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Hintergrund der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft Apoptose, Tumor-Nekrose-Faktor-α (TNF-α)-vermittelte
Signalgebung, Zellzyklus und Unterdrückung von Tumorwachstum.
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Apoptose
ist eine morphologisch unterscheidbare Form des programmierten Zelltods,
die wichtig für die
normale Entwicklung und Aufrechterhaltung multizellulärer Organismen
ist. Deregulation von Apoptose kann die Form von unangemessener
Unterdrückung
des Zelltods, wie sie in der Entstehung von Krebs stattfindet, oder
von einem Unvermögen
annehmen, das Ausmaß des
Zelltods zu kontrollieren, wie es bei erworbener Immundefizienz
und bestimmten neurodegenerativen Erkrankungen vermutlich auftritt.
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Einige
Baculoviren kodieren Proteine, die als "Inhibitoren von Apoptoseproteinen" (IAPs) bezeichnet werden,
da sie die Apoptose inhibieren, die sonst stattfinden würde, wenn
Insektenzellen mit dem Virus infiziert werden. Es wird angenommen,
dass diese Proteine in einer Weise wirken, die unabhängig von
anderen viralen Proteinen ist. Die Baculovirus-IAP-Gene beinhalten
Sequenzen, die für
ein Ring-Zinkfingerähnliches
(RZF) Motiv, das an DNA-Bindung beteiligt sein kann, und zwei N-terminale
Domänen,
die aus einem als BIR-Domäne
(Baculovirus IAP Repeat) bezeichneten 70 Aminosäure-Wiederholungsmotiv bestehen,
kodieren.
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Wir
haben kürzlich
eine Familie von IAP-Polypeptiden aus Säugern gefunden. Diese Polypeptide
umfassen die humanen Proteine HIAP-1, HIAP-2 und XIAP und ihre Homologe
in Maus. Ein verwandtes Protein, NAIP, ist auch gefunden worden.
Es ist gezeigt worden, dass der Säuger-IAP-Gehalt sowohl in Krebszellen
als auch in Zellen, die Ereignisse überleben, von denen bekannt
ist, dass sie Apoptose induzieren (z. B. Ischämie), erhöht sind. Es ist auch gezeigt
worden, dass IAPs Apoptose blo ckieren, die durch diverse Stimuli
ausgelöst wird.
Diese Ergebnisse stimmen mit einer Rolle der Säuger-IAPs als Inhibitoren von
Apoptose überein.
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Es
ist bekannt, dass die IAP-Familie zusätzlich zu den ursprünglichen
vier Säugerhomologen
mindestens zwei Drosophila-Proteine umfasst (Hay et al., Cell 83:
1253–1262,
1995). Obwohl wir und andere etabliert haben, dass die IAPs Apoptose
in Gewebekulturmodellsystemen unterdrücken können, wird ihr Wirkmechanismus
noch immer untersucht.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Wir
haben eine Familie an Genen, die XAFs, gefunden. Mitglieder der
XAF-Genfamilie kodieren Proteine, die mit IAPs interagieren und
mit Apoptose assoziiert sind. Unsere Entdeckung erlaubt die Entwicklung von
diagnostischen, prognostischen und therapeutischen Verbindungen
und Verfahren zur Erkennung und Behandlung von Krankheiten, in denen
Apoptose involviert ist.
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In
einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung eine im Wesentlichen
reine Nukleinsäure,
die für
das Polypeptid der Aminosäuren
173–317
von SEQ ID NO: 2 (XAF-1C) kodiert, wobei das Polypeptid TRAF6-vermittelte
NF-κB-Aktivierung
in einer Zelle steigert.
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In
einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine im Wesentlichen
reine Nukleinsäure,
die zu mindestens 10 Nukleotiden einer Nukleinsäure, die für das Polypeptid von SEQ ID
NO: 2 (XAF-1) kodiert, komplementär ist, wobei die Nukleinsäure bei
einer Verabreichung an eine Zelle eine Antisense-Nukleinsäure ist,
die ausreicht, um die Apoptose-induzierende Aktivität von XAF-1
zu verringern. In verschiedenen Ausführungsformen dieses Aspektes
ist die Antisense-Nukleinsäure
komplementär
zu mindestens 15 Nukleotiden, mindestens 30 Nukleotiden oder mindestens
100 Nukleotiden einer Nukleinsäure,
die für
das Polypeptid von SEQ ID NO: 2 kodiert. In anderen Ausführungsformen
wird die Apoptose-induzierende Aktivität um mindestens 20%, 40%, 60%
oder 80% verringert. In noch einer weiteren Ausführungsform dieses Aspekts der
Erfindung liegt die Antisense-Nukleinsäure in einem Vektor vor, wobei
der Vektor fähig
ist, eine Expression der Antisense-Nukleinsäure in einer Vektor-enthaltenden
Zelle zu steuern.
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In
einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung einen Vektor, der eine
im Wesentlichen reine Nukleinsäure
umfasst, die für
das Polypeptid der Aminosäuren
173–317
von SEQ ID NO: 2 (XAF-1C) kodiert, wobei der Vektor fähig ist,
eine Expression des Polypeptids in einer Vektor-enthaltenden Zelle
zu steuern.
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In
einem anderen verwandten Aspekt betrifft die Erfindung eine Zelle,
die eine im Wesentlichen reine Nukleinsäure enthält, die für das Polypeptid der Aminosäuren 173–317 von
SEQ ID NO: 2 (XAF-1C) kodiert. In einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspekts wird die Nukleinsäure
in der Zelle exprimiert. In einer weiteren Ausführungsform ist die Nukleinsäure genomische
DNA oder cDNA und ist mit regulatorischen Sequenzen für eine Expression
des Polypeptids funktionell verbunden, wobei die regulatorischen
Sequenzen einen Promotor (z. B. einen konstitutiven Promotor, einen
durch ein oder mehrere externe Mittel induzierbaren Promotor oder
einen Zelltyp-spezifischen Promotor) umfassen.
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In
einem fünften
Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Identifizierung
einer Verbindung, die Apoptose moduliert. Das Verfahren umfasst:
(a) Bereitstellen einer Zelle, die die Nukleinsäure von SEQ ID NO: 1 (XAF-1-Gen)
aufweist; (b) In-Kontakt-Bringen
der Zelle mit einer Kandidatenverbindung; und (c) Überwachen der
Expression der Nukleinsäure,
wobei eine Veränderung
hinsichtlich des Ausmaßes
einer Expression der Nukleinsäure
die Anwesenheit einer Verbindung, die Apoptose moduliert, anzeigt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspekts zeigt die Veränderung,
die eine Erhöhung
ist, an, dass die Verbindung Apoptose erhöht, und die Veränderung,
die eine Verringerung ist, zeigt an, dass die Verbindung Apoptose
verringert. In verschiedenen Ausführungsformen dieses Aspekts
ist die Zelle transformiert und die Zelle kann Apoptose nicht durch
Expression von p53 induzieren.
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In
einem sechsten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Identifizierung
einer Verbindung, die fähig
ist, Apoptose zu hemmen, das umfasst: (a) Bereitstellen einer Zelle,
die das Polypeptid von SEQ ID NO: 2 (XAF-1) oder das Polypeptid
der Aminosäuren
173–317
von SEQ ID NO: 2 (XAF-1C) exprimiert; (b) In-Kontakt-Bringen der
Zelle mit einer Kandidatenverbindung; und (c) Messen des Ausmaßes an Apoptose
in der Zelle, wobei eine Verringerung des Ausmaßes im Verhältnis zu einem Ausmaß in einer
Zelle, die nicht mit der Kandidatenverbindung in Kontakt gebracht
wurde, eine Verbindung anzeigt, die fähig ist, Apoptose zu hemmen.
In verschiedenen Ausführungsformen
dieses Aspekts ist die Zelle transformiert und die Zelle ist nicht
fähig,
Apoptose durch Expression von p53 zu induzieren.
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In
einem siebten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Identifizierung
einer Verbindung, die fähig
ist, Apoptose zu induzieren, das umfasst: (a) Bereitstellen einer
Zelle, die das Polypeptid von SEQ ID NO: 2 (XAF-1) oder das Polypeptid
der Aminosäuren
173–317
von SEQ ID NO: 2 (XAF-1C) exprimiert; (b) In-Kontakt-Bringen der
Zelle mit einer Kandidatenverbindung; und (c) Messen des Ausmaßes an Apoptose
in der Zelle, wobei eine Erhöhung
des Ausmaßes
im Verhältnis
zu einem Ausmaß in
einer Zelle, die nicht mit der Kandidatenverbindung in Kontakt gebracht
wurde, eine Verbindung anzeigt, die fähig ist, Apoptose zu induzieren.
In verschiedenen Ausführungsformen
dieses Aspekts ist die Zelle transformiert und die Zelle ist nicht
fähig, Apoptose
durch Expression von p53 zu induzieren.
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In
verwandten Aspekten betrifft die Erfindung andere Verfahren zur
Identifizierung einer Verbindung, die fähig ist, Apoptose zu modulieren.
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Ein
solches Verfahren umfasst: (a) Bereitstellen einer Zelle, die ein
Polypeptid ausgewählt
aus dem Polypeptid von SEQ ID NO: 2 (XAF-1) und dem Polypeptid der
Aminosäuren
173–317
von SEQ ID NO: 2 (XAF-1C) und ein Reportergen exprimiert, das operabel
mit DNA verbunden ist, die eine NF-κB-Bindestelle umfasst; (b) In-Kontakt-Bringen der
Zelle mit einer Kandidatenverbindung; und (c) Messen der Expression
des Reportergens, wobei eine Veränderung
der Expression in Reaktion auf die Verbindung anzeigt, dass die
Verbindung fähig
ist, Apoptose zu modulieren. In verschiedenen Ausführungsformen
dieses Aspekts ist die Zelle transformiert und die Zelle ist nicht
fähig,
Apoptose durch Expression von p53 zu induzieren.
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Ein
zweites solches Verfahren umfasst: (a) Bereitstellen einer Zelle,
die ein Polypeptid ausgewählt
aus dem Polypeptid von SEQ ID NO: 2 (XAF-1) und dem Polypeptid der
Aminosäuren
173–317
von SEQ ID NO: 2 (XAF-1C) und ein Reportergen exprimiert, das operabel
mit DNA verbunden ist, die eine NF-κB-Bindestelle umfasst; (b) In-Kontakt-Bringen
der Zelle mit einer Kandidatenverbindung; und (c) Messen der Expression
des Reportergens, wobei eine Veränderung
der Expression in Reaktion auf die Verbindung anzeigt, dass die
Verbindung fähig
ist, Apoptose zu modulieren. In verschiedenen Ausführungsformen
dieses Aspekts ist die Zelle transformiert und die Zelle ist nicht
fähig,
Apoptose durch Expression von p53 zu induzieren.
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Ein
drittes solches Verfahren umfasst: (a) Bereitstellen einer Zelle
mit: (i) einem Reportergen, das operabel mit einer DNA-Bindeprotein-Erkennungsstelle
verbunden ist; (ii) einem ersten Fusionsgen, das fähig ist, ein
erstes Fusionsprotein zu exprimieren, wobei das erste Fusionsprotein
das Polypeptid von SEQ ID NO: 2 (XAF-1) oder das Polypeptid der
Aminosäuren
173–317
von SEQ ID NO: 2 (XAF-1C) in kovalenter Bindung an eine Bindegruppe
umfasst, die fähig
ist, spezifisch an die DNA-Bindeprotein-Erkennungsstelle
zu binden; (iii) einem zweiten Fusionsgen, das fähig ist, ein zweites Fusionsprotein
zu exprimieren, wobei das zweite Fusionsprotein ein Polypeptid,
das ausgewählt
ist aus dem Polypeptid von SEQ ID NO: 2 (XAF-1), dem Polypeptid von
SEQ ID NO: 4 (XAF-2), TRAF und dem Polypeptid der Aminosäuren 173–317 von
SEQ ID NO: 2 (XAF-1C), in kovalenter Bindung an eine Gen-aktivierende
Gruppe umfasst; (b) Exponieren der Zelle gegenüber der Verbindung; und (c)
Messen von Reportergen-Expression in der Zelle, wobei eine Veränderung
in der Reportergen-Expression anzeigt, dass die Verbindung fähig ist,
Apoptose zu modulieren. In einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung ist die Zelle eine Hefezelle.
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Ein
viertes Verfahren zum Nachweis einer Verbindung, die fähig ist,
Apoptose zu modulieren, umfasst: (a) Bereitstellen einer Zelle mit:
(i) einem Reportergen, das operabel mit einer DNA-Bindeprotein-Erkennungsstelle
verbunden ist; (ii) einem ersten Fusionsgen, das fähig ist,
ein erstes Fusionsprotein zu exprimieren, wobei das erste Fusionsprotein
das Polypeptid von SEQ ID NO: 2 (XAF-1) oder das Polypeptid der
Aminosäuren 173–317 von
SEQ ID NO: 2 (XAF-1C) in kovalenter Bindung an eine Bindegruppe
umfasst, die fähig
ist, spezifisch an die DNA-Bindeprotein-Erkennungsstelle zu binden;
(iii) einem zweiten Fusionsgen, das fähig ist, ein zweites Fusionsprotein
zu exprimieren, wobei das zweite Fusionsprotein ein IAP-Polypeptid in kovalenter
Bindung an eine Gen-aktivierende Gruppe umfasst; (b) Exponieren
der Zelle gegenüber
der Verbindung; und (c) Messen von Reportergen-Expression in der
Zelle, wobei eine Veränderung
in der Reportergen-Expression anzeigt, dass die Verbindung fähig ist,
Apoptose zu modulieren. In einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung ist das IAP XIAP. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform
ist die Zelle eine Hefezelle.
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Ein
fünftes
solches Verfahren umfasst: (a) Bereitstellen einer Zelle mit: (i)
einem Reportergen, das operabel mit einer DNA-Bindeprotein-Erkennungsstelle
verbunden ist; (ii) einem ersten Fusionsgen, das fähig ist,
ein erstes Fusionsprotein zu exprimieren, wobei das erste Fusionsprotein
ein IAP-Polypeptid in kovalente Bindung an eine Bindegruppe umfasst,
die fähig
ist, spezifisch an die DNA-Bindeprotein-Erkennungsstelle zu binden;
(iii) einem zweiten Fusionsgen, das fähig ist, ein zweites Fu sionsprotein
zu exprimieren, wobei das zweite Fusionsprotein das Polypeptid von
SEQ ID NO: 2 (XAF-1) oder das Polypeptid der Aminosäuren 173–317 von
SEQ ID NO: 2 (XAF-1C) in kovalenter Bindung an eine Gen-aktivierende
Gruppe umfasst; (b) Exponieren der Zelle gegenüber der Verbindung; und (c)
Messen von Reportergen-Expression in der Zelle, wobei eine Veränderung
in der Reportergen-Expression anzeigt, dass die Verbindung fähig ist,
Apoptose zu modulieren. In einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung ist IAP XIAP. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
ist die Zelle eine Hefezelle.
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Ein
sechstes solches Verfahren umfasst: (a) Bereitstellen eines ersten
Polypeptids, das ausgewählt
ist aus dem Polypeptid von SEQ ID NO: 2 (XAF-1) und dem Polypeptid
der Aminosäuren
173–317
von SEQ ID NO: 2 (XAF-1C), wobei das erste Polypeptid auf einem
Festphasensubstrat immobilisiert ist; (b) In-Kontakt-Bringen des
ersten Polypeptids mit einem zweiten Polypeptid, das ausgewählt ist
aus dem Polypeptid von SEQ ID NO: 2 (XAF-1), dem Polypeptid von
SEQ ID NO: 4 (XAF-2), TRAF und dem Polypeptid der Aminosäuren 173–317 von
SEQ ID NO: 2 (XAF-1C); (c) In-Kontakt-Bringen
der ersten und zweiten Polypeptide mit einer Verbindung; und (d)
Messen der Menge an Bindung des ersten Polypeptids an das zweite
Polypeptid, wobei eine Veränderung
in der Menge im Verhältnis
zu einer Menge, die nicht mit der Verbindung in Kontakt gebracht wurde,
anzeigt, dass die Verbindung fähig
ist, Apoptose zu modulieren.
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Ein
siebtes Verfahren zum Nachweis einer Verbindung, die fähig ist,
Apoptose zu modulieren, umfasst: (a) Bereitstellen eines ersten
Polypeptids, das ausgewählt
ist aus dem Polypeptid von SEQ ID NO: 2 (XAF-1) und dem Polypeptid
der Aminosäuren
173–317
von SEQ ID NO: 2 (XAF-1C), wobei das erste Polypeptid auf einem
Festphasensubstrat immobilisiert ist; (b) In-Kontakt-Bringen des
ersten Polypeptids mit einem IAP-Polypeptid; (c) In-Kontakt-Bringen
des ersten Polypeptids und des IAP-Polypeptids mit einer Verbindung;
und (d) Messen der Menge an Bindung des ersten Polypeptids an das
IAP-Polypeptid, wobei eine Veränderung
in der Menge im Verhältnis
zu einer Menge, die nicht mit der Verbindung in Kontakt gebracht
wurde, anzeigt, dass die Verbindung fähig ist, Apoptose zu modulieren.
In einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung ist das IAP XIAP.
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Ein
achtes solches Verfahren umfasst: (a) Bereitstellen eines IAP-Polypeptids,
das auf einem Festphasensubstrat immobilisiert ist; (b) In-Kontakt-Bringen
des IAP-Polypeptids mit einem zweiten Polypeptid, das ausgewählt ist
aus dem Polypeptid von SEQ ID NO: 2 (XAF-1) und dem Polypeptid der
Aminosäuren
173–317 von
SEQ ID NO: 2 (XAF-1C); (c) In-Kontakt-Bringen des IAP-Polypeptids
und des zweiten Polypeptids mit einer Verbindung; und (d) Messen
der Menge an Bindung des IAP-Polypeptids an das zweite Polypeptid,
wobei eine Veränderung
der Menge im Verhältnis
zu einer Menge, die nicht mit der Verbindung in Kontakt gebracht wurde,
anzeigt, dass die Verbindung fähig
ist, Apoptose zu modulieren. In einer bevorzugten Ausführungsform dieses
Aspekts der Erfindung ist das IAP XIAP.
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In
einem sechzehnten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
Erhöhung
von Apoptose in einer Zelle in vitro durch Verabreichung einer Apoptose-induzierenden
Menge eines Polypeptids, das ausgewählt ist aus dem Polypeptid
von SEQ ID NO: 2 (XAF-1) und dem Polypeptid der Aminosäuren 173–317 von
SEQ ID NO: 2 (XAF-1C), an die Zelle.
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In
verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen
ist die Zelle ein peripherer Blutleukozyt (z. B. ein Lymphozyt),
eine Muskelzelle (z. B. eine Myokardzelle), eine Darmzelle, eine
Ovarialzelle, eine Plazentazelle oder eine Thymuszelle (z. B. ein
Thymozyt).
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"XAF", "XAF-Protein" oder "XAF-Polypeptid" bedeutet ein Polypeptid
oder ein Fragment davon, das mindestens 30%, mehr bevorzugt mindestens
35% und am meisten bevorzugt 40% Aminosäure-Identität mit entweder den 131 aminoterminalen
Aminosäuren
des humanen XAF-1-Polypeptids (SEQ ID NO: 2) oder den 135 aminoterminalen
Aminosäuren
des humanen XAF-2L-Polypeptids (SEQ ID NO: 10) aufweist. Es soll
verstanden werden, dass Polypeptid-Produkte von Splicevarianten
der XAF-Gensequenzen auch von dieser Definition umfasst sind. Vorzugsweise
wird das XAF-Protein durch Nukleinsäure mit einer Sequenz kodiert,
die unter stringenten Bedingungen mit einer Nukleinsäuresequenz
hybridisiert, die in entweder SEQ ID NO: 1 oder SEQ ID NO: 9 vorhanden
ist. Mehr bevorzugt weist das kodierte Polypeptid auch XAF-biologische
Aktivität
auf. Vorzugsweise hat das XAF-Polypeptid mindestens drei Zinkfinger-Domänen. Mehr
bevorzugt hat das XAF-Polypeptid mindestens sechs Zinkfinger-Domänen, wovon
mindestens fünf
innerhalb von 150 Aminosäuren
des N-Terminus vorkommen.
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"Zinkfinger" bedeutet eine Bindedomäne, die
fähig ist,
mit Zink zu assoziieren. Eine bevorzugte Zink-bindende Domäne weist
die Aminosäuresequenz
5' C-X2-5-C-X11-18-C/H-X2-5-C/H 3' (SEQ
ID NO: 6) auf, wobei "X" jegliche Aminosäure sein
kann. Eine mehr bevorzugte Zink-bindende Domäne weist die Aminosäuresequenz
5' C-X1-2-C- X11-H-X3-5-C 3' (SEQ
ID NO: 7) auf, wobei "X" jegliche Aminosäure sein
kann. Noch mehr bevorzugt weist eine Zink-bindende Domäne die Aminosäuresequenz
5' C-X2-H-X11-H-X3-C 3' (SEQ
ID NO: 8) auf, wobei "X" jegliche Aminosäure sein
kann. Am meisten bevorzugt ist eine Zink-bindende Domäne eine
solche, die in einem XAF-Polypeptid
gefunden wird.
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"XAF-biologische Aktivität" bedeutet eine jegliche
oder mehrere der biologischen Aktivitäten, die hierin für XAF-1,
XAF-2L oder XAF-2S beschrieben sind, die ohne Einschränkung die
Fähigkeit,
ein IAP- (z. B. ein XIAP) oder ein anderes XAF-Polypeptid zu binden,
die Fähigkeit,
bei Transfektion in eine Zelle (insbesondere in eine HeLa-Zelle) Apoptose zu
verursachen, die Fähigkeit,
die NF-κB-induzierende
Aktivität
eines TRAF zu erhöhen,
und die Fähigkeit,
spezifisch einen XAF-1-, XAF-2L- oder XAF-2S-spezifischen Antikörper zu
binden, umfassen.
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"Modulation von Apoptose" oder "Veränderung
von Apoptose" bedeutet
Erhöhung
oder Verringerung der Anzahl an Zellen, die Apoptose durchlaufen,
(als sonst der Fall wäre)
in einer gegebenen Zellpopulation. Vorzugsweise ist die Zellpopulation
ausgewählt
aus einer Gruppe, die T-Zellen, neuronale Zellen, Fibroblasten, Myokardzellen
oder eine jegliche andere Zelllinie umfasst, die dafür bekannt
ist, Apoptose in einer Labor-Anordnung zu durchlaufen (z. B. die
Baculovirus-infizierten Insektenzellen oder ein in vivo-Assay).
Es wird erkannt werden, dass das Ausmaß an Modulation, das durch
ein XAF-Polypeptid oder eine modulierende Verbindung in einem bestimmten
Assay erreicht wird, variieren wird, aber dass der Fachmann die
statistisch signifikante Veränderung
oder eine therapeutisch wirksame Veränderung im Ausmaß an Apoptose
bestimmen kann, die ein XAF-Polypeptid oder eine Verbindung, die
XAF moduliert oder ein XAF-Therapeutikum ist, identifiziert.
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"Hochstringente Bedingungen" bedeutet Hybridisierung
in 2 × SSC
bei 40°C
mit einer DNA-Sondenlänge
von mindestens 40 Nukleotiden. Siehe Ausubel, F. et al., 1994, Current
Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, New York, 6.3.1–6.3.6 für weitere
Definitionen von hochstringenten Bedingungen.
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"IAP" bedeutet eine Aminosäuresequenz,
die Identität
mit Inhibitoren von Apoptose aus Baculovirus aufweist. IAPs aus
Säugern
umfassen ohne Beschränkung
NAIP, HIAP1, HIAP2 und XIAP. Vorzugsweise weist ein solches Polypeptid
eine Aminosäuresequenz
auf, die mindestens 45%, vorzugsweise 60% und am meisten bevorzugt 85%
oder sogar 95% identisch mit mindestens einer der Aminosäuresequenzen
eines Baculovirus-IAP ist.
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"Inhibieren von Apoptose" bedeutet jegliche
Verringerung in der Anzahl an Zellen, die Apoptose durchlaufen,
im Verhältnis
zu einer unbehandelten Kontrolle. Vorzugsweise beträgt die Verringerung
mindestens 25%, mehr bevorzugt beträgt die Verringerung 50% und
am meisten bevorzugt beträgt
die Verringerung mindestens 1-fach.
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"Polypeptid" bedeutet eine jegliche
Kette von mehr als zwei Aminosäuren
unabhängig
von post-translationalen Modifikationen wie Glykosylierung oder
Phosphorylierung.
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"Pharmazeutisch verträglicher
Träger" bedeutet ein Träger, der
für den
behandelten Säuger
physiologisch verträglich
ist, während
die therapeutischen Eigenschaften der Verbindung, mit der er verabreicht
wird, beibehalten werden. Ein beispielhafter pharmazeutisch verträglicher
Träger
ist physiologische Kochsalzlösung.
Andere physiologisch verträgliche
Träger
und ihre Formulierungen sind dem Fachmann bekannt und zum Beispiel
in Remington's Pharmaceutical
Sciences, (18. Auflage), Hrsg. A. Gennaro, 1990, Mack Publishing
Company, Easton, PA, beschrieben.
