DE69603500T2 - Multifokallinse und ihr herstellungsverfahren - Google Patents
Multifokallinse und ihr herstellungsverfahrenInfo
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Description
- Die Erfindung betrifft eine Multifokal-Konaktlinse, die in dem unteren Teil einen Leseteil und eine weitere Linse in dem oberen Teil aufweist.
- Eine solche Linse ist aus der US-Patentschrift 4,854,089 bekannt. In dem allgemeinen Stand der Technik ist es bekannt, einen Teil mit einem geringeren Krümmungsradius in der Mitte der Linse vorzusehen. Dieser Teil mit geringerem Krümmungsradius ist als ob er auf einem größeren Teil mit einem größeren Krümmungsradius angeordnet wäre. Dies ist eine rotationssymmetrische Linse, bei der kein Bedarf nach einer Stabilisierungseinrichtung besteht. Aufgrund der Tatsache, daß bei der Position des Übergangs zwischen RLese-RDistanz ein Knick vorliegt, tritt in der Richtung der optischen Achse eine beträchtliche Menge an Reflektionen auf, was bedeutet, daß die optischen Eigenschaften dieser Linse unzureichend sind.
- Aus dem Stand der Technik sind ebenfalls Konstruktionen bekannt, bei denen ein Leseteil in das Linsenmaterial eingeformt oder gegossen ist, oder auf der Vorderseite in einer Halbmondform angeordnet ist. Solche Systeme funktionieren nur, wenn sich die Linse aus der Distanz bis nahe heran voll bewegen kann. Der Leseteil bedeckt ungefähr 50% der Pupille, wenn die Linse mittig auf der Hornhaut liegt. Um ein unverzerrtes Bild zu erzielen, wird sich die Linse abwärts bewegen müssen, bis sie bei dem oder unterhalb des unteren Augenlid(s) liegt. Zum Lesen muß sich die Linse wieder heraufbewegen. Diese Systeme sind dadurch gekennzeichnet, daß die optische Achse nicht waagerecht liegt, mit dem Ergebnis, daß immer eine Abbilddiskontinuität auftritt. Dies bewirkt für den Träger ein unstetes Abbild und führt zu Beschwerden über Doppelbilder und Schattenbildung.
- In einem weiteren System (Tangentialstreifen) verbleibt die optische Achse horizontal. Sie liegt genau in der Mitte der Linse. Der Nachteil dieser Linse ist es, daß die Unterteilung zwischen Fernsicht und Nahsicht immer 50% beträgt. Die Linse ist exakt in zwei Hälften unterteilt. Dieses optische System ist dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Außenradien für den Lese- und Weitsichtteil einkurvig sind, d. h. sie sind von der Mitte bis zur Kante sphärisch. Dies erzeugt eine sehr dicke Linse. Diese Konstruktion bedeutet ebenfalls, daß an der Kante zwischen den beiden Kurven eine relativ große Höhendifferenz entsteht. Beides hat einen sehr nachteiligen Einfluß auf den Trage- und Sichtkomfort.
- Andererseits ist der Leseteil auf der Linse als eine Art Halbmond konstruiert. Das kennzeichnende Merkmal dieser Linse ist die auftretende enorme Abbilddiskontinuität. Der Grund hierfür beruht auf der Tatsache, daß die Linse prismatisch sein muß, um eine stabile Position auf dem Auge einzuhalten, einerseits, und andererseits, damit ausreichend Material verbleibt, um den Leseteil herzustellen. Diese prismatische Wirkung liegt optisch in dem Weitsichtteil vor. In dem zweiten Fall ist der Leseteil nicht mit einer prismatischen Wirkung versehen. Die optischen Mittelpunkte liegen weder auf der optischen Achse, noch können sie tangential in der Mitte verbunden werden. Es ist ein weiterer Nachteil, daß die Form des "Halbmonds" auf der Vorderseite, was der Leseteil ist, nicht einstellbar ist. Dies ist eine Resultierende. Die Abmessungen dieses Teils unterscheiden sich in dem Fall jeder Linsenstärkenkombination, mit dem Ergebnis, daß ein viel zu großer Leseteil und eine zu kleine Weitsichtzone erzeugt werden. Die Folge hiervon ist es, daß die Linse für den Benutzer zu viele Reflektionen aufweist. Die Linse erfordert eine große Vertikalbewegung, um zu funktionieren. Dies führt für den Benutzer zu einem hohen Maß an Unbequemlichkeit.
