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Diese
Erfindung betrifft einen neuen Transkriptionsfaktor und dessen Produktion
und Verwendung.
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Die
molekularen Vorkommnisse, die während
des Zellzyklus auftreten, müssen
in die Transkriptionsvorrichtung integriert werden, so dass die
Genexpression mit dem Fortschreiten des Zellzyklus synchronisiert werden
kann.
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Vor
kurzem wurde ein Transkriptionsfaktor mit dem Namen E2F (oder DRTF1)
identifiziert, und es wurde gezeigt, dass dieser an pRb, das Proteinprodukt
des Retinoblastom-Anfälligkeitsgens,
ein Anti-Onkogen oder Tumorsuppressor-Gen (siehe z.B. Wagner und
Green, Nature 352, 189-190 (1991)) bindet. Es herrscht die weit
verbreitete Annahme, dass der zelluläre Transkriptionsfaktor E2F
als Schlüsselkomponente
in der Steuerung des Zellzyklus fungiert, da er mit wichtigen zellzyklusregulierenden
Proteinen assoziiert, wie z.B. dem Retinoblastom-Genprodukt (pRb),
p107, Cyclinen und cyclinabhängigen
Kinasen, weiters wird seine Transkriptionsaktivität durch
gewisse virale Onkoproteine, wie z.B. das Adenovirus Ela, das große SV40-T-Antigen
und das E7-Protein des menschlichen Papillomvirus, moduliert.
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Es
wird davon ausgegangen, dass der Transkriptionsfaktor E2F (oder
DRTF1) eine wichtige Rolle in der Integration der Vorkommnisse des
Zellzyklus in die Transkriptionsvorrichtung spielt, da er während des Fortschreitens
des Zellzyklus bei Säugetierzellen
einer Reihe periodischer Wechselwirkungen mit Molekülen eingeht,
von denen bekannt ist, dass sie wichtige Regulatoren der zellulären Proliferation
sind. Das Retinoblastom-Tumorsuppressor-Genprodukt (pRb) etwa, das
das Fortschreiten von G1 in die S-Phase negativ reguliert und in
Tumorzellen häufig
modifiziert ist, bindet an E2F. Auf ähnliche Art und Weise tritt
das pRb-verwandte Protein p107 vorherrschend in einem S-Phasen-Komplex
mit E2F auf. Sowohl pRb als auch p107 unterdrücken die Transkriptionsaktivität von E2F,
das mit großer
Wahrscheinlichkeit von fundamentaler Bedeutung für die Regulation der zellulären Proliferation
ist, da E2F-Bindungsstellen
in den Kontrollregionen einer Reihe von Genen auftreten, die in
die Proliferation involviert sind, wie z.B. c-myc und p34cdc2. Weiters gelingt es mutierten Rb-Proteinen,
für die
Allele kodieren, die aus Tumorzellen isoliert wurden, nicht, an E2F
zu binden, weshalb sie nicht in der Lage sind, die ortsabhängige E2F-Transkriptionsaktivierung
zu stören.
Ein weiteres wichtiges Merkmal von E2F ist, dass gewisse virale
Onkoproteine, wie z.B. das Adenovirus Ela, das große SV40-T-Antigen
und das menschliche Papillomvirus E7, seine Aktivität durch
Abtrennen von pRb und p107 von dem inaktiven Transkriptionsfaktor
modulieren. Diese Wirkung erfordert Regionen in diesen viralen Proteinen,
die für
die Transformation von Gewebekulturzellen und daher für die Überwindung
der Wachstumssteuerung notwendig sind. Daher kann die Fähigkeit
dieser Onkoproteine, E2F zu regulieren, jenes Mittel sein, mit dem
sie die normalen Mechanismen der zellulären Wachstumssteuerung umgehen,
und umgekehrt kann die Transkriptionsunterdrückung durch pRb die Basis der
pRb-vermittelten
negativen Wachstumssteuerung sein.
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Ein
potentieller Mechanismus für
die Integration der transkriptionsregulierenden Eigenschaften von pRb
und p107 mit anderen Zellzyklusvorkommnissen wurde durch die Identifizierung
von Cyclin A und der cdc2-verwandten cyclinabhängigen Kinase p33cdk2 im
E2F-Komplex angedeutet. Cyclin A ist für das Durchlaufen der S-Phase notwendig,
eine Funktion, die vielleicht durch ihre Fähigkeit, die cyclinabhängige Kinase p33cdk2 zu E2F zu rekrutieren, vermittelt werden
könnte.
Zusammen deuten diese Daten darauf hin, dass E2F ein Transkriptionsfaktor
ist, dessen Hauptrolle es sein könnte,
Zellzyklusvorkommnisse über
Moleküle,
wie z.B. ein pRb, p107, Cycline und cdks, auf die Transkriptionsvorrichtung
zu übertragen
und dadurch eine synchronisierte und in den fortscheitenden Zellzyklus
integrierte Genexpression sicherzustellen.
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Vor
kurzem wurde ein Transkriptionsfaktor mit den Eigenschaften von
E2F kloniert und sequenziert (Helin et al., Cell 70, 337-350 (1992)
und Kaelin et al., Cell 70, 351-364
(1992)).
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Nun
haben die Erfinder überraschenderweise
zwei weitere neue Proteine entdeckt, die neue Mitglieder der E2F-Genfamilie
zu sein scheinen, die sie E2F-5 genannt haben. Die cDNA-Sequenz
von menschlichem E2F-5 ist in 1A dargestellt,
wie auch die Aminosäuresequenz
dieses Proteins. Die entsprechenden Sequenzen für muri nen E2F-5 sind in 9A dargestellt.
Diese neuen Proteine werden als E2F-5 bezeichnet, und diese Nomenklatur
wird innerhalb dieser Beschreibung gebraucht.
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Es
wurde herausgefunden, dass E2F-5 zu einer Familie von verwandten
Transkriptionsfaktorkomponenten gehört. Von den Mitgliedern dieser
Familie wird angenommen, dass sie mit DP-Proteinen wechselwirken,
um eine Reihe von Transkriptionsfaktoren zu bilden. DP-Proteine
(oder Polypeptide) umfassen DP-1, DP-2 und DP-3, obwohl das Erstere
normalerweise den anderen vorgezogen wird.
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Die
Erfindung stellt in einem ersten Aspekt ein in 1A oder 9A dargestelltes
Protein, Homologe davon und Fragmente der Sequenz und Homologe davon
bereit, die als Säugetier-Transkriptionsfaktor
fungieren können.
Insbesondere stellt die Erfindung ein Polypeptid bereit (vorzugsweise
in im Wesentlichen isolierter Form), das Folgendes umfasst:
- (a) das Protein aus 1A oder 9A;
- (b) ein Protein mit zumindest 90 % Aminosäureidentität mit (a), das als Säugetier-Transkriptionsfaktor
fungieren kann;
- (c) ein Fragment des Proteins aus 1A oder 9A aus
zumindest 30 Aminosäuren,
die in der Lage sind, einen Komplex mit einem DP-Protein, p107 und/oder
p130, zu bilden.
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Alle
Polypeptide innerhalb dieser Definition werden unten stehend als
Polypeptide) gemäß der Erfindung
bezeichnet.
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Die
Proteine pRb, p107, DP-Proteine und p130 werden hierin als komplexierende
Proteine oder „Komplexoren" bezeichnet, da sie
einen Komplex mit den Proteinen der Erfindung bilden können. Unter
bestimmten Bedingungen kann E2F-5 nur schwach an pRb binden.
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Ein
Polypeptid der Erfindung liegt in im Wesentlichen isolierter Form
vor, falls es in einer Form vorkommt, die frei von anderen Polypeptiden
ist, mit denen es in seinem natürlichen
Umfeld (z.B. dem Körper) assoziiert
sein kann. Es wird davon ausgegan gen, dass das Polypeptid mit Trägern oder
Verdünnungsmitteln vermischt
sein kann, die den beabsichtigten Zweck des Polypeptids nicht stören, und
es trotzdem als im Wesentlichen isoliert angesehen werden kann.
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Das
Polypeptid der Erfindung kann auch in im Wesentlichen gereinigter
Form vorkommen, wobei es in diesem Fall im Allgemeinen das Polypeptid
in einem Präparat
umfasst, in dem mehr als 90 %, z.B. 95 %, 98 % oder 99 %, des Polypeptids
in dem Präparat
ein Polypeptid der Erfindung sind.
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Mutierte
Polypeptide besitzen eine oder mehrere Mutationen, die Additionen,
Deletionen oder Substitutionen von Aminosäureresten sind. Vorzugsweise
beeinflussen die Mutationen die Struktur und/oder die Funktion und/oder
die Eigenschaften des Polypeptids nicht oder im Wesentlichen nicht.
Daher besitzen die Mutanten geeigneterweise die Fähigkeit,
mit DP-Proteinen, pRb, p107 und/oder p130 zu komplexieren. Mutanten können entweder
natürlich
vorkommen (d.h. aus natürlicher
Quelle gereinigt oder isoliert sein) oder synthetisch anfallen (z.B.
durch Durchführung
von ortsspezifischer Mutagenese auf der kodierenden DNA). Es ist
daher offensichtlich, dass Polypeptide der Erfindung entweder natürlich vorkommen
oder rekombinant (d.h. unter Verwendung von gentechnischer Modifizierung
hergestellt) sein können.
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Eine
allele Variante ist eine Variante, die in einem Menschen oder in
einem, z.B. murinen, Tier natürlich vorkommt
und die auf eine im Wesentlichen ähnliche Art und Weise wie das
Protein in 1A oder 9A eine
Regulation der Genexpression bewirkt.
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In ähnlicher
Weise ist ein Spezies-Homolog des Proteins das äquivalente Protein, das in
anderen Spezies natürlich
vorkommt und das die äquivalente
Funktion in dieser Spezies ausführt
wie das Protein aus 1A oder 9A. Innerhalb
einer beliebigen Spezies kann ein Homolog in Form von mehreren allelen
Varianten vorkommen, und diese werden alle als Homologe des Proteins
angesehen. Allele Varianten und Spezies-Homologe können durch
Befolgen der hierin beschriebenen Verfahren zur Produktion des Proteins
aus 1A oder 9A und
Durchführung
solcher Verfahren mit einer geeigneten Zellquelle erhalten werden, z.B.
aus einem Menschen oder einem Nagetier, die eine allele Variante
oder eine andere Spezies in sich trägt. Da das Protein während der
Evolution konserviert werden kann, ist die Verwendung eines Polynucleotids
der Erfindung zur Sondierung von Bibliotheken möglich, die aus menschlichen,
Nagetier- oder anderen Zellen bestehen, um Klone zu erhalten, die
für die
allelen oder Spezies-Varianten kodieren. Die Klone können durch
herkömmliche
Verfahren zur Identifikation eines Polypeptids der Erfindung manipuliert
werden, das anschließend mittels
an sich bekannter Rekombinations- oder Syntheseverfahren produziert
werden kann. Bevorzugte Spezies-Homologe umfassen Säugetier-
oder Amphibien-Spezies-Homologe.
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Ein
Protein, das zumindest 70 % homolog zu jenem in 1A oder 9A ist,
ist von der Erfindung umfasst, sowie auch Proteine, die zumindest
80 % oder 90 % und noch bevorzugter zumindest 95 % Homologie zu
dem in diesen Figuren gezeigten Protein aufweisen. Dies umfasst
im Allgemeinen eine Region aus zumindest 20, vorzugsweise zumindest
30, z.B. zumindest 40, 60 oder 100 oder mehr, zusammenhängenden Aminosäuren. Verfahren
zur Messung der Proteinhomologie sind nach dem Stand der Technik
bekannt, und im vorliegenden Kontext ist einem Fachmann klar, dass
Homologie normalerweise auf Basis der Aminösäureidentität berechnet wird (manchmal
als „hard
homology" bezeichnet).
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Im
Allgemeinen sind die Fragmente des Polypeptids in 1A oder 9A oder
seiner allelen Varianten oder Spezies-Homologe, die in der Lage
sind, einen Komplex mit den Komplexoren zu bilden, zumindest 10,
vorzugsweise zumindest 15, z.B. zumindest 20, 25, 30, 40, 50 oder
60, Aminosäuren
lang.
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Es
ist möglich,
zu bestimmen, ob Fragmente einen Komplex mit dem Komplex von Proteinen
bilden, indem sie das Komplexor-Protein und das Fragment unter Bedingungen
vorlegen, unter denen sie normalerweise einen transaktivierenden
Transkriptionsfaktor bilden, und bestimmen, ob sich ein Komplex
gebildet hat oder nicht. Die Bestimmung kann beispielsweise durch
Messen der Fähigkeit
des Komplexes, in vitro eine E2F-Bindungsstelle zu binden, oder
alternativ dazu durch Bestimmen des Molekulargewichts des mutmaßlichen
Komplexes durch Verfahren, wie z.B. SDS-PAGE, durchgeführt werden.
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Bevorzugte
Fragmente umfassen jene, die in der Lage sind, einen Transaktivierungskomplex
mit DP-1 oder anderen Komplexoren zu bilden. Die Beispiele hierin
beschreiben eine Reihe von Verfahren zur Analyse der Funktion des
Proteins, und diese können
adaptiert werden, um zu untersuchen, ob ein Polypeptid in der Lage
ist, einen Transaktivierungskomplex mit dem DP-1-Protein zu bilden
oder nicht. Das Polypeptid kann dem Komplexor beispielsweise in
Gegenwart eines Reportergenkonstrukts zugesetzt werden, das adaptiert
wurde, um durch den DP-1/E2F-5-Komplex aktiviert zu werden (z.B.
siehe 10 aus WO-A-94/10307 im Namen
des Medical Research Council). Solch ein Experiment kann bestimmen,
ob das Polypeptidfragment die notwendige Aktivität aufweist.
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Ein
Polypeptid der Erfindung kann mit einer "aufschlussreichen" oder detektierbaren Markierung markiert
werden. Die (aufschlussreiche) Markierung kann eine beliebige Markierung
sein, die eine Detektion des Polypeptids ermöglicht. Geeignete Markierungen
umfassen Radioisotope, z.B. 125I, Enzyme,
Antikörper
und Linker, wie z.B. Biotin. Markierte Polypeptide der Erfindung
können
in diagnostischen Verfahren, wie z.B. Immuntests, verwendet werden,
um die Menge an E2F-5-Protein in einer Probe zu bestimmen.
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Ein
Polypeptid oder ein markiertes Polypeptid gemäß der Erfindung kann auch an
eine feste Phase gebunden sein, z.B. an der Wand eines Immuntest-Gefäßes.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Polynucleotid,
das Folgendes umfasst:
- (a) eine in 1A oder 9A gezeigte
Nucleotidsequenz;
- (b) eine zu (a) komplementäre
Sequenz; oder
- (c) eine für
ein in Anspruch 1 definiertes Polypeptid kodierende Sequenz.
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Weiters
stellt die Erfindung ein Polynucleotid bereit, das aus einem Fragment
mit einer Länge
von zumindest 25 Nucleotiden der die in 1A oder 9A dargestellten
Sequenz aufweisenden Polynucleotide besteht.
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Polynucleotide
der Erfindung umfassen eine DNA-Sequenz aus 1A oder 9A und
Fragmente davon, die in der Lage sind, selektiv an die Sequenz aus 1A oder 9A zu
hybridisieren. Eine weitere Ausführungsform
der Erfindung stellt DNA bereit, die für das Protein aus 1A oder 9A oder
ein Fragment davon kodiert.