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"Im Wesentlichen identisch" bedeutet, dass ein
Polypeptid oder eine Nukleinsäure
mindestens 50%, vorzugsweise 85%, mehr bevorzugt 90% und am meisten
bevorzugt 95% Homologie zu einer Referenz-Aminosäure- oder -Nukleinsäuresequenz
aufweist. Für
Polypeptide ist die Länge
der Vergleichssequenzen im Allgemeinen mindestens 16 Aminosäuren, vorzugsweise
mindestens 20 Aminosäuren,
mehr bevorzugt mindestens 25 Aminosäuren und am meisten bevorzugt
35 Aminosäuren.
Für Nukleinsäuren ist
die Länge
der Vergleichssequenzen im Allgemeinen mindestens 50 Nukleotide,
vorzugsweise mindestens 60 Nukleotide, mehr bevorzugt mindestens
75 Nukleotide und am meisten bevorzugt 110 Nukleotide.
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Sequenzidentität wird üblicherweise
unter Verwendung von Sequenzanalysesoftware mit den darin bestimmten
Standardparametern gemessen (z. B. Sequence Analysis Software Package
der Genetics Computer Group, University of Wisconsin Biotechnology
Center, 1710 University Avenue, Madison, WI 53705). Dieses Softwareprogramm
paart ähnliche
Sequenzen durch Zuweisung von Homologiegraden zu verschiedenen Substitutionen,
Deletionen und anderen Modifikationen. Konservati ve Substitutionen
umfassen üblicherweise Substitutionen
innerhalb der folgenden Gruppen: Glycin, Alanin, Valin, Isoleucin,
Leucin; Asparaginsäure,
Glutaminsäure,
Asparagin, Glutamin; Serin, Threonin; Lysin, Arginin; und Phenylalanin,
Tyrosin.
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"Im Wesentlichen reines
Polypeptid" bedeutet
ein Polypeptid, das von den Komponenten, die es natürlicherweise
umgeben, abgetrennt worden ist. Üblicherweise
ist das Polypeptid im Wesentlichen rein, wenn es zu mindestens 60
Gew.-% frei von den Proteinen und natürlich vorkommenden organischen
Molekülen
ist, mit denen es natürlicherweise
assoziiert ist. Vorzugsweise ist das Polypeptid ein XAF-Polypeptid,
das zu mindestens 75 Gew.-%, mehr bevorzugt mindestens 90 Gew.-%
und am meisten bevorzugt mindestens 99 Gew.-% rein ist. Ein im Wesentlichen
reines XAF-Polypeptid
kann zum Beispiel durch Extraktion von einer natürlichen Quelle (z. B. einem
Fibroblasten, einer neuronalen Zelle oder einem Lymphozyt), durch
Expression einer rekombinanten Nukleinsäure, die ein XAF-Polypeptid
kodiert, oder durch chemische Synthese des Proteins erhalten werden.
Reinheit kann durch ein jegliches geeignetes Verfahren gemessen
werden, z. B. durch Säulenchromatographie,
Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese oder HPLC-Analyse.
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Ein
Protein ist im Wesentlichen frei von natürlicherweise assoziierten Komponenten,
wenn es von den Verunreinigungen, die es in seiner natürlichen
Form umgeben, abgetrennt ist. Daher wird ein Protein, das chemisch
synthetisiert oder in einem zellulären System, das unterschiedlich
von der Zelle ist, von der es natürlicherweise abstammt, hergestellt
worden ist, im Wesentlichen frei von seinen natürlicherweise assoziierten Komponenten
sein. Dementsprechend umfasst im Wesentlichen reines Polypeptid
nicht nur diejenigen, die von eukaryotischen Organismen abgeleitet
sind, sondern auch diejenigen, die in E. coli oder anderen Prokaryoten
synthetisiert worden sind. "Im
Wesentlichen reine DNA" bedeutet
DNA, die frei von den Genen ist, die das Gen im natürlicherweise
vorkommenden Genom des Organismus, von dem die erfindungsgemäße DNA abgeleitet
ist, flankieren. Der Begriff umfasst daher z. B. eine rekombinante
DNA, die in einen Vektor, in ein autonom replizierendes Plasmid
oder Virus oder in die genomische DNA eines Prokaryoten oder Eukaryoten eingebaut
ist, oder die als ein separates Molekül (z. B. eine cDNA oder ein
genomisches oder cDNA-Fragment, das durch PCR oder Restriktionsendonuklease-Verdau
hergestellt worden ist) unabhängig
von anderen Sequenzen vorliegt. Er umfasst auch eine rekombinante
DNA, die Teil eines Hybridgens ist, das zusätzliche Polypeptid-Sequenzen
kodiert.
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"TRAF" bedeutet ein Mitglied
der TRAF-Proteinfamilie. Mitglieder der TRAF-Familie besitzen jeweils einen
aminoterminalen RING-Zinkfinger und/oder zusätzliche Zinkfinger, einen Leucin-Zipper
und ein einzigartiges konserviertes carboxyterminales Coiled-Coil-Motiv,
die TRAF-C-Domäne,
die die Familie definiert. TRAF1 und TRAF2 wurden zuerst als Komponenten
des TNF-R2-Signalkomplexes identifiziert (Rothe et al., Cell 78:
681–692,
1994). Bevorzugte TRAF-Polypeptide sind TRAF2, TRAF5 und TRAF6.
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"Transgen" bedeutet ein jegliches
Stück DNA,
das künstlich
in eine Zelle inseriert wurde und Teil des Genoms des Organismus
wird, der sich aus der Zelle entwickelt. Solch ein Transgen kann
ein Gen umfassen, das teilweise oder gänzlich heterolog (d. h. fremd)
zu dem transgenen Organismus ist, oder kann ein Gen darstellen,
das homolog zu einem endogenen Gen des Organismus ist.
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"Transgen" als Adjektiv bedeutet
eine jegliche Zelle, die eine DNA-Sequenz umfasst, die künstlich
in eine Zelle inseriert wurde und Teil des Genoms des Organismus
wird, der sich aus dieser Zelle entwickelt. Wie hierin verwendet,
sind die transgenen Organismen im Allgemeinen transgene Säuger (z.
B. Nagetiere wie Ratten oder Mäuse)
und die DNA (Transgen) ist künstlich
in das Kern-Genom inseriert.
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"Knockout-Mutation" bedeutet eine Veränderung
in der Nukleinsäuresequenz,
die die biologische Aktivität
des Polypeptids, das normalerweise von dieser kodiert wird, um mindestens
80% im Verhältnis
zu dem nicht mutierten Gen reduziert. Die Mutation kann ohne Einschränkung eine
Insertion, Deletion, Frameshift-Mutation oder eine Missense-Mutation
sein. Vorzugsweise ist die Mutation eine Insertion oder Deletion
oder eine Frameshift-Mutation, die ein Stop-Codon erzeugt.
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"Transformation" bedeutet ein jegliches
Verfahren zur Einführung
fremder Moleküle
in eine Zelle. Lipofektion, Calciumphosphatpräzipitation, retroviraler Transport,
Elektroporation und biolistische Transformation sind nur ein paar
der Lehren, die verwendet werden können. Zum Beispiel ist biolistische
Transformation ein Verfahren zum Einführen fremder Moleküle in eine
Zelle unter Verwendung von Geschwindigkeits-getriebenen Mikroprojektilen
wie Wolfram- oder Goldpartikel. Solche Geschwindigkeits-getriebenen
Verfahren stammen von Druckausbrüchen
ab, die in nicht begrenzender Weise Helium-getriebene, Luft-getriebene
und Schwarzpulver-getriebene
Techniken umfassen. Biolistische Transformation kann für die Transformation
oder Transfektion einer großen
Auswahl an Zelltypen und intakten Gewe ben, die ohne Begrenzung intrazelluläre Organelle
(z. B. Mitochondrien und Chloroplasten), Bakterien, Hefen, Pilze,
Algen, Tiergewebe und kultivierte Zellen umfassen, angewandt werden.
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"Transformierte Zelle" bedeutet eine Zelle,
in die (oder in deren Vorgänger)
durch rekombinante DNA-Techniken ein DNA-Molekül, das ein XAF-Polypeptid kodiert
(wie hierin verwendet), eingebracht wurde.
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"Für Expression positioniert" bedeutet, dass das
DNA-Molekül
benachbart zu einer DNA-Sequenz positioniert ist, die Transkription
und Translation der Sequenz bestimmt (d. h. die Produktion von z.
B. einem XAF-1-Polypeptid, einem rekombinanten Protein oder einem
RNA-Molekül
fördert).
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"Reportergen" bedeutet ein jegliches
Gen, das ein Produkt kodiert, dessen Expression bestimmbar ist. Ein
Reportergen-Produkt kann ohne Begrenzung eine der folgenden Eigenschaften
haben: Fluoreszenz (z. B. grün
fluoreszierendes Protein), enzymatische Aktivität (z. B. Luciferase oder Chloramphenicol-Acetyl-Transferase),
Toxizität
(z. B. Rizin) oder eine Fähigkeit,
spezifisch durch ein zweites Molekül (z. B. Biotin oder einen nachweisbar
markierten Antikörper)
gebunden zu werden.
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"Promotor" bedeutet eine minimale
Sequenz, die ausreicht, Transkription zu bestimmen. Auch umfasst sind
jene Promotorelemente, die ausreichend sind, um eine Promotor-abhängige Genexpression
Zelltyp-spezifisch, Gewebe-spezifisch oder induzierbar durch externe
Signale oder Mittel zu machen; solche Elemente können in den 5'- oder 3'- oder Intron-Sequenzregionen
des nativen Gens lokalisiert sein.
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"Operabel verbunden" bedeutet, dass ein
Gen und eine oder mehrere regulatorische Sequenzen in einer solchen
Weise verbunden sind, dass Genexpression ermöglicht wird, wenn die geeigneten
Moleküle
(z. B. transkriptionelle Aktivatorproteine) an die regulatorischen
Sequenzen gebunden sind.
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"Konservierte Region" bedeutet einen jeglichen
Bereich von sechs oder mehr aufeinander folgenden Aminosäuren, der
mindestens 30%, vorzugsweise 50% und am meisten bevorzugt 70% Aminosäuresequenzidentität zwischen
zwei oder mehreren Mitgliedern der XAF-Familie (z. B. zwischen humanem
XAF-1 und einem anderen humanen XAF) aufweist.
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"Nachweisbar markiert" bedeutet ein jegliches
Mittel zur Markierung und Identifizierung des Vorhandenseins eines
Moleküls,
z. B. einer Oligonukleotid-Sonde oder eines Oligonukleotid-Primers,
eines Gens oder eines Fragments davon oder eines cDNA-Moleküls. Verfahren
zur nachweisbaren Markierung eines Moleküls sind bekannt und umfassen
ohne Begrenzung radioaktive Markierung (z. B. mit einem Isotop wie 32P oder 35S) und
nicht-radioaktive Markierung (z. B. chemilumineszente Markierung,
z. B. Fluorescein-Markierung).
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"Antisense" wie hierin verwendet
in Bezug auf Nukleinsäuren
bedeutet eine Nukleinsäuresequenz,
die komplementär
zu dem kodierenden Strang eines Gens, vorzugsweise eines XAF-Gens,
ist.
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"Gereinigter Antikörper" bedeutet ein Antikörper, der
zu mindestens 60 Gew.-% frei von Proteinen und natürlich vorkommenden
organischen Molekülen
ist, mit denen er natürlicherweise
assoziiert ist. Vorzugsweise ist die Präparation zu mindestens 75 Gew.-%,
mehr bevorzugt 90 Gew.-% und am meisten bevorzugt mindestens 99
Gew.-% Antikörper,
z. B. ein XAF-1-, XAF-2-N-Terminus-, XAF-2L- oder XAF-2S-spezifischer Antikörper. Ein
gereinigter Antikörper
kann z. B. durch Affinitätschromatographie
unter Verwendung von rekombinant hergestelltem Protein oder Peptiden
mit konservierten Motiven und Standardtechniken erhalten werden.
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"Spezifisch binden" bedeutet ein Antikörper, der
in einer Probe, z. B. einer biologischen Probe, die natürlicherweise
Protein umfasst, ein XAF-Polypeptid erkennt und bindet, der jedoch
nicht im Wesentlichen andere Nicht-XAF-Moleküle erkennt und bindet. Ein
bevorzugter Antikörper
bindet an die XAF-1-Peptidsequenz von 1 (SEQ ID
NO: 2). Ein anderer bevorzugter Antikörper bindet an die XAF-2-N-terminale
Peptidsequenz von 35 (SEQ ID NO: 4). Noch ein
anderer bevorzugter Antikörper
bindet an die XAF-2L-Peptidsequenz von 37 (SEQ
ID NO: 10). Noch ein anderer bevorzugter Antikörper bindet an die XAF-2S-Peptidsequenz
von 38C (SEQ ID NO: 12). Ein mehr
bevorzugter Antikörper
bindet an zwei oder mehr von XAF-1 (SEQ ID NO: 2), XAF-2-N-Terminus
(SEQ ID NO: 4), XAF-2L (SEQ ID NO: 10) und XAF-2S (SEQ ID NO: 12).
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"Neutralisierende
Antikörper" bedeutet Antikörper, die
eine jegliche der biologischen Aktivitäten eines XAF-Polypeptids,
insbesondere die Fähigkeit
eines XAF, bei Apoptose teilzunehmen, beeinträchtigen. Der neutralisierende
Antikörper
kann die Fähigkeit
eines XAF-Polypeptids, an Apoptose teilzunehmen, vorzugsweise um
50%, mehr bevorzugt um 70% und am meisten bevorzugt um 90% oder
mehr verringern. Ein jeglicher Standard-Apoptose-Assay, umfassend
die hierin beschriebenen, kann verwendet werden, um mögliche neutralisierende
Antikörper
zu bewerten.
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Andere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung sind der folgenden Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
und den Ansprüchen
zu entnehmen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine Auflistung der cDNA-(oben; SEQ ID NO: 1) und vorhergesagten
Aminosäure-(unten; SEQ
ID NO: 2)-Sequenzen des humanen XAF-1.
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2 ist
ein schematisches Diagramm der sechs vorhergesagten Zn-Finger-Bindedomänen, die
den 178 N-terminalen Aminosäuren
von XAF-1 (SEQ ID NO: 6) entsprechen.
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3 ist
eine Northern-Blot-Analyse von XAF-1-mRNA in mehreren humanen Geweben
und verschiedenen Zelllinien.
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4 ist eine Northern-Dot-Blot-Analyse von
XAF-1-mRNA in mehreren adulten und fötalen humanen Geweben.
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5 ist
eine genomische Southern-Blot-Analyse von XAF-1.
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6 ist
eine Western-Blot-Analyse des XAF-1-Proteinexpressionsgrads in verschiedenen
Zelllinien.
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7 sind
schematische Diagramme von XAF-1-Konstrukten.
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8 ist
eine Western-Blot-Analyse von XAF-1-, XAF-1N-(SEQ ID NO: 7) und
XAF-1C-(SEQ ID NO: 8)-Proteinexpressionsgraden
bei transienter Expression in 293 T-Zellen.
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9 ist
ein Graph, der den Effekt von p53- und XAF-Überexpression auf das Überleben
von HEL-Zellen zeigt.
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10 zeigt
den Effekt von p53- und XAF-Überexpression
auf das Überleben
von HeLa-Zellen.
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11A, 11B und 11C zeigen Fotografien von HEL-Zellen, die mit
Adeno-LacZ, Adeno-p53 bzw. Adeno-XAF-1 infiziert wurden.
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12A, 12B und 12C zeigen Fotografien von HeLa-Zellen, die mit
Adeno-LacZ, Adeno-p53 bzw. Adeno-XAF-1 infiziert wurden.
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13A, 13B, 13C und 13D sind
Graphen, die Zellzyklus-Profile von HEL-Zellen zeigen, die mit nichts,
Adeno-LacZ, Adeno-p53 bzw. Adeno-XAF-1 transfiziert wurden.
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14A, 14B, 14C und 14D sind
Graphen, die Zellzyklus-Profile von HeLa-Zellen zeigen, die mit
nichts, Adeno-LacZ, Adeno-p53 bzw. Adeno-XAF-1 transfiziert wurden.
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15A und 15B zeigen
die Lokalisation von humanem XAF-1 durch FISH. 15A zeigt eine Metaphase-Ausbreitung, die mit
einer genomischen XAF-1-Sonde hybridisiert wurde. 15B zeigt eine Metaphase-Ausbreitung nach G-Bandenbildung
mit Giemsa-Anfärbung.
Spezifische Fluoreszenzsignale auf 17p13.3 sind durch Pfeile gekennzeichnet.
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16A und 16B zeigen
die subzelluläre
Lokalisation des XAF-1-Proteins.
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17A, 17B und 17C sind Fotografien von CHO-K1-Zellen, die XAF-1
exprimieren, das mit grün
fluoreszierendem Protein (GFP) markiert ist, und die mit einem Fluoreszenzmikroskop
sichtbar gemacht wurden.
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18A und 18B sind
Fotografien von 3Y1-Zellen, die GFP exprimieren und mit einem Fluoreszenzmikroskop
sichtbar gemacht wurden.
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19A und 19B sind
Fotografien von 3Y1-Zellen, die GFP-markiertes XAF-1 exprimieren,
und die mit einem Fluoreszenzmikroskop sichtbar gemacht wurden.
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20 ist ein Graph der relativen Luciferase-Aktivität, die durch
NF-κB-Aktivierung
durch Expression der angegebenen Proteine induziert wurde.
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21 ist ein Graph der relativen Luciferase-Aktivität, die durch
NF-κB-Aktivierung
durch Co-Expression der angegebenen Proteine induziert wurde.
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22 ist ein Graph der relativen Luciferase-Aktivität, die durch
NF-κB-Aktivierung
durch TRAF6, das mit den angegebenen Mengen an XAF-1-Protein co-exprimiert
wurde, induziert wurde.
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23 ist ein Graph der relativen Luciferase-Aktivität, die durch
NF-κB-Aktivierung
durch TRAF6, das mit den angegebenen Mengen an XIAP-Protein co-exprimiert
wurde, induziert wurde.
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24 ist ein Graph der relativen Luciferase-Aktivität, die durch
NF-κB-Aktivierung
durch TRAF6, das mit XIAP- und XAF-1-Proteinen co-exprimiert wurde,
induziert wurde.
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25 ist ein Graph der relativen Luciferase-Aktivität, die durch
NF-κB-Aktivierung
durch TRAF2, das mit XIAP- und XAF-1-Proteinen co-exprimiert wurde,
induziert wurde.
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26 ist ein Graph der relativen Luciferase-Aktivität, die durch
NF-κB-Aktivierung
durch TRAF6, das mit entweder Volllängen-XAF-1-Protein, einem Fragment,
das den N-Terminus des XAF-1-Proteins darstellt, oder einem Fragment,
das den C-Terminus des XAF-1-Proteins darstellt, co-exprimiert wurde,
induziert wurde.
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27 ist ein Graph der relativen Luciferase-Aktivität, die durch
NF-κB-Aktivierung
durch entweder TRAF5 oder TRAF6 bei Co-Expression mit entweder XAF-1-Antisense-DNA
oder Bcl-2-Antisense-DNA induziert wurde.
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28 ist ein Graph der relativen Luciferase-Aktivität, die durch
NF-κB-Aktivierung
durch Interleukin-1β (IL-1β) in Anwesenheit
von entweder XAF-1-Antisense-RNA- oder Bcl-2-Antisense-RNA-Expression
induziert wurde.
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29 ist ein Graph der relativen Luciferase-Aktivität, die durch
NF-κB-Aktivierung
durch Interleukin-1β (IL-1β) in Anwesenheit
von DNA, die für
XAF-1-Protein kodiert, induziert wurde.
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30 ist ein Graph der relativen Luciferase-Aktivität, die durch
NF-κB-Aktivierung
durch TRAF2, TRAF5 oder TRAF6 co-exprimiert mit A20-Protein induziert
wurde.
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31 ist ein Graph der relativen Luciferase-Aktivität, die durch
NF-κB-Aktivierung
durch Erhöhung der
Mengen an A20-Protein co-exprimiert mit TRAF6 alleine oder in Kombination
mit XAF-1 induziert wurde.
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32 ist eine Western-Blot-Analyse von myc-markierten
Proteinen von Affinitätsreinigungen
mit GST-Kontroll- und GST-XAF-1-Fusionsproteinen.
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33 ist ein Autoradiogramm eines in vitro-Bindeassays
von in vitro-translatierten HIAP-1- und TRAF2-Proteinen mit GST-Kontroll-
und GST-XAF-1-Fusionsproteinen.
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34 ist eine Tabelle, die die Interaktionsergebnisse
eines Hefe-Zwei-Hybrid-Assays auflistet.
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35 ist eine Auflistung der cDNA-(oben; SEQ ID
NO: 3) und der vorhergesagten Aminosäure-(unten; SEQ ID NO: 4)-Sequenzen
des N-Terminus des humanen XAF-2. Die sieben Zinkfinger-Motive sind
durch Kästchen
und römische
Zahlen markiert.
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36 ist eine Auflistung der DNA-Sequenz (SEQ ID
NO: 5) der 3'-nicht-translatierten
Region (UTR) des humanen XAF-2, die etwa 250 Basenpaare C-terminal
der SEQ ID NO: 3 lokalisiert ist.
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37A ist eine Auflistung der Volllängen-5'-Nukleotid-(oben;
SEQ ID NO: 9) und -Aminosäure-(unten;
SEQ ID NO: 10)-Sequenzen der langen (XAF-2L) Splicevariante von
XAF-2. Die kurze Splicevariante von XAF-2 (XAF-2S) ist wie angegeben
gesplicet.
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37B ist ein Alignment, das die Nukleinsäuresequenz
von XAF-2L (oben) mit der gesamten Nukleinsäuresequenz von XAF-2S (unten;
SEQ ID NO: 11) vergleicht.
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38A, 38B und 38C sind Auflistungen der Aminosäuresequenz
von XAF-1, XAF-2L bzw. XAF-2S (SEQ ID NO: 12), wobei die Zinkfinger-Bindedomänen angegeben
sind.
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39 ist ein Alignment, das die Sequenz der ersten
396 Aminosäuren
von XAF-2L (oben) mit der gesamten Aminosäuresequenz von XAF-1 (unten)
vergleicht.
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40 ist ein Satz von zwei schematischen Zeichnungen,
die das Alignment der Zinkfinger-Bindedomänen in XAF-1 (oben) und XAF-2L
(unten) anzeigen.
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Detaillierte Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsform
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Wir
haben eine Familie an Proteinen, die XAFs, gefunden, die mit IAPs
interagieren und in den TNFα-Signaltransduktionsweg
eingebunden sind, der Apoptose reguliert.
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Die
TNF-Rezeptor-Superfamilie umfasst mindestens 13 Transmembran-Typ
I-Glykoproteine, die aus zwei identischen Untereinheiten mit unterschiedlichen
Zahlen einer charakteristischen Cystein-reichen extrazellulären Wiederholung
bestehen. Von diesen Mitgliedern umfasst sind TNF-Rezeptor 1 (TNF-R1),
TNF-Rezeptor 2 (TNF-R2), CD40, Fas und CD30. Die entsprechenden
Liganden für
diese Rezeptoren sind üblicherweise
Typ II-Transmembran-Glykoproteine, die auf der Oberfläche von
interagierenden Zellen exprimiert werden. In einigen Fällen, namentlich
bei Lymphotoxin-α (auch
bekannt als TNFβ)
und der Mehrheit von Tumor-Nekrose-Faktor-α (TNFα), wird der Ligand von der Zelle
sekretiert.
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Die
Signale, die durch ligierte Mitglieder der TNF-Rezeptor-Superfamilie
generiert werden, können
abhängig
von der Art und dem Aktivierungsstatus der Zielzelle stimulierend
oder hemmend sein. Jedoch gibt es eine beträchtliche Überlappung bei den Signaltransduktionswegen;
z. B. führt
eine Ligation von TNF-R1, TNF-R2, CD30 und CD40 (Kitson et al.,
Nature 384: 372–275,
1996) in allen Fällen
zu NF-κB-Aktivierung,
ein Transkriptionsfaktor, der latent im Cytoplasma von Zellen im
Komplex mit einem Inhibitorprotein, genannt I-κB, gefunden wird. Rezeptorligation
induziert die Phosphorylierung von I-κB, was I-κB empfänglich für Ubiquitinierung und nachfolgende
Degradation macht. I-κB-Degradation
enthüllt
das nukleäre
Translokationssignal in NF-κB
und erlaubt nukleäre
Lokalisation und Transkriptionsaktivierung von NF-κB-abhängigen Promotoren (Übersicht
in Grilli et al., Int. Rev. Cytol. 143: 1–60, 1993).
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Tumor-Nekrose-Faktor-α (TNFα) vermittelt
seine verschiedenen Wirkungen durch sowohl die 55–60 kDa
TNF-R1- als auch die 75–80
kDa TNF-R2-Rezeptoren. Die cytoplasmatischen Domänen von TNF-R1 und TNF-R2 sind
nicht konserviert, was sich sowohl in den Proteinfaktoren, die mit
den cytoplasmatischen Domänen
assoziiert sind, als auch in den Konsequenzen einer Rezeptorstimulation
widerspiegelt. TNF-α-Signalgebung
durch TNF-R2 kann abhängig
von dem Zelltyp und Aktivierungsstatus entweder proliferative Antworten (d.
h. Thymozyten- und mononukleäre
Proliferation; Tartaglia et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88:
9292–9296, 1991;
Tartaglia et al., J. Immunol. 151: 4637–4641, 1993; Gehr et al., J.
Immunol. 149: 911–917,
1992) oder cytolytische Antworten (Heller et al., Cell 70: 47–52, 1992;
Grell et al., Lymphokine Cytokine Res. 12: 143–148, 1993) induzieren.
