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1. Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen neuen Mutantenstamm von E. coli mit einer unterdrückten Produktion
von fermentativen organischen Säuren
(insbesondere Acetat) während
des aeroben Wachstums in einem Medium, das mit Glucose ergänzt ist.
Die Verringerung der Produktion organischer Säuren dieser Mutante macht es
möglich,
dass sie ein guter Wirtsstamm für
eine Produktion rekombinanter Proteine unter Verwendung einer aeroben
Fermentation mit hoher Zelldichte ist.
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2. Beschreibung des Standes
der Technik
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Das Dokument
EP 0316229 offenbart E. coli, dadurch
gekennzeichnet, dass dessen Fähigkeit,
Acetat zu bilden, höchstens
ein Fünftel
der Fähigkeit
des E. coli-Wildtyps beträgt,
und ein Verfahren zur Herstellung einer nützlichen Substanz durch Kultivierung
von E. coli zu einer hohen Dichte und Gewinnen der Substanz.
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Um nützliche rekombinante Proteine
zu produzieren, wird E. coli weithin als ein Wirtsstamm für eine aerobe
Fermentation mit hoher Zelldichte verwendet. Für ein Wachstum der Wirtszellen
zu hoher Dichte und für
eine gute Expression des rekombinanten Gens wird eine wesentliche
Menge Glucose in das Wachstumsmedium zugegeben, da es eine kostengünstige und
einfach verwendbare Kohlenstoff- und Energiequelle ist. Das Hauptproblem
bei der aeroben Fermentation bei hoher Zelldichte ist die Produktion
von fermentativen sauren Nebenprodukten, von denen Acetat das am
meisten vorherrschende ist. Die Produktion von sauren Nebenprodukten,
insbesondere Acetat ist ein Hauptfaktor bei der Beschränkung des
Wachstums mit hoher Zelldichte und damit der Produktion einer rekombinanten
Proteinproduktion (Han et al., Biotechnol. Bioeng., 39, 663 (1992);
Luli et al., Appl. Environ. Microbiol., 56, 1004 (1990)).
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Um diese Probleme zu lösen, sind
Fed-Batch-Kulturtechniken (Fieschko et al., Chem. Eng. Commun., 45,
2875 (1986); Ohta et al., J. Ferment. Bioeng., 75, 155 (1993); Yang,
J. Biotechnol., 23, 271 (1992)), Verfahren zur Entfernung organischer
Säuren,
welche von der Kultur produziert werden (Landwall et al., J. Gen. Microbiol.,
102, 345 (1977); Meyer et al., Proceedings of the 3rd European Congress
on Biotechnology, (1984); MacDonald, Appl. Environ. Microbiol.,
56, 640 (1990)) oder wechselnde Medienzusammensetzungen (Holmes,
Curr. Topics Cell. Regul. 28, 69 (1986); Han et al., Biotechnol.
Bioeng., 41, 316 (1993); Reiling, J. Biotechnol. 2, 191 (1985);
Mori et al., J. Ferment. Technol., 50, 519 (1972) verwendet worden.
Aber diese Verfahren besitzen auch solche Beschränkungen, dass die langsamen
Wachstumsraten und metabolisch weniger aktiven Kulturen, welche
durch diese Kulturbedingungen resultieren, oft geringere Ausbeuten
an rekombinantem Protein produzieren, dass die Kontrolle der komplizierten
Nährstoffzufuhr
umständlich
und anfällig
für Fehler ist
(Chou et al:; Biotechnol. Bioeng., 44, 952 (1994)), und dass die
für eine
pH-Kontrolle zu dem Kulturmedium zugegeben Salze oft eine Hemmung
des Wirtswachstums und/oder der Produktproduktion verursachen (Jensen
et al., Biotechnol. Bioeng., 36, 1 (1990)).
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Für
den Glucosemetabolismus in E, coli-Stämmen unter aeroben Bedingungen
wird der Kohlenstofffluss, der die Kapazität des TCA-Zyklus übersteigt,
zu Essigsäure
umgewandelt, die an die Außenseite
der Zelle ausgeschieden wird (Majewski & Domach, Biotechnol. Bioeng., 35,
732 (1990)). Die ausgeschiedene Essigsäure hemmt das Wachstum des
Wirtsstammes und die Produktion des gewünschten rekombinanten Proteins. Acetat
wird aus Acetyl-CoenzymA durch die aufeinanderfolgende Wirkung von
Phosphotransacetylase (pta) und Acetatkinase (ack) gebildet. Es
wurde gezeigt, dass eine mutationsbedingte Inaktivierung (durch
Deletion sowohl des pts- als auch des ack-Gens) der Acetat-bildenden
Enzyme eine verringerte, aber noch immer wesentliche Menge Acetat
produziert. Die Mutation verursachte auch, dass Lactat und Pyruvat
auf einen höheren Spiegel
als in dem Elternstamm akkumulierten (Diaz-Ricci et al., Biotechnol.