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Das
Polynucleotid kann auch RNA umfassen. Es kann sich dabei auch um
ein Polynucleotid handeln, das in sich synthetische oder modifizierte
Nucleotide umfasst. Nach dem Stand der Technik sind eine Reihe verschiedener
Modifikationstypen bei Oligonucleotiden bekannt. Diese umfassen
Methylphosphonat- und Thiophosphat-Hauptketten, die Addition von Acridin-
oder Polylysinketten am 3'-
und/oder am 5'-Ende des Moleküls. Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung soll davon ausgegangen werden, dass die
hierin beschriebenen Oligonucleotide durch jedes beliebige, nach
dem Stand der Technik verfügbare
Verfahren modifiziert werden können.
Solche Modifikationen können
durchgeführt
werden, um die In-vivo-Aktivität
oder Lebensspanne von Oligonucleötiden
der Erfindung zu verlängern,
die in Therapieverfahren verwendet werden.
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Ein
Polynucleotid, das in der Lage ist, selektiv an die DNA aus 1A oder 9A zu
hybridisieren, weist im Allgemeinen über eine Region aus zumindest
20, vorzugsweise zumindest 30, z.B. zumindest 40, 60 oder 100 oder
mehr, zusammenhängenden
Nucleotiden zumindest 70 %, vorzugsweise zumindest 80 oder 90 %
und im Optimalfall zumindest 95 %, Homologie mit der DNA aus 1A oder 9A auf.
Diese Polynucleotide liegen im Rahmen der Erfindung.
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Ein
Polynucleotid der Erfindung liegt üblicherweise in im Wesentlichen
isolierter Form vor, wenn es in einer Form vorkommt, die frei von
anderen Polynucleotiden ist, mit denen es in seinem natürlichen
Umfeld (normalerweise dem Körper)
assoziiert sein kann. Es wird davon ausgegangen, dass das Polynucleotid
mit Trägern
oder Verdün nungsmitteln,
die den beabsichtigten Zweck des Polynucleotids nicht stören, vermischt sein
und trotzdem als im Wesentlichen isoliert angesehen werden kann.
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Ein
Polynucleotid gemäß der Erfindung
kann verwendet werden, um einen Primer herzustellen, wie z.B. einen
PCR-Primer, eine Sonde, die z.B. auf herkömmliche Weise unter Verwendung
radioaktiver oder nichtradioaktiver Markierungen mit einer aufschlussreichen
oder detektierbaren Markierung markiert wird, oder das Polynucleotid
kann in einen Vektor kloniert werden. Solche Primer, Sonden und
andere Fragmente der DNA aus 1A oder 9A sind
zumindest 15, vorzugsweise zumindest 20, z.B. zumindest 25, 30 oder
40, Nucleotide lang und liegen ebenfalls im Schutzumfang der Erfindung.
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Polynucleotide,
wie z.B. DNA-Polynucleotide, der Erfindung können rekombinant, synthetisch
oder durch ein beliebiges Verfahren hergestellt werden, das dem
Fachmann nach dem Stand der Technik zur Verfügung steht. Mit Verweis auf
die hierin offenbarten Verfahren können sie auch kloniert werden.
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Die
Erfindung umfasst ein doppelsträngiges
Polynucleotid, das ein Polynucleotid gemäß der Erfindung und dessen
Komplement umfasst.
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Ein
dritter Aspekt der Erfindung betrifft einen (z.B. Expressions-)
Vektor, der für
die Replikation und Expression eines Polynucleotids, insbesondere
eines DNA- oder RNA-Polynucleotids, gemäß der Erfindung geeignet ist.
Die Vektoren können
z.B. Plasmid-, Virus- oder Phagen-Vektoren sein, die einen Replikationsstartpunkt,
gegebenenfalls einen Promotor für
die Expression des Polynucletotids sowie gegebenenfalls einen Regulator
des Promotors aufweisen. Der Vektor kann ein oder mehrere selektierbare
Markergene enthalten, z.B. ein Ampicillin-Resistenz-Gen im Fall
eines bakteriellen Plasmids oder ein Neomycin-Resistenz-Gen für einen
Säugetier-Vektor.
Der Vektor kann in vitro verwendet werden, z.B. für die Herstellung
von RNA, oder er kann verwendet werden, um eine Wirtszelle zu transfizieren
oder zu transformieren. Der Vektor kann auch für die Verwendung in vivo adaptiert
werden, z.B. in einem Gentherapie-Verfahren.
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Vektoren
des dritten Aspekts sind vorzugsweise rekombinant replizierbare
Vektoren. Der Vektor kann daher verwendet werden, um die DNA zu
replizieren. Die DNA im Vektor ist vorzugsweise operabel an eine Kontrollsequenz
gebunden, die in der Lage ist, für
die Expression der kodierenden Sequenz durch eine Wirtszelle zu
sorgen. Der Begriff „operabel
gebunden" bezieht
sich auf eine benachbarte Lage, in der sich die beschriebenen Komponenten
in einer Beziehung befinden, die es ihnen erlaubt, auf ihre beabsichtigte
Art und Weise zu funktionieren. Eine „operabel" an eine kodierende Sequenz gebundene
Kontrollsequenz wird auf solch eine Art und Weise ligiert, dass
die Expression der kodierenden Sequenz unter Bedingungen erreicht wird,
die mit den Kontrollsequenzen kompatibel sind. Solche Vektoren können ein
eine geeignete Wirtszelle transformiert oder transfiziert werden,
um für
die Expression eines Polypeptids der Erfindung zu sorgen.
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Ein
vierter Aspekt der Erfindung bezieht sich daher auf Wirtszellen,
die mit den Vektoren des dritten Aspekts transformiert oder transfiziert
wurden. Dies kann die Replikation und Expression eines Polynucleotids gemäß der Erfindung
ermöglichen,
unter anderem der Sequenz aus 1A oder 9A oder
des offenen Leserasters davon. Die Zellen werden so ausgewählt, dass
sie mit dem Vektor kompatibel sind, und können z.B. bakterielle, Hefe-,
Insekten- oder Säugetier-Zellen
sein.
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Ein
Polynucleotid gemäß der Erfindung
kann auch in Antisense-Ausrichtung in die oben beschriebenen Vektoren
insertiert werden, um die Produktion von Antisense-RNA zu ermöglichen.
Antisense-RNA oder andere Antisense-Polynucleotide können auch
mittels synthetischer Verfahren hergestellt werden. Solche Antisense-Polynucleotide
können
in einem Verfahren zur Steuerung der Mengen des E2F-5-Proteins in
einer Zelle verwendet werden. Solch ein Verfahren kann das Einführen des
Antisense-Polynucleotids in eine Zelle in einer Menge umfassen,
die wirksam ist, um das Ausmaß der
Translation von E2F-5-mRNA zu Protein zu inhibieren oder zu reduzieren.
Die Zelle kann eine Zelle sein, die sich auf unkontrollierte Art
und Weise vermehrt, wie z.B. eine Tumorzelle.
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Daher
stellt die Erfindung in einem fünften
Aspekt ein Verfahren zur Herstellung eines Polypeptids gemäß der Erfindung
bereit, umfassend das Züchten
einer mit einem (Expressions-) Vektor des dritten Aspekts transformierten
oder transfizierten Wirtszelle unter Bedingungen, die zur Expression
(durch den Vektor) einer kodierenden Sequenz führen, die für das Polypeptid kodiert, sowie
die Gewinnung des exprimierten Polypeptids.
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Es
werden auch (monoklonale oder polyklonale) Antikörper beschrieben, die für ein Polypeptid
gemäß der Erfindung
spezifisch sind. Antikörper
der Erfindung umfassen Fragmente davon sowie Mutanten, die die Bindungsaktivität des Antikörpers beibehalten.
Es wird auch ein Verfahren für
die Produktion monoklonaler oder polyklonaler Antikörper für ein Polypeptid
der Erfindung beschrieben. Monoklonale Antikörper können mittels herkömmlicher
Hybridomverfahren unter Verwendung der Proteine oder Peptidfragmente
davon als Immunogen hergestellt werden. Polyklonale Antikörper können auch
mittels herkömmlicher
Verfahren hergestellt werden, die das Impfen eines Wirtstieres,
z.B. einer Ratte oder eines Kaninchens, mit einem Polypeptid der Erfindung
und das Gewinnen des Immunserums umfassen.
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Fragmente
monoklonaler Antikörper,
die ihre Antigenbindungsaktivität
beibehalten können,
wie z.B. Fv-, F(ab')-
und F(ab2)'-Fragmente, sind in diesem Aspekt der
Erfindung inkludiert. Zusätzlich
können
monoklonale Antikörper
gemäß der Erfindung
analysiert werden (z.B. durch eine DNA-Sequenzanalyse der Gene,
die diese Antikörper
exprimieren) und es können
humanisierte Antikörper
mit komplementaritätsbestimmenden Regionen
eines Antikörpers
gemäß der Erfindung
hergestellt werden, z.B. in Einklang mit den in EP-A-0.239.400 (Winter)
offenbarten Verfahren.
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Polypeptide
der Erfindung können
in Zusammensetzungen zusammen mit einem Träger oder Verdünnungsmittel
vorliegen. Diese Zusammensetzungen umfassen pharmazeutische Zusammensetzungen,
in denen der Träger
oder das Verdünnungsmittel
pharmazeutisch annehmbar ist.
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Pharmazeutisch
annehmbare Träger
oder Verdünnungsmittel
umfassen jene, die in zur oralen, rektalen, nasalen, lokalen (unter
anderem buccalen und sublingualen), vaginalen oder parenteralen
(unter anderem subkutanen, intramuskulären, intravenösen, intradermalen,
intrathekalen und epiduralen) Verabreichung geeigneten Formulierungen
verwendet werden. Die Formulierungen können geeigneterweise in Form
von Dosiereinheiten vorliegen und können durch ein beliebiges,
nach dem Stand der Technik der Pharmazie wohlbekanntes Verfahren
hergestellt werden. Solche Verfahren umfassen den Schritt des Assoziierens
des Wirkstoffs mit dem Träger,
der ein oder mehrere Hilfsstoffe) darstellt. Im Allgemeinen werden
die Formulierungen durch einheitliches und enges Assoziieren des
Wirkstoffs mit flüssigen
Trägern
oder fein verteilten festen Trägern oder
beiden und, falls notwendig, durch darauf folgendes Formen des Produkts
hergestellt.
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Formulierungen,
die z.B. zur parenteralen Verabreichung geeignet sind, umfassen
wässrige
und nicht wässrige,
sterile Injektionslösungen,
die Antioxidanzien, Puffer, Bakteriostatika und gelöste Stoffe
enthalten können,
die die Formulierung isotonisch mit dem Blut des beabsichtigten
Rezipienten machen; ebenso wässrige
und nicht wässrige
sterile Suspensionen, die Suspendiermittel und Verdickungsmittel
enthalten können, sowie
Liposomen oder andere Mikropartikelsysteme, die darauf ausgerichtet
sind, das Polypeptid auf Blutkomponenten oder auf ein oder mehrere
Organe abzielen zu lassen.
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Polypeptide
gemäß der Erfindung
und die oben genannten Zusammensetzungen können für die Behandlung, Regulierung
oder Diagnose von Erkrankungen verwendet werden, unter anderem für proliferative Erkrankungen
bei einem Säugetier,
unter anderem beim Menschen. Solche Krankheiten umfassen jene, die mit
abnormaler (z.B. in einem ungewöhnlich
hohen oder niedrigen Ausmaß)
und/oder abweichender (z.B. aufgrund einer Mutation in der Gensequenz)
Expression eines oder mehrerer Transkriptionsfaktoren, wie z.B.
DP- oder E2F-Proteine oder verwandte Familienmitglieder, assoziiert
sind. Die Bedingungen umfassen auch jene, die durch abnormale Expression
eines Gens herbeigeführt
werden, dessen Genprodukt durch das Protein aus 1A oder 9A reguliert
wird. Die Behandlung oder Regulierung der Bedingun gen mit den oben
genannten Peptiden, Antikörpern,
Fragmenten davon und Zusammensetzungen etc. umfasst normalerweise
das Verabreichen einer wirksamen Menge eines Polypeptids, Antikörpers, Fragments
davon oder einer Zusammensetzung, je nach Eignung, an einen Rezipienten,
der eine solche Behandlung benötigt.
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Es
werden auch Antikörper
und Fragmente davon beschrieben, die auf diese Region abzielen,
um die Aktivierung des Transkriptionsfaktors über die Störung der Bildung des E2F-5DP-Proteinkomplexes
zu inhibieren.
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Es
wird auch ein Verfahren zur Durchführung eines Immuntests zum
Nachweis der Gegenwart oder der Abwesenheit eines Polypeptids der
Erfindung in einer Probe beschrieben, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
- (a) die Bereitstellung eines Antikörpers gemäß der Erfindung;
- (b) das Inkubieren der Probe mit dem Antikörper unter Bedingungen, die
die Bildung eines Antikörper-Antigen-Komplexes
ermöglichen;
und
- (c) die Detektion des Antikörper-Antigen-Komplexes,
falls vorhanden.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung einen neuen Test zur Identifikation
von mutmaßlichen chemotherapeutischen
Mitteln zur Behandlung proliferativer oder viraler Erkrankungen
bereit, der das Kontaktieren eines DP-Proteins oder eines Derivats
davon, eines Polypeptids der Erfindung und eines mutmaßlichen chemotherapeutischen
Mittels, sowie das Messen des Inhibierungsgrads der Bildung des
DP/E2F-5-Proteinkomplexes,
der durch das Mittel bewirkt wird, umfassen. Es muss nicht notwendig
sein, das vollständige
DP-1- und/oder E2F-5-Protein in dem Test zu verwenden, solange eine
ausreichende Menge jedes Proteins bereitgestellt wird, so dass sie
unter den Bedingungen des Tests in Abwesenheit des Mittels ein Heterodimer
bilden.
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Das
Klonieren und Sequenzieren von DP-1 (und E2F-1, -2 und -3) sind
nach dem Stand der Technik bekannt, und Verfahren zur rekombinanten
Expression und Herstellung von Antikörpern gegen DP-1 sind in WO
94/10307 zu finden.
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Die
Erfindung stellt daher ein Screeningverfahren zur Identifikation
von mutmaßlichen
chemotherapeutischen Mitteln zur Behandlung proliferativer Erkrankungen
bereit, das Folgendes umfasst:
- (A) das Kontaktieren
von:
(i) einem DP-Polypeptid;
(ii) einem Polypeptid des
ersten Aspekts; und
(iii) einem mutmaßlichen chemotherapeutischen
Mittels;
und zwar unter Bedingungen, in denen die Komponenten
(i) und (ii) in Abwesenheit von (iii) einen Komplex bilden; und
- (B) das Messen des Ausmaßes,
in dem Komponente (iii) in der Lage ist, diesen Komplex zu zerstören.
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In
diesem Test können
eine oder mehrere der drei Komponente(n) markiert sein, unter anderem
mit einer radioaktiven oder einer kolorimetrischen Markierung, um
das Messen des Resultats des Tests zu ermöglichen. Mutmaßliche chemotherapeutische
Mittel umfassen auch Peptide der Erfindung.
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Varianten,
Homologe und Fragmente von DP-Proteinen sind entsprechend den Varianten,
Homologen und Fragmenten des E2F-5-Proteins definiert.
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Der
Komplex von (i) und (ii) kann z.B. durch seine Fähigkeit, in vitro eine E2F-DNA-Bindungsstelle zu binden,
gemessen werden. Alternativ dazu kann der Test ein Invivo-Test sein,
in dem die Fähigkeit
des Komplexes, einen Promotor zu aktivieren, der eine E2F-Bindungsstelle
umfasst, die an ein Reportergen gebunden ist, gemessen wird. Der
In-vivo-Test kann z.B. durch Verweis auf die Beispiele durchgeführt werden,
die einen solchen Test bei Hefe-, Insekten-, Amphibien- oder Säugetierzellen
zeigen.