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Immunpräzipitation
von TNF-R2-Komplexen und Peptid-Sequenzanalyse der assoziierten
Proteine identifizierten HIAP-1 und HIAP-2 als Komponenten des nicht
stimulierten TNF-R2-Signalkomplexes. Eine Protein-Protein-Interaktionsanalyse
hat etabliert, dass die BIR-Domänen
von HIAP-1 und HIAP-2 untereinander austauschbar an die TRAF-N-Domänen von
TRAF1 und TRAF2 binden können
(Rothe et al., Cell 83: 1243–1252,
1995). Bis jetzt ist über
die Verteilung und Funktion der Proteinkomponenten des TNF-R2-Komplexes
nach Rezeptorligation sehr wenig bekannt. Entsprechend sind die
funktionellen Konsequenzen von HIAP-1 und HIAP-2 in dem TNF-R2-Rezeptorkomplex
nicht bestimmt worden.
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Die
Rolle von HIAP-2 in dem TNF-R1-Rezeptor-Signalkomplex ist im Gegensatz
dazu klarer definiert worden.
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Die
intrazelluläre
Domäne
von TNF-R1 enthält
ein Protein-Protein-Interaktionsmotiv von etwa 80 Aminosäuren, das "death domain" genannt wird und
das auch im niedrig-affinen Nervenwachstumsfaktor und in Fas-Rezeptoren
gefunden wird. Die cytoplasmatische Death-Domäne von TNF-R1 scheint nicht
mit Komponenten der Signaltransduktionswege vor einer Ligandenbindung
assoziiert zu sein. Die hauptsächlichen
Wirkungen von TNF-R1-Aggregation sind die NF-κB-Aktivierung und Apoptose.
Diese Wirkungen hängen
von einer Interaktion von TNF-R1 mit TRADD (TNF-R1-assoziiertes
Death-Domänen-Protein;
Hsu et al., Cell 81: 495–504,
1995) durch ihre entsprechenden Death-Domänen ab. TRADD wirkt als ein
Adapter-Molekül,
das eine Auswahl an Proteinen zu dem Signalkomplex rekrutieren kann.
Die Entstehung von alternativen Signalkomplexen bestimmt wahrscheinlich
das endgültige
Schicksal der Zelle.
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Unter
bestimmten Umstanden ist TRADD fähig,
die Bildung eines Proteinkomplexes anzuregen, der DISC (Death Inducing
Signaling Complex) genannt wird. DISC-Bildung findet statt, wenn
FADD zu dem TNF-R1/TRADD-Komplex wieder durch Interaktion der Death-Domänen rekrutiert
wird (Chinnaiyan et al., Cell 81: 505–512, 1995; Chinnaiyan et al.,
J. Biol. Chem. 271: 4961–4965,
1996). Zusätzlich
zu einer carboxyterminalen Death-Domäne besitzt FADD eine aminoterminale "Death-Effektordomäne" (DED), die durch
Rekrutierung von FLICE (Caspase-8) Apoptose auslöst. FLICE besitzt eine ungewöhnlich lange
aminoterminale Pro-Domäne,
die zwei DED-homologe Sequenzen beinhaltet, die an die FADD-DED
binden. FLICE-Moleküle in
eine nahe Umgebung zu bringen führt
zu einer proteolytischen Autoaktivierung. Das Spaltungsereignis,
das FLICE aktiviert, setzt auch das Enzym von der DISC frei, an
welchem Punkt es andere Caspasen proteolytisch aktiviert und letztendlich
zu Apoptose führt
(Muzio et al., Cell 85: 817–827,
1996; Boldin et al., 85: 803–815, 1996).
Dominant-negative Mutanten von FADD blockieren Apoptose durch entweder
Fas oder TNF-R1, was anzeigt, dass die FADD-Komponente verantwortlich
für eine
Propagierung des Zelltod-Signals ist, das durch einen der beiden
Rezeptoren generiert wird (Chinnaiyan et al., J. Biol. Chem. 271:
4961–4965,
1996).
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Jedoch
führt TNFα-Bindung
an TNF-R1 nicht unter allen Umständen
zu Apoptose. Die Bildung eines alternativen Signalkomplexes trägt zur Formbarkeit
der TNFα-Antwort bei. Der "Überlebenskomplex", der der DISC entspricht,
besteht aus TRADD gebunden an TRAF2 (TNF-Rezeptor-assoziierter Faktor-2)
und HIAP-2 (Hsu et al., Immunity 4: 387–389, 1996; Hsu et al., Cell
84: 299–308,
1996). HIAP-2 wird vor einer TNF-R1-Stimulierung durch TRAF2 komplexiert
(Hsu et al., Cell 84: 299–308,
1996). Diese Proteininteraktion kann die Affinität von TRAF2 für die Bindung
an TRADD erhöhen,
wodurch die Bildung von TRADD/TRAF2-Komplexen anstatt der TRADD/FADD/FLICE-DISC
favorisiert wird. Alternativ kann HIAP-2 mit anderen Komponenten
des Apoptose-Wegs wie den Caspasen so interagieren, dass die apoptotischen
Signale, die ansonsten generiert würden, unterdrückt werden.
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Wir
haben nun gezeigt, dass Mitglieder der XAF-Familie mit IAPs interagieren
und deutlich in apoptotischen und NF-κB-induzierenden Signalwegen
in Säugerzellen
eingebunden sind. Überexpression
von XAF-1 bewirkt Zelltod in transformierten Zellen. Interessanterweise
führt Überexpression
in nicht-transformierten Zellen nur zum Stillstand des Wachstums
(Zellzyklus). Die unterschiedlichen Wirkungen in transformierten
und nur proliferierenden Zellen sind überraschend und signifikant.
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Unsere
Western- und Northern-Blot-Analysen zeigen, dass XAF-1 in einer
Vielzahl an Geweben und Zelltypen exprimiert ist. Da Apoptose ein
Ereignis ist, das nicht spezifisch für einen bestimmten Zell- oder
Gewebetyp ist, sind diese Ergebnisse im Einklang mit der Beteiligung
des XAF-1-Proteins bei Apoptose in einer Vielzahl an Zusammenhängen.
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Wir
haben auch ein zweites Mitglied der XAF-Familie gefunden, XAF-2L.
XAF-2L hat wie XAF-1 auch sieben Zinkfinger-Bindedomänen. Eine
zweite kürzere
XAF-2-Splicevariante,
XAF-2S, ist auch gefunden worden.
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I. Das XAF-1-Gen
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Ein
Hefe-2-Hybrid-Screen einer humanen Plazenta-cDNA-Bibliothek mit
XIAP als das "Köder"-Protein identifizierte
ein 37 kDa-Zinkfinger-Protein, das XAF-1 (XIAP-assoziierter Faktor 1) genannt wurde.
XAF-1 zeigt eine signifikante Homologie zu Mitgliedern der TRAF-Familie,
insbesondere TRAF6, umfasst aber nicht die TRAF-C- und TRAF-N-Domänen.
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II. Synthese von XAF-Proteinen
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Die
Charakteristika der klonierten XAF-Gensequenzen können durch
Einbringen der Sequenz in verschiedene Zelltypen oder unter Verwendung
von in vitro extrazellulären
Systemen analysiert werden. Die Funktion von XAF-Proteinen kann
dann unter verschiedenen physiologischen Bedingungen untersucht
werden. Zum Beispiel kann die XAF-1-kodierende DNA-Sequenz in Studien
manipuliert werden, um die Expression des XAF-1-Gens und das Genprodukt
zu verstehen. Alternativ können
Zelllinien hergestellt werden, die das XAF-Genprodukt überexprimieren,
wodurch Reinigung von XAF für
eine biochemische Charakterisierung, Herstellung im großen Maßstab, Antikörperherstellung
und Patiententherapie ermöglicht
wird.
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Für eine Proteinexpression
können
eukaryotische und prokaryotische Expressionssysteme erstellt werden,
bei denen XAF-Gensequenzen in ein Plasmid oder einen anderen Vektor
eingebracht werden, die dann verwendet werden, um lebende Zellen
zu transformieren. Konstrukte, bei denen die XAF-cDNAs, die die gesamten
offenen Leserahmen enthalten, in der korrekten Orientierung in ein
Expressionsplasmid inseriert sind, können zur Proteinexpression
verwendet werden. Alternativ können
Teile der XAF-Gensequenzen, einschließlich Wildtyp oder mutierter
XAF-Sequenzen, inseriert werden. Prokaryotische und eukaryotische
Expressionssysteme erlauben, dass verschiedene wichtige funktionelle
Domänen
der XAF-Proteine als Fusionsproteine gewonnen werden können und
dann für
Eindungs-, strukturelle und funktionelle Studien und auch zur Erstellung
von geeigneten Antikörpern
verwendet werden. Da XAF-1-Proteinexpression Apoptose in immortalisierten
Zellen erhöht,
kann es erwünscht
sein, das Protein unter der Kontrolle eines induzierbaren Promotors zu
exprimieren.
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Typische
Expressionsvektoren enthalten Promotoren, die die Synthese von großen Mengen
an mRNA, die der inserierten XAF-Nukleinsäure entspricht, in den das
Plasmid tragenden Zellen regeln. Sie können auch eukaryotische oder
prokaryotische Replikationsursprung-Sequenzen, die ihre autonome
Replikation in dem Wirtsorganismus erlauben, Sequenzen, die genetische
Merkmale kodieren, die die Selektion Vektor-enthaltender Zellen
in der Anwesenheit von ansonsten toxischen Medikamenten erlauben,
und Sequenzen, die die Effizienz, mit der die synthetisierte mRNA
translatiert wird, erhöhen,
umfassen. Stabile Langzeitvektoren können als frei replizierende
Einheiten durch Verwendung von regulatorischen Elementen von beispielsweise
Viren (z. B. die OriP-Sequenzen des Epstein-Barr-Virus-Genoms) aufrechterhalten
werden. Zelllinien, bei denen der Vektor in die genomische DNA integriert
ist, können
auch hergestellt werden, und auf diese Weise wird das Genprodukt
auf einer kontinuierlichen Basis hergestellt.
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Eine
Expression von fremden Sequenzen in Bakterien wie Escherichia coli
benötigt
die Insertion der XAF-Nukleinsäuresequenz
in einen bakteriellen Expressionsvektor. Dieser Plasmidvektor enthält einige
Elemente, die für
die Propagierung des Plasmids in Bakterien und Expression der inserierten
DNA des Plasmids durch die Plasmid-tragenden Bakterien benötigt werden.
Propagierung von nur Plasmid-tragenden Bakterien wird durch Einbringen
von selektierbarer Marker-kodierenden Sequenzen, die den Plasmid-tragenden
Bakterien erlauben, in der Anwesenheit von ansonsten toxischen Arzneimitteln
zu wachsen, in das Plasmid erreicht. Das Plasmid trägt auch
einen transkriptionellen Promotor, der fähig ist, große Mengen
an mRNA von dem klonierten Gen herzustellen. Solche Promotoren können, müssen aber
nicht induzierbare Promotoren sein, die nach Induktion eine Transkription
initiieren. Das Plasmid enthält
auch vorzugsweise einen Polylinker, um eine Insertion des Gens in
der korrekten Orientierung in dem Vektor zu vereinfachen. Bei einem
einfachen E. coli-Expressionsvektor, der den lac-Promotor verwendet,
enthält
das Expressionsvektor-Plasmid ein Fragment des E. coli-Chromosoms,
das den lac-Pro motor und das benachbarte lacZ-Gen enthält. In der
Anwesenheit des Lactose-Analogs IPTG transkribiert RNA-Polymerase
normalerweise das lacZ-Gen, wodurch lacZ-mRNA hergestellt wird,
die in das kodierte Protein, β-Galactosidase,
translatiert wird. Das lacZ-Gen kann mit Restriktionsendonukleasen
aus dem Expressionsvektor ausgeschnitten werden und durch eine XAF-Gensequenz oder
ein Fragment, eine Fusion oder eine Mutante davon ersetzt werden.
Wenn dieses erhaltene Plasmid in E. coli transfiziert wird, stellt
eine Zugabe von IPTG und eine nachfolgende Transkription von dem
lac-Promotor XAF-mRNA her, die in ein XAF-Polypeptid translatiert
wird.
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Wenn
die geeigneten Expressionsvektoren, die ein XAF-Gen oder ein Fragment,
eine Fusion oder eine Mutante davon enthalten, einmal konstruiert
sind, werden sie in eine geeignete Wirtszelle durch Transformationstechniken,
die Calciumphosphat-Transfektion,
DEAE-Dextran-Transfektion, Elektroporation, Mikroinjektion, Protoplasten-Fusion
und Liposomen-vermittelte Transfektion umfassen, eingebracht. Die
Wirtszelle, die mit den erfindungsgemäßen Vektoren transfiziert ist,
kann ausgewählt
werden aus der Gruppe bestehend aus E. coli, Pseudomonas, Bacillus
subtilus oder anderen Bacilli, anderen Bakterien, Hefe, Pilzen,
Insekten-(unter Verwendung von z. B. baculoviralen Vektoren für eine Expression),
Maus- oder anderen Tier- oder humanen
Gewebezellen. Säugerzellen
können
auch zur Expression des XAF-1-Proteins
unter Verwendung eines Vacciniavirus-Expressionssystems beschrieben
in Ausubel et al. (Current Protocols in Molecular Biology, John
Wiley & Sons,
New York, NY, 1994) verwendet werden.
-
In
vitro-Expression von XAF-Proteinen, -Fusionen, -Polypeptidfragmenten
oder -Mutanten, die durch klonierte DNA kodiert sind, ist auch unter
Verwendung des T7-später
Promotor-Expressionssystems möglich. Dieses
System hängt
von der regulierten Expression von T7-RNA-Polymerase ab, die ein
in der DNA von Bakteriophage T7 kodiertes Enzym ist. Die T7-RNA-Polymerase
transkribiert DNA beginnend mit einer spezifischen 23 bp-Promotorsequenz,
die T7-später
Promotor genannt wird. Kopien des T7-späten Promotors sind an verschiedenen
Stellen auf dem T7-Genom lokalisiert, aber keine ist in der chromosomalen
DNA von E. coli vorhanden. Als ein Ergebnis katalysiert T7-RNA-Polymerase
in T7-infizierten Zellen eine Transkription von viralen Genen, aber
nicht von E. coli-Genen. Bei diesem Expressionssystem werden rekombinante
E. coli-Zellen zuerst so konstruiert, dass sie das Gen, das T7-RNA-Polymerase
kodiert, neben dem lac-Promotor tragen. Bei der Anwesenheit von
IPTG transkribieren diese Zellen das T7-Polymerase-Gen mit einer hohen
Rate und synthetisieren reichliche Mengen an T7-RNA-Polymerase.
Diese Zellen werden dann mit Plasmidvektoren transformiert, die
eine Kopie des T7-später
Promotor-Proteins tragen. Wenn IPTG zu dem Kulturmedium, das diese transformierten
E. coli-Zellen enthält,
gegeben wird, werden große
Mengen an T7-RNA-Polymerase
hergestellt. Die Polymerase bindet dann an den T7-späten Promotor
auf den Plasmid-Expressionsvektoren und katalysiert eine Transkription
der inserierten cDNA mit einer hohen Rate. Da jede E. coli-Zelle
viele Kopien des Expressionsvektors enthält, können große Mengen an mRNA, die der
klonierten cDNA entspricht, in diesem System hergestellt werden
und das erhaltene Protein kann radioaktiv markiert werden. Plasmidvektoren,
die späte
Promotoren und die entsprechenden RNA-Polymerasen aus verwandten
Bakteriophagen wie T3, T5 und SP6 enthalten, können auch für eine in vitro-Produktion
von Proteinen von klonierter DNA verwendet werden. E. coli kann
auch für
eine Expression durch Infektion mit M13-Phage mGPI-2 verwendet werden.
E. coli-Vektoren können
auch mit regulatorischen Sequenzen aus lambda-Phage durch Fusionsprotein-Vektoren,
durch Maltose-bindendes Protein-Fusionen und durch Glutathion-S-Transferase-Fusionsproteinen
verwendet werden.
-
Eukaryotische
Expressionssysteme erlauben geeignete post-translationale Modifikationen
an exprimierten Proteinen. Transiente Transfektion eines eukaryotischen
Expressionsplasmids erlaubt die transiente Herstellung eines XAF-Polypeptids
durch eine transfizierte Wirtszelle. XAF-Proteine können auch
durch eine stabil transfizierte Säuger-Zelllinie hergestellt
werden. Eine Anzahl an Vektoren, die geeignet für stabile Transfektion von
Säugerzellen
sind (z. B. siehe Pouwels et al., Cloning Vectors: A Laboratory
Manual, 1985, Supp. 1987), sowie Verfahren zum Konstruieren solcher
Zelllinien (siehe z. B. Ausubel et al., supra) sind der Öffentlichkeit
zugänglich.
In einem Beispiel wird cDNA, die ein/eine XAF-1-Protein, -Fusion,
-Mutante oder -Polypeptidfragment kodiert, in einen Expressionsvektor
kloniert, der das Dihydrofolatreduktase-(DHFR)-Gen beinhaltet. Auf
eine Integration des Plasmids und daher eine Integration des XAF-1-kodierenden
Gens in das Wirtszellchromosom wird durch Einbringen von 0,01 bis
300 μM Methotrexat
in das Zellkulturmedium selektiert (wie beschrieben, Ausubel et
al., supra). Diese dominante Selektion kann bei den meisten Zelltypen
durchgeführt werden.
Rekombinante Proteinexpression kann durch DHFR-vermittelte Amplifikation
des transfizierten Gens erhöht
werden. Verfahren zur Selektion von Zelllinien, die Genamplifikationen
aufweisen, sind in Ausubel et al. (supra) beschrieben. Diese Verfahren
umfassen im Allgemeinen eine erweiterte Kultur in Medium, das schrittweise
erhöhte
Mengen an Methotrexat ent hält.
Die am häufigsten
verwendeten DHFR-enthaltenden Expressionsvektoren sind pCVSEII-DHFR
und pAdD26SV(A) (beschrieben in Ausubel et al., supra). Die vorstehend beschriebenen
Wirtszellen oder vorzugsweise eine DHFR-defiziente CHO-Zelllinie
(z. B. CHO DHFR-Zellen, ATCC-Zugangsnummer CRL 9096) sind unter
den am meisten bevorzugten für
eine DHFR-Selektion einer stabil transfizierten Zelllinie oder eine
DHFR-vermittelten Genamplifikation.
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Eukaryotische
Zellexpression von XAF-Proteinen erlaubt Studien der XAF-Gene und
-Genprodukte, die die Bestimmung von geeigneter Expression und post-translationaler
Modifikationen für
eine biologische Aktivität
beinhalten, wodurch regulatorische Elemente, die in der 5'-Region der XAF-Gene
lokalisiert sind, und ihre Rollen in einer Geweberegulation von
XAF-Proteinexpression identifiziert werden. Sie erlaubt auch die Herstellung
von großen
Mengen an normalen und mutierten Proteinen für eine Isolation und Reinigung
und die Verwendung von Zellen, die XAF-Proteine exprimieren, als
ein funktionelles Assaysystem für
Antikörper,
die gegen das Protein entwickelt wurden. Eukaryotische Zellen, die
XAF-Proteine exprimieren, können
auch verwendet werden, um die Effektivität von pharmakologischen Mitteln
auf XAF-assoziierter Apoptose zu testen, oder als Mittel zum Studium
von XAF-Proteinen als Komponenten eines Signaltransduktionssystems.
Eine Expression von XAF-Proteinen, -Fusionen, -Mutanten und -Polypeptidfragmenten
in eukaryotischen Zellen ermöglicht
auch das Studium der Funktion des normalen kompletten Proteins,
spezifischer Teile des Proteins oder natürlich vorkommender Polymorphismen
und künstlich
hergestellter mutierter Proteine. Die XAF-DNA-Sequenzen können unter
Verwendung von bekannten Verfahren wie Restriktionsendonuklease-Verdau, DNA-Polymerase-Auffüllung, Exonuklease-Deletion,
terminaler Desoxynukleotidtransferase-Verlängerung, Ligation von synthetischen
oder klonierten DNA-Sequenzen und ortsgerichteter Sequenzänderung unter
Verwendung von spezifischen Oligonukleotiden zusammen mit PCR verändert werden.
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Ein
anderes bevorzugtes eukaryotisches Expressionssystem ist das Baculovirussystem,
das z. B. den Vektor pBacPAK9 verwendet, der von Clontech (Palo
Alto, CA) erhältlich
ist. Falls erwünscht,
kann dieses System zusammen mit anderen Proteinexpressionstechniken,
z. B. dem myc-tag-Ansatz beschrieben von Evan et al. (Mol. Cell
Biol. 5: 3610–3616,
1985), verwendet werden.
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Wenn
einmal das rekombinante Protein exprimiert ist, kann es von den
exprimierenden Zellen durch Zelllyse gefolgt von Protein-Reinigungstechniken
wie Affinitäts chromatographie
isoliert werden. In diesem Beispiel kann ein Anti-XAF-Antikörper, der
durch die hierin beschriebenen Verfahren hergestellt werden kann,
an eine Säule
angefügt
werden und zur Isolierung der rekombinanten XAF-Proteine verwendet
werden. Lyse und Fraktionierung von XAF-Protein-beinhaltenden Zellen
vor einer Affinitätschromatographie
können
mit Standardverfahren durchgeführt
werden (siehe z. B. Ausubel et al., supra). Einmal isoliert kann
das rekombinante Protein, falls gewünscht, weiter durch z. B. Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC; z. B. siehe Fischer, Laboratory Techniques in Biochemistry
And Molecular Biology, Work und Burdon, Hrsg., Elsevier, 1980) gereinigt
werden.
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Die
vorstehend beschriebenen Polypeptide, insbesondere kurze XAF-1-Fragmente
und längere
Fragmente des N-Terminus und C-Terminus des XAF-1-Proteins, können auch
durch chemische Synthese hergestellt werden (z. B. durch die Verfahren
beschrieben in Solid Phase Peptide Synthesis, 2. Ausgabe, 1984,
The Pierce Chemical Co., Rockford, IL). Diese allgemeinen Techniken
der Polypeptidexpression und -reinigung können auch verwendet werden,
um nützliche
XAF-1-Polypeptidfragmente oder -analoga, wie hierin beschrieben,
herzustellen und zu isolieren.
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Der
Fachmann der Molekularbiologie wird verstehen, dass eine große Anzahl
an Expressionssystemen zur Herstellung der rekombinanten XAF-Proteine
verwendet werden kann. Die genaue Wirtszelle, die verwendet wird,
ist nicht kritisch für
die Erfindung. Die XAF-Proteine können in einem prokaryotischen
Wirt (z. B. E. coli) oder in einem eukaryotischen Wirt (z. B. S.
cerevisiae, Insektenzellen wie SF9-Zellen oder Säugerzellen wie COS-1-, NIH
3T3- oder HeLa-Zellen) hergestellt werden. Diese Zellen sind kommerziell
erhältlich
von z. B. der American Type Culture Collection, Rockville, MD (siehe
auch Ausubel et al., supra). Das Transformationsverfahren und die
Auswahl des Expressionsvehikels (z. B. Expressionsvektor) werden
von dem ausgewählten
Wirtssystem abhängen.
Transformations- und Transfektionsverfahren sind z. B. in Ausubel
et al. (supra) beschrieben und Expressionsvehikel können von
den z. B. in Pouwels et al., supra, bereitgestellten ausgewählt werden.
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III. Prüfen auf die Anwesenheit von
biologischer Aktivität
von XAF
-
Identifizierung
von XAF-1 und XAF-2-Splicevarianten erlaubt das Studium von biologischer
Aktivität von
XAF in Apoptose-assoziierten zellulären Ereignissen. Zum Beispiel
kann die Verabreichung eines XAF-1-Proteins oder eines Polypeptidfragments
davon eine Fähigkeit
aufweisen, Apoptose zu induzieren, die durch bekannte und hierin
beschriebene Apoptose-Assays gemessen wird. Eine Apoptose-hemmende
Menge eines XAF-Reagenzes (z. B. eine Verbindung, die die biologische
Funktion von XAF-1 verringert, wie ein XAF-1-neutralisierender Antikörper oder
XAF-1-Antisense-Nukleinsäure)
kann in ähnlicher
Weise untersucht werden. Solche Assays können in einer Zelle, die entweder
endogen XAF-1 exprimiert, oder einer Zelle, in die eine heterologe
Menge eines XAF-1-Polypeptids eingebracht wird, durchgeführt werden.
Vorzugsweise ist die Zelle fähig,
Apoptose zu durchlaufen. Apoptose oder eine Hemmung davon kann in
diesen XAF exprimierenden Zellen untersucht werden, wobei solch
eine Apoptose-induzierende oder -hemmende Aktivität basierend auf
dem Grad an Expression des XAF-Polypeptids ausgewertet wird.
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Ein
anderer Ansatz nutzt die Aktivierung des nukleären Transkriptionsfaktors,
NF-κB (Kunkel
et al., Crit. Rev. Immunol. 9: 93–117, 1989) in TNF-vermittelter
Signaltransduktion aus. In diesem System kann die Rolle eines XAF
in NF-κB-Aktivierung
in verschiedenen bekannten Assays wie dem I-κB-Degradationsassay leicht aufgeklärt werden.
Ein anderes Verfahren zur schnellen Messung von NF-κB-Aktivität ist durch
die Verwendung eines Reportergens, dessen Expression durch einen
eine NF-κB-Bindestelle
enthaltenden Promotor bestimmt wird (Zeichner et al., J. Virol.
65: 2436–2444,
1991). Der Expressionsvektor wird vorzugsweise künstlich in eine Zelle inseriert,
die fähig
ist, Apoptose zu durchlaufen oder die auf eine TNF-Rezeptorfamilie-vermittelte
Signaltransduktion anspricht. Durch Nachweis einer Änderung
im Grad der Expression des Reportergens kann eine NF-κB-induzierende
Fähigkeit
eines XAF leicht bestimmt werden. Dieses Verfahren kann auch zum Nachweis
einer NF-κB-hemmenden
Fähigkeit
eines XAF verwendet werden, wobei NF-κB-Aktivierung durch eine andere
Komponente des TNF-Rezeptor-Signalwegs (z. B. TRAF6) stimuliert
wird.
