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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft im Allgemeinen
das Gebiet der osteogenetischen Vorrichtungen und betrifft insbesondere
terminal sterilisierte osteogenetische Vorrichtungen, die dazu in
der Lage sind, nach einer Implantation in ein Säugetier eine Knochenbildung
zu induzieren.
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Ausgangspunkt
der Erfindung
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Therapeutische Vorrichtungen und
insbesondere osteogenetische bzw. knochenbildende Vorrichtungen
werden typischerweise vor der Implantation in einen vorgesehenen
Empfänger
sterilisiert. Die Sterilisation ist erforderlich um sicherzustellen,
dass die Vorrichtungen keine potentiellen Pathogene oder andere
biologisch infektiöse
Mittel in den vorgesehenen Empfänger
einbringen. Knochenbildende Vorrichtungen, die ein knochenbildendes
bzw. osteogenes bzw. osteogenetisches Protein in Kombination mit
einem unlöslichen
Trägermaterial
umfassen, sind zur Induktion einer Knochenbildung an einem vorher
gewählten
Ort von Nutzen, beispielsweise an der Stelle einer Knochenfraktur
in einem Säugetier.
Bis jetzt wurden das Trägermaterial
und das knochenbildende Protein typischerweise getrennt sterilisiert
und wurden dann zur Erzeugung einer sterilen implantierbaren Vorrichtung
kombiniert. Dieses Verfahren jedoch kann die Sterilität der sich
ergebenden Vorrichtung nicht garantieren.
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Das am meisten erwünschte Verfahren
zur Sterilisierung einer Vorrichtung, die zwei oder mehrere Bestandteile
umfasst, besteht in einem Verfahren, dass in der Technik als „terminale
Sterilisation" bezeichnet wird. Durch dieses Verfahren wird die
Vorrichtung im Anschluss an die Formulierung bzw. Zubereitung sterilisiert,
d. h. nachdem alle Bestandteile miteinander in der Vorrichtung kombiniert
wurden. Eine Vielzahl physikalischer und chemischer Verfahren wurde
zur Verwendung in der terminalen Sterilisation entwickelt und schließen beispielsweise
eine Exposition gegenüber
Chemikalien oder Hitze bzw. Wärme
oder eine Exposition ge genüber
einer ionisierenden oder nicht ionisierenden Strahlung ein. Diese
Verfahren können
jedoch ihnen eigene Probleme aufweisen.
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Beispielsweise können die chemischen Reagenzien,
die bei der chemischen Sterilisation von Nutzen sind oder die Reaktionsnebenprodukte
für den
beabsichtigten Empfänger
gefährlich
sein. Demgemäß müssen die
Chemikalien vor der Implantation der Vorrichtungen entfernt werden.
Ethylenoxid und Formaldehyd sind Reagenzien, die üblicherweise
als Sterilisationsreagenzien verwendet werden. Jedoch sind beide
Alkylierungsmittel und können
deswegen biologisch aktive Moleküle
modifizieren und inaktivieren. Zusätzlich sind diese beiden Chemikalien
Karzinogene und Mutagene (Davis et al., (1973) „Microbiology, 2. Ausgabe",
Harper and Row, Publishers). In ähnlicher
Weise ist, wo die Vorrichtung ein biologisch aktives Protein erfordert,
ein Exponieren der Vorrichtung gegenüber erhöhten Temperaturen nicht wünschenswert,
weil die Proteine denaturiert und anschließend durch Exposition gegenüber Hitze
inaktiviert werden können.
Obwohl die Sterilisation von Objekten durch Exposition gegenüber einer
ionisierenden und nicht ionisierenden Strahlung die Notwendigkeit
des Zusetzens potentiell toxischer Chemikalien umgeht, sind die
Strahlungsenergie und/oder ihre Nebenprodukte, einschließlich freier
Sauerstoffradikale dazu fähig,
die Proteinkonformation zu modifizieren und können so das Protein schädigen oder
inaktivieren. Zusätzlich
kann die Exposition einiger medizinisch bedeutender Polymere, beispielsweise
von Polyurethan oder Polymethylmethacrylat eine physikalische Sofort-
und Langzeitveränderung
des Polymers mit sich bringen.
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Es ist deswegen eine Aufgabe dieser
Erfindung, eine terminal sterilisierte knochenbildende Vorrichtung
bereitzustellen, die, wenn sie an einen vorher ausgewählten Ort
in einem Säugetier
implantiert wird, zur Produktion von Knochen an diesem Ort in der
Lage ist. Es ist eine weitere Aufgabe, ein allgemeines Verfahren zum
terminal Sterilisieren osteogenetischer bzw. knochenbildender Vorrichtungen
ohne Beeinträchtigung
der biologischen Aktivität
und/oder der Biokompatibilität
der Vorrichtung bereitzustellen. Es ist eine weitere Aufgabe der
Erfindung, ein Verfahren zum Induzieren der Knochenbildung an einem
vorher ausgewählten
Ort in einem Säugetier
bereitzustellen, unter Verwendung einer terminal sterilisierten
Vorrichtung der Erfindung.
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Diese und weitere Aufgaben und Merkmale
der Erfindung werden aus der Beschreibung, den Zeichnungen und den
Ansprüchen,
die folgen, erkennbar werden.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es wurde nunmehr entdeckt, dass terminal
sterilisierte therapeutische Vorrichtungen, insbesondere eine knochenbildende
Vorrichtung, die ein biologisch aktives Protein umfasst, beispielsweise
ein knochenbildendes Protein in Kombination mit einem unlöslichen
Trägermaterial,
wenn es durch Exposition gegenüber
ionisierender Strahlung sterilisiert wird, zur Induktion einer Knochen-
und/oder Knorpelbildung in der Lage ist, wenn es einem Säugetier
implantiert wird. Diese Erkenntnis ist unerwartet, weil bekannt
ist, dass eine Exposition biologisch aktiver Proteine gegenüber einer
ionisierenden Strahlung eine chemische Modifikation und Inaktivierung
des Proteins zur Folge haben kann.
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Gemäß einem ersten Grundgedanken
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung einer
terminal sterilisierten knochenbildenden Vorrichtung zur Implantation
in ein Säugetier
bereit, das die folgenden Schritte umfasst:
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- a) Bereitstellen einer knochenbildenden Vorrichtung in einer
luftarmen bzw. von Luft abgereicherten Umgebung, die in Kombination
ein unlösliches
Polymerträgermaterial
und ein isoliertes, biologisch aktives knochenbildendes Protein
umfasst, das zur Induktion einer Ersatzknochenbildung oder Gelenkknorpelbildung
in der Lage ist, wenn es einem Säugetier
implantiert wird; und
- b) Aussetzen der knochenbildenden Vorrichtung aus Schritt a)
einer ionisierenden Strahlung in einer Menge, die zur Sterilisierung
der Vorrichtung ausreichend ist, während die biologische Aktivität des Proteins
aufrecht erhalten wird, so dass eine terminal sterilisierte knochenbildende
Vorrichtung erzeugt wird, die zur Induktion einer Ersatzknochenbildung
oder einer Gelenkknorpelbildung in dem Säugetier in der Lage ist.
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Bei einem zweiten Grundgedanken stellt
die vorliegende Erfindung die Verwendung einer terminal sterilisierten
osteogenetischen Vorrichtung zum Induzieren einer Ersatzknochenbil dung
oder Gelenkknorpelbildung an einem vorher ausgewählten Ort in einem Säugetier
bereit, wobei die terminal sterilisierte knochenbildende Vorrichtung
in Kombination ein unlösliches
Polymerträgermaterial
und ein isoliertes, biologisch aktives knochenbildendes Protein
umfasst, das zum Induzieren einer Ersatzknochenbildung in der Lage
ist, wenn es einem Säugetier
implantiert wird, wobei die Vorrichtung durch Exposition gegenüber ionisierender
Strahlung in einer luftarmen bzw. von Luft abgereicherten Umgebung
sterilisiert wird.
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Gemäß einem dritten Grundgedanken
stellt die vorliegende Erfindung eine terminal sterilisierte knochenbildende
Vorrichtung bereit, die in Kombination ein unlösliches Polymerträgermaterial
und ein isoliertes biologisch aktives knochenbildendes Protein umfasst,
das zum Induzieren einer Ersatzknochen- bzw. endochondralen Knochenbildung
oder Gelenkknorpelbildung in der Lage ist, wenn es einem Säugetier
implantiert ist, wobei die Vorrichtung durch Exposition gegenüber einer
ionisierenden Strahlung in einer luftarmen Umgebung sterilisiert
wird.
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Der Begriff „knochenbildende bzw. osteogenetische
Vorrichtung" wie hierin verwendet, betrifft jede Vorrichtung mit
der Fähigkeit
eine Knochenbildung zu induzieren, wenn sie einem Säugetier
implantiert wurde. Die hierin beschriebene Vorrichtung ist ebenfalls
dazu in der Lage, eine Gelenkknorpelbildung zu induzieren, wenn
sie in einem Säugetier
an einer avaskulären
bzw. gefäßlosen Stelle
implantiert wird, wie beispielsweise an der Oberfläche von
subchondralem Knochen in einer synovialen bzw. echten Gelenkumgebung.
Wie hierin verwendet, betrifft der Begriff „Knochen" ein calcifiziertes
(mineralisiertes) Bindegewebe, das in erster Linie eine Zusammensetzung
aus abgelagertem Calcium und Phosphat in Form von Hydroxyapatitkollagen
(vorwiegend Typ I Kollagen) und Knochenzellen wie beispielsweise
Osteoblasten, Osteozyten und Osteoklasten, ebenso wie das Knochenmarksgewebe
umfasst, das sich im Inneren von echtem Ersatzknochen bildet.
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Wie hierin verwendet betrifft der
Begriff „Knorpel"
einen Typ von Bindegewebe, der in ein extrazelluläres Netzwerk
eingebettete Knorpelzellen enthält,
die Kollagenfibrillen (in erster Linie Typ II Kollagen zusammen
mit anderen kleineren Typen, beispielsweise Typ IX und XI), verschiedene
Proteoglykane (beispielsweise Chondroitinsulfat, Keratansulfat und
Dermatansulfat-Proteoglykane), andere Proteine und Wasser umfassen. „Gelenkknorpel"
betrifft Hyalin oder Gelenkknorpel, ein avaskuläres, nicht mineralisiertes
Gewebe, das die ein Gelenk bildenden Oberflächen von Knochen in Gelenken
bedeckt und die Bewegung in Gelenken ohne direkten Knochen-zu-Knochen-Kontakt
ermöglicht
und dadurch einen Verschleiß und
eine Schädigung
der gegenüberliegenden
Knochenoberflächen
verhindert. Der größte Teil
des normalen gesunden gelenkbildenden Knorpels wird als „Hyalin"
bezeichnet, das eine charakteristische Milchglaserscheinung aufweist.
Unter physiologischen Bedingungen verbleibt ein gelenkbildendes
Knorpelgewebe auf der darunter liegenden mineralisierten Knochenoberfläche, dem
subchondralen Knochen, der in hohem Maße vaskularisierte Knöchelchen enthält. Diese
hoch vaskularisierten Knöchelchen
können
diffusionsfähige
Nährstoffe
an den darüber
liegenden Knorpel, jedoch nicht an mesenchymale Stammzellen bereitstellen.
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Wie hierin verwendet bedeutet der
Begriff „knochenbildendes
Protein" jedes Protein, das dazu in der Lage ist, eine Entwicklungskaskade
zellulärer
Ereignisse, die eine Ersatzknochenbildung zur Folge haben, zu produzieren,
wenn es einem Säugetier
implantiert wird. Die während
der Ersatzknochendifferenzierung auftretende Entwicklungskaskade
besteht aus einer Chemotaxis von mesenchymalen Zellen, einer Proliferation
von Vorläuferzellen
zu Knorpelzellen und Osteoblasten, einer Differentiation von Knorpel,
einer vaskulären
Invasion, Knochenbildung, Umformung und zuletzt aus der Markdifferenzierung.
Echte knochenbildende Faktoren, die zur Induktion der oben beschriebenen
Kaskade von Ereignissen in der Lage sind, die die Ersatzknochenbildung
zur Folge haben, wurden nunmehr identifiziert, isoliert und kloniert.