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Potenzielle
therapeutische Mittel, die in dem Test gemessen werden können, umfassen
nicht nur Polypeptide des ersten Aspekts, sondern insbesondere Fragmente
aus 10 oder mehr Aminosäuren
von:
- (a) dem Protein aus 1A oder 9A;
- (b) einer Allelvariante oder eines Spezies-Homologs davon; oder
- (c) einem Protein, das zumindest 70 % Homologie zu (a) aufweist.
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Es
können
Vektoren in einem Verfahren der Gentherapie verwendet werden, die
ein Polypeptid gemäß der Erfindung
oder eine Nucleinsäure,
die für
ein Polypeptid gemäß der Erfindung
kodiert, in sich tragen. Solch eine Gentherapie kann eingesetzt
werden, um unkontrollierte Proliferation von Zellen, z.B. einer
Tumorzelle, zu behandeln. Verfahren der Gentherapie umfassen das
Versorgen einer Zelle eines Patienten, der eine Behandlung benötigt, mit
einer wirksamen Menge des Vektors, der in der Lage ist, in der Zelle
entweder ein Antisense-Polynucleotid der Erfindung zu exprimieren,
um die Translation von E2F-5-mRNA in E2F-5-Protein zu inhibieren
oder zu reduzieren, oder mit einem Polypeptid, das die Bindung von
E2F-5 an ein DP-Protein oder ein verwandtes Familienmitglied stört.
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Der
Vektor ist geeigneterweise ein viraler Vektor. Der virale Vektor
kann ein beliebiger Vektor sein, der nach dem Stand der Technik
verfügbar
ist, um auf Tumorzellen abzuzielen. Huber et al. (Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 88, 8039 (1991)) berichten beispielsweise über die
Verwendung amphotropher Retroviren für die Transformation von Hepatom-,
Brust-, Kolon- oder Hautzellen. Culver et al. (Science 256, 1550-1552
(1992)) beschreiben auch die Verwendung retroviraler Vektoren in
der virusgesteuerten Enzym-Prodrug-Therapie, wie dies auch Ram et
al. (Cancer Research 53, 83-88 (1993)) tun. Englehardt et al. (Nature
Genetics 4, 27-34 (1993)) beschreiben die Verwendung von adenovirusbasierten
Vektoren zur Anlieferung des Mukoviszidose-Transmembran-Leitfähigkeitsprodukts (CFTR) an
Zellen.
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Die
Erfindung zieht eine Reihe von Tests in Betracht. Im Großen und
Ganzen können
diese wie folgt klassifiziert werden.
- 1. Die
Durchführung
eines Tests, um einen Inhibitor der E2F-5-Trans-Aktivierung zu finden
(d.h. die Inhibierung der Aktivierung der Transkription). Dieser
Inhibitor kann daher die Bindung von E2F-5 an DNA (normalerweise
an die E2F-Bindungsstelle) inhibieren. Potentiell geeignete Inhibitoren
sind Proteine und können
eine ähnliche oder
dieselbe Wirkung wie p107 aufweisen. Daher können geeignete inhibitorische
Moleküle
Fragmente, Mutanten, Allelvarianten oder Spezies-Homologe von p107
auf dieselbe Art und Weise umfassen, wie sie für Proteine des ersten Aspekts
definiert wurden.
- 2. Das Testen auf Inhibitoren von (Hetero-)Dimerisierung. Solche
Inhibitoren können
die Dimerisierung von E2F-5 (oder eines Polypeptids des ersten Aspekts)
mit einem Komplexor, z.B. einem DP-Protein, wie etwa DP-1, verhindern.
Natürlich
kann der Inhibitor auf eine ähnliche
Art und Weise, wie für
die Proteine des ersten Aspekts definiert wurde, ein Fragment, Mutant,
eine Allelvariante oder ein Spezies-Homolog eines DP-Proteins sein.
- 3. Eine dritte Kategorie eines Tests besteht im Aufspüren von
Inhibitoren von Phosphorylierung. Es wird davon ausgegangen, dass
E2F-5 (und andere Proteine des ersten Aspekts) durch Phosphorylierung
aktiviert werden könnten.
Daher besteht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Inhibitor von Phosphorylierung
die E2F-5-Trans-Aktivierungseigenschaften inhibiert (und könnte daher
schlussendlich dieselbe Wirkung wie die Inhibitoren aufweisen, die
in beiden der zwei vorigen Tests zu finden sind). Phosphorylierung
erfolgt durch cdks, und daher ist ein Inhibitor dieser Phosphorylierung
einer, der bei solchen Tests in Betracht gezogen wird.
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Die
Erfindung zieht eine Reihe von therapeutischen Verwendungsmöglichkeiten
in Betracht. Zu diesen zählt
unter anderem die Gentherapie unter Verwendung einer Nucleinsäure, einer
Sequenz, die in Antisense-Ausrichtung zu E2F-5 vorliegt. Moleküle, die
an ein DP-1-Protein binden können
und daher einen inaktiven Komplex mit dem DP-Protein bilden, werden
zusätzlich
in Betracht gezogen. Geeignete Moleküle umfassen jene des ersten
Aspekts, außer
E2F-5 selbst. Diese Moleküle
können
Mutanten von E2F-5 sein und werden daher nach dem Stand der Technik
oftmals als dominante negative Moleküle bezeichnet.
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Die
Erfindung zieht die Behandlung oder Prophylaxe von Erkrankungen
in Betracht, die auf der unkontrollierten Proliferation von Zellen
beruhen, oder in Fällen,
in denen die unkontrollierte Proliferation ein wichtiger oder essentieller
pathologischer Aspekt der Erkrankung ist. Dies umfasst Krebs, virale
Erkrankungen, die Selbstproliferation selbst sowie Autoimmunerkrankungen,
wie z.B. Psoriasis. Es kann auch die temporäre Inhibierung des Wachstums
von sich teilenden Zellen gewünscht
werden, z.B. von hämatopoetischen
Stammzellen und/oder Knochenmarkszellen. In diesen Aspekten wird
im Allgemeinen versucht, die Aktivität von E2F-5 zu behindern, zu
inhibieren oder zu stören.
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Im
Gegensatz dazu können
einige Erkrankungen und Leiden durch eine erhöhte E2F-5-Expression behandelt
werden, z.B. durch die Förderung
oder Herbeiführung
einer Überexpression.
Dies führt
vorzugsweise zu einer Apoptose, manchmal auch als programmierter
Zelltod bekannt. Eine Überexpression
des E2F-5-Proteins kann zum Tod der Zelle führen und daher kann dieser
Aspekt auch in der Behandlung von Krebs verwendet werden. Ein Ziel
ist es daher, die Aktivität
von E2F-5 zu steigern. Ähnliche
Verwendungsweisen sind für
E2F-1 bekannt (Qin et al., PNAS USA 91 (in Druck)).
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Es
sollte in Betracht gezogen werden, dass das E2F-5-Gen in Tumorzellen
mutiert sein könnte.
In diesem Fall könnte
das mutierte Gen zur Diagnose einer Erkrankung verwendet werden,
die von der Mutation herrührt.
Es bietet sich auch für
eine Behandlung über
das mutierte Gen an.
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Die
folgenden zwei Beispiele beschreiben die Isolierung und Charakterisierung
des neuen Proteins und der DNA der Erfindung aus menschlicher bzw.
muriner Quelle. Es liegen jedoch auch andere, z.B. Säugetier-Quellen,
im Umfang der vorliegenden Erfindung, und andere Säugetier-Homologe
des Proteins können
auf analoge Art und Weise isoliert werden. Die Beispiele werden
hier zur Veranschaulichung dargestellt und sind nicht als Einschränkung der
Erfindung anzusehen.
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BEISPIEL 1
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Zusammenfassung
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E2F-DNA-Bindungsstellen
sind in einer Reihe von Genen zu finden, deren Expresssion während des Zellzyklus
strikt reguliert ist. Die Aktivität der E2F-Transkriptionsfaktoren
wird durch die Assoziation mit spezifischen Repressor-Molekülen reguliert,
die die E2F-Transaktivierungsdomäne
binden und inhibieren können. Für E2F-1,
-2 und -3 ist der Repressor das Produkt des Retinoblastom-Gens,
pRb. E2F-4 wechselwirkt mit dem pRb-verwandten p107 und nicht mit
pRb selbst. Vor kurzem wurde eine cDNA isoliert, die für ein drittes
Mitglied der Retinoblastom-Genfamilie, p130, kodiert. p130 wechselwirkt
auch mit der Bindungsaktivität
der E2F-DNA, hauptsächlich
in der G0-Phase des Zellzyklus. Die Erfinder
berichten hier über
die Klonierung eines fünften
Mitglieds der E2F-Genfamilie. Die menschliche E2F-5-cDNA kodiert
für ein
346-Aminosäure-Protein
mit einer prognostizierten Molekularmasse von 38 kDa. E2F-5 ist
enger mit E2F-4 verwandt (78 % Ähnlichkeit)
als mit E2F-1 (57 % Ähnlichkeit).
E2F-5 ähnelt
den anderen E2Fs darin, dass es auf kooperative Art und Weise mit DP-1
an eine Konsensus-E2F-Stelle bindet. Unter Verwendung eines spezifischen
E2F-5-Antiserums zeigen die Erfinder, dass E2F-5 unter physiologischen
Bedingungen vorzugsweise mit p130 wechselwirkt.
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Einleitung
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E2F
ist die Bezeichnung einer Gruppe von heterodimeren Transkriptionsfaktoren,
die aus einer E2F-ähnlichen
und einer DP-ähnlichen
Untereinheit bestehen [27]. E2F-DNA-Bindungsstellen
sind in den Promotoren einer Reihe von Genen vorhanden, deren Expression
währen
des Zellzyklus reguliert wird, und es gibt Beweise, die darauf hindeuten,
dass die Gegenwart dieser E2F-Stellen zu der zellzyklusregulierten
Expression dieser Gene beiträgt
[13, 28, 38].
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E2F-DNA-Bindungsaktivität wurde
in Komplexen mit dem Retinoblastom-Protein (pRb) und pRb-verwandtem
p107 und p130 gefunden [6, 10, 29, 37]. Diese Gruppe von Proteinen
teilt ein konserviertes Motiv, die „Pocket", die sowohl in die Bindung von zellulären als
auch von viralen Proteinen involviert ist. Aus diesem Grund ist
die Gruppe von pRb-ähnlichen
Proteinen zusammen als die Pocket-Proteinfamilie bekannt. Komplexe
zwischen E2F und den verschiedenen Pocket-Proteinen besitzen wahrscheinlich
verschiedene Funktionen in der Zellzyklus-Regulierung, da sich ihr
Aussehen während
des Zellzyklus voneinander unterscheidet. E2F in einem Komplex mit
pRb wird hauptsächlich
in der G1-Phase des Zellzyklus angetroffen
[5-7, 11]. Im Gegensatz dazu bestehen Komplexe zwischen p107 und
E2F während
des Zellzyklus weiter, ihre Zusammensetzung ist jedoch variabel.
In G1 sind, abgesehen von E2F und p107,
Cyclin E und cdk2 vorhanden. In der S-Phase wird Cyclin E durch
Cyclin A im E2F/p107-Komplex ersetzt [29, 37]. Die funktionelle
Bedeutung der Gegenwart dieser Cyclin/cdk-Komplexe im p107/E2F-Komplex
ist im Moment noch nicht klar. In ruhenden Zellen ist ein Komplex
zwischen E2F und p130 die prominenteste E2F-DNA-Bindungsart. Dieser
Komplex verschwindet mit dem Hervortreten der Zellen aus dem Ruhezustand,
was auf eine Rolle für
die p130-wechselwirkende E2F-Aktivität beim Eintritt
in den Zellzyklus hindeutet [10].
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Die
Fähigkeit
von E2F, die Transkription zu aktivieren, wird durch die Komplexbildung
mit den Pocket-Proteinen reguliert. Die Komplexbildung zwischen
E2F und pRb ist der Regulierung durch die Phosphorylierung unterworfen.
Nur die hypophosphorylierten Spezies von pRb wechselwirken mit E2F,
was darauf hindeutet, dass die Phosphorylierung von pRb durch Cyclin/cdk-Komplexe
die Wechselwirkung zwischen E2F und pRb während des Zellzyklus steuert
[5-7, 11].
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Die
entscheidende Rolle von E2F-Transkriptionsfaktoren in der Zellzyklusregulierung
wird durch die Entdeckung betont, dass eine verstärkte Expression
der E2F-DNA-Bindungsaktivität eine Weiterentwicklung der
Zellen von G1 in die S- und die G2/M-Phasen
des Zellzyklus [3] bewirkt, und E2F kann ruhende Zellen stimulieren,
die DNA-Synthese zu initiieren [23]. Es ist wichtig, anzumerken,
dass Überexpression
von E2F zusammen mit einem aktivierten ras-Onkogen eine onkogene
Transformation von primären
Nagetier-Fibroblasten herbeiführen
kann [3].
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Bis
jetzt wurden vier verschiedene E2F-ähnliche Polypeptide isoliert.
E2F-1, -2 und -3 werden nur in einem Komplex mit pRb gefunden, wohingegen
E2F-4 vorzugsweise mit p107 wechselwirkt [3, 15, 19, 22, 24, 30,
36]. Wie die Komplexbildung zwischen E2F und p107 und E2F und p130
reguliert wird, ist im Moment noch unbekannt. Zu Beginn der Forschungen
zum Thema der Regulierung des E2F/p107-Komplexes und des E2F/p130-Komplexes
haben die Erfinder nach zusätzlichen
Mitgliedern der E2F-Genfamilie gesucht. Die Erfinder berichten hier über die
Klonierung eines fünften
Mitglieds der E2F-Genfamilie, das vorzugsweise mit p130 wechselwirkt.
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Materialien
und Verfahren
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Hefe-Doppelhybrid-Screening
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Der
Hefestamm Y190 [17], enthaltend das „Köder"-Plasmid pPC97-p107, wurde unter Verwendung des
Lithiumacetat-Verfahrens [34] mit einer Tag-14,5-CD1-Mausembryo-Bibliothek
[8] transformiert. Es wurden zwei Millionen Transformaten für das Wachstum
auf Platten ausgewählt,
denen Histidin fehlte, und es wurde mit 25 mM 3-Aminotriazol ergänzt und schließlich, wie
zuvor beschrieben, auf β-Galactosidase-Aktivität analysiert
[12]. Die Bibliotheksplasmide von cDNAs, die von doppelt positiven
Hefekolonien abstammten, wurden durch erneute Transformation mit
verschiedenen Gal4-DBD-Fusionsplasmiden auf ihre Zielspezifität getestet:
pPC97-p107 pPC97-bmi und pPC97 ohne Insert. Die partielle Maus-E2F-5-cDNA
wurde verwendet, um zusätzliche
menschliche cDNA-Bibliotheken zu screenen. Die hier beschriebene
menschliche E2F-5-cDNA voller Länge
wurde aus der T84-Kolonkarzinom-Bibliothek isoliert (Stratagene).
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Plasmide
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pPC97-p107
wurde durch Klonieren der Pocket-Region von p107 (Aminosäuren 240-816) im Rahmen mit
der Gal4-DNA-Bindungsdomäne
(Aminosäuren
1-147) von pPC97 [8] erzeugt. pGST-E2F-5 (A) und (B) wurden durch
Klonieren eines Fragments menschlicher E2F-5-cDNA konstruiert, das
für die
Aminosäuren 89-200
(A) oder die Aminosäuren
89-346 (B) in pGEX-2T kodiert. Für
Transfektionsexperimente wurden die folgenden Plasmide verwendet:
pSG-Gal4-E2F-1 enthält
die Aminosäuren
284-437 von menschlichem E2F-1 [19]. pJ3-Gal4-E2F-4 und pJ3-Gal4-E2F-5
wurden im Rahmen mit der DNA-Bindungsdomäne von Gal4 in pJ3Ω [33] durch
Klonieren eines Fragments der menschlichen cDNA von E2F-4 (für die Aminosäuren 276-412 kodierend)
oder E2F-5 (für
die Aminosäuren
222-346 kodierend) erhalten. pJ3-E2F-5 wurde durch Klonieren der
menschlichen E2F-5-cDNA voller Länge
(der die letzten 184 Nucleotide der nichtkodierenden 3'-Sequenz fehlten)
in den Säugetier-Expressionsvektor
pJ3Ω konstruiert.
