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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet von Genen des programmierten
Zelltods und ihre Produkte.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Einer
der Faktoren, der den Proliferationszustand von Zellen bestimmt,
ist das Gleichgewicht zwischen den Wachstums-fördernden Wirkungen von Protoonkogenen
und den Wachstums-begrenzenden Wirkungen von Tumorsuppressorgenen.
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Ein
Mechanismus, über
den diese Tumorsuppressorgene ihre Wachstums-begrenzende Wirkung
ausüben,
ist, in dem sie die Zelle veranlassen, eine physiologische Art des
Todes zu erleiden. Ein solcher kontrollierter Zelltod ist in einer
Vielzahl von physiologischen Bedingungen einschließlich Metamorphose,
Synaptogenese von Neuronen, Tod von Lymphozyten während der
Selektion des Rezeptorrepertoires, kontrollierter Homeostase im
Knochenmark und anderen proliferativen Geweben und anderen erwiesen.
Ein solcher Zelltod wird durch die Wechselwirkung der Zelle mit
anderen Zellen oder mit Zellprodukten zum Beispiel durch die Aktivität von geeigneten
Zytokinen reguliert.
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Genetische
Mutationen, die Suppressorgene inaktivieren, befreien die Zelle
von normalen Wachstumsbegrenzungen, die durch andere Zellen oder
durch Zytokine auferlegt sind, was in einem unkontrollierten Wachstum
oder Lebensfähigkeit
der Zellen ohne jede Beziehung zu externen Signalen resultiert.
Dieses unkontrollierte Wachstum ist ein Schritt in die Tumorgenese.
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Bisher
wurden nur wenige Tumorsupressorgene vollständig charakterisiert einschließlich des
Retinoblastoma (Rb)-Gens, p53, DCC, NM23 WT-1, NF-1, APC und der
Ras Suppressor-Gene. Eine Mutation in jedem der oben genannten Gene,
wahrscheinlich in beiden Allenen, welche entweder zur Hemmung der
Expression oder der Produktion eines fehlerhaften Proteins führt, erschwert
die normale Kontrolle von Wachstum und Lebensfähigkeit der Zellen und kann
folglich Krebs zur Folge haben.
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Eine
Anzahl von Verbindungen zwischen programmiertem Zelltod und dem
Mehrstufenprozess der Tumorgenese wurde entdeckt. Die erste Entdeckung
war der Befund, dass das Bcl2-Gen, das durch die typische chromosomale
Translokation in humanen Follikellymphomen aktiviert wird, ein Suppressor
des Zelltods ist (Tsujimoto Y., et al., 1985, Nature 315: 340–343). Die
zweite Verbindung war der Befund, dass p53, das am häufigsten
mutierte Tumorsuppressorgen in verschiedenen humanen Tumoren, als
ein positiver Mediator der Apoptose wirkt. p53 induziert den Zelltod
als Antwort auf verschiedene Stressarten wie zum Beispiel genotoxische
Schäden
oder Hypoxie. Folglich gehört
die Ausdehnung der Zelllebensfähigkeit
als Folge der Akkumulation von genetischen Schäden oder von unkontrolliertem
Zellwachstum zu den Mechanismen, durch die inaktivierende Mutationen
von p53 die Tumorgenese fördern
(Lowe, S. W., et al., 1993, Nature 362: 847–849). Kürzlich wurde berichtet, dass
das familiäre
adenomatöse
Polypos-Tumorsuppressorgen
(APC; Adenomatous Polyposis Coli), das häufig in frühen Phasen von kolorektalen
Tumoren verloren oder inaktiviert wird, den Tod von Kolorektalzellen
in Kultur induziert (Morin et al., 1996, Proc. Natl. Acad. Sci.
93: 7950–54),
wodurch eine dritte Verknüpfung
zur apoptotischen Kontrolle bereitgestellt wird. In einer weiteren
Studie wurde von der Apoptose in Mikrometastasen gefunden, dass
sie nach Induktion einer Angiogenese als Ergebnis eines Absinkens des
Spiegels von zirkulierenden angiogenen Inhibitoren signifikant reduziert
wird (Holmgren, L., et al., 1995, Nature Medicine 1: 149–153). Allerdings
wurde in Hinblick auf früheren
Metastase-Stadien wie zum Beispiel die Ablösung von dem primären Tumor,
der Dissemination und von Invasionsprozessen nur wenig ausgesagt.
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Wachstums-inhibierende
Zytokine haben eine doppelte Wirkung auf die Zielzelle. Sie können entweder
die Proliferation der Zelle inhibieren und/oder zum Zelltod führen. Bisher
wurde gezeigt, dass die Blockierung oder Aktivierung der Expression
von bekannten Tumorgenen der Inhibition des Wachstums der Zellen durch
die Zytokine entgegenwirkt bzw. diese fördert (Übersichtsartikel von A. Kimchi,
1992, J. Cell Biochem., 50: 1–9),
aber sie hatten keine Wirkung auf die todfördernde Wirkung der Zytokine.
Beispielsweise war die Wachstums-inhibierende Antwort auf Zytokine,
wie beispielsweise TGF-β durch
die Inaktivierung des Rb-Gens merklich reduziert oder die Antwort
auf IL-6 war durch Einführen
von aktivierten p53-Genen erhöht
(Pietenpol et al., 1990, Cell, 61: 777–785; Levy et al., 1993, Mol.
Cell. Biol., 13: 7942–7952).
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Thioredoxin,
ein kleines Wasserstoffcarrierprotein, wurde kürzlich mit dem IFN-γ-mediierten Wachstumsstopp
von HeLa-Zellen in Verbindung gebracht (Deiss, L. P. und Kimchi,
A. 1991, Science 234: 117–120).
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WO
95/10630 betrifft mit dem Tod assoziierte Gene, ihre Verwendung
in der Behandlung einer neoplastischen Krankheit und Verfahren zum
Bestimmen der Prognose bei einer Krankheit, die mit unkontrolliertem,
pathologischem Zellwachstum assoziiert ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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In
Folgendem wird der Ausdruck „programmierter
Zelltod" verwendet,
um einen physiologischen Typ eines Zelltods zu bezeichnen, der aus
der Aktivierung einiger zellulärer
Mechanismen resultiert, d.h. einen Tod, der von der Zellmaschinerie
kontrolliert wird. Der programmierte Zelltod kann zum Beispiel das
Ergebnis der Aktivierungen der Zellmaschinerie durch einen externen
Auslöser,
zum Beispiel ein Zytokin, sein, das zum Zelltod führt. Der
Ausdruck „Apoptose" wird mit programmiertem
Zelltod untereinander austauschbar verwendet.
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Der
Ausdruck „Tumor" in der folgenden
Beschreibung beschreibt eine unkontrolliert wachsende Masse von
abnormalen Zellen. Dieser Ausdruck schließt sowohl primäre Tumore,
die gutartig oder bösartig
sein können,
wie auch sekundäre
Tumore oder Metastasen ein, die an andere Stellen im Körper gestreut
haben.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf dem bahnbrechenden Befund, dass
die Inhibition der Expression bestimmter Gene dem programmierten
Zelltod entgegenwirkt. Und zwar wird der Zelltod induziert, solange
diese Gene normal wirken; sobald die Expression dieser Gene inhibiert
wird, wird der Zelltod inhibiert. Daraus folgt, dass die normalen
Expressionsprodukte dieser Gene in den Zelltod, sowohl den Zytokin-induzierten
als auch den nicht Zytokin-induzierten, einbezogen sind. In HeLa-Zellen
induziert das Zytokin IFN-γ einen biphasischen
Prozess, der eine anfängliche
cytostatische Phase und eine anschließende cytotoxische Phase (programmierter
Zelltod) umfasst. Von den neuen Genen, die gemäß der vorliegenden Erfindung
entdeckt wurden, wurde gefunden, dass sie nur die spätere cytotoxische
Phase beeinflussen. Diese Gene werden hierin als „DAP (death-associated
protein; Tod-assoziiertes Protein) Gene" bezeichnet. DNA-Moleküle, die
eine kodierende Sequenz umfassen, die die Expressionsprodukte der
DAP-Gene oder Expressionsprodukte mit ähnlicher biologischer Aktivität kodieren,
werden hierin zeitweise gemeinsam als „DAP-DNA-Moleküle" bezeichnet. Die
Expressionsprodukte der DAP-DNA-Moleküle werden hierin zeitweise
kollektiv als „DAP-Produkte" bezeichnet.
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Die
vorliegende Erfindung basiert weiterhin auf dem bahnbrechenden Befund,
dass metastasierende Zellen einen fehlerhaften internen Apoptosemechanismus
haben können.
Folglich fahren die Zellen zu metastasieren fort, obwohl die Tumorzellen
während
der Metastase mit einigen neuen Arten von apoptotischen Stimuli
in Berührung
kommen.
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Weiterhin
wurde gefunden, dass durch Korrigieren des Defektes, der zu der
Fehlfunktion des apoptotischen Mechanismus in der Zelle führt, der
metastatische Charakter der Zelle unterdrückt wird.
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Die
vorliegende Anmeldung offenbart, dass sie nachstehend als „den Zelltod
fördernden
Aspekt" bezeichnet
wird; die obigen DAP-DNA-Moleküle,
Expressionsvektoren umfassend diese oder DAP-Produkte werden zur
Förderung
des Tods von normalen Zellen oder Tumorzellen und zur Unterdrückung der
metastatischen Aktivität
von Tumorzellen verwendet. Eine besondere Anwendung des Tod-fördernden
Aspekts liegt in der Therapie von Krankheiten oder Störungen,
die mit unkontrolliertem pathologischem Zellwachstum, z.B. Krebs
(primäre
Tumore und Metastasen), Psoriasis, Autoimmunkrankheiten oder anderen
assoziiert sind. Die Verwendung von DAP-DNA-Molekülen in der
Gentherapie oder DAP-Produkten, wenn sie extrazellulär hergestellt
werden, gemäß dem offenbarten
Tod-fördernden
Aspekt, kann in Verbindung mit Zytokinen, z.B. IFN-γ, in der
Behandlung von Zytokin-induziertem programmiertem Zelltod erfolgen.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der vorliegenden Offenbarung, der hierin als „der Tod-verhindernde Aspekt" bezeichnet wird,
werden Mittel, die die Expression dieser DAP-DNA-Moleküle verhindern, oder Mittel,
die DAP-Produkte antagonisieren, inhibieren oder neutralisieren,
zum Schutz von Zellen vor programmiertem Zelltod verwendet. Beispiele
von möglichen
Anwendungen des Tod-verhindernden Aspekts der Erfindung sind in der
Verhinderung des Zelltods in verschiedenen degenerativen neurologischen
Krankheiten wie zum Beispiel Alzheimer oder Parkinson, die mit vorzeitigem
Tod von bestimmten Untergruppen von Neuronen assoziiert sind; in
der Verhinderung des Tods von T-Zellen bei AIDS-Patienten, deren
Tod dem programmierten Zelltod ähnelt;
in der Verhinderung von abstoßungsassoziiertem
Zelltod bei Transplantaten, von dem angenommen wird, dass er zumindest
zum Teil aus programmiertem Zelltod resultiert; in dem Schutz von
normalen Zellen vor cytotoxischen Wirkungen bestimmter Antikrebstherapien;
etc..
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung, der hierin zeitweise
als „der
prognostische Aspekt" bezeichnet
wird, werden DAP-DNA-Moleküle
verwendet, um Individuen zu untersuchen, die an einer Krankheit
leiden, um zu bestimmen, ob die Krankheit mit einer fehlerhaften
Aktivität
der DAP-Gene verbunden ist und welche therapeutischen Modalitäten wirksam
sein könnten.
Zum Beispiel können
DAP-positive Zellen empfänglicher
gegenüber
der Kontrolle durch chemotherapeutische Wirkstoffe sein, die über die
Induktion der Apoptose arbeiten, so dass die Wahl der Behandlungsmodalitäten auf
Basis des DAP-Zustands der Zellen getroffen werden können.
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Gemäß diesem
Aspekt wird die Untersuchung durch Vergleichen der Sequenz jedes
der DAP-DNA-Moleküle
mit jedem der entsprechenden DAP-Gene in dem Individuum oder durch
Verfolgen der RNA- und/oder Proteinexpression durchgeführt.
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Zum
Beispiel kann das Vorhandensein und/oder die Zusammensetzung der
DAP-DNA-Moleküle durch Southern-Blotanalyse
und/oder PCR beurteilt werden. Die mRNA kann durch Northern-Blots
und/oder durch reverse Transkription-PCR (RT-PCR) gefolgt von Sequenzanalysen
und/oder durch In-situ-Hybridisierungen von Gewebeschnitten analysiert
werden. Die Proteinexpression kann in Zellextrakten durch Westernanalyse oder
durch In-situ-Immunfärben von
Gewebeschnitten unter Verwendung von Antikörpern gegen DAP-Proteine beobachtet
werden. Die Abwesenheit eines DAP-Gens, eine partielle Deletion
oder jeder andere Unterschied in der Sequenz, der eine Mutation
in einer wesentlichen Region anzeigt oder der Mangel an DAP-RNA und/oder
-Protein, der in einem Verlust an Funktion resultiert, kann zu einer
Prädisposition
für Krebs
und/oder Metastasenbildung führen.
Vorzugsweise wird eine Batterie von verschiedenen DAP-Genen wie
auch verschiedene Antikörper
verwendet.
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Die
DAP-Gene scheinen eine wichtige Rolle beim programmierten Zelltod
zu spielen und die Inhibition ihrer Expression oder Neutralisierung
ihrer Expressionsprodukte schützt
die Zelle vor Zytokin-geförderten
Zelltod. Beispiele solcher Gene sind jene, deren Sequenzen in den 6, 8, 12, 15 und 16 dargestellt
sind, oder jene, deren Teilsequenzen in 13 dargestellt
sind. Das Gen für
die bekannte Protease Cathepsin D, deren Sequenz in 14 dargestellt ist, ist hierin zum ersten Mal
als ein DAP-Gen wirkend gezeigt.
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DAP-DNA-Moleküle, die
in dem Tod-fördernden
Aspekt der Erfindung verwendbar sind, können die Nukleinsäuresequenzen
der DAP-Gene oder anderer Sequenzen, die ein Produkt mit einer zu
der des DAP-Produkts ähnlichen
biologischen Aktivität
kodieren, haben. Solche DAP-Moleküle schließen DAP-Moleküle mit einer
Sequenz ein, die anders als die des DAP-Gens ist, aber die aufgrund
der Degeneration des genetischen Kodes das gleiche Protein oder
Polypeptid wie das von dem DAP-Gen kodierte kodiert.
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Es
ist gut bekannt, dass es manchmal möglich ist, ein Protein durch
Ersetzen oder Deletieren bestimmter Aminosäuren, die nicht essentiell
für eine
bestimmte biologische Funktion sind, oder durch Addition von Aminosäuren in
Regionen, die für
die biologische Funktion des Proteins nicht essentiell sind, zu
modifizieren, ohne dass solch eine Modifikation die biologische
Aktivität
des Proteins im Wesentlichen beeinflusst. Daher kann ein DAP-DNA-Molekül, das in
dem Tod-fördernden
Aspekt der Erfindung verwendbar ist, auch eine modifizierte Sequenz
besitzen, die ein modifiziertes Protein kodiert. Die modifizierte
Sequenz hat eine Sequenz, die von dem DAP-Gen oder von der obigen
degenerierte Sequenz abgeleitet ist, in welcher eine oder mehrere
Nukleinsäure-Tripletts (in dem
offenen Leserahmen der Sequenz) addiert, deletiert oder substituiert wurden,
wobei das kodierte Proteinprodukt hierdurch die wesentlichen biologischen
Eigenschaften des DAP-Produkts beibehält. Darüber hinaus ist bekannt, dass
manchmal Fragmente von Proteinen die wesentlichen biologischen Eigenschaften
des Vorgängers,
dem unfragmentierten Protein, beibehalten und folglich kann ein
DAP-DNA-Molekül,
das in dem Tod-fördernden
Aspekt der Erfindung verwendbar ist, auch eine Sequenz solcher Fragmente
kodieren.
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Zum
Beispiel lässt
die abgeleitete Aminosäurestruktur
von DAP-2 (DAP-Kinase) vermuten, dass dieses Enzym eine Kinase vom
Serin/Threonintyp ist. Von ihrer Kinasedomäne wurde gefunden, dass sie
aus 11 Unterdomänen,
die typisch für
Serin/Threoninkinasen sind, zusammengesetzt ist und auf diese Domäne folgt eine
Region, die signifikante Homologie mit den Calmodulin-regulatorischen
Domänen
anderer Kinasen teilt. Benachbart zu der letztgenannten wurden acht
Ankyrin-Repeats, gefolgt von zwei P-Loop-Motiven gefunden. Weiterhin wurde
ein typisches Toddomänemodul
am 3' Ende des Proteins
identifiziert, gefolgt von einem Aminosäureabschnitt, der reich an
Serinen und Threoninen ist (Feinstein, et al., 1995, Trends Biochem.
Sci. 20: 342–44).
Der Fachmann wird wissen, wie aktive modifizierte Proteinmoleküle und Fragmente
auf Basis einer solchen Information und der Beschreibung weiter
unten herzustellen sind.
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Ein
DNA-Molekül,
das in dem Tod-verhinderten Aspekt verwendbar ist und in der Anmeldung
offenbart ist, kann eine Sequenz haben, die eine Antisensesequenz
gegen die des DAP-Gens oder eine Antisensesequenz gegen einen Teil
des DAP-Gens ist, die ausreichend viel blockiert, um die Expression
des DAP-Gens zu inhibieren. Der Teil des Gens kann entweder der
kodierende oder der nicht-kodierende Teil des DAP-Gens sein. Die
mRNA-Transkripte der Antisensesequenz hybridisieren mit den mRNA-Transkripten
des DAP-Gens und stören
die endgültige
Proteinexpression.
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Nicht-begrenzende
Beispiele von cDNA-Klonen, die spezifische Antisensesequenzen enthalten,
sind unten in Tabelle 1 angegeben. Bevorzugte Antisensesequenzen
sind jene Sequenzen, die bei Position 1000 beginnen und bei Position
1320 des DAP-1-Gens in 6 enden, von 3781–4148 des
DAP-2-Gens in 8, von 108–360 des DAP-3-Gens in 12 und
von 1203–1573
des Cathepsin D-Gens in 14.
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Ein
weiteres DNA-Molekül,
das in dem Tod-verhindernden Aspekt verwendbar ist und das hierin
offenbart ist, ist ein DNA-Molekül,
das für
ein modifiziertes DAP-Produkt kodiert, das in der Lage ist, die
Aktivitäten des
unmodifizierten DAP-Produkts in einer dominant negativen Weise zu
inhibieren, wie zum Beispiel eine katalytisch inaktive Kinase (DAP-Kinase) oder jedes
andere modifizierte Protein, dessen Anwesenheit in der Zelle die
normale Aktivität
des nativen Proteins stört,
zum Beispiel durch Produzieren von fehlerhaften Heterodimeren, die
modifizierte und unmodifizierte Proteine umfassen und die inaktiv
sind, und ähnliche.
Zum Beispiel wurde von einer katalytisch inaktiven DAP-Kinasemutante, die
eine Lysin zu Alaninsubstitution in der Kinasedomäne (K42A)
trägt,
gefunden, dass sie nicht cytotoxisch ist und Zellen vor IFN-γ-induziertem
Zelltod schützt.
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DNA-Moleküle, die
in dem Screeningaspekt der Erfindung verwendbar sind, umfassen die
Sequenz eines DAP-Gens oder eine Sequenz oder ein Fragment hiervon
oder spezifische Antikörper.
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In
einem ersten Aspekt beschreibt die vorliegende Erfindung die Verwendung
einer therapeutisch wirksamen Menge eines Expressionsvektors umfassend
eine DNA-Sequenz, die in der Lage ist, den programmierten Zelltod
herbeizuführen,
bei der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Verwendung bei
der Behandlung einer Krankheit oder einer Störung, die mit metastasierendem
pathologischem Zelltod verbunden ist, wobei die DNA-Sequenz ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus:
- (a) einer DNA-Sequenz,
die in Zellen exprimiert wird und deren Expressionsprodukt in den
programmierten Zelltod einbezogen ist;
- (b) einer DNA-Sequenz, die anders ist als die in (a) definierte
DNA und die das gleiche Expressionsprodukt kodiert, das von der
in (a) definierten DNA-Sequenz kodiert wird;
- (c) eine modifizierte DNA-Sequenz von (a) oder (b), in der ein
oder mehrere Nukleinsäure-Tripletts
addiert, deletiert oder substituiert wurden, wobei das Protein oder
Polypeptid, das von der modifizierten DNA-Sequenz kodiert wird,
den programmierten Zelltod in ähnlicher
Weise vermittelt, wie das Protein oder Polypeptid, das von dem in
(a) oder (b) definierten Gen kodiert wird; und
- (d) Fragmente jeder der DNA-Sequenzen von (a), (b) oder (c),
die ein Protein oder ein Polypeptid mit dieser biologischen Aktivität kodieren.
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Der
Ausdruck „biologische
Aktivität", wie er in dieser
Beschreibung in Hinblick auf modifizierte DNA- oder Polypeptid-Moleküle verwendet
wird, bezieht sich auf die Aktivität von unmodifizierten Molekülen in Hinblick
auf Tod-fördernde,
Tod-verhinderte und Screeningaspekte der Erfindung, wie sie oben
definiert sind.
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Insbesondere
offenbart die vorliegende Erfindung eine wie oben beschriebene Verwendung,
wobei diese DNA-Sequenz eine Nukleinsäuresequenz ist, die in Zellen
exprimiert wird und deren Expressionsprodukt in dem programmierten
Zelltod einbezogen ist, wobei sie eine der folgenden ist:
- (i) eine DNA-Sequenz umfassend eine kodierende
Sequenz, die bei dem Nukleinsäure-Triplett an Position 160–162 beginnt
und an dem Triplett 466–468
der in 6 (SEQ ID NR. 1) dargestellten Sequenz endet;
- (ii) eine DNA-Sequenz umfassend eine kodierende Sequenz, die
bei dem Nukleinsäure-Triplett an Position 287–289 beginnt
und an dem Triplett bei Position 816–818 der in 6 (SEQ
ID NR. 2) dargestellten Sequenz endet;
- (iii) eine DNA-Sequenz umfassend eine kodierende Sequenz, die
bei dem Nukleinsäure-Triplett an Position 337–339 beginnt
und an dem Triplett bei Position 4603–4605 der in 8 (SEQ
ID NR. 3) dargestellten Sequenz endet;
- (iv) eine DNA-Sequenz umfassend eine kodierende Sequenz, die
bei dem Nukleinsäure-Triplett an Position 74–76 beginnt
und an der Position 1268–1270
der in 12 (SEQ ID NR. 4) dargestellten
Sequenz endet;
- (v) eine DNA-Sequenz umfassend eine Sequenz, die in 13 (SEQ
ID NR. 5) dargestellt ist;
- (vi) eine Sequenz von Cathepsin, die in 14 (SEQ
ID NR. 7) dargestellt ist; oder
- (vii) eine DNA-Sequenz umfassend eine kodierende Sequenz, die
bei dem Nukleinsäure-Triplett an Position
201–203
beginnt und an dem Triplett 3018–3020 der in 15 (SEQ ID NR. 8) dargestellten Sequenz endet.
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Eine
besondere Untersequenz von SEQ ID NR. 8 ist eine Nukleinsäuresequenz,
die bei Position 1767 beginnt und bei Position 2529 der in 15 dargestellten Sequenz endet.
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Die
Erfindung betrifft im Rahmen der Offenbarung die Verwendung einer
therapeutisch wirksamen Menge eines Expressionsvektors umfassend
die DNA-Sequenz von SEQ ID NR. 3, die fähig ist, den programmierten
Zelltod herbeizuführen,
bei der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Verwendung
bei der Behandlung metastasierender Tumorzellen.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung eines solchen Expressionsvektors,
wobei die DNA-Sequenz ein DNA-Molekül ist, das das gleiche Protein
oder Polypeptid kodiert, das von der Nukleinsäuresequenz von SEQ ID NR. 3
kodiert wird.
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Alternativ
ist gemäß der vorliegenden
Erfindung die DNA-Sequenz ein Fragment einer Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NR. 3, das ein Protein oder Polypeptid kodiert, das die
Aktivität
des Herbeiführens
des programmierten Zelltods beibehält, die in dem Protein oder
Polypeptid vorhanden ist, das von der Nukleinsäuresequenz von SEQ ID NR. 3
kodiert wird.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird diese pharmazeutische Zusammensetzung zur Verabreichung
mit einem Zytokin kombiniert.
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Die
Anmeldung beschreibt auch ein DNA-Molekül, das das gleiche Protein
oder Polypeptid kodiert, das durch jede beliebige der oben definierten
Nukleinsäuresequenzen
kodiert wird, eine Nukleinsäuresequenz,
in der ein oder mehrere Nukleinsäure-Tripletts
addiert, deletiert oder ersetzt wurden, das Protein oder Polypeptid,
das von der Sequenz kodiert wird und das im Wesentlichen die gleiche
biologische Aktivität
aufweist wie das, das durch jede beliebige der oben definierten
DNA-Moleküle
kodiert wird, und ein Fragment einer wie oben definierten Nukleinsäuresequenz,
die ein Protein oder Polypeptid kodiert, das die biologische Aktivität beibehält, die
in dem Protein oder Polypeptid, das von dieser wie oben definierten
Nukleinsäuresequenz kodiert
wird, vorhanden ist.
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Die
vorliegende Anmeldung offenbart Zusammensetzungen, die gemäß der obigen
Verwendungen zusammen mit einem pharmazeutisch geeigneten Träger hergestellt
werden, und Verfahren zur Behandlung unter Verwendung der pharmazeutischen
Zusammensetzungen.
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Sie
offenbart weiterhin ein Verfahren zur Auswahl einer chemotherapeutischen
Behandlung für
einen Krebspatienten umfassend: Bestimmen, ob die Tumorzellen des Patienten
ein aktives DAP-Gen enthalten; und Auswählen eines chemotherapeutischen
Wirkstoffs, dessen Art der Wirkung eine Apoptose herbeiführt. Die DAP-Genexpression
in Tumorzellen kann die Sensitivität der Zellen gegenüber verschiedenen
chemotherapeutischen Wirkstoffen, wie zum Beispiel Topoisomeraseinhibitoren
(z.B. Adriamycin), mitotischen Inhibitoren (z.B. Vincristin), Glukocorticoiden
(z.B. Dexamethason), Folsäureantagonisten
(z.B. Methotrexat) und Breitbandproteinkinase(PKC, PKA, etc.)-Inhibitoren
(z.B. Staurosporin) erhöhen.
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Gemäß dem Prognoseaspekt,
der in der Anmeldung offenbart wird, wird ein Verfahren zum Nachweis der
Abwesenheit eines DAP-Gens, einer partiellen Deletion oder einer
Mutation (d.h. Punktmutation, Deletion oder jeder anderen Mutation)
in den DAP-Genen eines Individuums oder der Abwesenheit einer/s
DAP-bezogenen RNA oder Proteins umfassend das Sondieren genomischer
DNA, cDNA oder RNA eines Individuums mit einer DNA-Sonde oder einer
Vielzahl von DNA-Sonden mit einer vollständigen oder einer Teilsequenz
der DAP-Gene oder Sondieren von Proteinextrakten mit spezifischen
Antikörpern
bereitgestellt.
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Die
Erfindung betrifft daher ein In-vitro-Verfahren zur Bestimmung der
Prognose einer von metastasierenden Tumorzellen verursachten Krankheit,
umfassend:
- (a) Zugeben einer Nukleinsäure-Sonde
zu einer aus einem an der besagten Krankheit leidenden Individuum
erhaltenen Probe, wobei die Probe ein Gewebeschnitt oder entweder
aus Zellen erhaltene genomische DNA oder mRNA oder aus der mRNA
hergestellte cDNA ist, wobei die Sonde eine Sequenz ist ausgewählt aus:
- (i) der mit der SEQ ID NR. 3 bezeichneten DNA-Sequenz;
- (ii) der mit Bezug auf (i) modifizierten DNA-Sequenz, wobei
die Modifikation aus der Addition, Deletion oder dem Ersetzen eines
oder mehrerer Nukleinsäure-Tripletts
besteht, wobei die modifizierte DNA-Sequenz die Fähigkeit
bewahrt, unter stringenten Bedingungen mit der Sequenz von (i) zu
hybridisieren;
- (iii) der Sequenz, die ein Antisense zu der gesamten oder einem
Teil der DNA-Sequenz
von (i) oder (ii) ist und fähig
ist, die Expression der mit der SEQ ID NR. 3 bezeichneten DNA-Sequenz
zu inhibieren; und
- (iv) der RNA-Sequenz, die komplementär zu der DNA-Sequenz von (i),
(ii) oder (iii) ist;
- (b) Bereitstellen stringenter Bedingungen für die Hybridisierung zwischen
der Sonde und der Probe; und
- (c) Bestimmen auf der Basis der Hybridisierung unter stringenten
Bedingungen, ob ein an dem programmierten Zelltod beteiligtes Gen
mit der durch metastasierende Tumorzellen verursachten Krankheit
assoziiert ist, wobei eine Abwesenheit der Hybridisierung ein Fehlen
des Gens anzeigt und eine nicht normale Hybridisierung eine mögliche Inaktivierung
des Gens anzeigt.
