DE695433C - Verfahren zur Herstellung eines blutdrucksenkenden Stoffes - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines blutdrucksenkenden Stoffes

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DE695433C
DE695433C DE1932W0088654 DEW0088654D DE695433C DE 695433 C DE695433 C DE 695433C DE 1932W0088654 DE1932W0088654 DE 1932W0088654 DE W0088654 D DEW0088654 D DE W0088654D DE 695433 C DE695433 C DE 695433C
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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines blutdrucksenkenden Stoffes . Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines blutdrucksenkenden Stoffes, der sich durch seine Kochbeständigkeit auszeichnet, aus Harn. Man hat bisher aus Härn nur einen nichtkochbeständigen blutdrucksenkenden Stoff gewinnen können. Es hat sich nun aber gezeigt, daß man einen blutdrucksenkendenWirkstoff aus normalem Harn erhalten kann, wenn man den Harn bzw. den den Wirkstoff enthaltenden Anteil davon vor, während oder nach Anwendung der für die Gewinnung von Hormonen u. dgl. aus Harn üblichen Anreicherungs- bzw. Abscheidungsmethoden kürzere oder längere Zeit aufkocht. Bei diesem Kochen, welches sowohl in saurem äls auch in alkalischem Medium, aber auch in neutraler Flüssigkeit vorgenommen werden kann, werden ;alle nichtkochbeständi_gen Bestandteile zerstört, und es gelingt so, den gewünschten blutdrucksenkenden Stoff selbst zu erhalten, der nach den üblichen Methoden weiter angereichert werden kann.
  • Wie sich gezeigt hat, enthält jeder normale Harn von Menschen und Tieren, speziell Säugetieren, erhebliche Mengen des kochbeständigen blutdrucksenkenden Wirkstoffes, hingegen fehlt er in Harnen von blutdruckkranken Individuen. Er findet sich aber auch im Schwangerenharn biw. in dem Harn trächtiger Tiere.
  • Bei Verarbeitung von Harn der letzteren Art bietet sich nur die Schwierigkeit, daß man den blutdrucksenkenden Wirkstoff von dem kochbeständigen Ovarialhormon trennen muß. Das gelingt durch Anwendung von solchen Trennungsmethoden, wie Ätherextraktion, Alkoholfällung o. dgl., die nur den einen dieser Bestandteile in Lösung bringen bzw. niederschlagen. Insbesondere zeichnet sich bekanntlich das Ovarialhormon durch seine Ätherlöslichkeit aus, während der blutdrucksehkende Wirkstoff, um dessen Gewinnung es sich hier handelt, in Äther, Alkohol, Benzol unlöslich und auch nicht dialysierhar ist. Man kann daher beide dadurch voneinander trennen, daß man nach erfolgtem Aufkochen des Harns bzw. des aus ihm gewonnenen Konzentrats eine Extraktion mit Äther in neutraler oder saurer Flüssigkeit vornimmt und nur den nicht vom Äther aufgenommenen Teil der weiteren Behandlung zwecks Gewinnung des blutdrucksenkenden Stofffes unterwirft.
  • Zur Zerstörung der den blutdrucksenkenden Wirkstoff im Harn begleitenden nichtkochbeständigen Wirkstoffe genügt im allgemeinen ein verhältnismäßig kurzes Aufkochen; -man kann aber, um sicher zu gehen, auch längere Zeit, beispielsweise 5 Minuten lang, kochen. Zweckmäßig wird man dieses Aufkochen vor jeder andersartigen Behandlung des Harns vornehmen, um so von vornherein die unerwünschten Substanzen zu entfernen und auf diese Weise die Anreicherung -der blutdrucksenkenden Substanz zu erleichtern und zu heschleunigen. Man kann aber auch so 'verfahren, daß man den Harn zunächst nach einer der üblichen Methoden, wie Extraktion mit organischen 'TJösuhisrriitteln, Adsorptiqa mit Tierkohle o. dgl., Fällung mit Alkoliöl .oder organischen Stoffen, von einem verheb-= :: ' lichen Teil der Begleitstoffe trennt und hiernach erst die verbleibende Flüssigkeit bzw. den den Wirkstoff enthaltenden Anteil dem Kochprozeß unterwirft. Die durch den Kochprozeß von den nicht hitzebeständigen Stoffen befreite Masse kann dann erforderlichenfalls wiederum nach den für die Gewinnung von Hormonen üblichen oder anderen Methoden weiter gereinigt und angereichert .werden.
  • Ausführungsbeispiel 1 1 menschlicher Harn wird nach kurzem Aufkochen mit Essigsäure schwach angesäuert. Dann wird mit kalt gesättigter Bariumchloridlösung in geringem überschuß versetzt. Nach Absetzen des gebildeten Niederschlages wird zentrifugiert. Die klare Lösung wird sodann so lange mit gesättigter Natriumsulfatlösung versetzt, bis kein Niederschlag mehr entsteht. Nach Absetzen des Niederschlages wird wiederum zentrifugiert. Die so erhaltene klare Lösung wird dann mit etwa der 5fachen Menge Methylalkohol versetzt. Nach etwa 24stündigem Stehen dekantiert man und gewinnt den Niederschlag durch Zentrifugieren. Dieser Niederschlag wird dann mit Alkohol und Äther. gewaschen und im Vakuum getrocknet.
  • f -cx,oz g des so. erhaltenen Produktes, ge--löst in i ccm physiologischer Kochsalzlösung, bewirken beim Kaninchen noch eine sehr erhebliche Blutdrucksenkung.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines blutdrucksenkenden Stoffes, dadurch gekennzeichnet, daß normaler menschlicher oder tierischer Harn bzw. der den Wirkstoff enthaltende Anteil davon vor, während oder nach Anwendung der für die Gewinnung von Hormonen u. dgl. üblichen Anreicherungs- bzw.Abscheidungsmethoden kürzere oder längere Zeit aufgekocht wird. z. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß aus Schwangerenharn bzw. Harn von trächtigen Tieren nach dem Aufkochen der Flüssigkeit durch Behandlung mit spezifisch trennend wirkenden Lösungs- bzw. Fällungsmitteln, wie Äther, ,Alkohol o. dg1., das Ovarialhormon abgetrennt und der ätherunlösliche Teil allein in an sich bekannter Weise weiterverarbeitet wird. -
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