Bioeng., 38, 1318 (1991). Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass
es für
die Acetatproduktion einen alternativen Stoffwechselweg gibt, und dass
eine Inaktivierung von bekannten Acetatbiosynthesewegen den Kohlenstofffluss
in Richtung anderer organischer Säuren umleitet.
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Deshalb bestand ein Bedarf an einer
fortwährenden
Forschung zur Entwicklung eines neuen Wirtsstamms, dessen Produktion
von organischen Säuren
allgemein defizient ist, und wobei die Ausbeute von gewünschten
rekombinanten Proteinen erhöht
wird.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Somit ist es eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen neuen E. coli-Stamm
bereitzustellen, dessen Produktion organischer Säuren unterdrückt ist,
wobei sein Wachstum oder die Produktion von rekombinantem Protein
nicht gehemmt ist.
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Die Aufgabe kann durch einen neuen
E. coli-Stamm JL 1506 gelöst
werden, welcher die Produktion von organischen Säuren während des Wachstums auf einem
Glucosemedium unter aeroben Bedingungen unterdrückt.
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Eine andere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Produktion eines
rekombinanten Proteins, welche den E. coli-Stamm JL 1506 als ein
Wirtsexpressionssystem verwendet.
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Die obigen und andere Aufgaben, Merkmale
und Anwendungen der vorliegenden Erfindung werden Fachleuten anhand
der folgenden ausführlichen
Erklärung
offensichtlich werden.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Der neue E. coli-Stamm JL 1506 kann
durch das folgende Verfahren erhalten werden.
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Der E. coli-Stamm MG 1655 (Guyer
et al., Cold Spring Harbor Sym. Quant. Biol., 45, 135 (1981)) wurde
mit freundlicher Genehmigung von der E. coli-Stammsammlung der Yale-Universtät, U.S.A.
bereitgestellt, und wurde einer Mutagenese mittels Ethylmethansulfonat
(EMS) durch ein Standardverfahren unterzogen (Miller, Short course
in bacterial genetics. Cold Spring Harbor Laboratory (1992)), und
es wurden Mutanten gesucht, die in Stoffwechselwegen der Produktion
organischer Säuren
unter anaeroben Bedingungen fehlerhaft waren. Aber alle der durchsuchten
Mutanten produzierten noch immer organische Säuren mit den signifikanten Niveaus.
Es wurde vermutet, dass die Mutanten, welche ein Wachstum unter
anaeroben Bedingungen ermöglichen,
organische Säuren
produzieren können.
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Deshalb führten die Erfinder der vorliegenden
Erfindung die Arbeiten zum Screening von Mutanten fort, welche unter
anaeroben Bedingungen nicht wachsen können. Eine der gescreenten
Mutanten wird JL 1031 genannt, welche die Wachstumsgeschwindigkeit
des Elternstamms beibehält,
während
die Produktion organischer Säuren
aus Glucose unter aeroben Wachstumsbedingungen wirksam unterdrückt ist.
Die den obigen Phänotyp
verursachende Mutation wurde durch eine P1-Phagen-vermittelte Transduktion
in den nicht mutagenisierten Elternstamm MG 1655 übertragen,
und es wurde bestätigt,
dass der resultierende Stamm JL 1506 den gleichen Phänotyp besitzt
wie JL 1031.
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Solche nützlichen Eigenschaften des
Mutantenstamms der vorliegenden Erfindung machen es möglich, dass
der Stamm als ein Wirtsexpressionssystem verwendet werden kann.
Die Art der rekombinanten Proteine, welche durch die Verwendung
des E. coli-Stamms JL 1506 als ein Wirtsexpressionssystem produziert werden
kann, unterliegt keiner besonderen Beschränkung. Nichtsdestotrotz ist
es nützlicher
für die
Proteine, deren Expression unter der Kontrolle eines gegenüber einer
katabolischen Repression sensitiven Promotors wie etwa lac, tac
und dergleichen liegt. Aber das Wirtssystem gemäß der vorliegenden Erfindung
kann nach wie vor auf vorteilhafte Art und Weise bei der Produktion
anderer Proteine angewandt werden, deren Expression unter der Kontrolle
von Promotoren liegt, welche gegenüber der katabolischen Repression
nicht sensitiv sind, im Vergleich mit den anderen Wirtssystemen
von anderen konventionellen E. coli-Stämmen.
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Die Transformation von E. coli-Stamm
JL 1506 mit einem fremden Gen, das für das rekombinante Protein
codiert, kann durch die folgenden Verfahren durchgeführt werden,
die Fachleuten gut bekannt sind. Die Verfahren und Bedingungen der
Transformation, welche die vorliegende Erfindung nicht beschränken, können von
Fachleuten ohne Schwierigkeiten bestimmt werden, in Abhängigkeit
von der Art des rekombinanten Proteins, der Größe der dafür codierenden Gene, dem Selektionsmarker
und dergleichen.