Diese Proteine, die in der Natur als Disulfid-verbrückte dimere
Proteine auftreten werden in der Technik als „knochenbildende" Proteine, „osteoinduktive"
Proteine und „knochenmorphogenetische"
Proteine bezeichnet. Ein knochenbildendes Protein kann beispielsweise
irgendeines der bekannten morphogenetischen Knochenproteine und/oder Äquivalente
hiervon sein, die hierin und/oder in der Technik beschrieben sind
und schließt
Material aus natürlicher
Quelle, rekombinantes Material und irgendein Material ein, das in
anderer Weise produziert wurde, das zum Induzieren einer Gewebsmorphogenese
in der Lage ist. Osteogenetisches Protein, wie es hierin definiert
ist, ist ebenfalls dazu in der Lage, eine Gelenkknorpelbildung in
einem geeigneten avaskulären
Ort in vivo zu induzieren.
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Wie hierin verwendet soll der Begriff „Trägermaterial"
ein Material mit Zwischenräumen
bzw. Interstitien zur Anlagerung, Proliferation und Differentiation
von infiltrierenden Zellen bedeuten. Es ist in vivo biologisch abbaubar
bzw. biodegradierbar und es ist biokompatibel. Das heißt, es ist
ausreichend frei von antigenen Stimuli bzw. Reizen, die eine Transplantatabstoßung zur
Folge haben können.
Der Träger
umfasst vorzugsweise ein unlösliches
Material und ist weiter so formuliert, so dass er eine Form und
Dimension aufweist, die, wenn er implantiert wird, diejenige des
Ersatzknochens oder Knorpelgewebes, das erwünscht ist, nachahmt. Der Träger kann
weiterhin Reste umfassen, die für
das zersetzende Gewebe spezifisch sind und/oder vom selben Gewebstyp
abgeleitet bzw. gewonnen sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
liegt das Gewichtsverhältnis
von knochenbildendem Protein zu Trägermaterial vorzugsweise im
Bereich von ungefähr
1 : 1 bis ungefähr
1 : 250.000 (beispielsweise von ungefähr 1 mg Protein : 1 mg Träger bis
ungefähr
4 ng Protein : 1 mg Träger)
und am meisten bevorzugt im Bereich von ungefähr 1 : 40 bis ungefähr 1 : 50.000
(beispielsweise von ungefähr
25 μg Protein
: 1 mg Träger
bis ungefähr
20 ng Protein : 1 mg Träger).
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In einer Ausführungsform ist die ionisierende
Strahlung ein Elektronenstrahl. In einer anderen Ausführungsform
ist Gammastrahlung die bevorzugte Quelle der ionisierenden Strahlung.
Es wird erwägt,
dass jede herkömmliche
Gammastrahlung- oder Elektronenstrahl-produzierende Vorrichtung
in der Ausübung
der Erfindung oder Elektronenstrahl-Produzierende Vorrichtung in
der Ausübung
der Erfindung verwendet werden kann. Darüber hinaus wird die bevorzugte
Dosierung der ionisierenden Strahlung im Bereich von ungefähr 0,5 bis
ungefähr
4,0 Megarad bereitgestellt und liegt am meisten bevorzugt im Bereich
von ungefähr
2,0 bis ungefähr
3,5 Megarad, die Dosierungen darstellen, die ausreichend sind, um
die von der FDA erforderten Sterilitätssicherheitsniveaus von 10–
6 für
die hierin beschriebenen Vorrichtungen zu erzeugen. Die zur Gewinnung eines
Sterilitätssicherheitsniveaus
von 10–
6 für
eine spezielle Vorrichtung erforderlichen Dosierungen können jedoch
aus den „Association
for the Advancement of Medical Instrumentation Guidelines", veröffentlicht
1992 bestimmt werden, deren Offenbarung hierin durch Bezugnahme
mit aufgenommen ist.
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In einer anderen Ausführungsform
umfasst das unlösliche
Trägermaterial
poröses
Material, das weiter ein teilchenförmiges Material sein kann.
Die Poren weisen vorzugsweise Dimensionen auf, die ausreichend sind,
um das Eintreten und die anschließende Differentiation und Proliferation
migratorischer Vorläuferzellen in
den Matrices zu ermöglichen.
Alternativ kann das unlösliche
Trägermaterial
durch enges Packen des teilchenförmigen
Materials in eine Form hergestellt werden, die für eine beabsichtigte Verwendung
in vivo geeignet ist, beispielsweise beim Überspannen von Knochendefekten.
Die porösen
Teilchen oder gepackten Teilchen weisen vorzugsweise eine Teilchengröße im Bereich
von ungefähr
70 bis ungefähr
850 μm auf
und am meisten bevorzugt im Bereich von ungefähr 125 bis 450 μm. In einer
anderen Ausführungsform
wird das Trägermaterial
als Teil einer Gelenkknochenvorrichtung formuliert. Die Vorrichtung
kann aus entvitalisiertem Knorpelgewebe oder aus inertem, nicht
mineralisiertem Matrixmaterial und knochenbildendem Protein gebildet
werden und die Vorrichtung kann dann auf die subchondrale Knochenoberfläche als
eine Folie bzw. ein Blatt aufgelegt werden. Alternativ kann eine
formulierte Vorrichtung pulverisiert oder in anderer Weise mechanisch
abgeschliffen bzw. abgerieben werden, um Teilchen zu produzieren,
die wie hierin beschrieben zu einer Paste oder Gel zur Aufbringung
auf die Knochenoberfläche
formuliert werden können.
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Das unlösliche Trägermaterial kann ein Polymer
auf Nicht-Proteinbasis, beispielsweise ein synthetisches Polymer
umfassen, das Polymilchsäure,
Polybuttersäure,
Polyglykolsäure
und/oder Mischungen hiervon umfasst; und/oder ein oder mehrere natürlich gewonnene
Moleküle,
beispielsweise Hydroxyapatit, Tricalciumphosphat, Kollagen und Gemische
hiervon. Kollagen ist gegenwärtig
ein bevorzugtes Trägermaterial. Eine
Person mit durchschnittlichem Fachkönnen auf dem Gebiet kann durch
vernünftige
Auswahl natürlicher und/oder
synthetischer Materialien Polymermatrizes erzeugen, die die erwünschten
physikalischen und chemischen Eigenschaften in vivo aufweisen. Beispielsweise
kann autologes Kollagen mit synthetischen Polymeren, einschließlich Copolymeren,
gemischt werden, um eine Matrix mit einer erhöhten in vivo Biodegradationsgeschwindigkeit
zu erzeugen und/oder die bevorzugten Behandlungsqualitäten, die
die Vorrichtung der Erfindung während
der Implantation einfacher zu behandeln machen, zu verbessern. Beispielsweise
kann eine teilchenförmige,
Kollagen enthaltende Vorrichtung mit einem oder mehreren Bestandteilen
kombiniert werden, die zur Bindung der Teilchen in einer pastenartigen
oder gelartigen Substanz dienen. Bindungsmaterialien die in der
Technik wohl charakterisiert sind, schließen beispielsweise Carboxymethylzellulose,
Glycerol, Polyethylenglykol und dergleichen ein. Alternativ kann
die Vorrichtung osteogenetisches Protein umfassen, das in einer synthetischen
Matrix dispergiert ist, die die erwünschten physikalischen Eigenschaften
bereitstellt.
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Das knochenbildende Protein, das
in den Verfahren und Vorrichtungen der Erfindung von Nutzen ist, gleichgültig ob
natürlich
vorkommend oder synthetisch hergestellt, ist dazu in der Lage, die
Rekrutierung zugänglicher
Vorläuferzellen
zu induzieren und deren Proliferation zu stimulieren, die Differenziation
zu Knorpelzellen und Osteoblasten zu induzieren und weiter die Differenziation
von Zwischen-Knorpel, die Vaskularisation, Knochenbildung, Umformung
und zuletzt die Markbildung zu induzieren, wenn es in ein Säugetier
implantiert wird. Das Protein ist ebenfalls dazu in der Lage, die
Bildung von neuem Gelenkknorpelgewebe auf einer subchondralen Knochenoberfläche zu induzieren,
wenn es in einer geeigneten lokalen Umgebung bereitgestellt wird.
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Bevorzugte knochenbildende Proteine
schließen
beispielsweise Homo- oder Heterodimere von OP-1, OP-2, BMP-2, BMP-3,
BMP-4, BMP-5, BMP-6 oder funktionelle Äquivalente hiervon ein. Diese
Proteine werden in der Technik als Mitglieder der „Vg/dpp"
Proteinunterfamilie der TGF-β Supergenfamilie
bezeichnet.
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Bei einem anderen Grundgedanken stellt
die Erfindung ein Verfahren zum Induzieren der Knochenbildung und/oder
der Gelenkknorpelbildung in einem Säugetier bereit. Das Verfahren
umfasst die Schritte, (a) eine terminal sterilisierte Vorrichtung
gemäß der Erfindung
an einem vorher ausgewählten
Ort in das Säugetier zu
implantieren und (b) zu ermöglichen,
dass die Vorrichtung die geeignete Gewebsbildung in dem vorher ausgewählten Ort
induziert.
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Bei einem anderen Grundgedanken stellt
die Erfindung ein allgemeines Verfahren zur Erzeugung einer terminal
sterilisierten knochenbildenden Vorrichtung bereit, die zur Implantation
in ein Säugetier
geeignet ist. Das Verfahren umfasst die Schritte (a) ein biologisch
aktives knochenbildendes Protein bereitzustellen; (b) das knochenbildende
Protein mit einem unlöslichen
Trägermaterial
zu kombinieren; und (c) die Kombination gegenüber ionisierender Strahlung
in einer Menge zu exponieren, die ausreichend ist, um die Kombination
terminal zu sterilisieren, während
die biologische Aktivität
des Proteins aufrecht erhalten bleibt. Das Verfahren ist schnell,
und sanft und wird unter Verwendung herkömmlicher Bestrahlungsvor richtungen
durchgeführt.
Die Erfindung betrachtet sowohl das Sterilisationsverfahren als
auch das sterilisierte Produkt, das durch das Verfahren produziert
wurde.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die vorhergehenden und weitere Aufgaben
der Erfindung, die verschiedenen Merkmale hiervon ebenso wie die
Erfindung selbst kann vollständig
durch die nachfolgende Beschreibung verstanden werden, wenn sie
zusammen mit der begleitenden Zeichnung gelesen werden, in der 1 eine graphische Darstellung
ist, die die Fähigkeit
von aus bestrahlten und nicht bestrahlten knochenbildenden Vorrichtungen
extrahierten Proben zeigt, eine alkalische Phosphatase-Aktivität in einem
Ratten-Osteoblastenzellassay zu stimulieren. Die Linie mit den ausgefüllten Dreiecken
zeigt eine Probe, die aus einer Kontrollmatrix extrahiert wurde,
die OP-1 nicht enthält;
die Spur mit ausgefüllten
Quadraten zeigt eine Probe von unbehandeltem OP-1; die Spur mit Kreuzen
zeigt eine Probe, die aus einer ersten, nicht bestrahlten OP-1 enthaltenden
Vorrichtung extrahiert wurde; die Spur mit Sternchen zeigt eine
Probe, die aus der ersten bestrahlten OP-1 enthaltenen Vorrichtung
extrahiert wurde; und die Spur mit den gedrehten Kreuzen zeigt eine
Probe, die aus der zweiten bestrahlten OP-1 enthaltenden Vorrichtung
extrahiert wurde.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Es wurde nunmehr entdeckt, dass eine
knochenbildende Vorrichtung, die durch Exposition gegenüber einer
ionisierenden Strahlung in einer luftarmen Umgebung terminal sterilisiert
würde und
die ein knochenbildendes Protein in Kombination mit einem Trägermaterial
umfasst, ihre biologische Aktivität nach Sterilisation beibehält und dazu
in der Lage ist, eine Ersatzknochenbildung und/oder Knorpelbildung
zu induzieren, wenn sie einem Säugetier
implantiert wird. Diese Entdeckung ist unerwartet, weil eine ionisierende
Strahlung die Proteinstruktur modifizieren kann und dadurch die
biologische Aktivität
zerstören
kann.