Dem Translationsstartcodon von E2F-5 ging das 10-Aminosäure-Epitop
(HA) voraus, das vom monoklonalen Antikörper 12CA5 erkannt wird.
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pCMV-DP-1,
pCMV-pRb, pCMV-p107, pCMV-p107DE, PCMV-pRbΔ22 wurden bereits früher beschrieben
[20, 41].
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Zelllinien
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U2-OS-
und CAMA-Zellen wurden in Dulbeccos Modifiziertem Eagle-Medium (DMEM),
ergänzt
mit 10 % bzw. 20 % fötalem
Kälberserum,
kultiviert.
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Transfektionen
wurden unter Verwendung des Calciumphosphat-Präzipitationsverfahrens durchgeführt [39],
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CAT-Tests
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U2-OS-Zellen
wurden mit den angegebenen Expressionsvektoren zusammen mit 5 μg (Gal4)5-CAT [25] oder 2 μg E2F4-CAT
[20], 0,2 μg
RSV-Luciferase und Heringspermien-Träger-DNA bis zu einer Gesamtmenge
von 20 μg/10-cm-Platte
vorübergehend
transfiziert. Die Zellen wurden, wie zuvor beschrieben, auf CAT- und
Luciferase-Aktivität
getestet [2, 3].
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Northern-Blot-Analyse
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Für die E2F-5-Expressionsanalyse
wurde zytoplasmatische Gesamt-RNA aus einer Gruppe von Zelllinien
hergestellt. 20 mg der zellulären
Gesamt-RNA wurden auf 1-%-Formaldehyd-Agarose-Gel,
wie beschrieben, Elektrophorese unterzogen, auf Nitrozellulose transferiert
und mit [32P]-markierter, partieller menschlicher E2F-5-cDNA
(nt. 666-1038) sondiert. Anschließend wurde derselbe Filter
mit einer Ratten-α-Tubulin-cDNA sondiert,
um die Menge an RNA zu kontrollieren, die in jede Spur geladen wurde.
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Immunologische
Reagenzien und Immunpräzipitationen
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Um
Antikörper
gegen E2F-5 zu erzeugen, wurden GST-E2F-5-(A)- und -(B)-Proteine
(siehe Plasmide) in E. coli hergestellt und unter Verwendung von
Gluthation-Sepharoseperlen gereinigt. Beide Proteine wurden in gleichen
Mengen einem Kaninchen injiziert. Nach drei Immunisierungsrunden
wurde polyklonales Serum erhalten.
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Monoklonale
Antikörper
gegen E2F-1 (KH20), E2F-4 (RK13), pRb (XZ77) und p107 (SD-4 und
-9) wurden bereits früher
beschrieben [3, 20, 21, 41]. Das polyklonale p130-(C20-)Kaninchen-Antiserum
wurde von Santa Cruz Biotechnology Inc. erhalten. CAMA-Zellen und
transfizierte U2-OS-Zellen wurden, wie zuvor beschrieben, markiert
und Immunpräzipitation
unterzogen [3].
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Gel-Refentionstests
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Gel-Retentionstests
für vorübergehend
transfizierte U-2-OS-Zellen wurden, wie zuvor beschrieben [20],
mit geringen Modifikationen durchgeführt. 10 μg des Gesamt-Zellextrakts wurden
in Bindungspuffer verwendet, der 20 mM HEPES (pH 7,4), 0,1 M KCl,
1 mM MgCl2, 0,1 mM EDTA, 7 % Glycerin, 1
mM NaF und 1 μg
beschallte Lachsspermien-DNA in 20 μl Reaktionsvolumen mit 0,5 ng
[32P]-markiertem Oligonucleotid enthielt,
das die Konsensus-E2F-DNA-Bindungsstelle spezifiziert (Santa Cruz
Biotechnology). Während
einer Inkubation von 20 Minuten bei RT wurde die Bindung von DNA-Proteinkomplexen
ermöglicht.
Die Reaktionsprodukte wurden auf 3,5-%-Polyacrylamidgel in 0,25 × TBE bei
90 V bei RT für
eine Zeitspanne von 2,5 Stunden aufgetrennt. Das Gel wurde anschließend getrocknet
und damit Film belichtet.
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Ergebnisse
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Isolierung von p107-bindenden
Proteinen
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Um
cDNAs zu identifizieren, die für
Polypeptide kodieren, die mit p107 Wechselwirken, wurde ein Hefe-Doppel-Hybrid-Screening
durchgeführt
[14]. Der Hefe-Stamm Y190 [17], der zwei chromosomal angeordnete
Gal4-induzierbare Reportergene, HIS3 und LacZ [12], enthielt, wurde
mit dem „Köder"-Plasmid co-transformiert,
das die Pocket-Region (Aminosäuren
240-816) von p107 enthielt, fusioniert an die DNA-Bindungsdomäne (DBD)
von Gal4 und eine Tag-14,5-CD1-Mausembryo-cDNA-Bibliothek, in der
jede cDNA individuell an die Transaktivierungsdomäne von Gal4
fusioniert ist [8]. Es wurde eine Gesamtanzahl von 2 Millionen Transformanten
auf Platten, denen Histidin fehlte, selektiert. Siebenundachtzig überlebende
Kolonien wurden auf Expression von β-Galactosidase gescreent. cDNA-hältige Plasmide
wurden aus sechzehn doppelt positiven Hefekolonien gerettet. Die
Spezifität
der p107-Bindung wurde durch erneute Transformation mit Plasmiden,
die für
andere Gal4-BDB-Fusionen kodierten, bestätigt. Von allen sechzehn Hybridproteinen
wurde herausgefunden, dass sie spezifisch mit Gal4-p107 wechselwirkten.
DNA-Sequenzanalyse zeigte, dass die sechzehn cDNA-Bibliotheksplasmide,
die aus den Hefekolonien gerettet wurden, von 10 verschiedenen Genen
stammten. Drei cDNAs stammten von demselben Gen und zeigten signifikante
Homologie zu den vier bekannten E2Fs. Deshalb nannten die Erfinder
das von dieser cDNA kodierte Protein E2F-5.
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Die
partielle Maus-E2F-5-cDNA wurde anschließend verwendet, um durch Screening
einer menschlichen Kolon-Karzinom-cDNA-Bibliothek einen menschlichen
cDNA-Klon voller
Länge zu
erhalten. Die längste cDNA
(2,1 kb) wurde sequenziert und ent hielt einen 1038-bp-offenen-Leseraster,
der für
ein 346-Aminosäure-Protein
mit einem prognostizierten Molekulargewicht von 38 kDa kodierte. 1A zeigte
die E2F-5-cDNA-Sequenz
und die abgeleitete Aminosäuresequenz.
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E2F-5
ist enger mit E2F-4 (78 % Ähnlichkeit)
verwandt als mit E2F-1 (57 % Ähnlichkeit).
Im Vergleich mit E2F-1 und E2F-4 können drei Regionen mit Homologie
in E2F-5 beobachtet werden (1 B).
Die DNA-Bindungsdomäne
(Aminosäuren
43-115 von E2F-5)
weisen eine Ähnlichkeit
von 93 % mit der E2F-4-DNA-Bindungsregion auf, wohingegen die danebenliegende
DP-1-Dimerisierungsdomäne
eine Ähnlichkeit
von 81 % zwischen E2F-4 und E2F-5 aufweist. Schließlich besitzt
die carboxylterminale Pocketprotein-Wechselwirkungsdomäne von E2F-4
und -5 eine Ähnlichkeit
von 83 %. E2F-4 und E2F-5 unterscheiden sich von E2F-1 dahingehend,
dass beiden Proteinen das aminoterminale Motiv von E2F-1 fehlt,
das in die Cyclin-A-Bindung
involviert ist. E2F-5 unterscheidet sich von E2F-4 dahingehend,
dass ihm die Serin-Repeat-Region von E2F-4 fehlt.
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Um
die mRNA-Expressionsmengen von E2F-5 zu analysieren, wurde menschliche
E2F-5-cDNA verwendet, um einen Northern Blot zu sondieren, der die
zytoplasmatische Gesamt-RNA aus einer Reihe menschlicher Zelllinien
enthielt. Die E2F-5-Sonde detektierte geringe Mengen eines einzigen
2,1-kb-Transkripts in den meisten Zelllinien. Die menschliche CAMA-Brustkarzinom-Zelllinie
exprimierte etwas größere Mengen
an E2F-5 (2).
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E2F-5 enthält eine
carboxylterminale Transaktivierungsdomäne
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E2F-1
und E2F-4 enthalten eine carboxylterminale Transaktivierungsdomäne, die
mit der Pocketprotein-Bindungsstelle [3, 18] überlappt. Um zu testen, ob
E2F-5 auch eine Transaktivierungsdomäne enthält, fusionierten die Erfinder
den Carboxylterminus des menschlichen E2F-5 an die DNA-Bindungsdomäne von Gal4 im
Säugetierexpressionsvektor
pJ3Ω. U2-OS-Osteosarkom-Zellen
wurden vorübergehend
mit einem CAT-Reportergen transfiziert, das fünf stromauf gelegene Gal4-Stellen
in sich trug, oder mit dem Reportergen und den Gal4-E2F-Expressionsvektoren
co-transfi ziert. 3 zeigt, dass die Co-Transfektion
des Gal4-Reporterplasmids mit den Gal4-E2F-5-Expressionsvektoren zu 50facher
Aktivierung des CAT-Reportergens führte. Die Co-Transfektion mit
Gal4-E2F-1 oder Gal4-E2F-4 führte
zu einer zwei- bis dreifach stärkeren
Aktivierung des CAT-Reportergens (3). Die
Erfinder schließen
daraus, dass E2F-5 eine starke carboxylterminale Transaktivierungsdomäne enthält.
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E2F-5 erfordert DP-1 für DNA-Bindung
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Sowohl
E2F-1 als auch E2F-4 erfordern eine Dimerisierung mit DP-1 zur effizienten
DNA-Bindung [1, 3, 20, 26]. Um zu untersuchen, ob E2F-5 an eine
Konsensus-E2F-DNA-Bindungsstelle
binden kann und ob E2F-5 eine DP-1-Dimerisierung erfordert, um DNA
zu binden, führten
die Erfinder ein vorübergehendes
Transfektionsexperiment durch. Menschliche U2-OS-Osteosarkom-Zellen
wurden mit einem CAT-Reporterplasmid transfiziert, in dem ein Core-Promotor
an vier stromauf gelegene E2F-Stellen
gebunden war. 4 zeigt, dass das E2F-CAT-Reporter-Plasmid
nur sehr geringe Aktivität
besitzt, wenn es alleine in die Osteosarkomzellen transfiziert wird.
Die separate Transfektion von DP-1- oder E2F-5-Expressionsvektoren
führte
nicht zur Aktivierung des E2F-CAT-Reporters (4, Balken
2 und 6). Die Co-Transfektion von DP-1- und E2F-5-Expressionsvekforen
führte
zu einer starken, dosisabhängigen
synergistischen Aktivierung des CAT-Reporters (4,
Balken 3-5). Diese Daten deuten darauf hin, dass E2F-5 die Konsensus-E2F-Stelle
binden kann und dass. die DNA-Bindung von DP-1 abhängig ist.
Basierend auf diesen Resultaten kann man schließen, dass E2F-5 ein echtes
Mitglied der E2F-Genfamilie ist.
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E2F-5-Transaktivierung
wird durch Pocket-Proteine unterdrückt
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Die
Transaktivierung von E2F-1 und E2F-4 wird durch die Pocketprotein-Bindung
unterdrückt,
da die Transaktivierungsdomäne
dieser E2Fs mit der Pocketprotein-Wechselwirkungsoberfläche überlappt.
Um die Wirkung der Pocketprotein-Expression auf die E2F-5-Transaktivierung
zu testen, verwendeten die Erfinder einen vorübergehenden Transfektionstest.
Da sowohl E2F-1 als auch E2F-4 eine DP-1-Dimerisierung zur effizienten
Bindung ihrer jeweiligen Pocketproteine [3, 20] erfordern, maßen die
Erfin der die Wirkung der Pocketprotein-Expression auf E2F-5 plus
DP-1-aktivierte Transkription. U2-OS-Zellen wurden mit dem E2F-CAT-Reporterplasmid
zusammen mit E2F-5 und DP-1 transfiziert. 5 (Balken
3) zeigte, dass die Co-Transfektion von E2F-5 und DP-1 zu einer
mehr als 100fachen Aktivierung des E2F-CAT-Reportergens führte. Die E2F-5-stimulierte
Transkription wurde durch die Co-Transfektion mit pRb-, p107- und
p130-Expressionsvektoren auf dosisabhängige Art und Weise inhibiert.
Mutanten von pRb (pRbΔ22)
und p107 (p107DE), denen eine intakte Pocket-Domäne
fehlte, waren nicht der Lage, die E2F-5-Transaktivierung zu unterdrücken (5,
Balken 6 und 9). Signifikanterweise fehlt diesen Mutantenformen
von pRb und p107 auch die wachstumsinhibierende Wirkung [41]. Daher
ermöglichte
dieses Experiment keine unzweideutige Identifikation des bevorzugten Bindungspartners
von E2F-5, es deutete darauf hin, dass die E2F-5-Transaktivierung
durch die Pocketprotein-Bindung inhibiert wird und, dass es eine
enge Korrelation zwischen der Fähigkeit
von pRb und p107, einen Wachstumsstillstand herbeizuführen und
ihrer Fähigkeit,
die E2F-5-Transaktivierung zu inhibieren, gibt. Es ist wichtig zu
betonen, dass die U2-OS-Zellen, die in diesem Experiment verwendet
werden, gegenüber
pRb- oder p107-induziertem Wachstumsstillstand unempfindlich sind
[41]. Die beobachteten Auswirkungen auf die E2F-5-Transaktivierung
sind daher wahrscheinlich nicht auf die nichtspezifischen Zellzyklus-Auswirkungen von
pRb oder p107 zurückzuführen.
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E2F-5 wechselwirkt in
einem Band-Shift-Test vorzugsweise mit p130
-
Um
die Spezifität
der Pocket-Proteinbindung durch E2F-5 weiter zu untersuchen, führten die
Erfinder einen Elektrophorese-Mobilitäts-Shift-Test (EMSA) durch.
U2-OS-Zellen wurden
vorübergehend
mit DP-1- und E2F-5-Expressionsvektoren mit oder ohne pRb-, p107-
oder p130-Expressionsvektoren transfiziert. Zwei Tage nach der Transfektion
wurden Gesamt-Zellextrakte aus transfizierten Zellen präpariert
und mit einem [32P]-markierten Oligonucleotid
inkubiert, das eine Konsensus-E2F-Stelle spezifiziert. DNA-Proteinkomplexe
wurden auf einem Polyacrylamidgel getrennt und mittels Radiographie
sichtbar gemacht. 6 zeigt, dass die Transfektion
von E2F-5- und DP-1-Expressionsvektoren
zum Auftreten eines neuen Komplexes führt, der in den scheintransfizierten
Zellen nicht beobachtet wurde (6, vergleiche
Spuren 1 und 2). Bei diesem Komplex konnte mittels Co-Transfektion
des p130-Expressionsvektors, jedoch nicht der p107- oder pRb-Expressionsvektoren,
ein Supershift erzeugt werden (6, Spuren
3-5). Diese Daten deuten darauf hin, dass von den drei getesteten
Pocketproteinen p130 die höchste
Affinität
für das
E2F-5/DP-1-Heterodimer aufweist.
