 Stunden bzw. 50°C. Die Enzyme wurden bei 85°C für eine Dauer
von 5 Minuten inaktiviert und die Hydrolysate zentrifugiert. Die Überstände wurden
unter Verwendung des OPA-Verfahrens auf DH analysiert. Der DH, definiert
wie von Adler-Nissen (1986, Enzymic Hydrolysis of Food Proteins,
Elsevier Applied Science Publishers) beschrieben, wurde durch Umsetzung
des Überstands
mit OPA (ortho-Phtaldialdehyde, Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) bestimmt.
Für das
OPA-Reagens wurden 160 mg OPA in 4 ml Ethanol gelöst und in
einen Messkolben mit einem Volumen von 200 ml, enthaltend eine Lösung von
7,62 g Dinatriumtetraboratdecahydrat, 200 mg Natriumdodecylsulfat
und 176 mg Dithiothreitol, überführt, und
der Kolben wurde auf 200 ml mit Wasser aufgefüllt. Ausgewählte Proben wurden auf den
Gehalt an freien Aminosäuren
unter Verwendung des PicoTag-HPLC-Verfahrens (Waters Associates,
Milford, MA) gemäß den Anweisungen
des Herstellers analysiert.
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Die
Enzymdosierungen für
jeden Hydrolysekolben, enthaltend 200 mg Sojaprotein, sind in nachstehender
Tabelle 4 dargestellt. Die Aminopeptidase II wurde, wie beschrieben
in Beispiel 10, rekombinant in Aspergillus oryzae hergestellt und
angemessen gereinigt. Die Aminopeptidase-II-Lösung wies einen A280 von
8,1 und einen geschätzten
Proteingehalt von 5 mg/ml aus der Aminosäurebestimmung auf.
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Die
Ergebnisse der DH-Analyse sind in Tabelle 4 dargelegt. Der DH wurde
aus der Gesamtproteinkonzentration von 2% – nicht aus dem Gehalt an löslichem
Protein – berechnet.
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Tabelle
4. Die DH-Ergebnisse für
die Hydrolysate
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- * Die Konzentration an für
diese Berechnung verwendeter Aminopeptidase II beträgt 5 mg/ml
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Tabelle
5 zeigt die relative prozentuale Zunahme an einzelnen Aminosäuren durch
Zugabe einer maximalen Aminopeptidase-II-Dosierung (0,5 g/kg Sojaprotein)
auf eine Hintergrunddosierung von FLAVOURZYMETM.
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Tabelle
5. Relative prozentuale Zunahme an freien Aminosäuren aufgrund der Zugabe von
Aminopeptidase II
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass nach Zugabe von Aminopeptidase II zu einer
niedrigen Dosierung von FLAVOURZYMETM (1,5%)
Gly die höchste
relative Zunahme, gefolgt von Ser, Asp, Asn, Pro, Cys und Ala zeigte.
Als Aminopeptidase II einer hohen FLAVOURZYMETM-Dosierung
(6%) zugesetzt wurde, zeigte Pro die höchste relative Zunahme, gefolgt
von Asp Glu, Cys, Gly und Gln.
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Beispiel 19: Erhöhte Proteinlöslichkeit
und Freisetzung von Glutamat durch Deamidierung
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Weizengluten
(WG) wurde von Cargill (JOB 5141) erhalten, und deamidiertes Weizengluten
(DWG) wurde von StaPro Consultancy B. V., Lemdijk 32, 9422 TH Smilde,
NL, erhalten. Suspensionen von 8% Protein wurden durch Mischen von
11 g Gluten mit 89 g Wasser hergestellt. Der pH-Wert wurde mit NaOH
auf 6,5 eingestellt. Glutamat/Aspartat-spezifische Protease (SP446),
erhältlich
wie beschrieben in WO 91/13554, oder Lysin/Arginin-spezifische Protease
(SP387), erhältlich
wie beschrieben in WO 89/06270, wurde den Suspensionen zugesetzt.
Die Dosierung betrug 0,01 AU/g Protein für SP446 und 0,006 AU/g Protein
für SP387.
FLAVOURZYMETM (ein unspezifisch wirkendes
Proteasepräparat,
erhältlich
von Novo Nordisk A/S, Bagsvaerd, Dänemark, enthaltend Endo- und
Exopeptidaseaktivitäten
und erhalten durch Fermentation von Aspergillus oryzae) wurde zu
einigen der Hydrolysate mit einer Dosierung von 20 LAPU/g Protein
zugesetzt.
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Die
Hydrolysen wurden bei 50°C
ohne weitere pH-Einstellung für
eine Dauer von 18 Stunden durchgeführt. Die Enzyme wurden durch
Erwärmen
auf 85°C
für eine
Dauer von 15 Minuten inaktiviert. Der pH-Wert wurde auf 5 eingestellt,
und die Hydrolysate wurden zentrifugiert. Der Gehalt an Protein
und freiem Glutamat im Überstand
wurde bestimmt.
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Der
Proteingehalt wurde durch Kjeldahl-Analyse, unter Verwendung eines
Kjeldahl-Faktors von 6,25, bestimmt.
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Der
Gehalt an freiem Glutamat wurde durch Verwendung eines Glutamat-Bestimmungskits gemäß den Anweisungen
des Herstellers (Boehringer- Mannheim,
Indianapolis, IN) bestimmt. Das Verfahren wurde auf die Verwendung
in Mikrotiterplatten angepasst.
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Beim
Vergleichen von Weizengluten (WG) mit deamidiertem Weizengluten
(DWG) zeigten die in Tabelle 6 dargestellten Ergebnisse, das die
Deamidierung die Empfänglichkeit
des Glutens für
spezifische Proteasen derart erhöhte,
dass mehr Protein löslich
wurde. Durch Zugabe von FLAVOURZYMETM mit
einer spezifischen Protease wurde die Freisetzung von Glutamat aufgrund
der Deamidierung verdoppelt.