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Das hierin beschriebene allgemeine
Verfahren stellt die Sterilität
der osteogenetischen Vorrichtung sicher, während die biologische Aktivität des osteogenetischen
Proteins, das in die Vorrichtung eingebaut ist, aufrechterhalten
bleibt. Das Verfahren schließt
die Schritte ein, ein unlösliches
Trägermaterial
und ein biologisch aktives knochenbildendes Protein zu kombinieren
und dann die Kombination durch Exposition gegenüber ionisierender Strahlung
in einer luftarmen Umgebung zu sterilisieren, wodurch eine sterile
Vorrichtung erzeugt wird, die eine Knochenbildung nach einer Implantation
in das Säugetier
induziert. Das Verfahren kann für
eine Vielzahl knochenbildender Proteine, Trägermatrizes und Formulierungen
hiervon verwendet werden. Das Verfahren kann ebenfalls dazu verwendet
werden, Vorrichtungen zu erzeugen, die zum Induzieren einer Gelenkknorpelbildung
in einer avaskulären
Stelle in vivo geeignet sind.
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Die Herstellung von terminal sterilisierten
knochenbildenden Vorrichtungen mit einer knochen- oder gelenkknorpelbildenden
Aktivität
in vivo, geeignete knochenbildende Proteine, die Natur und Eigenschaften des
Trägermaterials,
Behandlungen zur Minimierung einer Proteinmodifikation, Bedingungen,
die eine terminale Sterilisation ermöglichen und andere Materialaspekte
betreffend die Natur und Nützlichkeit
der Erfindung einschließlich
wie der hierin beanspruchte Gegenstand herzustellen und zu verwenden
ist, wird aus dem Nachfolgenden besser verständlich werden.
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I. Knochenbildende Proteine
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Wie hierin definiert schließen die
osteogenetischen Proteine, die in der Zusammensetzung und den Verfahren
der Erfindung von Nutzen sind die Familie der dimeren Proteine,
die eine Ersatzknochen-Aktivität aufweisen
ein, wenn sie in ein Säugetier
in Verbindung mit einer Matrix implantiert werden, und die eine
Subklasse der „Superfamilie"
von „TGF-β-artigen"
Proteine umfassen. Osteogenetisches Protein aus natürlicher Quelle
in seiner reifen, nativen Form ist ein glykosyliertes Dimer, das
typischerweise ein apparentes Molekulargewicht von ungefähr 30-36
kDa aufweist, wie es durch SDS-PAGE bestimmt wird. Wenn es reduziert
ist, lässt
das 30 kDa Protein zwei glykosylierte Peptiduntexeinheiten mit apparenten
Molekulargewichten bzw. relativen Molekülmassen von ungefähr 16 kDa
und 18 kDa entstehen. In reduziertem Zustand weist das Protein keine
nachweisbare osteogenetische Aktivität auf. Das unglykosylierte
Proteindimer, das ebenfalls osteogenetische Aktivität aufweist,
weist ein apparentes Molekulargewicht von ungefähr 27 kDa auf. Wenn es reduziert ist,
lässt das
27 kDa Protein zwei unglykosylierte Polypeptide mit Molekulargewichten
von ungefähr
14 kDa bis 16 kDa entstehen. Nützliche
Sequenzen schließen
solche ein, die die C-terminalen 102 Aminosäuresequenzen von DPP (von Drosophila),
Vgl (von Xenopus), Vgr-1 (von der Maus), die OP-1 und OP-2 Proteine
(siehe U.S.-Patent Nr. 5 011 691) ebenso wie die als BMP2, BMP3,
BMP4 (siehe WO88/00205, U.S.-Patent-Nr. 5 013 649 und WO91/18098),
BMP5 und BMP6 (siehe WO90/11366, PCT/US90/01630), BMP8 und BMP9
bezeichneten Proteine, umfassen.
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Die Mitglieder dieser Familie von
Proteinen teilen ein konserviertes Sechs- oder Sieben-Cystein-Skelett im
C-terminalen Bereich. Siehe beispielsweise die Reste 335-431 von
Seq. ID No. 1 in
US 5 266 683 ,
deren Offenbarung durch diese Bezugnahme hierin mit aufgenommen
ist, die die hierin als „OPS"
bezeichneten Sieben-Cystein-Skelettreste definieren oder die Reste
330-431 von Seq. ID No. 1 darin, die 102 Aminosäuren umfassen, die das Sieben-Cystein-Skelett definieren.
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Diese Familie von Proteinen schließt längere Formen
eines gegebenen Proteins, ebenso wie phylogenetische Formen, beispielsweise
Spezies- und Allel-Varianten und biosynthetische Mutanten ein, einschließlich Additions-
und Deletionsmutanten und Varianten wie beispielsweise solche, die
das konservierte C-terminale Cysteinskelett verändern können, vorausgesetzt, dass die
Veränderung
es dem Protein nach wie vor ermöglicht,
eine dimere Spezies mit einer Konfirmation zu bilden, die zur Induktion
einer Knochenbildung in einem Säugetier
in der Lage ist, wenn sie in das Säugetier in Verbindung mit einer
Matrix implantiert wird. Zusätzlich
können
die osteogenetischen Proteine, die in den Vorrichtungen dieser Erfindung
von Nutzen sind, Formen mit variierenden Glykosylierungsmustern
und variierenden N-Termini einschließen. Die osteogenetischen Proteine
können
natürlich
vorkommen oder biosynthetisch gewonnen werden und können durch
Expression rekombinanter DNA in prokaryotischen oder eukaryotischen
Zellen erzeugt werden. Die Proteine sind als einzelne Spezies aktiv,
beispielsweise als ein Homodimer oder als gemischte Spezies kombiniert,
beispielsweise als ein Heterodimer.
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Bei einer Ausführungsform umfasst das hierin
betrachtete osteogenetische Protein OP-1 oder eine OP-1 verwandte
Sequenz. Nützliche
OP-1 Sequenzen werden im US-Patent Nr. 5 011 691; 5 018 753 und
5 266 683 erwähnt;
in Ozkynak et al. (1990) EMBO J. 9: 2.085-2.093; und Sampath et
al. (1993) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 6.004-6.008, deren Offenbarungen
durch diese Bezugnahme hierin mit aufgenommen sind. OP-1 verwandte
Sequenzen schließen
xenogene Homologe ein, beispielsweise; 60A von Drosophila, Wharton
et al. (1991) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88: 9.214-9.218) und Proteine,
die mehr als 60% Identität
mit OP-1 in der C-terminalen
Sieben-Cystein-Domäne,
vorzugsweise zumindest 65% Identität, teilen. Beispiele von OP-1
verwandten Sequenzen schließen
OP-2, BMP5, BMP6 und dessen Spezies-Homolog Vgr-1 (Lyons et al. (1989) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 86: 4.554-4.558; Celeste, et al. (1990) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 87: 9.843-9.847; und die internationale Patentanmeldung
WO93/00432; Ozkaynak et al. (1992) J. Biol. Chem. 267: 13.198-13.205)
ein. Wie vom Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet leicht erkannt
wird, können
die chimären Konstrukte
unter Verwendung von Standardmolekularbiologie und Mutagenesetechniken
durch Kombinieren verschiedener Anteile unterschiedlicher morphogenetischer
Proteinsequenzen zur Erzeugung einer neuen Sequenz erzeugt werden
und diese Formen des Proteins werden hierin ebenfalls betrachtet.
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Bei einem noch weiteren Grundgedanken
wird eine oder beide der Polypeptidkettenuntereinheiten des osteogenetisch
aktiven Dimers von einer Nukleinsäuresequenz kodiert, die unter
stringenten Hybridisierungsbedingungen an DNA- oder RNA-Sequenzen
hybridisiert, die zur Nukleinsäuresequenz,
die die aktive Region von OP-1 kodiert, komplementär ist. Wie
hierin verwendet sind stringente Hybridisierungsbedingungen als
Hybridisierung in 40% Formamid, 5 X SSPE, 5 X Denhardt's Lösung und
0,1% SDS bei 37°C über Nacht
und Waschen in 0,1 X SSPE, 0,1% SDS bei 50°C definiert.
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Unter Vorgabe der vorhergehenden
Aminosäure-
und DNA-Sequenzinformation, dem Grad der Fähigkeit auf dem Fachgebiet
und den Veröffentlichungen
zahlreicher Publikationen bezüglich
osteogenetischer Proteine, einschließlich U.S.-Patent 5 011 691
und der veröffentlichten
PCT-Anmeldung US89/01469 (veröffentlicht
am 19. Oktober 1989) können
verschiedene DNAs konstruiert werden, die zumindest die aktive Domäne eines
in den Vorrichtungen dieser Erfindung nützlichen osteogenetischen Proteins
und verschiedene Analoge hiervon kodieren (einschließlich Spezies-
und Allelvarianten und solchen, die gentechnisch veränderte Mutationen
enthalten), ebenso wie Fusionsproteine, trunkierte Formen der reifen
Proteine, Deletions- und Additionsmutanten und ähnliche Konstrukte, die in
den Vorrichtungen und Verfahren der Erfindung verwendet werden können. Darüber hinaus
können
DNA- Hybridisierungssonden
aus Fragmenten jedes dieser Proteine gewonnen werden oder de novo
aus der generischen Sequenz, die oben als OPS definiert wurde, entwickelt werden.
Diese Sonden können
dann zum Screenen unterschiedlicher genomischer und cDNA-Bibliotheken zur
Identifizierung zusätzlicher
osteogenetischer Proteine verwendet werden, die bei den Prothesevorrichtungen
dieser Erfindung von Nutzen sind.
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Die DNAs können vom Fachmann auf dem Gebiet
unter Verwendung wohl bekannter DNA-Manipulationstechniken hergestellt werden,
die genomische und cDNA-Isolation, Konstruktion synthetischer DNA
aus synthetisierten Oligonukleotiden und Kassettenmutagenesetechniken
einschließen.
15-100mer Oligonukleotide können
auf einem DNA-Synthetisiergerät
synthetisiert und durch Polyacrylamid-Gelelektrophorese (PAGE) in
Tris-Borat-EDTA-Puffer gereinigt werden. Die DNA kann dann aus dem
Gel elektroeluiert werden. Überlappende
Oligomere können
durch T4-Polynukleotidkinase phosphoryliert und in größeren Blocks
ligiert werden, die ebenfalls durch PAGE gereinigt werden.
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Die DNA von in geeigneter Weise identifizierten
Klonen kann dann isoliert, subkloniert (vorzugsweise in einen Expressionsvektor)
und sequenziert werden. Plasmide, die die interessierenden Sequenzen
enthalten, können
dann in eine geeignete Wirtszelle zur Proteinexpression und zur
weiteren Charakterisierung transfiziert werden. Der Wirt kann eine
prokaryotische oder eine eukaryotische Zelle sein, weil das Unvermögen der letzteren
ein Protein zu glykosylieren die morphogenetische Aktivität des Proteins
nicht zerstören
wird. Nützliche
Wirtszellen schließen
E. coli, Saccharomyces, das Insekten/Baculoviruszellsystem, Myelomazellen, CHO-Zellen
und verschiedene andere Säugetierzellen
ein. Die Vektoren können
zusätzlich
verschiedene Sequenzen zur Förderung
einer korrekten Expression des rekombinanten Proteins kodieren,
einschließlich
eines Transkriptionspromotors und von Terminationssequenzen, Enhancersequenzen,
bevorzugten Ribosomen-Bindungsstellensequenzen, bevorzugten RNA-Leadersequenzen,
bevorzugten Signalsequenzen zur Proteinsezernierung und dergleichen.
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Die DNA-Sequenz, die das interessierende
Gen kodiert, kann ebenfalls so manipuliert werden, dass potentiell
hemmende Sequenzen entfernt oder unerwünschte Sekundärstrukturbildungen
minimiert werden. Das rekombinante osteogenetische Protein kann
ebenfalls als ein Fusionsprotein exprimiert werden. Nachdem es translatiert
ist, kann das Protein aus den Zel len aufgereinigt oder aus dem Kulturmedium
gewonnen werden. Alle biologisch aktiven Proteinformen umfassen
dimere Spezies, die durch Disulfidbrücken oder in anderer Weise
verbunden sind, hergestellt durch Falten und Oxidieren einer oder
mehrerer der verschiedenen rekombinanten Polypeptidketten innerhalb
einer geeigneten Eukaryontenzelle oder in vitro nach Expression
von individuellen Untereinheiten. Eine ausführliche Beschreibung osteogenetischer
Proteine, die aus rekombinanter DNA in E. coli und in zahlreichen
unterschiedlichen Säugetierzellen
exprimiert werden, ist im U.S.-Patent Nr. 5 266 683 offenbart.