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E2F-5 wechselwirkt in
vivo bevorzugt mit p130
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Unter
physiologischen Bedingungen bindet E2F-1 vorzugsweise an pRb und
E2F-4 an p107 [3, 15, 19, 24]. In vorübergehenden Transfektionsexperimenten
kann jedoch sowohl die E2F-1- als auch die E2F-4-aktivierte Genexpression
sowohl durch pRb als auch durch p107 unterdrückt werden [3, 40]. Dieser
Verlust der Spezifität
wird wahrscheinlich durch die vorübergehende Überexpression dieser Proteine
hervorgerufen. Um herauszufinden, welches der drei Mitglieder der
Retinoblastom-Proteinfamilie mit E2F-5 unter physiologischen Bedingungen
wechselwirkt, erzeugten die Erfinder ein polyklonales Kaninchen-Antiserum
gegen das menschliche E2F-5. Anfängliche
Immunpräzipitationsexperimente
unter Verwendung von in vitro transkribiertem und translatiertem
E2F-1, E2F-4 und E2F-5 deuteten darauf hin, dass das polyklonale
E2F-5-Serum E2F-5 spezifisch erkannte (Daten nicht dargestellt).
Das E2F-5-Antiserum wurde anschließend in einem sequenziellen
Immunpräzipitationsexperiment
verwendet. CAMA-Brustkarzinom-Zellen wurden metabolisch mit [32P]-Orthophosphat
markiert, und es wurden nicht ionische Detergenslysate hergestellt.
Diese Lysate wurden einer Immunpräzipitation mit pRb-spezifischem
Antikörper,
p107-Antikörper
oder p130-spezifischem Antiserum unterzogen. Proteine, die mit pRb,
p107 oder p130 co-immungefällt
wurden, wurden durch Kochen in SDS-hältigem Puffer freigesetzt,
verdünnt
und erneut mit E2F-5-spezifischem Antiserum immungefällt. 6 Abschnitt
B zeigt, dass ein Protein von 47 kDa erneut spezifisch mit E2F-5-Antiserum
aus dem p130-Immunpräzipitat
immungefällt
werden konnte, jedoch nicht aus den pRb- oder p107-Immunpräzipitaten.
Dieses 47-kDa-Protein comigriert auf SDS-Polyacrylamidgelen mit
vorübergehend
transfiziertem E2F-5 (Daten nicht dargestellt). Als Kontrolle verifizierten
die Erfinder, ob pRb- und p107-Immun präzipitate ihre jeweiligen E2Fs
enthielten. 6 Abschnitt C zeigte, dass pRb
tatsächlich
zu einer Coimmunpräzipitation
von E2F-1 führte
und dass p107 E2F-4 senkte. Zusammen genommen deuten diese Daten
darauf hin, dass E2F-5 vorzugsweise mit p130 in vivo wechselwirkt.
-
Diskussion
-
Die
Erfinder berichten hier über
die Isolierung eines fünften
Mitglieds der E2F-Genfamilie. E2F-5 besitzt alle Charakteristika
eines echten E2F-Familienmitglieds: Er enthält eine hochgradig konservierte DNA-Bindungsdomäne, eine
DP-1-Dimerisierungsdomäne
und eine carboxylterminale Transaktivierungsdomäne. Weiters bindet E2F-5 eine
Konsensus-E2F-DNA-Bindungsstelle in Kooperation mit DP-1 und kann
die Expression eines E2F-Stellen-hältigen Reportergens aktivieren.
-
Die
Erfinder führten
daher drei Arten von Experimenten durch, um herauszufinden, mit
welchem der drei Pocket-Proteine E2F-5 in vivo bevorzugt wechselwirkt.
Bei vorübergehenden
Transfektionsexperimenten konnte die E2F-5-Transaktivierung von
allen drei Mitgliedern der Retinoblastom-Proteinfamilie, pRb, p107
und p130, unterdrückt
werden. In dieser Hinsicht ähnelt
E2-F-5 E2F-1 und E2F-4, da sowohl die E2F-1- als auch E2F-4-Transaktivierung in
vorübergehenden
Transfektionstests von pRb wie auch von p107 inhibiert werden kann
[3, 40]. Dieses offensichtliche Fehlen von. Spezifität in einem
vorübergehenden
Transfektionstest ist wahrscheinlich das Resultat der hohen vorübergehenden
Expressionsmengen von sowohl E2F als auch der Pocket-Proteine in
den vorübergehend
transfizierten Zellen. Das relativ geringe Ausmaß der Inhibierung der E2F-5-Transaktivierung
durch p130 in dem vorübergehenden
Transfektionsexperiment (5) ist das Resultat des niedrigen
Ausmaßes
der p130-Expression, da herausgefunden wurde, dass in den vorübergehend transfizierten
Zellen p107 in einem 10fach höheren
Ausmaß exprimiert
wurde als im Vergleich mit p130 (Daten nicht dargestellt). Es wurden
zwei zusätzliche
Experimente durchgeführt,
um die Pocket-Protein-Spezifität
von E2F-5 zu untersuchen. Im ersten Experiment wurden Zellen vorübergehend
mit E2F-5- und DP-1-Expressionsvektoren in Gegenwart oder Abwesenheit
von Expressionsvektoren für
alle drei Pocket-Proteine transfiziert. Anschließend wurden Band-Shift-Tests
unter Verwendung von Extrakten der transfizierten Zellen mit einem Oligonucleotid
durchgeführt,
das eine Konsensus-E2F-Bindungsstelle
spezifiziert. Nur eine Co-Transfektion von p130 konnte einen Supershift
des E2F-5/DP-1-Komplexes bewirken (6). Im Band-Shift-Experiment werden
nur Komplexe zwischen Pocket-Proteinen und E2F-5 als E2F/Pocket-Protein-„Supershift"-Komplexe detektiert,
die über
längere
Zeiträume
stabil sind. Daher war der Komplex zwischen E2F-5 und p130 stabiler als
der p107/E2F-5-Komplex, obwohl p130 in geringerem Ausmaß exprimiert
wurde als p107 (6). In einem ähnlichen
Experiment waren die Erfinder in der Lage, einen „Supershift" eines E2F-4-DNA-Bindungskomplexes
mit p107 zu erzeugen, jedoch nicht mit pRb (R.L.B und R.B., unveröffentlichte
Daten). Dieses Resultat deutet darauf hin, dass Mobilitäts-Shift-Experimente
potentiell von Nutzen sein könnten,
um die Pocket-Protein-Spezifität
von E2Fs zu untersuchen. In Einklang mit den Resultaten der Mobilitäts-Shift-Tests fanden die
Erfinder heraus, dass E2F-5 in den nicht transfizierten, metabolisch
markierten CAMA-Brustkarzinom-Zellen mit p130 co-immungefällt werden
konnte, jedoch nicht mit p107 oder pRb (7). Zusammengenommen
deuten die Daten der Erfinder darauf hin, dass E2F-5 unter physiologischen
Bedingungen vorzugsweise mit p130 assoziiert.
-
Die
Erkenntnis, dass E2F-5 mit p130, jedoch nicht mit p107 wechselwirkte,
kam etwas überraschend, da
p130 und p107 strukturell eng verwandt sind, und tatsächlich haben
p107 und p130 die Fähigkeit,
die Cycline A und E zu binden, gemein [16, 32, 41]. Auf der anderen
Seite unterscheiden sich p107 und p130 in ihrer Fähigkeit,
in vivo mit Typ-D-Cyclinen wechselzuwirken, da nur p107 und nicht
p130 mit Anti-Typ-D-Cyclin-Antikörpern co-immungefällt [32].
Wichtig ist, dass sich das Aussehen der p130/E2F- und p107/E2F-Komplexe im
Zellzyklus unterscheidet [9, 10, 29, 35, 37]. Dies deutet darauf
hin, dass p107 und p130 während
des Zellzyklus unterschiedliche Funktionen haben. Die bevorzugte
Bindung von E2F-5 durch p130 befindet sich in Einklang mit solch
einer unterschiedlichen Rolle von p130 in der Zellzyklusregulation.
-
Die
Erkenntnis der Erfinder, dass E2F-5 an eine Konsensus-E2F-Stelle
binden kann, schließt
auf keinen Fall die Möglichkeit
einer Wechselwirkung von E2F-5 mit einem getrennten Subset an E2F-Stellen
in vivo aus, das sich von den E2F-Stellen unterscheidet, die von
den anderen Mitgliedern der E2F-Genfamilie gebunden werden. In Einklang
mit solch einer Bindungsstellen-Vorliebe der verschiedenen E2Fs
befindet sich die Erkenntnis, dass die E2F-Stellen, die im Thymidin-Kinase-Genpromotor
und im b-myb-Promotor vorhanden sind, vorzugsweise mit E2F/p107-Komplexen
Wechselwirken [28, 31]. Da solche Komplexe zwischen E2F und p130
meist in ruhenden Zellen zu finden sind und nach dem Erwachen der
Zellen aus dem Ruhezustand schnell verschwinden, ist es wahrscheinlich,
dass auf E2F-5 reagierende Gene in die frühen Reaktionen ruhender Zellen
auf die Wachstumsfaktor-Stimulierung involviert sind [10]. Die Verfügbarkeit
des mit p130 wechselwirkenden E2F-5 sollte es den Erfindern ermöglichen,
E2F-5-reagierende Gene zu identifizieren.
-
Danksagung
-
Die
Erfinder danken P. Chevray für
den Erhalt der Mausembryo-cDNA-Bibliothek und der Hefe-Expressionsvektoren,
S. Elledge für
den Hefestamm Y1090, M. Alkema für
den Gal4-bmi-Hefe-Expressionsvektor, G. Hannon für den Erhalt des p130-Expressionsvektors,
A. Bes-Gennissen für
den Erhalt der menschlichen Zelllinien-RNA und Y. Ramos für die Herstellung
des Northern-Blots.
-
Diese
Arbeit wurde durch einen Zuschuss der Netherlands Organization for
Scientific Research (NWO) unterstützt.
-
Literaturzitate zu Beispiel
1
-
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-
BEISPIEL 2
-
Zusammenfassung
-
Der
Transkriptionsfaktor DRTF1/E2F ist aufgrund seiner Wechselwirkung
mit Schlüssel-Regulatoren der
Weiterentwicklung des Zellzyklus, wie z.B. dem Retinoblastom-Tumorsuppressor-Genprodukt
und verwandten Pocket-Proteinen, Cyclinen und cyclinabhängigen Kinasen,
in die Steuerung der zellulären
Proliferation verwickelt. Die DRTF1/E2F-DNA-Bindungsaktivität entsteht,
wenn ein Mitglied zweier unterschiedlicher Proteinfamilien, DP und
E2F, als DP/E2F-Heterodimer wechselwirkt. Hier berichten die Erfinder über die
Isolierung und die Charakterisierung eines neuen Mitglieds der E2F-Proteinfamilie,
genannt E2F-5. E2F-5 wurde durch einen Hefe-Doppel-Hybrid-Test isoliert,
in dem eine 14,5-d.p.c-Mausembryo-Bibliothek auf Moleküle gescreent
wurde, die in der Lage sind, an murines DP-1 zu binden, steht jedoch
auch in Wechselwirkung mit allen bekannten Mitgliedern der DP-Proteinfamilie.
E2F-5 liegt als physiologisches Heterodimer mit DP-1 in der allgemeinen
DRTF1/E2F-DNA-Bindungsaktivität
vor, die in Säugetier-Zellextrakten
vorhanden ist, eine Wechselwirkung, die zu kooperativer DNA-Bindungsaktivität und Transkriptionsaktivierung
durch die E2F-Stelle führt. Eine
starke Transkriptionsaktivierungsdomäne, die sowohl in Hefe- als
auch in Säugetierzellen
funktioniert und in der C-Terminusregion von E2F-5 sitzt, sowie
die Expression des pRb-verwandten Proteins p107, mehr als pRb, inaktiviert
die Transkriptionsaktivität
von E2F-5. Ein Vergleich der Sequenz von E2F-5 mit, anderen Mitgliedern
der Familie deutet darauf hin, dass E2F-5 ein höheres Ausmaß an Ähnlichkeit zu E2F-4 aufweist
als zu E2F-1, -2 und -3. Die strukturelle und funktionelle Ähnlichkeit
von E2F-5 und E2F-4 definiert eine Unterfamilie von E2F-Proteinen.
-
Einleitung
-
Zahlreiche
Beweise deuten darauf hin, dass der zelluläre Transkriptionsfaktor DRTF1/E2F
in die Koordination der Transkription mit der Weiterentwicklung
des Zellzyklus involviert ist. DRTF1/E2F scheint z.B. eines der
Hauptziele zu sein, durch den das Retinoblastom-Tumorsuppressor-Genprodukt
(pRb) seine negativen Wirkungen auf die zelluläre Proliferation ausübt (La Thangue
(1994)). Daher ist pRb durch die Regulierung der Transkriptionsaktivität von DRTF1/E2F
und daher der Aktivität
der Zielgene, von denen viele für
Proteine kodieren, die für
die Weiterentwicklung des Zellzyklus erforderlich sind (Nevins (1992)),
in der Lage, das Durchlaufen des frühen Zellzyklus zu beeinflussen.
Natürliche
Mutationen in Rb, die in menschlichen Tumorzellen auftreten, kodieren
für Proteine,
die nicht an DRTF1/E2F binden können
(Bandara et al. (1992); Heibert et al. (1992); Zamanian und La Thangue
(1992)), wodurch die Korrelation zwischen der Deregulierung von DRTF1/E2F
und abnormalem Zellwachstum unterstrichen wird. Weiters korreliert
die transformierende Aktivität
viraler Onkoproteine, wie z.B. Adenovirus Ela, das menschliche Papillomavirus
E7 und das große SV40-T-Antigen,
mit ihrer Fähigkeit,
DRTF1/E2F durch die Abtrennung von pRb und verwandten Proteinen (Nevins
(1992)) zu deregulieren, was diesem Ansatz weitere Unterstützung gibt.
-
Andere
Moleküle,
die eine zentrale Rolle im Zellzyklus spielen, stehen auch in Wechselwirkung
mit DRTF1/E2F. Die Cycline A und E, zusammen mit der katalytischen
Untereinheit cdk2, binden an DRTF1/E2F entweder direkt durch Kontaktieren
der DNA-Bindungskomponenten im Transkriptionsfaktor (Krek et al. (1994))
oder indirekt durch Kontakte, die in der Spacer-Region der pRb-verwandten
Pocket-Proteine p107 oder p130 auftreten. (Lees of al. (1992); Cobrinik
et al. (1993)). Obwohl die Rolle des Cyklin-cdk-Komplexes, der mit
p107 und p130 assoziiert, noch aufgeklärt werden muss, wurde doch
von der direkten Wechselwirkung zwischen dem Cyclin-A/cdk2-Kinase-Komplex und
DRTF1/E2F gezeigt, dass sie dessen DNA-Bindungsaktivität beeinflusst
(Krek et al. (1994)).
-
Die
molekulare Zusammensetzung von DRTF1/E2F wird nun schrittweise enthüllt. Es
ist nun klar, dass die allgemeine DNA-Bindungsaktivität von DRTF1/E2F
entsteht, wenn Mitglieder zweier verschiedener Proteinfamilien als
DP/E2F-Heterodimere wechselwirken (La Thangue (1994)), wobei die
Prototyp-Moleküle
jeder Familie DP-1 (Girling et al. (1993)) und E2F-1 sind (Helin
et al. (1992); Kaelin et al. (1992); Shan et al. (1992)). Eine kleine
Region mit Ähnlichkeit
zwischen beiden Proteinen ermöglicht
es ihnen, als Heterodimer wechselzuwirken (Bandara et al. (1993);
Helin et al. (1993); Krek et al. (1993)), wobei diese Region in
allen DP- und E2F-Familienmitglie dern, die bis heute isoliert wurden,
konserviert blieb (Girling et al. (1994)), wodurch das Auftreten
verschiedener kombinatorischer Wechselwirkungen ermöglicht wird.