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Eine
weitere Ausführungsform
dieses obigen Aspekts umfasst die folgenden Schritte:
- (a) Zugeben eines spezifischen Antikörpers, der fähig ist,
ein von der mit der SEQ ID NR. 3 bezeichneten DNA-Sequenz kodiertes
Protein zu binden, zu einer aus einem an der Krankheit leidenden
Individuum erhaltenen Probe, wobei die Probe ein Zellextrakt oder
ein Gewebeschnitt ist;
- (b) Bereitstellen von Bedingungen für eine Bindung des Proteins
in der Probe durch den Antikörper;
und
- (c) Bestimmen auf der Basis der Bindung des Proteins, ob ein
an dem programmierten Zelltod beteiligtes Protein mit den metastasierenden
Tumorzellen assoziiert ist, wobei ein Fehlen der Bindung eine Abwesenheit
des Proteins anzeigt und eine nicht normale Bindung eine mögliche Modifikation
des Proteins anzeigt.
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Andere
Beispiele des Prognoseaspekts der Erfindung sind dem Fachmann gut
bekannt und schließen, ohne
darauf begrenzt zu sein, Northern-Blots, RNase-Schutztests und verschiedene
PCR-Verfahrensweisen ein.
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Die
Anmeldung beschreibt auch, dass die Mutation in dem DAP-Gen, die
eine mögliche
Prädisposition für Metastasen
anzeigt, auch mittels geeigneter Antikörper nachgewiesen werden kann,
die in der Lage sind, zwischen einem mutierten und einem nicht funktionierenden
und einem normal funktionierenden DAP-Genprodukt zu unterscheiden.
Zusätzlich
können
Mutationen, die die Proteintranslation oder den Verlust an RNA aufgrund
von Promotorinaktivierung unterbinden, mit Hilfe von Antikörpern nachgewiesen
werden, die mit Proteinzellextrakten zur Reaktion gebracht werden.
Ein Beispiel ist unten in Hinblick auf den Verlust von DAP-Kinase-RNA
und -Protein in B-Zelllymphom-
und Blasenkarzinomzelllinien beschrieben.
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Ein
zweiter Aspekt der Offenbarung der Anmeldung betrifft Verfahren
zur Behandlung und pharmazeutische Zusammensetzungen betreffend
nicht Zytokin-induzierten programmierten Zelltod.
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Folglich
offenbart die Anmeldung die Verwendung einer therapeutischen wirksamen
Menge eines Expressionsvektors umfassend eine DNA-Sequenz, die in
fähig ist,
den nicht Zytokin-induzierten programmierten Zelltod zu fördern, bei
der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die bei
der Behandlung einer Krankheit oder Störung, die mit unkontrolliertem
pathologischem Zellwachstum verbunden ist, verwendbar ist, wobei
die DNA-Sequenz ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus:
- (a) einer
DNA-Sequenz, die in Zellen exprimiert wird und deren Expressionsprodukt
in den programmierten Zelltod einbezogen ist;
- (b) einer DNA-Sequenz, die anders ist als die unter (a) definierte
DNA und die das gleiche Expressionsprodukt kodiert, das von der
in (a) definierten DNA-Sequenz kodiert wird;
- (c) eine modifizierte DNA-Sequenz von (a) oder (b), in der ein
oder mehrere Nukleinsäure-Tripletts
addiert, deletiert oder ersetzt wurden, wobei das Protein oder Polypeptid,
das von der modifizierten DNA-Sequenz kodiert wird, den programmierten
Zelltod in ähnlicher
Weise vermittelt, wie das Protein oder Polypeptid, das von dem in
(a) oder (b) definierten Gen kodiert wird; und
- (d) Fragmente jeder der DNA-Sequenzen von (a), (b) oder (c),
die ein Protein oder ein Polypeptid mit dieser biologischen Aktivität kodieren.
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Gemäß einer
spezifischen Ausführungsform
beschreibt die vorliegende Anmeldung eine wie oben beschriebene
Verwendung, wobei die DNA-Sequenz eine Nukleinsäuresequenz ist, die in Zellen
exprimiert wird, deren Expressionsprodukt in den programmierten
Zelltod einbezogen ist und die eine der folgenden ist:
- (i) eine DNA-Sequenz umfassend eine kodierende Sequenz, die
bei dem Nukleinsäure-Triplett an Position 160–162 beginnt
und an dem Triplett 466–468
der in 6 (SEQ ID NR. 1) dargestellten Sequenz endet;
- (ii) eine DNA-Sequenz umfassend eine kodierende Sequenz, die
bei dem Nukleinsäure-Triplett an Position 287–289 beginnt
und an dem Triplett bei Position 816–818 der in 6 (SEQ
ID NR. 2) dargestellten Sequenz endet;
- (iii) eine DNA-Sequenz umfassend eine kodierende Sequenz, die
bei dem Nukleinsäure-Triplett an Position 337–339 beginnt
und an dem Triplett bei Position 4603–4605 der in 8 (SEQ
ID NR. 3) dargestellten Sequenz endet;
- (iv) eine DNA-Sequenz umfassend eine kodierende Sequenz, die
bei dem Nukleinsäure-Triplett an Position 74–76 beginnt
und an der Position 1268–1270
der in 12 (SEQ ID NR. 4) dargestellten
Sequenz endet;
- (v) eine DNA-Sequenz umfassend eine Sequenz, die in 13 (SEQ
ID NR. 5) dargestellt ist;
- (vi) eine Sequenz von Cathepsin, die in 14 (SEQ
ID NR. 7) dargestellt ist; oder
- (vii) eine DNA-Sequenz umfassend eine kodierende Sequenz, die
bei dem Nukleinsäure-Triplett an Position
201-203 beginnt und an dem Triplett 3018–3020 der in 15 (SEQ ID NR. 8) dargestellten Sequenz endet.
-
Gemäß der Anmeldung
wird die Verwendung einer therapeutisch wirksamen Menge eines Expressionsvektors
offenbart, der eine DNA-Sequenz umfasst, die fähig ist, den nicht Zytokin-induzierten
programmierten Zelltod zu inhibieren, bei der Herstellung einer
pharmazeutischen Zusammensetzung, die bei der Behandlung einer Krankheit
oder Störung,
die mit nicht Zytokin-induziertem programmiertem Zelltod assoziiert
ist, verwendbar ist, wobei die DNA-Sequenz ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus:
- (a) eine Sequenz,
die ein Antisense zu dem gesamten oder einem Teil des in der Zelle
exprimierten DNA-Moleküls
ist, dessen Expressionsprodukt in den nicht Zytokin-induzierten programmierten
Zelltod einbezogen ist, wobei das Antisense fähig ist, die Expression dieses
DNA-Moleküls
zu inhibieren; und
- (b) eine modifizierte DNA-Sequenz eines wie in (i) definierten
DNA-Moleküls,
in welchem eine oder mehrere Nukleinsäure-Tripletts addiert, deletiert
oder ersetzt wurden, wobei das Protein oder Polypeptid, das von der
modifizierten Sequenz kodiert wird, eine dominant negative Wirkung
aufweist, was durch die Fähigkeit dieses
Protein oder Polypeptids manifestiert wird, diesen programmierten
Zelltod zu inhibieren; und
- (c) einen Inhibitor oder Antagonisten eines beliebigen Proteins
oder Polypeptids, das von den oben definierten DNA-Sequenzen kodiert
wird.
-
Der
oben beschriebene Prognoseaspekt in Hinblick auf den ersten Aspekt
der Offenbarung ist auch relevant für den zweiten Aspekt der Offenbarung.
-
Andere
Aspekte der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung offenbar
werden.
-
BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Die
vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden ausführlichen
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen im Zusammenhang
mit den folgenden Zeichnungen besser verstanden werden, in welchen:
-
1A–D zeigen
RNA- und Proteinexpression des DAP-1-Gens, wobei:
-
1(A) zeigt eine Northern-Blotanalyse von
Sense- und Antisense-mRNA, die aus mit den Konstrukten 230, 255,
260, 259 transfizierten HeLa-Zellen oder Kontrollzellen (ursprüngliche
Zellen; parental cells) erhalten wurden und mittels markierter cDNA-Fragmente aus Konstrukt
230 sondiert wurden. Die gesamte RNA wurde aus HeLa-Zellen entweder
vor (ursprünglich)
oder nach Transfektion nach pTKO1-Konstrukten #230 oder #255 (Gruppe
1), #260 (Gruppe 5) und #259 (Gruppe 3), die mit 230-t1, 250-t1,
260-t1 bzw. 259-t1 bezeichnet wurden, präpariert. 20 g RNA wurden auf
Northern-Blots bearbeitet und DNA-Fragment #230 wurde als Sonde
verwendet. Die Pfeile zeigen auf die Position der Sense- und Antisense-RNAs.
-
1(B) zeigt eine Northern-Blotanalyse von
Sense- und Antisense-mRNA, die aus mit Kontrollkonstrukt (DHFR-t2),
mit 230 Konstrukt-transfizierten HeLa-Zellen oder Kontrollzellen
(ursprüngliche
Zellen), die mit (+) oder ohne (–) 750 U/ml IFN-γ für 24 Stunden
behandelt wurden, erhalten war. Die RNA wurde aus den angegebenen
HeLa-Zellen extrahiert,
die für
4 Tage in Abwesenheit (–)
oder Gegenwart (+) von IFN-γ (750 U/ml)
wachsen gelassen wurden. Der Northern-Blot, der 20 μg RNA-Proben
enthielt, wurde mit dem cDNA-Insert von λ1-Phagen hybridisiert. Die Ethidiumbromid-Färbung der
mRNA-Proben ist gezeigt.
-
1(C) zeigt ein SDS-Polyacrylamidelektrophoresegel
des exprimierten Proteinprodukts der DAP-1-cDNA, die in vitro in
einer Reticulozyten-Lysatpräparation
translatiert wurde. Die In-vitro-Translation von RNA (0,5 g), die
aus der 1 cDNA (Spur 2) und aus den Subklonen p6, p4, p5 und p8
transkribiert wurde, ist jeweils in den Spuren 3–6 gezeigt. Spur 1 entspricht
dem Hintergrund, der ohne RNA-Verabreichung an das Reticulozytenlysat
erhalten wurde. Die markierten Proteine wurden auf 12% SDS-Polyacrylamidgelen
fraktioniert. Die Position der radioaktiven Molekulargewichtsmarker
(Amersham) ist markiert. Zwei translatierte Proteine, das Hauptprotein
15 kDa und das Nebenprotein 22 kDa, sind durch Pfeile angezeigt.
-
1(D) zeigt eine Immunoblotanalyse von
rekombinantem und zellulärem
15 kDa DAP-1-Protein. Bakteriell
hergestelltes DAP-1-Protein (300 ng) und die angegebenen HeLa-Zellextrakte (350 μg) wurden
auf SDS-Polyacrylamidgelen (12%) fraktioniert, auf Nitrocellulose
geblottet und mit affinitätsgereinigten
Antikörpern,
die gegen 15 kDa DAP-1
gebildet waren, gereinigt. Die Zellen wurden mit IFN-γ (750 U/ml)
für 4 Tage vor
ihrer Extraktion behandelt. Die beiden Pfeile zeigen die Position
des zellulären
DAP-1-Proteins. Die Antikörper
erkennen auch zwei nicht-relevante Banden von 60 und 45 kDa, die
durch die Antisense-RNA-Expression nicht verändert werden. Die Quantifizierung
der Reduzierung des DAP-1-Proteins wurde durch densitometrische
Analyse vorgenommen. Die Kalibrierung des Proteingehalts in jedem
Auftrag wurde durch Bezugnahme auf die Signale der nicht-relevanten
Bande vorgenommen. Die vorgefärbten
Proteinmarker (Sigma) sind markiert.
-
2A–D zeigen
RNA- und Proteinexpression des DAP-2-Gens, wobei:
-
2(A) zeigt eine Northern-Blotanalyse von
Sense- und Antisense-mRNA, die aus zwei Klonen von mit Kontrollkonstrukten
(DHFR-t1 und DHFR-t2) transfizierten HeLa-Zellen und zwei Klonen
von mit dem 256 Konstrukt (t1 und t2) transfizierten Zellen erhalten
wurden. Die gesamte RNA wurde aus den 256-t1- und 256-t2-HeLa-Zelltransfektanten
entweder vor (0 Stunden) oder 3 und 24 Stunden nach der Behandlung
mit IFN-γ (750
U/ml) hergestellt und 20 g der Proben wurden auf Northern-Blots
bearbeitet. Das Fragment #256 wurde als Sonde verwendet. Die Position
der Sense- und Antisense-mRNA ist angegeben. Die GAPDH-mRNA-Spiegeln
wurden zur Kalibrierung der RNA-Mengen in jedem Blot verwendet.
-
In 2(B) besteht der Blot aus der gesamten
RNA (20 μg)
aus K562-Zellen, ursprünglichen
HeLa-Zellen, den zwei DHFR-transfizierten HeLa-Zellpopulationen
und zwei HeLa-Zellpopulationen, die mit pTKO1-256 transfiziert waren.
Der Blot wurde mit dem cDNA-Insert von λ29 hybridisiert. Die Ethidiumbromidfärbung der
RNA-Proben ist gezeigt.
-
2(C) zeigt einen In-vitro-Phosphorylierungstest.
Die Zelllysate wurden aus COS-7-Zellen
entweder vor (Spur 1) oder nach Transfektion mit dem PECE-FLAG-Expressionsvektor
hergestellt, der die kodierende Region der λ29 cDNA (Spur 2) trägt. Proben
von 400 μg
wurden mit monoklonen anti-FLAGTM-(M2)-Antikörper (IBI)
immunpräzipitiert
und Phosphorylierungstests unterzogen.
-
2(D) zeigt die Immunoblotanalyse von rekombinantem
und zellulärem
DAP-2-Protein. Die COS-7-Zellen
wurden transient mit dem PECE-FLAG-DAP-2-Expressionsvektor transfiziert. Proben
von Zelllysaten, 100 μg
aus COS-7-Zellen und 400 μg
aus HeLa-Zellen, wurden auf SDS-Polyacrylamidgelen (7,5%) fraktioniert,
immungeblottet und mit affinitätsgereinigten
polyklonalen Antikörpern,
die gegen das N- terminale DAP-2-Peptid
hergestellt waren, zur Reaktion gebracht. In dem unteren Teil des
Bildes wurde der Blot mit monoklonalen Antikörpern gegen Vinculin (Sigma
Immunochemicals) zur Reaktion gebracht. Spuren: 1, nicht-transfizierte
COS-1-Zellen; 2, transfizierte COS-1-Zellen; 3, DHFR-t1-Zellen;
4, 256-t1-Zellen; 5, 256-t2-Zellen. In Spur 2 wurde das gleiche
160 kDa Protein auch mit monoklonalen anti-FLAGTM-(M2)-Antikörpern (IBI)
nachgewiesen (nicht gezeigt).
-
3A–C
zeigen morphologische Merkmale der cytostatischen und cytotoxischen
Antworten auf IFN-γ in
HeLa-Zellen. Alle Kulturen wurden mit einer anfänglichen Dichte von 10.000
Zellen pro cm2 ausgesät.
-
3(A) zeigt eine lichtmikroskopische Aufnahme
von HeLa-Zellen, die mit pTKO-1-DHFR-Konstrukt (DHFR-t1-Zellen)
transfiziert wurden, an den Tagen 3 und 8 der Kultivierung in Abwesenheit
(a, c) oder Gegenwart (b, d) von IFN-γ (750 U/ml). (Vergrößerung × 400).
Bemerken Sie die Abwesenheit von Licht-brechenden mitotischen Zellen
während
der cytostatischen Phase der Antwort auf IFN-γ (in b) und das Vorhandensein von
runden Zellen, die während
der Abtötungsphase
vom Substrat abgelöst
waren (in d).
-
3(B) zeigt die Färbung von DNA mit DAPI; a.
nicht-behandelte DHFR-t1-Zellen, die durch Trypsinisierung entfernt
und auf Glasobjektträgern
aufgebracht waren. b. Abgelöste
DHFR-t1-Zellen, die 7 Tage nach IFN-γ-Behandlung gesammelt wurden.
Nuklei mit kondensiertem oder fragmentiertem Chromatin sind durch Pfeile
angezeigt. (Vergrößerung × 1000).
-
3(C) zeigt raster- und transmissionselektronenmikroskopische
Aufnahme von Zellen, die mit dem Kontrollkonstrukt DHFR-t1 und dem
230-t1-Konstrukt transfiziert waren. DHFR-t1-HeLa-Zellpopulationen (a–d) und
die mit 230-t1-Antisense transfizierten Zellen (e und f) wurden
entweder in Abwesenheit (a, c, e) oder in Gegenwart (b, d, f) von
IFN-γ (750
U/ml) kultiviert. (a, b, e, f), rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen wurden
nach 7 Tagen unter Verwendung von GSM 6400 SEM (Jeol.) gemacht.
Balken = 10 mm (× 2200
Vergrößerung für alle vier
Proben). (c und d), transmissionselektronenmikroskopische Aufnahmen
wurden nach 7 Tagen unter Verwendung von TEM (Philips 410) bei einer
Vergrößerung von × 2800 genommen.
Die kondensierten Nuklei und die Oberflächenblasen sind durch Pfeile
angezeigt.
-
4A–C zeigen,
dass die Antisense-RNA-Expression aus Plasmiden der Gruppe 1 und
2 die Empfänglichkeit
der HeLa-Zellen für
Abtötungseffekte
von IFN-γ reduziert,
aber keine Wirkung auf das frühere IFN-γ-Signalling
hat.
-
4(A–B)
zeigen die Zahl der lebenden Zellen, die durch Lichtabsorption bei
540 nm bestimmt wurde, als Funktion der Zeit; die Zellen wurden
entweder mit dem Kontrollkonstrukt DHFR-t1 (
– 1(A) und
1(B)); dem 255- oder 230-Konstrukt (
– oder mit
den zwei Klonen t1 und t2 des 256-Konstrukts (
– 1(B))
transfiziert. Die Ergebnisse sind sowohl für das Zellwachstum mit (+)
und ohne (–)
Verabreichung von 750 U/ml IFN-γ gezeigt.
Jeder Punkt ist der Mittelwert einer Vierfachbestimmung mit einem
SD, der im Bereich zwischen 2–5% liegt.
-
4(C) zeigt eine Northern-Blotanalyse von
2-5-A-Synthasegeninduktion. Die angegebenen HeLa-Zelltransfektanten
wurden für
24 Stunden in Gegenwart (+) oder Abwesenheit (–) von IFN-γ (750 U/ml) inkubiert. 20 mg
der gesamten RNA wurden analysiert. Die cDNA der 2–5-A-Synthase
wurde als Sonde verwendet.
-
5 zeigt
die Restriktionskarte des λ1-cDNA-Klons,
der die DAP-1-cDNA trägt.
-
6 zeigt
die DNA-Sequenz und die vorhergesagte Aminosäuresequenz von DAP-1.
-
7 zeigt
die Restriktionskarte des λ29-cDNA-Klons,
der die DAP-2-cDNA trägt.
-
8 zeigt
die DNA-Sequenz und die vorhergesagte Aminosäuresequenz von DAP-2.
-
9A–C zeigen
DAP-2-Sequenzhomologien zu anderen Serin/Threoninkinasen und ein
Alignment der Ankyrin-Repeats von DAP-2, wobei:
-
In 9(A) sind die Proteinkinasedomänesequenzen
von DAP-2 mit den entsprechenden Domänen der anderen Calmodulin-abhängigen Kinasen
abgeglichen. Die Kinasesubdomänestruktur
(nummeriert I–XI) und
die in die Calmodulinerkennung und -bindung einbezogene Region (bezeichnet
als Calmodulin-regulatorische Region) sind angegeben. Die obligatorischen
konservierten Aminosäuren
in der Kinasedomäne
sind mit Sternen markiert. Die Zahlen auf der rechten Seite markieren
die Positionen relativ zum N-Terminus
des primären
Translationsprodukts einer jeden Kinase. Ein ausgefüllter Hintergrund
zeigt identische Aminosäuren
in den verglichenen Kinasen an. Ein Hintergrund mit Punkten zeigt
Positionen, an denen die Aminosäuren
nicht identisch, aber ähnlich
waren. nm-mlck – nicht
Muskel Myosin leichte Kettenkinase (Huhn); sm-mlck – Myosin leichte
Kettenkinase aus glattem Muskel (Huhn); skm-mlck – Myosin
leichte Kettenkinase aus Skelettmuskel (Ratte); camdk-alph,-beta,-gamm – Calcium/Calmodulin-abhängige Proteinkinase
II -α-, β- bzw. γ-Untereinheiten;
mlck-dicdi – Myosin
leichte Kettenkinase aus Dictyostelium discoidium (Schleimpilz).
-
9(B) zeigt ein Alignment von Kinasesubdomänen II und
III von DAP-2 und die entsprechenden Domänen verschiedener Zellzyklus-abhängiger Kinasen.
dm2 – Drosophila
CDC2-Homolog; pssalre – humane Serin/Threoninkinase
PSSALRE; kpt2 – humane
Serin/Threoninproteinkinase PCTAIRE-2; kin28 – Hefe (S. cerevisiae) putative
Proteinkinase; mol5 – Xenopusproteinkinsae
verwandt mit cdc2, das ein negativer Regulator der meiotischen Reifung
ist; kkialre – humane
Serin/Threoninproteinkinase KKIALRE.
-
9(C) zeigt ein Alignment von DAP-2-Ankyrin-Repeats.
Ein ausgefüllter
Hintergrund zeigt identische Aminosäuren. Eine Konsensussequenz
der DAP-2-Ankyrin-Repeats ist unten gezeigt. Die Position der individuellen
Repeats in der cDNA ist in 9(B) dargestellt.
ar 1–8,
Ankyrin-Repeats.
-
10 zeigt
eine Northern-Blotanalyse von mRNA, die aus verschiedenen hämatopoetischen
Zellen erhalten wurde, die mit markierter DAP-1-cDNA sondiert wurden.
-
11 zeigt
eine Northern-Blotanalyse von mRNA, die aus Leber, Milz oder Hirn
normaler Embryonen (2) oder Embryonen mit Down-Syndrom (1) erhalten
wurde, die mit markierter cDNA oder DAP-1 oder DAP-2 sondiert wurde.
Um die Spiegel an gesamter mRNA zu beurteilen, wurde GAPDH verwendet
(unten).
-
12 zeigt
die DNA-Sequenz und die vorhergesagte Aminosäuresequenz von DAP-3.
-
13 zeigt
eine partielle DNA-Sequenz von DAP-4.
-
14 zeigt die DNA-Sequenz und die Aminosäuresequenz
von Cathepsin D.
-
15 zeigt die DNA-Sequenz und die Aminosäuresequenz
von DAP-5.
-
16 zeigt eine Immunoblotanalyse der DAP-Kinaseexpression.
Subkonfluente Kulturen von ursprünglichen
D122-Zellen und von verschiedenen G-418-resistenten Derivatsklonen,
die mit dem pcDNA-Kontrollvektor (-cont.) oder mit pcDNA-DAP-Kinase
(-DAPk) transfiziert waren, wurden lysiert und wie ausführlich zuvor
beschrieben verarbeitet (300 μg
Protein pro Probe) (Deiss, L. P., et. al., 1995, Genes Dev. 9: 15).
Die Immunoblots wurden mit monoklonalen anti-DAP-Kinase-Antikörpern (Sigma)
und mit anti-Vinculinantikörpern (Sigma)
zur Reaktion gebracht. Die endogenen Spiegel von DAP-Kinase in A9-F-Zellen
wurden als eine positive Referenz verwendet.
-
17 zeigt die In-vitro-Kinaseaktivität von ektopisch
exprimiertem DAP-Kinasegen. Die Proben von 1000 μg Gesamtzellextrakten wurden
durch anti-FLAG-Antikörper
immunpräzipitiert
und einem Kinasetest (oberer Teil) unter Verwendung von Myosin leichte
Kette (myosin light chain; MLC) Protein (5 μg; Sigma) als exogenes Substrat
unterzogen. Der untere Teil zeigt die DAP-Kinaseproteinspiegel nach
Inkubation derselben Blots mit anti-DAP-Kinaseantikörpern.
-
18A & B
sind In-vitro-Wachstumskurven der transfizierten D122-Klonen. Die
Zellen wurden in Platten mit 24 Vertiefungen mit einer anfänglichen
Dichte von 1 × 10
4 Zellen pro Vertiefung kultiviert; die Zellen wurden
entweder mit 10% (
18A) oder 1% (
18B) fötalem
Kälberserum
(FCS) (Gibco BRL) supplementiert. In 24 Stunden-Intervallen wurden
die Zellen durch die Kristallviolettmethode quantifiziert (Kueng,
W., et al., 1989, Anal Biochem. 182: 16) und die O. D. der lysierten
Zellen bei λ =
540 nm gemessen. Die Daten sind Mittelwerte von Zweifachbestimmungen
aus zwei Experimenten. Symbole: (O) D122; (♢) 1-cont.;
(☐) 4-cont.; (X) 6-DAPk (♦) 28-DAPk; (
)
42-DAPk; (•)
48-DAPk.
-
19 zeigt lokales Tumorwachstum in Fußballen
als eine Funktion der Anzahl der Tage nach Injektion. Die verschiedenen
D122-transfizierten Klone wurden in die Fußballen von C57BL/6-Mäusen (10–12 Wochen
alte Weibchen) injiziert. Der Durchmesser der Tumor-tragenden Füße wurden
alle 1–3
Tagen gemessen. Die Werte stellen den mittleren Ballendurchmesser
der Individuen einer Gruppe (8 pro Gruppe) dar. Die Symbole sind
wie in 18.
-
Der
SD war im Bereich zwischen 0% und 32% der Messungen. Ein ungepaarter
einseitiger Student's T-Test,
der für
eine Anzahl von Zeitpunkten durchgeführt wurde, zeigte, dass Unterschiede
zwischen den Größen des
wachsenden Tumors, die durch den am langsamsten wachsenden Kontrollklon
(1-cont.) gebildet wurden, und denen die durch die 28-DAPk- oder
42-DAPk-Klone gebildet wurden, mit P < 0,001 signifikant waren. Man kann
sehen, dass die Transfektion mit DAP-Kinase das Wachstum von lokalen
Tumoren verzögert.
-
20 zeigt das mittlere Lungenvolumen und die mittlere
Anzahl von Metastase-Läsionen
von Mäusen
mit intravenösen
Injektionen. Mäusen,
wie den obigen, wurden in die Schwanzvene Injektionen verabreicht,
und 30–32
Tage später
wurden sie getötet.
Die Lungen wurden entfernt, gewogen und in Bouin-Lösung fixiert.
Die Anzahl der Metastaseknoten wurde durch Zählen der oberflächlichen
Knoten unter einem Binokular bestimmt. Die Werte sind Mittelwerte ± SD von
5 Individuen einer Gruppe, die entweder das Lungengewicht (in Balken)
oder die Anzahl der Metastaseknoten pro Maus (in der Tabelle) darstellen.
Die durchgezogene Linie in dem Balkendiagramm zeigt das mittlere
Lungengewicht von Mäusen
ohne Injektion an.
-
Die
Unterschiede zwischen dem weniger aggressiven 1-cont.-Klon und jedem
einzelnen der DAP-Kinasetransfektanten war signifikant mit P < 0,001 für 48-, 28-
und 42-DAPk-Klone
und mit 0,025 < P < 0,05 für den niederexprimierenden
Klon 6-DAPk (der letztere Klon unterschied sich von dem 4-cont.-Klon
und den ursprünglichen
D122-Zellen mit P < 0,001).
Folglich unterdrückt
die Transfektion mit DAP-Kinase die experimentelle Metastasierung
stark.
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21 sind Fotografien von drei repräsentativen
Lungen einer jeden Gruppe von Mäusen
wie in 20. Bemerken Sie die Unterschiede
der Lungengröße und Oberflächenknoten
im Vergleich zu den Lungen, die nach I.V.-Injektionen mit dem schwach
metastasierenden A9-F-Klon (verwendet als eine Referenz) erhalten
wurden. Skalierungsbalken, 1 cm.
-
22 zeigt die Immunoblotanalyse für DAP-Kinaseproteinspiegel
von Klon 28-DAPk wie in 16. Die
Expression wurde sowohl in dem ursprünglichen Klon, der für die I.
F. P.- und I. V.-Injektionen (Spuren 1 bzw. 3) verwendet wurde,
als auch in Tumorzellen, die aus der Lunge von Mäusen mit Injektionen rekultiviert wurden,
getestet. Die letzteren Zellkulturen wurden entweder von zahlreichen
spontanen Lungenknoten, die 35 Tage nach der Operation (Spur 2)
auftraten, oder aus sehr wenigen Knoten gewonnen, die in den experimentellen
Metastasetests auftraten (Spur 4).
-
Die
DAP-Kinasespiegel waren unter den Nachweisgrenzen in dem 4-cont.-transfizierten
Klon sowohl vor den Injektionen als auch nach der Gewinnung von
Tumorzellen aus den spontanen Lungenläsionen (Spuren 5 bzw. 6), was
bestätigte,
dass die Tumorzellen nicht mit umgebenden DAP-Kinase-positiven primären Lungenzellen
kontaminiert waren. Spur 7 zeigt die Expressionsspiegel von endogener
DAP-Kinase in dem schwach metastasierenden Klon A9-F.
-
23 zeigt eine Immunoblotanalyse von Klon 42-DAPk,
die vor und nach seiner Gewinnung in Kultur aus spontanen Lungenmetastasen,
die 34 Tage nach den Fußamputationen
(Spuren 1 bzw. 2) gebildet wurde, getestet wurde. Spur 3 zeigt die
Expressionsspiegel von endogener DAP-Kinase in dem schwach metastasierenden
Klon A9-F.