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Alternativ können die osteogenetischen Polypeptidketten
chemisch unter Verwendung herkömmlicher Peptidsynthesetechniken
synthetisiert werden, die dem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet
wohl bekannt sind. Beispielsweise können die Proteine intakt oder
in Teilen auf einem Festphasenpeptid-Synthetisiergerät unter
Verwendung von Standardbetriebsverfahren synthetisiert werden. Vollständige Ketten
werden dann deprotektiert und durch HPLC (high pressure liquid chromatography
= Hochdruckflüssigkeitschromatographie) aufgereinigt.
Wenn das Protein in Teilen synthetisiert wird, können die Teile unter Verwendung
von Standardmethodologien zur Bildung des intakten Proteins peptidgebunden
werden. Im Allgemeinen ist die Weise, in der die osteogenetischen
Proteine hergestellt werden konventionell, und bildet keinen Teil
dieser Erfindung.
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II. Trägermatrixmaterial
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A. Allgemeine Matrixerwägungen
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Wie der Fachmann auf dem Gebiet erkennen
wird ist, vorausgesetzt, dass die Matrix eine dreidimensionale Struktur
aufweist, die ausreichend ist, um als ein Gerüst für infiltrierende und proliferierende
Zellen zu dienen und in vivo biokompatibel und bioresorbierbar ist,
die genaue Natur des Substrates, das per se für die hierin verwendeten Matrices
verwendet wird, letztendlich für
die Bestimmung der Fähigkeit
der Vorrichtungen, neuen Knochen oder eine Gelenkknorpelgewebsbildung
zu induzieren, nicht entscheidend. In der vorliegenden Erfindung
dient das Substrat als ein Gerüst,
auf dem bestimmte zelluläre
Ereignisse, vermittelt durch ein osteogenetisches Protein, auftreten
können.
Die speziellen Reaktionen des osteogenetischen Proteins werden durch
die endogene Mikroumgebung an der Implantationsstelle und durch
das Entwicklungspotential der reagierenden Zellen diktiert. Der
Fachmann wird ebenfalls anerkennen, dass die genaue Auswahl des
für die Matrizes,
die hierin offenbart sind, verwendeten Substrates teilweise vom
zu reparierenden Defekttyp, von anatomischen Erwägungen, wie beispielsweise
dem Ausmaß der
Vaskularisation an der Defektstelle und dergleichen abhängen wird.
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Die Matrixgeometrie, die Teilchengröße, die
Anwesenheit einer Oberflächenladung
und der Porositätsgrad
(Zellinfiltrierende Zwischenräume)
sind alle für
eine erfolgreiche Matrixleistung von Bedeutung. Es ist bevorzugt,
die Matrix in der erwünschten
Form des neuen Knochens oder Gelenkknorpelgewebes, die gebildet werden
sollen, auszuformen. Rattenstudien zeigen, dass der neue Knochen
im Wesentlichen mit den Dimensionen der implantierten Vorrichtung
gebildet wird.
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Die Matrix kann einen formerhaltenden
Feststoff umfassen, der aus locker anhaftendem, teilchenförmigem Material
hergestellt ist, beispielsweise mit Kollagen. Sie kann ebenfalls
einen gegossenen, porösen Feststoff
oder einfach eine Aggregation von eng gepackten Teilchen umfassen,
die durch ein umgebendes Gewebe am Ort gehalten werden. Die Matrix
kann weiterhin einen unlöslichen,
nicht teilchenförmigen
Feststoff mit Zwischenräumen
umfassen die ausreichend sind, um die Anlagerung und Proliferation
infiltrierender Zellen zu erlauben. Abgebauter Muskel oder devitalisiertes,
biologisch inertes Gewebe kann verwendet werden, insbesondere wenn
sie wie hierin beschrieben hergestellt wird. Große allogene Knochenimplantate
können
ebenfalls für
die Matrix dienen, wenn deren Markhöhlen gereinigt und mit Träger und
dem dispergierten osteogenetischen Protein bepackt werden. Alternativ
können
die Knochenimplantate als Träger
per se dienen und in solchen Fällen
kann das osteogenetische Protein direkt auf die Oberfläche des
Knochenimplantats aufgeschichtet werden.
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Wo die osteogenetische Vorrichtung
zur Bildung neuen Knochens in einem Säugetier formuliert wird, umfasst
das gegenwärtig
bevorzugte Matrixmaterial devitalisiertes, demineralisiertes xenogenes
Knochengewebe, das wie hierin offenbart behandelt ist. Die formulierten
Vorrichtungen erzeugen ein implantierbares Material, das in einer
Vielzahl von klinischen Situationen nützlich ist. Zusätzlich zu
dessen Verwendung als Matrix zur Knochenbildung in verschiedenen
orthopädischen,
periodontalen und rekonstruktiven Verfahren kann die Matrix ebenfalls
als Träger
mit verzögerter
Freisetzung oder als kollagenförmige
Beschichtung für
Implantate verwendet werden. Die Matrix kann wie erwünscht in
Vorwegnahme des chirurgischen Eingriffs geformt werden oder kann
durch den Arzt oder Techniker während
des chirurgischen Eingriffs geformt werden. Somit kann das Material
für topische,
subkutane, intraperitoneale oder intramuskuläre Implantate verwendet werden;
es kann so geformt werden, so dass es eine nicht gleichförmige bzw.
schlecht heilende Fraktur überspannt
oder um einen Knochendefekt auszufüllen.
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B. Matrizes aus natürlicher
Quelle
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Geeignete allogene oder xenogene
Matrizes können
wie hierin nachstehend beschrieben unter Verwendung von Verfahren
erzeugt werden, die in der Technik wohl bekannt sind. Speziell sind
die Verfahren so entwickelt, dass die zellulären nicht strukturellen Bestandteile
des Gewebes extrahiert werden, um das Gewebe zu devitalisieren.
Das sich ergebende Material umfasst eine zelluläre Matrix, die Zwischenräume definiert, die
durch Zellen infiltriert werden können und die im Wesentlichen
von nicht strukturell gebundenen Bestandteilen depletiert bzw. abgereichert
sind.
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Ein gegenwärtig bevorzugtes Verfahren
zur Devitalisierung von nicht mineralisiertem Gewebe folgt einer
Methodologie wie beispielsweise derjenigen, die in der Technik zum
Fixieren von Gewebe verwendet wird. Das Gewebe wird einem nicht
polaren bzw. unpolaren Lösungsmittel,
wie beispielsweise 95% Ethanol für
eine Zeitspanne gegenüber
ausgesetzt, die ausreicht, um den Wassergehalt des Gewebes im Wesentlichen
durch Ethanol zu ersetzen und die Zellstruktur des Gewebes zu zerstören. Typischerweise
wird das Gewebe 200 Proof Ethanol für mehrere Tage bei einer Temperatur
im Bereich von ungefähr
4°C-40°C ausgesetzt,
und es wird Sorge getragen, die Lösung alle 6 bis 12 Stunden
durch frischen Ethanol zu ersetzen bis zu dem Zeitpunkt, zu dem
der Flüssigkeitsgehalt
des Gewebes 70-90% Ethanol umfasst. Typischerweise ist eine Behandlung
für 3-4
Tage geeignet. Das Volumen der Flüssigkeit, die zugesetzt wird,
sollte ausreichend genug sein, um das Gewebe unterzutauchen. Das
behandelte Gewebe wird dann lyophilisiert bzw. gefriergetrocknet.
Die sich ergebende trockne bzw. wasserfreie Matrix wird im Wesentlichen
von nicht strukturellen Bestandteilen abge reichert, erhält jedoch
sowohl intrazelluläre
als auch extrazelluläre
Matrixbestandteile, die von dem Gewebe abstammen, bei.
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Behandelte allogene oder xenogene
Matrizes haben zur Erzeugung von Vorrichtungen zur Ausbildung von
neuen Knochen oder Gelenkknorpeln in einem Säugetier besondere Nützlichkeit.
Eine osteogenetische Vorrichtung kann aus einem allogenen Knochen
zur Steigerung einer Allotransplantat-Reparatur formuliert werden.
Devitalisiertes allogenes oder xenogenes Trägermaterial kann ebenfalls
mit osteogenetischem Protein kombiniert werden, um eine feste, resorbierbare
Matrix bereitzustellen, die einen strukturellen Träger für große Knochendefekte
bereitstellt. In ähnlicher
Weise kann eine allogene Gelenkknorpelvorrichtung aus devitalisiertem
Knorpelgewebe oder einem anderen inerten, nicht mineralisierten
Matrixmaterial und osteogenetischem Protein gebildet werden und
die Vorrichtung kann auf die subchondrale Knochenoberfläche als
eine Schicht aufgelegt werden. Alternativ kann eine formulierte
Vorrichtung pulverisiert oder in anderer Weise mechanisch abgerieben
werden, um Teilchen zu erzeugen, die zu einer Paste oder Gel zur
Aufbringung auf die Knochenoberfläche wie hierin beschrieben
formuliert werden.
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C. Knochenabgeleitete Matrizes
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Das nachfolgende stellt gegenwärtig bevorzugte
Methodologien zur Erzeugung geeigneter Matrizes aus mineralisiertem
Gewebe, insbesondere allogenem oder xenogenem Knochengewebe, bereit.
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C.1 Demineralisierte Knochenmatrix
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Demineralisierte Knochenmatrix, vorzugsweise
Rinderknochenmatrix, wird durch früher veröffentlichte Verfahren (Sampath
et al. (1983) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80: 6.591-6.595) hergestellt.
Rinderschlüsselbeinknochen
werden aus einem ortsansässigen
Schlachthaus bezogen und frisch verwendet. Von den Knochen werden
Muskel und Fett abgezogen. Die Knochenhaut wird gereinigt, die Knochen
werden durch Druck mit kaltem Wasser entmarkt, in kaltem absolutem
Ethanol eingetaucht und bei –20°C aufbewahrt.
Sie werden darauf getrocknet und durch Zerstoßen fragmentiert und in einer
großen
Mühle pulverisiert.
Es wird Vorsicht getragen, eine Erhitzung zu vermeiden, indem flüssiger Stickstoff
verwendet wird. Der pulverisierte Knochen wird zu einer Partikelgröße im Bereich
von 70-850 μm,
vorzugsweise 150-420 μm
vermahlen und wird durch zwei Waschungen von ungefähr zweistündiger Dauer
und drei Volumina Chloroform : Methanol (3 : 1) entfettet. Der teilchenförmige Knochen
wird dann mit einem Volumen absolutem Ethanol gewaschen und über einem
Volumen wasserfreiem Äther
getrocknet, wodurch entfettetes Knochenpulver erzielt wird.
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Das entfettete Knochenpulver wird
dann durch aufeinander folgende Behandlungen mit 10 Volumina 0,5N
HCl bei 4°C
für 40
Minuten demineralisiert. Zuletzt wird das demineralisierte Knochenpulver
durch Waschen mit einem großen
Volumen Wasser neutralisiert.
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C.2 Guanidinextraktion
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Demineralisierte Knochenmatrix, die
so hergestellt wird, wird mit 5 Volumina 4M Guanidin-HCl, 50 mM Tris-HCl,
pH 7,0 für
16 Stunden bei 4°C
extrahiert. Die Suspension wird filtriert. Das unlösliche Material
wird gesammelt und zur Herstellung der Matrix verwendet. Das sich
ergebende Material ist überwiegend
von kollagenöser
Natur und es fehlt ihm eine osteogenetische oder chondrogenetische
Aktivität.
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C.3 Matrixbehandlungen
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Der Hauptbestandteil aller Knochenmatrizes
ist Typ I Kollagen. Zusätzlich
zu Kollagen schließt
demineralisierter Knochen, der wie oben offenbart extrahiert wurde,
nicht kollagenöse
Proteine ein, die 5% von dessen Masse ausmachen können. In
einer xenogenen Matrix können
diese nicht kollagenösen
Bestandteile selbst als potente bzw. wirkungsvolle Antigene vorliegen
und können
immunogene und/oder inhibitorische Bestandteile darstellen. Diese
Bestandteile können
ebenfalls eine Osteogenese in allogenen Implantaten durch Stören der
Entwicklungskaskade der Knochendifferenziation hemmen. Es wurde
entdeckt, dass eine Behandlung der Matrixteilchen mit einem Kollagenfibrillen-modifizierenden
Mittel potentiell unerwünschte
Bestandteile aus der Matrix extrahiert und die Oberflächenstruktur
des Matrixmaterials verändert.