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Die Kultur von transformierten E.
coli JL 1506 kann in einem geeigneten Kulturmedium unter geeigneten
Bedingungen durchgeführt
werden, wobei alle davon von einem Fachmann bestimmt werden können.
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Die neue erfindungsgemäße E. coli-Mutante
JL 1506 kann erhalten werden durch Behandlung des Elternstamms MG
1655 mit einem geeigneten Mutagen und Screening auf Mutanten mit
den gewünschten
Eigenschaften. Als Mutagene können
Chemikalien oder UV-Licht verwendet werden. Es kann auch eine Genmanipulation
verwendet werden, um die Mutante der vorliegenden Erfindung zu erhalten.
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Die Mutation, welche den oben beschriebenen
Phänotyp
des Stamms JL 1506 verursacht, wurde bei 51–52 min. des E. coli-Chromosoms
genetisch kartiert.
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Zuvor ist nicht darüber berichtet
worden, dass eine einzelne Mutation den Phänotyp eines normalen aeroben
Wachstums, aber die Abwesenheit von anaerobem Wachstum in Glukoseminimalmedien
verursacht, sondern dies ist zum ersten Mal von den Erfindern der
vorliegenden Erfindung gefunden worden.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung
nannten den Genotyp der Mutante „glf-1031" (Glucose-Fermantationsdefekt, „glucose
fermentation defective")
und zeigten, dass die Mutante JL 1506 den Genotyp glf-1031 besitzt.
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Um die Anwesenheit von jeglicher/jeglichen
möglichen
Mutation/en auf anderen Genen als glf zu vermeiden, transduzierten
die Erfinder der vorliegenden Erfindung unter Verwendung eine P1-Phagen
den Genotyp glf-1031 in MG 1655, was E. coli JL 1506 ergab.
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Die vorliegenden Erfindung wird ausführlicher
durch die Beispiele beschrieben werden, wobei Beispiel 1 bis 3 die
Isolierung von E. coli JL 1031 und die Konstruktion von JL 1506
beschreiben, und die Beispiele 4 bis 6 die katabolische Repression
durch Glucose in den Stämmen
JL 1506 und MG 1655 zeigen.
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Um die Möglichkeit der Verwendung der
Mutante E. coli JL 1506 als ein Wirtssytem für die Expression von genetisch
manipulierten, rekombinanten Genen zu untersuchen, wurden durch
Transformation des Plasmids pMKT2-1 (Min et al. Korean Biochem.
J., Nucleic Acid Res., 16, 5075 (1988)), welches das native β-Galactosidasegen
(lacZ) enthält,
in JL 1506 beziehungsweise in MG 1655 (Beispiele 7 und 8) weiterhin
die Stämme
JL 1506/pMKT2-1 und MG 1655/pMKT2-1 erhalten.
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In den Beispielen 9 und 10 wird eine
Proteinexpression durch Verwendung von E. coli JL 1506 als ein Wirtssystem
beurteilt, durch Kultivierung der Transformanten von E. coli JL
1506, MG 1555 oder C 600, welche das Plasmid pHT1 (Huh et al., Korean
Biochem. J., 23, 459 (1990)) tragen, welches die humane Lipocortin-cDNA
unter der Kontrolle des try-Promotors (Amann et al., Gene, 40, 183
(1985)) enthält.
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Wenn β-Galactosidase oder Lipocortin
durch die Transformanten produziert wurde, betrug die Proteinausbeute
in dem Stamm JL 1506 etwa zweimal mehr als bei den Wildtypkontrollen
von MG 1655 oder C 600.
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Die verschiedenen, für die vorliegende
Erfindung durchgeführten
Experimente sind wie folgt:
- 1) Genetische Experimente
wie etwa eine Transduktion, Konjugation und Genkartierung wurden
gemäß den Verfahren
nach Miller (Miller, A short course in bacterial genetics, Cold
Spring Harbor (1992)) durchgeführt.
- 2) Die Aktivität
der β-Galactosidase
wurde gemessen durch das Verfahren nach Min (Min et al., Nucleic Acid
Res., 16, 5075 (1988). Folglich wurde ein Stamm, welcher das Gen
für β-Galactosidase
trägt,
in LB-Medium mit 40 Mikrogramm/ml Ampicillin bei 37°C und 200
rpm für
12–16
Stunden kultiviert. Während der
Kultivierung wurde 1 mM IPTG (Isopropyl-1-thio-β-D-galactopyranosid) zugegeben,
um die Expression von lacZ zu induzieren. Es wurde nach einem bestimmten
Zeitraum Kulturnährmedium
entnommen, und es wurden Z-Puffer, Chloroform und 0,1% SDS dazugegeben,
um die Zellen aufzuschließen.
Die aufgeschlossenen Zellen wurden für 5 Minuten in einem Wasserbad
mit 28°C
stehen gelassen, es wurden 4 mg/ml ONPG zugegeben, um die Reaktion
zu stoppen. Nach der Zentrifugation des Reaktionsgemischs wurde
die Absorption (420 nm) des Überstands
unter Verwendung eines Spektrophotometers (Pharmacia LKB-Ultraspec
III) gemessen.