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Es
wird verstanden werden, dass diese Analysen mit XAF-1 oder anderen
XAF-Proteinen (z. B. XAF-2L) durchgeführt werden können.
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IV. Zelluläre Verteilung von XAF-1
-
Wir
haben die Verteilung von XAF-1-mRNA-Expression unter Verwendung
von radiomarkierter XAF-1-Antisense-DNA angesehen und haben herausgefunden,
dass XAF-1-mRNA in zumindest den folgenden adulten Geweben exprimiert
wird: Herz, Gehirn, Plazenta, Leber, Skelettmuskel, Niere, Pankreas,
Milz, Thymus, Prostata, Hoden, Eierstock, Appendix, Luftröhre, Dünndarm,
Submukosaschicht des Dick darms und periphere Blutleukozyten. Es
wurde ferner gefunden, dass XAF-1-mRNA in fötalem Gewebe, das fötales Gehirn,
fötales
Herz, fötale
Niere, fötale
Leber, fötale
Milz, fötalen
Thymus und fötale
Lunge umfasst, exprimiert wird.
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V. XAF-Fragmente
-
Polypeptidfragmente,
die verschiedene Teile von XAF-Proteinen umfassen, sind zur Identifizierung
der Domänen,
die für
die biologischen Aktivitäten
von XAF-Proteinen wichtig sind, geeignet. Verfahren zum Herstellen
solcher Fragmente unter Verwendung der hierin bereitgestellten Nukleotidsequenzen
sind bekannt (siehe z. B. Ausubel et al., supra). Zum Beispiel kann
ein XAF-Proteinfragment durch PCR-Amplifizieren des erwünschten
Fragments unter Verwendung von Oligonukleotid-Primern, die basierend
auf den XAF-1-(SEQ ID NO: 1)-Nukleinsäuresequenzen entworfen wurden,
erstellt werden. Vorzugsweise umfassen die Oligonukleotid-Primer
eine einmalige Restriktionsenzymstelle, die eine Insertion des Fragments
in die Klonierungsstelle eines Säugerexpressionsvektors
ermöglicht.
Dieser Vektor kann dann künstlich
in eine Säugerzelle
durch verschiedene bekannte und hierin beschriebene Techniken eingebracht
werden, was zur Herstellung eines XAF-Genfragments führt.
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In
einem Ansatz sind XAF-1-Polypeptidfragmente nützlich bei einer Auswertung
der Teile des Proteins gewesen, die an NF-κB-Regulation beteiligt sind.
Insbesondere wurden Polypeptidfragmente der Amino- und Carboxytermini
des XAF-1-Proteins zur Induzierung oder Verhinderung einer Aktivitätsinduzierung
durch verschiedene andere Komponenten des TNF-Rezeptor-Signalwegs
(z. B. TRAF6) verwendet.
-
Bei
einem alternativen Ansatz sind Polypeptidfragmente von verschiedenen
Teilen des XAF-1-Proteins für
eine Modulierung von XAF-1-vermittelter Apoptose geeignet, wie in
verschiedenen bekannten und hierin beschriebenen Apoptoseassays
untersucht werden kann. XAF-1-Polypeptidfragmente können verwendet
werden, um XAF-1-vermittelte Apoptose durch Inhibieren einer Bindung
des Volllängen
XAF-1 an z. B. sich selbst zur Bildung von XAF-1:XAF-1-Homodimeren,
an ein anderes XAF-Protein (z. B. XAF-2) zur Bildung von XAF-1:XAF-2-Heterodimeren
oder an XIAP zur Bildung von XAF-1:XIAP-Heterodimeren zu verändern. Vorzugsweise
können
solche Fragmente die XAF-1:XAF-1-Bindedomäne, die XAF-1:XAF-2-Bindedomäne oder die
XAF-1:XIAP-Bindedomäne
umfassen.
-
VI. XAF-Antikörper
-
Um
polyklonale Antikörper
herzustellen, können
XAF-Proteine, Fragmente von XAF-Proteinen
oder Fusionsproteine, die bestimmte Teile von XAF-Proteinen enthalten,
in Bakterien durch Expression von entsprechenden DNA-Sequenzen in
einem geeigneten Klonierungsvehikel synthetisiert werden. Fusionsproteine
werden im Allgemeinen als Quelle von Antigenen für eine Antikörperproduktion
verwendet. Zwei weithin verwendete Expressionssysteme für E. coli
sind lacZ-Fusionen, die die pUR-Serie
von Vektoren verwenden, und trpE-Fusionen, die die pATH-Vektoren
verwenden. Die Proteine können
gereinigt werden, dann an ein Trägerprotein
gekoppelt und mit Freund's
Adjuvanz vermischt werden (um eine Stimulierung der antigenischen
Antwort durch das ausgewählte
Tier zu unterstützen)
und in Kaninchen oder andere Labortiere injiziert werden. Alternativ
können
Proteine von XAF-exprimierenden kultivierten Zellen isoliert werden.
Nach Auffrischinjektionen in zweiwöchentlichen Intervallen wird
den Kaninchen oder anderen Labortieren Blut abgenommen und die Seren
isoliert. Die Seren können
direkt verwendet werden oder können
vor einer Verwendung durch verschiedene Verfahren gereinigt werden,
die Affinitätschromatographie
unter Verwendung von Reagenzien wie Protein A-Sepharose, Antigen-Sepharose
und Anti-Maus-Ig-Sepharose umfassen. Die Seren können dann verwendet werden,
um Proteinextrakte von XAF-exprimierenden Geweben, die auf einem
Polyacrylamidgel aufgetrennt wurden, zur Identifizierung von XAF-Proteinen
zu sondieren. Alternativ können
synthetische Peptide hergestellt werden, die den Antigen-Teilen
des Proteins entsprechen, und zum Beimpfen der Tiere verwendet werden.
-
Um
ein Peptid oder Volllängen-Protein
zur Verwendung bei einer Herstellung von z. B. XAF-1-spezifischen
Antikörpern
zu erstellen, kann eine XAF-1-kodierende Sequenz als eine C-terminale
Fusion mit Glutathion-S-Transferase (GST; Smith et al., Gene 67:
31–40,
1988) exprimiert werden. Das Fusionsprotein kann auf Glutathion-Sepharose-Beads gereinigt,
mit Glutathion eluiert und mit Thrombin (an der konstruierten Spaltstelle)
gespalten und bis zu dem Grad, der für eine erfolgreiche Immunisierung
von Kaninchen benötigt
wird, gereinigt werden. Primäre
Immunisierungen können
mit Freund's vollständigem Adjuvanz
und nachfolgende Immunisierungen mit Freund's unvollständigem Adjuvanz durchgeführt werden.
Antikörpertiter
werden durch Western-Blot- und Immunpräzipitationsanalysen unter Verwendung
des Thrombin-gespaltenen XAF-1-Fragments des GST-XAF-1-Fusionsproteins
beobachtet. Immunseren werden unter Verwendung von CNBr-Sepharose-gekoppel tem
XAF-1-Protein affinitätsgereinigt.
Antiserum-Spezifität
wird unter Verwendung einer Gruppe nicht verwandter GST-Proteine
(umfassend GSTp53, Rb, HPV-16 E6 und E6-AP) und GST-Trypsin (das
durch PCR unter Verwendung von bekannten Sequenzen erstellt wurde)
bestimmt.
-
Es
wird auch vom Fachmann verstanden werden, dass monoklonale XAF-Antikörper durch
Verwendung eines XAF-Proteins, das von XAF-exprimierenden kultivierten
Zellen isoliert wurde, oder eines XAF-Proteins, das von Geweben
isoliert wurde, als Antigen hergestellt werden können. Die Zellextrakte oder
rekombinanten Proteinextrakte, die XAF-Protein enthalten, können z.
B. mit Freund's
Adjuvanz in Mäuse
injiziert werden. Nachdem sie injiziert wurden, können die
Milzen der Mäuse
entfernt werden und in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS)
aufgenommen werden. Die Milzzellen dienen als Quelle von Lymphozyten,
von denen manche einen Antikörper
der geeigneten Spezifität
herstellen. Diese werden dann mit einer permanent wachsenden Myelom-Partnerzelle
fusioniert und die Produkte der Fusion werden in eine Reihe von
Gewebekulturnäpfchen
in Anwesenheit eines Selektionsmittels wie Hypoxanthin, Aminopterin
und Thymidin (HAT) ausplattiert. Die Näpfchen werden dann mittels
ELISA zur Identifizierung von denjenigen gescreent, die Zellen enthalten,
die einen Antikörper
erstellen, der fähig
ist, ein XAF-Protein oder ein Polypeptidfragment oder eine Mutante
davon zu binden. Diese werden dann neu ausplattiert und nach einer
Wachstumsperiode werden diese Schälchen erneut zur Identifizierung
von Antikörper-produzierenden
Zellen gescreent. Mehrere Klonierungsverfahren werden durchgeführt, bis über 90%
der Näpfchen
einzelne Klone enthalten, die positiv für eine Antikörperproduktion
sind. Aus diesem Verfahren wird eine stabile Linie an Klonen etabliert,
die den Antikörper produzieren.
Der monoklonale Antikörper
kann dann durch Affinitätschromatographie
unter Verwendung von Protein A-Sepharose, Ionenaustauschchromatographie
sowie Variationen und Kombinationen dieser Techniken gereinigt werden.
Verkürzte
Versionen von monoklonalen Antikörpern
können
auch durch rekombinante Verfahren hergestellt werden, in denen Plasmide
erstellt werden, die das/die gewünschte(n)
monoklonale(n) Antikörperfragment(e)
in einem geeigneten Wirt exprimieren.
-
Als
ein Ersatz- oder Zusatz-Immunogen zu GST-Fusionsproteinen können Peptide,
die relativ einzigartigen hydrophilen Regionen von z. B. XAF-1 entsprechen,
erstellt und an Keyhole-Limpet-Hämozyanin
(KLH) durch ein eingefügtes
C-terminales Lysin gekoppelt werden. Antiserum gegen jedes dieser
Peptide wird in ähnlicher
Weise an Peptiden, die an BSA konjugiert sind, affinitätsgereinigt
und Spezifität
wird durch ELISA und Western-Blotting unter Verwendung von Peptidkonjugaten
und durch Western-Blotting und Immunpräzipitation unter Verwendung
von XAF-1, das als ein GST-Fusionsprotein exprimiert wird, getestet.
-
Alternativ
können
monoklonale Antikörper
unter Verwendung der vorstehend beschriebenen XAF-Proteine und einer
Standard-Hybridomtechnologie hergestellt werden (siehe z. B. Kohler
et al., Nature 256: 495, 1975; Kohler et al., Eur. J. Immunol. 6:
511, 1976; Kohler et al., Eur. J. Immunol. 6: 292, 1976; Hammerling
et al., in Monoclonal Antibodies and T Cell Hybridomas, Elsevier,
New York, NY, 1981; Ausubel et al., supra). Einmal hergestellt,
werden monoklonale Antikörper
auch auf eine spezifische Erkennung von XAF-Protein durch Western-Blot-
oder Immunpräzipitationsanalyse
(durch die in Ausubel et al., supra, beschriebenen Verfahren) getestet.
-
Monoklonale
und polyklonale Antikörper,
die spezifisch ein XAF-Protein (oder Fragmente davon) erkennen,
wie die hierin beschriebenen, die eine XAF-1-C-terminale Domäne enthalten,
werden als für
die Erfindung geeignet angesehen. Sie können z. B. in einem Reportergen-Assay
zur Beobachtung der NF-κB-induzierenden
Wirkungen (via TRAF6) eines XAF-Proteins verwendet werden. Antikörper, die
hierin beschriebenes XAF-1 hemmen, können insbesondere zur Verhinderung
von Apoptose in Zellen, die einen unerwünschten Zelltod oder Wachstumsstopp
durchlaufen, nützlich
sein. Die vorstehend beschriebenen Antikörper können unter Verwendung von XAF-Aminosäuresequenzen
hergestellt werden, die nicht in hochkonservierten Regionen sitzen
und bei denen es wahrscheinlich erscheint, dass sie antigenisch
sind, was durch Kriterien wie denen analysiert werden kann, die
durch das Peptide Structure Program (Genetics Computer Group Sequence
Analysis Package, Program Manual für das GCG Package (Version
7, 1991)) unter Verwendung des Algorithmus von Jameson und Wolf
(CABIOS 4: 181, 1988) bereitgestellt werden. Diese Fragmente können durch
Standardtechniken, z. B. durch die PCR, erstellt und in den pGEX-Expressionsvektor
kloniert werden (Ausubel et al., supra). GST-Fusionsproteine werden
in E. coli exprimiert und unter Verwendung einer Glutathion-Agarose-Affinitätsmatrix
wie in Ausubel et al. (supra) beschrieben gereinigt. Zur Erstellung
von polyklonalen Antikörpern
aus Kaninchen und zur Minimierung der Möglichkeit Antiseren zu erhalten,
die nicht spezifisch sind oder geringe Affinitätsbindung an ein XAF aufweisen,
werden zwei oder drei Fusionen für
jedes Protein erstellt und jede Fusion wird in mindestens zwei Kaninchen
injiziert. Antiseren werden durch Injektionen in Serien, die vorzugsweise
mindestens drei Auffrischinjektionen enthalten, erstellt.
-
Zusätzlich können die
vorstehend beschriebenen Antikörper
unter Verwendung von XAF-Aminosäuresequenzen
hergestellt werden, die in hochkonservierten Regionen sitzen. Zum
Beispiel können
Aminosäuresequenzen
von den 150 N-terminalen Aminosäuren
von entweder XAF-1 oder XAF-2 als Antigen zum Erstellen von Antikörpern verwendet
werden, die spezifisch für
sowohl XAF-1 als auch XAF-2 und möglicherweise spezifisch für andere
Mitglieder der XAF-Proteinfamilie sind. Diese Antikörper können wie
vorstehend beschrieben gescreent werden.
-
Zusätzlich zu
intakten monoklonalen und polyklonalen Anti-XAF-1-Antikörpern können verschiedene genetisch
manipulierte Antikörper,
humanisierte Antikörper
und Antikörperfragmente,
die F(ab')2-, Fab'-, Fab-, Fv- und
sFv-Fragmente umfassen, verwendet werden. Antikörper können durch bekannte Verfahren
humanisiert werden, z. B. können
monoklonale Antikörper
mit einer gewünschten
Bindespezifität
kommerziell humanisiert werden (Scotgene, Scotland; Oxford Molecular,
Palo Alto, CA). Vollständig
humane Antikörper
wie diejenigen, die in transgenen Tieren exprimiert werden, können auch
verwendet werden (Green et al., Nature Genetics 7: 13–21, 1994).
-
Ladner
(
US-Patente 4,946,778 und
4,704,692 ) beschreibt Verfahren
zur Herstellung von Einzel-Polypeptidketten-Antikörpern. Ward
et al. (Nature 341: 544–546,
1989) beschreiben die Herstellung von variablen Domänen der
schweren Kette, die sie "Einzeldomänenantikörper" nennen und die hohe
Antigen-Bindungsaffinitäten
aufweisen. McCafferty et al. (Nature 348: 552–554, 1990) zeigen, dass komplette
Antikörper-V-Domänen auf
der Oberfläche
eines fd-Bakteriophagen präsentiert
werden können,
dass der Phage spezifisch an ein Antigen bindet und dass ein seltener
Phage (einer in einer Million) nach Affinitätschromatographie isoliert
werden kann. Boss et al. (
US-Patent
4,816,397 ) beschreiben verschiedene Verfahren zur Herstellung
von Immunoglobulinen und immunologisch funktionellen Fragmenten
davon, die mindestens die variablen Domänen der schweren und leichten
Kette beinhalten, in einer einzelnen Wirtszelle. Cabilly et al.
(
US-Patent 4,816,567 )
beschreiben Verfahren zur Herstellung chimärer Antikörper.
-
VII. Verwendung von XAF-Antikörpern
-
Antikörper gegen
XAF-Proteine können
wie vorstehend beschrieben verwendet werden, um XAF-Proteine nachzuweisen
oder die biologischen Aktivitäten
von XAF-Pro teinen zu hemmen. Zusätzlich
können
die Antikörper
an Verbindungen für
diagnostische und/oder therapeutische Verwendungen wie Radionukleotide für ein Imaging
und eine Therapie und Liposomen für die Zielführung von Verbindungen zu einem
spezifischen Gewebeort gekoppelt werden.
-
VIII. Nachweis von XAF-Genexpression
-
Wie
beschrieben, können
die vorstehend beschriebenen Antikörper zum Überwachen einer XAF-Proteinexpression
verwendet werden. Zusätzlich
ist in situ-Hybridisierung ein Verfahren, das zum Nachweis der Expression
von XAF-Genen verwendet werden kann. In situ-Hybridisierungstechniken
wie Fluoreszenz-in situ-Hybridisierung (FISH) stützen sich auf die Hybridisierung
einer spezifisch markierten Nukleinsäuresonde an die zelluläre RNA in
individuellen Zellen oder Geweben. Daher erlaubt sie die Identifizierung
von mRNA in intakten Geweben wie dem Herzen. Bei diesem Verfahren
werden Oligonukleotide oder klonierte Nukleotid-(RNA oder DNA)-Fragmente,
die einmaligen Teilen von XAF-Genen entsprechen, zum Nachweis spezifischer
mRNA-Spezies, z. B. im Herzen, verwendet. Zahlreiche andere Nachweistechniken
für Genexpression sind
dem Fachmann bekannt und können
hier verwendet werden.
-
IX. Identifizierung von Verbindungen,
die XAF-Proteinexpression modulieren
-
Basierend
auf unseren experimentellen Ergebnissen haben wir eine Reihe von
Screening-Verfahren zur Identifizierung therapeutischer (z. B. anti-apoptotische
oder Apoptose-induzierende) Verbindungen, die in humanen Patienten
verwendet werden können,
entwickelt. In besonderen Beispielen werden Verbindungen, die eine
Expression von XAF-Proteinen herunterregulieren, als nützlich für eine Behandlung
von Erkrankungen, die durch eine überhöhte Menge an Apoptose ausgezeichnet
sind, wie neurodegenerative Erkrankungen, angesehen. In ähnlicher
Weise werden Verbindungen, die XAF-Proteine heraufregulieren oder
aktivieren, als nützlich
als Arzneimittel für
die Behandlung von Erkrankungen, die durch beeinträchtigte
Apoptose ausgezeichnet sind, wie Krebs, angesehen. Im Allgemeinen
umfassen die erfindungsgemäßen Screeningverfahren ein
Screenen einer jeglichen Anzahl an Verbindungen für therapeutisch
aktive Mittel durch Verwendung einer jeglichen Anzahl an experimentellen
in vitro- oder in vivo-Systemen.
-
Die
erfindungsgemäßen Verfahren
vereinfachen die Auswertung, Identifizierung und Entwicklung von aktiven
Mitteln für
die Behandlung und Verhinderung von Zuständen, die eine unangemessene
Menge an Apoptose einbeziehen, die abhängig von dem Zustand übermäßig oder
ungenügend
sein kann. Diese Screeningverfahren stellen ein einfaches Mittel
zur Auswahl von natürlichen
Produktextrakten oder Verbindungen von Interesse aus einer großen Population
bereit, die weiter ausgewertet und auf wenige aktive und selektive
Materialien verringert werden. Bestandteile dieser Auswahl werden
dann gereinigt und in den erfindungsgemäßen Verfahren ausgewertet,
um ihre anti-apoptotischen oder Apoptose-induzierenden Aktivitäten zu bestimmen.
-
Im
Allgemeinen werden neue Medikamente für die Behandlung von Zuständen, die
einen angemessenen Grad an Apoptose einbeziehen, aus großen Bibliotheken
an sowohl natürlichen
Produkten oder synthetischen (oder halbsynthetischen) Extrakten
oder chemischen Bibliotheken gemäß bekannter
Verfahren identifiziert. Der Fachmann auf dem Gebiet des Auffindens
und Entwickens von Arzneimitteln wird verstehen, dass die genaue
Quelle der Testextrakte oder -verbindungen nicht kritisch für das/die
erfindungsgemäße(n) Screeningverfahren
ist. Entsprechend kann nahezu jegliche Anzahl an chemischen Extrakten
oder Verbindungen unter Verwendung der hierin beschriebenen beispielhaften
Verfahren gescreent werden. Beispiele solcher Extrakte oder Verbindungen
umfassen in nicht begrenzender Weise Pflanzen-, Pilz-, prokaryotisch-
oder Tier-basierte Extrakte, Fermentationsbrühen und synthetische Verbindungen
sowie eine Modifikation von bestehenden Verbindungen. Zahlreiche
Verfahren zur Durchführung
einer zufälligen
oder direkten Synthese (z. B. Halbsynthese oder Gesamtsynthese)
einer jeglichen Anzahl an chemischen Verbindungen, die in nicht
begrenzender Weise Saccharid-, Lipid-, Peptid- und Nukleinsäure-basierte
Verbindungen umfassen, sind auch verfügbar. Synthetische Verbindungsbibliotheken
sind kommerziell erhältlich
von Brandon Associates (Merrimack, NH) und Aldrich Chemical (Milwaukee,
WI). Alternativ sind Bibliotheken von natürlichen Verbindungen in der
Form von Bakterien-, Pilz-, Pflanzen- und Tierextrakten kommerziell
von einer Anzahl an Quellen erhältlich,
die Biotics (Sussex, UK), Xenova (Slough, UK), Harbor Branch Oceangraphics
Institute (Ft. Pierce, FL) und PharmaMar, U. S. A. (Cambridge, MA)
umfassen. Zusätzlich
werden natürliche
und synthetisch hergestellte Bibliotheken, falls erwünscht, gemäß bekannten
Verfahren, z. B. durch Standard-Extraktions- und -Fraktionierungsverfahren,
hergestellt. Des Weiteren wird eine jegliche Bibliothek oder Verbindung,
falls er wünscht,
leicht unter Verwendung von chemischen, physikalischen oder biochemischen
Standardverfahren modifiziert.
-
Zusätzlich versteht
der Fachmann auf dem Gebiet des Auffindens und Entwickelns von Arzneimitteln leicht,
dass Verfahren zur Dereplikation (z. B. taxonomische Dereplikation,
biologische Dereplikation und chemische Dereplikation oder eine
jegliche Kombination davon) oder zur Eliminierung von Replikaten
oder Wiederholungen von Materialien, die bereits für ihre anti-apoptotischen
oder Apoptose-induzierenden Aktivitäten bekannt sind, wann immer
möglich,
eingesetzt werden sollten.
-
Wenn
für einen
Rohextrakt gefunden wird, dass er anti-apoptotische oder Apoptose-induzierende
Aktivitäten
oder beides hat, wird eine weitere Fraktionierung des positiven
Leitextrakts zur Isolierung chemischer Bestandteile, die für die beobachtete
Wirkung verantwortlich sind, notwendig. Daher ist das Ziel des Extraktions-,
Fraktionierungs- und Reinigungsverfahrens die sorgfältige Charakterisierung
und Identifikation einer chemischen Einheit in dem Rohextrakt mit
anti-apoptotischen oder Apoptose-induzierenden Aktivitäten. Die
gleichen in vivo- und in vitro-Assays, die hierin für den Nachweis
von Aktivitäten
in Gemischen von Verbindungen beschrieben sind, können zum
Reinigen des aktiven Bestandteils und zum Testen von Derivaten davon
verwendet werden. Fraktionierungs- und Reinigungsverfahren für solche
heterogenen Extrakte sind bekannt. Falls erwünscht, werden Verbindungen,
für die
gezeigt wurde, dass sie geeignete Mittel für die Behandlung einer Pathogenität sind,
gemäß bekannter
Verfahren chemisch modifiziert. Verbindungen, die als therapeutisch
wertvoll identifiziert wurden, werden nachfolgend unter Verwendung
eines bekannten Standard-Tiermodells einer degenerativen Erkrankung
oder von Krebs analysiert.
-
Nachstehend
beschreiben wir Screeningverfahren zur Identifizierung und Bewertung
der Effektivität einer
Verbindung als ein anti-apoptotisches oder Apoptose-induzierendes
Mittel. Diese Verfahren sollen den Umfang der beanspruchten Erfindung
veranschaulichen, aber nicht begrenzen.
-
a) Screens für Verbindungen, die eine XAF-Proteinexpression
beeinflussen
-
XAF-cDNAs
können
verwendet werden, um die Identifizierung von Verbindungen zu ermöglichen,
die eine XAF-Proteinexpression erhöhen oder verringern. In einem
Ansatz werden Kandidatenverbindungen in verschiedenen Konzentrationen
zum Kul turmedium von Zellen, die XAF-mRNA exprimieren, gegeben.
Die XAF-mRNA-Expression wird dann z. B. durch Northern-Blot-Analyse
(Ausubel et al., supra) unter Verwendung eines XAF-DNA- oder cDNA-
oder RNA-Fragments als eine Hybridisierungssonde gemessen. Der Grad
an XAF-mRNA-Expression in Anwesenheit der Kandidatenverbindung wird
mit dem Grad an XAF-mRNA-Expression in Abwesenheit der Kandidatenverbindung
verglichen, wobei alle anderen Faktoren (z. B. Zelltyp und Kulturbedingungen)
gleich sind.
-
Die
Wirkung von Kandidatenverbindungen auf XAF-vermittelte Apoptose
kann stattdessen auf der Ebene von Translation unter Verwendung
des vorstehend beschriebenen allgemeinen Ansatzes mit Standard-Protein-Nachweistechniken
wie Western-Blot oder Immunpräzipitation
mit einem XAF-spezifischen Antikörper
(z. B. dem hierin beschriebenen XAF-1-spezifischen Antikörper) gemessen
werden.