-
24 zeigt eine Immunoblotanalyse von Zellkulturen,
die aus spontanen Lungenmetastase-Läsionen freigesetzt wurden,
die nach den I. F. P.-Injektionen von Klon 28-DAPk gebildet wurden.
Die Kulturen wurden in vitro mit 10 μM 5-Aza-2'-desoxycytidin
für 24
Stunden behandelt. Die nicht-behandelten und Wirkstoff-behandelten
Kulturen wurden auf DAP-Kinaseproteinexpression entweder an Tag
3 (Spuren 1 bzw. 2) oder an Tag 14 nach der Behandlung (Spuren 3
bzw. 4) getestet.
-
25 zeigt eine In-situ-TUNEL-Färbung von Fußballenschnitten,
die an Tag 5 nach der lokalen Injektion von 2 × 105 4-cont.-Zellen
(linke Fotografie) oder 42-DAPk-Zellen (rechte Fotografie) hergestellt
wurden. Die Peroxidasefärbung
von fragmentierter DNA und die Gegenfärbung der Schnitte mit Methylgrünfarbstoff
wurden gemäß den Anleitungen
des Herstellers durchgeführt
(ApopTag® Plus
Peroxidase Kit; Oncor, Gaithersburg). Skalierungsbalken, 100 μm.
-
26 zeigt eine DAPI-Färbung von Nuklei vor und nach
Behandlung mit TNF-α.
Exponentiell wachsende Zellen entsprechend 18-cont.- und 42-DAPk-Transfektanten
wurden mit einer Kombination von marinem TNF-α (100 ng/ml; R&D systems, Minneapolis)
und Cycloheximid (5 μg/ml;
Sigma) (rechte Bilder markiert mit +) oder mit Cycloheximid alleine
(linke Bilder markiert mit –)
behandelt. Die DAPI-Färbung
wurde nach 6 Stunden durchgeführt.
Die Pfeile zeigen auf die apoptotischen Nuklei.
-
27 veranschaulicht Zeitkinetiken des Abtötens durch
TNF-α. Die
Bedingungen der Behandlung mit TNF-α und Cycloheximid und die Beurteilung
der apoptotischen Nuklei durch DAPI-Färbung waren wie in 26. Die 42-DAPk-Transfektanten (X) wurden in diesem
Test mit den ursprünglichen
D122-Zellen (O), mit 4-cont. (☐) und mit 18-cont. (♢)
verglichen. Die Werte sind Mittelwerte des Prozentsatz der intakten
Nuklei ± SD,
die durch Auswerten von 5 verschiedenen Feldern, 100 Nuklei insgesamt
in jedem Feld, zu den angegebenen Zeitpunkten gezählt wurden.
-
Die
Unterschiede zwischen 42-DAPk- und 4-cont.-Klonen waren mit P << 0,001 an den beiden Zeitpunkten von
4,5 und 6 Stunden und mit 0,005 < P < 0,001 in Hinblick
auf den 7 Stunden-Zeitpunkt signifikant.
-
28 zeigt das Ergebnis der Tests der Antwort auf
TNF-α und
Cycloheximid, wie in 26 und 27 beschrieben.
Der originale 42-DAPk-Klon wurde mit den Kulturen verglichen, die
aus spontanen Lungenmetastasen, wie in 23 beschrieben
(hier bezeichnet als 42-DAPk*),
gewonnen wurden. Die Werte sind Mittelwerte des Prozentsatzes apoptotischer
Nuklei ± SD,
die durch Auswertung von 5 verschiedenen Feldern, 100 Nuklei insgesamt
in jedem Feld, 6 Stunden nach Exposition gegenüber der doppelten Behandlung,
gezählt wurden.
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass die In-vivo-Selektion auf abgeschwächte DAP-Kinaseexpression
der erhöhten
Sensitivität
von Klon 42-DAPk gegenüber
TNF-α abträglich ist.
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29 zeigt das Wachstum der D122-Transfektanten
in halbfestem Medium unter verankerungsunabhängigen Bedingungen. Verschiedene
Klone wurden in 0,33% Weichagar (Bacto-agar; Difco) mit einer anfänglichen
Zellzahl von 5 × 103 Zellen pro 6 cm Platte auf einer Schicht
enthaltend 0,5% Agar kultiviert. Der Durchmesser der Klone, der
an Tag 7 auftrat, wurde unter einem Lichtmikroskop gemessen. Die
Werte sind der mittlere Durchmesser der Kolonie von 100 Kolonien
für jede
Gruppe ± SD.
-
Die
Klone 1-DAPk und 21-DAPk exprimierten exogenes DAP-Kinaseprotein
in Spiegeln, die mit Klon 28-DAPk vergleichbar waren (16). Der Unterschied zwischen den Kontrollen (z.B.
18-cont.) und den DAP-Kinasetransfektanten (z.B. 1-DAPk) war mit
P << 0,001 signifikant.
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30 zeigt mikroskopische Aufnahme von Klonen, die
in Weichagar für
sieben Tage, wie in 29 kultiviert wurden, wobei
die ursprünglichen
D122-Zellen (links: a, c) mit DAPk-42-Zellen (rechts; b, d) verglichen
wurden. Die Balken entsprechen 350 μm in den oberen Bildern, (a,
b) und 80 μm
in den unteren Bildern (c, d).
-
31 ist eine schematische Darstellung von DAP-Kinase
und ihren Mutanten, die in diesen Studien verwendet wurden. Die
verschiedenen Motive und Domänen,
die durch die abgeleitete Aminosäuresequenz und/oder
experimentelle Arbeit vorhergesagt wurden, sind dargestellt. Die
unten angegebenen Nummern zeigen die Aminosäurepositionen an. Die K42A-,
CaM- und (1-1271) DD-Mutanten sind unten schematisch dargestellt.
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32 zeigt die In-vitro-Kinaseaktivität der DAP-Kinase.
DAP-Kinase oder mutierte DAP-Kinaseproteine wurden in vitro auf
ihre Kinaseaktivität
in Gegenwart von Ca2+/CaM und MLC wie unten
beschrieben getestet. Die Proteine wurden auf 11% SDS-PAGE laufen
gelassen und auf eine Nitrocellulosemembran geblottet. Die unteren
und mittleren Abbildungen zeigen die Autophosphorylierung der DAP-Kinase
bzw. die MLC-Phosphorylierung,
was nach Exposition eines Röntgenfilms
zu sehen ist. Das untere Bild zeigt DAP-Kinaseproteine durch Inkubieren
desselben Blots mit anti-FLAG-Antikörpern und ECL-Nachweis.
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33A–C
zeigen, dass die DAP-Kinase Calmodulin bindet und ihre Aktivität durch
Calcium/Calmodulin reguliert wird.
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(33A). Calmodulinüberschichtung auf DAP-Kinase.
Das obere Bild zeigt die Ergebnisse der Hybridisierung mit 35S-met markiertem rekombinantem CaM. Das
untere Bild zeigt die Ergebnisse der Hybridisierung desselben Blots
mit anti-FLAG-Antikörpern,
um DAP-Kinaseproteine
nachzuweisen.
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(33B). Ca2+/CaM-Regulation
der DAP-Kinaseaktivität.
Die DAP-Kinase wurde einem Invitro-Kinasetest, wie unten beschrieben,
in Gegenwart und Abwesenheit von Ca2+ und
CaM (die Reaktion wurde nach 15 min zum Nachweis der Autophosphorylierung
oder nach 2 min zum Messen der MLC-Phosphorylierung gestoppt) unterzogen.
Die unteren Bilder zeigen die Ergebnisse der Inkubation mit Anti-FLAG-Antikörpern (in demselben
Blot).
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(33C). Die DAP-Kinase DCaM-Aktivität ist in
Abwesenheit von Ca2+ CaM maximal. Die Details
sind wie in (33B).
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34A & B
zeigen, wie die ektopische Expression von DAP-Kinase den Zelltod
hervorruft.
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(34A). HeLa-Zellen (5 × 105 Zellen/Platte)
wurden mit 20 μg
DNA des pcDNA3-Vektors oder mit DAP-Kinasekonstrukten, die in den
gleichen Vektor kloniert waren, transfiziert. Nach 48 Stunden wurden
die Zellkulturen 1:5 aufgeteilt und einer Selektion mit G-418 unterzogen.
Nach 2–3
Wochen wurden die Platten mit Kristallviolett gefärbt.
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(34B). HeLa-Zellen (5 × 105 Zellen/Platte)
wurden mit 20 μg
DNA des leeren pSBC-bl-Plasmids
oder mit dem Vektor, der die Wildtyp-DAP-Kinase trug, transfiziert.
Die Zellen wurden für
48 Stunden in Abwesenheit von Tetracyclin wachsen gelassen und mit
X-Gal-Lösung gefärbt. Der
Anteil der blauen Zellen mit einer apoptotischen runden Morphologie
wurde durch Zählen
von insgesamt 600 blauen Zellen, die aus 6 verschiedenen Feldern
und aus Duplikatstransfektionen kamen, beurteilt. Der Pfeil deutet
auf eine transfizierte gefärbte
Zelle.
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35A & B
zeigen, wie eine DAP-Kinase K42A-Mutante HeLa-Zellen vor dem IFN-γ-induzierten Zelltod
schützt.
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(35A). HeLa-Zellen (5 × 105 Zellen/Platte)
wurden mit 20 μg
DNA des leeren pcDNA3-Vektors
oder DAP-Kinase-K42A, die in den gleichen Vektor kloniert war, transfiziert.
Nach 48 Stunden wurden die Zellen 1:5 aufgeteilt und einer Selektion
mit G-418 und 200 U/ml IFN-γ unterzogen.
Nach 2–3
Wochen der Selektion wurden die Platten mit Kristallviolett gefärbt. Bilder
wurden unter Lichtmikroskopie unter Verwendung eines Kodak TMXIOO-Films
gemacht (Vergrößerung × 40).
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(35B). Die Anzahl der überlebenden Kolonien pro 1
cm2 wurde gezählt und anhand der Anzahl der
Kolonien, die in den G-418-Selektionen erscheinen, die in Abwesenheit
von IFN-γ durchgeführt wurden,
normalisiert. Die Werte stellen den Mittelwert von zehn repräsentativen
Feldern dar.
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36A–D
illustrieren die Analyse von DAP-Kinaseexpression in verschiedenen
hämatopoetischen Zelllinien.
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36A und B: Northern-Blotanalyse von PolyA+-RNA aus verschiedenen Zelllinien unter
Verwendung von Sonden für
DAP-Kinase bzw. c-Abl.
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36C und D: Western-Blotanalyse von DAP-Kinaseprotein
bzw. Vinculin (als eine nicht verwandte Proteinreferenz).
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37 zeigt die Western-Blotanalyse von DAP-Kinase
in den Blasenkarzinomzelllinien T24 und HT1376, die mit 5-Azadesoxycytidin
behandelt wurden. Proteinextrakte wurden wie folgt geladen: Spur
1 und 4 – T24-
bzw. HT1376-Blasenkarzinomzellen nicht behandelt; Spuren 2 und 5 – T24- bzw.
HT1376-Blasenkarzinomzellen, behandelt mit 5-Azadesoxycytidin und gesammelt nach
2 Passagen ohne Behandlung. Spur 3 – T24-Blasenkarzinomzellen, gesammelt nach
6 Passagen ohne Behandlung. Dieselben Blots wurden mit Antivinculin
und anti-DAP3-Antikörpern
zur Reaktion gebracht.
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38A–C
zeigen, dass das DAP-5 763 bp-Fragment in HeLa-Zellen auf sehr niedrigen
Spiegeln im Vergleich zum cDNA-Fragment der Untergruppe I exprimiert
wird.
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38A. Northern-Blotanalysen von RNA aus
pTKO1-260- oder pTKO1-DHFR-transfizierten Zellen. Die RNA wurde
aus den angegebenen HeLa-Zellen extrahiert. Der Northern-Blot, der
20 μg Gesamt-RNA-Proben enthielt,
wurde mit DAP-5 763 bp-Fragment (#260) hybridisiert. 1. DHFR-t1;
2. 260-t1; 3. 260-t2.
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38B. IFN-γ-resistenter Phänotyp von
HeLa-Zellen, die mit pTKO1-260 transfiziert waren. HeLa-Zellen wurden
entweder mit dem Kontrollvektor pTKO1-DHFR oder mit dem isolierten
pTKO1-260 transfiziert. Pools von mehr als 104 unabhängigen Klonen
wurden erst durch Hygromycin B selektioniert, um polyklonale Populationen
von stabil transfizierten Zellen zu bilden. Diese Klone wurden dann
in 9 cm Platten (100.000 Zellen pro Platte) ausplattiert und mit
IFN-γ (1000
Einheiten/ml) und Hygromycin B (200 g/ml) doppelt selektioniert. Nach
vierwöchiger
Selektion wurden die Zellen mit Kristallviolett gefärbt. In
Abwesenheit von IFN-γ erreichten diese
Platten nach 4 Tagen Konfluenz.
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38C. Vergleich der Expressionsspiegel von
RNAs aus Untergruppe I und II. 260-t1 und 260-t2 stellen die gleichen
Extrakte dar, die in 38A verwendet wurden. Der Northern-Blot, der
20 μg der
RNA-Proben enthielt, wurde mit dem BglII-BamHI-Fragment hybridisiert,
das das SV-40-Splice- und -Polyadenylierungssignal (Deiss & Kimchi, 1991)
enthielt, das Teil der SV-40-Promotor-getriebenen, #260 enthaltenen
mRNA ist, die aus dem Episom exprimiert wird. D. Genauso wie in
5C, aber hybridisiert mit einer Sonde, die das Hygromycin B-Resistenzgen,
das von dem TK-Promotor getrieben wird, erkennt.
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39 zeigt β-Galactosidaseaktivitätstests
von HeLa-tTa-Zellen, die mit dem DAP-5 763 bp-Fragment oder seinen
mutierten Versionen transfiziert wurden.
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Stabile
polyklonale Populationen, die mit pSBc-bl-Vektor (Kontrolle), mit
dem pSBc-bl-260-
(260) oder mit dem pSBc-bl-Vektor, die entweder die einfache oder
die dreifache ATG #260 Mutante enthielten, transfiziert waren, wurden
durch Selektion mit 10 μg/ml
Bleomycin etabliert. Nach zwei Wochen wurde der Wirkstoff entfernt
und die Kulturen weiter expandiert. Die wachsenden Zellen wurden
mit 3% Paraformaldehyd für
5 Minuten fixiert, zweimal mit PBS gewaschen und auf ihre β-Galactosidaseaktivität unter
Verwendung von X-Gal als ein Substrat überprüft. Fotografien wurden unter
dem Phasenmikroskop unter Verwendung von Kodak Ectachrom 160T durchgeführt.
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40A & B
zeigen die In-vitro-Translation von dem DAP-5 763 bp-Fragment und
die Immunoblotanalyse des Miniproteins in Zellen, die das #260-Fragment
exprimieren.
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40A. Die In-vitro-Translation von RNA,
die von Bluescript-Vektor, der verschiedene DAP-5-Versionen enthielt,
transkribiert wurde, wurde in Kaninchenreticulozytenlysaten durchgeführt. Die
resultierenden 35S-markierten Proteine wurden
auf 12,5% SDS-PAGE fraktioniert. Die Position der radioaktiven Molekulargewichtsmarker
(Amersham) ist markiert. 1. Nicht-programmiertes Kaninchenreticulozytenlysat;
2. Volllängen
DAP-5 3,8 kb-Klon; 3. DAP-5 763 bp-Fragment (#260); 4. Mutiertes
#260-Fragment: ATG an Position 1785 umgewandelt in AAG (einfache
ATG-Mutante); 5. Mutiertes #260-Fragment:
ATG an Position 2010 wurde in TTC und ATG an Position 2040 in ATC
umgewandelt; 6. Dreifache ATG-Mutante, die alle oben genannten Mutationen enthielt.
Die Position der translatierten Miniproteine ist durch einen Pfeil
markiert; die zusätzlichen
höheren Banden
sind nicht-spezifischer Hintergrund, der oft auch in nicht-programmierten
Reticulozytenlysaten auftritt.
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40B. HeLa-tTa-Zellen, die entweder mit
dem pSBc-bl-Vektor oder dem pSBc-bl-Vektor, der das #260-Fragment
enthielt, transfiziert wurden, wurden lysiert und auf 10% SDS-PAGE fraktioniert,
auf Nitrocellulose geblottet und mit affinitätsgereinigten polyklonalen
Antikörpern
(1:20 Verdünnung),
die gegen ein GST-fusioniertes rekombinantes Produkt hergestellt
waren, zur Reaktion gebracht. Die Pfeile zeigen auf die Position
der DAP-5-Miniprotein-spezifischen
Dublette, die eine ungefähre
Größe von 28
kDa hatte.
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41A, B, C & D zeigen die Einbeziehung von Cathepsin
D-Protease in den IFN-γ-mediierten Zelltod.
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(41A). Schutz vor IFN-γ-induziertem Zelltod durch Antisense-RNA-Expression.
(a) Eine der DHFR-transfizierten polyklonalen Zellpopulationen (Quadrate)
und eine der Anti- Cath-D-transfizierten
polyklonalen Zellpopulationen (Kreise) wurden mit IFN-γ (1000 U/ml;
ausgefüllte
Symbole) behandelt oder unbehandelt belassen (offene Symbole). Überlebende
Zellen wurden mit Neutralrot gefärbt
und die Farbstoffaufnahme bei λ540nm gemessen. Jeder Punkt stellt einen
Mittelwert einer Vierfachbestimmung dar. (b) Zwei unabhängige DHFR-transfizierte
polyklonale Zellpopulationen (offene und ausgefüllte Quadrate) und zwei Anti-Cath-D-transfizierten
polyklonalen Zellpopulationen (offene und ausgefüllte Kreise) wurden mit IFN-γ (1000 U/ml)
behandelt oder unbehandelt belassen. Der Anteil der lebenden Zellen
wurde durch Vergleich der Neutralrot-Farbstoffaufnahme von IFN-γ-behandelten
Zellen mit nicht-behandelten Kulturen zu den angegebenen Zeitpunkten
bestimmt. Jeder Punkt stellt einen Mittelwert einer Vierfachbestimmung ± S. E.
dar.
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(41B) Wiederhergestelltes Wachstum von lebensfähigen Zellen
nach Entzug von IFN-γ (1000
U/ml) von DHFR- und Anti-Cath-D-Transfektanten. Die Zellen wurden
auf eine anfängliche
Dichte von 10.000 Zellen/cm2 ausgesät, mit einer
Kombination von Hygromycin B und IFN-γ (1000 U/ml) für zwei Wochen
behandelt, gewaschen und mit Kristallviolett 7 Tage später gefärbt.
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(41C) Schutz vor IFN-γ-induziertem Zelltod durch Pepstatin
A. Die HeLa-Zellen (DHFR- und
Anti-Cath-D-Transfektanten) wurden für 8 Tage mit IFN-γ (1000 U/ml)
entweder in Gegenwart von Pepstatin A (10–4 M
in 0,2% DMSO) oder in seiner Abwesenheit (nur 0,2% DMSO) inkubiert.
Die DHFR-transfizierten Zellen wurden auch auf ihre Antwort auf
Pepstatin A in Abwesenheit von IFN-γ getestet. Die Daten sind als
Mittelwert der Neutralrot-Farbstoffaufnahme von vier Proben ± S. E.
angegeben.
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(41D) Lichtmikroskopische Aufnahme von HeLa-Zellen
an Tag 8 der IFN-γ-Behandlung:
(a) DHFR-Transfektanten ohne Inhibitor; (b) Anti-Cath-D-Transfektanten,
kultiviert in Gegenwart von Pepstatin A (Vergrößerung, 200 ×).
-
42A, B, C & D zeigen die Regulation der Expression
und das Prozessieren von Cathepsin D-Protease durch IFN-γ und TNF-α.
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(42A & B)
Immunoblotanalyse von Cathepsin D-Formen vor und nach Behandlung
mit IFN-γ (1000 U/ml).
Die Zelllysate wurden zu den angegebenen Zeitpunkten aus ursprünglichen
HeLa-Zellen (A) und aus DHFR- und Anti-Cath-D-Transfektanten (B)
hergestellt. Die Proben von 300 μg
wurden auf SDS-Polyacrylamidgelen (12%) fraktioniert, auf Nitrocellulose
geblottet und unter Verwendung des ECL-Systems (Amersham) nachgewiesen.
Die Größe der Cathepsin
D-Formen sind gezeigt. Die gleichen Blots wurden mit polyklonalen Antikörpern, die
gegen die Kupferzinksuperoxiddismutase (SOD) hergestellt waren,
zur Reaktion gebracht, um mögliche
Unterschiede in den Proteinmengen in jedem Auftrag zu korrigieren.
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(42C) Ein Schema, das die verschiedenen
Schritte des Cathepsin D-Processings, wie bereits für Rattencathepsin
D berichtet (Fujita et al., 1991, BBRC 179: 190–196), zeigt.
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(42D) Immunoblotanalyse von Cathepsin D-Formen
vor (Spur 1) und nach Behandlung von U937 mit TNF-α (Spuren
2 und 3; 24 bzw. 48 Stunden).
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43A & B
zeigen die Einbeziehung der Cathepsin D-Protease in den Fas/APO-1-
und TNF-α-mediierten
Zelltod.
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(43A) Unterdrückung des Fas/APO-1-mediierten
Zelltods durch Anti-Cathepsin D-RNA oder durch Pepstatin A. Die
HeLa-Zellen (DHFR- und Anti-Cath-D-Transfektanten; 20.000 Zellen
pro Mikrotiterplattenvertiefung) wurden anti-APO-1-Antikörper für 40 Stunden,
wie unten beschrieben, ausgesetzt. Pepstatin A (10–4 M
in 0,2% DMSO) wurde, wo angegeben, zu den DHFR-Transfektanten 20
Stunden vor ihrer Exposition gegenüber anti-APO-1-Antikörpern zugegeben.
Die Lebensfähigkeit
wurde durch Neutralrot-Tests in vierfachen Proben beurteilt; die
Resultate sind ausgedrückt
als Prozent der Farbstoffaufnahme am Ende jeder Behandlung, bezogen
auf die gesamte Aufnahme in der entsprechenden Kontrollvertiefung,
die nicht den Antikörpern ausgesetzt
war (100% Lebensfähigkeit).
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(43B) Pepstatin A stört den TNF-α-induzierten apoptotischen Zelltod
in U937-Zellen. Die Zellen wurden in einer Dichte von 2 × 105 Zellen/ml ausgesät, 24 Stunden nach ihrer Vorinkubation
mit Pepstatin A (10–4 M in 1% DMSO) oder
mit DMSO alleine, wo angegeben, wurde TNF-α (100 U/ml; 10 ng/ml) zugegeben
und 6 Stunden später
wurden die Proben auf Glasobjektträgern einer Cytozentrifugation
unterzogen und mit DAPI (0,5 μg/ml,
Sigma) gefärbt.
Die Mikroskopie wurde unter Fluoreszenzlichtbedingungen durchgeführt (Vergrößerung 1000 ×). Die
Nuklei mit fragmentiertem Chromatin sind durch Pfeile angezeigt;
leere Pfeilspitzen deuten auf mitotische Nuklei. Die Daten sind
als der Prozentsatz von Zellen mit einer fragmentierten Kernmorphologie ± S. E.
dargestellt. Für
jede Bedingung wurde ein Minimum von 400 Zellen in 14 getrennten
Feldern ausgezählt.
-
44A, B, C & D zeigen, dass die ektopische Expression
von Cathepsin D die Zelllebensfähigkeit reduziert.
-
(44A & B)
X-Galfärbung
von HeLa-Zellen, die mit lacZ (getrieben von dem CMV-Promotor) und entweder
mit der Cathepsin D-cDNA (getrieben durch den Tetracyclin-repremierbaren Promotor)
oder mit dem Kontrollvektor co-transfiziert waren. In beiden Fällen wurden
die Zellen in Abwesenheit von Tetracyclin kultiviert und 48 Stunden
mit X-Gal-Lösung für 3 Stunden
gefärbt.
Die lichtmikroskopischen Aufnahmen sind gezeigt (Vergrößerung,
200 ×).
Beispiele von normalen blaugefärbten
Zellen (in A) und von apoptotischen blaugefärbten Zellen (in B) sind durch
Pfeile angezeigt.
-
(44C) Der Anteil der blauen Zellen mit einer
apoptotischen runden Morphologie wurde durch Zählen von insgesamt 800 blauen
Zellen aus vier verschiedenen Feldern, die von Duplikationtransfektionen
kamen, (beschrieben in A und B) beurteilt.
-
(44D) Beurteilung der sekretierten alkalischen
Phosphatase (SEAP) im Wachstumsmedium von HeLa-Zellen, die mit SEAP
und mit entweder dem Kontrollvektor oder dem obigen Cathepsin D-Vektor
co-transfeziert waren; jede Transfektion wurde in zwei Platten geteilt,
von denen eine sofort mit Tetracyclin (1,5 μg/ml) supplementiert wurde.
Die SEAP-Aktivität, die in
das Wachstumsmedium während
der letzten 5 h der Inkubation sekretiert wurde, wurde 48 Stunden
nach der Transfektion bestimmt. Die Daten der SEAP-Aktivität wurden in
Duplikaten aus vier Experimenten erhalten. Die Werte geben den Prozentsatz
der SEAP-Aktivität
an, die in Abwesenheit von Tetracyclin gemessen wurde, bezogen auf
die Gesamtaktivität,
die in Gegenwart von Tetracyclin produziert wurde.
-
45A & B
zeigen, wie die DAP-Kinase an dem Cytoskelett lokalisiert ist.
-
(45A). SV-80-Zellen, die transient mit DAP-Kinase-K42A
transfiziert waren, wurden bei 48 Stunden mit anti-FLAG-Antikörpern und
Fluorescein-konjugiertem Phalloidin, wie unten beschrieben, gefärbt. Beide
Bilder stellen dasselbe Feld dar (Vergrößerung × 400).
-
(45B). Detergenzextraktion von HeLa-Zellen.
HeLa-Zellen wurden mit 0,5% Triton X-100 in eine flüssige Fraktion (Sol) und eine
nichtflüssige
Fraktion (InSol), wie unten beschrieben, extrahiert. Die Proteinextrakte
wurden auf 10% SDS-PAGE getrennt und auf eine Nitrocellulosemembran
geblottet. Die Membran wurde mit monoklonalen anti-DAP-Kinase-Antikörpern, anti-Tubulin-Antikörpern und
anti-Actin-Antikörpern,
wie angezeigt, zur Reaktion gebracht.
-
46A & B
zeigen das Mapping der Region, die für die Bindung an das Cytoskelett
verantwortlich ist.
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(46A). Immunfärbung von rekombinanter DAP-Kinase.
COS-Zellen, die mit pECE-FLAG-DAP-Kinase transfiziert
waren, wurden mit monoklonalen anti-FLAG-Antikörpern, wie unten beschrieben,
immungefärbt (Vergrößerung × 400).
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(46B). COS-Zellen wurden mit pECE- oder
pCDNA3-Vektoren, die entweder DAP-Kinase oder DAP-Kinasedeletionsmutanten
trugen, transfiziert. Die Zellen wurden mit 0,5% Triton X-100, wie
in 45 beschrieben, extrahiert. Der Nachweis wurde
mit anti-FLAG-Antikörpern durchgeführt. Sol – lösliche Fraktion,
InSol – Detergenz-unlösliche Fraktion.
Eine schematische Darstellung der DAP-Kinasedeletionsmutanten ist links
gezeigt.
-
47A & B
zeigen Veränderungen
in der Actinorganisation im Cytoskelett bei IFN-γ-induziertem Zelltod und nach ektopischer
Expression von konstitutiver DAP-Kinase.
-
(47A). HeLa-Zellen, die auf Deckgläschen kultiviert
waren, wurden mit IFN-γ (1000
U/ml) (b) behandelt oder unbehandelt gelassen (a). Nach 4 Tagen
wurden die Zellen mit Fluorescein-konjugierten Phalloidin gefärbt (Vergrößerung × 1000).
-
(47B). REF-52-Zellen wurden transient mit
DAP-Kinasemutanten wie angegeben transfiziert. Nach 48 Stunden wurden
die Zellen dreifach mit anti-FLAG-Antikörpern, Fluorescein-konjugiertem
Phalloidin und DAPI, wie unten beschrieben, gefärbt (Vergrößerung × 100). Die Pfeile weisen auf
die transfizierten Zellen.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
I. Isolierung von Antisense-cDNAs,
die Zellen vor den cytotoxischen Wirkungen von IFN-γ schützen
-
(A) Experimentelle Verfahrensweise
-
(A1)
Erhalten von cDNA-Klonen
-
Eine
cDNA-Bibliothek (100 μg
DNA) wurde aus einer Mischung von mRNAs gebildet, die vor bzw. 1, 2,
4, 12, 24 und 48 Stunden nach Behandlung der HeLa-Zellen mit IFN-γ (200 U/ml)
geerntet waren. Sie wurde in Antisenseorientierung in den auf EBV-basierenden pTKO1-Expressionsvektor,
der zuvor ausführlich
beschrieben wurde (Deiss und Kimchi, supra), kloniert. Die resultierende
Expressionsbibliothek von ungefähr
105 unabhängigen Klonen wurde in 8 × 106 HeLa-Zellen (106 Zellen
pro 9 cm Platte) durch Calciumphosphattransfektionstechnik eingeführt. Um
die Effizienz der Transfektion zu bestimmen, wurde eine Fraktion
der Transfektanten mit Hygromycin B (200 μg/ml, Calbiochem) selektioniert.