- 3) Die Aktivität
der β-Lactamase
wurde durch das Iod-Verfahren (Han et al., Biotechnol., Bioeng.,
39, 653 (1992)) gemessen. Folglich wurden die Zellen aus der Kulturbrühe (5 ml)
in einem Waschpuffer (0,05 M Na2HPO4, 0,05 M KH2PO4, 0,014 M NaCl, 0,01 M H2SO4 in 0,1 M phosphatgepufferter Salzlösung (PBS),
5 ml) suspendiert und zentrifugiert. Die präzipitierten Zellen wurden in
0,1 M PBS (5 ml) suspendiert und mit einem Ultraschall-Homogenisator US-150T
für 5 Minuten
aufgeschlossen. Dann wurde das Resultat bei 4°C und 15000 rpm zentrifugiert
und ergab ein Zellhomogenat.
- Zu einem Teströhrchen
(A) wurden 20 mM Benzylpenicillin (0,25 ml), 0,1 M PBS (1,25 ml)
und Zellhomogenat (0,5 ml) zugegeben und das Gemisch wurde bei 30°C für 20 Minuten
umgesetzt. In ein Kontroll-Teströhrchen
(B) wurde 0,1 M PBS (2 ml) platziert. Es wurde Iod (2,5 ml) zu den
Teströhrchen
zugegeben und sie wurden für
10 Minuten stehen gelassen und die Absorption bei 490 nm wurde gemessen.
- 4) Lipocortin wurde durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
als eine Bande bei 37 kD (Davis, Ann. Rev. NY Acad. Sci., 121, 404
(1964)) identifiziert. Zur Quantifizierung wurde ein Image Densitometer (Bio-Rad
GS-670) verwendet.
- 4-1) Quantifizierung von durch die Zelle produziertem Lipocortin:
Das Kulturnährmedium
nach der aeroben Kultivierung für
12 Stunden wurde in LB-Medium
(20 ml) angeimpft, welches 1% Glucose enthielt, auf eine Konzentration
von 2%, so dass die Absorption bei 600 nm 0,1 sein kann, und für 10 Stunden
kultiviert. Das Kulturnährmedium
(1 ml) wurde mit 0,5 ml SDS-Lösung
(destilliertes Wasser, 4,0 ml, 0,5 M Tris-Cl, 1,0 ml; Glycerol,
0,8 ml; SDS, 10%; β-Mercaptoethanol,
0,4 ml; 0,1% Bromphenolblau, pH 6,8) und für 5 Minuten bei 95°C hitzebehandelt.
Zwanzig Mikroliter des Reaktionsgemischs wurden entnommen und einer
Elektrophorese auf einem 10%-igen SDS-Polyacylamidgel (SDS-PAGE)
unterzogen.
- 4-2) Quantifizierung von Lipocortin unter löslichen Proteinen: Die Kultivierung
wurde durchgeführt
durch Befolgen des gleichen Verfahrens wie im obigen Punkt 4-1 ),
und das Kulturnährmedium
(3 ml) wurde nach 6 Stunden und 10 Stunden entnommen und zentrifugiert,
um die Zellen zu sammeln. Die Zellen wurden in Tris-Puffer (1 ml),
der 5 mM EDTA enthielt, suspendiert und mit einem Ultraschall-Homogenisator
aufgeschlossen. Der Überstand
wurde als lösliche
Proteinfraktionen eingesetzt. Zu 20 Mikroliter des Überstands wurde
die gleiche Menge an SDS zugegeben und das resultierende Gemisch
wurde durch das gleiche Verfahren wie im obigen Punkt 4-1) behandelt.
Lipocortin wurde durch 12% SDS-PAGE quantifiziert.
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Für
die vorliegende Erfindung wird die neue Mutante E. coli JL 1506
bereitgestellt, welche Glucose unter anaeroben Bedingungen nicht
nutzen kann und deren Produktion organischer Säure unterdrückt ist, wenn sie mit einer
hohen Zellkonzentrationen unter aeroben Bedingungen kultiviert wird.
Die Mutante kann effektiv genutzt werden als ein nützliches
Wirtssystem zur Produktion von rekombinantem Protein. Weiterhin
kann sie verwendet werden, um neue Mutanten zu entwickeln, durch
Blockieren von Genen, die in die Produktion organischer Säuren involviert
sind.
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Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung wird anhand
der folgenden Beispiele dargestellt werden. Aber diese Beispiele
sind nur zu Zwecken der Veranschaulichung bereitgestellt und sollten
nicht als Begrenzung des Umfangs der Erfindung gedeutet werden,
welcher genau durch die beiliegenden Ansprüche begrenzt ist. Die Teile oder
Prozentangaben in den Beispielen sind auf das Gewicht bezogen, solange
nichts anderes angegeben ist.