-
In
einem alternativen Ansatz zum Nachweis von Verbindungen, die XAF
auf der Ebene der Transkription regulieren, können Kandidatenverbindungen
auf eine Fähigkeit
getestet werden, ein Reportergen zu regulieren, dessen Expression
durch einen XAF-Genpromotor bestimmt wird. Zum Beispiel kann eine
Zelle, bei der es unwahrscheinlich ist, dass sie Apoptose durchläuft, mit
einem Expressionsplasmid transfiziert werden, das ein Luciferase-Reportergen
operativ verbunden mit dem XAF-1-Promotor enthält. Kandidatenverbindungen
können
dann in verschiedenen Konzentrationen zu dem Kulturmedium der Zellen
gegeben werden. Luciferase-Expressionsgrade können dann dadurch gemessen
werden, dass die Verbindungsbehandelten transfizierten Zellen bekannten
Standard-Luciferase-Assays wie dem hierin verwendeten Luciferase-Assay-Systemkit,
das kommerziell von Promega erhältlich
ist, unterworfen werden und der Grad an Luciferase-Aktivität auf einem
Luminometer schnell ermittelt wird. Der Grad an Luciferase-Expression
in Anwesenheit der Kandidatenverbindung wird mit dem Grad an Luciferase-Expression
in Abwesenheit der Kandidatenverbindung verglichen, wobei alle anderen
Faktoren (z. B. Zelltyp und Kulturbedingungen) gleich sind.
-
Verbindungen,
die den Grad an XAF-Proteinexpression modulieren, können gereinigt
oder im Wesentlichen gereinigt sein oder können ein Bestandteil eines
Gemisches an Verbindungen wie eines Extraktes oder Überstandes
sein, der von Zellen, von Säugerserum
oder von Wachstumsmedium, in dem Säugerzellen kultiviert worden
sind, erhalten wird (Ausubel et al., supra). Bei einem Assay eines
Gemisches an Verbindungen wird XAF-Proteinexpression gegen fortschreitend
kleinere Untergrup pen der Gruppe an Verbindungen (z. B. durch Standard-Reinigungstechniken
wie HPLC oder FPLC hergestellt) getestet, bis für eine einzige Verbindung oder
eine minimale Anzahl an wirksamen Verbindungen gezeigt wird, dass
sie XAF-Proteinexpression moduliert.
-
b) Screens für Verbindungen, die eine biologische
Aktivität
von XAF beeinflussen
-
Verbindungen
können
auch auf ihre Fähigkeit
gescreent werden, z. B. XAF-1-Apoptose-induzierende Aktivität zu modulieren.
In diesem Ansatz wird der Grad an Apoptose in Anwesenheit einer
Kandidatenverbindung mit dem Grad an Apoptose in ihrer Abwesenheit
unter äquivalenten
Bedingungen verglichen. Der Screen kann wieder mit einer Gruppe
an Kandidatenverbindungen beginnen, von der eine oder mehrere geeignete Modulatorverbindungen
schrittweise isoliert werden. Apoptoseaktivität kann durch einen jeglichen
Standard-Assay gemessen werden, z. B. durch die hierin beschriebenen.
-
Ein
anderes Verfahren zum Nachweis von Verbindungen, die Apoptose-induzierende
Aktivität
von XAF modulieren, war das Screenen auf Verbindungen, die physikalisch
mit einem gegebenen XAF-Polypeptid, z. B. XAF-1, interagieren. Diese
Verbindungen wurden durch Anpassen von bekannten Hefe-2-Hybrid-Expressionssystemen
nachgewiesen. Diese Systeme wiesen Proteininteraktionen unter Verwendung
eines transkriptionellen Aktivierungsassays nach und sind im Allgemeinen
durch Gyuris et al. (Cell 75: 791–803, 1993) und Field et al.
(Nature 340: 245–246,
1989) beschrieben und sind kommerziell von Clontech (Palo Alto,
CA) erhältlich.
Zusätzlich
beschreibt die PCT-Veröffentlichung
WO 95/28497 einen Hefe-2-Hybridassay,
in dem Proteine, die bei Apoptose beteiligt sind, aufgrund ihrer
Interaktion mit BCL-2 nachgewiesen wurden. Ein ähnliches Verfahren wurde zur
Identifizierung von Proteinen und anderen Verbindungen verwendet,
die mit XAF-1 interagieren, und wird zur Identifizierung von XAF-2-Splicevariante-Interaktoren
verwendet.
-
Eine
Verbindung, die eine Erhöhung
der Expression oder biologischen Aktivität des XAF-Proteins, z. B. XAF-1,
fördert,
wird als besonders geeignet für
die Erfindung betrachtet. Solch ein Molekül kann z. B. als ein Therapeutikum
zum Erhöhen
von zellulären
Mengen an XAF-1 und dadurch zum Ausnutzen der Fähigkeit von XAF-1-Polypeptiden, Apoptose
zu induzieren, verwendet werden. Dies wäre bei der Be handlung von Erkrankungen
vorteilhaft, die mit ungenügender
Apoptose verbunden sind (z. B. Krebs).
-
Eine
Verbindung, die XAF-1-Aktivität
verringert (z. B. durch Verringerung von XAF-1-Genexpression oder biologischer Aktivität von XAF-1),
kann auch zur Erhöhung
einer zellulären
Proliferation verwendet werden. Dies wäre bei der Behandlung von degenerativen
Krankheiten wie neurodegenerativen Krankheiten (z. B. Alzheimerkrankheit,
Huntingtonkrankheit) oder anderen Gewebe-spezifischen degenerativen
Krankheiten (z. B. Leberzirrhose, T-Lymphozyt-Armut bei AIDS, Haarverlust)
vorteilhaft.
-
Moleküle, bei
denen durch die vorstehend beschriebenen Verfahren gefunden wurde,
dass sie wirksam XAF-Genexpression oder Polypeptidaktivität modulieren,
können
weiter in Tiermodellen getestet werden. Wenn sie weiterhin erfolgreich
in einer in vivo-Situation wirken, können sie als Therapeutika entweder
zur Hemmung oder zur Erhöhung
von Apoptose, wie angemessen, verwendet werden.
-
X. Therapien
-
Therapien
können
entworfen werden, um einen XAF-Gendefekt oder eine unangemessene
XAF-Genexpression zu umgehen oder zu überwinden und dadurch Zustände, die
eine unangemessene Menge an Apoptose umfassen, zu modulieren und
möglicherweise
zu lindern. XAF-1 wird in jedem Gewebe, das bis jetzt betrachtet
wurde, exprimiert. Daher wird unter Berücksichtigung verschiedener
Therapien verstanden, dass solche Therapien auf jegliche Gewebe
zielen können,
von denen gezeigt wurde, dass sie XAF-1 exprimieren. Insbesondere
sind Therapien zum Erhöhen
einer XAF-1-Genexpression bei einer Förderung von Apoptose in Krebszellen
nützlich.
Apoptose-induzierende XAF-1-Reagenzien können ohne Begrenzung Volllängen- oder Fragment-XAF-1-Polypeptide,
XAF-1-mRNA oder eine jegliche Verbindung umfassen, die die Apoptose-induzierende
Aktivität
von XAF-1 erhöht.
-
a) Proteintherapie
-
Behandlung
oder Verhinderung von unangemessener Apoptose kann durch Ersetzen
von mutiertem oder zusätzlichem
XAF-Protein durch normales Protein, durch Modulieren der Funktion
von mutiertem Protein oder durch Transport von normalem XAF-Protein
an die geeigneten Zellen erreicht werden. Es ist auch möglich, den pathophysiologischen
Weg (z. B. ein Signaltransduktionsweg), an dem das Protein beteiligt
ist, zu modifizieren, um den physiologischen Defekt zu berichtigen.
-
Um
ein mutiertes Protein durch normales Protein zu ersetzen oder um
Protein Zellen zuzufügen,
die nicht mehr genug XAF exprimieren, ist es notwendig, große Mengen
an reinem XAF-Protein von kultivierten Zellsystemen, die das Protein
exprimieren können,
zu erhalten. Transport des Proteins zu den betroffenen Geweben (z.
B. Krebsgeweben) kann dann unter Verwendung von geeigneten Verpackungs-
oder Verabreichungssystemen erreicht werden. Alternativ können kleine
Molekülanaloga
verwendet und verabreicht werden, um als XAF-Agonisten zu wirken
und in dieser Weise eine erwünschte
physiologische Wirkung herzustellen. Verfahren zum Auffinden solcher
Moleküle
werden hierin bereitgestellt.
-
b) Gentherapie
-
Gentherapie
ist ein anderer möglicher
Therapieansatz, bei dem normale Kopien des XAF-Gens oder Nukleinsäure, die
XAF-Antisense-RNA kodiert, in ausgewählte Gewebe eingebracht werden,
um erfolgreich normales und reichlich vorhandenes Protein oder XAF-Antisense-RNA
in Zellen zu kodieren, die unangemessen entweder Zelltod unterdrücken (z.
B. Eierstockkrebszellen) bzw. die Zelltodrate erhöhen (z.
B. neuronaler Zelltod, der zu Krankheit führt). Das Gen muss zu diesen
Zellen in einer Form transportiert werden, in der es aufgenommen
werden kann und für
genug Protein kodieren kann, um eine wirksame Funktion bereitzustellen. Alternativ
kann es bei manchen Mutanten möglich
sein, Apoptose durch Einbringen einer anderen Kopie des homologen
Gens, die eine zweite Mutation in dem Gen trägt, zu fördern oder die Mutation zu
verändern
oder ein anderes Gen zum Blockieren einer jeglichen negativen Wirkung
zu verwenden.
-
Transduzieren
von retroviralen Vektoren kann insbesondere wegen ihrer hohen Infektionseffizienz
und stabilen Integration und Expression für Gentherapie in somatischen
Zellen verwendet werden. Die Zielzellen müssen jedoch fähig sein,
sich zu teilen, und die Expressionsgrade von normalem Protein sollten
hoch sein. Zum Beispiel kann das Volllängen-XAF-1-Gen oder Teile davon
in einen retroviralen Vektor kloniert werden und von seinem endogenen
Promotor oder von der retroviralen langen terminalen Wiederholung
oder von einem für
den interessierenden Zielzellentyp (wie Neuronen) spezifischen Promotor
angetrieben werden. Andere virale Vektoren, die verwendet werden
können,
umfassen Adenovirus, Adeno-assoziiertes Virus, Vakziniavirus, Rinderpapillomvirus
oder ein Herpesvirus wie Epstein-Barr-Virus.
-
Gentransfer
könnte
auch unter Verwendung von nicht-viralen Mitteln, die eine in vitro-Infektion
benötigen,
erreicht werden. Dieses würde
Calciumphosphat, DEAE-Dextran,
Elektroporation und Protoplastfusion umfassen. Liposomen können auch
möglicherweise
günstig
für einen
Transport von DNA in eine Zelle sein. Obwohl diese Verfahren alle
verfügbar
sind, haben viele von diesen eine geringe Effizienz.
-
Transplantation
von normalen Genen in die betroffenen Zellen eines Patienten kann
auch eine geeignete Therapie sein. Bei diesem Verfahren wird ein
normales XAF-Gen
in einen kultivierbaren Zelltyp transferiert, der entweder exogen
oder endogen zu dem Patienten ist. Diese Zellen werden dann serotologisch
in das/die Zielgewebe injiziert.
-
Retrovirale
Vektoren, adenovirale Vektoren, Adenovirus-assoziierte virale Vektoren
oder andere virale Vektoren mit dem geeigneten Tropismus für Zellen,
die wahrscheinlich bei Apoptose beteiligt sind (z. B. Epithelzellen),
können
als ein Gentransfer-Transportsystem für ein therapeutisches XAF-Genkonstrukt
verwendet werden. Zahlreiche Vektoren, die für diesen Zweck geeignet sind,
sind allgemein bekannt (Miller, Human Gene Therapy 15–14, 1990;
Friedman, Science 244: 1275–1281,
1989; Eglitis und Anderson, BioTechniques 6: 608–614, 1988; Tolstoshev und
Anderson, Curr. Opin. Biotech. 1: 55–61, 1990; Sharp, The Lancet
337: 1277–1278,
1991; Cornetta et al., Nucl. Acid Res. and Mol. Biol. 36: 311–322, 1987;
Anderson, Science 226: 401–409,
1984; Moen, Blood Cells 17: 407–416,
1991; Miller et al., Biotech. 7: 980–990, 1989; Le Gal La Salle et
al., Science 259: 988–990,
1993; und Johnson, Chest 107: 77S–83S, 1995). Retrovirale Vektoren
sind insbesondere gut entwickelt und sind in klinischen Situationen
verwendet worden (Rosenberg et al., N. Engl. J. Med 323: 370, 1990;
Anderson et al.,
U.S.-Patentnr.
5,399,346 ). Nicht-virale
Ansätze
können
auch für
die Einbringung von therapeutischer DNA in Zellen eingesetzt werden,
für die
ansonsten vorhergesagt wird, dass sie Apoptose durchlaufen. Zum
Beispiel kann XAF in ein Neuron oder eine T-Zelle durch Lipofektion
(Felgner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 7413, 1987; Ono
et al., Neurosci. Lett. 117: 259, 1990; Brigham et al., Am. J. Med.
Sci. 298: 278, 1989; Staubinger et al., Meth. Enz. 101: 512, 1983),
Asialorosonucoid-Polylysin-Konjugation (Wu et al., J. Biol. Chem.
263: 14621, 1988; Wu et al., J. Biol. Chem. 264: 16985, 1989) oder
we niger bevorzugt Mikroinjektion unter chirurgischen Bedingungen
(Wolff et al., Science 247: 1465, 1990) eingebracht werden.
-
Bei
einem anderen Ansatz, der mit all den vorstehenden Verfahren verwendet
werden kann, wird ein therapeutisches XAF-DNA-Konstrukt vorzugsweise
an die Stelle des erwünschten
Apoptose-Ereignisses verabreicht (z. B. durch Injektion). Es kann
jedoch auch an Gewebe in der Nähe
des erwünschten
Apoptose-Ereignisses oder an ein Blutgefäß verabreicht werden, das die
Zellen (z. B. Krebszellen) versorgt, von denen es erwünscht ist,
dass sie Apoptose durchlaufen.
-
In
den beschriebenen Konstrukten kann XAF-cDNA-Expression durch einen
jeglichen geeigneten Promotor (z. B. die humanes Cytomegalovirus-(CMV)-,
Simianvirus 40-(SV40)- oder Metallothionein-Promotoren) gesteuert
und durch ein jegliches geeignetes regulatorisches Element aus Säugern reguliert
werden. Zum Beispiel können,
falls erwünscht,
Enhancer, die dafür
bekannt sind, dass sie vorzugsweise Genexpression in neuralen Zellen,
Lymphozyten oder Muskelzellen steuern, zur Steuerung der XAF-Expression
verwendet werden. Die verwendeten Enhancer könnten ohne Begrenzung diejenigen
umfassen, die in ihrer Expression als gewebe- oder zellspezifisch
charakterisiert sind. Wenn ein genomischer XAF-Klon als therapeutisches
Konstrukt verwendet wird (z. B. nach Isolation durch Hybridisierung
mit der vorstehend beschriebenen XAF-cDNA), kann alternativ eine
Regulation durch die verwandten regulatorischen Sequenzen oder,
falls erwünscht,
durch regulatorische Sequenzen, die von einer heterologen Quelle
abgeleitet sind und einen jeglichen der vorstehend beschriebenen
Promotoren oder regulatorischen Elemente umfassen, vermittelt werden.
-
Antisense-basierte
Strategien sind zur Erforschung der XAF-Genfunktion und als eine
Basis für
therapeutische Medikamentenkonstruktion verwendet worden. Das Prinzip
basiert auf der Hypothese, dass Sequenz-spezifische Unterdrückung von
Genexpression durch intrazelluläre
Hybridisierung zwischen mRNA und einer komplementären Antisense-Spezies
erreicht werden kann. Die Bildung eines Hybrid-RNA-Duplexes kann dann in die Prozessierung/den
Transport/die Translation und/oder die Stabilität der Ziel-XAF-mRNA eingreifen.
Antisense-Strategien können
eine Anzahl an Ansätzen
verwenden, die die Verwendung von Antisense-Oligonukleotiden und
eine Injektion von Antisense-RNA umfassen. Für unsere Analyse einer XAF-1-Genfunktion
verwendeten wir das Verfahren einer Transfektion von Antisense-RNA-Expressionsvektoren
in Zielzellen. Antisense-Effekte können durch Kon troll-(Sense)-Sequenzen
induziert werden, jedoch ist das Ausmaß von phänotypischen Veränderungen
stark variabel. Phänotypische
Effekte, die durch Antisense-Effekte
induziert worden sind, basieren auf Veränderungen in Kriterien wie
Proteinmengen, Proteinaktivitätsmessung
und Ziel-mRNA-Mengen.
-
Zum
Beispiel kann eine XAF-1-Gentherapie auch durch direkte Verabreichung
von Antisense-XAF-1-mRNA an eine Zelle, von der erwartet wird, dass
sie ungewollte Apoptose durchläuft,
erreicht werden. Die Antisense-XAF-1-mRNA kann durch eine jegliche
Standardtechnik hergestellt und isoliert werden, wird aber am leichtesten
durch in vitro-Transkription unter Verwendung einer Antisense-XAF-1-cDNA
unter der Kontrolle eines hocheffizienten Promotors (z. B. dem T7-Promotor)
hergestellt. Verabreichung von Antisense-XAF-1-mRNA an Zellen kann
durch ein jegliches der vorstehend für direkte Nukleinsäure-Verabreichung beschriebenen
Verfahren durchgeführt
werden.
-
Ein
anderer therapeutischer Ansatz bezieht Verabreichung von rekombinantem
XAF-Polypeptid entweder direkt an die Stelle eines erwünschten
Apoptose-Ereignisses (z. B. durch Injektion) oder systemisch (z. B.
durch eine jegliche herkömmliche
Technik zur Verabreichung rekombinanter Proteine) ein. Die Dosis
von XAF hängt
von einer Anzahl an Faktoren ab, die die Größe und Gesundheit des individuellen
Patienten umfassen, aber im Allgemeinen werden zwischen 0,1 mg und
100 mg, einschließlich,
pro Tag an einen Erwachsenen in einer jeglichen pharmazeutisch verträglichen
Formulierung verabreicht.
-
XI. Verabreichung von XAF-Polypeptiden,
XAF-Genen oder Modulatoren von XAF-Synthese oder -Funktion
-
Ein
XAF-Protein, -Gen oder -Modulator kann in einem pharmazeutisch verträglichen
Verdünnungsmittel,
Träger
oder Exzipienz in Einheitsdosisformen verabreicht werden. Herkömmliche
pharmazeutische Praxis kann verwendet werden, um geeignete Formulierungen
oder Zusammensetzungen zur Verabreichung neutralisierender XAF-Antikörper oder
XAF-hemmender Verbindungen (z. B. Antisense-XAF-1 oder eine dominant negative
XAF-1-Mutante) an Patienten, die unter einer Krankheit (z. B. einer
degenerativen Krankheit), die durch übermäßige Apoptose verursacht wird,
leiden, bereitzustellen. Eine Verabreichung kann beginnen, bevor
der Patient symptomatisch ist. Ein jeglicher geeigneter Verabreichungsweg
kann verwendet werden, z. B. kann eine Verabreichung parenteral,
intravenös,
intra-arteriell, subku tan, intramuskulär, intrakranial, intraorbital,
ophthalmisch, intraventrikulär,
intrakapsulär,
intraspinal, intrazisternisch, intraperitoneal, intranasal, durch Aerosol,
durch Zäpfchen
erfolgen oder eine orale Verabreichung sein. Therapeutische Formulierungen
können in
der Form von flüssigen
Lösungen
oder Suspensionen vorliegen, für
eine orale Verabreichung können
Formulierungen in der Form von Tabletten oder Kapseln und für intranasale
Formulierungen in der Form von Pulvern, Nasentropfen oder Aerosolen
vorliegen.
-
Bekannte
Verfahren zur Herstellung von Formulierungen werden z. B. in Remington's Pharmaceutical Sciences,
(18. Ausgabe), Hrsg. A. Gennaro, 1990, Mack Publishing Company,
Easton, PA, gefunden. Formulierungen für eine parenterale Verabreichung
können
z. B. Exzipienzien, steriles Wasser oder Kochsalzlösung, Polyalkylenglykole
wie Polyethylenglykol, Öle
von pflanzlicher Herkunft oder hydrierte Naphthalene enthalten. Ein
biokompatibles, bioabbaubares Lactidpolymer, Lactid/Glykolid-Copolymer
oder Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Copolymere können zur Kontrolle der Freisetzung
der Verbindungen verwendet werden. Andere möglicherweise geeignete parenterale
Transportsysteme für
XAF-modulatorische Verbindungen umfassen Ethylenvinylacetat-Copolymerpartikel,
osmotische Pumpen, implantierbare Infusionssysteme und Liposomen. Formulierungen
zur Inhalation können
Exzipienzien, z. B. Lactose, enthalten oder können wässrige Lösungen sein, die z. B. Polyoxyethylen-9-Laurylether,
Glykocholat und Desoxycholat enthalten, oder können ölige Lösungen zur Verabreichung in
der Form von Nasentropfen oder als ein Gel sein.
-
Falls
erwünscht,
kann eine Behandlung mit einem XAF-Protein, -Gen oder einer XAF-modulatorischen Verbindung
mit traditionelleren Therapien für
die Krankheit, an der übermäßige Apoptose
beteiligt ist, verbunden werden, wie Chirurgie, Steroidtherapie
oder Chemotherapie für
eine Autoimmunkrankheit, antivirale Therapie für AIDS, und Gewebe-Plasminogen-Aktivator
(TPA) für
eine ischämische
Verletzung. In ähnlicher
Weise kann eine Behandlung mit einem XAF-Protein, -Gen oder einer
XAF-modulatorischen Verbindung mit traditionelleren Therapien für die Erkrankung,
bei der ungenügende
Apoptose beteiligt ist, verbunden werden, wie Chirurgie, Strahlentherapie
und Chemotherapie für
Krebs.
-
XII. Nachweis von Zuständen, bei denen veränderte Apoptose
beteiligt ist
-
XAF-Polypeptide
und -Nukleinsäuresequenzen
finden diagnostische Verwendung bei dem Nachweis oder der Überwachung
von Zuständen,
bei denen abweichende Mengen an Apoptose beteiligt sind. Zum Beispiel
kann eine verringerte Expression von XAF-1 mit verringerter Apoptose
in Menschen korreliert sein. Dementsprechend kann eine Verringerung
oder Erhöhung
im Grad einer XAF-1-Produktion ein Anzeichen für einen schädlichen Zustand bereitstellen.
Grade an XAF-Expression können
durch eine jegliche Standardtechnik überprüft werden. Zum Beispiel kann
eine XAF-Expression in einer biologischen Probe (z. B. einer Biopsie) durch
Standard-Northern-Blot-Analyse überwacht
werden oder kann durch PCR unterstützt werden (siehe z. B. Ausubel
et al., supra; PCR Technology: Principles and Applications for DNA
Amplification, H. A. Ehrlich, Hrsg., Stockton Press, NY; Yap et
al., Nucl. Acids Res. 19: 4294, 1991).
-
Alternativ
kann eine biologische Probe, die von einem Patienten erhalten wurde,
auf eine oder mehrere Mutationen in XAF-Nukleinsäuresequenzen unter Verwendung
eines Mismatch-Nachweis-Ansatzes analysiert werden. Im Allgemeinen
umfassen diese Techniken eine PCR-Amplifikation von Nukleinsäure von
der Patientenprobe gefolgt von einer Identifizierung der Mutation
(d. h. des Mismatch) durch entweder veränderte Hybridisierung, abweichende
elektrophoretische Gelwanderung, Bindung oder Spaltung, die durch
Mismatch-Bindeproteine vermittelt wird, oder direkte Nukleinsäure-Sequenzierung.
Eine jede dieser Techniken kann verwendet werden, um einen Nachweis
von mutiertem XAF zu ermöglichen,
und jede ist gut bekannt. Beispiele von bestimmten Techniken sind
ohne Begrenzung in Orita et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86:
2766–2770,
1989) und Sheffield et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 232–236, 1989)
beschrieben.
-
In
einem anderen Ansatz werden Immunassays zum Nachweis oder zur Überwachung
von XAF-Proteinexpression in einer biologischen Probe verwendet.
XAF-spezifische polyklonale oder monoklonale Antikörper (hergestellt
wie vorstehend beschrieben) können
in einem jeglichen Standard-Immunassay-Format (z. B. ELISA, Western-Blot
oder RIA) zur Messung von XAF-Polypeptidmengen verwendet werden.
Diese Mengen werden mit Wildtyp-XAF-Mengen verglichen. Zum Beispiel
kann eine Verringerung der XAF-1-Produktion auf einen Zustand hinweisen,
bei dem ungenügende
Apoptose beteiligt ist. Beispiele von Immunassays sind z. B. in
Ausubel et al., supra, beschrieben. Immunhistochemische Techniken
können
auch für
einen XAF- Nachweis verwendet
werden. Zum Beispiel kann eine Gewebeprobe von einem Patienten erhalten,
geschnitten und auf die Anwesenheit von XAF unter Verwendung eines
Anti-XAF-Antikörpers
und eines jeglichen Standard-Nachweissystems (z. B. ein solches,
das einen Sekundärantikörper umfasst,
der an Meerrettichperoxidase gekoppelt ist) angefärbt werden.