- Es ist folglich das zugrundeliegende technische Problem der vorliegenden Erfindung, eine Multifokallinse bereitzustellen, die Merkmale der Zweifachsichtigkeit aufweist, ohne daß ein Knick oder ein ähnlicher Übergang vorliegt, der beschwerliche Reflektionen in der Richtung der optischen Achse oder eine Abbilddiskontinuität bewirkt, und die derartige Merkmale aufweist, daß zum Erfüllen der Weitsicht- und Lesefunktionen keine große Bewegung auf der Hornhaut benötigt ist.
- Die oben beschriebenen Probleme können gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 vermieden werden. Der Leseteil ist dem verbleibenden Teil der Linse entnommen, d. h. anstelle dessen, daß die Linse mit einer Verdickung für den Leseteil versehen ist, ist sie mit einem dünneren Teil oder einer Ausnehmung versehen. Dies bedeutet, daß ein extrem allmählicher Übergang zwischen dem Lese- und dem Weitsichtteil bereitgestellt werden kann, mit dem Ergebnis, daß Irritation, Abbilddiskontinuität und Reflektion vermieden werden. Die Linse braucht sich nicht stärker als eine gewöhnliche Monofokallinse zu bewegen, da das Verhältnis Weitsicht/Nahsicht in dem Linsensystem optimal ausgewählt werden kann. Ein Verhältnis mit 30 bis 40% Leseteil und 60 bis 70% Weitsichtteil ist ein guter Wert. In einigen Fällen, in denen Linsen sich auf einer niedrigen Position auf dem Auge befinden, kann ein anderes Verhältnis, beispielsweise 50% Lesen und 50% Weitsicht, eine bessere Lösung ergeben. Die Größe und Lage und Form der Bereiche kann mittels der Erfindung exakt nach den Bedürfnissen des Linsenträgers maßgeschneidert werden. Es gibt keinen Übergang in der Mitte der Linse, weil die beiden Kurven an der Position des Übergangs ineinander übergehen, d. h. der Winkel, unter dem sich die beiden Kurven berühren, ist derselbe. Die Höhendifferenz an einer weiteren in der Oberfläche auftretenden Position wird sinusförmig ohne eine optisch erkennbare Wirkung verringert, oder wird derart verringert, daß optisch eine effektiv funktionierende Übergangszone erzeugt wird. Eine optisch funktionierende Übergangszone wird dann zwischen Sektoren mit Multifokalwirkung erzeugt. Dies bedeutet, daß eine Linse extrem dünn ausgeführt werden kann, so daß die Sauerstoffdurchlässigkeit der Linse ebenfalls optimal ist. Beim Außenumfang der Linse wird sie die Abmessungen des verbleibenden Teils der Linsenfläche aufweisen, d. h. es wird eine Übergangszone zwischen dem Außenumfang der Linse und dem Leseteil vorliegen. Auf diese Weise wird Irritation vermieden.
- Gemäß einer weiteren Abänderung der Erfindung ist eine Multifokallinse vorgesehen, die auf gewöhnliche Weise an der Unterseite mit einem Leseteil versehen ist. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zumindest ein zusätzlicher Leseteil vorgesehen, der gegenüberliegend (relativ zur Achse der Linse) des ersten Leseteils angeordnet ist. Dies bedeutet, daß die Stabilisierung der Linse weniger kritisch ist oder sogar überflüssig sein kann. Dieser zusätzliche Leseteil kann dieselbe Stärke wie oder eine unterschiedliche Stärke als der erste Leseteil aufweisen.
- Solch eine Linse ist bevorzugt mit der im folgenden beschriebenen Lagestabilisierungseinrichtung versehen, aber es sollte verstanden sein, daß es ebenfalls möglich ist, mit anderen aus dem Stand der Technik bekannten Lagestabilisierungseinrichtungen zu arbeiten. Es wurde herausgefunden, daß das menschliche Auge sich an die Gegenwart eines solchen zweiten Leseteils gewöhnt, so daß die Lage der Linse auf dem Auge weniger kritisch wird.