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Beispiel 1
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Der E. coli-Wildtypstamm MG 1655
wurde mit EMS behandelt. Die mutagenisierten Zellen wurden auf eine
Luria-Bertani-Agarplatte (LB: Trypton, 10 g, Hefeextrakt, 5 g; NaCl,
5 g, destilliertes Wasser 1 Liter) ausplattiert und bei 37°C für Einzelkolonien
inkubiert. Die Kolonien wurden in Kopie auf zwei Sätzen Agarplatten aus
mit Glucose (Endkonzentration 1%) ergänztem M56-Minimalmedium (KH2PO4, 10,6 g; NaHPO4,
17,4 g; 10% MgSO4 7H2O,
4 ml; 1% (NH4)2SO4, 2 ml; 0,05% FeSO4 7H2O, 2 ml; destilliertes Wasser 1 Liter, pH
7,0) ausplattiert. Ein Satz wurde aerob inkubiert und der andere
Satz wurde anaerob in einem anaeroben Gefäß (BBL) bei 37°C inkubiert.
Ein Mutantenstamm, E. coli JL1031 wurde als eine Kolonie identifiziert,
welche anaerob normal wuchs, aber anaerob nicht einmal nach 48 h
gewachsen ist.
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Beispiel 2
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Um einen positiven Marker in der
Nähe der
Mutation (vorläufig
als glf-1031 genannt,
siehe Beispiel 4 für
eine weitere Erklärung)
zu platzieren, welche den Mangel an anaerobem Wachstum in JL 1031
(Glf–,
für eine
weitere Charakterisierung der Mutante) verursacht, wurde das Transposon
Tn10 nahe der glf-1031 insertiert. Zu diesem Zweck wurde MG 1655
(Glf+) mit Lambda NK 561 (Foster, Cell,
23, 215 (1981)) infiziert und auf LB/Tet (15 μg/ml) ausplattiert. Die resultierenden,
gegenüber
Tetrazyklin resistenten (Tc-r) Koloniepools wurden zur Vermehrung
des Phagen P1 vir verwendet. Der Stamm JL 1031 wurde mit dem P1-Lysat
infiziert und auf einer LB/Tet-Platte für Tc-r-Transduktanten ausplattiert.
Die Transduktanten wurden in Kopie ausplattiert auf Glucoseminimalmedium
und es wurde eine Kolonie erhalten, welche anaerob (Glf+) auf dem
Medium wachsen konnte. Ein P1-Lysat, hergestellt auf der Glf-Transduktante,
wurde verwendet, um JL 1031 (Glf+) in Tc-r zu transduzieren. Unter
den untersuchten 61 Tc-r-Transduktanten waren 16 nicht in der Lage,
anaerob auf dem Glucoseminimalmedium zu wachsen. Diese Ergebnisse
zeigen, dass das Transposon Tn10 (zzz-1051::Tn10) nahe der glf-1031
platziert war, und dass diese 26,2% (16/61) co-transduzierbar waren.
Eine der resultierenden 45 Glf– zzz-1031::Tn10-Transduktanten
wurde ausgesucht und als JL 1501 (glf-1031, zzz-1051::Tn10) bezeichnet.
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Beispiel 3
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Die glf-1031-Mutation wurde in MG
1655 rücktransduziert
unter Verwendung von JL 1501 als Donor, und eine der resultierenden
Glf– zzz-1051::Tn 10-Transduktanten
wurde zufällig
gepickt, als JL 1506 bezeichnet (glf-1031, zzz-1051::Tn10) und wie
unten beschrieben für
eine weitere Charakterisierung verwendet. Der E. coli-Stamm JL 1506
wurde gemäß des Budapester
Vertrags am 19. Oktober 1995 bei der „Korean Collection for Type
Cultures" in GERI,
KIST, PO box 115, Yusong, Taejon hinterlegt und erhielt die Eingangsnummer KCTC
0204BP.
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Eine Hfr-Konjugation und P1-Transduktionsanalyse
ergaben, dass die zzz-1051::Tn
10 mit nupC-3146::Tn10, welche auf dem Chromosom von E. coli bei
51,75 min. lokalisiert ist, co-transduzierbar ist. Die Reversionsfrequenz
der glf-1031, bestimmt durch die Frequenz der Reversion auf dem
Glucoseminimalmedium unter anaeroben Bedingungen betrug 8 × 103.