Die resultierende Wirksamkeit war um 5%. Parallel wurde eine Mehrheit
der transfizierten Zellen in einer Dichte von 1500 Zellen pro cm2 ausplattiert und sowohl mit Hygromycin
B (200 μg/ml)
als auch IFN-γ (750
U/ml) selektioniert. Das Selektionsmedium wurde alle 3–4 Tage
gewechselt. Nach 28 Tagen wurden die Zellen, die überlebten
und/oder in Gegenwart von IFN-γ wuchsen,
für 2 Wochen
vermehrt und gepoolt. Die extrachromosale DNA wurde gemäß dem Verfahren
von Hirt (Hirt, B. (1967) J. Mol. Biol., 26: 365) erhalten, mit
dem Restriktionsenzym DpnI geschnitten und in Escherichia coli HB101-Wirtszellen
eingeführt.
Die Spaltung mit DpnI stellte sicher, dass nur episomale DNA, die
sich in HeLa-Zellen repliziert hatte, in das Bakterium transfiziert
wurde.
-
Wenige
bakterielle Klone wurden nach dem oben dargestellten Verfahren erhalten,
das DNA-Antisensesequenzen einschloss, von denen einige wenige in
der Lage waren, die Zellen vor den Tod-fördernden Wirkungen von IFN-γ zu schützen.
-
(A2)
Klassifizierung der Antisense-cDNA-Klone
-
Plasmid-DNAs
wurden aus 10 individuellen Bakterienklonen hergestellt. PCR-amplifizierte cDNA-Inserts
wurden aus jedem Plasmid unter Verwendung spezifischer Primer hergestellt,
die der Sequenz entsprechen, die unmittelbar an die der cDNA-Insertionsstellen
in dem pTKO1-Vektor angrenzt. Die Größe der cDNA-Inserts war im
Bereich zwischen 300 und 800 bp. Die PCR-Fragmente wurden als markierte
Sonden verwendet, um auf Southern-Blots nach möglicher Kreuzhybridisierung
zwischen einigen der geretteten Antisense-cDNA-Klonen zu suchen.
-
(B) Ergebnisse
-
(B1)
Klassifizierung von Klonen
-
Die
oben genannten 10 cDNA-Klone wurden in sechs distinkte, nicht überlappende
Gruppen klassifiziert, von denen einige mehrere Mitglieder (Klone)
umfassten und einige nur ein Mitglied aufwiesen. Jene Klone, die
für die
vorliegende Erfindung relevant sind, sind in der folgenden Tabelle
1 gezeigt:
-
Tabelle
1: Anfängliche
Charakterisierung von Antisense-cDNA-Klonen, die aus IFN-γ-behandelten HeLa-Zellen
gerettet wurden
-
Die
Inserts 230, 254, 255, 264 und 258 der Gruppe 1 schienen komplett
identisch miteinander zu sein. Die PCR-Fragmente wurden sequenziert
und die Ergebnisse wurden mit Sequenzen verglichen, die in der EMBA-Nukleinsäuredatenbank
vorhanden waren. Alle Inserts der Gruppen 1 bis 5 wurden für neu befunden.
-
(B2)
Nachweis von mRNA
-
Die
DNA-Fragmente, die so erhalten wurden, wurden verwendet, um den
Expressionsspiegel von mRNA, die mit diesen Fragmenten hybridisierte,
in HeLa-Zellen nachzuweisen und zu bestimmen. 20 μg der gesamten
RNA aus den ursprünglichen
HeLa-Zellen wurden
auf Gelen fraktioniert, geblottet und mit den verschiedenen Sonden
zur Reaktion gebracht. Jede Sonde erkannte ein einzelnes mRNA-Transkript
einer unterschiedlichen Größe (Tabelle
1). Die Expressionsspiegel von mRNAs, die mit Gruppe 2 reagierten,
war niedrig, wohingegen die, die mit Gruppe 1 reagierten, relativ
hoch waren.
-
II. Zweite Transfektion
durch isolierte Antisense-cDNA
-
Spiegel der
Expression von Antisense-RNA in sekundären Transfektanten
-
(A) Experimentelle Vorgehensweise
-
Um
sicherzustellen, dass die oben isolierten Antisense-cDNAs zum Schutz
der Zellen vor Tod-fördernden
Wirkungen von IFN-γ ausreichend
waren, wurden subkonfluente Monolayer von HeLa-Zellen mit 40 μg DNA der
individuellen geretteten pTKO1-Plasmide
(in Duplikaten) transfiziert und einer Einzelselektion auf Hygromycin
B unterzogen. Pools von ungefähr
104 Hygromcyin-resistenten Klonen wurden
aus jeder Transfektion gebildet und als 6 Duplikate stabiler polyklonaler
Populationen gehalten. Die Sensitivität der obigen Klone gegen eine
Anwendung von IFN-γ wurde
dann bestimmt.
-
Der
Vektor pTKO1-DHFR (Deiss und Kimchi, supra), der ein nicht-relevantes
Konstrukt trug, diente als Kontrolle. Der Kontrollvektor wurde parallel
in HeLa-Zellen eingeführt
und produzierte zwei unabhängige
polyklonale Populationen stabiler Transfektanten, die mit DHFR-t1
und -t2 bezeichnet wurden.
-
Die
doppelsträngigen
cDNA-Fragmente aus Konstrukt 230 und 256 (aus Gruppe 1 bzw. 2) wurden
als Sonden in Nothern-Blotanalyse verwendet, um mRNA-Transkripte
sowohl in nicht-transfizierten als auch transfizierten HeLa-Zellen
nachzuweisen. Diese zwei spezifischen cDNA-Inserts wurden durch
allgemein übliche, kommerzielle
Markierungskits markiert. Sie wurden in BluescriptTM-Vektoren
(Stratagene, USA) subkloniert, um die Präparation von cDNA-Inserts und
die Herstellung von einzelsträngigen
RNA-Sonden hieraus zu erleichtern.
-
(B) Erebnisse
-
Konstrukte 230 (Gruppe
1)
-
Wie
in 1A zu sehen ist, hybridisierte das cDNA-Insert
in diesem Konstrukt an ein einzelnes endogenes 2,4 Kb mRNA-Transkript
und zwar sowohl in nicht-transfizierten als auch transfizierten
Zellen. In stabilen Transfektanten, die die Antisense-Konstrukte
der Klone 230 und 255 enthielten, wurde ein zusätzliches zusammengesetztes
Antisense-Transkript
durch diese 230-Sonde nachgewiesen. Es bestand aus 320 Basen des
originalen cDNA-Inserts und 800 zusätzlichen Basen der Sequenzen,
die aus der Expressionskassette (SV40 early Promotor zusammen mit
Sequenzen bis zum Polyadenylierungssignal) stammten. Einer der RNA-markierten
Stränge,
der von dem BluescriptTM-Vektor hergestellt
wurde, hybridisierte ausschließlich
mit der endogenen 2,4 Kb mRNA, wohingegen der komplementäre Strang
nur mit der 1,1 Kb RNA hybridisierte, was bestätigte, dass die letztgenannte
tatsächlich
eine Antisense-niRNA ist (Daten nicht gezeigt).
-
Die
Menge der Antisense-RNA in den Klonen 230 und 255 überstieg
die Sense-mRNA-Spiegel
um das 3- bis 6-fache (1A, 1B). Nach
IFN-γ-Behandlung
war der Spiegel der Antisenseexpression weiter aufgrund der Gegenwart
von IFN-γ-stimulierten
Responseelementen (ISRE) in dem pTKO1-Vektor (Deiss und Kimchi,
supra) erhöht,
was zu einem 15-fachen Überschuss
des Antisense- über
das Sensetranskript führt (1B).
Der endogene 2,4 Kb mRNA-Spiegel war weder durch IFN-γ verändert, noch
durch die hohe Antisenseexpression beeinflusst.
-
Konstrukt 256 (Gruppe
2)
-
Wie
aus den 2A und 2B ersichtlich
ist, hybridisierte das Konstrukt des 256 Klons (367 bp in der Größe) auf
Northern-Blots mit einem einzelnen endogenen 6,3 Kb mRNA-Transkript, das in
allen getesteten Zellen in relativ niedrigen Spiegeln exprimiert
wurde. In den 256-t1- und -t2-transfizierten Zellen hybridisierte
es auch an eine zusammengesetzte 1,2 Kb RNA, die aus 367 Basen des
cDNA-Inserts und 800 Basen der Sequenzen, die aus der Expressionskassette
in dem Vektor stammten, bestand (2).
Die Antisenseorientierung von Fragment #256 in dem pTKO1-Vektor
wurde durch Sequenzieren des SensecDNA-Klons bestätigt (7).
Die Menge der Antisense-RNA, die aus dem pTKO1-Plasmid #256 in nicht-behandelten HeLa-Zellen exprimiert
wurde, überstieg
die Sense-mRNA-Spiegel
um mehr als das 100-fache. Darüber
hinaus waren die Spiegel der Antisense-mRNA-Expression nach IFN-γ-Behandlung
aufgrund der Gegenwart des IFN-stimulierten
Responseelements (ISRE) in dem pTKO1-Vektor nach IFN-γ-Behandlung
weiter erhöht
(3).
-
III. Antwort der mit Antisense-cDNAs
transfizierten Zellen auf IFN-γ
-
(A) Experimentelle Vorgehensweise
-
Die
polyklonalen HeLa-Populationen, die mit den einzelnen Antisense-cDNAs
transfiziert waren, wurden in Gegenwart von sowohl Hygromycin B
als auch IFN-γ (750
U/ml) kultiviert. Die Wachstums- und Lebensfähigkeitsparameter wurden bestimmt:
(1) Unter dem Lichtmikroskop, (2) durch Elektronenmikroskopie und
(3) durch DAPI-Färbung
(0,5 μg/ml;
Sigma). Für
eine genaue Quantifizierung wurde ein Neutralrotaufnahmetest durchgeführt: Die
verschiedenen polyklonalen HeLa-Zellpopulationen wurden in Mikrotiterplatten
mit 96 Vertiefungen auf eine subkonfluente Zelldichte kultiviert
und dann mit IFN-γ (750
U/ml) behandelt oder unbehandelt belassen. Alle Zellen wurden kontinuierlich
in einem Hygromycin B-haltigem Medium gehalten, um transfizierte
Zellen zu selektionieren. Die beiden DHFR-transfizierten HeLa-Zellpopulationen
(t1, t2), die wie oben beschrieben hergestellt waren, dienten als
Kontrollkulturen, die die typischen Wachstumssensitivitätskurven gegen
IFN-γ zeigten.
Die untersuchten Antisense-cDNA-transfizierten
Zellen waren 230-t1, 255-t1 (Gruppe 1) und 256-t1, 256-t2 (Gruppe
2). Die lebensfähigen
Zellen wurden mit Neutralrot gefärbt
und die Farbstoffaufnahme wurde durch Messen der O. D. bei 540 nm
in Vierfachbestimmungen während
14 Tagen des Experiments quantifiziert.
-
(B) Ergebnisse
-
Die
mikroskopische Prüfung
der ursprünglichen
und Kontroll-DHFR-transfizierten HeLa-Zellen ergab, dass IFN-γ ein biphasisches
Antwortmuster triggerte. Während
der ersten vier Tage der IFN-γ-Behandlung stoppten
die Zellen mit der Proliferation, aber blieben noch lebensfähig (Trypanblauausschlusstests)
und zeigten eine abgeflachte morphologische Charakteristik der cytostatischen
Antworten gegen IFN-γ (3A, b). Die Reduktion der Proliferationsgeschwindigkeit
während
dieser Phase wurde auch durch einen scharfen Abfall (um mehr als
90%) der Thymidinaufnahme in die DNA gemessen (nicht gezeigt). Auf
diesen Typ des IFN-γ-induzierten
Proliferationsstopps folgte dann ein massiver Zelltod, der in einer
nicht-synchronisierten Weise über eine
Dauer von zusätzlichen
10 Tagen erfolgte. Die Zellen reduzierten schrittweise ihre Größe, rundeten
sich ab und lösten
sich von den Platten (3A, d). Ein
Färben
der DNA mit DAPI nach dem Ablösen
der Zellen von dem Substrat ergab massive Veränderungen in der nukleären Morphologieeigenschaft
von programmiertem Zelltod. Dies schloss nukleäre Pyknose, Chromatinkondensation,
manchmal nachgewiesen insbesondere in der nukleären Peripherie, und Chromatinsegmentierung
ein (3B, b). Transmissionselektronsmikroskopische
Aufnahmen von IFN-γ-behandelten
Zellen vor ihrer Ablösung
ergaben andere morphologische Veränderungen einschließlich dem
Verschwinden von Oberflächenmikrovilli,
Oberflächenblasenbildung,
Ausknospung von cytoplasmatischen Vorsprüngen und cytoplasmatischer
Disintegration zusätzlich
zu nukleärer
Pyknose und Chromatinkondensation (Details in 3C,
d gezeigt). Die Antisense-RNA-Expression aus dem pTKO-1-Plasmid
der Gruppe 1 reduzierte die Empfänglichkeit
der Zellen gegenüber
den abtötenden
Wirkungen von IFN-γ:
Es überlebten
mehr Zellen auf den Platten und die oben genannten, mit dem Tod
assoziierten morphologischen Veränderungen
traten zu einem sehr viel geringeren Ausmaß ein (Vergleichen Sie die
rasterelektronenmikroskopischen Aufnahmen der IFN-γ-behandelten
DHFR-transfizierten Zellen in 3C,
b mit den IFN-γ-behandelten
230-t1-Zellen in 3C, f). Ähnliche
mikroskopische Beobachtungen, die den Schutz vor dem IFN-γ-induzierten
Zelltod zeigen, wurden auch in Hinblick auf drei andere Klone aus
den vorgenannten Gruppen von Antisense-cDNAs, nämlich 2–6, gemacht (siehe unten).
-
Ein
Neutralrotaufnahmetest wurde dann durchgeführt, um auf einer quantitativen
Basis sowohl die typischen biphasischen Antworten der Kontrollkulturen
auf IFN-γ als
auch die induzierte Empfänglichkeit
der Antisense-exprimierenden Kulturen auf den IFN-γ-reduzierten Zelltod
genauer zu bestimmen. Die zwei DHFR-transfizierten HeLa-Zellpopulationen
(t1, t2) dienten in diesem Test als die Kontrollkulturen und die
Antisense-cDNA-transfizierten Zellen, die untersucht wurden, waren
die 230-t1, 255-t1 (Gruppe 1) (4A) und 256-t1,
256-t2 (Gruppe 2) (4B). In Abwesenheit von IFN-γ verhielten
sich alle transfizierten HeLa-Zellen gleich und zeigten praktisch
identische Wachstumskurven, was nahelegt, dass die Antisense-RNA-Expression keine
Wirkungen auf das normale Wachstum der Zellen hatte. Ein weiteres
Merkmal, das nicht durch die Antisense-RNA-Expression verändert war,
war das Ausmaß der
cytostatischen Antworten auf IFN-γ.
Wie in 4A und 4B gezeigt,
reduzierte IFN-γ die
Proliferationsgeschwindigkeit aller transfizierten Kulturen in ähnlicher
Weise und alle zeigten das gleiche Ausmaß der Reduktion der Neutralrotfarbstoffaufnahme
während der
ersten vier Tage (bevor der Zelltod beginnt, mikroskopisch beobachtbar
zu werden). Nach 4 Tagen der Behandlung veränderte sich das Bild dramatisch.
Während
fast alle Kontrollzellen während
den nachfolgenden Tagen der IFN-γ-Behandlung
starben, was zu minimalen Werten der Neutralrotfarbstoffaufnahme
am Tag 14 führte, überlebte
ein signifikanter Anteil der Zellen, die Antisense-RNA exprimierten,
in Gegenwart von IFN-γ, was
durch die verbliebenen Werte der Farbstoffaufnahme widergespiegelt
wird. Die Widerstandsfähigkeit
gegen die IFN-γ-induzierte
Zellabtötung
war in allen vier getesteten Kulturen, die die zwei verschiedenen
Antisense-RNAs exprimierten, sehr ähnlich (4A, 4B).
Diese Daten zeigen, dass die Expression von Antisense-RNA aus den
Gruppen 1 und 2 die HeLa-Zellen
ausschließlich
vor dem IFN–-induzierten
Zelltod schützt
und nicht vor seiner cytostatischen Wirkung. Bemerkenswerterweise
beeinflusste die Antisense-RNA-Expression
die frühen
biochemischen Schritte der Signalweiterleitung von IFN-γ nicht, was
aus der normalen RNA-Induktion durch IFN-γ des 2–5-A-Synthasegens in diesen
transfizierten Zellen geschlossen werden konnte (4C).
Zusammenfassend kann geschlossen werden, dass von allen getesteten
Kriterien nur die Tod-induzierenden Wirkungen von IFN-γ durch die
Antisense-RNA-Expression unterbrochen wurde.
-
IV. Antworten der mit
Antisense-RNA-Konstrukten transfizierten Zellen auf nekrotischen
Zelltod
-
In
diesem Stadium wurde es interessant zu prüfen, ob die Antisense-RNA-Expression
die HeLa-Zellen auch vor einem nekrotischen Typ des Zelltods schützt. Hierzu
wurde die Wirkung von TNF-, das in Kombination mit Cycloheximid
(CHX) zugegeben wurde, auf verschiedene HeLa-Zellpopulationen getestet.
In Gegensatz zu der Wirkung von IFN-γ war der Zelltod, der durch
TNF-α +
CHX in HeLa-Zellen induziert wurde, sehr schnell (50% Abtötung nach
3 Stunden) und zeigte typische Eigenschaften von Nekrose wie zum
Beispiel ein Anschwellen der Zellen vor ihrer Lyse. Wie in Tabelle
2 gezeigt, gab es keinen Schutz vor dem TNF-α-induzierten nekrotischen Zelltod,
wohingegen die Antisense-RNA-Expression der Gruppen 1 und 2 die
Zellen vor der IFN-γ-induzierten
Zellabtötung
schützte.
Alle untersuchten HeLa-Zelltransfektanten wurden durch die Kombination
von TNF + CHX mit einer ähnlichen
Zeitkinetik und der gleichen Wirksamkeit abgetötet. Northern-Blotanalysen
zeigten, dass die Spiegel der AntisensemRNA-Transkripte in 256-t1-Zellen
durch die TNF + CHX-Behandlung nach 5 Stunden nicht reduziert waren
(nicht gezeigt), was die Möglichkeit
ausschließt,
dass ein Verlust der Antisense-RNA-Expression, die durch die Behandlung
verursacht wird, der Grund für
den Mangel der Schutzwirkungen vor dem nekrotischen Zelltod sein
kann. Dies legt weiterhin eine gewisse Spezifität des Schutzmechanismus im
Hinblick auf den Typ der Zellabtötung
nahe.
-
Tabelle
2: Die Expression von Antisense-RNA (der Gruppen 1 und 2) schützt vor
dem IFN-γ-induzierten
programmierten Zelltod, aber nicht vor dem TNF-induzierten nekrotischen
Zelltod. (A = 540 nm).
-
Jede
Behandlung wurde in Vierfachbestimmungen durchgeführt und
die Mittelwerte der Farbstoffaufnahme, die durch die OD bei 1 =
540 nm gemessen wurde, ist zu den angegebenen Zeitpunkten dargestellt. Die
SD war zwischen 2–4%.
N. D., nicht durchgeführt.
-
V. Klonieren der DAP-1-cDNA
und Bestimmung der Aminosäuresequenz
-
Eine
HL-60-cDNA-Bibliothek, die in dem λgt10-Vektor konstruiert wurde,
wurde mit dem cDNA-Insert von pTKO1-230 gescreent. Zwei unabhängige Klone, λ1 und λ2, die fast
vollständig überlappten
und cDNA-Inserts von ungefähr
2,3 Kb trugen, wurden analysiert. Der λ1-cDNA-Klon umfasste die 5'-untranslatierte
Region, (eine) kurze kodierende Regionen) und eine relativ lange
3'-untranslatierte
Region, die mehr als 60% des cDNA-Klons bildete (5).
-
Die
Nukleotidsequenz der cDNA, die von λ1 getragen wurde, und ihr vorhergesagtes
Aminosäuremuster
sind in 6 dargestellt. Diese cDNA ist
2232 bp lang und enthält
ein potentielles Polyadenylierungssignal ATTAAA an ihrem 3'-Ende. Der offene
Leserahmen (Open Reading Frame; ORF) ist sehr kurz und beginnt bei dem
Startkodon an den Nukleotidpositionen 160–162 und endet bei dem Stoppkodon
TGA an den Positionen 466–468.
Dem ORF voraus geht eine extrem GC-reiche 5'-untranslatierte Region, die potentiell
ein Protein kodiert, das aus 102 Aminosäuren mit einem berechneten
MW von 11,2 kDa besteht. Die Aminosäurezusammensetzung sagt ein
basisches Protein voraus (isoelektrischer Punkt = 10), welches Prolin-reich
ist (15%) und das zwei Blöcke
von geladenen Resten zeigt, einer in der Mitte und der andere an
dem 3'-Ende des
Proteins. Der hohe Prolingehalt mag eine gewisse Anomalie in der
Migration des Proteins auf Gelen verursachen. Die Suche nach Motiven
(„Motifs"-Programm; GCG Softwarepaket)
zeigte, dass das Protein zwei potentielle Stellen für den Fall
einer Kinase II-Phosphorylierung an den Positionen 3 und 36, eine
einzelne potentielle Proteinkinase C-Phosphorylierungsstelle am
C-Terminus (Position 91) und eine Konsensusphosphorylierungsstelle
der cdks an Position 51 enthält.
Zusätzlich
enthält
das Protein die Konsensussequenz RGD an Position 65–67, ein
Tripeptid, das in einigen Proteinen eine Rolle bei der Zelladhäsion spielt
und ein potentielles SH3-Bindemotiv, SPSPP, an Position 49–53 (Cowburn
(1994) Struc. Biol. 1, 489–491).
Es wurden keine Anzeichen für
die Anwesenheit eines Signalpeptids oder einer Transmembran-Domäne gefunden
(SAPS-Vorhersage; Brendel et al., (1992) PNAS USA, 89: 2002–2006).
Die Aminosäuresequenz
zeigte keine signifikante Homologie mit bekannten Proteinen.
-
Fragment
#230 wurde als eine Sonde für
Southern-Blots verwendet, die humane genomische DNA enthielten,
die mit verschiedenen Restriktionsenzymen verdaut war, die sie nicht
schnitten. Eine einzelne Bande wurde nach Hybridisierung mit DNA,
die mit EcoR1, BamH1, Pst1 und Xba1 geschnitten war, sichtbar gemacht,
was die Existenz eines Gens in einer einzigen Kopie nahelegt (nicht
gezeigt). Dieses neue Gen wurde DAP-1 (Death Associated Protein-1;
Tod-assoziiertes Protein-1) genannt.
-
In-vitro-Translationstests
in Reticulozytenlysaten bestätigten,
dass der vorhergesagte offene Leserahmen für das 15 kDa Hauptprotein,
das von dem klonierten 2,4 Kb Transkript translatiert wurde, kodiert.
Sowohl das Volllängen-cDNA-Insert
als auch vier Subklone, die vier verschiedene Regionen des Moleküls überspannten
(d.h. p6, p5, p8 und p4; siehe 5) wurden
transkribiert und in vitro translatiert. Von allen getesteten Subklonen
steuerte nur der 5' 1
Kb-Teil der DAP-1-cDNA (p6) die In-vitro-Synthese der Proteine (1C).
Das translatierte Hauptprodukt wanderte auf Gelen als ein 15 kDa
Protein. Eine Mutation am ATG-Kodon an Position 160-162 (ATG zu
GGC) schaltete die Synthese des 15 kDa-Proteins vollständig aus,
was bestätigte,
dass die Position der Startpunkt dieses Proteins ist (Daten nicht
gezeigt). Zusätzlich
zu dem 15 kDa Proteinprodukt wurde auch ein zweites Protein von
22 kDa mit geringerer Effizienz aus λ1 und den p6-cDNAs translatiert (1C).
Seine Translation wurde durch die Ausschaltung des ATG-Kodons bei
Position 160 nicht beeinflusst, aber das Protein wurde auf eine
Größe von 16
und 18 kDa nach Spaltung des p6-Subklons mit Dra1- bzw. BstY1-Restriktionsendonukleasen
verkürzt
(nicht gezeigt; zur Restriktionskarte siehe 5). Diese
Kriterien passen zu einem anderen potentiellen offenen Leserahmen,
der in der Nukleotidsequenz bezogen auf den ersten Leserahmen in
einer anderen Phase nachgewiesen wurde (6). Er startet
bei dem ATG-Kodon (Positionen 287–289) und endet bei dem Stoppkodon
TGA (Positionen 816–818).
Er kann ein Protein kodieren, das aus 176 Aminosäuren mit einem berechneten
Molekulargewicht von 19,9 kDa besteht und das keine signifikante
Homologie mit einem bekannten Protein hat.
-
Um
die Expression des DAP-1-Hauptproteins in Zellen zu analysieren,
wurden polyklonale Kaninchenantikörper gegen das bakteriell produzierte
15 kDa Protein hergestellt. Die affinitätsgereinigten Antikörper erkannten
auf Immunoblots zwei nahe beieinander wandernde Proteine in Extraken
von HeLa-Zellen; die niedrigere Bande wanderte auf den Gelen zusammen
mit dem bakteriell produzierten 15 kDa DAP-1-Protein. Die langsamer wandernde Form
kann eine post-translational modifizierte Version des Proteins darstellen.
In den HeLa-Zelltransfektanten 230-t1 und 255-t1, die erhöhte Spiegel
von Antisense-RNA exprimieren, die sich in Gegenwart von IFN-γ entwickeln (Verhältnis 15
zu 1), waren die DAP-1-Proteinspiegel auf 75% bzw. 78% im Vergleich
zu den DHFR-transfizierten Kulturen erniedrigt (1D).
Die zwei oberen nicht-spezifischen
Banden (die nicht mit einem Überschuss
von bakteriell produzierten DAP-1 kompetetiert werden konnten) wurden
von der Antisenseexpression nicht beeinflusst, was die Selektivität der Wirkung
bestätigt.
-
VI. Klonierung von DAP-2
und Bestimmung der Aminosäuresequenz
-
Wie
oben erwähnt,
zeigten Expressionsstudien, dass das doppelsträngige cDNA-Fragment #256 (367 bp
Größe) auf
Northern-Blots an ein endogenes 6,3 Kb mRNA-Transkript hybridisierte.
Das gleiche einzelne 6,3 Kb mRNA-Transkript wurde in HeLa-(ursprüngliche
und Transfektanten) und in K562-Zellen nachgewiesen, wenn die Volllängen-cDNA
(siehe unten) als eine Sonde auf Northern-Blots verwendet wurde
(2B). Das cDNA-Insert aus pTKO1-256 wurde daher
verwendet, um eine K562-cDNA-Bibliothek
zu screenen.
-
Ungefähr 4 × 106 pfu wurden mit dem #256 cDNA-Insert gescreent
und 40 positive Klone nach zwei Runden von aufeinander folgenden
Walkingscreens isoliert. Das Sequenzieren wurde auf einem „Applied Bio-systems
DNA sequencer 373 A" durchgeführt. Die
Einzigartigkeit der Sequenz und ihre Verwandtschaft wurden unter
Verwendung von FASTA (GCG Softwarepaket) auf Nukleotidniveau und
FASTA-, BLASTP- und BLOCKS-Programmen auf Aminosäureniveau bestimmt (S. Henikoff
und J. G. Henikoff, Nucleic Acids Res. 19, 6565 (1991).
-
Zwei
Klone, λ29
und λ32,
wurden zum Sequenzieren ausgewählt
(7). Die resultierende zusammengesetzte Sequenz
der beiden cDNAs bestand aus 5886 Nukleotiden und enthielt einen
Poly-A-Schwanz, der bei Position 5872 begann, und ihm voran liegen
zwei Polyadenylierungssignale AATAAA (8). Die 3'-untranslatierte
Region enthält
auch zwei ATTTA-Instabilitätsmotive,
die in den 3'-nichtkodierenden
Teilen von kurzlebigen mRNAs gefunden werden (G. Shaw und R. Kamen,
Cell 46, 659 (1986)). Die mRNA enthält einen einzelnen langen offenen
Leserahmen, der bei Position 337 beginnt, bei Position 4605 endet
und potentiell ein Protein mit 1423 Aminosäuren kodiert (8).
Das berechnete Molekulargewicht des Proteinprodukts beträgt ungefähr 160 kDa.
affinitätsgereinigte
polyklonale Antikörper
wurde gegen das N-terminale 20 Aminosäureumfassende Peptid des Proteins
hergestellt. Diese Antikörper
erkannten ein 160 kDa umfassendes rekombinantes Protein auf Immunoblots,
das in COS-1-Zellen nach Transfektion mit einem Vektor produziert wurde,
der die gesamte kodierende Region der cDNA exprimierte (2D).
Diese Antikörper
reagierten in HeLa-Zellen mit einem endogenen Protein der gleichen
Größe. In den
Antisense-RNA-exprimierenden Zellen, 256-t1 und 256-t2, waren die
Gleichgewichtsspiegel des 160 kDa-Proteins 10- und 5-fach niedriger
als in den DHFR-Kontrollzellen, wohingegen ein nicht-verwandtes
Protein, Vinculin, ähnliche
Expressionsspiegel in allen HeLa-Zelltransfektanten zeigte (2D).
Folglich resultierte die Expression von Antisense-RNA aus pTKO-1-Plasmid
#256 in HeLa-Zellen in einer signifikanten Reduktion der Menge des
entsprechenden Proteins.