-
Während des
Durchlaufens des Zellzyklus tritt die Assoziation von pRb, p107
und p130 in einer temporal regulierten Art und Weise auf, wobei
jedes Protein sein eigenes, charakteristisches Wechselwirkungsprofil
mit DRTF1/E2F besitzt (Shirodkar et al. (1992); Schwarz et al. (1993),
Cobrinik et al. (1993)). Von den bis jetzt isolierten E2F-Familienmitgliedern
erkennen E2F-1, -2 und -3 pRb (Ivey-Hoyle et al. (1993); Lees et al.
(1993)) und E2F-4 das p107-Protein (Beijersbergen et al. (1994);
Ginsberg et al. (1994)), wobei eine wahrscheinliche Erklärung jene
ist, dass die zeitlichen Wechselwirkungen von Pocket-Proteinen die
regulierte Zusammensetzung und/oder die Verfügbarkeit des E2F-Familienmitglieds
im E2F/DP-Heterodimer widerspiegeln.
-
Obwohl
DP-1 in vielen Zelltypen eine häufig
auftretende DNA-Bindungskomponente von DRTF1/E2F ist, vorhanden
in den variierenden Formen, die während des fortschreitenden
Zellzyklus auftreten (Bandara et al. (1994)), so werden andere DP-Familienmitglieder,
wie z.B. DP-2, auf geweberestriktive Art und Weise exprimiert (Girling
et al. (1994)). Eine Beeinflussung der molekularen Zusammensetzung
von DRTF1/E2F durch den fortschreitenden Zellzyklus und durch den
Phänotypen
der Zelle erschien daher möglich.
-
Die
Komplexität
der E2F-Proteinfamilie muss erst noch ergründet werden. Um diese Frage
zu untersuchen, führten
die Erfinder ein hefebasiertes Doppel-Hybrid-Screening durch, um
neue Mitglieder der Familie zu bestimmen. Hier berichten die Erfinder über die
Isolierung und die Charakterisierung von murinem E2F-5, einem neuen
Mitglied der E2F-Familie. E2F-5 steht in Wechselwirkung mit allen
bekannten Mitgliedern der DP-Proteinfamilie. In Säugetierzellextrakten
liegt E2F-5 als physiologisches Heterodimer mit DP-1 vor, eine Wechselwirkung,
die zu kooperativer DNA-Bindung sowie zur Transkriptionsaktivierung
durch die E2F-Stelle führt.
E2F-5 besitzt eine starke Trans-Aktivierungsdomäne, die nach der Pocket-Protein-Bindung
spezifisch inaktiviert wird. Die Proteinsequenz und die molekulare
Organisation von E2F-5 ist enger mit E2F-4 verwandt als mit anderen
Mitgliedern der Familie, wodurch erstmals eine Unterfamilie der
E2F-Proteine definiert wird, die funktionell und strukturell verwandt
sind.
-
Ergebnisse
-
Isolierung von E2F-5
-
Um
die Diversität
der E2F-Proteinfamilie zu erkunden, verwendeten die Erfinder ein
Hefe-Doppel-Hybrid-basiertes Verfahren (Fields und Song (1989)),
um neue Mitglieder zu identifizieren (8). Die
Erfinder entschieden sich dazu, DP-1 als Köder zu verwenden, da DP-1 ein
physiologischer und häufig
anzutreffender Partner von E2F-Familienmitgliedern
ist (Bandara et al. (1993); Bandara et al. (1994)). Eine mit einer
Aktivierungsdomäne
markierte cDNA-Bibliothek, hergestellt aus einem 14,5-d.p.c.-Mausembryo (Chevray
und Nathans (1992)) wurde auf Hybridproteine gescreent, die in der
Lage waren, mit LexA-DP-1 wechselzuwirken. Einer der identifizierten
Klone kodierte für
ein Hybridprotein, das mehreren Kriterien zufolge spezifisch mit
LexA-DP-1 wechselwirkte.
Eine partielle Analyse der cDNA-Sequenz deutete auf eine umfassende Ähnlichkeit mit
E2F-Familienmitgliedern hin, daher wurde weiters ein für die vollständige Proteinsequenz
kodierender cDNA-Klon aus einer F9-EC-cDNA-Bibliothek isoliert.
Ein Vergleich der Proteinsequenz mit anderen Mitgliedern der E2F-Familie
deutete darauf hin, dass der cDNA-Klon für ein neues Mitglied kodierte.
Der für
die zuvor isolierten E2F-Proteine gewählten Bezeichnung E2F-1, -2,
-3 und -4 folgend, bezeichnen die Erfinder diesen Klon als E2F-5.
-
Die
prognostizierte Größe von murinem
E2F-5 beträgt
335 Reste (9a). Diese Prognose basiert auf
der Position des ersten potentiell inhibierenden Methionins, zusammen
mit der umfassenden Homologie, die zu der menschlichen E2F-5-Sequenz
besteht, in der die Translation beim selben Methionin beginnt (Hijmans
et al., eingereicht). E2F-5 enthält
umfassende Sequenzähnlichkeit
mit den zwischen anderen E2F-Familienmitgliedern konservierten Domänen (Ivey-Hoyle
et al. (1993); Lees et al. (1993); Beijersbegen et al. (1994); Ginsberg
et al. (1994)). Die DNA-Bindungsdomäne z.B. zeigt eine Identität von 48
% mit E2F-1 und 87 % mit E2F-4 (9b und
c). Innerhalb dieses Bereichs enthält eine C-Terminus-Subdomäne die einzige
Region mit Ähnlichkeit
mit Mitgliedern der DP-Familie (in 9b und
c). Diese Region, die als die DEF-Box bekannt ist (Girling et al.
(1994); Lam und La Thangue (1994)), ist eng an der Bildung des DP/E2F-Heterodimers beteiligt
(Bandara et al. (1993); Bandara und La Thangue, in Vorbereitung).
Die in der DEF-Box zwischen den DP- und E2F-Proteinen konservierten
Reste sind auch auch innerhalb von E2F-5 bestens konserviert (9c),
was die potentielle Bedeutung dieser Subdomäne bei der Bildung des DP/E2F-Heterodimers
unterstreicht.
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Zwischen
E2F-5 und den anderen Familienmitgliedern sind einige zusätzliche
Regionen konserviert. Die markierte Box (Lees et al. (1993)) sowie
die Pocket-Protein-Bindungsdomäne
zeigen 58 % und 50 % Identität
mit diesen Regionen in E2F-1 und 75 % und 72 % mit denselben Regionen
in E2F-4 (9b und 9c). Die
Positionen der hydrophoben Reste in der Leucin-Zipper-Region sind
auch bei anderen E2F-Familienmitgliedern konserviert (9c).
Tatsächlich
kann E2F-5 einen längeren
Zip als E2F-1, -2 und -3 bilden, da hydrophobe Reste in E2F-5 mit
dem Heptad-Repeat an zwei weiteren C-terminalen Positionen übereinstimmend angeordnet
sind (L144 und V151; siehe 9c).
-
Die
Merkmale von E2F-5 deuten auf eine engere Beziehung mit E2F-4 anstatt
mit E2F-5, -1, -2 und -3 hin. Seine Organisation ähnelt jener
von E2F-4 insofern, als das Protein nicht viel weiter reicht als
der N-Terminus der DNA-Bindungsdomäne, weiters fehlt beiden Proteinen
die N-terminate Cyclin-A-Bindungsdomäne, die in den anderen E2Fs
auftritt (9b). Der Proteinsequenz-Vergleich
deutet weiters darauf hin, dass E2F-5 und -4 stärker miteinander verwandt sind
als es jedes der beiden mit den verbleibenden Familienmitgliedern ist.
Dies ist besonders über
die konservierten Domänen
hinweg offensichtlich, wo viele Reste zwischen E2F-5 und -4 häufig auftreten,
jedoch nicht zwischen E2F-1-, -2 und -3 (9c). Im
Großen
und Ganzen enthält E2F-5 70 % Aminosäurereste,
die mit E2F-4 identisch sind und 38 % mit E2F-1. Basierend auf dieser Ähnlichkeit
stellen E2F-5 und -4 daher eine Unterfamilie der E2F-Proteinfamilie
dar, während
E2F-1, -2 und -3 aufgrund ihrer großen Ähnlichkeit eine andere repräsentieren.
-
Bindung und transkriptionelle
Kooperation mit DP-Familienmitgliedern
-
Die
allgemeine DRTF1/E2F-DNA-Bindungsaktivität entsteht, wenn ein DP-Familienmitglied
mit einem E2F-Familienmitglied wechselwirkt (La Thangue (1994)).
Für DP-1
und E2F-1 führt
die Wechselwirkung zu einer kooperativen Transkriptionsaktivierung,
DNA-Bindung und Wechselwirkung mit pRb (Bandara et al. (1993); Helin
et al. (1993); Krek et al. (1993)). Die Erfinder waren daher daran
interessiert, zu bestimmen, ob E2F-5 mit DP-Familienmitgliedern
kooperieren konnte.
-
Um
diese Fragen zu beantworten, verwendeten die Erfinder zuerst den
Hefe-Doppel-Hybrid-Test
mit unterschiedlichen DP-Molekülen,
die im Hybrid-Köder
als LexA-Fusionsproteine dargestellt waren (8). Entweder
E2F-5 oder E2F-1 wurden als aktivierungsdomänen- (GAD-) markierte Hybridproteine
exprimiert, und das Ausmaß der
Transkriptionsaktivierung eines LexA-Reporterkonstrukts wurde durch
Messen der β-Galactosidase-Aktivität untersucht.
Sowohl E2F-5 als auch E2F-1 waren gleichermaßen in der Lage, mit allen
bekannten Mitgliedern der DP-Proteinfamilie, d.h. DP-1, -2, -3 und
Drosophila-DP, wechselzuwirken (Daten nicht dargestellt).
-
Die
Erfinder untersuchten als nächstes,
ob E2F-5 mit DP-1 kooperieren konnte, um die Transkription durch
die E2F-Bindungsstelle zu aktivieren. Dafür verwendeten die Erfinder
einen Hefe-Test, in dem E2F-5 und DP-1 zusammen oder alleine exprimiert
wurden und die Transkriptionsaktivität des E2F-Stellen-Reporterkonstrukts
p4xWT-CYC1 gemessen
wurde (10a). In vorhergehenden Studien
wurde dieser Test verwendet, um die Kooperation zwischen E2F-1 und
DP-1 zu messen (Bandara et al (1993)). Die Transkriptionsaktivierung des
Reporters wurde nach der Expression der DP-1-Hybridproteine nicht
signifikant und durch das E2F-5-Hybrid nur marginal beeinträchtigt (10b). Wurden beide jedoch zusammen exprimiert,
so kam es zu einer mehr als 6fachen Stimulierung der Reporteraktivität (10b). Die Aktivität von p4xMT-CYC1, ein Derivat
von p4xWT-CYC1, das Mutanten-E2F-Bindungsstellen trägt (10a; Bandara et al. (1993)), blieb unter
denselben Bedingungen unbeeinträchtigt
(Daten nicht dargestellt). Die Erfinder schließen daher daraus, dass E2F-5 mit
DP-1 kooperiert.
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Transkriptionsaktivierung
und Pocket-Protein-Regulierung von E2F-5
-
Die
Fähigkeit
von E2F-5, die Transkription zu aktivieren, wurde sowohl in Hefe-
als auch in Säugetierzellen
untersucht. Um die Transkriptionsaktivität in Hefe zu testen, wurde
eine C-terminate Region (von Rest 198 bis 335) von E2F-5 an LexA
fusioniert, und die Aktivität
eines von LexA-Bindungsstellen gesteuerten Reporter-Konstrukts wurde
untersucht (11a). Das E2F-5-Protein enthält eine
starke Trans-Aktivierungs-Domäne,
da die Aktivität
des Reporters in Gegenwart von pLEX.E2F-5 viel stärker war
als bei alleiniger Expression des Vektors (11b);
auf ähnliche
Art und Weise war LexA-E2F-1 in der Lage, die Transkription zu aktivieren
(11b). Somit aktiviert E2F-5 die Transkription
wirksam in Hefe.
-
Um
diese Resultate in Säugetierzellen
zu bestätigen
und um die funktionellen Konsequenzen der Wechselwirkung von Pocket-Proteinen
mit E2F-5 zu untersuchen, fusionierten die Erfinder dieselbe Region von
E2F-5 an die Gal4-DNA-Bindungsdomäne und verwendeten vorübergehende
Transfektionstests, um die Transkriptionsaktivität eines durch Gal4-Bindungsstellen
gesteuerten Reporter-Konstrukts, pGAL-CAT, zu untersuchen (12a). In 3T3-Zellen aktivierte E2F-5 die
Transkription wirksam im Verhältnis
zur alleinigen Aktivität
der Gal4-DNA-Bindungsdomäne
(12b), da die Transkriptionsaktivität von pGAL-CAT
im Verhältnis zu
pG4 in Gegenwart von pGAL-E2F-5
15fach höher
war. Ähnliche
Resultate wurden in einer Reihe anderer Zelltypen erhalten (Daten
nicht dargestellt), was, darauf hindeutet, dass E2F-5 eine Trans-Aktivierungsdomäne enthält, die
in Säugetierzellen
ihren Zweck erfüllt.
-
Die
Erfinder verwendeten anschließend
die Transkriptionsaktivität
von E2F-5, um die funktionellen Konsequenzen einer Wechselwirkung
mit entweder pRb oder p107 zu untersuchen. Als Kontrolle für Wildtyp-pRb
und -p107 studierten die Erfinder die Aktivität von RbΔ22, ein Protein, für das ein
natürlich
vorkommendes Mutantenallel von Rb kodiert und das nicht mit DRTF1/E2F
(Zamanian und La Thangue (1992)) und der Aktivität von Antisense-p107-RNA echselwirken
kann (Zamanian und La Thangue (1993)). Weder Wildtyp-pRb noch RbΔ22 beeinträchtigten
die Aktivität
von E2F- 5 signifikant,
da in Gegenwart von entweder pCMVHRb oder pCMVHRbΔ22 die Aktivität von pGAL-CAT
nicht beeinträchtigt
wurde (12b). Im Gegensatz dazu reduzierte
eine Coexpression von p107 (aus pCMV107) mit E2F-5 die Transkriptionsaktivität von E2F-5,
eine Wirkung, die spezifisch war, da Antisense-p107 (aus pCMV107AS)
keine Auswirkungen hatte (12b). Die
Erfinder schlossen daraus, dass p107 die Transkriptionsaktivität von E2F-5
in Säugetierzellen aktivierte.
Unter Verwendung einer ähnlichen
experimentellen Strategie wurde gezeigt, dass das p130-Protein die
Transkriptionsaktivität
von E2F-5 inaktivierte (Daten nicht dargestellt).
-
E2F-5 ist eine physiologische
DNA-Bindungskomponente von DRTF1/E2F
-
Um
zu bestimmen, ob E2F-5 eine physiologische DNA-Bindungskomponente
der allgemeinen DRTF1/E2F-DNA-Bindungsaktivität ist, die in aus Säugetierzellen
hergestellten Extrakten definiert wurde, wurden zwei verschiedene
Anti-E2F-5-Peptid-Sera gegen unterschiedliche Peptidsequenzen hergestellt;
beide Antisera reagierten spezifisch mit einem GST-E2F-5-Fusionsprotein
(Daten nicht dargestellt).