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Beispiel 4
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Stamm JL 1506 und sein Elternstamm
MG 1655 wurden im Hinblick auf ihre Fähigkeit getestet, auf M56-Medium,
das mit verschiedenen Kohlenstoffquellen mit einer Endkonzentration
von 1% ergänzt
war, sowohl unter aeroben als auch anaeroben Wachstumsbedingungen
zu wachsen. Für
diesen Test wurden diese Stämme
auf einer LB-Platte stellenweise aufgetragen und aerob über Nacht
bei 37°C
inkubiert. Die über
Nacht angezogenen Kulturen wurden in Kopie auf geeigneten Zuckerminimalmedium-Platten
ausplattiert. Eine Kopie der kopierten Platten wurde aerob inkubiert
und die zweite Kopie wurde in einem anaeroben Gefäß (BBL)
inkubiert. Das Wachstum wurde bei aeroben Kulturen nach 18 h und
bei anaeroben Kulturen nach 48 Stunden bewertet. Die Fähigkeit
dieser Stämme,
verschiedene Kohlenstoffquellen unter aeroben und anaeroben Wachstumsbedingungen
zu nutzen, sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
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Der Mutantenstamm JL 1506 konnte
anaerob nicht auf Glucose wachsen, während sein Elternstamm MG 1655
unter der gleichen Bedingung normal wuchs. Aber die Mutante wuchs
anaerob in einem Glycerol/NO3
– (20
mM) Minimalmedium normal. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass
die JL 1506-Mutante in dem anaeroben Atmungsweg nicht defekt ist,
sondern im Glucosefermentationsweg defekt sein kann. Aus diesen
Gründen
wurde der Mutationslocus in JL 1506 vorrübergehend als glf (Glucosefermentationsdefekt, „glucose
fermentation defective")
bezeichnet.
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Beispiel 5
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Der Mutantenstamm JL 1506 und sein
Kontrollstamm wurden verglichen im Hinblick auf ihre Fähigkeit, während des
aeroben Wachstums in Glucosemedium organische Säuren zu produzieren. Eine aerob über Nacht
angezogene LB-Kultur von jedem Stamm wurde in einem 250 ml Kolben
angeimpft, der 50 ml M56/Glucose- (Endkonzentration von 0,5%) Medium
enthielt, mit einer anfänglichen
O. D. bei 600 nm von 0,01. Die Kulturen wurden in einem Rotationsschüttler bei
37°C, 200
rpm inkubiert. Jeweils nach 3 Stunden wurden Aliquots der Kulturen
gesammelt. Es wurde die Absorption bei 600 nm für das Wachstum und die Konzentrationen
an organischen Säuren
für die
Säureproduktion
unter Verwendung von HPLC bestimmt. Für eine Analyse der organischen
Säuren
wurde 1 ml der Kulturprobe bei Raumtemperatur zentrifugiert. Der Überstand
wurde erneut nach Mischen mit einem gleichen Volumen 5 mM H2SO4 zentrifugiert.
Der resultierende Überstand
wurde durch einen Membranfilter (Gelman, 0,2 μm) filtriert und bei –20°C bis zur
Analyse gelagert. 10 μl
des Filtrats wurden einer HPLC-(Spectra Physics Co.) Analyse unter
Verwendung einer Aminex HPX-87H-Säule (300 × 7,8 mm; Bio-Rad) für eine Quantifizierung
der organischen Säuren
unterzogen. Als ein Elutionsmittel wurde 0,01 M H2SO4 mit einer Fliessgeschwindigkeit von 0,4
ml/min verwendet. Es wurde ein UV-Detektor bei 210 nm verwendet.
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Verglichen mit den maximalen Konzentrationen
jeder organischen Säure,
die von jeder Kultur produziert wurde, produzierte JL 1506 als Ergebnis
0,3 mM Essigsäure,
0,8 mM Ameisensäure
und 0,3 mM Milchsäure,
während
MG 1655 20,6 mM Essigsäure,
14,9 mM Ameisensäure
und 0,4 mM Milchsäure
erzeugte. Somit ist bei der erfindungsgemäßen Mutante JL 1506 die Produktion
organischer Säure
wesentlich unterdrückt. Insbesondere
produzierte sie Essigsäure
nur im Ausmaß von
1% des Niveaus seiner Wildtypkontrolle.
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Beispiel 6
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Die Wirkung von Glucose auf das Wachstum
von JL 1506 und MG 1655 wurde verglichen durch Beobachtung des Wachstums
in LB mit verschiedenen Glucosekonzentrationen. Eine aerob über Nacht
angezogene LB-Kultur von jedem Stamm wurde in einem 125 ml Kolben
angezogen, der 10 ml LB enthielt, das mit Glucose mit einer Endkonzentration
von 0,2%, 0,5% oder 1% ergänzt
war. Die Kulturen wurden in einem Rotationsschüttler bei 37°C, 200 rpm
inkubiert. Die Absorption bei 600 nm des Kulturnährmediums wurde jede Stunde
gemessen, um das Wachstum der Stämme
zu bestimmen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
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Wie aus Tabelle 2 entnommen werden
kann, zeigte der Stamm JL 1506 eine Zunahme des Wachstums, wenn
die Glucosekonzentration anstieg, während der Stamm MG 1655 eine
Abnahme des Wachstums ab 8 Stunden der Kultivierung zeigte, wegen
der Anreicherung der von ihm selbst produzierten organischen Säuren.
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Weiterhin erreichte das Wachstum
von JL 1506 eine Absorption von 7,18, was fast das Doppelte der Absorption
(4,04) des Elternstamms ist.