-
Wir
waren in der Lage, einige bekannte Domänen und Motive zu definieren,
die in diesem Protein vorhanden sind. Sein äußerster N-Terminus ist aus
einer Proteinkinasedomäne
zusammengesetzt, die 255 Aminosäuren
von Position 13–267
umfasste. Auf der Grundlage ihrer Struktur ist sie wahrscheinlich
eine Proteinkinase vom Serin/Threonintyp mit einer klassischen Zusammensetzung
von XI Subdomänen,
wobei alle konservierten Motive vorhanden sind (8)
(S. K. Hanks und A. M. Quinn, Methods Enzymol. 200, 38 (1991)). Diese
neue Kinase wurde DAP-2 oder DAP-Kinase (Death Associated Proteinkinase;
Tod-assoziierte Proteinkinase) genannt.
-
Die
Kinasedomäne
gehört
zur Familie der Calmodulin-abhängigen
Kinasen. Die Homologie zu bekannten Kinasedomänen, die diese Gruppe bilden,
einschließlich
der Myosin leichten Kettenkinasen, liegt im Bereich zwischen 34%–49% (9A).
Drei Hauptunterschiede unterscheiden die Kinasedomäne der DAP-Kinase
von anderen Mitgliedern der Calmodulin-abhängigen Kinasefamilie: 1) Subdomäne II ist
relativ lang und hat einen Abschnitt basischer Aminosäuren (KKRRTKSSRR);
2) Subdomäne
III ähnelt
den der Zellzyklus-abhängigen
Kinasen am meisten (9B). Interessanterweise sind
die typischen Sequenzen der Zellzyklus-abhängigen Kinasen (PSTAIRE, PSSALRE,
PCTAIRE, KKIALRE) in Subdomäne
III lokalisiert; und 3) Subdomäne
VII ist extrem kurz und besteht nur aus 7 Aminosäuren.
-
Unmittelbar
stromabwärts
der Kinasedomäne
gibt es einen zusätzlichen
Abschnitt der Homologie, der in fast allen Mitgliedern der Familie
der Calmodulin-abhängigen
Kinasen vorhanden ist und an der Calmodulin-Erkennung und -Bindung
beteiligt ist; (B. P. Herring, J. T. Stull, P. J. Gallagher, J.
Biol. Chem. 265, 1724 (1990); M. O. Shoemaker et al., J. Cell. Biol.
111, 1107 (1990); F. H. Cruzalegui et al., Proc Nat. Acad. Sci.
USA 89, 12127 (1992)). Stromabwärts
der Calmodulin-Erkennungsdomäne
wurde eine Ankyrin-Repeatdomäne identifiziert,
die 265 Aminosäuren
von Position 365 bis 629 umfasste. Sie ist zusammengesetzt aus 8
Repeats von jeweils 33 Aminosäuren,
die nicht durch Spacer getrennt sind, außer einem einzelnen Prolinrest,
der drei N-terminate Repeats von fünf C- terminalen trennt (8 und 9C).
Die Ankyrin-Repeats sind in die Protein-Protein-Wechselwirkungen bei einer Vielzahl
von Proteinen einbezogen (P. Michaely und V. Bennett, Trends in
Cell Biology 2, 127 (1992)), wurden aber bisher nicht im Zusammenhang
mit Serin/Threoninkinasen beschrieben. Eine Tyrosinkinase, die Ankyrin-Repeats trägt, wurde
bisher in Hydra vulgaris identifiziert (T. A. Chan et al., Oncogene
9, 1253 (1994)). In der DAP-Kinase könnten die 8 Ankyrin-Repeats
die Wechselwirkung eines putativen Effektors oder eines regulatorischen
Moleküls
vermitteln oder die Substratselektivität und/oder Stabilität der Kinase-Substrat-Wechselwirkungen
beeinflussen.
-
Unmittelbar
stromabwärts
der Ankyrin-Repeats sind zwei aufeinanderfolgende potentielle P-Loopmotive,
ALTTDGKT und GHSGSGKT, die durch die Konsensussequenz, G[A]XXXXGKT[S],
identifiziert wurden. Der Vergleich von möglichen P-Loopmotiven der DAP-Kinase
mit entsprechenden Konsensussequenzen in sieben ATP- oder GTP-bindenden Proteinfamilien
zeigt, dass nur der 3'-P-Loop
eine gewisse Ähnlichkeit
mit P-Loopkonsensussequenzen
von Elongationsfaktoren, ATP-Synthase b-Untereinheiten und Thymidinkinase zeigt.
Tatsächlich
könnte
ein Abschnitt von 33 Aminosäuren
nach dem achten Ankyrin-Repeat, der den putativen 5'-P-Loop umfasst,
einen neunten Ankyrin-Repeat
darstellen, der weniger stark konserviert ist als andere. Die DAP-Kinase
trägt auch
viele potentielle Stellen für
post-translationale Modifikationen und hat weder eine Transmembran-Domäne noch
ein Signalpeptid. Die Suche in der Prosite-Bank unter Verwendung
des Programmmotivs (GCG Softwarepaket) ergab, dass das DAP-Kinaseprotein eine
Konsensussequenz für
die C-terminale Amidierungsstelle an Position 1376 enthält (dies
legt nahe, dass 47 C-terminale Aminosäuren von einem Körperprotein
abgespalten werden können).
Es enthält
auch Konsensussequenzen für
sechs N-Glykosylierungsstellen
und potentielle Phosphoryrierungsstellen für cAMP-abhängige Kinase (sechs), Caseinkinase II
(achtundzwanzig) und Proteinkinase C (zwanzig).
-
Zusammengefasst
legt die abgeleitete Aminosäuresequenz
der DAP-Kinasen nahe, dass ein sehr einzigartiger Typ einer Calmodulin-regulierten
Serin/Threonin-Kinase gerettet wurde. Die Kombination von Serin/Threonin-Kinasedomäne, Ankyrin-Repeats
und zusätzlichen
möglichen
ATP/GTP-Bindungsstellen außerhalb
der Kinasedomäne
in einem Protein (10) wurde zuvor noch nicht beschrieben.
Eine Größe von 160 kDa
ist bei Serin/Threonin-Kinasen
selten und die DAP-Kinase ist tatsächlich die größte bisher
bekannte Calmodulin-abhängige Kinase.
Die Fähigkeit
der DAP-Kinase zur Bindung von Calmodulin, die kürzlich in Hefe in einem Zwei-Hybridsystem
bestätigt
wurde (nicht gezeigt), ist mit der Vorstellung konsistent, dass
in vielen Fällen
der programmierte Zelltod Ca2+ abhängig ist (S.
Sen, Biol. Rev. Camb. Philo. Soc. 67, 287 (1992); S. Lee, S. Christakos,
M. B. Small, Curr. Opin. Cell. Biol. 5, 286 (1993)). Weiterhin wurde
kürzlich
berichtet, dass Calmodulinantagonisten die Glukocorticoid-induzierte
Apoptose inhibieren (D. R. Dowd, D. P. Mac, B. S. Komm, M. R. Haussler,
R. Miesfeld, J. Biol. Chem. 266, 18423 (1991)) und dass Inhibitoren
der Myosin leichten Kettenkinasen den TNF-induzierten apoptotischen
Zelltod blockieren (S. C. Wright, H. Zheng, J. Zhong, F. M. Torti, J.
W. Larrick, J. Cell. Biochem. 53, 222 (1993)).
-
Um
zu verifizieren, dass DAP-2 tatsächlich
eine Kinase ist, wurden COS-Zellen transient mit einem Expressionsvektor
(PECE-FLAG) transfiziert, der ein Fragment der λ29-cDNA trägt, die die gesamte kodierende
Region (von dem vorgenannten Start ATG bis zu der ersten EcoR1-Stelle
am 3'-Ende) umfasst.
Zelllysate wurden durch monoklonale anti-FLAG-Antikörper immunpräzipitiert
und die gewaschenen Immunpräzipitate wurden
in Gegenwart von Calmodulin und Ca2+ auf
In-vitro-Autophosphorylierung untersucht. Wie in 2C gezeigt,
erschien eine einzelne phosphorylierte Bande von 160 kDa nach Fraktionierung
der In-vitro-Reaktionsprodukte auf den Polyacrylamidgelen. Dieses
Experiment stellt einen ersten direkten Beweis dar, dass das rekominante
Protein intrinsische Kinaseaktivität besitzt, wie dies aufgrund
der vorhergesagten Struktur vermutet wurde.
-
VII. Beurteilung der In-vitro-DAP-Kinaseaktivität
-
(A) Experimentelle Vorgehensweise
-
1. Zellkultur
-
Die
humanen epithelialen HeLa-Karzinomenzellen, COS-7-Affennierenzellen,
SV-80-Zellen (humane Fibroblasten,
die mit SV0-40 großem
T-Antigen transformiert waren) und REF-52-Rattenembryofibroblasten wurden
in DMEM (BioLab), das mit 10% FCS (Gibco), 4 mM Glutamin, 100 U/ml
Penicillin und 0,1 mg/ml Streptomycin supplementiert war, kultiviert.
HeLa-tTA wurden in Gegenwart von 200 μg/ml G-418 wachsen gelassen (Gossen
und Bujard, 1992). Die Transfektionen wurden durch Standardcalciumphosphattechnik
durchgeführt. Rekombinantes
humanes Interferon-γ (3 × 107 U/ml) wurde von PeproTech bezogen. Nocodazol
wurde von Sigma bezogen, Latronculin A war eine Gabe von A. D. Bershadsky
des Weizman Institutes, Rehovot, Israel.
-
2. Plasmidkonstruktion
-
DAP-Kinaseexpressionskonstrukte
für transiente
Transfektionen in SV-80-, REF-52- oder COS-Zellen und für stabile
Transfektionen in HeLa-Zellen wurden entweder in dem pECE-Vektor
(Deng & Karin,
1993) oder dem pCDNA3-Vektor (In Vitrogen) hergestellt. In allen
Konstrukten waren die DAP-Kinasesequenzen mit dem FLAG-Epitop an
ihrem N-Terminus
mit einem Tag versehen. In C-terminalen Deletionskonstrukten waren
die DAP-Kinasesequenzen
mit dem FLAG-Epitop über
die Nde-I-Restriktionsstelle fusioniert, die am Startkodon ATG durch
Oligonukleotid-spezifische Mutagenese eingeführt war. In anderen Konstrukten
waren die DAP-Kinasesequenzen über
die entsprechenden Restriktionsstellen an das FLAG-Epitop fusioniert.
C-terminale Deletionskonstrukte: 1–1271, 1–835, 1–641 und 1–305, – wurden durch Verdau der DAP-Kinase-cDNA
mit HindIII (nt 4146), XbaI (nt 2838), BglII (nt 2256) bzw. EcoRV
(nt 1247) hergestellt. Das Volllängen-DAP-Kinase-cDNA-Konstrukt
erreicht die EcoRI-Schnittstelle bei Position 4932 der 3'-UTR. Die DAP-Kinaseexpressionskonstrukte
305–641,
641–835
und 641–1423
enthalten cDNA-Fragmente, die durch doppelten Verdau mit EcoRV und
BglII (nt 1247–2256),
BglII und XbaI (nt 2256–2838)
bzw. durch Verdau mit BglII (nt 2256–4827) erhalten wurden. Drei
DAP-Kinasemutanten: K42A, CaM und Cyto wurden unter Verwendung von
Nukleotid-spezifischer Mutagenese mit den 5'-GTATCCCGCCGCATTCATCAAGA-3', 5'-CAGCATCCCTGGATCAAGTCCAGAAGTAACATGAGT-3' bzw. 5'-AAGACGGCAGAAGATCTAGAAGAGCCCTAT-3' Oligonukleotiden
hergestellt. Alle Nukleotidnummerierungen sind gemäß X76104
angegeben.
-
Die
DAP-Kinase wurde in HeLa-Zellen aus dem mit Tetracyclin unterdrückbaren
Promotor als bicistronische Message mit den LacZ-Sequenzen transient
exprimiert. Die DAP-Kinasesequenz war mit dem HA-Epitop am N-Terminus über die
NdeI-Schnittstelle, die am Startkodon ATG eingeführt war, mit einem Tag versehen.
Der Vektor zur Expression der bicistronischen DAP-Kinase-LacZ-Message
wurde durch Insertion des BH-LacZ-Fusionsgen
aus pUT535-Vektor (Cayla) in die Not I-Schnittstelle des pSBC-Vektors
(Korchhoff et al., 1995) hergestellt. Der resultierende Vektor wurde
pSBC-bl genannt.
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(B) Ergebnisse
-
Die
abgeleitete Aminosäurestruktur
des DAP-Kinaseproteins sagt wenige funktionale Motive und Domänen, wie
in 31 dargestellt, voraus. Der Aminoterminus ist
aus einer Proteinkinasedomäne
des Serin/Threonintyps (Deiss et al., 1995) zusammengesetzt, der
255 Aminosäuren
von Position 13 bis 267 umfasst. Um die Kinaseaktivität zu messen,
wurde ein In-vitro-Immunkomplexkinasetest für DAP-Kinase entwickelt. Mit FLAG-Tag versehene
Wildtyp-DAP-Kinase oder DAP-Kinasemutanten wurden transient in COS-Zellen exprimiert.
Die DAP-Kinaseproteine wurden durch die anti-FLAG-Antikörper immunpräzipitiert
und einem In-vitro-Kinasetest in Gegenwart von 0,5 mM Ca2+ und 1 mM rekombinantem Calmodulin (CaM)
unterzogen. Zwei mutierte Versionen der DAP-Kinase wurden in diesem Experiment verwendet:
eine C-terminal trunkierte DAP-Kinase, der die letzten 152 Aminosäuren – eine Region,
die die Toddomäne
und den Serin/Threonin-reichen Abschnitt der Aminosäuren (Feinstein
et al., 1995) (genannt DAP-Kinase
1–1271 – DD; 31) enthält – fehlen,
und eine Mutante, in welcher ein konserviertes Lysin in der Kinasesubdomäne II (an
Position 42) durch Alanin ersetzt wurde (DAP-Kinase K42A). Von der
letzteren Mutation wurde in anderen Kinasen gezeigt, dass sie die
Phosphotransferreaktion beeinflusst, was zu einem katalytisch inaktiven
Protein führt
(Hanks & Quinn,
1991).
-
Wie
aus 32 ersichtlich wird, wurde
das rekombinante DAP-Kinaseprotein, das in dem Immunkomplex vorhanden
war, in vitro phosphoryliert, was in einer bedeutenden 32P-markierten Bande
bei der erwarteten Größe resultierte.
Im Gegensatz dazu wurde die mutierte DAP-Kinase K42A nicht phosphoryliert,
was nahelegt, dass die Mutation tatsächlich das Enzym inaktivierte
und dass die Markierung der DAP-Kinase aus einer Autophosphorylierung
resultierte. Die Homologie der Kinasedomäne der DAP-Kinase zu der Myosin
leichten Kettenkinase (Myosin Light Chain Kinase; MLCK) (Deiss et
al., 1995) veranlasste die Testung der Myosin leichten Kette (Myosin
Light Chain; MLC) als ein potentielles exogenes Substrat für die In-vitro-DAP-Kinasetests. Aus 32 wird ersichtlich, dass die DAP-Kinase, aber
nicht ihre katalytisch inaktive Mutante (DAP-Kinase K42A), die MLC unter den In-vitro-Kinasetestbedingungen
phosphoryliert. Die trunkierte DD-Mutant, DAP-Kinase 1-1271, war
sowohl zur Autophosphorylierung als auch zur Phosphorylierung der
MLC in der Lage. Dies zeigt erstens, dass die Region des C-Terminus,
insbesondere der am meisten terminal gelegene Aminosäureabschnitt,
der Serin- und Threonin-reich ist (Feinstein et al., 1995), entweder
nicht Gegenstand der Autophosphorylierung ist oder sehr wahrscheinlich
nicht das einzige Ziel für
diese Aktivität
ist; und zweitens, dass die 152 C-terminalen Aminosäuren nicht
an der Erkennung der MLC als ein Substrat beteiligt sind. Die Menge
des rekombinanten DAP-Kinaseproteins,
das in jedem Immunkomplex vorhanden war, wurde durch Reagieren der Blots
mit anti-FLAG-Antikörper
nach Sichtbarmachung der 32P-Signale bestimmt
(32).
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VIII. Die DAP-Kinase ist
eine Calmodulin-regulierte Serin/Threoninkinase.
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(A) Experimentelle Vorgehensweise
-
1. Calmodulinüberschichtung
-
Die
Transfektion in COS-Zellen, Herstellung von Zelllysaten, SDS-PAGE
und der Transfer von Proteinen auf Nitrocellulose wurden wie zuvor
beschrieben durchgeführt
(Deiss et al., 1995). Proteinextrakte (300 μg pro Spur) aus COS-Zellen,
die nicht transfiziert oder mit FLAG-DAP-Kinase oder DAP-Kinasemutanten transfiziert
waren, wurden auf 7,5% SDS-PAGE laufen gelassen und auf Nitrocellulosemembranen
geblottet. Die Membran wurde für
30 Minuten in Calmodulinbindepuffer (50 mM Tris-HCl pH 7,5, 150
mM NaCl, 1 mM CaCl2), enthaltend 1% fettfreies
Trockenmilchpulver vorinkubiert. Rekombinantes 35S-markiertes
Calmodulin (Baum et al., 1993) wurde supplementiert und die Membran
für 16
h einem vorsichtigem Schütteln
bei Raumtemperatur unterzogen, dreimal (jeweils 5 Minuten) in Calmodulinbindepuffer
gewaschen, getrocknet und einem Röntgenfilm ausgesetzt. Der Nachweis
der FLAG-DAP-Kinase wurde unter Verwendung von anti-FLAG-Antikörpern (1:500;
IBI, Kodak) und dem ECL-Western-Blot-Nachweissystem wie beschrieben (Deiss et
al., 1995) durchgeführt.
-
2. In-vitro-Kinasetest
-
Zelllysate
von transfizierten COS-Zellen wurden wie zuvor beschrieben hergestellt
(Deiss et al., 1995). Die Immunpräzipitation des rekombinanten
DAP-Kinaseproteins aus 150 μg
Gesamtextrakt wurde mit 20 1 anti-FLAG M2-Gel (IBI, Kodak) in 200 μl PLB, welches
mit Protease und Phosphataseinhibitor supplementiert war, für 2 h bei
40°C durchgeführt. Nach
drei Waschschritten mit PLB wurden die Immunpräzipitate einmal mit Reaktionspuffer
(50 mM Hepes pH 7,5, 8 mM MgCl2, 2 mM MnCl2 und 0,1 mg/ml BSA) gewaschen. Die an die Kügelchen
gebundenen Proteine wurden für
15 min bei 25°C
in 50 1 Reaktionspuffer, der 15 Ci[γ-32P]-ATP
(3 pmol), 50 mM ATP, 5 μg
MLC (Sigma) und sofern angegeben, auch 1 mM bovines Calmodulin (Sigma),
0,5 mM CaCl2 oder 3 mM EGTA in Abwesenheit
von CaCl2 enthielt, inkubiert. Proteinprobenpuffer
wurde zugefügt, um
die Reaktion zu beenden und nach einem Kochen wurden die Proteine
auf 1% SDS-PAGE
analysiert. Das Gel wurde auf eine Nitrocellulosemembran geblottet
und die 32P-markierten Proteine durch Autoradiographie sichtbar
gemacht.
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(B) Ergebnisse
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Von
einer Region, die stromabwärts
der Kinasedomäne
(Aminosäuren
280–312; 32) gelegen war, wurde auf Basis der Sequenzhomologie
mit den CaM-regulatorischen Domänen
einiger Mitglieder der CaM-abhängigen
Kinasefamilie (Deiss et al., 1995) vorhergesagt, dass sie CaM bindet.
Einige unterschiedliche Tests, die durchgeführt wurden und unten beschrieben
sind, bestätigten
sowohl die Bindung von CaM an das DAP-Kinaseprotein als auch die Regulation
der Kinaseaktivität
durch CaM.
-
Die
Fähigkeit
der DAP-Kinase CaM zu binden, wurde zuerst durch einen Überschichtungsbindungstest
unter Verwendung von markierten CaM getestet. In diesem Test wurden
verschiedene mit FLAG-Tag versehene rekombinante DAP-Kinasekonstrukte
in COS-Zellen exprimiert
und die Proteinextrakte auf SDS-PAGE einer Elektrophorese unterzogen,
auf Nitrocellulosemembranen geblottet und mit 35S-Met
markiertem rekombinantem CaM zur Reaktion gebracht (Baum et al.,
1993). Sowohl die Wildtyp-DAP-Kinase als auch eine deletierte Version
der DAP-Kinase, der die Calmodulin-Regulations- und -binderegion
(d.h. Aminosäuren 266–312; bezeichnet
mit DAP-Kinase-CaM) fehlt, und die zuvor genannte DD-Mutante wurden
getestet. Dieselben Blots wurden auch mit anti-FLAG-Antikörpern zur
Reaktion gebracht, um die Gegenwart des rekombinanten Proteins,
das bei der vorhergesagten Größe in jedem
Blot erschien, zu bestätigen.
Sowohl die Wildtyp-DAP-Kinase
als auch die trunkierte DD waren zur Bindung des markierten CaM
in der Lage, wohingegen die DAP-Kinase-CaM dies nicht konnte (33A).
-
Die
Fähigkeit
der DAP-Kinase, CaM zu binden, wurde weiter durch die Verwendung
eines Hefe-Zwei-Hybridselektionssystems bestätigt (Fields & Sterglanz, TIG
10: 286–292,
1994). In diesem Test wurde die Region, die das Ende der Kinasedomäne, die
CaM-regulatorische Region, die Ankyrin-Repeatdomäne und den ersten P-Loop (siehe 31 für
Einzelheiten) umfasst, als Köder
verwendet, um die interagierenden Proteine aus der HeLa-cDNA-Expressionsbibliothek
(Clontech) zu fischen. Ungefähr
90 positive Klone wurden erhalten, wobei alle von ihnen mit der
humanen CaM-Volllängen-cDNA
identisch waren. Die geretteten CaM-Klone reagierten in dem Hefesystem
auch mit einem trunkierten Konstrukt der DAP-Kinase, das nur das
Ende der Kinasedomäne
und die CaM-regulatorische
Domäne
(Aminosäuren
251–364)
umfasste. Zusammengenommen bestätigten
die CaM-Überschichtungstests
und die Wechselwirkungen zwischen den DAP-Kinasefragmenten und Calmodulin
in dem Hefe-Zwei-Hybridsystem die Vorhersage, dass die DAP-Kinase
CaM über
die konservierte Region bindet, die stromabwärts von der Kinasedomäne liegt.
-
Die
Ca2+/CaM-Regulation der Kinaseaktivität wurde
weiter in den In-vitro-Kinasetests untersucht. In Abwesenheit von
Ca2+/CaM waren sowohl die Autophosphorylierung
als auch die MLC-Phosphorylierung durch die DAP-Kinase 8- bis 10-fach
niedriger als die Phosphorylierung in Gegenwart von Ca2+/CaM (33B). Interessanterweise zeigte die Mutante
mit Deletion der CaM-regulatorischen Domäne (DAP-Kinase-CaM) ein hohes
Niveau an enzymatischer Aktivität
in Abwesenheit von Ca2+/CaM, was eine negativ
regulatorische Funktion dieser Region nahe legt, die durch die Wechselwirkungen
mit Calmodulin abgebaut werden könnte
(33C). Diese Ergebnisse waren mit
den stimulatorischen Wirkungen konsistent, die durch die Deletion
dieser Region in anderen CaM-abhängigen
Kinasen auferlegt wurden (Shoemaker et al., 1990). Wir schließen daher
aus den In-vitro-Kinasetests, dass die Kinaseaktivität der DAP-Kinase
durch Ca2+/CaM reguliert wird und dass die
Entfernung der CaM-regulatorischen Domäne eine deregulierte Kinase
hervorruft, die konstitutiv aktiv ist.
-
Dieser
Typ von Mutation ist ein Beispiel für eine „Gewinn an Funktion"-Mutation, d.h. eine
Mutation, die in dem DAP-Genprodukt mit einer erhöhten Zelltod-fördernden
Aktivität
resultiert. Solch eine Mutation wäre zum Beispiel in dem Tod-fördernden
Aspekt der Erfindung nützlich.
-
IX. Die ektopische Expression
der DAP-Kinase induziert den Tod von HeLa-Zellen
-
(A) Experimentelle Vorgehensweise
-
1. Detergenzextraktionstest
-
Subkonfluente
Kulturen von transfizierten COS- oder HeLa-Zellen, die auf 9 cm
Platten wachsen gelassen wurden, wurden einmal mit PBS und dann,
soweit angegeben, mit MES-Puffer
(50 mM MES pH 6,8, 2,5 mM EGTA, 2,5 mM MgCl2)
gewaschen, die HeLa-Zellen wurden mit 1 mg/ml Nocodazol für 0,5 Stunden oder
mit 5 mM Latrunculin A für
1 Stunde vor der Extraktion vorbehandelt. Die Zellen wurden für 3 min
mit 0,5 ml 0,5% Triton X-100
in MES-Puffer, der mit Proteaseinhibitoren supplementiert war, extrahiert.
Der Überstand (lösliche Fraktion – Sol) wurde
gesammelt, für
2 min bei 16.000 × g
bei 4°C
zentrifugiert und der klare Überstand
wurde dann in neue Röhrchen überführt. Zwei
Volumina kaltes Ethanol wurden zugefügt und die Röhrchen wurden
bei –20°C über Nacht
inkubiert, für
10 min bei 16.000 × g
bei 4°C
zentrifugiert und in 200 l 2 × Proteinprobenpuffer
ohne Farbstoff resuspendiert. Die im Detergenz unlösliche Matrix
(InSol), die auf den Platten verblieb, wurde in 200 μl 2 × Proteinprobenpuffer
extrahiert, mit einem Schaber von der Platte gekratzt und in Röhrchen gesammelt.
Die Proben wurden auf 10% SDS-PAGE geladen, 100 μg Proteinextrakte aus der Sol-Fraktion
wurden auf jede Spur geladen, äquivalente
Volumina der InSol wurden geladen. Eine Analyse der Proteine wurde
unter Verwendung von anti-FLAG-Antikörpern (Kodak), monoklonalen
Antikörpern
gegen DAP-Kinase (1:1000 Verdünnung;
Sigma), anti-Tubulin-Antikörpern
(1:2000 Verdünnung;
Sigma) oder polyklonalen anti-Actin-Antikörpern (1:100 Verdünnung; Sigma)
wie oben beschrieben durchgeführt.
-
2. Immunfärbung der
Zellen
-
Transfizierte
Zellen (SV-80-, REF-52- oder COS-Zellen) wurden auf Glasdeckplättchen (13
mm Durchm.) plattiert, 20.000 Zellen/Vertiefung in 1 ml Medium in
einer Platte mit 24 Vertiefungen. Nach 48 Stunden wurden die Zellen
zweimal mit PBS gewaschen, fixiert und gleichzeitig permeabilisiert.
Dies wurde durchgeführt,
indem die Deckgläschen
5 Minuten in einer Mischung aus 3% Paraformaldehyd und 0,3% Triton
X-100 in PBS inkubiert wurden und dann mit 3% Paraformaldehyd alleine
für zusätzliche
20 Minuten inkubiert wurden. Die Zellen wurden dreimal in PBS gewaschen
und dann in Blockierungslösung
(5% normales Ziegenserum und 1% BSA in PBS) für 60 Minuten inkubiert. Die
Zellen wurden mit 30 ml des ersten Antikörpers (anti-FLAG 1:300) für 60 Minuten
bei Raumtemperatur inkubiert, dann dreimal in PBS gewaschen und
für 30
Minuten mit 30 ml Rhodamin-konjugierten anti-Maus-Antikörpern aus
Ziege (Verdünnung
1:200, Jakson Immuno Research Lab.) inkubiert. DAPI (0,5 μg/ml; Sigma)
und Fluorescein-konjugiertes Phalloidin (1:100; Molecular Probes
Inc.) wurden bei diesem Schritt zugefügt. Die Deckgläschen wurden
dreimal in PBS gewaschen, getrocknet und in Mowiol fixiert. Die
Mikroskopie wurde unter Fluoreszenzlichtbedingungen durchgeführt. Das Fotografieren
wurde unter Verwendung eines Kodak TMX400-Films durchgeführt.
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3. X-Galfärbung
-
Um
die LacZ-Expression nachzuweisen, wurden die Zellen mit 3% Paraformaldehyd
für 5 min
fixiert, zweimal mit PBS gespült
und für
3 h in X-Gal-Puffer enthaltend 77 mM Na2HPO4, 23 mM NaH2PO4, 1,3 mM MgCl2,
1 mg/ml X-Gal, 3 mM K3Fe(CN)6,
3 mM K4Fe(CN)6 gefärbt. Die
Reaktion wurde durch 70%-iges Ethanol gestoppt. Das Fotografieren
wurde unter einem Phasenmikroskop unter Verwendung von Kodak Ektachrom 160T
durchgeführt.
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(B) Ergebnisse
-
Das
erste Anzeichen, das der DAP-Kinase eine Funktion als ein positiver
Mediator des Zelltods zuordnet, basierte auf dem Befund, dass ihre
reduzierte Expression durch die Antisense-RNA HeLa-Zellen vor apoptotischem
Zelltod, der durch IFN-γ-Rezeptoren
ausgelöst
wurde, schützte.
Es war daher interessant zu untersuchen, ob erhöhte Spiegel des DAP-Kinaseproteins,
die durch ektopische Expression der Volllängensense-cDNA gebildet wurden,
selbst einen Zelltod ohne einen externen Stimulus verursachen könnten.