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Die
Wirkung dieser Antisera auf die DRTF1-/E2F-DNA-Bindungsaktivität wurde
mittels Gel-Retentionstests studiert, die mit Extrakten muriner
F9-Embryonalkarzinom-(F9-EC-)Zellen
durchgeführt
wurden. Vorhergehende Studien haben gezeigt, dass DP-1 eine häufig anzutreffende,
möglicherweise
universelle, Komponente der DRTF1/E2F-DNA-Bindungsaktivität in F9-EC-Zellextraken ist
(Girling et al. (1993); Bandara et al. (1993)), ein Beispiel derer
in 13 dargestellt wird (Spuren 1 bis 4). Beide Anti-E2F-5-Sera zerstörten die DRTF1/E2F-DNA-Bindungsaktivität, eine
Wirkung, die als spezifisch angesehen wurde, da sie in der Gegenwart
des homologen Peptids nicht offensichtlich war (13,
Spuren 5 bis 12). Obwohl Anti-E2F-5 eine signifikante Verringerung
der DNA-Bindungsaktivität
hervorrief, war die Wirkung deutlich weniger stark ausgeprägt als jene,
die durch Anti-DP-1 hervorgerufen wurde (13, vergleiche
Spuren 1-4 bis 5-12). Dies könnte
dadurch bedingt sein, dass E2F-5 in einer Subpopulation an DP-1/E2F-Heterodimeren
in F9-EC-Zellextrakten vorhanden ist, eine Situation, die in Kontrast
mit jener steht, die bei DP-1 beobachtet wurde.
-
DNA-Eindungseigenschaften
von E2F-5
-
Um
die DNA-Bindungseigenschaften von E2F-5 zu untersuchen, exprimierten
und reinigten die Erfinder E2F-5 als ein GST-Fusionsprotein. In
Einklang mit früheren
Resultaten (Bandara et al. (1993)) kooperierte GST-DP-1 mit GST-E2F-1
bei Bindung an die E2F-Stelle, obwohl E2F-1 eine signifikante DNA-Bindungsaktivität aufwies,
als es alleine getestet wurde (14, vergleiche
Spuren 1 bis 4). E2F-5 alleine besaß eine kaum detektierbare DNA-Bindungsaktivität (14,
Spuren 5 bis 7). Die Kooperation zwischen E2F-5 und DP-1 war jedoch
bedeutend stärker
als zwischen E2F-1 und DP-1 (13, Spuren
8 bis 10). Daher kooperieren E2F-5 und DP-1 bezüglich der DNA-Bindungsaktivität.
-
E2F-5-RNA-Mengen
-
Die
Erfinder waren daran interessiert, die Mengen der E2F-5-RNA in verschiedenen
Zelllinien zu bestimmen und weiters die E2F-5-Mengen mit anderen
Mitgliedern der E2F-Familie zu vergleichen. Dafür wurde RNA aus asynchronen
Kulturen von F9-EC-Zellen
zusammen mit einer Reihe von leukämischen Zelllinien hergestellt
und die E2F-5-RNA-Menge wurde mittels Northern-Blot-Test untersucht.
Die Menge der E2F-5-RNA variierte
bedeutend von Zelllinie zu Zelllinie; F9-EC-Zellen und einige der
leukämischen
Zelllinien, z.B. DAUDI und RAGI, exprimierten große Mengen
(15, Spuren 1, 7 und 8). Im Gegensatz dazu enthielten
HL60 und TF1 geringe E2F-5-RNA-Mengen
(15, Spuren 4 und 6). Dieses Profil der E2F-5-RNA-Mengen
unterschied sich bedeutend von den E2F-1-Mengen. Es waren z.B. im
Gegensatz zu E2F-5
signifikante E2F-1-RNA-Spiegel in K562-, HL60- und TF1-Zellen vorhanden
(15, Spuren 3, 4 und 6). Die gegenteilige Situation
trat auf offensichtliche Art und Weise in EL4-Zellen auf, in denen
die E2F-5-Mengen hoch waren und jene von E2F-1 gering (15,
Spur 10). Die Erfinder schlossen daher, dass die E2F-5-RNA-Mengen
durch den Zelltyp beeinflusst werden und dass es wenig Korrelation
zwischen den E2F-5-Mengen und E2F-1-RNA gibt.
-
Diskussion
-
E2F-5 und E2F-4 sind eine
Unterfamilie der E2F-Proteine
-
Die
Erfinder berichten über
die Isolierung und die Charakterisierung des fünften Mitglieds der E2F-Proteinfamilie,
E2F-5. Obwohl viele der Domänen
in E2F-5, wie z.B. der potentielle Leucin-Zip, die markierte Box und
die Pocket-Protein-Bindungsregion, mit anderen Mitgliedern der E2F-Familie
konserviert sind, so deutet das Fehlen der N-terminalen Sequenz
außerhalb
der DNA-Bindungsdomäne
auf eine strukturelle Organisation hin, die E2F-4 ähnelt (Beijersbergen
et al. (1994); Ginsberg et al. (1994)). Die anderen Mitglieder der
E2F-Familie, E2F-1, -2 und -3, besitzen ausgedehnte N-Termini, innerhalb
derer eine Domäne
vorhanden ist, die in der Lage ist, mit Cyclin-A wechselzuwirken
(Krek et al. (1994)). Es wurde vorgeschlagen, es könnte die
Rolle dieser Domäne
sein, eine Cyclin-A/cdk2-Kinase zum DP-1/E2F-Heterodimer zu rekrutieren,
was zu der anschließenden
Phosphorylierung von DP-1 führt,
wodurch die funktionelle Konsequenz eine reduzierte DNA-Bindungsaktivität des DP-1/E2F-Heterodimers
ist (Krek et al. (1994)). Solch ein Mechanismus kann zu späteren Zeitpunkten
während
des Durchlaufens des Zellzyklus in der Regulierung der Transkriptionsaktivität von E2F-stellenabhängigen Genen
von Bedeutung sein. Das Fehlen einer Cyclin-A-Bindungsdomäne von E2F-5
(und E2F-4) deutet darauf hin, dass die DNA-Bindungsaktivität des E2F-5/DP-1-Heterodimers
mittels anderer Mechanismen herabreguliert werden kann. Tatsächlich,
würde ein
mögliches
Szenario, mit dem dies erreicht werden könnte, die Proteine p107 und/oder
p130 umfassen, da die Spacer-Region
in diesen Proteinen entweder Cyclin-A/cdk2- oder Cyclin-E/cdk2-Komplexe
binden kann (Lees et al. (1993); Cobrinik et al. (1993); Hannon
et al. (1993); Li et al. (1993)). Es ist möglich, dass diese Pocket-Proteine
die Rolle Cyclin-A-bindender E2F-Familienmitglieder ersetzen und
Cyclin/cdk-Komplexe zum DP/E2F-Heterodimer rekrutieren.
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Ein
Vergleich der Proteinsequenz von E2F-5 mit anderen Mitgliedern der
E2F-Familie deutete auf ein engeres Verhältnis mit E2F-4 hin als mit
E2F-1, -2 und -3. Interessanterweise ist E2F-4 das einzige bekannte Mitglied
der Familie, das in der Lage ist, mit p107 unter physiologischen
Bedingungen wechselzuwirken (Beijersbergen et al. (1994); Ginsberg
et al. (1994)). Die Erfinder haben gezeigt, dass die Transkriptionsaktivität von E2F-5
durch p107 oder p130 anstatt durch pRb inaktiviert werden kann.
Dies könnte
jedoch das engere Verhältnis
von p107 zu p130 als mit pRb widerspiegeln (Ewen et al. (1991);
Cobrinik et al. (1993); Li et al. (1993)) und könnte daher nicht nur physiologische
Wechselwirkungen widerspiegeln. Dieser Gedanke steht in Einklang
mit dem Resultat, dass die Wechselwirkung von menschlichem E2F-5
mit p130 unter physiologischen Bedingungen gezeigt wurde (Hijmans
et al., eingereicht).
-
Kooperation zwischen E2F-5
und DP-1
-
Bezüglich der
DNA-Bindungs- und der Transkriptionsaktivität kooperierte E2F-5 mit DP-1.
In dieser Hinsicht besitzt E2F-5 ähnliche Eigenschaften wie andere
Mitglieder der E2F-Familie. Es ist jedoch interessanterweise anzumerken,
dass die Kooperation zwischen E2F-5 und DP-1 z.B. bedeutend größer war,
als die Kooperation, die unter äquivalenten
experimentellen Bedingungen zwischen E2F-1 und DP-1 beobachtet wurde (siehe
z.B. 14). Falls dieser Test funktionelle Eigenschaften
innerhalb von Zellen widerspiegelt, so ist es möglich, dass in einem intrazellulären Umfeld
an überschüssigem DP-1 äquivalente
Zunahmen der Menge an E2F-5 und E2F-1 zu einem verhältnismäßig höheren Ausmaß an E2F-5/DP-1-DNA-Bindungsaktivität führen. Weiters
können
diese Unterschiede in der DNA-Bindungsaktivität Unterschiede in der Transkriptionsaktivität widerspiegeln,
falls es bevorzugte Zielgene für
bestimmte E2F/DP-Heterodimere gibt.
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Die
genauen Rollen der verschiedenen E2F-Proteine in der Zellzyklussteuerung
müssen
erst erforscht werden. Es ist jedoch möglich, dass sie die Transkriptionsaktivität von Zielgenen
während
einzelner Phasen des fortschreitenden Zellzyklus regulieren. Die
Tatsache, dass z.B. E2F-1, -2 und -3 mit pRb wechselwirken (Helin
et al. (1992); Kaelin et al. (1992); Ivey-Hoyle et al. (1993); Lees
et al (1993)), deutet darauf hin, dass sie das Durchlaufen des Zellzyklus
durch G1 regulieren. Im Gegensatz dazu assoziiert p107 mit DRTF1/E2F
gegen Ende von G1, mit einem Spitzenwert während der S-Phase (Shirodkar
et al. (1992)), während
p130 vorzugsweise während des
Durchlaufens des frühen
Zellzyklus, hauptsächlich
während
G0, assoziiert (Cobrinik et al. (1993)). Die E2F-1- und E2F-5-Spiegel
in einer Reihe von Zelltypen deuten jedoch darauf hin, dass die Expression
der E2F-Familienmitglieder nicht nur durch die Zellzyklus-Phase,
sondern auch durch den Phänotypen
beeinflusst wird. Es ist möglich,
dass Zellen ein bevorzugtes Subset an E2F-Proteinen verwenden, die den
Anforderungen ihres Zellzyklus am meisten entsprechen.
-
Die
hier beschriebenen molekularen und funktionellen Charakteristika
von E2F-5, zusammen mit dessen Wechselwirkung mit DP-Familienmitgliedern,
deuten darauf hin, dass theoretisch eine Reihe von Heterodimeren
zwischen E2F- und DP-Familienmitgliedern möglich sind. Ein Hauptziel zukünftiger
Studien wird es sein, die physiologische Rolle eines jeden dieser
Transkriptionsfaktoren in der Zellzyklussteuerung zu verstehen.
-
Materialen
und Verfahren
-
Hefe-Stämme, Medien
und Verfahren.
-
Die
Saccharomyces-cerevisiae-Stämme,
die in dieser Studie verwendet wurden, waren Folgende: W3031a (Mata
ade2-100 trp1-1 leu2-3, 112 his3-11 ura3); CTY10-5d (Mata ade2 trp1-901
leu2-3, 112 his3-200 gal4 ga180 URA3::lexAop-lacZ) und PCY2 (Matα gal14 gal80
URA3::GAL1-lacZ lys2-801 his3-200 trp1-63 leu2 ade2-101) und JZ1
(Jooss et al. (1994); Matα lys2-801
ade2-10 leu2Δ1 trpΔ63 his3Δ200 URA3::lexAop-CYC1-lacZ.
Hefe-Stämme
wurden in YPD- oder YNB-Medien gezüchtet und unter Verwendung
einer Modifikation des Lithiumacetat-Verfahrens transformiert. Der
Koloniefarbe-β-Galactosidaseaktivitäts-Test wurde mittels
herkömmlicher
Verfahren durchgeführt.
Die β-Galactosidase-Aktivität einzelner
Transformanten wurde in Mid-Log-Phasen-Kulturen für zumindest
drei unabhängige
Transformanten quantifiziert.
-
Bibliotheks-DNA, Plasmide
und Oligonucleotide.
-
pPC67
ist eine 14,5-d.p.c.-CD1-Mausembryo-oligo-dT-geprimte
cDNA-Bibliothek, die stromab von Hefesequenzen fusioniert ist, die
für die
Trans-Aktivierungsdomäne
des GAL4-Proteins kodieren (GAD; Chevray und Nathans (1992)). Es
wurden vollständige
cDNA-Klone aus einer λZapII-F9-EC-Bibliothek
von gerichtet klonierter poly-dT-geprimter cDNA isoliert (Schöler et al.
(1990)).
-
Das
Plasmid pTR27 ist ein Derivat von pBTM116 (Bandara et al. (1993)),
in dem die Polylinker-Sequenzen ausgeweitet wurden; pLEX.DP-1, pGAD.E2F-1,
p4xWT-CYC1 und p4xMT-CYC1 wurden zuvor bereits beschrieben (Bandara
et al. (1993)). pLEX(HIS).DP-1 kodiert für eine Fusion des vollständigen bakteriellen
LexA-Proteins mit DP-1 (aus Aminosäurerest 59 bis 410) im Plasmid
pLEX(HIS), ein Derivat von pBTM116, in dem TRP1 mit HIS3 ersetzt
wurde. pGAD.E2F-5 enthält
die gesamte kodierende Sequenz von E2F-5, exprimiert als Hybridprotein
mit der Aktivierungsdomäne
des Hefe-GAL4-Proteins (768-881) im Plasmid pACTII (Durfee et al.
(1993)). pLEX.E2F-5 enthält
die E2F-5-kodierende Sequenz aus Aminosäurerest 198 bis 335, exprimiert
als ein Hybridprotein stromab der vollständigen kodierenden Sequenz
des LexA-Proteins im Plasmid pTR27. pLEX.E2F-1 trägt in pTR27
E2F-1 voller Länge
(1-437) in sich. Das Plasmid pG4 (zuvor pG4m-polyII genannt; Webster
et al. (1989)) kodiert für
die GAL4-DNA-Bindungsdomäne
(1-148) unter der Steuerung des frühen SV40-Promotors. Das Plasmid
pGAL4.E2F-5 enthält
die E2F-5-kodierende Sequenz aus Rest 198 bis 335, die stromab der
GAL4-Sequenzen in pG4 fusioniert ist. Die Plasmide pCMVHRb, pCMVHRbΔ22, pCMV107
und pCMV107AS wurden bereits zuvor beschrieben (Zamanian und La
Thangue (1992; 1993)).
-
Bibliotheksscreening.