- Sowohl der Leseteil als auch der Weitsichtteil sind vorzugsweise relativ zur vertikalen Achse der Linse in der Position der Benutzung symmetrisch. Des weiteren liegt vorzugsweise eine Übergangszone, die 10 bis 30% der Oberfläche des Weitsichtteils umfaßt, zwischen dem Leseteil und dem Weitsichtteil.
- Die oben beschriebene Lagestabilisierungseinrichtung kann alle im Stand der Technik bekannten Konstruktionen umfassen. Es wird auf die europäische Patentanmeldung 0,042,023 Bezug genommen. Mit Bifokal- und anderen nicht rotationssymmetrischen Linsen ist es wichtig, die Lage einer solchen Linse auf der Hornhaut auf irgendeine Art zu fixieren. In der oben genannten europäischen Patentanmeldung ist vorgeschlagen, daß auf der horizontalen Symmetrieachse Erhebungen angeordnet sein sollten. Dies erzielt jedesmal, wenn die Augenlider geschlossen werden, eine Stabilisierung. Die Höhe solcher Erhebungen relativ zum verbleibenden Teil der Linse liegt zwischen 0,1 und 0,2 mm.
- Die Bedingung zum ordnungsgemäßen Funktionieren einer solchen Konstruktion ist es, daß der Benutzer seine Augenlider ausreichend häufig schließen muß.
- In diesem Fall tritt die Stabilisierung der Linse nur während der Schließbewegung der Augen auf und es tritt keine Korrektur auf, wenn die Augen offen sind. Wenn die Zeit zwischen zwei Lidschlägen relativ lang ist, funktioniert eine solche Stabilisierung nicht ordnungsgemäß.
- Eine Verringerung der Höhe hat sich als nicht möglich erwiesen, weil es in diesem Fall nicht ausreichend sichergestellt werden kann, daß sich die Linse immer in der korrekten Position befindet. Aus diesem Grund sind solche Linsen nicht allgemein akzeptiert worden.
- Die Verwendung von Graten ist in dem Fall der vergleichsweise kleineren, sogenannten harten Kontaktlinsen, nicht möglich, da eine solche Linse frei auf dem unteren Augenlid ruht.
- Eine weitere im Stand der Technik bekannte Stabilisierungskonstruktion ist in dem deutschen Gebrauchsmuster U 70 34 876.4 beschrieben. In dem Fall dieses Gebrauchsmusters ist die Unterseite der Linse mit einer Verdickung versehen. Auf diese Weise liegt der Massenschwerpunkt der Linse nicht mehr in der Mitte, sondern ist an einer Seite angeordnet. Die auf der Hornhaut schwebende Kontaktlinse wird die Tendenz aufweisen, sich derart selbst anzuordnen, daß dieser schwerste Punkt an der Unterseite angeordnet ist.
- Um ausreichend Masse zu erzeugen, sind die Verdickungen mit einer beträchtlichen Höhe und Breite konstruiert. Dies führt zu Irritationen des unteren Augenlids. Um dieses Problem zu vermeiden, ist vorgeschlagen, daß andere Verdickungsarten, wie beispielsweise Prismen, in der Kontaktlinse vorgesehen sein sollen. Diese Prismen resultieren nicht nur in einem beträchtlichen Ansteigen der Dicke des Unterteils der Linse, sondern führen ebenfalls zu einer sogenannten Höhendiskontinuität des optischen Abbilds, bei der der Benutzer relativ zum anderen Auge eine optische Höhendifferenz empfängt. Diese Differenz kann bis zu 2 cm pro Meter betragen, und ist insbesondere lästig. Dank der Tatsache, daß die Dicke der Linse ansteigt, wird die Sauerstoffdurchlässigkeit und der Tragekomfort verringert werden.