Eine allgemeine Anleitung solcher Techniken kann z. B. in Bancroft
und Stevens (Theory and Practice of Histological Techniques, Churchill
Livingstone, 1982) und Ausubel et al. (supra) gefunden werden.
-
In
einem bevorzugten Beispiel kann ein kombiniertes diagnostisches
Verfahren eingesetzt werden, das mit einer Evaluierung von XAF-Proteinproduktion
(z. B. durch immunologische Techniken oder den Proteinverkürzungstest
(Hogervorst et al., Nature Genetics 10: 208–212, 1995)) beginnt und auch
eine Nukleinsäure-basierte
Nachweistechnik umfasst, die zur Identifizierung von geringeren
XAF-Mutationen (z. B. Punktmutationen) konstruiert ist. Wie vorstehend
beschrieben ist eine Reihe an Fehlpaarungsnachweistests für den Fachmann
verfügbar
und eine jegliche bevorzugte Technik kann verwendet werden. Mutationen
in XAF, die entweder zu einem Verlust an XAF-Expression oder zu
einem Verlust von normaler biologischer XAF-Aktivität führen, können nachgewiesen
werden. In einer Variation dieses kombinierten diagnostischen Verfahrens
wird biologische XAF-1-Aktivität
als Apoptose-auslösende Aktivität unter
Verwendung von einem jeglichen geeigneten Apoptose-Testsystem (z. B.
den hierin beschriebenen) gemessen.
-
Fehlpaarung-Nachweistests
bieten auch eine Gelegenheit, eine XAF-vermittelte Veranlagung für Krankheiten,
die durch unpassende Apoptose ausgelöst werden, zu diagnostizieren.
Zum Beispiel kann ein Patient, der heterozygot für eine XAF-1-Mutation ist,
die eine XAF-1-Überexpression
auslöst,
keine klinischen Symptome zeigen und doch eine größere als
normale Wahrscheinlichkeit aufweisen, eine oder mehrere Arten von
neurodegenerativen oder myelodysplastischen Ereignissen zu entwickeln
oder eine schwere Folgeerkrankung zu einem ischämischen Ereignis zu haben.
Mit dieser Diagnose können
Patienten Vorkehrungen treffen, ihre Belastung mit ungünstigen
Umgebungsfaktoren (z. B. UV-Belastung oder chemische Mutagene) zu
minimieren und ihren medizinischen Zustand sorgfältig zu überwachen (z. B. durch regelmäßige ärztliche
Untersuchungen). Diese Art von diagnostischem XAF-1-Ansatz kann auch
verwendet werden, um XAF-1-Mutationen in pränatalen Untersuchungen nachzuweisen.
Die vorstehend beschriebenen diagnostischen XAF-1-Tests können unter
Verwendung einer jeglichen biologischen Probe (z. B. einer jeglichen
Biopsieprobe oder anderem Gewebe), in der XAF-1 normalerweise exprimiert wird,
durchgeführt
werden. Identifizierung eines mutierten XAF-1-Gens kann auch unter
Verwendung dieser Quellen für
Testproben untersucht werden.
-
Alternativ
kann eine XAF-Mutation, insbesondere als Teil einer Diagnose auf
Veranlagung für
eine XAF-assoziierte degenerative Krankheit, unter Verwendung einer
DNA-Probe aus einer jeglichen Zelle, z. B. durch Fehlpaarung-Nachweistechniken,
getestet werden. Vorzugsweise wird die DNA-Probe einer PCR-Amplifikation
vor der Analyse unterworfen.
-
XIII. Vorbeugende anti-apoptotische Therapie
-
An
einem Patienten, der als Heterozygot für eine XAF-Mutation oder anfällig für XAF-Mutationen
oder abweichende XAF-Expression diagnostiziert wurde (selbst wenn
diese Mutationen oder Expressionsmuster noch nicht zu einer XAF-Überexpression
oder einer erhöhten
biologischen XAF-Aktivität
führen),
oder einem Patienten, bei dem eine degenerative Krankheit diagnostiziert
wurde (z. B. degenerative Krankheiten von Motorneuronen wie SMA-
oder ALS-Krankheiten) oder der als HIV-positiv diagnostiziert wurde, kann eine
jegliche der vorstehenden Therapien vor einem Auftreten des Krankheitsphänotyps verabreicht
werden. Zum Beispiel kann ein Patient, der HIV-positiv ist, aber
noch keine verminderte T-Zellenzahl oder andere offenkundige Anzeichen
für AIDS
zeigt, mit den Therapien versorgt werden. Insbesondere können Verbindungen,
bei denen gezeigt wurde, dass sie XAF-1-Expression oder biologische
XAF-1-Aktivität
verringern, an Patienten, bei denen degenerative Krankheiten diagnostiziert
wurden, durch eine jegliche Standarddosierung und einen jeglichen
Standardverabreichungsweg (siehe vorstehend) verabreicht werden.
Alternativ kann eine Gentherapie unter Verwendung eines Antisense-XAF-1-mRNA-Expressionskonstrukts
zur Umkehr oder Verhinderung des Zelldefekts vor der Entwicklung
der degenerativen Krankheit durchgeführt werden.
-
Die
hierin beschriebenen Verfahren können
zur Verringerung oder Diagnose der hierin beschriebenen Erkrankungen
in einem jeglichen Säuger,
z. B. Menschen, Haustiere oder Vieh, verwendet werden. Wenn ein nicht-menschlicher
Säuger
behandelt oder diagnostiziert wird, ist das eingesetzte XAF-Polypeptid,
die eingesetzte XAF-Nukleinsäure
oder der eingesetzte XAF-Antikörper
vorzugsweise spezifisch für
diese Spezies.
-
XIV. Identifizierung von zusätzlichen
XAF-Genen
-
Standardtechniken
wie die Polymerasekettenreaktion (PCR) und DNA-Hybridisierung können zum Klonieren
zusätzlicher
XAF-Homologen in anderen Spezies verwendet werden. Southern-Blots
von genomischer DNA der Maus, die bei geringer Stringenz mit für humanes
XAF-spezifischen Sonden hybridisiert wurden, zeigen Banden, die
XAF und/oder verwandten Familienmitgliedern entsprechen. Folglich
können
zusätzliche
XAF-Sequenzen leicht unter Verwendung von Hybridisierung unter geringer
Stringenz identifiziert werden. Des Weiteren können XAF-spezifsche Primer
aus Maus und Mensch zum Klonieren zusätzlicher XAF-verwandter Gene
durch RT-PCR verwendet werden.
-
Bisher
haben wir multiple ESTs in der Datenbank identifiziert, die signifikante
Homologie zu XAF-1 aufweisen. Von den EST-Sequenzen haben wir Oligo-Primer
und PCR-kloniertes "XAF-2" hergestellt. Der
N-Terminus des XAF-2-Proteins hat fünf der aminoterminalen Zinkfinger
von XAF-1 mit einem einzigartigen Carboxyterminus, der zwei zusätzliche
RING-Zinkfinger aufweist, so dass das gesamte XAF-2-Protein wie XAF-1 sieben
Zinkfinger-Bindedomänen
aufweist.
-
XV. Charakterisierung von XAF-Aktivität und intrazelluläre Lokalisationsstudien
-
Die
Fähigkeit
von XAF-Proteinen, Apoptose zu modulieren, kann in in vitro-Systemen
bestimmt werden, in denen Veränderungen
von Apoptose nachgewiesen werden können. Säuger-Expressionskonstrukte, die
XAF-cDNAs tragen, die entweder die volle Länge aufweisen oder verkürzt sind,
können
in Zelllinien wie CHO, NIH 3T3, HL60, Rat-1 oder Jurkat-Zellen eingebracht
werden. Zusätzlich
können
SF9-Insektenzellen verwendet
werden, in welchem Fall das XAF-Gen vorzugsweise unter Verwendung
eines Insekten-Baculovirus-Expressionssystems exprimiert wird. Nach
Transfektion kann Apoptose durch Standardverfahren, die Serumentzug
umfassen, oder Zugabe von Staurosporin, Menadion (das Apoptose durch
Bildung freier Radikale auslöst)
oder Anti-Fas- oder Anti-TNF-R1-Antikörper ausgelöst werden. Als eine Kontrolle
werden Zellen unter den gleichen Bedingungen wie denen, die zur
Durchführung
von Apoptose induziert wurden, aber entweder nicht transfiziert
oder transfiziert mit einem Vektor, dem ein XAF-Insert fehlt, kultiviert.
Die Fähigkeit
eines jeden XAF-Konstrukts, bei Expression Apoptose auszulösen oder
zu hemmen, kann durch Berechnung des Überlebensindex der Zellen,
d. h. dem Verhältnis
von überlebenden
transfizierten Zellen zu überlebenden
Kontrollzellen, quantifiziert werden. Diese Experimente können die
Anwesenheit von Apoptose-auslösender
Aktivität des
Volllängen-XAF-1-Proteins
bestätigen
und können
wie nachstehend diskutiert auch verwendet werden, um die funktionelle(n)
Region(en) von XAF-1-Protein zu bestimmen. Diese Tests können auch
in Kombination mit der Zugabe von zusätzlichen Verbindungen durchgeführt werden,
um Verbindungen zu identifizieren, die Apoptose durch XAF-Expression
modulieren.
-
XVI. Beispiele von zusätzlichen Apoptose-Tests
-
Spezifische
Beispiele von Apoptose-Tests werden auch in den folgenden Referenzen
bereitgestellt. Tests für
Apoptose in Lymphozyten sind offenbart durch: Li et al., "Induction of apoptosis
in uninfected lymphocytes by HIV-1 Tat protein", Science 268: 429–431, 1995; Gibellini et al., "Tat-expressing Jurkat
cells show an increased resistance to different apoptotic stimuli,
including acute human immunodeficiency virus-type 1 (HIV-1) infection", Br. J. Haematol.
89: 24–33,
1995; Martin et al., "HIV-1
infection of human CD4+ T cells in vitro.
Differential induction of Apoptosis in these cells." J. Immunol. 152:
330–342,
1994; Terai et al., "Apoptosis as
a mechanism of cell death in cultured T lymphoblasts acutely infected
with HIV-1", J.
Clin. Invest. 87: 1710–1715,
1991; Dhein et al., "Autocrine
T-cell suicide mediated by APO-1 (Fas/CD95)", Nature 373: 438–441, 1995; Katsikis et al., "Fas antigen stimulation
induces marked apoptosis of T lymphocytes in human immunodeficiency
virus-infected individuals",
J. Exp. Med. 1815: 2029–2036,
1995; Westendorp et al., "Sensitization
of T cells to CD95-mediated Apoptosis by HIV-1 Tat and gp12O", Nature 375: 497,
1995; DeRossi et al., Virology 198: 234–244, 1994.
-
Tests
für Apoptose
in Fibroblasten sind offenbart durch: Vossbeck et al., "Direct transforming
activity of TGF-beta on rat fibroblasts", Int. J. Cancer 61: 92–97, 1995;
Goruppi et al., "Dissection
of c-myc domains involved in S phase induction of NIH3T3 fibroblasts", Oncogene 9: 1537–44, 1994;
Fernandez et al., "Differential
sensitivity of normal and Ha-ras transformed C3H mouse embryo fibroblasts
to tumor necrosis factor: induction of bcl-2, c-myc, and manganese
superoxide dismutase in resistant cells", Oncogene 9: 2009–2017, 1994; Harrington et
al., "c-Myc-induced
apoptosis in fibroblasts is inhibited by specific cytokines", EMBO J. 13: 3286–3295, 1994;
Itoh et al., "A
novel protein domain required for apoptosis. Mutational analysis
of human Fas antigen",
J. Biol. Chem. 268: 10932–10937,
1993.
-
Tests
für Apoptose
in neuronalen Zellen sind offenbart durch: Melino et al., "Tissue Transglutaminase and
apoptosis: sense and antisense transfection studies with human neuroblastoma
cells", Mol. Cell
Biol. 14: 6584–6596,
1994; Rosenbaum et al., "Evidence
for hypoxia-induced, programmed cell death of cultured neurons", Ann. Neurol. 36:
864–870,
1994; Sato et al., "Neuronal
differentiation of PC12 cells as a result of prevention of cell
death by bcl-2",
J. Neurobiol. 25: 1227–1234,
1994; Ferrari et al., "N-acetylcysteine
D- and L-steroisomers prevents apoptotic death of neuronal cells", J. Neurosci. 1516:
2857–2866,
1995; Talley et al., "Tumor
necrosis factor alpha-induced apoptosis in human neuronal cells:
protection by the antioxidant N-acetylcysteine and the genes bcl-2
and crmA", Mol.
Cell Biol. 1585: 2359–2366,
1995; Talley et al., "Tumor
Necrosis Factor Alpha-Induced Apoptosis in Human Neuronal Cells:
Protection by the Antioxidant N Acetylcysteine and the Genes bcl-2
and crmA", Mol.
Cell. Biol. 15: 2359–2366,
1995; Walkinshaw et al., "Induction
of apoptosis in catecholaminergic PC12 cells by L-DOPA. Implications
for the treatment of Parkinson's
disease.", J. Clin.
Invest. 95: 2458–2464,
1995.
-
Tests
für Apoptose
in Insektenzellen sind offenbart durch: Clem et al., "Prevention of apoptosis
by a baculovirus gene during infection of insect cells", Science 254: 1388–1390, 1991;
Crook et al., "An
apoptosis-inhibiting baculovirus gene with a zinc finger-like motif", J. Virol. 67: 2168–2174, 1993;
Rabizadeh et al., "Expression
of the baculovirus p35 gene inhibits mammalian neural cell death", J. Neurochem. 61:
2318–2321, 1993;
Birnbaum et al., "An
apoptosis inhibiting gene from a nuclear polyhedrosis virus encoding
a polypeptide with Cys/His sequence motifs", J. Virol. 68: 2521–2528, 1994; Clem et al., Mol.
Cell. Biol. 14: 5212–5222,
1994.
-
XVII. Konstruktion eines transgenen Tiers
-
Charakterisierung
von XAF-Genen stellt Information bereit, die notwendig für XAF-Knockout-Tiermodelle
ist, die durch homologe Rekombination entwickelt werden sollen.
Vorzugsweise ist das Modell ein Säugetier, am meisten bevorzugt
eine Maus. In ähnlicher
Weise kann ein Tiermodell für
XAF-Überexpression durch
Integrieren einer oder mehrerer XAF-Sequenzen in das Genom gemäß Standard-Transgentechniken
erstellt werden.
-
Ein
Zielvektor des Austausch-Typs, der zur Herstellung eines Knockout-Modells
verwendet würde, kann
unter Verwendung eines isogenen genomischen Klons z. B. von einem
Mausstamm wie 129/Sv (Stratagene Inc., LaJolla, CA) konstruiert
wer den. Der Zielvektor wird in eine geeigneterweise abgeleitete
embryonale Stamm-(ES)-Zelllinie
durch Elektroporation eingebracht werden, um ES-Zelllinien herzustellen,
die eine hochgradig verkürzte
Form eines XAF-Gens tragen. Um chimärische Ursprungsmäuse herzustellen,
werden die Zielzelllinien in einen Mäuseembryo der Blastula-Stufe
injiziert. Heterozygote Nachkommen werden zur Homozygosität gekreuzt.
Knockout-Mäuse
würden
die Mittel bereitstellen, in vivo auf therapeutische Verbindungen zu
screenen, die Apoptose durch einen XAF-abhängigen Weg modulieren. Eine
Herstellung solcher Mäuse kann
eine Verwendung von loxP-Stellen benötigen, falls multiple Kopien
von XAF-Genen (d. h. Genen, die XAF-1 und andere XAF-Polypeptide
kodieren) auf dem Chromosom vorhanden sind (siehe Sauer und Henderson,
Nucleic Acids Res. 17: 147–61,
1989).
-
Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung veranschaulichen. Sie sollen
nicht als die Erfindung in irgendeiner Weise begrenzend angesehen
werden.
-
BEISPIEL I
-
cDNA- und vorhergesagte Aminosäuresequenzen
von kloniertem humanem XAF-1
-
Eine
Hefe-2-Hybrid-Analyse (siehe USSN 08/511,485 und verwandte Anmeldungen)
mit XIAP als das "Köder"-Protein identifizierte
ein 37 kDa RING-Zinkfinger-Protein, das XAF-1 (XIAP-assoziierter
Faktor 1) genannt wurde.
-
Methoden
-
Das
Plasmid pAS2-XIAP, das die GAL4-DNA-Bindedomäne fusioniert an Volllängen-XIAP kodiert, wurde
durch Inserieren der kodierenden Region von Volllängen-XIAP
in das pAS2-Plasmid, das kommerziell von Clontech erhältlich ist,
konstruiert. pAS2-XIAP wurde dann als Köder (DNA-Bindedomänen-Hybrid)
in Hefe-2-Hybridscreens der humanen Plazenta-cDNA-Bibliothek, die
kommerziell von Clontech erhältlich
ist, verwendet. Der Hefe-2-Hybridtest und Isolierung von positiven
Klonen und nachfolgende Interaktionsanalysen wurden wie beschrieben
durchgeführt
(PCT-Veröffentlichung
WO 95/28497 ). DNA-Sequenzierung
wurde auf dem automatischen DNA-Sequenzierer Modell 373A von Applied
Biosystems durchgeführt.
-
Ergebnisse
-
In 1 ist
die gesamte Nukleotidsequenz von XAF-1-cDNA gezeigt, die für den kodierenden
Strang (SEQ ID NO: 1; EMBL-Zugangsnummer X99699) bestimmt wurde,
und sie ist mit ihrem kodierenden Protein unterhalb im Ein-Buchstaben-Code
(SEQ ID NO: 2) gezeigt. Das Sternchen zeigt das Stopp-Codon an.
Es ist vorhergesagt, dass das gesamte XAF-1-Protein sieben Zinkfinger-Bindedomänen aufweist,
von denen sechs in den N-terminalen 178 Aminosäuren lokalisiert sind. XAF-1
zeigt eine signifikante Homologie zu Mitgliedern der TRAF-Familie,
insbesondere TRAF6, wobei aber die TRAF-C- und TRAF-N-Domänen fehlen.
-
BEISPIEL II
-
Vorhergesagte Zinkfinger des XAF-1-Aminoterminus
-
Ergebnisse
-
In 2 ist
ein Schema der sechs vorhergesagten Zinkfinger-Bindedomänen gezeigt,
die den N-terminalen 178 Aminosäuren
von XAF-1 (SEQ ID NO: 6) entsprechen.
-
Beispiel III
-
Northern-Blot-Analyse von XAF-1-mRNA in
mehreren menschlichen Geweben
-
Methoden
-
Unter
Verwendung von Verfahren, die in der Technik beschrieben sind (siehe
z. B. Ausubel et al., supra), wurde mRNA aus Geweben von Herz, Hirn,
Plazenta, Lunge, Leber, Skelettmuskel, Niere, Pankreas, Milz, Thymus,
Prostata, Hoden, Eierstock, Dünndarm,
Schleimhaut des Dickdarms und peripheren Blutleukozyten gesammelt.
mRNA wurde auch von den folgenden Zelllinien gesammelt:
- HL-60,
eine Promyelozytenleukämie;
- HeLa/S3, ein Cervix-Epitheloidkarzinom;
- K-562, eine chronische myeloische Leukämie;
- MOLT-4, eine lymphoblastische Leukämie;
- Raji, ein Burkitt's-Lymphom;
- SW480, ein colorektales Adenokarzinom;
- A549, ein Lungenkarzinom; und
- G361, ein Melanom.
-
Die
mRNA-Proben wurden elektrophoretisch aufgelöst und auf eine Nitrocellulose-Membran transferiert,
die dann einer Northern-Blot-Analyse auf die Anwesenheit und Expressionsgrade
von XAF-1-mRNA unter Verwendung von Radioisotop-markierter XAF-1-cDNA
als eine Sonde unterworfen wurde (wie beschrieben in Ausubel et
al., supra).
-
Zusätzliche
mRNA wurde auch von Lunge, Trachea und Plazenta sowie verschiedenen
Untereinheiten des Gehirns, des Herzens, der Hoden, der Niere und
von fötalem
Gewebe gesammelt. RNA von Hefe und E. coli-Bakterien wurde auch
gesammelt. Diese RNA sowie DNA, die von Mensch, E. coli-Bakterien
und Hefe gesammelt wurde, wurde punktförmig auf eine Dot-Blot-Apparatur
aufgetragen, elektrophoretisch auf eine Nitrocellulosemembran transferiert
und mit Radioisotop-markierter XAF-1-cDNA auf die Anwesenheit und
Expressionsgrade von XAF-1-mRNA sondiert.
-
Ergebnisse
-
XAF-1-kodierende
mRNA wird deutlich in normalen Zellen in verschiedenen Geweben exprimiert. 3 zeigt
eine Northern-Blot-Analyse, die zeigt, dass XAF-1-mRNA unter den
verschiedenen getesteten Geweben mit höchsten Expressionsgraden in
dem Herzen, der Plazenta, der Milz, dem Thymus, dem Eierstock, dem
Dünndarm,
der Schleimhaut des Dickdarms und peripheren Blutleukozyten weit
verbreitet ist. XAF-1-mRNA ist auch in K-562- und MOLT-4-Leukämie-Zelllinien
vorhanden.
-
Die
in 4 gezeigte Dot-Blot-Analyse von
verschiedenen Geweben zeigt, dass XAF-1-mRNA unter den verschiedenen angegebenen
Regionen des Hirns, des Herzens, der Hoden, der Niere, der Lunge,
der Trachea, der Plazenta und von fötalem Gewebe weit verbreitet
ist. XAF-1-mRNA wird jedoch nicht in Hefe oder Bakterien des E.
coli-Stamms gefunden.
-
BEISPIEL IV
-
Genomische Southern-Blot-Analyse von XAF-1
-
Methoden
-
Genomische
DNA wurde aus humanen HEC38-0 endometrialen Adenokarzinomzellen,
die von der ATCC (Bethesda, Maryland) erhältlich sind, und Raji-Zellen
präpariert,
mit den Restriktionsendonukleasen BamH1, EcoR1 und HindIII verdaut,
elektrophoretisch aufgelöst
und auf eine Nitrocellulose-Membran transferiert. Membran-gebundene
DNA wurde einer Southern-Blot-Analyse unter Verwendung von Radioisotop-markierter
XAF-1-cDNA als eine Sonde unterworfen.
-
Ergebnisse
-
Wie
in 5 gezeigt scheint das XAF-1-kodierende Gen hinsichtlich
der Kopienzahl im menschlichen Genom beschränkt zu sein und ist in sowohl
HEC38-0- als auch Raji-Zellen gleich, was nahe legt, dass sehr wahrscheinlich
nur ein XAF-1-kodierendes Gen vorhanden ist und dass dieses Gen
in den zwei untersuchten Zelllinien das gleiche ist.
-
Beispiel V
-
Western-Blot-Analyse von XAF-1-Protein
in verschiedenen Zelllinien
-
Methoden
-
Eine
Reihe an transformierten, immortalisierten Zelllinien und eine primäre Zelllinie
wurden durch Western-Blot-Analyse auf das Vorhandensein und Expressionsgrade
von XAF-1-Protein unter Verwendung polyklonaler Anti-XAF-1-Antiseren
aus Maus, die durch Bereitstellen von GST-Fusionsproteinen aus XAF-1 und
XIAP an das MBL Co., Ltd. (Japan) zur Verwendung als Immunogene
erhalten wurden, getestet. Zellen wurden lysiert und Lysate mittels
SDS-PAGE aufgelöst,
elektrophoretisch auf eine Nylon-Membran transferiert und mit polyklonalen
Anti-XAF-1-Antiseren immungeblottet. Die Membran-gebundenen Proteine
wurden dann mit einem kommerziell erhältlichen Anti-Maus-Sekundärantikörper, der
mit Meerrettichperoxidase konjugiert war, geblottet und mit einem
chemilumineszenten Substrat sichtbar gemacht.
-
Die
in der Western-Blot-Analyse verwendeten Zelllinien waren:
- HeLa:
Epitheloidkarzinom, Cervix, human;
- A431: Epidermoidkarzinom, human;
- SUDHL6: Hodgekinlymphom, human;
- P19: Embryonales Karzinom, Maus;
- cos-7: Nierenfibroblast, SV40-transformiert, afrikanische grüne Meerkatze;
- 293T: Adenovirus Typ 5-transformierte primäre embryonale Niere, human;
- CHO: Eierstock aus chinesischem Hamster;
-
Zur
Verwendung als eine Positivkontrolle für eine Western-Blot-Analyse
wurden 293T-Zellen, die transient ein myc-getaggtes XAF-1-Protein
exprimieren, durch das folgende Verfahren hergestellt:
293T-Zellen
(2 × 105) wurden mit 4 μg XAF-1-kodierender Plasmid-DNA
durch Standard-Lipofektionsverfahren unter Verwendung von Trans-IT-Lipofektionsreagenz,
das kommerziell von Mirus erhältlich
ist, transfiziert.
-
Ergebnisse
-
In 6 ist
die Western-Blot-Analyse der verschiedenen Zelllinien auf XAF-1-Expression
gezeigt. Bei dieser Art von Analyse scheint XAF-1-Expression ubiquitär zu sein,
wobei geringe Grade in einer Reihe an transformierten Zelllinien
sichtbar sind.