Nützliche
Mittel schließen Säuren, organische
Lösungsmittel
oder erhitzte wässrige
Medien ein. Verschiedene Behandlungen sind nachstehend beschrieben.
Eine ausführliche
physikalische Analyse der Wirkung, die diese Fibrillen modifizierenden Mittel
auf demineralisierte, Guanidin-extrahierte Knochenkollagenteilchen
aufweisen, ist in der gleichzeitig anhängigen U.S.-Patentanmeldung
Seriennr. 483 913, eingereicht am 22. Februar 1990 offenbart.
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Nach Kontakt mit dem Fibrillen-modifizierenden
Mittel wird die behandelte Matrix gewaschen, um alle extrahierten
Bestandteile zu entfernen. Kurz gesagt wird die Matrix in TBS (Tris-gepufferter
Salzlösung)
1 g/200 ml suspendiert und bei 4°C
für 2 Stunden
gerührt;
oder in 6M Urea, 50 mM Tris-HCl, 500 mM NaCl, pH 7,0 (UTBS) gerührt bei
Raumtemperatur (RT) für
30 Minuten (ausreichende Zeit, um den pH zu neutralisieren). Das
Material wird durch Zentrifugation geerntet, erneut unter den vorher
erwähnten
Bedingungen gewaschen und durch Zentrifugation erneut geerntet.
Das sich ergebende Material wird mit Wasser gewaschen und dann lyophilisiert.
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C.3.1 Säurebehandlungen
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C.3.la Trifluoressigsäure
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Trifluoressigsäure (Trifluoroacetic acid =
TFA) ist eine starke nicht oxidierende Säure, die als Quellmittel für Proteine
bekannt ist und die Kollagenfibrillen modifiziert. Rinderknochenreste,
die wie oben beschrieben hergestellt wurden werden gesiebt und Teilchen
der geeigneten Größe werden
gesammelt. Diese Teilchen werden mit verschiedenen Prozentsätzen (1,0%
bis 100%) Trifluoressigsäure
und Wasser (V/V) bei 0°C
oder Raumtemperatur für
1-2 Stunden unter konstantem Rühren
extrahiert. Die behandelte Matrix wird filtriert, lyophilisiert
oder mit Wasser/Salz gewaschen und dann lyophilisiert.
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C.3.1b Flusssäure
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Wie Trifluoressigsäure ist
Flusssäure
(HF) eine starke Säure
und ein Quellmittel und ist ebenfalls dazu in der Lage, die intrapartikuläre Oberflächenstruktur
zu verändern.
Flusssäure
ist ebenfalls ein bekanntes Entglykosylierungsmittel. Als solches
kann Flusssäure
zur Erhöhung
der osteogenetischen Aktivität
dieser Matrizes durch Entfernen des antigenen Kohlenhydrat gehaltes
vieler Glykoproteine dienen, die noch mit der Matrix nach Guanidinextraktion
verbunden sind.
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Rinderknochenrest wurde wie oben
beschrieben hergestellt und gesiebt und die Teilchen geeigneter Größe werden
gesammelt. Die Probe wird im Vakuum über P2O5 getrocknet, in ein Reaktionsgefäß übertragen und
gegenüber
wasserfreier Flusssäure
(10–20
ml/g Matrix) durch Destillation auf die Probe bei –70°C exponiert.
Man lässt
das Gefäß auf 0 °C erwärmen und
dann wird das Reaktionsgemisch bei dieser Temperatur 120 Minuten
lang gerührt.
Nach Abdampfen der Flusssäure
im Vakuum wird der Rückstand
sorgfältig über KOH-Pellets
in Vacuo getrocknet, um jede verbleibende Spur von Säure zu entfernen.
Das Ausmaß der
Entglykosylierung kann aus einer Kohlenhydratanalyse von Matrixproben
bestimmt werden, die vor und nach der Behandlung mit Flusssäure entnommen
werden, nachdem die Proben in geeigneter Weise gewaschen wurden,
um nicht kovalent gebundene Kohlenhydrate zu entfernen. SDS-extrahiertes
Protein aus HF-behandeltem Material ist wie durch Con A blotting
bestimmt bezüglich
Kohlenhydraten negativ. Darauf wird die entglykosylierte Knochenmatrix
zweimal in TBS (Tris buffered sahne = Tris-gepufferte Salzlösung) oder
UTBS gewaschen, dann mit Wasser gewaschen und darauf lyophilisiert.
Andere Säurebehandlungen
werden jedoch zusätzlich
zu HF und TFA anvisiert.
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C.3.2 Lösungsmittelbehandlung
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C.3.2a. Dichlormethan
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Dichlormethan (DCM) ist ein organisches
Lösungsmittel,
das zum Denaturieren von Proteinen ohne Beeinträchtigung ihrer Primärstruktur
in der Lage ist. Dieses Quellmittel ist ein übliches Mittel in der automatisierten
Peptidsynthese und wird in Waschschritten zur Entfernung der Bestandteile
verwendet. Rinderknochenrest, hergestellt wie oben beschrieben,
wird gesiebt und die Teilchen der geeigneten Größe werden in 100% DCM oder
vorzugsweise 99,9% DCM/0,1% TFA inkubiert. Die Matrix wird mit dem
Quellmittel für
eine oder zwei Stunden bei 0°C
oder bei Raumtemperatur inkubiert. Alternativ wird die Matrix mit
dem Mittel zumindest drei Mal mit kürzeren Waschungen (20 Minuten
jeweils) ohne Inkubation behandelt.
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C.3.2b. Acetonitril
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Acetonitril (ACN) ist ein organisches
Lösungsmittel,
das zum Denaturieren von Proteinen ohne Beeinträchtigung ihrer Primärstruktur
in der Lage ist. Es ist ein übliches
Reagens, das in der Hochleistungsflüssigchromatographie verwendet
wird und wird zum Eluieren von Proteinen aus Siliziumdioxid-basierten
Säulen durch
Stören
hydrophober Wechselwirkungen verwendet. Rinderknochenrestteilchen
der geeigneten Größe, hergestellt
wie oben beschrieben, werden mit 100% ACN (1,0 g/30 ml) oder vorzugsweise
99,9% ACN/0,1% TFA bei Raumtemperatur 1-2 Stunden unter konstantem
Rühren
behandelt. Die behandelte Matrix wird dann mit Wasser, einem Urea-Puffer
oder 4M NaCl gewaschen und darauf lyophilisiert. Alternativ kann
die ACN oder ACN/TFA-behandelte Matrix ohne Waschen lyophilisiert
werden.
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C.3.2c. Isopropanol
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Isopropanol ist ebenfalls ein organisches
Lösungsmittel,
das zum Denaturieren von Proteinen in der Lage ist, ohne deren Primärstruktur
zu beeinträchtigen.
Es ist ein übliches
Reagenz, das zum Eluieren von Proteinen aus Silica bzw. Siliziumdioxid
HPLC-Säulen
verwendet wird. Rinderknochenrestteilchen der geeigneten Größe, die
wie oben beschrieben hergestellt werden, werden mit 100% Isopropanol
(1,0 g/30 ml) oder vorzugsweise in Gegenwart von 0,1 TFA bei Raumtemperatur
für 1-2
Stunden unter konstantem Rühren
behandelt. Die Matrix wird dann mit Wasser, Urea-Puffer oder 4 M
NaCl gewaschen, bevor sie lyophilisiert wird.
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C.3.2d. Chloroform
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Chloroform kann ebenfalls zur Erhöhung der
Oberflächenfläche von
Knochenmatrix wie die oben dargelegten Reagenzien verwendet werden,
entweder alleine oder angesäuert.
Die Behandlung wie oben dargelegt ist dazu wirksam, sicherzustellen,
dass das Material vor der Implantation frei von Pathogenen ist.
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C.3.3 Hitzebehandlung
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Das gegenwärtig am meisten bevorzugte
Mittel ist erhitztes wässriges
Fibrillenmodifizierendes Medium wie beispielsweise Wasser, um die
Oberfläche
der Matrixteilchen fläche
und deren Porosität
zu erhöhen. Das
gegenwärtig
am meisten bevorzugte wässrige
Medium ist ein saures wässriges
Medium mit einem pH von weniger als ungefähr 4,5, beispielsweise im Bereich
von ungefähr
pH 2 bis pH 4, der dabei helfen kann, das Kollagen vor dem Erhitzen „aufzuquellen".
0,1% Essigsäure,
die einen pH von 3 hat, wird gegenwärtig am meisten bevorzugt.
0,1 M Essigsäure
kann ebenfalls verwendet werden.
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Verschiedene Mengen an entfettetem
demineralisiertem Guanidin-extrahierten Knochenkollagen werden im
wässrigen
Medium (1 g Matrix/30 ml wässriges
Medium) unter konstantem Rühren
in einem Wassermantelglaskolben erhitzt und bei einer vorgegebenen
Temperatur für
eine vorherbestimmte Zeitspanne gehalten. Bevorzugte Behandlungszeiten
sind ungefähr
eine Stunde, obwohl die Expositionszeiten von zwischen ungefähr 0,5 bis
zwei Stunden akzeptabel erscheinen. Die verwendete Temperatur wird
bei einer Temperatur im Bereich von ungefähr 37°C bis 65°C konstant gehalten. Die gegenwärtig bevorzugte
Hitzebehandlungstemperatur liegt innerhalb des Bereichs von ungefähr 45°C bis 65°C.
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Nach der Hitzebehandlung wird die
Matrix filtriert, gewaschen, lyophilisiert und zum Implantieren
verwendet. Wenn ein saures wässriges
Medium verwendet wird, wird die Matrix ebenfalls vor dem Waschen
und der Lyophilisation neutralisiert. Ein gegenwärtig bevorzugter Neutralisierungspuffer
ist ein 200 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,0. Um die Matrix zu neutralisieren
wird die Matrix vorzugsweise zuerst abkühlen gelassen, das saure wässrige Medium
(beispielsweise 0,1% Essigsäure)
wird dann entfernt und durch den Neutralisierungspuffer entfernt
und die Matrix für
ungefähr
30 Minuten geschüttelt.
Der Neutralisierungspuffer kann dann entfernt und die Matrix gewaschen
und lyophilisiert werden.
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Die Matrix kann ebenfalls behandelt
werden, so dass kontaminierende Schwermetalle entfernt werden, wie
beispielsweise durch Exponieren der Matrix gegenüber einem Metallionenchelator
bzw. Komplexbildner. Beispielsweise kann die Matrix im Anschluss
an eine Wärmebehandlung
mit 0,1% Essigsäure
in einem Neutralisierungspuffer, der Natriumethylendiamintetraessigsäure (EDTA)
enthält,
beispielsweise 200 mM Natriumphosphat, 5 mM EDTA, pH 7,0 neutralisiert
werden. 5 mM EDTA stellt einen ungefähr 100-fachen molaren Überschuss
an Komplexbildner gegenüber übrigen Schwermetallen
bereit, die in den meisten der bis jetzt getesteten kontaminierten
Matrizes vorlagen. Eine anschließende Waschung der Matrix im Anschluss
an eine Neutralisierung scheint den Großteil des EDTA zu entfernen.
Eine EDTA-Behandlung
der Matrixteilchen reduziert die restlichen Schwermetallgehalte
aller Metalle die getestet wurden (Sb, As, Be, Cd, Cr, Cu, Co, Pb,
Hg, Ni, Se, Ag, Zn, Ti) auf weniger als ungefähr 1 ppm. Bioassays mit den
EDTA-behandelten Matrizes zeigen an, dass eine Behandlung mit den
Metallionenkomplexbildnern die knocheninduzierende Aktivität nicht
hemmt.