- Eine verbesserte Stabilisierung der Kontaktlinse wird gemäß der Erfindung dadurch erzielt, daß:
- - die Erhebungen oberhalb der horizontalen Achse der Linse vorgesehen sind,
- - die Erhebungen von einer Höhe zwischen 0,05 und 0,1 mm sind, und
- - weitere Stabilisierungseinrichtungen vorliegen, die in dem unteren Teil der Linse angeordnet sind und einen Teil mit erhöhtem Gewicht umfassen.
- Mit der derzeit vorgeschlagenen Konstruktion werden sowohl eine dynamische als auch eine statische Stabilisierung erzielt. Die dynamische Stabilisierung wird durch die Erhebungen erreicht. Im Gegensatz zum Stand der Technik sind diese Erhebungen jedoch von relativ kleiner Größe, weil die Linse sich aufgrund der Tatsache, daß das obere Augenlid die Linse halten wird, nach einem Lidschlag nicht mehr zu einer Mittelposition bewegen wird, wenn die Position für diese Erhebungen zu weit oben gewählt wird. Die relativ niedrigen Erhebungen bedeuten, daß keine Irritation erfahren werden wird. Die massenerhöhenden Stabilisierungseinrichtungen dienen zur statischen Stabilisierung. Letztere kann ebenso begrenzter ausgeführt werden, so daß die mit ihnen verbundenen oben genannten Nachteile nicht auftreten.
- Das Anordnen der Grate oberhalb der horizontalen Achse stellt sicher, daß zu jeder Zeit eine sichere Lageausrichtung erzielt ist, dank der Tatsache, daß die Grate immer leicht an dem oberen Augenlid anliegen oder geringfügig unterhalb von ihm sitzen. Dies bedeutet ebenfalls, daß bei offenem Augenlid die Linse in Kombination mit dem schwereren Teil in ihrem Unterteil in ihrer Lage verbleiben wird. Es wurde ebenfalls herausgefunden, daß die oberen Augenlider einen größeren Bereich überstreichen als die unteren Augenlider und folglich die Linse während eines Lidschlags größtenteils bedecken. Insbesondere in dem Fall von harten Linsen, d. h. Linsen mit einem relativ kleinen Durchmesser, sind Erhebungen oberhalb der horizontalen Achse vorteilhaft, da die Erhebungen nicht oder kaum von dem unteren Augenlid erreicht werden.
- Die oben beschriebene statische Stabilisierungseinrichtung kann von allen im Stand der Technik bekannten Arten sein, wie beispielsweise Grate und Prismen. Des weiteren können sie in der Form von der Umfangskantenverdickung vorliegen. Kombinationen dieser Varianten sind möglich.
- Da eine Umfangskantenverdickung dank der Gegenwart der dynamischen Stabilisierungseinrichtung ein geringeres Gewicht aufweisen kann, kann zwischen der Umfangskantenverdickung und dem verbleibenden Teil der Linse eine Übergangszone vorgesehen werden. Dies bedeutet, daß anders als bei der in dem zuvor genannten deutschen Gebrauchsmuster U 70 34 876.4 beschriebene Konstruktion aufgrund des abrupten Übergangs Irritationen nicht länger erfahren werden. Bei der Konstruktion gemäß dieses deutschen Gebrauchsmusters ist jedoch ein solcher Übergang unvermeidbar, wegen der Menge der Masse, die in die Umfangskantenverdickung eingebracht werden muß. Diese Übergangszone kann von einer Sinusform sein, d. h. die Übergänge sind extrem gleichmäßig.
- Die Höhe der Umfangskantenverdickung liegt vorzugsweise zwischen 0,1 und 0,4 mm.
- Die Übergangszone der oben beschriebenen Umfangskantenverdickung kann vergleichsweise lang sein und kann zwischen +70-0º und 270º liegen, während die vertikale Achse 90-270º beträgt. Natürlich ist der spiegelverkehrte Bereich möglich, was zu einem Bereich von 110-180-270º führt. Diese Übergangszonen müssen nicht spiegelverkehrt sein.
- Es wurde herausgefunden, daß eine derart konstruierte Linse eine gute Lagestabilität aufweist und insbesondere bequem zu tragen ist.
- Es sollte verstanden sein, daß diese Stabilisierungseinrichtung unabhängig von der oben beschriebenen Multifokallinse mit dem besonderen Übergang zwischen dem Weitsichtteil und dem Leseteil erzielt werden kann.
- Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Herstellen einer Kontaktlinse, das die Herstellung durch Drehen umfaßt, während dessen der Kontaktlinsenrohling auf einem Maschinenhalter angeordnet wird und dem Einfluß von einer oder mehreren Materialentfernungseinrichtungen ausgesetzt wird.
- Im Stand der Technik wurden Erhebungen und andere Oberflächenunregelmäßigkeiten mittels kombinierter Dreh- und Fräsvorgänge erzeugt.
- Diese Behandlung machte die Produktion solcher Linsen extrem teuer und beschränkte ihre Konstruktion. Schleudergießen und Formgießen wurden als Alternativen erwähnt. Schleudergießen ist ein Verfahren, bei dem eine sich drehende Form verwendet wird, die mit einem Flüssigmonomermaterial gefüllt ist, und das Flüssigmonomer wird durch Aussetzen eines ultravioletten Lichts ausgehärtet. Bei dem Formgießverfahren wird durch Spritzgießen ein Formenteil erzeugt, und das Formenteil wird als Form für das flüssige Linsenmaterial verwendet, was nachfolgend aushärtet. Solche Herstellungsverfahren haben keinen Zweck, solange nicht eine große Produktion läuft, und sie sind aufgrund der Tatsache technisch schwierig zu erzielen, daß die Formen sehr schwierig oder unmöglich herstellbar sind.
- Es ist das zugrundeliegende technische Problem, das oben beschriebene Verfahren derart zu verbessern, daß es auf vergleichsweise einfache Weise möglich wird, kleine Produktionsläufe zu erzeugen oder Formenfüllinsen, ein Paar Kontaktlinsen oder kleine Produktionsläufe zu erzeugen.
- Dieses Problem wird durch ein oben beschriebenes Verfahren dadurch gelöst, daß die sich drehende Linse oder Form während des Drehens relativ zu der Materialentfernungseinrichtung einer Hin- und Herbewegung in die Richtung der Drehachse ausgesetzt wird, um die Erhebungen, Umfangskantenverdickung und/oder Leselinse auszubilden.
- In diesem Verfahren bewegt sich die Linse oder Form vorzugsweise mit einer gewissen Frequenz und einem gewissen Hub hin und her, beispielsweise einer Frequenz von maximal 200 Hz und einem Hub von ungefähr 0,3 mm. Dank der Tatsache, daß die Linse und nicht das Werkzeug sich bewegt, können für unterschiedliche Vorgänge verschiedene Werkzeuge verwendet werden.
- Die Materialentfernungseinrichtung kann ein konventionelles Werkzeug umfassen, es ist aber ebenfalls möglich, Material von dem Linsenrohling mittels eines Laserlichts zu entfernen. Die oben beschriebene Hin- und Herbewegung der Linse oder Form relativ zur Materialbewegungsrichtung kann bedeuten, daß sich die Linse relativ zur Umgebung hin- und herbewegt, und ein Werkzeug keine solche Bewegung ausführt, aber das Umgekehrte - wo sich das Werkzeug relativ zur Umgebung hin- und herbewegt - ist ebenfalls möglich. Für die Herstellung von Formen kann nachfolgend das Formgieß- oder Schleudergußverfahren angewendet werden.
- Die Erfindung wird in weiteren Einzelheiten unter Bezugsname auf eine in den Zeichnungen dargestellte beispielhafte Ausführungsform erläutert werden, in denen:
- Fig. 1 eine Kontaktlinse gemäß der Erfindung in einem Auge mit teilweise geöffneten Augenlidern zeigt;
- Fig. 2 zeigt eine Kontaktlinse gemäß Fig. 1, wo die Augenlider teilweise geschlossen sind;
- Fig. 3 zeigt eine perspektivische geschnittene Seitenansicht der Kontaktlinse gemäß der Erfindung;
- Fig. 4 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie IV-IV und der vertikalen Achse 12 der Kontaktlinse entsprechend Fig. 2 und Fig. 1;
- Fig. 5 zeigt eine weitere Abänderung der Kontaktlinse gemäß der Fig. 1, und
- Fig. 6 zeigt eine weitere Abänderung der Kontaktlinse gemäß Fig. 1.