-
BEISPIEL VI
-
XAF-1-Konstrukte und -Expression
-
Methoden
-
Säuger-Expressionsvektoren,
die Volllängen-XAF-1,
die N-terminalen 173 Aminosäuren
von XAF-1, die sechs potentielle Zinkfinger einschließlich der
Region mit signifikanter Homologie zu TRAF4 und TRAF6 enthalten,
(XAF-1N; SEQ ID NO: 7), die C-terminalen Aminosäuren 173–317 von XAF-1, die eine einzelne
potentielle Zinkfinger-Domäne
enthalten, (XAF-1C; SEQ ID NO: 8), kodieren, wurden durch Inserieren
von der jeweiligen kodierenden Region in den pcDNA3-myc-Expressionsvektor
konstruiert, der eine N-terminale c-myc-Epitopsequenz enthält (ähnliche
Vektoren sind kommerziell von Invitrogen erhältlich). Um das XAF-1-Antisensekon strukt
herzustellen, wurde ein 720 bp-Fragment von XAF-1, das den Nukleotiden
723-1 (nicht-kodierende Orientierung) entspricht, in den pcDNA3-Expressionsvektor
(Invitrogen) kloniert.
-
293T-Zellen
(2 × 105) wurden transient mit 4 μg XAF-1-,
XAF-1N- oder XAF-1C-kodierender Plasmid-DNA durch Standard-Lipofektionsverfahren
unter Verwendung von Trans-IT-Lipofektionsreagenz, das kommerziell
von Mirus erhältlich
ist, transfiziert. Etwa 48 Stunden nach Transfektion wurden die
Zellen lysiert und 106 Zelläquivalente
wurden durch SDS-PAGE aufgelöst
und elektrophoretisch auf eine Nylon-Membran transferiert. Die Membran-gebundenen
Proteine wurden dann mit einem monoklonalen Anti-myc-Antikörper (9E10)
(kommerziell von Amersham Life Sciences erhältlich), gefolgt von einem
kommerziell erhältlichen
sekundären
Anti-Maus-Antikörper, der
mit Meerrettichperoxidase konjugiert ist, immungeblottet. Immunreaktive Proteine
wurden durch Chemilumineszenz nach Zugabe von Substrat sichtbar
gemacht.
-
Ergebnisse
-
In 7 sind
schematische Diagramme der durch die verschiedenen XAF-1-Konstrukte
kodierten Polypeptide gezeigt. Obwohl XAF-1-Antisense hier in der "kodierenden" Orientierung gezeigt
ist, inserierte und exprimierte es in dem Vektor in der "nicht-kodierenden" Orientierung.
-
In 8 ist
die Western-Blot-Analyse von mit XAF-1-, XAF-1N- und XAF-1C-transient
transfizierten 293T-Zellen, die mit Anti-C-myc-Antikörper sondiert
wurden, gezeigt. Die exprimierten Proteine zeigen eine korrekte
elektrophoretische Mobilität,
die von den Aminosäure-Sequenzen
vorhergesagt wurde.
-
BEISPIEL VII
-
Wirkung von XAF-1-Überexpression auf das Überleben
von Zellen
-
Methoden
-
Rekombinante
Adenoviren wurden konstruiert, die entweder das LacZ-Protein (Negativkontrolle),
p53 (Positivkontrolle für
Zellzyklus-Arrest) oder das XAF-1-Protein überexprimieren. HeLa (Cervixkarzinom,
erhältlich
von der ATCC, Bethesda, MD) und HEL (humane embryonale Lungenepithelzellen,
erhältlich
von der ATCC, Be thesda, MD) wurden mit rekombinantem Adenovirus
bei einer Multiplizität
der Infektion (MOI) von 10 infiziert. Dreifache Proben von infizierten
Zellen wurden bei t = 0, 24, 48, 72 und 96 Stunden nach Infektion entnommen.
Zell-Lebensfähigkeit
wurde unter Verwendung von Standard-MTT-Tests untersucht. Zusammengefasst
wurde das Medium von dem Näpfchen
entfernt und mit 1/10 Volumen MTT (3-[4,5-Dimethylthiazol-2-yl]-2,5-diphenyltetrazoliumbromid,
erhältlich
von Sigma) in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung ersetzt und bei 37°C 4 Stunden
inkubiert. Umgewandelter Farbstoff wurde dann unter Verwendung von
saurem Isopropanol (0,1 N HCl in 100% Isopropanol) extrahiert und
die Absorption bei 570 nm in einem Spektrophotometer bestimmt. Umwandlung
des Substrats in den bei 570 nm absorbierenden Farbstoff wird durch
mitochondriale Enzyme durchgeführt,
die in lebenden aber nicht in toten Zellen aktiv sind.
-
Die
Verfahren sind ferner beschrieben in: Carmichael, J. et al., (1987)
Cancer Res. 47: 936–942
und Miyake, S. et al., (1996) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93: 1320–1324.
-
Ergebnisse
-
Wie
in 9 und 10 zu sehen, hatte Adenovirus-LacZ
keine Wirkung auf die Lebensfähigkeit
von Zellen (vergleiche mit der Kontrolle, CON, die nicht infiziert
war). Im Gegensatz dazu löste
p53 eine starke Verringerung der Anzahl an lebensfähigen Zellen
aus, wenn primäre
HEL-Zellen verwendet wurden (9), aber nicht
in der HeLa-Krebszelllinie (10). Das
XAF-1-exprimierende Adenovirus führte
zu einer ähnlichen
Verringerung der Anzahl an lebensfähigen Zellen in sowohl HEL-
als auch HeLa-Zelllinien. Die Verringerung der Lebensfähigkeit
in den HeLa-Zelllinien würde
daher als unabhängig
von p53a erscheinen. Fotografien von Adeno-LacZ-infizierten, Adeno-p53-infizierten
und Adeno-XAF-1-infizierten HEL-(11A, 11B, 11C)
und HeLa-Zellen (12A, 12B, 12C) sind umfasst. Die Morphologie der XAF-1-überexprimierenden
HEL-Zellen stimmt mit Zellzyklus-Arrest überein. Im Gegensatz dazu zeigen
die XAF-1-überexprimierenden
HeLa-Zellen klassische Merkmale von Apoptose, die pyknotische Zellkerne
und umfangreiche Bläschenbildung
umfassen. Fotografien wurden vier Tage nach Infektion unter Verwendung
eines Standard-Phasenkontrast-Invert-Gewebekultur-Mikroskops aufgenommen.
-
BEISPIEL VIII
-
Zellzyklus-Analyse von XAF-1-überexprimierenden
HEL- und HeLa-Zellen
-
Methoden
-
1 × 105 HeLa- oder HEL-Zellen wurden bei einer
MOI von 10 mit rekombinanten Adenoviren infiziert, die entweder
LacZ (Negativkontrolle), p53 (Positivkontrolle für Zellzyklus-Arrest) oder XAF-1
exprimieren. Zellen wurden 96 Stunden nach Infektion geerntet, mit
PBS gewaschen und mit 100% Ethanol fixiert. Fixierte Zellen wurden
5 Minuten bei 1000 U/Min. zentrifugiert, das Ethanol wurde entfernt
und die Zellen wurden in 1 ml PBS resuspendiert. 100 μl 0,1 mg/ml
RNase wurden zugegeben und die Zellen wurden bei 37°C 30 Minuten inkubiert.
100 μl 1
mg/ml Propidiumiodid wurden zugegeben, um auf DNA-Gehalt zu färben. Zellen
wurden dann auf einer FACS-Maschine analysiert und Zellzyklus-Wirkungen
untersucht.
-
Ergebnisse
-
In
HEL-Zellen hatte eine Adeno-LacZ-Infektion keine Wirkung auf die
Zellzyklus-Profile
(vgl. 13A [nicht infiziert] mit 13B [LacZ-infiziert]). Im Gegensatz dazu bewirkten
sowohl p53-(13C) als auch XAF-1-(13D)-exprimierende Adenoviren einen nahezu kompletten
Stillstand des Zellzyklus und einen Gi-Arrest (beachte die Abwesenheit
von S-Phase-Zellen und Akkumulation von G1-arretierten Zellen).
Die Wirkungen von p53 und XAF-1 waren identisch. Infektion von HeLa-Zellen mit dem LacZ-Virus
hatte keine Wirkung wie in 14A und 14B zu sehen. Im Gegensatz zu den HEL-Zellen arretierten
HeLa-Zellen nicht, wenn sie mit dem Adeno-p53-Virus infiziert wurden
(14C). Mit dem Adeno-XAF-1-Virus arretierten HeLa-Zellen
nicht in G1 sondern durchliefen stattdessen Apoptose (14D). (Beachte: Die sich verändernden Skalen auf den FACS-Ergebnissen
ergeben den Anschein eines G2-Arrests [d. h. Zelle mit 2n DNA].
In der Tat veränderte
sich die Anzahl an Zellen in S und G2 nicht signifikant). Es gibt
einen Verlust an G1-Zellen und eine Erhöhung der Anzahl an Zellen mit
weniger als in DNA-Gehalt, was Apoptose anzeigt.
-
BEISPIEL IX
-
Chromosomale Lokalisation des XAF-1-Gens
durch Fluoreszenz-in situ-Hybridisierung (FISH)
-
Methoden
-
FISH
wurde mit frisch isolierten Milzlymphozyten aus Maus durchgeführt, die
in RPMI 1640-Medium mit 15% fötalem
Kälberserum,
3 μg/ml
Concanavalin A, 10 μg/ml
Lipopolysaccharid und 50 nM Mercaptoethanol kultiviert wurden. Lymphozyten
wurden mit 180 μg/ml
BrdU 14 Stunden synchronisiert, gefolgt von 4 Stunden Wachstum in α-MEM mit
2,5 μg/ml
Thymidin. Chromosomausbreitungen wurden auf Objektträgern unter Verwendung
von hypotonischer Lyse präpariert,
wonach die Chromosomen fixiert und luftgetrocknet wurden. 1 μg DNA-Sonde,
die von einem XAF-1-spezifischen genomischen Phagenklon abgeleitet
war, wurde mit biotinyliertem dATP unter Verwendung des BRL BioNick-Markierungskits
bei 15°C
eine Stunde markiert (Gibco BRL). Objektträger wurden bei 55°C eine Stunde
gebacken, mit RNAse A behandelt und die Chromosomen wurden in 70%
Formamid in 2 × SSC
2 Minuten bei 70°C
denaturiert, gefolgt von Ethanol-Dehydrierung. Sondenhybridisierung
an die denaturierten Chromosomen wurde über Nacht in 50% Formamid,
10% Dextransulfat, 1 μg/ml
Maus-cot I-DNA durchgeführt.
Objektträger
wurden in 2 × SSC/50%
Formamid gefolgt von 2 × SSC bei
42°C gewaschen.
Biotin-markierte DNA wurde amplifiziert und unter Verwendung von
Fluoresceinisothiocyanat-konjugiertem Avidin und Anti-Avidin-Antikörpern nachgewiesen
(15A). Chromosomen wurden mit Giemsa gegengefärbt und
fotografiert (15B).
-
Ergebnisse
-
Es
wurde gefunden, dass das XAF-1-Gen am extremen Ende von Chromosom
17, in der p13.3-Region kartiert. Es ist bekannt, dass diese Region
(ein) bis jetzt nicht identifizierte(s) Tumor-Suppressor-Gen(e)
kodiert. Es wird vermutet, dass dieses Tumor-Suppressor-Gen bei
einer großen
Anzahl an Tumorarten beteiligt ist, einschließlich Uterus-Cervix-Karzinom
(Park et al., Cancer Genet. Cytogenet. 79: 74–78, 1995), Brusttumoren (Cornelis
et al., Cancer Res. 54: 4200–4206,
1994; Merlo et al., Cancer Genet. Cytogenet. 76: 106–111, 1994),
Magenkarzinom (Kim et al., Lab. Invest. 72: 232–236, 1995), Eierstock-Epithelkrebs
(Wertheim et al., Oncogene 12: 2147–2153, 1996), pädiatrischem
Medulloblastom (McDonald et al., Genomics 23: 229–232, 1994; Übersicht
in Cogan und McDonald, J. of Neuro-Oncology 29: 103–112, 1996)
und Lungenkarzinom (White et al., Br. J. Cancer 74: 863–870, 1996).
Daher kann XAF-1 ein Tumor-Suppressor sein und Therapien, die für eine Überexpression
von XAF-1 in Krebszellen konstruiert sind, können effektiv sein (d. h. Gentherapie, Verbindungen,
die endogenes XAF-1 hochregulieren, oder Verbindungen, die den XAF-1-Weg
aktivieren). Des Weiteren kann das XAF-1-Gen einen wichtigen Einstufungs-/Prognose-Indikator
bei der Krebsdiagnostik durch die Entwicklung eines LOH-Typ-Tests
unter Verwendung von einem PCR-basierten Nachweis von Mikrosatelliten
im XAF-1-Lokus darstellen.
-
BEISPIEL X
-
Subzelluläre Lokalisation des XAF-1-Proteins
-
Methoden
-
Dreifache
Platten von HeLa-Zellen (ATCC, Bethesda, MD) wurden mit einem rekombinanten
Adenovirus, der den offenen Leserahmen von XAF-1 unter der Kontrolle
des β-Actin-Promotors
aus Huhn exprimiert, bei einer Multiplizität der Infektion von 10 infiziert.
48 Stunden nach Infektion wurden die Zellen in 5 ml Phosphat-gepufferter
Kochsalzlösung
geerntet, durch Zentrifugation bei geringer Geschwindigkeit pelletiert
(5 Minuten, 1000 U/Min. in einem Beckman JA-10-Rotor bei 4°C) und Zellextrakte
wurden wie folgt präpariert:
- – Zellen
wurden mit isotonischer Tris-gepufferter Kochsalzlösung (pH
7,0) gewaschen.
- – Zellen
wurden durch fünfmaliges
Einfrieren/Auftauen in Zellextraktionspuffer (50 mM PIPES, 50 mM
KCl, 5 mM EGTA, 2 mM MgCl2, 1 mM DTT und
20 μM Cytochalasin
B) lysiert.
- – Zellkerne
wurden durch Zentrifugation bei 5000 U/Min. in einem JA-17-Rotor
5 Minuten pelletiert. Zellkernpellet wurde in isotonischem Tris
pH 7,0 resuspendiert und bei –80°C eingefroren.
- – Cytoplasmatischer
Extrakt wurde weiter durch Zentrifugation bei 60000 U/Min. in einem
TA 100.3-Rotor 30 Minuten behandelt. Überstand (cytoplasmatischer
Extrakt) wurde bei –80°C eingefroren.
Pelletiertes Material (Membranfraktion) wurde in isotonischem Tris
pH 7,0 resuspendiert und eingefroren.
- – Zellkern-,
Membran- und cytoplasmatische Fraktionen wurden auf einem 12,5%igem
SDS-Polyacrylamidgel elektrophoretisch aufgetrennt und auf PVDF-Membranen
elektrogeblottet.
- – Western-Blot
wurde zuerst unter Verwendung von polyklonalem Anti-XAF-1-Antikörper aus
Kaninchen bei einer Konzentration von 1:1500 in Tris-gepufferter
Kochsalzlösung
mit 0,5% NP-40 und 3% Magermilchpulver durchgeführt. Der Sekundärantikörper war
ein Meerrettichperoxidase-gekoppelter Ziege-Anti-Kaninchen-IgG (Amersham),
der bei 1:2000-Verdünnung
in dem gleichen Puffersystem verwendet wurde. Chemilumineszenter
Nachweis von gebundenem Antikörper
wurde unter Verwendung des Amersham-ECL-Kits gemäß den Herstellerangaben durchgeführt. Die
Membran wurde dann mit polyklonalem Anti-XIAP-Antikörper bei
einer 1:2000-Verdünnung
re-sondiert und wie vorstehend prozessiert.
-
Ergebnisse
-
16A zeigt, dass die große Mehrheit des Adenovirus-exprimierten
XAF-1-Proteins im Zellkern-Kompartiment fraktioniert. Eine sehr
kleine Fraktion des Proteins wurde in der Membranfraktion beobachtet,
wahrscheinlich als ein Ergebnis einer unvollständigen Trennung der Zellkern-
und Membranfraktionen. Das Protein wurde nicht in der cytoplasmatischen
Fraktion beobachtet. 16B zeigt,
dass Überexpression
des XAF-1-Proteins zu einer Umverteilung von > 1/2 des endogenen XIAP-Proteins von der
cytoplasmatischen Fraktion in die Zellkern-Fraktion führte. Eine
Erklärung
dafür ist,
dass die Funktion von XAF-1 die Umlagerung des XIAP-Proteins an
seine "wahre" Wirkstelle im Zellkern
ist. Alternativ kann XIAP die Funktion von XAF-1 im Zellkern stören.
-
BEISPIEL XI
-
XAF-1-Protein wird im Zellkern durch GFP-Färbung gefunden
-
Methoden
-
Ein
pGFP-XAF-1 genannter Expressionsvektor, der ein Fusionsprotein zwischen
grün fluoreszierendem
Protein (GFP) und XAF-1 (Clontech) herstellt, wurde konstruiert.
Die kodierende Region von GFP wurde an den Aminoterminus der Volllängen-XAF-1-kodierenden
Region fusioniert.
-
CHO-K1-Zellen
oder 3Y1-primäre
Rattenembryofibroblastenzellen aus Fischer-Rattenfötus (erhältlich von
der Riken-Genbank, Tsukuba, Japan) wurden durch Standard-Lipofektionsverfahren
unter Verwendung des Trans-IT-Lipofektionsreagenzes, das kommerziell
von Mirus erhältlich
ist, mit pGFP oder pGFP-XAF-1 transient transfiziert. 24 Stunden
nach Transfektion wurden die Zellen auf einem Fluoreszenzmikroskop
mit einem Blaufilter sichtbar gemacht.
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Alle
Zellen wurden mit Evans Blue gegengefärbt.
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Ergebnisse
-
17A, 17B und 17C sind Fotografien von transfizierten CHO-K1-Zellen. 17A und 17B zeigen,
dass in CHO-K1-Zellen, die mit pGFP-XAF-1 transient transfiziert
sind, das GFP-markierte XAF-1-Protein im Zellkern lokalisiert war.
Dies ist im Gegensatz zum GFP, das homogen durch das Cytoplasma
und den Zellkern in den CHO-K1-Zellen, die mit pGFP transient transfiziert
wurden und in 17C gezeigt sind, verteilt
ist.
-
18A und 18B zeigen,
dass GFP homogen durch das Cytoplasma und den Zellkern in 3Y1-Zellen,
die transient mit pGFP transfiziert sind, verteilt ist.
-
19A und 19B zeigen,
dass GFP-markiertes XAF-1-Protein im Zellkern in 3Y1-Zellen, die transient
mit pGFP-XAF-1 transfiziert sind, lokalisiert ist.
-
Wir
haben des Weiteren gefunden, dass XAF-1-Expression zu einer Umverteilung
von XIAP-Protein aus dem Cytoplasma in den Zellkern führte.
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BEISPIEL XII
-
Weder die Überexpression von XAF-1 noch
von Säuger-IAPs
kann NF-κB-Aktivierung
in 293T-Zellen auslösen.
-
Jedes
der Mitglieder der wachsenden Familie der TRAF-Proteine besitzt
einen aminoterminalen RING-Zinkfinger und/oder zusätzliche
Zinkfinger, einen Leucin-Zipper und ein einzelnes konserviertes
carboxyterminales Coiled-Coil-Motiv, die TRAF-C-Domäne, die die Familie definiert.
TRAF1 und TRAF2 wurden zuerst als Komponenten des TNF-R2-Signalkomplexes
identifiziert (Rothe et al., Cell 78: 681–692, 1994). Die Interaktionen
der TRAF-Proteine sind komplex, was ihre mögliche Rolle als Adaptermoleküle, die
selbst keine ersichtliche enzymatische Aktivität besitzen, widerspiegelt.
-
Methoden
-
Säuger-Expressionsvektoren,
die XAF-1, HIAP-1, HIAP-2, XIAP, TRAF1, TRAF2, TRAF3, TRAF4, TRAF5,
TRAF6, RIP und TRADD kodieren, wurden durch Insertion einer jeden
kodierenden Region in den pcDNA3-myc-Expressionsvektor, der eine
N-terminale C-myc-Epitopsequenz
enthält
(ähnliche
Vektoren sind kommerziell von Invitrogen erhältlich), konstruiert. Das NF-κB-Glühwürmchen-Luciferase-Reporterplasmid
pELAM-Lu wurde durch Insertion von PCR-amplifizierten E-Selectin-Promotorsequenzen
von Position –730
bis Position 52 in den pGL3-Basisvektor, der kommerziell von Promega
erhältlich
ist, konstruiert.
-
293T-Zellen
wurden in Collagen-beschichtete Platten mit sechs Näpfchen bei
2 × 105 Zellen pro Näpfchen 24 Stunden vor Transfektion
ausgebracht. Zellen wurden dann mit 0,5 μg pELAM-Lu-Reporterplasmid, 0,05 μg pRL-CMV,
1 μg des
angegebenen Expressionsplasmids und genug pCMV-myc-Kontrollplasmid,
um 4 μg
Gesamt-DNA zu ergeben,
durch Standard-Lipofektionsverfahren unter Verwendung von Trans-IT-Lipofektionsreagenz,
das kommerziell von Mirus erhältlich
ist, transfiziert. 24 Stunden nach Transfektion wurden Zellen mit
PBS gewaschen und in 400 μl
Passive Lysis Buffer, der kommerziell von Promega erhältlich ist,
lysiert. Lysat (20 μl)
von jeder Probe wurde zur Messung von Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität verwendet.
Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität wurde
bestimmt und auf der Basis eines Renilla-Luciferase-Expressionsgrads normalisiert.
Luciferase-Aktivität
wurde in einem Luminometer des Modells TD20/20 unter Verwendung
des Dual-Luciferase-Assaysystems
gemäß dem Protokoll
des Herstellers (Promega) gemessen. Gezeigte Werte sind Durchschnittswerte
eines Experiments, in dem jede Transfektion doppelt durchgeführt wurde.
-
Ergebnisse
-
XAF-1,
HIAP-1, HIAP-2 und XIAP lösen
keine NF-κB-Aktivierung
in 293T-Zellen aus. Wie in 20 gezeigt,
führten
die IAPs oder XAF-1 nicht zu messbarer Aktivierung von NF-κB wie durch
Luciferase-Aktivität gemessen,
wenn sie einzeln in 293T-Zellen
exprimiert wurden. TRAF2-, TRAF5-, TRAF6-, RIP- und TRADD-Expressionsplasmide
transaktivierten jedoch alle stark das Reportergen. TRAF1, TRAF3
und TRAF4 transaktivierten den Reporter nicht. Wir erhielten auch
Daten, die zeigen, dass XIAP NF-κB
in HeLa-Zellen aktivieren kann.
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BEISPIEL XIII
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Coexpression von XAF-1 und Säuger-IAPs
löst keine
NF-κB-Aktivierung
in 293T-Zellen aus.
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Methoden
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293T-Zellen
wurden in Collagen-beschichtete Platten mit sechs Näpfchen bei
2 × 105 Zellen pro Näpfchen 24 Stunden vor Transfektion
ausgebracht. Zellen wurden sodann mit 0,5 μg pELAM-Lu-Reporterplasmid, 0,05 μg pRL-CMV,
4 μg des/der
angegebenen Plasmids/e und genug pCMV-myc-Kontrollplasmid, um 5 μg Gesamt-DNA zu ergeben, durch
Standard-Lipofektionsverfahren unter Verwendung von Trans-IT-Lipofektionsreagenz,
das kommerziell von Mirus erhältlich
ist, transfiziert. 24 Stunden nach Transfektion wurden Zellen mit PBS
gewaschen und in 400 μl
Passive Lysis Buffer, der kommerziell von Promega erhältlich ist,
lysiert. Lysat (20 μl)
von jeder Probe wurde zur Messung von Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität verwendet.
Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität wurde
bestimmt und auf der Basis eines Renilla-Luciferase-Expressionsgrads
normalisiert. Luciferase-Aktivität
wurde in einem Luminometer des Modells TD20/20 unter Verwendung
des Dual-Luciferase-Assaysystems
gemäß dem Protokoll
des Herstellers (Promega) gemessen. Gezeigte Werte sind Durchschnittswerte
eines Experiments, in dem jede Transfektion doppelt durchgeführt wurde.
-
Ergebnisse
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Wie
in 21 gezeigt, führte
keins der IAPs, alleine oder in Kombination mit XAF-1, zu einer
messbaren Aktivierung von NF-κB,
wenn es in 293T-Zellen exprimiert wurde. Expression von TRAF6, die
hier als Positivkontrolle gezeigt ist, löste NF-κB-Aktivierung aus.
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BEISPIEL XIV
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Dosis-Antwort-Wirkung von XAF-1-Expreession
auf TRAF6-vermittelte NF-κB-Aktivierung.
-
Methoden
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293T-Zellen
wurden in Collagen-beschichtete Platten mit sechs Näpfchen bei
2 × 105 Zellen pro Näpfchen 24 Stunden vor Transfektion
ausgebracht. Zellen wurden dann mit 0,5 μg pELAM-Lu-Reporterplasmid, 0,1 μg pRL-CMV,
0,5 μg pCMV-TRAF6, angegebenen
Mengen von pCMV-XAF-1 und genug pCMV-myc-Kontrollplasmid, um 4 μg Gesamt-DNA
zu ergeben, durch Standard-Lipofektionsverfahren unter Verwendung
von Trans-IT-Lipofektionsreagenz, das kommerziell von Mirus erhältlich ist,
transfiziert. 24 Stunden nach Transfektion wurden Zellen mit PBS
gewaschen und in 400 μl
Passive Lysis Buffer, der kommerziell von Promega erhältlich ist,
lysiert. Lysat (20 μl)
von jeder Probe wurde zur Messung von Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität verwendet.
Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität wurde
bestimmt und auf der Basis eines Renilla-Luciferase-Expressionsgrads
normalisiert. Luciferase-Aktivität
wurde in einem Luminometer des Modells TD20/20 unter Verwendung
des Dual-Luciferase-Assaysystems gemäß dem Protokoll des Herstellers
(Promega) gemessen. Gezeigte Werte sind Durchschnittswerte eines
Experiments, in dem jede Transfektion doppelt durchgeführt wurde.