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Beispiel 7
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Um die Brauchbarkeit des Stamms JL
1506 für
eine Entwicklung als ein rekombinanter Proteinexpressionswirt zu
testen, wurde die Produktivität
der Plasmid-codierten Proteine in JL 1506 und MG 1655 getestet. Das
Plasmid pMKT2-1 (Min et al., Nucleic Acid Res., 16, 5075 (1988)),
welches für
das β-Galactosidase-(lacZ) und
das β-Lactamasegen
(bla) codiert, wurde in JL 1506 und MG 1655 eingebracht. Die resultierende
Transformante JL 1506/pMKT2-1 oder MG 1655/pMKT2-1 wurde bei 37°C, 200 rpm
in einem 250 ml Kolben kultiviert, der 10 ml LB/Glucose (0,5%) enthielt.
Es wurde die Absorption bei 600 nm für das Zellwachstum, Enzymaktivitäten von β-Galactosidase-
und β-Lactamase
und die Plasmidstabilität
bestimmt.
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Als Ergebnis wurde bestätigt, dass
JL 1506/pMKT2-1, welches von JL 1506 der vorliegenden Erfindung
stammt, das Plasmid stabil genug behielt, dass 100% des Plasmids
nach einer Subkultur von 18 Generationen beibehalten wurde.
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Die Wachstumsprofile und Enzymaktivitäten sind
in Tabelle 3 gezeigt.
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Die letzte O. D. (12 h) der JL 1506/pMKT2-1-Kultur
betrug 7,95, während
die von MG 1655/pMKT2-1 4,69 betrug. JL 1506/pMKT2-1 produzierte
etwa 70% mehr Zellausbeute beurteilt gemäß den O. D.-Werten als die
Wildtypkontrolle MG 1655/pMKT2-1. Für die Produktion von β-Galactosidase
produzierte die erfindungsgemäße Mutante
eine 11,5-fach höhere
Gesamt(volumetrische) Aktivität
als die Wildtypkontrolle. Deshalb produzierte die Mutante eine etwa
6,8-fach höhere
spezifische Aktivität
(Aktivitätseinheiten/O.
D.) als ihre Kontrolle. Wenn β-Lactamase
in demselben Plasmid von pMKT2-1 codiert wurde, produzierte die
Mutante 66% mehr Gesamtaktivität
als ihre Kontrolle. Es wurde aber kein Unterschied in den spezifischen
Aktivitäten
zwischen der Mutante und der Wildtypkontrolle beobachtet.
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Diese Ergebnisse zeigen, dass JL
1506 der vorliegenden Erfindung sehr nützlich ist zur Entwicklung als
ein Wirtsstamm für
Produktionen von rekombinantem Protein von Plasmid-codierten Genen.
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Beispiel 8
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Um das Ausmaß der katabolischen Repression
auf die Expression eines Plasmid-codierten Gens (β-Galactosidase)
in JL 1506 der vorliegenden Erfindung während des Wachstums in Glucosemedium
zu bestimmen, wurden die β-Galactosidase-Aktivitäten und
das Zellwachstum in LB/Glucosekulturen mit oder ohne Ergänzung von CAMP bestimmt. Stamm MG 1655 wurde zum Vergleich
unter den gleichen Bedingungen angezogen. Diese Stämme wurden
in einem 250 ml Koben angeimpft, der 20 ml LB/Glucose (0,1%) enthielt,
mit oder ohne Zugabe von cAMP (Endkonzentration von 5 mM). Die Kulturen
wurden in einem Rotationsschüttler bei
37°C, 200
rpm inkubiert. Es wurden Wachstum und β-Galactosidaseaktivität bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 gezeigt.
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Der Wildtypstamm MG 1655 zeigte eine
starke Repression auf die Beta-Galactosidase-Expression
in Abwesenheit von cAMP, und die Repressions wirkung wurde deutlich,
als die Zelle älter
wurde. Eine Zugabe von cAMP schwächte
die katabolischen Repressionswirkung durch Glucose ab. Aber der
Mutantenstamm JL 1506 der vorliegenden Erfindung zeigte nicht die
katabolische Repressionswirkung und die Enzymaktivitäten waren
viel höher
als diejenigen von MG 1655 mit cAMP. Diese Ergebnisse zeigen, dass
der erfindungsgemäße Mutantenstamm
JL 1506 eine sehr geringe katabolische Repression durch Glucose
im Medium auf die Expression des Plasmid-codierten Gens besitzt.
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Beispiel 9
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Die Produktivitäten eines heterologen rekombinanten
Proteins in Kolben-Batchkulturen
von JL 1506 und zwei Kontrollstämmen,
MG 1655 und C 600 wurden bestimmt und verglichen. Das Plasmid pHT1
(Huh et al., Korean Biochem. J., 23, 459 (19901), welches humane
Lipocortin-cDNA enthält,
wurde durch Transformation in den erfindungsgemäßen JL 1506, seinen Wildtyp-Elternstamm
MG 1655 und den C 600-Wirtsstamm, von dem im obigen Bericht berichtet
wurde, dass er das Lipocortinprotein überproduziert, eingebracht.