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Die Kollagenmatrixmaterialien nehmen
vorzugsweise die Form eines feinen Pulvers, das unlöslich in Wasser
ist, ein, das nicht adhärente,
bzw. zusammenhängende
Teilchen umfasst. Es kann einfach durch Packen in das Volumen verwendet
werden, indem ein neues Knochenwachstum oder eine verzögerte Freisetzung
erwünscht
ist, am Ort durch umgebendes Gewebe gehalten. Alternativ kann das
Pulver eingekapselt werden, beispielsweise in eine Gelatineoder
Polymilchsäurebeschichtung,
die vom Körper
leicht absorbiert wird. Das Pulver kann zu einem Volumen vorgegebener
Dimensionen ausgeformt und in dieser Form durch Anhaften der Teilchen
unter Verwendung von beispielsweise löslichen Spezies biokompatiblen
Kollagens gehalten werden. Das Material kann ebenfalls in Blatt-,
Stab-,Perlen- oder anderen makroskopischen Formen hergestellt werden.
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D. Synthetische Matrizes
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Als eine Alternative aus einer Matrix
aus natürlicher
Quelle oder als Ergänzung,
die in Kombination mit einer Matrix aus natürlicher Quelle verwendet werden
kann, kann eine geeignete Matrix ebenfalls de novo formuliert werden,
unter Verwendung einer oder mehrerer Materialien, die zur Erzeugung
einer dreidimensionalen Gerüststruktur
dienen, die zur Einnahme der Dimensionen des erwünschten Ersatzgewebes geformt
oder gegossen werden können.
Vorzugsweise umfasst die Matrix ebenfalls Reste, die aus demselben
Gewebstyp wie das zu induzierende Gewebe gewonnen sind und/oder
Charakteristiken hiervon haben oder spezifisch hierfür sind.
In gewissen Umständen
wie bei der Bildung von Gelenkknorpel auf einer subchondralen Knochenoberfläche, kann
osteogenetisches Protein in Kombination mit einer Matrix, die eine
dreidimensionale Gerüststruktur
definiert, die ausreicht, um die Anlagerung von infiltrierenden
Zellen zu ermöglichen
und die aus nicht mineralisiertem Material besteht, ausreichend
sein. Irgendeines oder eine Kombination von Materialien kann in
vorteilhafter Weise verwendet werden, einschließlich, ohne Beschränkung, Kollagen;
Homopolymere oder Co polymere der Glykolsäure, Milchsäure und Buttersäure, einschließlich Derivaten
hiervon; und Keramiken, wie beispielsweise Hydroxyapatit, Kalziumphosphat
und andere Kalziumphosphate und Kombinationen hiervon.
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Der gewebsspezifische Bestandteil
einer Synthesematrix kann in einfacher Weise durch Entvitalisieren
bzw. Devitalisieren eines allogenen oder xenogenen Gewebes wie oben
beschrieben gewonnen und dann pulverisiert oder in anderer Weise
mechanisch zerbrochen werden, so dass die unlösliche Matrix zurückbleibt. Dieses
teilchenförmige
Material kann dann mit einer oder mehreren strukturellen Materialien
kombiniert werden, einschließlich
solchen, die hierin beschrieben sind. Alternativ können die
gewebsspezifischen Bestandteile weiter aus der behandelten Matrix
aus der Verwendung von Standardextraktionsverfahren aufgereinigt werden,
die in der Technik wohl charakterisiert sind und unter Verwendung
von Standardanalyseverfahren kann das extrahierte Material in jedem
Reinigungsschritt bezüglich
seiner Gewebsspezifität-Fähigkeit
getestet werden. Für
beispielhafte Gewebsextraktionsvorschriften siehe beispielsweise
Sampath et al. (1987) Proc. Natl. Acad. Sci 78: 7.599-7.603 und
US 4 968 590 , deren Offenbarungen
hierin durch Bezugnahme mit aufgenommen sind.
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Eine synthetische Matrix kann erwünscht sein,
wo beispielsweise ein Ersatz von Gelenkknorpel in einem existierenden
Gelenk erwünscht
ist, um beispielsweise einen Abriss- oder beschränkten oberflächlichen Defekt
im Gewebe zu korrigieren oder die Höhe der Gelenkknorpeloberfläche, die
aufgrund von Alter, Krankheit oder Trauma verschleißt, zu erhöhen. Solches „Wiederbeflächen" der
Gelenkknorpelschicht kann unter Verwendung der Verfahren und Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung durch, in einer Ausführungsform, Behandeln eines
Blattes aus einem allogenen oder xenogenen Gelenkknorpelgewebe wie
hierin beschrieben, Beschichten der sich ergebenden Matrix mit osteogenetischem
Protein, Aufrollen der formulierten Matrix, so dass sie in das Gelenk
unter Verwendung orthoskopischer standardchirurgischer Techniken
eingebracht werden kann und wenn sie einmal an der Stelle bereitgestellt
ist, durch Entrollen der Vorrichtung als Schicht auf der Gelenkknochenoberfläche, erreicht
werden.
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In einer anderen Ausführungsform
wird die Vorrichtung als Paste oder injizierbare gelartige Substanz formuliert,
die auf der Gelenkknochenoberfläche
in einem Gelenk unter Verwen dung von orthoskopischen Standardchirurgietechniken
injiziert werden kann. In dieser Ausführungsform kann die Formulierung
eine pulverisierte oder in anderer Weise mechanisch abgebaute Vorrichtung
umfassen, die sowohl Matrix als auch osteogenetisches Protein umfasst
und zusätzlich
ein oder mehrere Bestandteile, die an die Teilchen in einer pastenartigen
oder gelartigen Substanz binden. Bindungsmaterialien, die in der
Technik wohl charakterisiert sind schließen beispielsweise Carboxymethylcellulose,
Glycerol, Polyethylenglykol und dergleichen ein. Alternativ kann
die Vorrichtung osteogenetisches Protein, dispergiert in einer synthetischen
Matrix umfassen, die die erwünschte
physikalische Eigenschaft bereitstellt.
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Als Beispiel ist eine synthetische
Matrix mit einer Gewebsspezifität
für Knorpel
und Knochen in der WO91/18558 (veröffentlicht am 21. Dezember
1991) beschrieben. Kurz gesagt umfasst die Matrix ein poröses vernetztes
Strukturpolymer aus biokompatiblen, biodegradierbarem Kollagen und
geeigneten gewebsspezifischen Glycosaminoglycanen als gewebsspezifische
Zellanhaftungsfaktoren. Kollagen, das aus mehreren Quellen abstammt,
kann verwendet werden, einschließlich unlösliches Kollagen, säurelösliches
Kollagen, Kollagen, das in neutralen oder basischen wässrigen
Lösungen
löslich
ist, ebenso wie solche Kollagene, die kommerziell erhältlich sind.
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Glycosaminoglycane (GAGS) oder Mucopolysaccharide
sind Hexosamin-enthaltende Polysaccharide tierischen Ursprungs,
die eine gewebsspezifische Verteilung aufweisen und deswegen zur
Unterstützung
der Bestimmung der Gewebsspezifität der morphogenstimulierten
differenzierenden Zellen verwendet werden können. Eine Reaktion mit den
GAGS stellt ebenfalls ein Kollagen mit weiteren wertvollen Eigenschaften
bereit, das heißt
das Unvermögen,
eine Immunreaktion (Fremdkörperreaktion)
aus einem Tierwirt hervorzurufen.
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Chemisch werden GAGS aus Resten von
Hexaminen gewonnen, die glykosidisch gebunden sind und in einer
mehr oder weniger geordneten Weise mit entweder Hexouronsäure oder
Hexosekomponenten alternieren (siehe beispielsweise Dodgson et al.
In „Carbohydrate
Metabolism and its Disorders", Dickens et al., Herausgeber, Band
1, Academic Press (1968)). Brauchbare GAGS schließen Hyaluronsäure, Heparin,
Heparinsulfat, Chondoitin 6-Sulfat, Chondroitin 4-Sulfat, Dermatansulfat
und Keratinsulfat ein. Andere GAGs können ebenfalls zur Bildung
der hierin beschriebenen Matrix verwendet werden und der Fachmann
auf dem Gebiet wird geeignete GAGS entweder kennen oder dazu in
der Lage sein sie zu ermitteln, ohne mehr als Routineexperimente
zu verwenden. Für
eine ausführlichere
Beschreibung von Mucopolysacchariden, siehe Aspinall, „Polysaccharides",
Pergamon Press, Oxford (1970).
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Kollagen kann mit einem GAG in wässrigen
sauren Lösungen
umgesetzt werden, vorzugsweise in verdünnten Essigsäurelösungen.
Durch Zusatz von GAG tropfenweise in die wässrige Kollagendispersion ergeben
sich Copräzipitate
von verwickelten Kollagenfibrillen, die mit GAG beschichtet sind.
Diese verwickelte Masse von Fasern kann dann zur Bildung einer homogenen
Dispersion feiner Fasern homogenisiert und dann filtriert und getrocknet
werden.
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Eine Unlöslichkeit der Kollagen-GAG-Produkte
kann bis zu einem erwünschten
Grad durch kovalentes Verbinden dieser Materialien erzeugt werden,
die ebenfalls dazu dienen, die Beständigkeit gegenüber einer Resorption
dieser Materialien zu erhöhen.
Im Allgemeinen ist jedes vernetzende Verfahren zur Vernetzung von Kollagen
ebenfalls zur Vernetzung dieser zusammengesetzten Materialien geeignet,
obwohl ein Vernetzen durch ein dehydrothermisches Verfahren bevorzugt
wird.
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Wenn sie trocken sind, weisen die
vernetzten Teilchen eine im Wesentlichen kugelförmige Form mit Durchmessern
von ungefähr
500 μm auf.
Eine Rasterelektronenmikroskopie zeigt Poren von ungefähr 20 μm auf der
Oberfläche
und 40 μm
auf der Innenfläche.
Das Innere ist sowohl aus faserartigen als auch blattartigen Strukturen
aufgebaut, und ergibt damit Oberflächen zur Zellanlagerung. Die
Leerräume
verbinden sich, wodurch ein Zugang zu den Zellen durch das Innere
des Teilchens bereitgestellt wird. Das Material scheint grob 99,5%
Leervolumen aufzuweisen, was das Material bezüglich der potentiellen Zellmasse,
die pro Gramm Mikroträger
gezüchtet
werden kann, sehr effizient macht.
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Eine andere nützliche synthetische Matrix
ist eine, die aus biokompatiblem, in vivo biodegradierbarem synthetischem
Polymer formuliert wird, wie beispielsweise solche, die aus Glykolsäure, Milchsäure und/oder Buttersäure hergestellt
werden, einschließlich
Copolymeren und Derivaten hiervon. Diese Polymere sind in der Technik
wohl beschrieben und sind kommerziell erhältlich. Beispielsweise sind
50 : 50 Gemische von poly D, L Lactid: Glycolid kommerziell von
Boehringer Ingelheim erhältlich
(beispielsweise RG503, RG506, RG502H und RG503H) und von Birmingham
Polymers (beispielsweise Lactel). Zusätzlich können Polymere, die 80% Polylactid/20%
Glycosid oder poly 3-Hydroxybuttersäure enthalten, von PolySciences
Inc. bezogen werden. Die Polymerzusammensetzungen werden im Allgemeinen
in teilchenförmiger
Form bezogen und die osteogenetischen Vorrichtungen werden vorzugsweise
unter wässrigen
Bedingungen in Kombination mit einem organischen Lösungsmittel
hergestellt (beispielsweise in einer Ethanol-Trifluoressigsäurelösung, EtOH/TFA).
Zusätzlich
kann man die Morphologie der teilchenförmigen Polymerzusammensetzungen
verändern,
um beispielsweise die Porosität
zu erhöhen,
unter Verwendung mehrerer spezieller Lösungsmittelbehandlungen, die in
der Technik bekannt sind.
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III. Herstellung der osteogenetischen
Vorrichtung
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Proteine aus natürlicher Quelle oder die rekombinanten
Proteine, wie oben dargelegt, ebenso wie andere Konstrukte, können kombiniert
und in einer geeigneten Matrixzubereitung unter Verwendung irgendeines der
hierin und/oder in der
US 5 266
683 offenbarten Verfahren kombiniert und dispergiert werden,
deren Offenbarung durch Bezugnahme hierin mit aufgenommen ist.