- Die erfindungsgemäße Kontaktlinse ist in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnet. Sie ruht auf einer Hornhaut, die nicht in weiteren Einzelheiten gezeigt ist. Das obere Augenlid ist diagrammartig mit 2 bezeichnet, und das untere Augenlid mit 3. Die Kontaktlinse umfaßt einen Weitsichtteil 4 und einen Leseteil 5. Es sollte verstanden sein, daß dies lediglich ein Beispiel ist, und die Erfindung ebenfalls für andere rotationssymmetrische und nicht rotationssymmetrische Linsenarten verwendet werden kann.
- Bezugszeichen 6 bezeichnet zwei Erhebungen, die nahe der Kante gelegen sind. Ihre Höhe relativ zum verbleibenden Teil der Linse beträgt weniger als 0,1 mm. Die Kontaktlinse ist ebenfalls mit einer Umfangskantenverdickung 7 an ihrer Unterseite versehen. Wie insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich ist, ist zwischen der Umfangskantenverdickung 7 und der Erhebung 6 ein "Trog" gelegen, von dem aus sich eine Übergangszone 8 von relativ großer Länge zur Umfangskantenverdickung 7 erstreckt.
- Die vertikale Achse der Linse ist mit 12 bezeichnet, und die horizontale Achse mit 13. Von der vertikalen Achse ausgehend, ist die obere Position 0º.
- Die zuvor erwähnte Übergangszone 8 beginnt ungefähr bei 0º und endet bei ungefähr 315º, und die andere Seite beginnt bei 180º und endet bei 225º.
- Es ist jedoch ebenfalls möglich, die Umfangskantenerhöhung bis zu 270º konstant verdickend zu gestalten und sie dann wieder in ihrer Dicke abnehmend zu gestalten. Die Übergänge zu dem hohen und niedrigen Teil der Linse sind jeweils sinusförmig.
- Die Maximaldicke der Umfangskantenverdickung 7 beträgt beispielsweise 0,4 mm.
- Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, ist der Leseteil 5 auf eine besondere Weise in der Linse angeordnet. Im Gegensatz zum Stand der Technik wird dies mittels einer Ausnehmung erzielt. Der Übergang zu dieser Ausnehmung ist seitlich mit 9 in Fig. 2 und mit 10 an der Unterseite bezeichnet.
- Es ist aus Fig. 4 ersichtlich, daß der Übergang zwischen dem Weitsichtteil mit Radius Rv und dem Leseteil mit Radius R&sub1; besonders allmählich ist. Dies bedeutet, daß das Auge geringe oder keine Irritation erfahren wird, und der Tragekomfort verbessert werden wird, und Abbilddiskontinuität und Reflektion vermieden werden wird. Diese Konstruktion bedeutet, daß die Linse sehr dünn gestaltet werden kann, mit dem Ergebnis, daß die zuvor erwähnte Sauerstoffdurchlässigkeit und der ihr zugeordnete Tragekomfort optimal sind. Überdies verleiht die durch das Vorsehen des Leseteils erzeugte Ausnehmung eine Stabilisierungswirkung, die zu weiteren Stabilisierungseinrichtungen hinzugefügt wird, wie beispielsweise den Graten oder Umfangskantenverdickungungen, die oben beschrieben wurden.
- Es geht aus den Figuren ebenfalls hervor, daß eine solche Konstruktion besonders gut mit den oben beschriebenen Stabilisierungseinrichtungen kombiniert werden kann. Es sollte jedoch verstanden sein, daß eine solche Bifokallinse ebenfalls ohne diese Stabilisierungseinrichtung, aber mit anderen Stabilisierungseinrichtungen konstruiert werden kann.
- Wenn nahe der Unterseite der Linse keine Umfangskantenverdickung angeordnet wurde, verbleibt nach wie vor eine Entfernung zwischen dem Leseteil 5 und dem Außenteil der Linse, in dem der Übergangsteil 10 angeordnet ist.