-
Um
die DAP-Kinase in Säugerzellen
zu exprimieren, wurde die Volllängen-cDNA
in den pcDNA3-Vektor (In Vitrogen) unter der Kontrolle des CMV-Promotors
kloniert. Ähnliche
Konstrukte wurden hergestellt, die die katalytisch inaktive DAP-Kinase-Mutante
K42A und die Mutante mit Deletion der CaM-regulatorischen Domäne (DAP-Kinase
CaM) enthielten. Sowohl die DAP-Kinasekonstrukte als auch der leere
Vektor wurden in HeLa-Zellen
durch Calciumphosphatcopräzipitationstechnik
transfiziert. Nach 2–3
Wochen Wachstum in Selektionsmedium (G-418) wurden die Wirkstoff-resistenten
Zellen mit Kristallviolett gefärbt.
Es wurde gefunden, dass die Transfektion mit der Wildtyp-DAP-Kinase die Zahl der überlebenden
Kolonien im Vergleich zu den Transfektionen mit leerem Vektor signifikant
erniedrigte (34A). Die inhibitorische
Wirkung war sogar nach Transfektionen mit der konstitutiv aktiven
DAP-Kinase-CaM-Mutante noch stärker,
was vermuten lässt,
dass diese Mutante die stärksten
Wachstums-restriktiven Wirkungen hatte. Im Gegensatz dazu reduzierte
die katalytisch inaktive DAP-Kinasemutante die Zahl der Kolonien überhaupt
nicht. Im Gegenteil, die Zahl der Kolonien, die durch Transfektion
mit der Mutante K42A gebildet wurde, war im Vergleich zu Transfektionen
mit leerem Vektor leicht erhöht
und die Größe der einzelnen
Kolonien war oft größer (34A). Die Transfektion mit der katalytisch
inaktiven DAP-Kinasemutante scheint daher bei den Zellen einen gewissen
Wachstumvorteil während
des Prozesses der Koloniebildung zu vermitteln. Diese Ergebnisse
wurden in sechs unabhängigen
Experimenten mit verschiedenen Präparationen von Plasmid-DNA
wiederholt. Sie wurden auch mit anderen Typen von Expressionsvektoren
wiederholt (nicht gezeigt). Diese Daten stellten die ersten Anzeichen
dar, dass die ektopische Expression von DAP-Kinase mit kontinuierlichem
Zellwachstum nicht kompatibel war und dass dieses Merkmal von der
intrinsischen Kinaseaktivität
abhing. Sie stellten auch den ersten Hinweis dar, dass die katalytisch
inaktive Mutante der DAP-Kinase eine dominant negative Funktion
haben könnte,
eine Frage, die später
unter den restriktiven Wirkungen von IFN-γ untersucht wurde (siehe unten).
-
Um
das Schicksal der Zellen präziser
zu bestimmen und um die Grundlage für die Unterdrückung der Koloniebildung
zu verstehen, wurden die Zellen zwei Tage nach der Transfektion
mit dem DAP-Kinasegen untersucht. In diesen Experimenten wurde das
LacZ-Markergen verwendet, um die Erkennung von transfizierten Zellen,
die DAP-Kinase ektopisch exprimieren, zu erleichtern. Ein Vektor
wurde für
diese Zwecke konstruiert, der die interne ribosomale Eintrittsstelle
(Internal Ribosomal Entry Site; IRES) des Poliovirus enthielt und
folglich die Expression von sowohl LacZ- als auch den Wildtyp-DAP-Kinasegenen in einer
einzigen bicistronischen Message steuert. Die bicistronische mRNA
wurde aus dem Tetracyclin-repremierbaren Promotor (Gossen & Bujard, PNAS
89: 5547–5551,
1992) exprimiert. Die Morphologie der LacZ-enthaltenden blauen Zellen
wurde 48 Stunden nach der Transfektion in Kulturen bestimmt, die
in Abwesenheit von Tetracyclin gehalten wurden, um die kontinuierliche
Expression beider Gene zu erlauben. Es wurde gefunden, dass 34%
der LacZ-enthaltenden Zellen, die die Widtyp-DAP-Kinase exprimierten,
die Morphologie von apoptotischen Zellen zeigten, d.h. Zellenschrumpfen
und Abrunden gefolgt von Ablösen
von den Platten. Im Gegensatz dazu wurde in dem Kontrollvektor ein
Hintergrund von weniger als 5% apoptotische Zellen nachgewiesen
(34B). Zusammengenommen lassen die
morphologischen Beurteilungen und die Koloniebildungstests vermuten,
dass die Überexpression
von DAP-Kinase den Zelltod fördert,
wodurch die Rolle der DAP-Kinase als positiver Mediator des Zelltods
verstärkt
wird.
-
X. Die katalytisch inaktive
DAP-Kinase schützt
Zellen vor IFN-γ-induziertem
Zelltod
-
Die
Hypothese, dass die mutierte DAP-Kinase K42A in einer transdominant
negativen Weise wirken könnte,
wurde untersucht. Dies wurde durchgeführt, indem überprüft wurde, ob die katalytisch
inaktive mutierte Kinase HeLa-Zellen vor dem IFN-γ-induzierten
Zelltod ähnlich
wie der durch die Antisense-RNA-Expression verliehener Schutz schützen würde. In
diesem Experiment wurde der leere pcDNA3-Vektor und der, der die DAP-Kinase-Mutante K42A
enthielt, in HeLa-Zellen transfiziert. Achtundvierzig Stunden nach
der Transfektion wurden die Zellen aufgeteilt und einer doppelten
Selektion mit 700 μg/ml
G-418 und 200 U/ml IFN-γ unterzogen.
Unter diesen stringenten Bedingungen wurden die Transfektanten,
die den Kontrollvektor exprimieren, wirksam abgetötet und
der Hintergrund an G-418 resistenten Zellen war extrem niedrig.
Im Gegensatz dazu hatte die Transfektion mit der K42A-Mutante die
Anzahl der überlebenden
Zellen signifikant erhöht
(35A). Im Mittel war die relative
Zahl der Kolonien, die die Gegenwart von IFN-γ überlebten, in den K42A-Transfektanten
5-fach höher
als in den entsprechenden pcDNA3-Transfektanten
(35B). Ebenso war die mittlere Zellzahl
pro Kolonie in den K42A-Transfektanten
höher.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die K42A-Mutante HeLa-Zellen vor dem
IFN-γ-induzierten
Zelltod schützen
kann, wahrscheinlich, indem sie in einer dominant negativen Weise
wirkt, wodurch sie die normale Funktion der endogenen DAP-Kinase
stört.
Dies ist ein Beispiel einer Mutation, die in der Neutralisation
des endogenen DAP-Genprodukts
resultieren kann. Eine solche Mutation wäre zum Beispiel in dem Tod-verhindernden Aspekt
der Erfindung nützlich.
-
XI. Lokalisation der DAP-Kinase
im Cytoskelett
-
Eine
Kernfrage im Verständnis
der Art der Wirkung der DAP-Kinase betrifft ihre intrazelluläre Lokalisation.
Um die intrazelluläre
Lokalisation der DAP-Kinase durch Immunfluoreszenzfärbung zu
definieren, transformierten wir humane SV-80-Fibroblasten transient
mit dem zuvor genannten FLAG-DAP-Kinase-K42A-Konstrukt und führten eine
Immunfärbung
der Zellen mit anti-FLAG-Antikörpern
durch. Die K42A-Mutante wurde gewählt, um Tod-bezogene morphologische
Veränderungen
als Folge der Überexpression
zu vermeiden (Transfektion von SV80-Zellen mit Wildtyp-DAP-Kinase
induzierte den Zelltod in ähnlicher
Weise, wie die in HeLa-Zellen beobachtet wurde und die wie oben
ausgeführt
war).
-
Die
FLAG-DAP-Kinase-K42A wurde als Netzwerk von feinen Fasern gefärbt, die
die Zellperipherie erreichten; Kerne waren nicht gefärbt (45A). Das gleiche Muster wurde auch durch
Färbung
mit monoklonalen anti-DAP-Kinase-Antikörpern erhalten (nicht gezeigt).
Dies war der erste Hinweis, der eine Lokalisation des DAP-Kinaseproteins
im Cytoskelett nahelegte. Doppelfärbung der Transfektanten mit
anti-FLAG-Antikörpern
und mit Fluorescein-konjugiertem Phalloidin, das Actinfasern bindet,
ergab eine beträchtliche Überlappung
(45A). Im Gegensatz dazu gab es keine Überlappung
mit Mikrotubulifärbung
(nicht gezeigt).
-
Die
Lokalisation der DAP-Kinase im Cytoskelett wurde anschließend durch
biochemische Fraktionierung von sowohl endogen als auch exogen exprimierten
Protein bestätigt.
Wir verwendeten das gut ausgearbeitete Protokoll der vorsichtigen
Zellextraktion mit nicht ionischem Detergenz (0,5% Triton X-100),
das Lipide und lösliche
Proteine entfernt, wobei es die Detergenz-unlösliche Matrix, die aus dem
Kern, dem Cytoskelettgerüst
und den mit dem Cytoskelett-assoziierten Protein besteht, intakt
lässt.
In nicht-transfizierten HeLa-Zellen erschien die endogene DAP-Kinase
(erkannt durch gegen den C-Terminus des Proteins hergestellte monoklonale
Antikörper)
ausschließlich
in der Detergenz-unlöslichen
Fraktion (45B). Im Gegensatz dazu wurden β-Tubulin
und Actin, die beide einen konstanten löslichen Pool besitzen, sowohl
in den Detergenz-löslichen
als auch -unlöslichen
Fraktionen gefunden. Wir verwendeten Nocodazol, einen Mikrotubuli-zerstörenden Wirkstoff,
um die Löslichkeit
von -Tubulin zu verändern.
Wie aus 45B ersichtlich wird, wurde
nach Behandlung der HeLa-Zellen mit Nocodazol das gesamte β-Tubulinprotein in
der löslichen
Fraktion gefunden, wohingegen die Löslichkeit von sowohl DAP-Kinase
als auch Actin nicht verändert
war. Andererseits wurde nach Behandlung der Zellen mit Latrunculin
A, einem Mikrofilament-zerstörenden
Mittel, ein wesentlicher Anteil der DAP-Kinase in der löslichen
Fraktion gefunden. Hier wurde Actin fast ausschließlich in
der löslichen
Fraktion gefunden, wohingegen die Löslichkeit von β-Tubulin nicht verändert war.
Diese Ergebnisse lassen in Kombination mit der doppelten Immunfärbung vermuten,
dass die DAP-Kinase an das Mikrofilamentsystem des Cytoskeletts
lokalisiert sein könnte.
-
Der
Detergenzextrationstest wurde weiterhin verwendet, um die Region
in der DAP-Kinase
zu kartieren, die mit dem Cytoskelett assoziiert ist. Für diesen
Zweck wurden COS-Zellen
verwendet, die mit FLAG-DAP-Kinase transfiziert waren, in denen
das Muster der Färbung
mit anti-FLAG-Antikörpern ähnlich zu dem
war, das in den zuvor getesteten SV-80- und HeLa-Zellen beobachtet wurde
(46A). Eine Reihe von konstruierten
DAP-Kinasedeletionsmutanten
in den pECE-FLAG- oder pcDNA3-FLAG-Expressionsvektoren wurde in
COS-Zellen transfiziert. Diese transfizierten COS-Zellen wurden,
wie oben beschrieben, einer Detergenzextraktion unterzogen und die
Immunoblots wurden mit Anti-FLAG-Antikörpern zur
Reaktion gebracht, um in jedem der Fälle das Elutionsprofil eines
jeden mutierten DAP-Kinaseprodukts zu beobachten. Die Ergebnisse
sind in 46B zusammengefasst. Aus der
ausführlichen
Analyse wurde geschlossen, dass die Region, die die Aminosäuren 641–835 umfasst,
zu der Detergenzunlöslichkeit
der DAP-Kinase beiträgt
und daher eine kritische Region ist, die für die Assoziation mit dem Cytoskelett
verantwortlich ist. Ihre Deletion stört die Assoziation mit dem
Cytoskelett und umgekehrt war diese Region selbst detergenzunlöslich. Interessanterweise waren
Fragmente, die die Ankyrin-Repeats ohne die Bindungsdomäne zum Cytoskelett
enthielten, vollständig detergenzlöslich.
-
Die
intrazelluläre
Lokalisation der DAP-Kinase könnte
für die
Veränderungen
des Cytoskeletts relevant sein, die während des IFN-γ-induzierten
Todes der HeLa-Zellen auftreten. Die Färbung von Actin mit Phalloidin zeigte,
dass nach Behandlung mit dem Zytokin eine vollständige Zerstörung der Mikrofilamentorganisation stattfand
und Stressfasern auftraten (47A).
Der Verlust der Stressfasern trat auf, bevor die typischen nukleären Veränderungen,
die aus Chromatinkondensation und Segmentierung bestehen (Deiss
et al., 1995), stattgefunden hatten. Um mögliche Wirkungen der DAP-Kinase- Überexpression auf das Cytoskelettnetzwerk zu
verfolgen, wurden REF-52-Fibroblasten verwendet, die ein gut organisiertes
Actincytoskelett besitzen.
-
Die
konstitutiv aktive FLAG-DAP-Kinase-CaM-Mutante wurde transient in
diese Zellen transfiziert. Nach 48 Stunden wurden die Zellen, die
positiv mit den anti-FLAG-Antikörpern gefärbt waren,
auf nukleäre
und cytoskelettale Veränderungen
im Vergleich zu den benachbarten nicht-transfizierten Zellen untersucht.
Dies wurde durch Dreifachfärbung
mit DAPI (für
Kerne) und Phalloidin (für
das Mikrofilamentsystem) erreicht (47B).
Es wurde gefunden, dass die FLAG-positiven Zellen ein zerstörtes Muster
der Mikrofilamentfärbung
zeigten, die an die cytoskelettalen Veränderungen erinnerten, die in
IFN–-behandelten
Zellen auftreten. Es konnten zu diesem Zeitpunkt keine Anzeichen
der Chromatinkondensation oder -fragmentierung in den DAP-Kinase-transfizierten Zellen
nachgewiesen werden (47B). Im Gegensatz
dazu führte
die Transfektion mit der trunkierten katalytisch aktiven DAP-Kinase
(DAP-Kinase-DEcoRV; Aminosäuren
1–305
in 46B), die in den Zellen fehllokalisiert
war und eher eine Kernals eine cytoskelettale Färbung zeigte, zu keinen cytoskelettalen
Veränderungen.
In diesen Transfektionen zeigten die FLAG-positiven Zellen ein normales
Muster der Mikrofilamentfärbung,
die nicht von den benachbarten nicht-transfizierten Zellen unterschieden
werden konnte (47B). Diese Ergebnisse
wurden in SV80-Zellen wiederholt, in denen mehr als 80% der Transfektanten,
die die FLAG-DAP-Kinase-DCaM-Mutante
exprimierten, abnorme Muster der Mikrofilamentfärbung zeigten, wohingegen keine
Veränderung
durch die DAP-Kinase-DEcoRV-Tranfektionen verursacht wurde (nicht
gezeigt). Diese Ergebnisse lassen eine Verbindung zwischen der korrekt
lokalisierten aktiven DAP-Kinase und den Zelltod-bezogenen Veränderungen
von Cytoskelett und Morphologie, die sich in Antwort auf IFN-γ entwickeln,
vermuten.
-
Folglich
kann die Lokalisation der DAP-Kinase, und vielleicht anderer DAP-Proteine,
im Cytoskelett im Hinblick auf die Tod-fördernden und Tod-verhindernden
Aspekte der Erfindung wichtig sein, z.B. im Hinblick auf Wirkstoffe,
die die Lokalisation des Proteins im Cytoskelett verhindern.
-
XII. Expression der DAP-1-
und DAP-2-Proteine in verschiedenen Zellen und Geweben
-
Die
Untersuchung einer Vielzahl von Zelllinien und Geweben ergab, dass
diese beiden Gene wahrscheinlich ubiquitär exprimiert sind. 10 zeigt
die Northern-Blotanalyse von RNA aus verschiedenen hämatopoetischen
Zellen, die mit der DAP-1-cDNA sondiert wurden. Das 2,4 Kb mRNA-Transkript
dieses Gens wurde in Granulozyten (HL-60), B-Lymphoid (Daudi) und
Makrophagen (U937)-Zellen nachgewiesen. Die Expressionsspiegel in
den hämatopoetischen
Zellen waren niedriger als in den HeLa-Zellen. 11 zeigt
die Ergebnisse der Untersuchung der mRNA-Expression in humanen embryonalen
Geweben: Gehirn, Niere (hauptsächlich
B-Zellen) und Leber (hauptsächlich
Erythrozyten). Wiederum wurde ein einzelnes 2,4 Kb mRNA-Transkript in
diesen Geweben durch die DAP-1-cDNA-Sonde nachgewiesen.
-
Die
DAP-2-cDNA-Sonde 2 erkannte die 6,3 Kb mRNA, die von diesem Gen
in verschiedenen Geweben kodiert wurde (11). Die
embryonalen Leber- und Milzgewebe bei Downsyndrom schienen in diesem Blot
höhere
Spiegel des DAP-2-Gens (im Vergleich zu den GAPDH-Spiegeln) zu exprimieren,
wohingegen das Hirngewebe bei Downsyndrom höhere Spiegel von DAP-1-mRNA
als die entsprechenden normalen Gehirne enthielt.
-
XIII. Screenen von Zelllinien
auf DAP-Kinase-Expression
-
(A) Experimentelle Vorgehensweise
-
- 1. Haltung der Zelllinien und Behandlung mit
5-Azodesoxycytidin – alle
hämatopoetischen
Zelllinien (siehe ATCC zur Beschreibung von verschiedenen Zelllinien)
wurden in RPMI 1640, das mit 10% Komplement-inaktivierten FCS (Gibco-BRL),
100 IU/ml Penicillin und Streptomycin und 2 mM L-Glutamin supplementiert war,
bei 37°C
und 5% CO2 wachsen gelassen. Für die aus
Blasenkarzinom abgeleiteten Zelllinien (siehe ATCC zur Beschreibung
der verschiedenen Zelllinien) wurde DMEM verwendet. Die Blasenkarzinomzelllinien
wurden mit 1E5-Zellen/100 mm Platten ausplattiert
und 24 Stunden später
mit 5-Aza-2'-desoxycytidin (Sigma
Chemical Co., St. Louis, MO) bei einer Endkonzentration von 1 μM behandelt.
Das Medium wurde 24 Stunden nach Zugabe des Wirkstoffs und danach
alle 3 Tage ausgetauscht. Die Proteine wurden 9 Tage nach Behandlung
für die
frühe Phase
und 16 Tage danach für
die späte
Phase extrahiert.
- 2. Northern-Blotanalyse – Die
gesamte RNA wurde aus den verschiedenen Zelllinien unter Verwendung
von Trireagent (MRC) extrahiert. Proben von 3 μg PolyA+-RNA,
die mit Oligo-dT-Dynabeads (Dynal) wie vom Hersteller beschrieben
präpariert
waren, wurden auf 1% Agarosegelen getrennt und wie beschrieben (Sambrook,
1989) an Hybond-N-Nylonmembranen (Amersham) hybridisiert. DNA-Proben
wurden unter Verwendung von [-32P]dCTP mit
kommerziell erhältlichen
zufällig
primenden Kits (Boehringer Mannheim) hergestellt. Die Prähybridisierung,
Hybridisierung und das Waschen der Filter wurden wie beschrieben
durchgeführt
(Sambrook, 1989).
- 3. Immunoblotanalyse – Die
Zellen wurden geerntet und Proteinextrakte wurden wie zuvor beschrieben
hergestellt (Deiss et al., 1995). Die Proteinextrakte (200 μg/Spur) wurden
auf 7,5% SDS-PAGE fraktioniert. Die Proteine wurden auf Nitrocellulosefilter
(Schleicher und Schuell) mit einem halbtrockenen Semiphor-Blotter (Hoefer
Scientific Instruments) übertragen.
Die monoklonalen Maus-Antikörper
gegen humane DAP-Kinase waren von BioMaker (Rehovol, Israel). Die
Antikörper
gegen humanes Vinculin waren von Sigma. Die Antikörper gegen
humanes DAP3 wurden wie zuvor beschrieben hergestellt (Kissil et
al., 1995). Die Immundetektion wurde unter Verwendung des ECL-Nachweissystems (Amersham)
durchgeführt.
-
(B) Ergebnisse
-
Bei
der Analyse der Expression des DAP-Kinase-mRNA-Transkripts in verschiedenen
Zelllinien wurde gefunden, dass es in einem wesentlichen Teil der
Zelllinien, die aus humanen B-Zellneoplasmen stammten, nicht exprimiert
wurde. Neun verschiedene Zelllinien, die verschiedene Phasen der
B-Zellreifung repräsentieren,
wurden untersucht. Sieben von ihnen – SKW, 697, Daudi, RS4:11,
MV4:11, SK-DHL und B380 – exprimierten
keine nachweisbaren Spiegel an DAPk-mRNA. Zwei Zelllinien: ALL-1,
welche einen unreifen B-Zellzustand darstellt (Erikson et al. PNAS
83: 1807–11,
1986) und B-1, welche einen frühen
Vorläufer
darstellt (Erikson et al., 1986; Cohen et al., 1991), exprimierten
DAP-Kinase (
36 und Tabelle 3). In EBV-immortalisierten
B-Zelllinien, die aus peripheren B-Zellen etabliert wurden, nämlich GM1500
und GM607, war DAP-Kinase-mRNA
vorhanden (Fig. *[1]37A). Die Signale in den DAP-Kinase-negativen
Zelllinien blieben unter den Nachweisgrenzen, auch wenn höhere Mengen
an Poly A
+-RNA (15 μg) analysiert wurden (nicht
gezeigt).
Tabelle
1. Zusammenfassung der Zelltypen, die auf Expression der DAP-Kinase
auf Proteinniveau untersucht wurden. Die Daten wurden nach dem Ursprung
der Zelllinie und dem Expressionsmuster der DAP-Kinase eingeteilt.
- (a)
- Bestimmt durch Vergleich
der Signalintensität
auf Western-Blot mit den Signalniveaus der DAP-Kinase-positiven
Blasenkarzinomzelllinien.
-
Interessanterweise
wurden die c-Abl-mRNA-Transkripte in allen untersuchten Zelllinien
exprimiert. Das c-Abl-Gen ist der näheste bekannte Marker zur DAP-Kinase
(Feinstein et al., 1995). Die Expression von c-Abl schien normal
zu sein und die zwei erwarteten mRNA-Transkripte wurden in allen
Zelllinien beobachtet, unabhängig
davon, ob sie DAP-Kinase-mRNA
exprimierten (36B). Das ungestörte Muster
der c-Abl-Expression erniedrigte die Wahrscheinlichkeit, dass der
Mangel der DAPk-Expression eine Folge von weitreichenden Umordnungen
oder Deletionen bei 9q34 ist.
-
Die
Proteinanalyse bestätigte
die RNA-Daten. Die aus den verschiedenen Zelllinien hergestellten
Proteinextrakte wurden auf die Anwesenheit von DAP-Kinaseprotein
durch Immunoblotanalyse untersucht. Es wurde gefunden, dass in allen
Zelllinien, die DAP-Kinase
mRNA-Transkripte exprimierten, das Proteinprodukt mit der erwarteten
Größe von 160
kDa auch nachgewiesen wurde. Im Gegensatz dazu gab es in den Zelllinien, in
welchen das DAP-Kinasetranskript nicht nachgewiesen wurde, keine
Spur des DAP-Kinaseproteins (36C). Die gleichen Immunoblots wurden
auch mit anti-Vinculin-Antikörpern als
interne Kontrolle zur Reaktion gebracht (36D).
Zusammengenommen zeigen die RNA- und Proteindaten, dass die Abwesenheit der
DAP-Kinaseexpression höchstwahrscheinlich
ein tatsächliches
Phänomen
und nicht ein Artefakt der Tests ist.
-
Die
Expression des DAP-Kinaseproteins wurde dann in verschiedenen Zelllinien
untersucht, die vom Blasenkarzinom abstammten. Dies wurde durch
Western-Blotanalyse der Proteinextrakte, die aus 14 verschiedenen
Zelllinien hergestellt waren, durchgeführt. Von den 14 Zelllinien,
die untersucht wurden, exprimierten acht Zelllinien DAP-Kinase,
vier zeigten keine nachweisbare DAP-Kinaseproteinexpression und
zwei andere Linien exprimierten sie auf Spiegeln unter 1% im Vergleich
zu den DAP-Kinase-positiven Linien (Tabelle 3). Diese Ergebnisse
zeigten, dass ein Verlust oder sehr niedrige Spiegel der DAP-Kinaseexpression
auch bei einem statistisch signifikanten Teil der Blasenkarzinomzelllinien
auftreten. Zwei DAP-Kinase-negative Blasenkarzinomzelllinien wurden
ausgewählt
(T24 und HT1376) und mit 5-Azadesoxycytidin behandelt, um zu testen, ob
die Abwesenheit der DAP-Kinaseexpression auf DNA-Hypermethylierung
beruhte. Die Behandlung der Zellen mit 5-Azadesoxycytidin verursacht
die Entfernung der Methylgruppen von CpG-Dinukleotiden und kann
so eine) Promotorabschaltung/Silencing aufgrund von Hypermethylierung
umkehren und kann die Expression des relevanten Gens wieder herstellen
(Jones, 1985). Die Zellen wurden mit dem Wirkstoff für 24 Stunden
behandelt, gewaschen und Proteinextrakte wurden danach in der frühen und
der späten
Phase hergestellt. Die Expression der DAP-Kinase wurde durch Reaktion
der Immunoblots mit anti-DAP-Kinase-Antikörpern analysiert. Es wurde
gefunden, dass die Zugabe von 5-Azadesoxycytidin zum Wachstumsmedium
die DAP-Kinaseexpression wiederherstellte und dass starke Signale
der erwarteten Proteingröße früh nach Wirkstoffbehandlung
nachgewiesen wurden (37, Spuren 2 und 5), wohingegen
die DAP-Kinase vor Behandlung nicht nachweisbar war (37, Spuren 1 und 4). Die wiederhergestellten Spiegel
der DAP-Kinaseexpression waren den mittleren Expressionsspiegeln
der DAP-Kinase in einigen DAP-Kinase-positiven Blasenkarzinomzelllinien, die
getestet wurden, ähnlich
(Daten nicht gezeigt). Die Wirkung war spezifisch, da die Expression
von zwei anderen Proteinen, die im Gegensatz zur DAP-Kinase anfänglich in
dieser Zelllinie vorhanden waren, Vinculin und DAP-3, überhaupt
nicht durch die 5-Azadesoxycytidinbehandlung
beeinflusst wurden (37, Spuren 1 bis 5). Lange
nach der Wirkstoffbehandlung der T24-Zellen (nach sechs Passagen)
war die Expression der DAP-Kinase
wieder vollständig
verhindert, wahrscheinlich aufgrund einer De-novo-Methylierung des
Gens (37, Spur 3).
-
XIV. Klonierung und Sequenzierung
von DAP-3, DAP-4 und DAP-5
-
Klon
259 (DAP-3) wurde sequenziert und verwendet, um eine K562-gt10-cDNA-Bibliothek, wie oben für DAP-1
und DAP-2 beschrieben, zu screenen. Die Sequenz der Volllängen-cDNA
von DAP-3 und die abgeleitete Aminosäuresequenz sind in 12 gezeigt.
-
Klon
253 (DAP-4) wurde partiell, wie oben für DAP-1 und DAP-2 beschrieben,
sequenziert und die Ergebnisse sind in 13 gezeigt.
-
Klon
260 war unter den geretteten Vektoren, die in Tabelle 1 beschrieben
sind und die HeLa-Zellen vor IFN-γ-induziertem
programmiertem Zelltod schützten.
Er wurde, wie in der ausführlichen
Beschreibung der Erfindung (Abschnitt I(A)) beschrieben, isoliert.
Er trug ein cDNA-Fragment von 763 bp und die Sequenzanalyse zeigte,
dass er einem neuen Gen (DAP-5 genannt) entsprach. Die Northern-Blotanalyse
zeigte, dass DAP-5 in eine 3,8 Kb mRNA transkribiert wird. Von der
DAP-5-mRNA wurde gefunden, dass sie in einer Vielzahl von normalen
Geweben weit verbreitet exprimiert wird.
-
Das
763-cDNA-Fragment wurde zum Screenen einer cDNA-Bibliothek, die
aus K562-Zellen
stammte, verwendet. Der Phagenklon, der das längste cDNA-Insert (3,8 Kb)
trug, wurde sequenziert. Dieser cDNA-Klon umfasst einen offenen
Leserahmen (Open Reading Frame; ORF), der wie in 15 gezeigt, 940 Aminosäuren entspricht. Die abgeleitete
Aminosäuresequenz
sagt vorher, dass das Protein hoch homolog, aber nicht identisch,
mit dem Translationsinitiationsfaktor 4 (translation initiation
factor 4; eIF4, p220) ist. Folglich kann DAP-5 als neues Mitglied
davon angesehen werden, was eine Familie von Translationsinitiationsfaktoren
des eIF4-Typs zu sein scheint. Höchst
interessanter und sehr unerwarteter Weise wurde das 763 bp Fragment,
das in dem ursprünglich
Klon #260 vorhanden war, in den Vektor in der Senseorientierung
eingefügt.
In dieser Region (durch eine dunkle Linie in 15 markiert;
Nukleotide 1764–2528)
gibt es ein ATG-Kodon, das die Synthese eines Miniproteins, das
230 Aminosäuren
lang ist, betreiben könnte.