-
40 μg pPC67-Bibliotheks-DNA
wurde mit 40 μg
pLEX(HIS).DP-1 in CTY10-5d co-transformiert. Etwa 400.000 Transformanten,
die auf selektiven Agar-Platten wuchsen, wurden durch den In-situ-Filterpapier-β-Galactosidase-Test
gescreent. Um die Bibliotheksplasmide zu retten, wurden blaue Kolonien
isoliert und durch Züchten
bis zur Sättigung
in selektiven flüssigen
Medien in Gegenwart von Histidin von pLEX(HIS).DP-1 geheilt. Nach
dem Replika-Plattieren auf selektivem minimalen Agar wurde Plasmid-DNA
aus Trp+-His-Kolonien, die beim Testen auf β-Galactosidase
keine blaue Farbe aufweisen konnten, in E.-coli-HW87 elektroporiert. Die
Plasmide wurden gewonnen und entweder mit pLEX(HIS).DP-1 oder dem
Kontrollplasmid (pLEX(HIS)) erneut in CTY10-5d transformiert. Ein
Plasmid, das einen Trp+-Phänotypen
verlieh, der nur in Gegenwart von pLEX(HIS).DP-1 eine blaue Koloniefarbe
ergab, wurde zur weiteren Analyse ausgewählt. Um eine cDNA voller Länge zu erhalten,
wurde das Insert ausgeschnitten, radiomarkiert und verwendet, um
etwa 106 Plaques aus der λZapII-F9EC-Bibliothek
zu screenen, aus der eine E2F-5-cDNA voller Länge isoliert wurde und in pBluescript
gerettet wurde.
-
Vorübergehende Transfektion von
3T3-Zellen.
-
Transfektionen
und Tests wurden, wie zuvor beschrieben, durch das herkömmliche
Calciumphosphat-Präzipitationsverfahren
durchgeführt
(Zamanian und La Thangue (1992)). Die β-Galactosidase-Aktivität, die von
pCMV-βgal
abstammt, zur internen Kontrolle wurde, wie zuvor beschrieben, gemessen
(Zamanian und La Thangue (1992)).
-
Antisera und Gel-Retentionsanalysen.
-
Kaninchen-Antisera,
die gegen zwei verschiedene Peptidsequenzen gezüchtet wurden, die von E2F-5 abstammten,
genannt Anti-E2F-5(1) und Anti-E2F-5(2), wurden hergestellt und
auf ihre Wirkung auf die DRTF1/E2F-DNA-Bindungsaktivität in F9-EC-Zellextrakten
getestet, wie dies zuvor beschrieben wurde (Girling et al. (1993)).
Die E2F-Bindungsstelle wurde aus dem Adenovirus-E2a-Promotor entnommen
(La Thangue et al. (1990)). Es wurde entweder homologes (+) oder
ein unverwandtes (–)
Peptid zu dem DNA-Bindungstest hinzugefügt, um, wie zuvor beschrieben,
die Spezifität
zu untersuchen (Girling et al. (1993)). Das Anti-DP-1-(24)-Antiserum
wurde gegen ein Peptid gezüchtet,
das aus der C-Terminus-Sequenz von DP-1 stammt. DNA-Bindungstests,
durchgeführt
mit GST-Fusionsproteinen, erfolgten, wie zuvor bereits beschrieben
(Bandara et al. (1993; 1994)). GST-DP-1, -E2F-1 (Bandara et al.
(1993)) und -E2F-5 (Aminosäurereste
2 bis 335) wurden gemäß herkömmlicher
Verfahren exprimiert und gereinigt.
-
Northern-Analyse.
-
Eine
Northern-Analyse bezüglich
der RNA-Mengen wurde mit RNA durchgeführt, die mittels herkömmlicher
Verfahren aus den angegebenen Zelllinien präpariert wurde. Die E2F-5-Sonde
enthielt 840 Nucleotide, die sich in die untranslatierte 3'-Region erstreckten.
Die E2F-1-Sonde enthielt die gesamte kodierende Sequenz des durch
PCR erzeugten Gens und eine Sonde für GAPDH diente als innere Kontrolle.
-
Literaturzitate zu Beispiel
2
-
- Bandara, L.R., Adamczewski, J.P., Hunt, T. and L Thangue,
N.B. (1991). Nature 352, 249-251.
- Bandara, L.R., Adamczewski, J.P., Poon, R.Y., Zamanian, M.,
Hunt, T. and La Thangue, N.B. (1992). J. Cell Sci. (Suppl.) 16,
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- Bandara, L.R., Buck, V.M., Zamanian, M., Johnston, L.H. and
La Thangue, N.B. (1993). EMBO J. 12, 4317-4324.
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-
Legende zu
den Figuren
-
1: Human-E2F-5-Struktur
- (A)
Nucleotidsequenz und abgeleitete Aminosäuresequenz von menschlicher
E2F-5-cDNA.
- (B) Schematische Darstellung von E2F-5 im Vergleich zu E2F-1
und E2F-4. Die Grenzen der konservierten Domänen werden durch die Aminosäurenummer
angezeigt. SS in E2F-4 deutet auf das serin-reiche Motiv hin.
-
2:
Expressionsmuster von E2F-5 in menschlichen Zelllinien
(A)
Ein Northern-Blot, enthaltend zytoplasmatische Gesamt-RNA aus den
angegebenen menschlichen Zelllinien, wurde an eine Human-E2F-5-cDNA-Sonde
hybridisiert. Es wurden RNAs aus den folgenden menschlichen Zelllinien
verwendet: CAMA, menschliches Brustkarzinom; A549, Lungenkarzinom;
MDA, MDA-MD157-Brustkarzinom; OVCAR, Ovarialkarzinom; HS 578T, Brustkarzinom;
LUCY, Ovarialkarzinom; HT29, Kolonkarzinom, CEM, T-Zellen-Leukämie; K562,
Erythroleukämie.
(B) Derselbe Filter hybridisierte mit einer Ratten-α-Tubulin-Sonde.
-
3:
E2F-5 besitzt eine carboxylterminale Transaktivierungsdomäne.
U-2-OS-Zellen
wurden mit einem CAT-Reporterplasmid transfiziert, das stromauf
Gal4-Stellen in sich trug (5 μg),
und zwar in Gegenwart oder in Abwesenheit von Gal-4-E2F-Expressionsvektoren
(1 μg) und
0,2 μg pRSV-Luciferase
als innere Kontrolle. Die CAT-Aktivität wurde für jede Probe auf die Luciferase-Aktivität normalisiert.
Die CAT-Aktivität
wurde zwei Tage nach der Transfektion getestet. Es wird die x-fache
Aktivierung von Gal4-E2F über
das CAT-Reportergen alleine dargestellt. Die Daten sind für zumindest
drei unabhängige Experimente,
die jeweils zweifach ausgeführt
wurden, repräsentativ.
-
4:
E2F-5 und DP-1 kooperieren bei der Transaktivierung
U2-OS-Osteosarkom-Zellen
wurden, wie angegeben, mit ansteigenden Mengen des pJ3-E2F-5-Expressionsvektors
(1,2 oder 5 μg)
zusammen mit 100 ng pCMV-DP-1 transfiziert. Bei jeder Transfektion
wurden 2 μg
Reporterkonstrukt (E2F4-CAT) und 0,2 μg pRSV-Luciferase
hinzugefügt.
Die CAT-Aktivität
wurde bei jeder Probe auf die Luciferase-Aktivität normalisiert. Die Daten sind
für zumindest
drei unabhängige
Experimente, die jeweils zweifach ausgeführt wurden, repräsentativ.
-
5:
Inhibierung der E2F-5-Transaktivierung durch Pocket-Proteine
U2-OS-Zellen
wurden mit 5 μg
pJ3-E2F-5 und 100 ng pCMV-DP-1 in Kombination mit pCMV-Rb (50 und
100 ng), pCMV-RbΔ22
(100 ng), pCMV-p107 (50 und 100 ng), pCMVp107DE (100 ng) oder pCMV-HA-p130
(50, 100 und 500 ng) transfiziert. Zusammen mit den Expressionsplasmiden
wurden die Zellen mit 2 μg
E2F4-CAT und 0,2 μg pRSV-Luciferase transfiziert.
Die CAT-Aktivität
wurde auf die innere Luciferase-Kontrolle normalisiert. Die x-fache
Aktivierung wurde entsprechend dem Basalwert von E2F4-CAT
berechnet, der auf einen einheitlichen Wert (1,0) eingestellt wurde.
Die Daten sind für
zumindest drei unabhängige
Experimente, die jeweils zweifach ausgeführt wurden, repräsentativ.
-
6:
E2F-hältige
Komplexe in vorübergehend
transfizierten U2-OS-Zellen
U2-OS-Osteosarkom-Zellen wurden,
wie angegeben, vorübergehend
mit E2F-5- und DP-1-Expressionsvektoren in Gegenwart oder Abwesenheit
von pRb-, p107- oder p130-Expressionsvektoren transfiziert. Nach
zwei Tagen wurden Gesamtzellenextrakte hergestellt und mit einem
[32P]-markierten Oligonucleotid, das eine
Konsensus-E2F-DNA-Bindungsstelle enthielt, inkubiert und Gel-Elektrophorese
unterzogen. Die Position der freien Sonde, des E2F-5/DP-1-DNA-Komplexes
und des E2F-5/Pocket-Protein-Komplexes
ist angegeben.
-
7:
E2F-5 wechselwirkt vorzugsweise in vivo mit p130
Menschliche
CAMA-Brustkarzinom-Zellen wurden mit [32P]-Orthophosphat
markiert, und nichtionische Detergenslysate wurden sequentieller
Immunpräzipitation
unterzogen. In einer ersten Immunpräzipitation wurden Lysate, wie
angeben, mit pRb-, p107- oder p130-Antikörpern inkubiert. Gruppe A zeigt
die ersten Immunpräzipitationen
mit pRb-, p107- und p130-spezifischen Antikörpern aus CAMA-Zellen. Die
pRb-, p107- und p130-assoziierten Proteine wurden aus den immungefällten Pocket-Proteinen
durch Kochen in SDS-hältigem Puffer
freigesetzt und erneut Immunpräzipitation
mit E2F-5-spezifischem Antiserum unterzogen (Gruppe B). Als. Kontrolle
wurden Proteine, die aus pRb- und p107-Immunpräzipitaten freigesetzt wurden,
erneut Immunpräzipitation
mit Anti-E2F-1-(KH20-) oder E2F-4-(RK13-)Antikörpern unterzogen (Gruppe C).
Die immungefällten
Proteine wurden auf 7,5-%-SDS-Polyacrylamid-Gelen getrennt, die
Gele wurden getrocknet und die Proteine wurden mittels Autoradiographie
detektiert.
-
8:
Strategie zur Isolierung von murinem E2F-5
Der „Köder", LEXA-DP-1, wurde
verwendet, um eine 14,5-d.p.c.-Mausembryo-Aktivierungsdomänen-markierte
cDNA-Bibliothek zu screenen.
-
9: Sequenz und Vergleich von murinem E2F-5
mit anderen Mitgliedern der E2F-Familie
- (a) Nucleotidsequenz zusammen mit der prognostizierten
Aminosäurerest-Sequenz
von E2F-5.
- (b) Diagrammartige Darstellung und Vergleich von E2F-5 (Mitte)
mit E2F-1 (oben) und E2F-4 (unten). Die Prozentsätze der Identitätswerte
auf der Ebene der Proteinsequenz sind zwischen E2F-5 und E2F-1 und E2F-5
und E2F-4 angegeben. Die zwischen den Mitgliedern der E2F-Familie
geteilten Domänen
sind auch angebeben. (Lees et al. (1993)).
- (c) Vergleich der Aminosäurerest-Sequenz
in den konservierten Domänen
innerhalb der E2F-Familienmitglieder. Die hervorgehobenen Reste
sind bei allen Familienmitgliedern gleichermaßen zu finden, wohingegen die
eingerahmten Reste bei E2F-4 und E2F-5 zu finden sind. Beide Reste
in der Leucin-Zip-Region deuten auf eine Hydrophobie im Heptad-Repeat
hin. Die Reste in der DEF-Box-Region, die von E2F-Familienmitgliedern
und DP-1 geteilt werden, sind durch die Linien dargestellt.
-
10:
Aktivierung der E2F-stellenabhängigen
Transkription durch E2F-5 und DP-1 in Hefe
- (a)
Zusammenfassung der Reporter- und Effektor-Konstrukte
- (b) Die angegebenen E2F-5- und DP-1-Expressionsvektoren wurden
entweder alleine (Spuren 2 und 3) oder zusammen (Spur 4) in Hefe
transformiert, und die Aktivität
von p4xWT-CYC1, das vier Wildtyp-E2F-Stellen besitzt, wurde bewertet.
In Parallelexperimenten wurde die Aktivität von p4xMT-CYC1 unter keiner
der Bedingungen beeinträchtigt.
Die dargestellten Daten wurden durch dreifache Ablesungen erhalten.
-
11:
Transkriptionsaktivierung durch E2F-5 in Hefe
- (a)
Zusammenfassung der Reporter- und Effektor-Konstrukte
- (b) Die Transkriptionsaktivität von entweder pLEX.E2F-1 (Spur
2) oder pLEX.E2F-5 (Spur 3) wurde in Hefe durch das Testen der Aktivität von pLexA-CYC1-lacZ
untersucht. Die dargestellten Daten wurden durch dreifache Ablesungen
erhalten.
-
12:
Pocket-Protein-Regulierung von E2F-5
- (a) Zusammenfassung
der Reporter- und Effektor-Konstrukte
- (b) Die Transkriptionsaktivität von Gal-E2F-5 (Spur 2) wurde
in Gegenwart von Wildtyp-pRb (Spur 3), pRbΔ22 (Spur 4), p107 (Spur 5) und
p107AS (Spur 6) untersucht. Zum Vergleich wurden ähnliche
Behandlungen mit pG4 (Spuren 7 bis 10) durchgeführt. Die dargestellten Daten
wurden durch dreifache Ablesungen erhalten.
-
13:
E2F-5 ist eine physiologische DNA-Bindungskomponente von DRTF1/E2F
in F9-EC-Zellen
Zwei Arten von Antisera, die gegen verschiedene
Peptide aus verschiedenen Regionen innerhalb von E2F-5 gezüchtet wurden,
wurden auf ihre Wirkung auf die F9-EC-Zellen-DRTF1/E2F-DNA-Bindungsaktivität untersucht.
Die Anti-E2F-5-Sera, Anti-Peptid
1 (Spuren 5 bis 8) und Anti-Peptid 2 (Spuren 9 bis 12), wurden in
Gegenwart entweder des homologen (+; Spuren 5, 7, 9 und 11) oder
eines nicht verwandten (–;
Spuren 6, 8, 10 und 12) Peptids untersucht. Zum Vergleich wurde
die Wirkung von Anti-DP-1(24) (Spuren 1 bis 4) in Gegenwart entweder
des homologen (Spuren 1 und 3) oder eines nicht verwandten Peptids
(Spuren 2 und 4) untersucht. Jedes Spuren-Paar (+ zusammen mit –) stellt
die Behandlung mit einem anderen Antiserum-Präparat dar.
Die DRTF1/E2F-b/c-DNA-Bindungs-Komplexe werden auch dargestellt
(La Thangue et al. (1990)).
-
14:
DNA-Bindungseigenschaften von E2F-5
E2F-5, E2F-1 und DP-1 wurden
als GST-Fusionsproteine exprimiert, gereinigt, und es wurde ihre
DNA-Bindungsaktivität
mittels Gel-Retention getestet. E2F-1 oder E2F-5 wurden entweder alleine getestet (Spuren-1 und
2 und 5, 6 bzw. 7) oder zusammen mit einer konstanten Konzentration
an DP-1 (Spuren 3 und 4 und 8, 9 und 10). Spur 11 zeigt die Sonde
alleine. Die Menge der hinzugefügten
Proteine lag bei E2F-1 bei etwa 50 ng (Spuren 1 und 3) oder bei
100 ng (Spuren 2 und 4), bei E2F-5 bei 25 ng (Spuren 5 und 8), bei
50 ng (Spuren 6 und 9) oder bei 100 ng (Spuren 7 und 10) und bei
DP-1 bei 50 ng während
des gesamten Vorgangs.
-
15:
E2F-5-RNA-Mengen
Die E2F-5-RNA-Mengen wurden in den angegebenen
Zelllinien mit E2F-1 verglichen. Die GAPDH-RNA-Menge wurde als innerer
Kontrollwert untersucht.
-
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