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Typischerweise wird das osteogenetische
Protein in einem geeigneten Lösungsmittel
gelöst
und mit der Matrix vereinigt. Die Bestandteile lässt man sich verbinden. Typischerweise
wird das kombinierte Material dann lyophilisiert mit dem Ergebnis,
dass das osteogenetische Protein an die Oberflächen der Matrix abgelagert
oder an die Oberflächen
adsorbiert wird. Nützliche
Solubilisierungslösungsmittel
schließen
ohne Einschränkung
eine Ethanol/Trifluoressigsäurelösung (beispielsweise
47,5% EtOH/0,01% TFA); eine Acetonitril/TFA-Lösung; Ethanol; Ethanol in Wasser;
oder wässrige
Puffer ein. Zubereitungen in einem sauren Puffer können die
Adsorption von OP-1 auf die Matrixoberfläche erleichtern. Für die Vorrichtung
der Erfindung ist eine nützliche
Zubereitungsvorschrift eine Inkubation der Matrix und des osteogenetischen
Proteins in einer Ethanol/TFA-Lösung
(beispielsweise 30-50% EtOH/0,01-0,1% TFA) für 24 Stunden, gefolgt von Lyophilisation.
Dieses Verfahren ist ausreichend, um 70-90% des Proteins an die
Matrixoberfläche
zu adsorbieren oder zu präzipitieren.
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Die Menge des osteogenetischen Proteins
hängt von
der Größe der zu
verwendenden Vorrichtung und von der spezifischen Aktivität des osteogenetischen
Proteins ab. Größere Mengen
können
für größere Implantate
verwendet werden. Klinische Zubereitungen für große Knochendefekte umfassen
gegenwärtig
ungefähr 2,5
mg osteogenetisches Protein pro Gramm Kollagenmatrix.
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1. Ethanol-Trifluoressigsäure-Lyophilisation
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In diesem Verfahren wird das osteogenetische
Protein in einer Ethanol-Trifluoressigsäurelösung (47,5%
EtOH/0,01% TFA) solubilisiert und dem Trägermaterial zugesetzt. Die
Aufschlämmung
wird gemischt und dann lyophilisiert. Dieses Verfahren wird gegenwärtig bevorzugt.
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2. Acetonitril-Trifluoressigsäure-Lyophilisation
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Dies ist eine Variation des obigen
Verfahrens unter Verwendung einer Acetonitril-Trifluoressigsäure (ACN/TFA) Lösung, um
das osteogenetische Protein zu solubilisieren, das dann dem Trägermaterial
zugesetzt wird. Die Proben werden kräftig viele Male vorgetext und
dann lyophilisiert.
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3. Ethanolpräzipitation
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Die Matrix wird osteogenetischem
Protein zugesetzt, das in Guanidin-HCl gelöst wird. Die Proben werden
gevortext, bei einer niedrigen Temperatur (beispielsweise 4°C) inkubiert
und erneut gevortext. Kalter absoluter Ethanol (5 Volumina) wird
dem Gemisch zugesetzt, das dann gerührt und inkubiert wird, vorzugsweise für 30 Minuten
bei –20°C. Nach Zentrifugation
(Mikrofuge, hohe Geschwindigkeit) wird der Überstand verworfen. Die rekonstituierte
Matrix wird zwei Mal mit kaltem konzentriertem Ethanol in Wasser
(85% EtOH) gewaschen und darauf lyophilisiert.
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4. Urea-Lyophilisierung
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Für
solche osteogenetischen Proteine, die in Ureapuffer hergestellt
werden, wird das Protein mit dem Matrixmaterial gemischt, viele
Male gevortext und dann lyophilisiert. Das lyophilisierte Material
kann dann für Implantate „wie es
ist" verwendet werden.
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5. Puffer-Lyophilisierung
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Osteogenetische Proteinzubereitungen
in einem physiologischen Puffer können ebenfalls mit der Matrix
gevortext und lyophilisiert werden, um osteogenetisch aktive Zubereitungen
zu produzieren.
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Darüber hinaus können die
hierin beschriebenen Verfahren dazu verwendet werden, andere aktive therapeutische
Arzneistoffe, Hormone und verschiedene bioaktive Spezies an die
Matrix für
die Zwecke einer verzögerten
Freisetzung zu adsorbieren. Beispielsweise können zusätzlich zu den osteogenetischen
Proteinen verschiedene Wachstumsfaktoren, Hormone, Enzyme, therapeutische
Zusammensetzungen, Antibiotika oder andere bioaktive Mittel an ein
Substrat adsorbiert oder mit diesem imprägniert und über die Zeit hinweg freigesetzt
werden, wenn sie implantiert sind und die Matrix langsam absorbiert
wird. Somit können
verschiedene bekannte Wachstumsfaktoren wie beispielsweise EGF;
PDGF, IGF, FGF, TGF-α und
TGF-ß in
vivo freigesetzt werden. Die Matrix kann ebenfalls dazu verwendet
werden, chemotherapeutische Mittel, Insulin, Enzyme, Enzyminhibitoren
oder Chemotaktische-Chemoattraktant-Faktoren freizusetzen.
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IV. Sterilisation
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Im Anschluss an die Formulierung
werden die sich ergebenden osteogenetischen Vorrichtungen durch Exposition
gegenüber
ionisierender Strahlung sterilisiert, beispielsweise durch Exposition
gegenüber
einem Elektronenstrahl oder gegenüber Gammabestrahlung. Weil
Sauerstoffionen mit hoher Energie und Sauerstoffradikale aus Sauerstoffatomen,
die mit der Vor richtung verbunden sind, erzeugt werden können, wird
restliche Luft aus der Vorrichtung vor der Bestrahlung entfernt.
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Jede Verpackungsform kann verwendet
werden, um die osteogenetische Vorrichtung der Erfindung in sich
zu tragen, vorausgesetzt, dass die Verpackung mit dem Sterilisationsverfahren
und der Aufrechterhaltung der Sterilität unter Lagerbedingungen kompatibel
ist. Verschlossene Vials werden vorzugsweise zur Verpackung der
erfindungsgemäßen Vorrichtungen
verwendet.
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Die Sterilisation wird routinemäßig durchgeführt, nachdem
die Vorrichtung in einem Vial versiegelt wurde. Im gegenwärtigen Ansatz
wird die Luft aus dem Vial mittels eines Vakuums vor dem Versiegeln
evakuiert. Als zusätzliche
Vorsichtsmaßnahme
jedoch kann das evakuierte Vial mit einem Inertgas befällt werden,
beispielsweise mit Helium, Neon, Argon oder Stickstoff, bevor es
versiegelt wird. Alternativ kann das Vial einfach mit einem Inertgas
durchspült
werden, bevor es versiegelt wird.
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Die versiegelten Vorrichtungen werden
anschließend
durch Exposition gegenüber
beispielsweise einem Elektronenstrahl oder Gammabestrahlung terminal
sterilisiert. Die Vorrichtungen können während der Herstellung sterilisiert
werden, das heißt
als ein integraler Inline-Schritt im Herstellungsverfahren oder
alternativ können
die Vorrichtungen, wenn sie einmal hergestellt sind, an kommerzielle
Sterilisationsdienste versandt werden, beispielsweise zu Isomedix
(Northboro, MA) oder RTI-Process Technology (Rockaway, NJ) zur Bestrahlung.
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Die Vorrichtungen der Erfindung werden
typischerweise mit einer Dosis bestrahlt die ausreicht, um ein Sterilitätssicherheitsniveau
von ungefähr
10–6 bereitzustellen,
wie es von der Federal Drug Administration zur Sterilisierung biomechanischer
Vorrichtungen angefordert wird. Die tatsächlichen Dosierungen, die zum
Sterilisieren einer speziellen Vorrichtung notwendig sind, können in
einfacher Weise durch Konsultieren des Referenztextes „Association
for the Advancement of Medical Instrumentation Guidelines", veröffentlicht
1992, bestimmt werden. Die Guidelines werden hierin zur Bestimmung
der Strahlungsdosis bereitgestellt die notwendig ist, um ein vorgegebenes
Sterilitätssicherheitsniveau
für eine
spezielle biologische Belastung der Vorrichtung zu erreichen. Die
Dosierungen der sterilisieren Vorrichtungen der Erfindung liegen
vorzugsweise im Bereich von ungefähr 0,5 bis ungefähr 4,0 Megarad
und am meisten bevorzugt innerhalb des Bereichs von ungefähr 2,0 bis
ungefähr
3,5 Megarad.
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Beispiele
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Die Mittel zur Herstellung und Verwendung
der osteogenetischen Vorrichtungen der Erfindung ebenso wie andere
Materialaspekte, die die Natur und Nützlichkeit dieser Zusammensetzungen
betreffen schließen ein,
wie der beanspruchte Gegenstand herzustellen und wie er zu verwenden
ist, und wird weiter aus dem nachfolgenden verständlich werden, das die beste
gegenwärtig
ins Auge gefasste Art und Weise darstellt, die Erfindung auszuführen. Es
wird klar sein, dass die Erfindung nicht auf eine solche beispielhafte
Arbeit oder auf die speziellen Einzelheiten, die in diesen Beispielen
dargelegt sind, beschränkt
ist.
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Beispiel 1 Bioaktivität einer
terminal sterilisierten osteogenetischen Vorrichtung, die OP-1 und
Rinderkollagenträgermaterial
umfasst
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Die mineralisierte, Guanidin-extrahierte
Rindermatrix wurde mit zunehmenden Mengen OP-1 unter Verwendung
der wie hierin beschriebenen Ethanol/TFA-Vorschrift zubereitet.
Kurz gesagt wurde OP-1 in Ethanol/TFA mit Rinderkollagenträgermatrixmaterial
für 3 Stunden
inkubiert. Das Gemisch wurde als eine OP-1/Matrixaufschlämmung eingefroren
und unter Vakuum getrocknet. Nach Formulierung wurde jede Vorrichtung
in Glas-Vials übertragen
und Wasser wurde einigen der Vorrichtungen zugesetzt. Darauf wurden
die Vorrichtungen mit Helium 5 Minuten lang vor dem Versiegeln gespült bzw.
gereinigt. Die Vials wurden mit Kunststofftrennwänden verschlossen und versiegelt.
Die Proben wurden mit 2,5 Megarad Gammastrahlung unter einer der
nachfolgenden Bedingungen bestrahlt: Trocken auf Trockeneis, nass
bzw. feucht auf Trockeneis oder Trocken bei Raumtemperatur.
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Die sich ergebenden Vorrichtungen
wurden bezüglich
des knochenproduzierenden Potentials in subkutanen Ratten-Assays
evaluiert. Eine in vivo Knocheninduktion wurde wie von Sampath et
al. (siehe oben) beschrieben untersucht. Kurz gesagt wurden terminal
sterilisierte Vorrichtungen subkutan in Empfängerratten unter Ätheranästhesie
implantiert. Männliche
Long-Evans-Ratten,
im Alter von 28-32 Tagen, wurden verwendet. Ein vertikaler Einschnitt
(1 cm) wurde unter sterilen Bedingungen in der Haut über der
Thoraxregion durchgeführt
und eine Tasche durch stumpfes Präparieren hergestellt. Ungefähr 25 mg
der Testvorrichtung wurden tief in die Tasche implantiert und der
Einschnitt mit einer metallischen Hautklammer verschlossen. Der
Tag der Implantation wurde als Tag null des Experimentes bezeichnet.
Die Implantate wurden am Tag 12 entfernt. Die heterotrope Stelle
erlaubt eine Studie der Knocheninduktion ohne der möglichen
Zweideutigkeiten, die sich aus der Verwendung orthotroper Stellen
ergeben.
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Die knocheninduzierende Aktivität wurde
biochemisch mittels eines alkalischen Phosphataseassays und des
Kalziumgehalts des Tag 12-Implantats bestimmt. Die alkalische Phosphataseaktivität wurde
spektrophotometrisch nach Homogenisierung des Implantats bestimmt.
Implantate, die keine Knochenentwicklung durch Histologie zeigen
wiesen keine oder nur geringe alkalische Phosphataseaktivität unter
diesen Assaybedingungen auf. Der Assay ist zur Quantifizierung und
zur Gewinnung einer Einschätzung
der Knochenbildung rasch nachdem die Implantate aus der Ratte entfernt
werden, von Nutzen. Der Kalziumgehalt ist andererseits der Menge
an Knochen, die im Implantat gebildet wurde, proportional. Die Knochenbildung
wird deswegen durch Bestimmung des Kalziumgehalts des Implantats
am Tag 12 in Ratten bestimmt.