In der Tat ergab die In-vitro-Transkription und -Translation dieses
Fragments ein Protein der vorhergesagten Größe und die Mutation dieses ATGs
schaltete die Miniproteinsynthese aus. Transfektionen der HeLa-Zellen
mit Vektoren, die das 763 cDNA-Fragment aus dem Tetracyclin-regulierten
Promotor exprimieren, schützten
die Zellen vor Zytokininduziertem Zelltod. Eine Möglichkeit
ist es, dass das Miniprotein als dominant negative Mutante wirkt,
die mit den Tod-induzierenden Eigenschaften des Volllängenproteins
kompetitiert. Es gibt auch andere Möglichkeiten.
-
XV. Die Expression des
DAP-5-cDNA-Fragments (#260) übt
eine zweifache Wirkung auf HeLa-Zellen aus.
-
(A) Experimentelle Vorgehensweise
-
1. Transfektionen und
Selektionsvorgehensweisen
-
Zwei
sekundäre
polyklonale HeLa-Zellpopulationen, die das DAP-5-763 bp-cDNA-Fragment aus dem pTKO1-Vektor
exprimierten, wurden hergestellt. Dies wurde durch Transfektion
von subkonfluenten Monolayern von 1,5 × 106 HeLa-Zellen
mit 40 g des entsprechenden Plasmids (pTKO1-260 genannt) durchgeführt. Parallel
dazu wurden HeLa-Zellen
mit einem Kontrollvektor, pTKO1-DHFR (Deiss & Kimchi, 1991), transfiziert. Pools
von 104 unabhängigen stabilen Klonen wurden
aus jeder Transfektion gebildet. Die stabilen Transfektanten wurden
in Gegenwart von 200 μg/ml
Hygromycin B (Calbiochem) gehalten. Subkonfluente Monolayer von
1,5 × 106 HeLa-tTa-Zellen wurden mit 15 μg pSBc-bl-Plasmid
oder pSBc-bl-Plasmid, das entweder das #260-Fragment (pSBc-bl-260)
oder mutierte Derivate davon (Einfach- und Dreifach-ATG-Mutanten)
trugen, transfiziert und in Gegenwart von entweder 10 oder 50 μg/ml Bleomycin
selektioniert. Pools von 102–103 unabhängigen
stabilen Klonen wurden aus jeder Transfektion gebildet.
-
2. In-vitro-Translation
von DAP-5-Protein in Reticulozytenlysat
-
Das
Volllängen-cDNA-Insert
oder die #260-Varianten, die in den Blueskriptvektor (Strategene)
kloniert waren, wurden als Templates für die In-vitro-Transkription
von dem T7-Promoter aus verwendet. Diese RNAs wurden dann in Reticulozytenlysate
(Promega) unter Verwendung konventioneller Vorgehensweisen mit [35S]-Methionin (Amersham) als markiertem
Vorläufer
translatiert. Die Reaktionsprodukte wurden durch Fraktionierung
auf 12,5% SDS-Polyacrylamidgel, gefolgt von Salizylsäureamplifikation
des radioaktiven Signals, was wie in Kissil, J. L., et al, J. Biol.
Chem. 270: 27932–936
(1995) beschrieben durchgeführ
wurde, aufgelöst. Die
ATG-Kodons an den Positionen 1785–1787, 2010–2012 oder 2040–2042 wurden
durch Oligonukleotid-gesteuerte Mutagenese mutiert (ATG wurde in
AAG oder TTC oder ATC umgewandelt).
-
3. Herstellung von Antikörpern und
Immunoblotanalyse
-
Die
DAP-5-Sequenz, die den Aminosäuren
522–776
der kodierenden Region entsprach, die in dem #260-Fragment umfasst
war, wurde im Leserahmen an pGEX1 (GST260) fusioniert. Die Expression
der an Glutathion S-Transferase (GST) fusionierten Chimäre wurde
in dem E. coli-Stamm XL1-Blue durch IPTG induziert. Das an GST fusionierte
Produkt, das auf Glutathionkügelchen
gereinigt war, wurde verwendet, um zwei Kaninchen zu immunisieren.
Das Antiserum wurde von den anti-GST-Antikörpern durch Passieren durch
CNBr-aktivierte Sepharosekügelchen
(Pharmacia Biotech Inc.), die an GST gekoppelt waren, depletiert.
Dann wurde eine Affinitätsreinigung
auf CNBr-aktivierten
Sepharosekügelchen,
die an GST260 gekoppelt waren, durchgeführt. In einigen Experimenten
war das Signal des Miniproteins in den HeLa-Zelltransfektanten unter den
Nachweisgrenzen.
-
4. Western-Analyse
-
HeLa-tTA-Zellen
wurden geerntet und durch Kochen in Probenpuffer lysiert. Die Proteinproben
wurden durch 10% SDS-PAGE fraktioniert und dann auf Nitrocellulosefilter
(Schleicher & Schuell) übertragen.
Die Blots wurden mit den affinitätsgereinigten
polyklonalen Antikörpern
(1:20 Verdünnung)
zur Reaktion gebracht und die Immundetektion unter Verwendung des
ECL-Nachweissystems (Amersham Corp.) durchgeführt.
-
(B) Ergebnisse
-
Das
pTKO1-Konstrukt, das das DAP-5-cDNA-Fragment #260 enthielt, wurde
(in Duplikaten) in HeLa-Zellen transfiziert, um zwei stabile polyklonale
Zellpopulationen (260-t1 und 260-t2 genannt) zu bilden. Eine polyklonale
HeLa-Zellkontrollpopulation (bezeichnet mit DHFR-t1) wurde durch
Transfektion des pTKO1-Vektors, der das DHFR-Gen trug, erhalten. Diese drei transfizierten
Zellkulturen wurden einer Langzeitbehandlung mit IFN-γ unterzogen.
Wie in 38B gezeigt, gab es eine 100-
bis 200-fache Erhöhung
der Zahl der wachsenden Kolonien in den 260-t1- und 260-t2-Zellkulturen
im Vergleich zu der DHFR-t1-Zellpopulation. Das bedeutet, dass die
Gesamtzahl der Kolonien, die durch dieses cDNA-Fragment vor den
inhibitorischen Wirkungen von IFN-γ gerettet wurden, nur 0,1–1% der
anfänglichen
Zellpopulation entsprach. Dieses Muster, in welchem nur eine kleine
Fraktion der Zellen vor dem programmierten Zelltod geschützt wurde,
war sehr ähnlich zu
der Wirkung, die durch die Anti-Thioredoxin-RNA (4 in
Deiss & Kimchi,
1991) und durch das Fragment #253 (nicht gezeigt), die alle in die
Untergruppe II klassifiziert wurden, verliehen wurde.
-
Die
Größe der exogenen
DAP-5-RNA in den 260-t1- und 260-t2-Transfektanten betrug 1,7 Kb
(bestehend aus 763 Basen des cDNA-Inserts, 800 Basen der Sequenzen,
die aus der Expressionskassette stammten (Deiss & Kimchi, 1991), und dem Poly(A)Schwanz).
Die Expressionsspiegel der exogenen RNA waren viel niedriger als
jene des endogenen 3,8 kb Transkripts (38A).
Dies stand in starkem Widerspruch zu den acht Plasmiden der Untergruppe
I, deren RNA-Produkte sich in HeLa-Zellen in großem Überschuss gegenüber den endogenen
mRNA-Transkripten akkumulierten (d.h. Antisense entsprechend DAP-1,
DAP-Kinase, DAP-3 und Cathepsin D). Ein ausführlicherer Vergleich zwischen
den zwei Untergruppen wurde durch Hybridisierung der Northern-Blots,
die RNA aus verschiedenen HeLa-Transfektanten enthielten, mit einer
allgemeinen DNA-Sonde, die aus dem pTKO1-Vektor stammte, durchgeführt. Wie
in 38C gezeigt, war unter den Bedingungen, unter
denen die RNA, die aus dem pTKO1-230-Vektor (enthaltend das Antisense-Fragment
von DAP-1) exprimiert wird, ein starkes Signal ergab, die RNA, die
aus dem Fragment #260 transkribiert wurde, weiterhin unter den Nachweisgrenzen. Ähnlich niedrige
Spiegel an RNA wurden aus zwei anderen cDNA-Fragmenten der Untergruppe
II, die von dem gleichen Vektor getragen wurden, nämlich Thioredoxin
(Deiss & Kimchi,
1991) und DAP-4
(#253), exprimiert (38C). Folglich
lieferten die niedrigen Spiegel an ektopisch exprimierter RNA in etablierten
polyklonalen Populationen ein zweites charakteristisches Merkmal
der cDNA-Fragmente der Untergruppe II. Dieses könnte entweder eine RNA- Instabilität oder alternativ
eine Selektion der Transfektanten mit einer niedrigen Kopienzahl
der Episomen widerspiegeln. Das letztere scheint tatsächlich vorzuliegen,
da ein Transkript, das allen Transfektanten gemeinsam ist – die mRNA,
die von dem Hygromycin B-Resistenzgen, das in dem pTKO1 unter der
Kontrolle des Thymidinkinasepromotors platziert wurde, exprimiert
wird – zu
den Expressionsspiegeln der insertierten cDNA-Fragmente parallel
verlief (38D). Folglich wurde postuliert, dass
während
der Etablierung der polyklonalen Zellpopulation, die in Gegenwart
von nur Hygromycin B durchgeführt
wurde, die Zellen, die eine niedrige Kopienanzahl der pTKO1-260-Episomen
enthielten, einen signifikanten Wachstumsvorteil erlangten.
-
Um
diese Möglichkeit
weiter zu verfolgen, wurde die Frage untersucht, ob tatsächlich hohe
Expressionsspiegel von partieller cDNA von DAP-5 mit einem kontinuierlichen
Zellwachstum inkompatibel waren. Zu diesem Zweck wurde ein polycistronischer
Vektor konstruiert (pSBc-bl-260), der die Expression einer bicistronischen
Message steuert, die sowohl das #260-cDNA-Fragment als auch das
SH-LacZ enthält,
das die Synthese eines fusionierten Proteins steuert, das Resistenz
gegen Bleomycin verleiht und b-Galactosidase (Cayla) produziert.
Das LacZ wurde als ein Marker verwendet, um die bicistronischen
mRNA-Spiegel in den einzelnen Zellen zu beurteilen. Das #260-Fragment
wurde in einer Cap-abhängigen
Weise translatiert, wohingegen das fusionierte SH-LacZ-Gen stromabwärts von
der Poliovirus internen ribosomalen Eintrittsstelle (Internal Ribosomal
Entry Site; IRES) platziert wurde. Da die IRES-gesteuerte Translation
weniger effizient ist als die Cap-abhängige, mussten hohe Spiegel
der bicistronischen Message exprimiert werden, um ein Überleben
der Zellen unter Bleomycinselektion zu erlauben. Dies zwang das
System hohe Spiegel von #260 stammenden Expressionsprodukten in
den Zellen zu erzeugen.
-
Es
wurde gefunden, dass Transfektionen von HeLa-tTA-Zellen mit dem
pSBc-bl-260-Vektor
keine stabilen Klone in Gegenwart von 50 μg/ml Bleomycin ergab, wohingegen
die Transfektion mit dem Kontrollvektor, dem das Insert (pSBc-bl)
fehlte, leicht Klone bildete. Bei niedrigeren Wirkstoffkonzentrationen
(10 μg/ml
Bleomycin) entstanden nach Transfektion mit dem pSBc-bl-260-Vektor
kleine Klone; allerdings starben sie danach langsam. Dies zeigte,
dass hohe Spiegel der Expression aus dem #260-cDNA-Fragment für die Zellen
lethal war und dass der #260-abhängige
Zelltod ein langsames Muster des Abtötens zeigte. Die Expressionsspiegel der
bicistronischen mRNA und folglich des Fragments #260, die ein Zellwachstum
erlaubten, waren nicht ausreichend, um eine Bleomycinresistenz zu
verleihen und daher musste der Wirkstoff entfernt werden, um eine weitere
Analyse dieser Transfektanten zu erlauben.
-
Die β-Galactosidaseaktivität diente
dazu, in überlebenden
Zellen die Expression auf Einzelzellbasis zu quantifizieren. In
den pSBc-bl-260-transfizierten Kulturen war das Maß der Blaufärbung in
allen Zellen auf der Platte sehr schwach. Im Gegensatz dazu zeigten
die polyklonalen Zellpopulationen, die aus der Transfektion mit
dem Kontrollvektor erhalten wurden und unter identischen Bedingungen
selektioniert wurden, ein starkes Muster der β-Galactosidasefärbung, das das in den pSBc-bl-260-Transfektanten
vielfach überstieg
(39A). Zusammengenommen zeigten die
reduzierte Klonierungseffizienz und die schwache β-Galactosidaseaktivität in den überlebenden
Zellen, dass es eine negative Selektion gegen eine hohe Expression
des #260-cDNA-Fragments gab. Wir schlossen, dass die Expression
aus dem geretteten DAP-5-cDNA-Fragment eine zweifache Wirkung hatte:
Bei niedrigen Spiegeln verlieh es IFN-γ-Resistenz (eine Eigenschaft,
die zu seiner funktionellen Klonierung führte); bei hohen Spiegeln war
es toxisch und erlaubte kein kontinuierliches Zellwachstum.
-
XVI. Das Fragment #260
steuert die Expression eines funktionellen Miniproteins
-
Drei
AUG-Kodons, die als potentielle Initiatioren der Translation dienen
könnten,
wurden in dem ORF von Fragment #260 gefunden. Eines war am Anfang
des Fragments lokalisiert und könnte
potentiell die Synthese eines 28 kDa Proteins initiieren; die anderen
beiden waren 85 und 75 As stromabwärts lokalisiert und würden zu
20 bzw. 18,8 kDa Proteinen führen.
Die In-vitro-Translation der RNA, die aus dem 763 bp DAP-5-cDNA-Fragment
transkribiert wurde, bildete ein Duplett von Proteinen, das eine
ungefähr
Größe von 28
kDa hatte (40A, Spur 3). Eine Misssensemutation
in dem ersten ATG-Kodon schaltete die Synthese der beiden nahe beieinander
wandernden Proteine aus ohne die beiden abwärts gelegenen zu beeinflussen. Die
Missensemutation der nächsten
beiden ATG-Kodons, ohne das erste zu beeinflussen, störte die
Translation der Duplette nicht; eine Dreifachmutation aller potentieller
Initiationskodons verhinderte die Proteintranslation vollständig, wie
dies auch die Einfachmutation in dem ersten ATG-Kodon tat (40A jeweils Spuren 4–6). Es wurde daher geschlossen,
dass das gerettete cDNA-Fragment die Expression eines Miniproteins steuern
könnte,
das bei Met 529 beginnt. Dieses Miniprotein wurde auch in der zuvor
genannten Population von HeLa-Zellen nachgewiesen, die mit dem pSBc-bl-Vektor,
der das #260-Fragment beherbergte, transfiziert worden waren. Wie
in 40B gezeigt, identifizierten affinitätsgereinigte
polyklonale Antikörper,
die gegen das rekombinante Miniprotein hergestellt waren, zwei nahe
beieinander wandernde Proteine mit einer ungefähren Größe von 28 kDa ausschließlich in
Zellen, die mit dem pSBc-bl-260 transfiziert waren, und nicht in
Zellen, die mit dem Leervektor transfiziert waren.
-
Es
erhob sich die Frage, ob die biologischen Wirkungen, die den transfizierten
Zellen von dem Fragment #260 verliehen wurden, aus der Expression
des Miniproteins resultierten. Für
diese Zwecke subklonierten wir jede der beiden mutierten cDNA-Fragmente,
die in vitro nicht translatiert wurden, in den pSBc-bl-Vektor. Im
Gegensatz zu den Transfektionen mit dem Protein-exprimierenden DAP-5-Fragment
wurden die polyklonalen Zellpopulationen, die mit den Mutanten erhalten
wurden, in Gegenwart von Bleomycin etabliert, wobei eine ähnliche
Effizienz erhalten wurde, wie die des Kontrollvektors. Zusätzlich war
die β-Galactosidaseaktivität in diesen
Transfektanten so hoch wie in den Zellen, die mit dem Kontrollvektor
transfiziert wurden (39B). Folglich
erwiesen sich die hohen Spiegel der Expression des mutierten DAP-5-cDNA-Fragments als mit
kontinuierlichem Wachstum kompatibel. Das translatierte Miniprotein
ist daher für
die zellulären
Wirkungen verantwortlich, die das gerettete DAP-5-Fragment auf Zellen
ausübt.
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XVII. Charakterisierung
von Cathepsin D als ein DAP-Molekül
-
Anfängliche
mikroskopische Beobachtungen, die an verschiedenen HeLa-Zellen durchgeführt wurden,
die mit den einzelnen geretteten pTKO1-Klonen (beschrieben in Tabelle
1) transfiziert wurden, zeigten, dass das Plasmid pTKO1-229 (Gruppe
6) ähnliche
Wirkungen übertrug,
wie die, die durch die Plasmide der Gruppe 1 verliehen wurden. Es
reduzierte die Empfänglichkeit
der Zellen für
den IFN-γ-induzierten
Zelltod, aber nicht für
seine cytostatischen Wirkungen.
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Die
cDNA, die von dem Plasmid pTKO1-229 getragen wurde, wurde durch
Sequenzieren als ein BamHI-HindIII-Fragment der humanen Cathepsin
D-cDNA identifiziert, die in dem Expressionsvektor in der Antisenseorientierung
vorhanden war. Die DNA-Sonde, die dem Fragment #229 entsprach, hybridisierte
wie erwartet als einzelne endogene 2,5 Kb mRNA sowohl in den Kontroll-
als auch in den transfizierten HeLa-Zellen. Die Gleichgewichtsspiegel
von Cathepsin D-Sense-mRNA waren 3- bis 4-fach durch die IFN-γ-Behandlung erhöht. In den
mit pTKO1-229 transfizierten Zellen hybridisierte die DNA-Sonde auch an die
zusammengesetzte Antisense-RNA. Die Spiegel der Antisense-Cathepsin D-RNA wurden
in Antwort auf IFNγ aufgrund
der Gegenwart eines ISRE-Enhancerelements
in dem pTKO1-Expressionsvektor 5-fach erhöht (nicht gezeigt).
-
Cathepsin
D ist eine Aspartylprotease, die normalerweise in Lysosomen gefunden
wird, wo sie im Proteinkatabolismus wirkt. Doch in einigen pathologischen
Situationen wurde vermutet, dass diese Protease im Cytosol arbeiten
kann und ihre Aktivität
mit degenerativen Veränderungen
im Gehirn, Muskeldystrophie und der Pathologie von Bindegewebskrankheiten
assoziiert ist (Matus und Green (1987); Biochemistry, 26, 8083–8086).
Die vorliegende Erfindung zeigt zum ersten Mal, dass die Expression
dieser Protease für
die Ausübung
des programmierten Zelltods, der durch IFN-γ oder andere Zytokine induziert
wird, unentbehrlich ist (siehe unten). Folglich wird Cathepsin D
der wachsenden Liste von Proteasen hinzugefügt, die eine Schlüsselrolle
in den verschiedenen Szenarien des programmierten Zelltods spielen.
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Die
DNA-Sequenz und Aminosäuresequenz
von Cathepsin D sind in 14 gezeigt
(Faust, P. L. et al. (1985) PNAS USA 82, 4910–4914).
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XVIII. Antisense-Cathepsin
D-RNA und Pepstatin A schützen
HeLa-Zellen vor IFN-γ-induziertem
Zelltod
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(A) Experimentelle Vorgehensweise
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1. Neutralrotfarbstoffaufnahmetest
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Die
HeLa-Zellen wurden in Mikrotiterplatten mit 96 Vertiefungen in einer
anfänglichen
Zahl von 15.000 oder 20.000 Zellen/Vertiefung kultiviert und entweder
jeweils mit IFN-γ oder
anti-APO-1-Antikörpern
behandelt oder unbehandelt belassen. Soweit angegeben, wurde Pepstatin
A (pepA) (Sigma) oder DMSO zu dem Kulturmedium zugegeben. Das Kulturmedium
und die Wirkstoffe wurden alle 3–4 Tage ersetzt. Lebensfähige Zellen
wurden mit Neutralrot (Sigma) wie zuvor ausgeführt, gefärbt (Wallach D., J. Immunol.
132: 2464–2469, 1984).
Die Farbstoffaufnahme wurde in Vierfachbestimmungen bei λ = 540 nm
unter Verwendung eines automatisierten Mikro-Elisa-Autoreaders gemessen.
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2. RNA-Analyse
-
Die
gesamte zelluläre
RNA wurde unter Verwendung von Tri-ReagentTM (Molecular
Research Center, Inc.) extrahiert. Proben von 20 μg der gesamten
RNA wurden auf Northern-Blots wie zuvor ausführlich beschrieben verarbeitet
(Yarden and Kimchi, Science 234: 1419–21, 1986). Die DNA-Fragmente,
die als Sonden verwendet wurden, wurden aus Agarosegelen mit dem
Geneclean-Kit (BIO 101 Inc.) gereinigt. Die Fragmente wurden mit
5 μCi[32P]-dCTP (Amersham > 3000 Ci/mmol) unter Verwendung eines
Random-Priming-Kits (Boehringer) markiert.
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3. Proteinanalyse
-
Zellen
wurden in RIPA (10 mM Tris-HCl pH 7,2, 150 mM NaCl, 1% Triton X-100,
0,1% SDS, 1% Desoxychlolat und 5 mM EDTA), welches eine Mischung
aus Protease- und Phosphataseinhibitoren (1 mM PMSF, 4 μg/ml Aprotenin,
100 μg/ml
Leupeptin, 1,5 μg/ml
Pepstatin A, 2 μg/ml
Antipain, 2 μg/ml
Chymostatin, 0,1 mM NaVO3 und 0,1 mM NaF)
enthielt, extrahiert. Die Proteinkonzentration wurde unter Verwendung
eines Proteintestreagenz (Bio-Rad) bestimmt. Aliquots von 300 g
der Zelllysate wurden durch SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese (12%)
fraktioniert. Die Proteine wurden dann auf eine Nitrocellulosemembran
elektrogeblottet und die Blots wurden in Blockerlösung (10%
Magermilch und 0,05% Tween-20 (Sigma) in PBS) für 2 Stunden bei Raumtemperatur
inkubiert und dann mit einer Antikörper-enthaltenen Lösung für 18 Stunden
bei 4°C
zur Reaktion gebracht.
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Die
gewaschenen Membranen wurden mit Peroxidase-konjugierten Zweitantikörpern, entweder
anti-Maus-IgG-(IgG(H + L))-Ketten aus Ziege (Jackson Immuno Research
Lab.) bei einer Verdünnung
von 1:10.000 oder Protein A-konjugiert an Meerrettichperoxidase
(Amersham) bei einer Verdünnung
von 1:10.000, inkubiert. Der Nachweis der gebundenen Antikörper wurde
unter Verwendung von ECL-Nachweisreagenzien (Amersham) durchgeführt. Die
monoklonalen anti-Cathepsin D-Antikörper (EURO/DPC-U. K.) wurden
bei einer Verdünnung
von 1:5 verwendet; diese Antikörper
erkennen ein Epitop in der 30 Kd schweren Kette. Polyklonale Antikörper gegen
die Kupferzinksuperoxiddismutase (SOD) wurden bei einer Verdünnung von
1:250 verwendet. Diese Antikörper
wurden freundlicherweise von Y. Groner (Weizman Institute, Rehovot,
Israel) zur Verfügung
gestellt.
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4. Transiente Transfektionen
-
Das
Cathepsin D-cDNA-Insert (2176 bp; Sall-EcoRI-Fragment enthaltend
die kodierende Sequenz in voller Länge und flankierende nicht
kodierende Regionen (siehe Faust et al., 1985)) wurde in den Tetracyclin-kontrollierten
Expressionsvektor (pSBC-TtA) (Dirks et al., Gene 128: 247–249, 1993)
subkloniert. Der Vektor (40 μg)
wurde transient in einen HeLa-Zellklon (HtTA-1), der das Tetracyclintransaktivatorgen
exprimiert, durch die Standardcalciumphosphattechniken transfiziert
(2 × 105 Zellen wurden in 9 cm Platten 18–20 Stunden
vor der Transfektion ausgesät).
Ein leerer Tetracyclinpromotor-enthaltender Vektor wurde als eine
Kontrolle in den Tests verwendet. Um ausschließlich die transfizierten Zellen
zu verfolgen, wurden diese Konstrukte entweder mit dem CMV-β-Galaktosidasegen
(Clontech) oder mit dem SEAP-Gen, das von dem SV40-Promotor (dem pSBC-2-Vektor)
exprimiert wurde, kotransfiziert (Dirks et al., 1993). Das molare
Verhältnis
war 6:1 zugunsten der Tetracyclinvektoren. Jede Transfektion wurde
auf zwei Platten verteilt, von denen eine sofort mit Tetracyclin
(1,5 mg/ml) supplementiert wurde. Alle Enzymaktivitäten wurden
48 h nach den Transfektionen beurteilt.
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5. β-Galactosidasefärbung und
Bestimmung der SEAP-Aktivität
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Um
die LacZ-Expression nachzuweisen, wurden Zellen mit 3% Paraformaldehyd
für 5 min
fixiert, zweimal mit PBS gespült
und für
3 h in X-Gal-Puffer gefärbt,
der 77 mM Na2HPO4,
23 mM NaH2PO4, 1,3
mM MgCl2, 1 mg/ml X-Gal, 3 mM K3Fe(CN)6 und 3 mM K4Fe(CN)6 enthielt. Die Reaktion wurde durch 70%
Ethanol gestoppt. Das Fotografieren wurde unter dem Phasenmikroskop
unter Verwendung von Kodak Ektachrom 160T vorgenommen.
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Für den SEAP-Aktivitätstest wurde
das Medium der transfizierten Zellen 5 h vor dem Test gewechselt. Aliquots
von 100 μl
Medium wurden von den transfizierten Platten entfernt und für 5 min
bei 65°C
erhitzt. Das Medium wurde dann durch Zentrifugation bei 14.000 × g für 2 min
geklärt.
Die Mediumaliquots wurden dann auf 1 × SEAP-Puffer eingestellt,
der 2 M Diethanolamin pH 9,8, 1 M MgCl2 und
20 mM L-Homoarginin enthielt. 20 ml 120 mM p-Nitrophenylphosphat,
das in Wasser gelöst
war, wurde dann zu jeder Mischung zugegeben. Die Reaktionsgemische
wurden dann für
30 min bei 37°C
inkubiert. Die Hydrolyse von p-Nitrophenylphosphat wurde bei 405
nm gemessen.
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(B) Ergebnisse
-
Zuerst
wurden die stabilen HeLa-Zelltransfektanten auf ihre Wachstumssensitivität gegenüber IFN-γ getestet.
Zuvor war gezeigt worden, dass ursprüngliche HeLa-Zellen ein biphasisches
Muster der Antwort auf IFN-γ zeigten,
in welchen die Zellen zuerst aufhörten zu proliferieren, aber
am Leben blieben, gefolgt von einem massiven Zelltod mit den cytologischen
Charakteristika von PCD (Deiss et al., Genes Dev. 9: 15, 1995). Einer
der Tests, der verwendet wurde, um die Antisense-RNA-vermittelten
Wirkungen zu messen, basierte auf der Aufnahme von Neutralrotfarbstoff
in lebende Zelle. In Abwesenheit von IFN-γ verhielten sich beide Zelllinien
(DHFR- und Anticathepsin D-transfizierte Zellen) gleich und zeigten
identische Wachstumskurven. Dies lässt vermuten, dass die Antisense-RNA-Expression keine
Wirkungen auf das normale Wachstum der Zellen hatte (41Aa). Weiterhin war das Ausmaß der Reduktion
der Neutralrotfarbstoffaufnahme während der ersten vier Tagen,
die den cytostatischen Wirkungen von IFN- entsprechen (Deiss et
al., 1995), in beiden Zelllinien ähnlich. Dies zeigte, dass die
Cathepsin D- Antisense-RNA-Expression
die Zellzyklus-inhibitorischen Wirkungen der Zytokine auch nicht
störte.
Der Unterschied zwischen den beiden Zellpopulationen wurde später während der
IFN-γ-induzierten
Zelltodphase bedeutend. In den IFN-γ-behandelten DHFR-transfizierten Zellen sank
die Farbstoffaufnahme von Tag 4 an (41Aa, 41Ab). Die mikroskopischen Beobachtungen
bestätigten,
dass dies in dem massiven Zelltod begründet war, der fast alle lebenden-adhärenten Zellen
von den Platten eliminierte (41 Da).
Der Tod wurde signifikanter (aber nicht vollständig) durch die Antisense-Cathepsin D-RNA-Expression inhibiert,
wie dies durch die beibehaltenen Werte der Farbstoffaufnahme gezeigt
wird (41Aa). Jede der beiden Antisense-Cathepsin
D-RNA-exprimierenden polyklonalen Populationen zeigte einen signifikanten
Anstieg des Anteils der Zellen, die durch den lebensfähigen Farbstoff
während
der IFN-γ-induzierten
Zelltodphase gefärbt
wurden (41Ab).
-
Ein
weiterer Weg, den Schutz vor Zelltod zu messen, bestand in dem Zählen der
Anzahl der Kolonien, die nach Entlassen der Kulturen aus der Langzeitbehandlung
mit den Zytokinen gebildet wurden. Die reduzierte Empfänglichkeit
der Antisense-transfizierten Zellen gegenüber einem Abtöten durch
IFN-γ wurde
durch einen Anstieg von 1–2
Logs in der Zahl der Zellen, die Kolonien bilden konnten, offenbar,
nachdem IFN-γ von den
behandelten Zellkulturen entfernt wurde (41B).