- Fig. 5 zeigt eine weitere Abänderung der Linse gemäß der Fig. 1. Die dort benutzten Bezugszeichen sind ebenfalls hier verwendet. Es ist aus der Zeichnung entnehmbar, daß abgesehen von dem dort verwendeten Leseteil 5 ein weiterer Leseteil 15 vorliegt. Der letzte Leseteil erstreckt sich geringfügig weniger weit zum Umfang als der erste Leseteil 5. Dieser Teil kann sich selbstverständlich genauso weit wie oder sogar weiter als der erste Leseteil 5 erstrecken. Es wurde herausgefunden, daß die Anordnung der Linse auf dem Auge als ein Ergebnis der Gegenwart eines weiteren Leseteils 15 weniger kritisch wird. Es wird daher verstanden sein, daß, obgleich in dem obigen Beispiel die Stabilisierungseinrichtungen gemäß Fig. 1 in Kombination mit der Linse gezeigt sind, andere Stabilisierungseinrichtungen, wie beispielsweise die in dem Stand der Technik bekannten, verwendet werden können, oder sie können sogar vollkommen weggelassen werden.
- Fig. 6 zeigt eine weitere Abänderung einer Ausführungsform der Erfindung, in der die Lagestabilisierungseinrichtungen ebenfalls Umfangsprismen 20 umfassen. In dieser Ausführungsform ist der Übergangsteil zwischen dem Leseteil 5 und dem Weitsichtteil 4 insbesondere breit ausgeführt, d. h. die Oberfläche der Teile 10, und insbesondere 9, ist im Vergleich mit den ersteren Konstruktionen erheblich verbessert. Eine Multifokalwirkung kann auf diese Weise erzielt werden.
- Des weiteren verjüngt sich der Leseteil 5 in dieser Ausführungsform zu einem Punkt. Mittels des gemäß der Erfindung vorgeschlagenen Herstellungsverfahrens ist es möglich, die Begrenzung des Leseteils in jeder gewünschten Form auszuführen, d. h. die hier gezeigten geraden oder gekrümmten Linien können von jeder der im Stand der Technik bekannten Formen sein. Das einzig wesentliche ist, daß der Leseteil als eine Ausnehmung in dem verbleibenden Teil der Linse ausgeführt und an allen Seiten durch den verbleibenden Linsenteil begrenzt ist, d. h. ebenfalls an der Unterseite. Dieser "verbleibende Teil" der Linse an der Unterseite ist in Fig. 6 mit 21 bezeichnet.
- Die Breite des Bereichs 21 kann jeden Wert haben. Zwischen 0,1 und 1 mm liegende Werte sind als Beispiel genannt.
- Die oben beschriebene Linse kann beispielsweise durch Drehen erzeugt werden, d. h. auf der Linse werden keine anderen Vorgänge als Drehen ausgeführt. Um den Leseteil 5 herzustellen, wird die Linse während des Drehens auf kontrollierte Weise hin- und herbewegt, und hierdurch wird nur in dem Bereich 5 zusätzliches Material abgetragen. Dies bedeutet, daß zusätzliches Material nur in diesen Zonen entfernt wird, wo die optischen Eigenschaften der Linse angepaßt werden müssen. Das fragliche Werkzeug führt lediglich eine konventionelle Zustellbewegung aus und bewegt sich nicht hin und her. Der Leseteil 5 kann folglich auf besonders einfache Weise produziert werden.
- Obgleich die Erfindung zuvor unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform erläutert wurde, sollte verstanden sein, daß an ihr verschiedene Abwandlungen vorgenommen werden können, ohne den Umfang der vorliegenden Anmeldung zu überschreiten. Aus der oben beschriebenen Stabilisierung oder der oben beschriebenen Konstruktion durch Ausnehmen von Teilen in dem Linsenmaterial können andere Linsenarten erhalten werden. Des weiteren kann die Linse ebenfalls durch das Schleudergieß- oder das Formgießverfahren produziert werden, anstelle durch den zuvor beschriebenen Drehvorgang.