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Erfolgreiche Implantate sind dadurch
gekennzeichnet, dass sie ein kontrolliertes Fortschreiten durch die
Stadien der Protein-Induzierten Ersatzknochenbildung zeigen, einschließlich: (1)
vorübergehende
bzw. transiente Infiltration polymorphkerniger Leukozyten am Tag
eins; (2) Migration und Proliferation mesenchymaler Zellen an den
Tagen zwei und drei; (3) Knorpelauftreten an den Tagen fünf und sechs;
(4) Knorpelmatrixbildung am Tag sieben; (5) Knorpelcalcifizierung
am Tag acht; (6) vaskuläre
Invasion, Auftreten von Osteoblasten und Bildung von neuem Knochen
an den Tagen neun und zehn; (7) Auftreten von Osteoklasten, eine
Knochenumformung und Lösung
der implantierten Matrix an den Tagen zwölf bis achtzehn; und (8) hämatopoetische
Knochenmarksdifferenzierung in den Ossikeln am Tag einundzwanzig.
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Eine histologische Sektion und Färben wurden
durchgeführt,
um das Ausmaß der
Osteogenese in den Implantaten zu bestimmen. Die Implantate wurden
in Bouins-Lösung
fixiert, in Pa rafin eingebettet und zu 6-8 μm Schnitten zerschnitten. Das
Färben
mit Toluidinblau oder Hämatoxylin/Eosin
zeigt klar die letztendliche Entwicklung von Ersatzknochen. Tag-Zwölf-Implantate sind üblicherweise
ausreichend um zu bestimmen, ob die Implantate neu induzierten Knochen
enthalten. Die Ergebnisse der Assays sind in den Tabellen 1 bis
4 nachstehend zusammengefasst.
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Die in den Tabellen 1 bis 4 dargelegten
Daten zeigen, dass die osteogenetische Vorrichtung durch Gammastrahlung
sterilisiert werden kann, wie es durch die Beibehaltung der biologischen
Aktivität
der OP-1 enthaltenden Vorrichtungen bewiesen wird. Eine Abnahme
des osteogenetischen Potentials war in einigen Gruppen ersichtlich.
Im Allgemeinen wurde die höchste
Beibehaltung an Aktivität
in den feuchten Proben bemerkt, die auf Trockeneis bestrahlt wurden.
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Beispiel 2 Alternative Verfahren
zur Entfernung von Luft aus osteogenetischen Vorrichtungen
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Beispiel 1 zeigt, dass unter bestimmten
Umständen,
Gammastrahlen die Bioaktivität
der bestrahlten Vorrichtung reduzieren kann. Diese Ergebnisse können sich
aus einer unvollständigen
Entfernung von Luft aus den Vorrichtungen vor der Bestrahlung ergeben.
In dem Versuch, die Reduktion der Bioaktivität zu minimieren, wurden unterschiedliche
Ansätze
verwendet, um Luft aus den Vorrichtungen vor der Bestrahlung zu
entfernen.
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In einem ersten Verfahren wurden
die Vorrichtung enthaltenden Vials auf weniger als 100 μm Hg unter Verwendung
eines Lyophilisators und Halten der Vials unter diesen Bedingungen
für 5 Minuten
vor dem Versiegeln evakuiert. Beim zweiten Verfahren wurden die
Vorrichtung enthaltenden Vials auf weniger als 100 μm Hg in einem
Lyophilisator evakuiert, und die Proben für 5 Minuten unter diesen Bedingungen
gehalten und dann wurden die Vials mit Helium für 2 Minuten vor dem Versiegeln
gespült.
Die sich ergebenden Proben wurden mit 2,5 Megarad Gammastrahlung
bestrahlt und anschließend
bezüglich
ihrer biologischen Aktivität
unter Verwendung des subkutanen Ratten-Assays untersucht, wie es
in Beispiel 1 beschrieben ist. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5
zusammengefasst.
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Eine Schädigung des Trägermatrixmaterials
wurde durch Extrahieren der Matrix mit PBS bestimmt und die Extinktion
der sich ergebenden Lösung
wurde zur Bestimmung der Menge an solubilisiertem Protein gemessen.
Die ausgewählten
Extrakte wurden bezüglich
der Aminosäurezusammensetzung
untersucht, was nahe legt, dass die solubilisierten Proteine aus
Kollagen stammten und zwischen 1-2% des Ausgangsträgermatrixmaterials
repräsentierten.
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Die Ergebnisse zeigen, dass Vorrichtungen,
die nach Durchspülen
mit Helium auf Trockeneis bestrahlt wurden, die höchsten Niveaus
an Bioaktivität
beibehielten. Die Ergebnisse zeigen jedoch an, dass Vorrichtungen,
die unter Vakuum bei Raumtemperatur bestrahlt wurden, ebenfalls
signifikante Bioaktivitätsniveaus
aufwiesen.
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Beispiel 3 Reproduzierbarkeit
terminal sterilisierter Vorrichtungen
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Fünf
Gruppen von Vorrichtungen wurden unter Verwendung der Standardformulierungsvorschrift
hergestellt. Kurz gesagt wurde OP-1, solubilisiert in 47,5% Ethanol/0,01%
TFA mit Rinderkollagenträgermatrixmaterial
für 3 Stunden
inkubiert. Das Gemisch wurde als eine OP-1/Matrixaufschlämmung eingefroren und unter einem
Vakuum getrocknet. Nach Formulierung wurde jede Vorrichtung auf
Glas-Serum-Vials übertragen
und die Vials unter Vakuum versiegelt und mit 2,5-3,0 Megarad Gammastrahlung
sterilisiert. Alle Vorrichtungen wurden bei 4°C in Glasformulierungsgefäßen formuliert.
Die Ergebnisse, die das Ausmaß der
Bin dung von OP-1 an die Matrizes und die Wiedergewinnung von OP-1
aus den bestrahlten und nicht bestrahlten Vorrichtungen zeigen,
sind in Tabelle 6 dargelegt.
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Die Menge an OP-1, die nach 3 Stunden
Inkubation (vor Lyophilisierung der Vorrichtung) in Lösung verblieb
war vom Verhältnis
von OP-1 zur Trägermatrix,
die in der Formulierung verwendet wurde, abhängig. Je höher die Konzentration an OP-1,
desto kleiner die Fraktion an OP-1, die an die Matrix gebunden war.
Wenn 2,5 mg OP-1 mit einem Gramm Matrix formuliert wurden, das zur
Formulierung einer Vorrichtung für
die klinischen Versuche verwendete Verhältnis, wurden zwischen 53 und
64% des OP-1 nach 3 Stunden Inkubation an die Matrix gebunden. Die
Menge an OP-1, die an der Vorrichtung vor und nach Sterilisation
gewonnen wurde, ist von Gruppe zu Gruppe der Vorrichtung beständig, was
wiederum die Reproduzierbarkeit der Vorrichtungsproduktion zeigt.
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Die in den Beispielen 1-2 dargelegten
Daten legen nahe, dass unter bestimmten Strahlungsbedingungen die
biologische Wirksamkeit der Vorrichtung abnehmen kann. Diese Experimente
wurden ausgedehnt, um Vorrichtungen zu evaluieren, die in höheren Gewichtsverhältnissen
von OP-1 zu Kollagenmatrixträgermaterial formuliert
wurden. Die Wirkungen der Bestrahlung auf die biologische Aktivität der formulierten
Vorrichtungen wurde im subkutanen Rat ten-Assay evaluiert. Diese
Vorrichtungen wurden mit Matrix verdünnt, speziell wurde mit bestrahlter
Matrix verdünnt
und eine nicht bestrahlte Matrix wurde mit nicht bestrahlter Matrix
verdünnt,
so dass 3,12 mg OP-1 und 25 mg Matrix in die Ratten implantiert
wurden. Die Vorrichtungen wurden verdünnt, um eine Sättigung
der Assays zu vermeiden. Die Ergebnisse jedes der Assays sind in
Tabelle 7 dargelegt. Kein signifikanter Unterschied der biologischen
Aktivität
von bestrahlter zu nicht bestrahlter Vorrichtung wurde beobachtet.
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Beispiel 4 Verdünnung der
Formulierungen mit zusätzlichem
Trägermaterial
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Um weiterhin irgendwelche Veränderungen
der biologischen Aktivität
der Vorrichtung nach der Bestrahlung festzustellen wurden zusätzliche
Studien durchgeführt,
in denen bestrahlte und nicht bestrahlte Vorrichtungen mit bestrahlter
Matrix und nicht bestrahlter Matrix ver dünnt wurden, um Endformulierungskonzentrationen
von 3,1 μg
OP-1/25 mg Matrix und 1,5 OP-1/25 mg Matrix zu erzeugen.
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Proben der bestrahlten und nicht
bestrahlten Vorrichtungen wurden sowohl mit bestrahlter Matrix als auch
nicht bestrahlter Matrix verdünnt.
Die Proben wurden unter Verwendung des subkutanen Ratten-Assays ausgewertet
und die Ergebnisse sind in Tabelle 8 zusammengefasst.
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Die Daten veranschaulichen wiederum
die biologische Potenz der bestrahlten Vorrichtung.
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Ein zusätzliches Verfahren zum Messen
von Veränderungen,
die eine Bestrahlung der Vorrichtung begleiten, bestand darin, OP-1
aus einer bestrahlten Vorrichtung zu eluieren und dieses durch HPLC,
Immunblot und Zellassays zu untersuchen. Die Ergebnisse zeigen,
dass eine Bestrahlung der Vorrichtung die Menge an OP-1 um 30-50%
senkt, die eluiert und durch HPLC nachgewiesen wird. Fraktionen
aus der HPLC wurden gesammelt und durch Immunblot untersucht. Das
post-bestrahlte OP-1 eluiert in derselben Position aus dem HPLC
als die vorbestrahlte Probe, womit die Abnahme der Gewinnung nicht
auf eine Veränderung
in der Elutionsposition von bestrahltem OP-1 zurückzuführen ist. Proben von Vorrichtungen
wurden ebenfalls mit 2% SDS extrahiert und diese Extrakte wurden
durch Immunblots und in einem Zellassay untersucht. Auf Grundlage
einer Immunblotanalyse von OP-1, das aus einer Vorrichtung mit SDS
eluierte, Prä-
und Postbestrahlung, sieht das Proteinmuster auf den Immunblots
im Wesentlichen vor und nach Bestrahlung gleich aus, was demonstriert,
dass keine signifikante physikalische Veränderung des Großteils des
eluierten OP-1 nach der terminalen Sterilisation existiert.
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Das OP-1 aus zwei Gruppen von kollagenhaltigen
Vorrichtungen, Gruppennummern POO2-3M13D1 (erste Vorrichtung) und POO2-4,SMI3D4
(zweite Vorrichtung) wurden mit 2% SDS extrahier. Diese Extrakte wurden
in einem Ratten-Osteoblasten angereicherten Zellassay untersucht,
bei dem der Zusatz von OP-1 eine Zunahme der alkalischen Phosphataseaktivität (1) verursacht. In beiden
Fällen
betrug die Aktivität
der Extrakte aus der bestrahlten Vorrichtung ungefähr 70% der
Extrakte aus den nicht bestrahlten Kontrollen. Zusätzlich betrug
die Wiedergewinnung von OP-1 aus der bestrahlten Vorrichtung gegen
die nicht be strahlte Vorrichtung, wie durch HPLC untersucht, 75%
und 68% für
die Vorrichtungsgruppen Nrn. POO2-3M13D1 bzw. POO2-4,SM13D4.
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Äquivalente
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Die Erfindung kann in anderen speziellen
Formen verkörpert
werden, ohne vom Geist oder den wesentlichen Eigenschaften der Erfindung
abzuweichen. Die vorliegenden Ausführungsformen sollen deswegen in
jeder Hinsicht als veranschaulichend aufgefasst werden und sollen
den Umfang der Erfindung, der eher durch die beigefügten Ansprüche als
durch die vorhergehende Beschreibung angezeigt wird, nicht eingeschränkt werden
und alle Veränderungen,
die in den Bereich und die Bedeutung der Äquivalenz der Ansprüche fallen,
sollen hiervon mit umfasst werden.