Jede dieser Transformanten (JL 1506/pHT1, MG 1655/pHT1 und C 600/pHT1)
wurde in einem 250 ml Kolben angeimpft, der 20 ml LB/Glucose(Endkonzentration
0,1%) Medium enthielt, und in einem Rotationsschüttler bei 37°C, 200 rpm
inkubiert. Bei geeigneten Kulturzeiten wurden die Kulturmedien gesammelt
und für
das Wachstum die Absorption bei 600 nm bestimmt. Die Kulturproben
wurden auch im Hinblick auf die Menge an gesamten Lipocortin untersucht,
das in dem gesamten zellulären
Protein produziert wurde. Für
die Lipocortin-Analyse wurde 1 ml Kulturmedium mit 0,5 ml SDS-Probenpuffer
(0,5 M Tris-HCl (pH 6,8), 1,0 ml; 10% (w/v) Glycerol, 0,8 ml; 10%
(w/v) SDS; β-Mercaptoethanol,
0,4 ml; Bromphenolblau, 0,1% (w/v); destilliertes Wasser, 4,0 ml) gemischt
und für
5 min bei 95°C
wärmebehandelt.
20 μl der
Proben wurden einer 10%-igen SDS-PAGE unterzogen. Nach der Elektrophorese
wurde das Gel mit Coomassie Brilliant-Bau gefärbt und mit einem Image Densitometer
(Bio-Rad Modell GS-670) gescannt. Die Lipocortin- Bande wurde durch das berichtete Molekulargewicht
(37 kd) identifiziert, und ihr relatives Bandenvolumen (Dichte × Bandenfläche) wurde
in Tabelle 5 verglichen.
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Die Mutante JL 1506 der vorliegenden
Erfindung zeigte die höchste
Zellausbeute unter den getesteten Stämmen in diesen aeroben LB/Glucose-Batchkulturen. Sie
produzierte von allen getesteten Stämmen auch die höchste Lipocortin-Produktivität. Die 10
h-Probe von JL 1506/pHT1 erzeugte 9,93-mal mehr Lipocortin als diejenige
von MG 1655/pHT1 (10 h). Die von der erfindungsgemäßen Mutante
produzierte Menge an Lipocortin betrug fast das Zweifache der Menge,
welche in C 600/pHT1 produziert wurde.
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Beispiel 10
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Die Mengen an löslichem Lipocortin, welche
in gleichen Mengen an löslichen
Zellfraktionen von JL 1506 und zwei anderen Kontrollstämmen produziert
wurden, wurden bestimmt und verglichen. Die verwendeten Kulturbedingungen
und Stämme
waren die gleichen, wie in Beispiel 9 beschrieben. 3 ml Kulturnährmedium wurden
bei 6 h und bei 10 h Kulturdauer gesammelt und bei Raumtemperatur
zentrifugiert, um die Zellen zu ernten. Das resultierende Zellpellet
wurde in 1 ml Tris-Hcl-Puffer mit EDTA (Endkonzentration 5 mM) resuspendiert.
Lösliche
zelluläre
Proteinfraktionen wurden durch Aufschließen der Zellen mit einem Ultraschall-Homogenizer
und Abnehmen der Überstände nach
einer Zentrifugation bei 4°C
hergestellt. Die Proteinkonzentrationen in den löslichen zellulären Proteinfraktionen
wurden durch das Verfahren nach Bradford (Bradford, Anal. Biochem.,
72, 248 (1976)) bestimmt. Der resultierende Überstand wurde mit Volumen
des SDS-Probenpuffers
gemischt und eine gleiche Menge an löslichem Protein wurde einer
10%-igen SDS-PAGE unterzogen und die relative Produktivität des Lipocortinproteins
wurde bestimmt, wie es in Beispiel 9 beschrieben wird. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 6 gezeigt.
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Tabelle
6
Relative Menge der Lipocortin-Produktion in einer gleichen
Menge von löslichen
zellulären
Proteinfraktionen
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Basierend auf der Produktivität von löslichem
Lipocortin, produziert in einer Einheitsmenge von löslichen
Zellproteinen (spezifische Produktivität), zeigte der Stamm JL 1506/pHT1
auch unter den getesteten Stämmen
die höchste
Produktivität
an löslichem
Lipocortin. Er produzierte Lipocortin in einer 4,64-fach höheren Menge
als MG 1655/pHT1. C 600/pHT1 produzierte bei 6 h mehr lösliches
Lipocortin als bei 10 h. JL 1506/pHT1 produzierte eine 2,83-fach
höhere
(4,64/1,64) Produktivität
als eine Kultur von C 600/pHT1 bei 6 h. Diese Ergebnisse zeigen,
dass der erfindungsgemäße Stamm
JL 1506 sich ausgezeichnet als ein Wirtsstamm für die Lipocortin-Produktion
eignet.