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Beispiel 20: Enzymatische Deamidierung
und Freisetzung von Glutamat
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Peptidoglutaminase
II wurde durch Wachsenlassen von Stämmen von Bacillus circulans
ATCC 21590 in Schüttelkolben
(400 ml), enthaltend 200 ml eines Mediums, zusammengesetzt aus 1%
Polypepton, 0,5% Lactose, 0,025% MgSO4·7H2O, 0,005% FeSO4·7H2O, 0,025% KH2PO4 und 17% Na2HPO4·12H2O (pH eingestellt auf 7,2), bei 30°C für eine Dauer
von 20 Stunden unter Mischen bei 270 UpM hergestellt. Die Zellen
wurden durch Zentrifugation mit 4000 UpM in Kolben mit einem Volumen
von 1 Liter geerntet. Die Zellen wurden dann eingefroren.
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Die
Reinigung von Peptidoglutaminase II aus Bacillus circulans wurde
bei Raumtemperatur durchgeführt.
Die eingefrorenen Zellen von Bacillus circulans wurden aufgetaut
und dann in Lysepuffer (50 mM Tris/HCl; 25% (G/V) Saccharose; 1
mM EDTA, pH 8,0) suspendiert, bis eine homogene Suspension erhalten war – 100 g
nasse Zellen pro Liter Lysepuffer. Lysozyme (10 mg/ml) und DNAse
I (Sigma DN-25, 10 mg/ml) wurden in Lysepuffer gelöst. Dann
wurden 100 ml Lysozyme-Lösung,
10 ml 1,0 M MgCl2 und 1 ml DNAse-I-Lösung pro
Liter Zellsuspension zugesetzt. Man ließ die Enzyme für eine Dauer
von 1 Stunde wirken.
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Die
Suspension wurde durch eine Seitz-Tiefenfilterplatte filtriert und
das Filtrat in ein 10 mM KH2PO4/NaOH,
pH 8,0 (Puffer A) auf eine Säule
des Typs Sephadex G25 (Pharmacia Biotech AB, Uppsala, Schweden) überführt. Die
Enzymlösung
wurde auf eine Säule
des Typs SOURCE Q (Pharmacia Biotech AB, Uppsala, Schweden), äquilibriert
in Puffer A, aufgebracht und mit einem linearen NaCl-Gradienten (0 → 500 mM)
in Puffer A eluiert. Fraktionen aus der Säule wurden auf Peptidoglutaminase-II-Aktivität wie nachstehend beschrieben
analysiert, und Fraktionen mit Aktivität wurden gepoolt. Die Absorption
für die
gepoolten Fraktionen bei 280 nm betrug 1,78, wodurch der Proteingehalt
auf 1,8 mg/ml bestimmt wurde.
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Die
Reinheit des Proteins in dem Peptidoglutaminase-II-Pool betrug,
wie aus einem SDS-PAGE-Gel beurteilt, etwa 25%. Folglich enthielt
das Präparat
etwa 0,5 mg/ml reine Peptidoglutaminase II.
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Die
Peptidoglutaminaseaktivität
wurde durch Messen des Ammoniaks, der während der Hydrolyse von of γ-Carboxyamid
von N-tert-Butoxycarbonyl-Gln-Pro
(N-t-BOC-Gln-Pro; SIGMA Nr. B-4403) gebildet wurde, unter Verwendung
des Kits von Boehringer-Mannheim zur Ammoniakbestimmung (Kat. Nr.
1112732) bestimmt. In diesem Kit wird Ammoniak durch Bestimmung
des Verbrauchs von NADH durch Glutamatdehydrogenase gemessen, und
Blindwerte ohne die Zugabe von N-t-BOC-Gln-Pro wurden ebenfalls
verwendet, um die Wirkung von anderen NADH-verbrauchenden Enzymen
zu subtrahieren.
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Insgesamt
200 mg Weizenglutenprotein wurden zu 9 ml siedendem Wasser zugesetzt,
und nach Abkühlen
wurde der pH-Wert auf 7,0 eingestellt. Dann wurden 250 μl des vorstehend
beschriebenen Peptidoglutaminase-II-Präparats (PEP) zugesetzt. Die
in Beispiel 19 beschriebene Glutamat/Aspartat-spezifische Protease
(SP446) wurde in einer Menge von 0,04 AU/g Protein zugesetzt, und
in Beispiel 19 beschriebenes FLAVOURZYMETM wurde
in einer Menge von 20 LAPU/g Protein zugesetzt.
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Man
ließ die
Hydrolyse ohne pH-Einstellung für
eine Dauer von 18 Stunden bei 50°C
verlaufen. Kontrollen ohne die Zugabe von Peptidoglutaminase wurden
ebenfalls durchgeführt.
Die Hydrolysate wurden zentrifugiert, und das Glutamat wurde wie
in Beispiel 19 beschrieben gemessen. Der DH wurde wie in Beispiel
18 beschrieben bestimmt.
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Die
wie in Tabelle 7 nachstehend dargestellten Ergebnisse zeigen, dass
die Hydrolyse mit dem Peptidoglutaminasepräparat den DH sowie die Freisetzung
von Glutamat erhöhte.
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Hinterlegung von biologischen Materialien
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Das
folgende biologische Material wurde unter den Bedingungen des Budapester
Vertrags bei der Agricultural Research Service Patent Culture Collection,
Northern Regional Research Center, 1815 University Street, Peoria,
Illinois, 61604, unter Erhalt der folgenden Zugangsnummer hinterlegt:
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