-
Ergebnisse
-
Obwohl
Expression von TRAF6 selbst fähig
war, NF-κB-Aktivität auszulösen, führte eine
Coexpression von TRAF6 mit XAF-1 zu einem erhöhten Grad an NF-κB-Aktivierung,
die sich erhöhte,
wenn die Menge an XAF-1-Expression sich erhöhte, wie in den in 22 gezeigten Ergebnissen gezeigt. Also war XAF-1
fähig, die
NF-κB-induzierende
Fähigkeit
von TRAF6 zu erhöhen.
-
BEISPIEL XV
-
Dosis-Antwort-Wirkung von XIAP-Expression
auf TRAF6-vermittelte NF-κB-Aktivierung
-
Methoden
-
293T-Zellen
wurden in Collagen-beschichtete Platten mit sechs Näpfchen bei
2 × 105 Zellen pro Näpfchen 24 Stunden vor Transfektion
ausgebracht. Zellen wurden dann mit 0,5 μg pELAM-Lu-Reporterplasmid, 0,1 μg pRL-CMV,
0,5 μg pCMV-TRAF6, angegebenen
Mengen von pCMV-XIAP und genug pCMV-myc-Kontrollplasmid, um 4 μg Gesamt-DNA
zu ergeben, durch Standard-Lipofektionsverfahren unter Verwendung
von Trans-IT-Lipofektionsreagenz, das kommerziell von Mirus erhältlich ist,
transfiziert. 24 Stunden nach Transfektion wurden Zellen mit PBS
gewaschen und in 400 μl
Passive Lysis Buffer, der kommerziell von Promega erhältlich ist,
lysiert. Lysat (20 μl)
von jeder Probe wurde zur Messung von Glühwürm chen-Luciferase-Aktivität verwendet.
Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität wurde
bestimmt und auf der Basis eines Renilla-Luciferase-Expressionsgrads
normalisiert. Luciferase-Aktivität
wurde in einem Luminometer des Modells TD20/20 unter Verwendung
des Dual-Luciferase-Assaysystems gemäß dem Protokoll des Herstellers
(Promega) gemessen. Gezeigte Werte sind Durchschnittswerte eines
Experiments, in dem jede Transfektion doppelt durchgeführt wurde.
-
Ergebnisse
-
Die
in 23 gezeigten Ergebnisse zeigen, dass, obwohl eine
Expression von TRAF6 selbst fähig war,
NF-κB-Aktivität auszulösen, Coexpression
von TRAF6 mit XIAP zu einem erhöhten
Grad an NF-κB-Aktivierung
führte,
der sich erhöhte,
wenn die Menge an XIAP-Expression sich erhöhte. XIAP war also fähig, die NF-κB-induzierende
Fähigkeit
von TRAF6 zu erhöhen.
-
BEISPIEL XVI
-
Synergistische Wirkung von XAF-1- und
XIAP-Expression auf TRAF6- und TRAF2-vermittelte NF-κB-Aktivierung
-
Methoden
-
293T-Zellen
wurden in Collagen-beschichtete Platten mit sechs Näpfchen bei
2 × 105 Zellen pro Näpfchen 24 Stunden vor Transfektion
ausgebracht. Zellen wurden dann mit 0,5 μg pELAM-Lu (pGL3-E-Selectin-Promotor)
und 0,05 μg
pRL-CMV, 1 μg
pCMV-TRAF6 oder 1 μg
pCMV-TRAF2, 1 μg
pCMV-XAF-1 und/oder pCMV-XIAP und genug pCMV-myc-Kontrollplasmid,
um 4 μg
Gesamt-DNA zu ergeben, durch Standard-Lipofektionsverfahren unter
Verwendung von Trans-IT-Lipofektionsreagenz (Mirus) transfiziert.
24 Stunden nach Transfektion wurden Zellen mit PBS gewaschen und
mit 400 μl
Passive Lysis Buffer (Promega) lysiert. Lysat (20 μl) von jeder
Probe wurde zur Messung von Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität verwendet.
Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität wurde
bestimmt und auf der Basis eines Renilla-Luciferase-Expressionsgrads
normalisiert. Luciferase-Aktivität
wurde in einem Luminometer des Modells TD20/20 (Promega) unter Verwendung
des Dual-Luciferase-Assaysystems gemäß dem Protokoll des Herstellers
(Promega) gemessen. Gezeigte Werte sind Durchschnittswerte eines
Experiments, in dem jede Transfektion doppelt durchgeführt wurde.
-
Ergebnisse
-
XIAP
und XAF-1 waren additiv in ihrer Wirkung auf TRAF6-vermittelte NF-κB-Transaktivierung
wie in 24 gezeigt. 25 zeigt, dass XIAP und XAF-1 auch fähig waren,
TRAF2-vermittelte NF-κB-Transaktivierung
zu unterstützen,
jedoch zu einem geringeren Ausmaß als ihre Unterstützung bei
TRAF6-vermittelter NF-κB-Transaktivierung.
XIAP und XAF-1 arbeiten also synergistisch bei ihren Signaltransduktionsfähigkeiten.
-
BEISPIEL XVII
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C-Terminus von XAF-1 erhöht TRAF6-vermittelte
NF-κB-Aktivierung
-
Methoden
-
Expressionsplasmide,
die entweder die aminoterminale Domäne von XAF-1 mit sechs potentiellen Zinkfingern,
die die Region mit signifikanter Homologie zu TRAF4 und TRAF6 umfasst,
(XAF-1N), oder den Carboxyterminus mit einer einzelnen potentiellen
Zinkfinger-Domäne
(XAF-1C) exprimieren, wurden auf ihre Fähigkeit getestet, TRAF6-vermittelte
NF-κB-Aktivität zu erhöhen.
-
293T-Zellen
(2 × 105) wurden mit 0,5 μg pELAM-Lu-Reporterplasmid,
0,1 μg pRL-TK, das kommerziell von
Promega erhältlich
ist, 0,5 μg
pCMV-TRAF6, 1 μg
des angegebenen Expressionsplasmids und genug pCMV-myc-Kontrollplasmid,
um 4 μg
Gesamt-DNA zu ergeben, transfiziert. Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität wurde
24 Stunden nach Transfektion bestimmt und auf der Basis eines Renilla-Luciferase-Expressionsgrads
normalisiert. Gezeigte Werte sind Durchschnittswerte eines Experiments,
in dem jede Transfektion doppelt durchgeführt wurde.
-
Ergebnisse
-
Wie 26 zeigt, haben wir gefunden, dass der Carboxyterminus
des XAF-1-Proteins die additive Wirkung von XAF-1 auf TRAF6-Induktion
von NF-κB
vermittelt. XAF-1N-Expression erhöhte die Fähigkeit von TRAF6 nicht, NF-κB zu induzieren,
während
XAF-1C NF-κB-Induktion
durch TRAF6 substanziell erhöhte.
Volllängen-XAF-1 erhöhte TRAF6-Induktion
von NF-κB
deutlich, wie wir vorher in 21 zeigten.
-
BEISPIEL XVIII
-
Hemmende Wirkung von Antisense-XAF-1-Expression
auf TRAF5- und TRAF6-vermittelte NF-κB-Aktivierung in 293T-Zellen.
-
Methoden
-
Um
das bcl-2-Antisense-Konstrukt herzustellen, wurde ein 1,5 kb-EcoRI-Fragment
von bcl-2 in einer nicht-kodierenden Orientierung in das pcDNA3-Plasmid,
das kommerziell von Invitrogen erhältlich ist, kloniert.
-
293T-Zellen
(2 × 105) wurden mit 0,5 μg pELAM-Lu-Reporterplasmid,
0,1 μg pRL-TK, das kommerziell von
Promega erhältlich
ist, 0,5 μg
pCMV-TRAF5 oder pCMV-TRAF6,
3 μg des
angegebenen Antisense-Plasmids: Antisense XAF-1 (240-1) oder Antisense
bcl-2 (450-23), und genug pCMV-myc-Kontrollplasmid, um 5 μg Gesamt-DNA zu ergeben, transfiziert.
Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität wurde
24 Stunden nach Transfektion bestimmt und auf der Basis eines Renilla-Luciferase-Expressionsgrads
normalisiert. Gezeigte Werte sind Durchschnittswerte eines Experiments,
in dem jede Transfektion doppelt durchgeführt wurde.
-
Ergebnisse
-
27 zeigt, dass Expression von Antisense-XAF-1
TRAF6-induzierte Aktivierung von NF-κB signifikant und zu einem geringeren
Ausmaß TRAF5-induzierte
Aktivierung von NF-κB
hemmte. Diese Hemmung war spezifisch für XAF-1, da Antisense-bcl-2 nicht die gleiche
Wirkung hatte.
-
BEISPIEL XIX
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Hemmende Wirkung von Antisense-XAF-1-Expression
auf IL-1β-induzierte
NF-κB-Aktivierung
-
Methoden
-
293T-Zellen
(2 × 105) wurden mit 0,5 μg pELAM-Lu-Reporterplasmid,
0,1 μg pRL-TK, das kommerziell von
Promega erhältlich
ist, den angegebenen Mengen an Antisense-Plasmid: Antisense-XAF-1
(240-1) oder Antisense-bcl-2 (1486-23), und genug pCMV-myc-Kontrollplasmid,
um 5 μg
Gesamt-DNA zu ergeben, transfiziert. 24 Stunden nach Transfektion
wurden Zellen 6 Stunden mit 20 ng/ml Interleukin-1β (IL-1β) behandelt. Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität wurde
nach IL-1β-Behandlung
bestimmt und auf der Basis eines Renilla-Luciferase-Expressionsgrads
normalisiert. Gezeigte Werte sind Durchschnittswerte eines Experiments,
in dem jede Transfektion doppelt durchgeführt wurde.
-
Ergebnisse
-
Wie
in 28 gezeigt, hemmte Expression von Antisense-XAF-1
Interleukin-1β-induzierte
Aktivierung von NF-κB.
Diese Hemmung war spezifisch für
XAF-1, da Antisense-bcl-2 nicht die gleiche Wirkung hatte.
-
BEISPIEL XX
-
Dosis-Antwort-Wirkung von XAF-1-Expression
auf IL-1β-induzierte
NF-κB-Aktivierung
-
Methoden
-
293T-Zellen
(2 × 105) wurden mit 0,5 μg pELAM-Lu-Reporterplasmid,
0,1 μg pRL-TK, das kommerziell von
Promega erhältlich
ist, angegebenen Mengen an pCMV-XAF-1
und genug pCMV-myc-Kontrollplasmid, um 5 μg Gesamt-DNA zu ergeben, transfiziert.
24 Stunden nach Transfektion wurden Zellen 6 Stunden mit 20 ng/ml
Interleukin-1β (IL-1β) behandelt.
Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität wurde
nach IL-1β-Behandlung
bestimmt und auf der Basis eines Renilla-Luciferase-Expressionsgrads
normalisiert. Gezeigte Werte sind Durchschnittswerte eines Experiments,
in dem jede Transfektion doppelt durchgeführt wurde.
-
Ergebnisse
-
Expression
von Volllängen-XAF-1
erhöhte
Interleukin-1β-vermittelte
Induktion von NF-κB
in einer Dosis-abhängigen
Weise, wie in 29 gezeigt ist.
-
BEISPIEL XXI
-
Hemmende Wirkung von A20-Expression auf
TRAF2-, TRAF5- und TRAF6-vermittelte NF-κB-Aktivierung
-
Das
A20-Protein wird durch NF-κB
induziert und bindet, wieder über
die TRAF-C-Domäne, sowohl TRAF1
als auch TRAF2. Bindung von A20 an TRAF2 stört NF-κB- Aktivierung in einer negative Rückkopplungsschleife
(Song et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93: 6721–6725, 1996).
Es ist vorher festgestellt worden, dass Überexpression von A20 Zellen
resistent gegen die apoptotischen Wirkungen von TNFα machen kann (Opipari
et al., J. Biol. Chem. 267: 12424–12427, 1992) und auch dazu
beitragen kann, B-Zellen resistent gegen Apoptose nach einem CD40-Signal
zu machen (Sarma et al., 270: 12353–12346, 1995).
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Methoden
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293T-Zellen
(2 × 105) wurden mit 0,5 μg pELAM-Lu-Reporterplasmid,
0,1 μg pRL-TK, das kommerziell von
Promega erhältlich
ist, 0,5 μg
pCMV-TRAF2, pCMV-TRAF5 oder pCMV-TRAF6, 0,3 μg pCMV-A20 und genug pCMV-myc-Kontrollplasmid,
um 4 μg
Gesamt-DNA zu ergeben, transfiziert. Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität wurde
24 Stunden nach Transfektion bestimmt und auf der Basis eines Renilla-Luciferase-Expressionsgrads
normalisiert. Gezeigte Werte sind Durchschnittswerte eines Experiments,
in dem jede Transfektion doppelt durchgeführt wurde.
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Ergebnisse
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Bei
den in 30 gezeigten Experimenten führte eine
Co-Transfektion eines A20-Expressionsvektors mit
entweder TRAF2, TRAF5 oder TRAF6 zu einer nahezu kompletten Hemmung
von NF-κB-Transaktivierung.
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BEISPIEL XXII
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XAF-1 wirkt der Wirkung von A20-Expression
auf TRAF6-vermittelte Induktion von NF-κB entgegen
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Methoden
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293T-Zellen
(2 × 105) wurden mit 0,5 μg pELAM-Lu-Reporterplasmid,
0,1 μg pRL-TK, das kommerziell von
Promega erhältlich
ist, 0,5 μg
pCMV-TRAF6, 2 μg
pCMV-XAF-1, angegebenen
Mengen von pCMV-A20 und genug pCMV-myc-Kontrollplasmid, um 5 μg Gesamt-DNA
zu ergeben, transfiziert. Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität wurde
24 Stunden nach Transfektion bestimmt und auf der Basis eines Renilla-Luciferase-Expressionsgrads
normalisiert. Gezeigte Werte sind Durchschnittswerte eines Experiments,
in dem jede Transfektion doppelt durchgeführt wurde.
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Ergebnisse
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Wie
in 31 gezeigt, hatte XAF-1-Expression eine teilweise
neutralisierende Wirkung auf die A20-vermittelte hemmende Funktion
von TRAF6-vermittelter NF-κB-Aktivierung.
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BEISPIEL XXIII
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Interaktion von XAF-1 mit den verschiedenen
TRAFs und Säuger-IAPs
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Methoden
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XIAP-
und XAF-1-kodierende Regionen wurden im korrekten Leseraster in
den pGEX-4T-1-Expressionsvektor, der kommerziell von Pharmacia erhältlich ist,
kloniert. Expression und Reinigung von GST-Fusionsproteinen wurden
im Wesentlichen gemäß dem Protokoll
des Herstellers (Pharmacia) durchgeführt.
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293T-Zellen
wurden transient mit Expressionsvektoren für myc-Epitop-getaggte TRAFs
und Säuger-IAPs
(5 μg) transfiziert.
Nach 36 Stunden wurden Zellen lysiert und Zelllysate wurden mit
GST-XAF-1-Fusionsprotein oder GST-Kontrollprotein (Glutathion-S-Transferase
von Schistosoma Japonicum), das auf 10 μl Glutathion-Beads immobilisiert war, inkubiert.
An die Beads adsorbiertes Protein wurde durch SDS-PAGE gefolgt von
Western-Blot unter Verwendung von monoklonalem Anti-c-myc-Antikörper (9E10)
analysiert. Spuren wurden wie folgt beladen:
- Spur 1: HIAP-2,
- Spur 2: TRAF1,
- Spur 3: TRAF2,
- Spur 4: TRAF3,
- Spur 5: A20.
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Proteine
in a-Spuren waren mit dem GST-XAF-1-Fusionsprotein affinitätsgereinigt.
Proteine in den b-Spuren waren mit dem GST-Kontrollprotein affinitätsgereinigt.
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Ergebnisse
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GST-Interaktionsanalyse
zeigte, dass XAF-1 Komplexe mit einer Vielzahl von zellulären Proteinen,
die HIAP-2, TRAF1, TRAF2 und A20 umfassen, bilden kann, wie in 32 gezeigt ist. Bei dieser Art von Analyse können indirekte
Interaktionen nicht von direktem Binden unterschieden werden. Zum
Beispiel kann XAF-1 TRAF2 direkt binden (wie durch Zwei-Hybrid-Analyse
gezeigt), das wiederum mit entweder TRAF1 oder A20 interagieren
kann.
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BEISPIEL XXIV
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In vitro-translatiertes TRAF2 und HIAP-1
binden XAF-1
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Methoden
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35S-markierte in vitro-translatierte Proteine
wurden durch eine Verwendung der verschiedenen TRAF2- und HIAP-1-Expressionskonstrukte
in pCDNA3-myc mit dem TNT T7 Coupled Reticulocyte Lysate System
gemäß den Beschreibungen
des Herstellers (Promega) und 35S-markiertem
Methionin, das kommerziell von DuPont/NEN erhältlich ist, hergestellt.
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35S-markierte in vitro-translatierte Proteine
wurden mit GST-XAF-1-Fusionsprotein oder GST-Kontrollprotein, das
auf 10 μl
Glutathion-Beads immobilisiert war, inkubiert. Auf den Beads adsorbiertes
Protein wurde durch SDS-PAGE analysiert. Das Protein-tragende Gel
wurde dann getrocknet und adsorbierte Proteine wurden durch Autoradiographie
des Gels nachgewiesen. Die Spuren wurden wie folgt beladen:
- Spur
1: HIAP1,
- Spur 2: TRAF2.
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Proteine
in den a-Spuren waren mit dem GST-XAF-1-Fusionsprotein affinitätsgereinigt.
Proteine in den b-Spuren waren mit dem GST-Kontrollprotein affinitätsgereinigt.
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Ergebnisse
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Wie
in 33 gezeigt, banden sowohl in vitro-translatiertes
HIAP-1 als auch TRAF2 an GST-XAF-1-Fusionsprotein, aber sie binden
nicht an das GST-Kontrollprotein. Da dieses Experiment in einem zellfreien
System durchgeführt
wurde, haben wir gezeigt, dass die HIAP-1:XAF-1- und TRAF2:XAF-1-Interaktionen
direkt sind.
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BEISPIEL XXV
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XAF-1 interagiert direkt mit XIAP, HIAP-1,
HIAP-2 und TRAF2
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Methoden
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Die
Plasmide pAS2-XIAP, pAS2-HIAP-1, pAS2-HIAP-2, pAS2-TRAF2, pAS2-TRAF4,
pAS2-XAF-1 und pAS2 (nur Vektor), die die GAL4-DNA-Bindungsdomänen in Fusion
an die angegebenen Volllängen-Proteine
kodieren, wurden als Köder
(DNA-Bindungsdomänen-Hybride)
in Zwei-Hybrid-Screens von pGAD-GH-Plasmiden (kommerziell von Clontech
erhältlich),
die XIAP, HIAP-1, HIAP-2, TRAF2, TRAF4 und XAF-1 als Beute kodieren
(Aktivierungsdomänen-Hybride),
verwendet. Der Hefe-Zwei-Hybrid-Assay
und Isolierung von positiven Klonen und nachfolgende Interaktionsanalysen
wurden wie woanders beschrieben durchgeführt (PCT-Veröffentlichung
WO 95/28497 ). DNA-Sequenzierung
wurde auf einem automatischen DNA-Sequenzierer des Modells 373A von Applied
Biosystems durchgeführt.
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Ergebnisse
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In 34 ist eine Liste der XAF-1-Interaktionen mit
Säuger-IAPs
und TRAFs gezeigt, die in dem Hefe-Zwei-Hybrid-Assay gefunden wurden.
Unsere Ergebnisse zeigten, dass XAF-1 direkt mit XIAP, HIAP-1, HIAP-2
und TRAF2 (aber nicht TRAF4) interagiert. Wie in der Literatur etabliert
ist, kann TRAF2 mit TRAF1 oder A20 interagieren. Da wir hier in
einer Hefe-Zwei-Hybrid-Analyse gezeigt haben, dass XAF-1 direkt
an TRAF2 bindet, könnte
XAF-1 durch diese Interaktion fähig
sein, einen Komplex mit TRAF1 und A20 zu bilden, wie wir in 32 zeigten.
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BEISPIEL XXVI
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Identifizierung und Klonierung von humanem
XAF-2
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Methoden
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Wir
screenten die Datenbank auf ESTs, die signifikante Homologie zu
XAF-1 besitzen. Eine Reihe an solchen ESTs wurde identifiziert.
Von den EST-Sequenzen haben wir Oligonukleotid-Primer hergestellt
und eine cDNA, die ein Protein kodiert, das wir "XAF-2" genannt haben, PCR-kloniert.
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Ergebnisse
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35 zeigt die teilweisen 5'-Nukleinsäure-(SEQ ID NO: 3) und N-terminalen
Aminosäure-(SEQ
ID NO: 4)-Sequenzen der langen Splicevariante von XAF-2. Der N-Terminus des XAF-2-Proteins
hat fünf
Zinkfinger in den 150 N-terminalen Aminosäuren, die 38% Aminosäure-Identität zu XAF-1
(SEQ ID NO: 2) zeigen. XAF-2 hat auch einen einzigartigen C-Terminus,
der zwei RING-Zinkfinger hat, so dass das gesamte XAF-2-Protein,
wie XAF-1, sieben Zinkfinger-Bindedomänen aufweist. 36 zeigt die Sequenz der 3'-nicht-translatierten Region (UTR),
die etwa 250 Nukleinsäurereste
C-terminal zu der Nukleinsäure-Sequenz von 35 liegt. Es gibt mindestens zwei Splicevarianten
von XAF-2. 37A zeigt die Volllängen-5'-Nukleotid-(oben; SEQ ID NO:
9) und -Aminosäure-(unten;
SEQ ID NO: 10)-Sequenzen der langen (XAF-2L) Splicevariante von
XAF-2. Die kürzere
Spliceform von XAF-2 (XAF-2S)
ist wie in 37A angegeben gesplicet,
wobei die Nukleinsäure,
die XAF-2S kodiert, in 37B, untere
Sequenz (SEQ ID NO: 11) angegeben ist. 38A, 38B und 38C zeigen
die angegeben Zinkfinger-Bindedomänen in den Aminosäure-Sequenzprotokollen
von XAF-1, XAF-2L bzw. XAF-2S. XAF-2L und XAF-1 zeigen eine Gesamtidentität der Aminosäuresequenz
von 27%, obwohl die ersten 135 Aminosäuren von XAF-2L und die ersten
131 Aminosäuren von
XAF-1 eine 40%ige Aminosäuresequenz-Identität teilen
(39). Wie in 40 angegeben,
ist das Alignment der Zinkfinger-Bindedomänen in XAF-1 und XAF-2L nicht äquivalent:
die sechste Zink-Domäne
von XAF-2L ordnet sich mit der siebten Zink-Domäne von XAF-1 an. Jedoch haben
beide XAF-Moleküle
insgesamt sieben Zinkfinger-Bindedomänen.
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BEISPIEL XXVII
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Ein Screen auf Kandidatenverbindungen,
die XAF-1-Expression modulieren
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Verbindungen
werden auf eine Fähigkeit,
XAF-1-Expression zu modulieren, durch Beobachten der Fähigkeit
der Verbindungen gescreent, die Expression eines Luciferase-Reportergens,
das operabel an den XAF-1-Promotor gekoppelt ist, zu modulieren.
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Methoden
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Das
XAF-1-Promotor-Glühwürmchen-Luciferase-Reporterplasmid
pXAF-1prom-Lu wird durch Inserieren von PCR-amplifizierten XAF-1-Promotorsequenzen
in einen Vektor wie den pGL3-Basic-Vektor, der kommerziell von Promega
erhältlich
ist, konstruiert.
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COS-Zellen
werden in Platten mit sechs Näpfchen
bei 2 × 105 Zellen pro Näpfchen 24 Stunden vor Transfektion
ausgebracht. Zellen werden dann mit 1,0 μg pXAF-1prom-Lu-Reporterplasmid und 3,0 μg pCMV-myc-Kontrollplasmid
durch Standard-Lipofektionsverfahren unter Verwendung von Trans-IT-Lipofektionsreagenz,
das kommerziell von Mirus erhältlich
ist, transfiziert. 24 Stunden nach Transfektion werden verschiedene
Konzentrationen von unterschiedlichen Verbindungen zu dem Kulturüberstand
von transfizierten Zellen gegeben, so dass eine Verbindung oder
eine Kombination davon pro Näpfchen
vorhanden ist. 12 Stunden nach Behandlung mit der Verbindung werden
die Zellen mit PBS gewaschen und in 400 μl Passive Lysis Buffer, der
kommerziell von Promega erhältlich
ist, lysiert. Lysat (20 μl)
von jeder Probe wird zur Messung von Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität verwendet.
Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität wird bestimmt
und auf der Basis eines Renilla-Luciferase-Expressionsgrads normalisiert.
Luciferase-Aktivität
wird in einem Luminometer des Modells TD20/20 unter Verwendung des
Dual-Luciferase-Assay-Systems
gemäß dem Protokoll
des Herstellers (Promega) gemessen.
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Ergebnisse
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Verbindungs-behandelte
Zellen, die verglichen mit unbehandelten Kontrollzellen eine erhöhte Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität zeigen,
zeigen eine Verbindung mit einer Fähigkeit an, XAF-1-Aktivität zu erhöhen. Verbindungs-behandelte
Zellen, die verglichen mit unbehandelten Kontrollzellen eine niedrigere
Glühwürmchen-Luciferase-Aktivität zeigen,
zeigen eine Verbindung mit einer Fähigkeit an, XAF-1-Aktivität zu verringern. SEQUENZPROTOKOLL