Claims (16)
1. Multifokal-Kontaktlinse, versehen mit einem Leseabschnitt im
unteren Linsenteil und einem weiteren Linsenabschnitt in ihrem oberen Teil,
dadurch gekennzeichnet, daß der Leseabschnitt eine Ausnehmung umfaßt, die
an allen Seiten durch den verbleibenden Linsenteil begrenzt ist, und
dadurch, daß die Außengrenze des Leseabschnitts (5) auf oder in einer
imaginären Ebene liegt, deren Ursprung und Krümmungsradius mit dem Radius
Rv des weiteren Linsenabschnitts zusammenfällt.
2. Multifokal-Kontaktlinse nach Anspruch 1, bei der der weitere
Abschnitt der Linse in der Form einer Distanzlinse vorliegt.
3. Multifokal-Kontaktlinse nach Anspruch 1, bei der der Leseabschnitt
zumindest 25% und maximal 50% der Oberfläche des weiteren Linsenabschnitts
umfaßt.
4. Multifokal-Kontaktlinse nach Anspruch 3, bei der der
Übergangsabschnitt (9, 10) zwischen dem Leseabschnitt und dem weiteren
Abschnitt zumindest 10% und maximal 30% der Oberfläche des weiteren
Linsenabschnitts umfaßt.
5. Multifokal-Kontaktlinse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
umfassend einen weiteren Leseabschnitt, der dem Leseabschnitt
gegenüberliegt.
6. Multifokal-Kontaktlinse nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
die nicht rotationssymmetrisch ist und, um den Verwendungsabschnitt der
Linse auf der Hornhaut zu stabilisieren, mit einer
Lagestabilisierungseinrichtung versehen ist, die zumindest zwei Erhebungen
(6) umfaßt, bei der:
- die Erhebungen oberhalb der horizontalen Achse (13) der Linse
vorgesehen sind,
- die Erhebungen von einer Höhe zwischen 0,05 und 0,1 mm sind, und
- weitere Stabilisierungseinrichtungen (7) vorliegen, die in dem
unteren Teil der Linse angeordnet sind und einen Teil mit erhöhtem Gewicht
umfassen.
7. Multifokal-Kontaktlinse nach Anspruch 6, bei der die weiteren
Stabilisierungseinrichtungen Grate umfassen.
8. Multifokal-Kontaktlinse nach Anspruch 6 oder 7, bei der die
weiteren Stabilisierungseinrichtungen ein Umfangsprisma umfassen.
9. Multifokal-Kontaktlinse nach einem der Ansprüche 6-8, bei der die
weiteren Stabilisierungseinrichtungen eine Umfangskantenverdickung
umfassen.
10. Multifokal-Kontaktlinse nach Anspruch 9, bei der eine abgeschrägte
Übergangszone (8) zwischen dem nicht mit einer Verdickung versehenen
Umfangsteil und dem mit einer Verdickung versehenen Umfangsteil vorgesehen
ist.
11. Multifokal-Kontaktlinse nach Anspruch 9 oder 10, bei der die Höhe
der Verdickung zwischen 0,1 und 0,4 mm liegt.
12. Multifokal-Kontaktlinse nach Anspruch 10, möglicherweise in
Kombination mit Anspruch 11, bei der die Länge der Übergangszone (8)
zwischen +20-+90º und 260º liegt, und die Oberseite der vertikalen Achse
der 0º Punkt ist.
13. Verfahren zur Herstellung einer Multifokal-Kontaktlinse nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, umfassend die Herstellung durch Drehen, bei
der der Kontaktlinsenrohling auf einem sich drehenden Bearbeitungshalter
angeordnet und dem Einfluß von einer oder mehreren
Materialentfernungseinrichtungen ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die sich drehende Linse während des Drehens relativ zu der
Materialentfernungseinrichtung einer Hin- und Herbewegung in die Richtung
der Drehachse ausgesetzt wird, um die Erhebungen, die
Umfangskantenverdickung und/oder die Leselinse auszubilden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem die Linse mit einer Frequenz
von ungefähr 200 Hz und einem Maximalhub von ungefähr 0,3 mm hin und her
bewegt wird.
15. Verfahren nach den Ansprüchen 13 und 14, bei dem die
Materialentfernungseinrichtung ein Werkzeug umfaßt.
16. Verfahren nach den Ansprüchen 13-15, bei dem die
Materialentfernungseinrichtung eine Laserstrahleinrichtung umfaßt.
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