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Um
die Beteiligung von Cathepsin D an dem IFN-γ-induzierten PCD zu erforschen,
wurden die HeLa-Zellen mit Pepstatin A inkubiert, einem spezifischen
Inhibitor von Aspartylproteasen (Shields et al., Biochem. Biophys.
Res. Comm. 177: 1006, 1991). Aufgrund der Tatsache, dass Cathepsin
D eine intrazelluläre Hauptaspartylprotease
in Zellen ist, wird das Ergebnis der intrazellulären Wirkungen dieses Pentapeptids
für gewöhnlich der
spezifischen Inhibition der Cathepsin D-Aktivität zugeordnet. Pepstatin A wurde
dem Kulturmedium auf eine Endkonzentration von 10–4 M
in 0,2% DMSO gemäß vorhergegangener
Berichte zugefügt,
wobei ähnliche
Inkubationsprotokolle zu wirksamen intrazellulären Konzentrationen des Wirkstoffs
führten
(Shields et al., 1991). Pepstatin hatte keine Wirkung auf wachsende
HeLa-Zellen, die nicht mit IFN-γ behandelt
waren. Die Zugabe von Pepstatin A zu den IFN-γ-behandelten DHFR-transfizierten
Zellen inhibierte zu einem gewissen Ausmaß den Abtötungsprozess, was durch die
erhöhten
Werte der Neutralrotfarbstoffaufnahme widergespiegelt wird (41C). Die höchsten
Werte der Farbstoffaufnahme, die in Anwesenheit von IFN-γ gemessen werden
konnten, wurden bei Anwendung von Pepstatin A auf Antisense-Cathepsin
D-RNA-exprimierende Zellen erhalten (41C).
-
Die
mikroskopische Untersuchung der IFN-γ-induzierten Zellkulturen, die
durch Doppelbehandlung (Antisense-RNA + Pepstatin A) geschützt wurden,
ergab, dass die Mehrzahl der Zellen einen normalen adhärenten Phänotyp zeigte,
wohingegen nur ungefähr
20% der Zellen eine runde apoptotische Morphologie aufwiesen (41Db). Dies zeigt weiter, dass die kombinierte
Reduktion von sowohl Expression als auch Aktivität dieser Endoprotease beim
Schutz der Zellen vor IFN-γ-induziertem
Zelltod am effektivsten war. Zusammenfassend lassen die Antisense-RNA-
und Pepstatin A-Daten eine aktive Rolle von Cathepsin D an dem IFN-γ-mediierten
PCD vermuten.
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XIX. Regulation der Cathepsin
D-Proteinexpression und -Prozessierung während des IFN-γ-induzierten
PCD.
-
Die
Wirkung von IFN-γ auf
die Expression und das Prozessieren des Cathepsin D-Proteins wurden
auf Immunoblots analysiert. Eine typische Veränderung der relativen Menge
verschiedener Cathepsin D-Formen wurde in den behandelten Zellen
nachgewiesen (41A und 42B).
Die 48 Kd Form von Cathepsin D, die für gewöhnlich in Spuren in unbehandelten
HeLa-Zellen nachgewiesen wird, stieg zwischen den Tagen 4–7 der IFN-γ-Behandlung schrittweise
auf hohe Spiegel an. Im Gegensatz dazu waren die Gleichgewichtsspiegel
der 30 Kd Form nicht erhöht
(42B) und in einigen Experimenten
waren sie zu den späten
Zeitpunkten sogar reduziert (42A).
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Das
48 Kd Cathepsin D ist eine proteolytisch aktive, einzelkettige Form,
die oft in prälysosomalen
Vehikeln gefunden wird. Sie wird normalerweise zu Lysosomen gelenkt,
wobei sie weiter in eine doppelkettige Form (30 und 14 Kd) des Enzyms
prozessiert wird (siehe das Schema in 42C – bemerken
Sie, dass die in 42 verwendeten monoklonalen
Antikörper
gegen ein Epitop in der schweren 30 Kd Kette gerichtet sind). Die
ungewöhnliche
Anhäufung
der 48 Kd Form lässt
daher vermuten, dass das normale Prozessieren des Proteins während des
IFN-γ-mediierten
Zelltods unterbrochen ist. Zusätzlich
waren an den Tagen 5–7
der IFN-γ-Behandlung
die Spiegel des 48 Kd Vorläufers
8–10-fach
höher als
die Spiegel der 30 Kd Form vor der Behandlung (42A).
Die erhöhten
Gleichgewichtsspiegel von Cathepsin D-Proteinen könnten, zumindest zum
Teil, aus den Erhöhungen
der RNA resultieren.
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Es
ist bemerkenswert, dass sich in einigen, aber nicht allen Experimenten,
die intrazellulären
Spiegel der 52 Kd Präpro-Cathepsin
D-Form erhöhten,
wie auch nach IFN-γ-Behandlung
der ursprünglichen
Zellen (42A). Spuren der 52 Kd Form
wurden auch in dem Kulturmedium gefunden, aber es wurden keine Wirkungen
von INF-γ auf
die Spiegel dieser sekretierten Form nachgewiesen (nicht gezeigt).
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Die
bedeutende IFN-γ-vermittelte
Erhöhung
des Cathepsin D-Proteins und die Anhäufung der intermediären Form
wurden beide in den polyklonalen HeLa-Zellpopulationen, die die
Antisense-RNA exprimierten, verhindert (42B;
die berechneten Werte waren eine 8,2- und 1,1-fache Erhöhung durch IFN- in den Cathepsin
D-Proteinformen für
DHFR- bzw. Anticathepsin D-Transfektanten). Wenige unabhängig gebildete
Antisense-exprimierende polyklonale Populationen wurden untersucht
und keine von diesen zeigte erhöhte
Spiegel von Cathepsin D in Antwort auf IFN-γ. Diese Befunde bestätigen daher,
dass der große Überschuss
der Antisense- über
die Sense-RNA während
der IFN-γ-Selektion
wie erwartet wirksam den Gesamtspiegel des Cathepsin D-Proteins
reduziert. Die Frage, warum die verbleibenden Spiegel, die in diesen
IFN-γ-behandelten Zellen
weiter exprimiert wurden, sich nicht als intermediäre Form
von Cathepsin D anhäuften,
ist noch offen.
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XX. Die Cathepsin D Aspartylprotease
vermittelt den APO-1/Fas- und den TNF-α-induzierten PCD.
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Die
Frage, ob die Cathepsin D-Protease auch in andere apoptotische Systeme
einbezogen ist, die durch die Aktivierung von Zelloberflächenrezeptoren
getriggert werden, die sich von den IFN-γ-Rezeptoren unterscheiden, wurde
auch untersucht. Die verschiedenen HeLa-Zelltransfektanten wurden
mit dem monoklonalen, agonistischen anti-APO-1-Antikörper behandelt, um zu bestimmen,
ob Cathepsin D die Fas/APO-1-induzierte Apoptose vermittelt. Die
ursprünglichen
und die DHFR-transfizierten Zellen wurden wirksam von anti-Fas/APO-1-Antikörpern abgetötet. Der
Zelltod zeigte Eigenschaften, die für Apoptose charakteristisch
sind, ähnlich
zu den IFN-γ-Wirkungen.
Nach 40 Stunden rundeten sich ungefähr 70% der Zellen ab und lösten sich von
den Platten (nicht gezeigt) und die Aufnahme von Neutralrotfarbstoff
war folglich reduziert (43A). Das Abtöten benötigte eine
kurze Vorbehandlung der Zellen mit einer niedrigen Dosis von IFN-γ (50 U/ml),
welche selbst keine Wirkung auf die Lebensfähigkeit der Zellen hatte. Die
niedrige Dosierung von IFN-γ sensibilisierte die
Zellen für
die Abtötung
durch die agonistischen Antikörper
aufgrund der Erhöhung
der Fas/APO-1-Expression. Die Expression der Antisense-Cathepsin
D-RNA oder alternativ die Zugabe von Pepstatin A zu dem Kulturmedium
der DHFR-transfizierten Zellen unterdrückte den Fas/APO-1-vermittelten
Zelltod wesentlich, was in einem erhöhten Anteil an lebenden Zellen
resultierte (43A). Das Letztere zeigte,
dass Cathepsin D für
den Fas/APO-1-induzierten PCD wesentlich ist.
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Es
wurde auch gefunden, dass Pepstatin A den apoptotischen Prozess,
der in U937 histiozytischen Lymphomzellen durch Tumornekrosefaktor-α (TNF-α) getriggert
wird, stört.
Die Abtötung
war in diesem System sehr schnell und durch typische nukleäre Veränderungen,
wie z.B. Chromatinkondensation, gefolgt von seiner Fragmentierung,
charakterisiert. Die DAPI-Färbung
von U937-Nuklei zeigte, dass 6 Stunden nach TNF-α-Verabreichung ungefähr ein Drittel der Zellpopulation
bereits Kerne mit typischem fragmentiertem Chromatin enthielt (43B). Die Zugabe von Pepstatin A zu den
Kulturen zeigte eine signifikante Reduktion der Zahl der fragmentierten
Nuklei (43B). Interessanter Weise
schien der frühere
Schritt der Chromatinkondensation weniger empfänglich für die Wirkung von Pepstatin
A zu sein. Diese Daten zeigen, dass die Cathepsin D-Endoprotease
auch einige kritische Schritte während
des apoptotischen Signalwegs vermittelt, was zum U937-Zelltod führt.
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Eine
Untersuchung der Muster der Cathepsin D-Expression in den TNF-α-behandelten
U937-Zellen ergab, dass es einige gemeinsame Merkmale mit dem HeLa-Zellsystem
teilte. Die Gesamt-Spiegel der Cathepsin D-Proteine waren signifikant
erhöht.
Darüber
hinaus akkumulierte die proteolytisch aktive intermediäre 48 Kd
Form in diesen TNF--behandelten
U937-Zellen, was zeigt, dass wiederum das Prozessieren in die doppelkettige
Form unterbrochen war (42D). Aber
im Gegensatz zu dem HeLa-Zellsystem war diese Umwandlung nicht vollständig blockiert
und ein schwacher Anstieg der 30 Kd Form wurde auch nachgewiesen. Diese
Daten legen ein gemeinsames Muster der Veränderung von Expression/Prozessierung
des Cathepsin D-Proteins in wenigen apoptotischen Systemen nahe.
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XXI. Die ektopische Expression
von Cathepsin D ist nicht mit der Zelllebensfähigkeit kompatibel.
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Das
Ergebnis der Überexpression
von Cathepsin D wurde direkt in HeLa-Zellen durch Co-Transfektionen mit
dem LacZ-Gen, das als ein Marker der Genexpression verwendet wurde,
gemessen. Cathepsin D wurde von dem Tetracyclin-repremierbaren Promotor
gesteuert (Gossen and Bujard, PNAS 89: 5547–5551, 1992) und das -Galactosidasegen
wurde von dem konstitutiven CMV-Promotor gesteuert. Die Morphologie
der LacZ-enthaltenen
blauen Zellen wurde 48 Stunden nach der Transfektion in Kulturen,
die, um die Cathepsin D-Transkription/Translation zu erlauben, in
Abwesenheit von Tetracyclin gehalten wurden, bestimmt. Es wurde gefunden,
dass 70% der LacZ-enthaltenen Zellen nach Co-Transfektion mit Cathepsin
D einen runden apoptotischen Phänotyp
zeigten, wohingegen Co-Transfektionen mit dem Tetracyclin-Kontrollvektor
einen Hintergrund von weniger als 20% apoptotischen Zellen zeigten
(44A, 44B, 44C).
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Um
die Wirkungen der ektopischen Expression von Cathepsin D auf Zellen
zu quantifizieren, wurden in einem zweiten unabhängigen Ansatz Co-Transfektionen
mit Vektoren durchgeführt,
die die sekretierte alkalische Phosphatase (SEAP) anstelle von LacZ
exprimierten. In diesen Experimenten wurde das Ergebnis des Tetracyclinentzugs
auf die SEAP-Aktivität,
die von den das Cathepsin D-Gen tragenden Transfektanten freigesetzt
wurden, gemessen. Es wurde gefunden, dass die Aktivität von Cathepsin
D durch Tetracyclinentzug signifikant die SEAP-Aktivität, die in
das Kulturmedium ungefähr
48 Stunden nach Transfektion sekretiert wurde, im Vergleich zu den
Werten, die aus der gleichen Population erhalten wurden, die in
Gegenwart von Tetracyclin gehalten wurden, erniedrigte (44D). Im Gegensatz dazu hatte der Tetracyclinentzug
keine Wirkung auf die SEAP-Aktivität, die von Kontrollkulturen,
die mit einem leeren Vektor co-transfiziert wurden, freigesetzt
wurde.
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XXII. DAP-Kinaseezpression
in metastasierenden Zelllinien
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(A) Experimentelle Vorgehensweise
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(A1)
Transfektionen
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Die
Transfektionen wurden durch Standardcalciumphosphattechnik durchgeführt.
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(A2)
Der In-vitro-Immunkomplextest für
DAP-Kinase
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Die
Immunpräzipitation
von rekombinantem DAP-Kinaseprotein aus 1 mg Gesamtextrakt transfizierter Zellen
wurde mit 20 μl
anti-FLAG M2-Gel (IBI, Kodak) in 200 μl PLB, das mit Protease- und
Phosphataseinhibitoren supplementiert war, für 2 h bei 4°C durchgeführt. Nach drei Waschschritten
mit PLB wurden die Immunpräzipitate
einmal mit Reaktionspuffer (50 mM Hepes pH 7,5, 8 mM MgCl2, 2 mM MnCl2 und
0,1 mg/ml BSA) gewaschen. Die an die Kügelchen gebundenen Proteine
wurden für
15 min bei 25°C
in 50 μl
Reaktionspuffer inkubiert, der 15 μCi[γ-32P]ATP
(3 pmol), 50 mM ATP, 5 μg
MLC (Sigma) und 1 μM
bovines Calmodulin (Sigma) und 0,5 mM CaCl2 enthielt.
Proteinprobenpuffer wurde zugegeben, um die Reaktion zu beenden,
und nach dem Kochen wurden die Proteine auf 11% SDS-PAGE analysiert.
Das Gel wurde auf eine Nitrocellulosemembran geblottet und die 32P-markierten Proteine durch Autoradiographie
sichtbar gemacht.
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(A3)
DAPI-Färbung
von Nuklei vor und nach Behandlung mit TNF-α.
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Exponentiell
wachsende Zellen wurden mit einer Kombination von murinem TNF-α (100 ng/ml;
R&D Systems,
Minneapolis) und Cycloheximid (5 μg/ml;
Sigma) (rechte Bilder mit + markiert) oder mit Cycloheximid alleine
(linke Bilder mit – markiert)
behandelt. Die DAPI-Färbung
wurde nach 6 Stunden durchgeführt.
Die Zellen wurden auf Glasdeckplättchen
(13 mm Durchm.) plattiert, 20.000 Zellen/Vertiefung in 1 ml Medium
in einer Platte mit 24 Vertiefungen. Die Zellen wurden zweimal mit
PBS gewaschen, fixiert und gleichzeitig permeabilisiert. Dies wurde
durch Inkubieren der Deckgläschen
für 5 min
in einer Mischung von 3% Paraformaldehyd und 0,3% Triton X-100 in
PBS und dann durch Inkubieren mit 3% Paraformaldehyd alleine für zusätzliche
20 min durchgeführt.
Die Zellen wurden dreimal in PBS gewaschen und dann in Blockerlösung (5%
normales Ziegenserum und 1% BSA in PBS) für 60 min inkubiert. DAPI (0,5 μg/ml; Sigma)
wurde zu diesem Zeitpunkt zugefügt.
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(B) Ergebnisse
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Die
DAP-Kinaseproteinexpression wurde in zwei Sätzen von stark und schwach
metastasierenden Zelllinien, die aus Maus Lewis- und CMT64-Lungenkarzinomzellen
ausgewählt
waren, untersucht. Hochinteressanterweise exprimierten die zwei
verschiedenen stark metastasierenden Zelllinien keine) DAP-Kinase-mRNA
(nicht gezeigt) oder -Protein, wohingegen ihre schwach metastasierenden
Zellgegenstücke
DAP-Kinase positiv
waren (siehe 17 für A9-F- und D122-Unterlinien
von murinem Lewis-Lungenkarzinom,
die schwach bzw. stark metastasierende Fähigkeiten zeigen). Das Ziel
war dann, in die stark metastasierenden D122-Zellen eine funkionelle
DAP-Kinase einzuführen
und den Einfluss dieser genetischen Manipulation auf das tumorigene
und metastasierende Potential dieser aggressiven Tumorzellen zu
testen.
-
Mit
FLAG-Tag versehene Wildtyp-DAP-Kinase, die in pCDNA3 kloniert war,
wurde in die D122-Zellen durch Calciumphosphat-Co-Präzipitationstechnik
transfiziert. Ein leerer pCDNA3-Vektor wurde für die Kontrolltransfektionen
verwendet. Einige stabile DAP-Kinase-positive
Klone wurden isoliert, die in schwach (6-DAP-Kinase), schwach-mittel
(48-DAP-Kinase), mittel (28-DAP-Kinase) und hoch (42-DAP-Kinase)
exprimierende Zellen klassifiziert wurden (17;
die schwach metastasierenden A9-F-Zellen wurden als Referenz verwendet).
Drei Klone, die mit dem Kontrollvektor transfiziert waren, exprimierten
wie erwartet keine DAP-Kinase (17).
Danach wurde ein In-vitro-Immunkomplextest
auf DAP-Kinase nach Immunpräzipitation
durch die anti-FLAG-Antikörper durchgeführt, um
zu testen, ob die exogen exprimierte Kinase aktiv ist. Es wurde
bei Verwendung von Myosin leichte Kette (Myosin Light Chain; MLC)
Protein als Substrat gefunden, dass das DAP-Kinaseprotein aus dem
transfizierten Vektor katalytisch aktiv exprimiert wird (18).
-
Die
Wachstumsgeschwindigkeit in Kulturen der DAP-Kinase-positiven Transfektanten
in Medium, das 10% oder 1% fötales
Kälberserum
(FCS) enthielt, war der der Kontroll- und ursprünglichen Klone ähnlich (19). Die einzige Ausnahme war der 42-DAP-Kinaseklon, der bei
der hohen Serumkonzentration aufgrund einiger Störungen der Cytokinese etwas
langsamer wuchs (zweifacher Anstieg in der Verdoppelungszeit). Die DAPI-Färbung der
Nuklei der 42-DAP-Kinase-Zellen, die in 10% FCS-haltigem Medium
wuchsen, zeigte, dass der Anteil der fragmentierten Nuklei unter
0,1% lag (27), was zeigte, dass die DAP-Kinase
selbst sogar in dem hoch exprimierenden stabilen Klon die Apoptose
nicht triggerte. Zusammengenommen wurde geschlossen, dass die Wiederherstellung
der DAP-Kinaseexpression entweder keine oder nur geringe Wirkungen
auf das kontinuierliche Wachstum der Zellen in Kultur hatte.
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XXIII. In-vivo-Aktivität von DAP-Kinase-transfizierten
Zellen
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(A) Experimentelle Vorgehensweise
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(A1)
Experimentelle Metastasenbildung.
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Die
verschiedenen D122-transfizierten Klone wurden in die Schwanzvenen
von 10–12
Wochen alten weiblichen C57BL/6-Mäusen injiziert (5 × 105 Zellen pro Maus). Die Mäuse wurden 30–32 Tage
später
getötet, ihre
Lungen wurden entfernt, gewogen und in Bouin-Lösung
fixiert. Die Zahl der metastatischen Knoten wurde durch Zählen der
Oberflächenknoten
unter dem Binokular bestimmt.
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(A2)
Lokaler Tumorwachstumstest
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Die
verschiedenen D122-transfizierten Klone wurden in die Fußballen
von C57BL/6-Mäusen (10–12 Wochen
alte Weibchen) injiziert; (2 × 105 Zellen pro Maus). Die Durchmesser der Tumor-tragenden
Füße wurde
unter Verwendung eines Tastzirkels alle 1–3 Tage gemessen. Wenn der
Tumordurchmesser 8–9
mm erreichte, wurden die Tumortragenden Füße unter dem Knie amputiert
und am Tage des Todes die resultierenden spontanen Lungenmetastasen
in jeder einzelnen Maus gezählt.
In wenigen Fällen
wurden die Tumorzellen in Kultur von entnommenen Lungenknoten gewonnen
und, wie alle D122-Transfektanten in Medium, das 10% fötales Kälberserum
enthielt, das mit G-418 (800 μg/ml)
supplementiert war, wachsen gelassen.
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(B) Ergebnisse
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Das
tumorigene und metastatische Potential der mit DAP-Kinase transfizierten
Zellen wurde in Mäusen
getestet, wo sie einer Vielzahl von Tod-induzierenden Signalen ausgesetzt
werden könnten.
Zum Beispiel müssen
die einwandernden Tumorzellen im Blutstrom dem programmierten Zelltod
widerstehen, der durch die Wechselwirkungen mit cytotoxischen T-Lymphozyten,
natürlichen
Killerzellen und Makrophagen und mit den Zytokinen, die diese hämatopoetischen
Zellen sezernieren (z.B. IFNs, TNF, IL-1β) induziert wird. Sie müssen auch
den apoptotischen Zelltod, der durch Stickoxidanionen, die von Endothelzellen
hergestellt werden, widerstehen und mechanische Scherkräfte aushalten,
die von haemodynamischen Turbulenzen verursacht werden. Darüber hinaus
triggern auch lokal produzierte inhibitorische Zytokine (z.B. TGF-β) oder der
Verlust von Zellmatrixinteraktionen (z.B. die Ablösung von
den Untergrundmembranen) den apoptotischen Zelltod während der
Einwanderungs- oder Auswanderungsprozesse und während des Wachstums in einer
feindlichen Mikroumgebung.
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Die
Injektionen in syngene C57BL/6-Mäuse
bestanden aus zwei verschiedenen experimentellen Systemen und wurde
in drei unabhängigen
Experimenten wiederholt. Eine Gruppe erhielt Injektionen in die
Fußballen
(2 × 105 Zellen pro Injektion), um das lokale Tumorwachstum
zu verfolgen. Die zweite Gruppe erhielt intravenöse Injektionen (5 × 105 Zellen pro Injektion), um experimentelle
Metastasen in der Lunge zu verfolgen.
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Es
wurde gefunden, dass das Wachstum von lokalen Tumoren in den Fußballen
signifikant im Vergleich zu den ursprünglichen und den G418-resistenten
Kontrollklonen verzögert
war und dass die Länge
der Verzögerung
direkt proportional zu den Spiegeln der ektopisch exprimierten DAP-Kinase
war (20; eine Lag-Phase von 10 Tagen
war bei dem mittel exprimierenden Klon (28-DAP-Kinase) charakteristisch
und eine Verzögerung
von mehr als 50 Tagen charakterisierte den hoch exprimierten Klon
(42-DAP-Kinase)).
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Um
die Wirkung der DAP-Kinase auf die experimentellen Metastasen zu
untersuchen, wurden die Lungen 30–32 Tage nach den intravenösen Injektionen
untersucht. Die Metastasenbildung war stark unterdrückt, was
durch das mittlere Lungengewicht und durch die mittlere Zahl an
metastatischen Läsionen
gemessen wurde (21, 22).
Der experimentelle Metastasenbildungstest war gegenüber DAP-Kinaseexpression
sehr viel sensitiver als der lokale Tumorwachstumstest. In dem Lungentest
zeigen sogar die schwach und schwach-mittel exprimierenden Klone
(6-DAP-Kinase bzw. 48-DAP-Kinase) eine fast maximale Reduktion des Lungengewichts
und der Zahl der metastatischen Läsionen, wohingegen die Wirkungen
auf das lokale Tumorwachstum bei den schwachmittel bzw. schwach
exprimierenden Klonen sehr schwach oder sogar nicht nachweisbar
waren.
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XXIV. Verlust und Wiederherstellung
der metastatischen Suppression
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(A) Erebgnisse
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Eine
spontane Metastasenbildung erschien schließlich in den Lungen aller Experimente,
die den 28-DAP-Kinaseklon verwendeten, und in einigen, aber nicht
allen, 42-DAP-Kinasekloninjektionen,
nachdem die tumortragenden Beine amputiert waren. Es war interessant
zu untersuchen, ob die mittel und hoch DAP-Kinase-exprimierenden
Klone, die schließlich
in den Mäusefußballen
(nach der Lag-Phase) wuchsen und die in der Lage waren, spontane
Metastasen nach der Amputation der tumortragenden Beinen in den
Lungen zu bilden, in vivo auf Verlust oder Inaktivierung des transfizierten
Gens selektioniert wurden. Es wurde gefunden, dass die Zellen, die
in Kulturen aus den Lungen der Mäuse,
die Injektionen der 28-DAP-Kinase- und 42-DAP-Kinaseklone erhalten
hatten, freigesetzt wurden, Spuren oder sogar nicht nachweisbare
Spiegel von exogener DAP-Kinase
exprimierten (23, Spuren 1, 2; 24, Spuren 1, 2; 25,
Spur 1). Eine starke Selektion auf Abschwächung der ektopischen DAP-Kinaseexpression
trat in vivo daher wahrscheinlich während der Lag-Phase auf, bevor
die Fußballen
einbezogen waren.
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Es
war möglich,
die volle Expressionskapazität
des transfizierten Gens in dem Klon 28-DAP-Kinase, der der In-vivo-Selektion
unterlag, durch Behandeln der Zellen in Kultur mit dem Demethylierungsmittel 5-Aza-2'-desoxycytidin wieder
herzustellen (25, Spuren 1, 2). Die Wiederherstellung
war transient und die DAP-Kinasespiegel kehrten auf ihre unterdrückten Spiegel
einige Passagen nach Entfernen des Wirkstoffs zurück (25, Spuren 3, 4). Keine Wirkung wurde in den ursprünglichen
D122-Zellen nachgewiesen, die fortfuhren, einen Mangel an DAP-Kinaseexpression
nach ähnlichen
Behandlungen mit 5-Aza-2'-desoxycytidin aufzuweisen
(nicht gezeigt). Die In-vivo-Selektion auf abgeschwächte Expression
des transfizierten DAP-Kinasegens trat daher durch DNA-Methylierung auf,
einem epigenetischen Mechanismus, der häufig von humanen Tumoren verwendet
wird, um verschiedene Tumorsuppressorgene einschließlich des
endogenen DAP-Kinasegens in Blasenkarzinomzellen abzuschalten. Diese
Abschwächung
trat in den 28-DAP-Kinasetransfektanten, die von den experimentellen
Metastasen befreit wurden, d.h. von den sehr wenigen kleinen Metastasen,
die in den Lungen nach Injektionen in die Vene vorhanden waren,
nicht auf. Wie in 23 (Spuren 3, 4) gezeigt, waren
die DAP-Kinasespiegel
mit jenen identisch, die in dem originalen injizierten Klon nachgewiesen wurden.
Dies ist mit der starken Unterdrückung
des metastatischen Phänotyps,
der oben beschrieben wurde, konsistent.
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XXV. Antwort der DAP-Kinase-transfizierten
Zellen auf apoptotische Stimuli
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(A) Experimentelle Vorgehensweise
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(A1)
In-situ-TUNEL-Färbung – apoptotischer
Index.
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Fragmente
von Mäusefußballen
wurden für
12 Stunden in 4% Pufferformaldehyd (Frutarom) fixiert, in Paraffin
eingebettet und geschnitten (4 μm
dick). Die TUNEL-Tests wurden auf diesen Schnitten (Peroxidasefärbung von
fragmentierter DNA und Gegenfärbung
der Schnitte mit Methylgrünfarbstoff)
gemäß den Angaben des
Herstellers (ApopTag® Plus Peroxidase Kit;
Oncor, Gaithersburg) durchgeführt.
Sechs verschiedene Schnitte wurden ausgezählt; in jedem Fall wurden 500–1000 Tumorzellen
gezählt
und der mittlere apoptotische Index wurde berechnet. Die Mittelwerte
waren 6,3% ± 1,13
und 1,9% ± 0,35
für 42-DAP-Kinase
bzw. 4-cont.. Der Unterschied war mit P << 0,001
signifikant.
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(A2)
Weichagar-Verankerungs-unabhängiges
Wachstum.
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Die
verschiedenen Klone wurden in 0,33% Weichagar (Bacto-agar; Difco)
bei einer anfänglichen
Zellzahl von 5 × 103 Zellen pro 6 cm Platte auf einer Schicht,
die 0,5% Agar enthielt, kultiviert. (A) Die Durchmesser der Klone,
die am Tag 7 auftraten, wurden unter einem Lichtmikroskop gemessen.
Die Werte sind Mittelwerte des Koloniedurchmessers von 100 Klonen
für jede
Gruppe ±SD.
Der Unterschied zwischen den Kontrollen (z.B. 18-cont.) und den DAP-Kinasetransfektanten
(z.B. 1-DAP-Kinase) war mit P << 0,001 signifikant.
(B) Mikroskopische Aufnahmen von Klonen, die in Weichagar für sieben
Tage wie in (A) kultiviert wurden, wobei die ursprünglichen
D122-Zellen (links: a, c) mit DAP-Kinase-42-Zellen (rechts: b, d) verglichen
wurden. Die Balken entsprechen 350 mm in den oberen Bildern (a,
b) und 80 mm in den unteren Bildern (c, d).
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(B) Ergebnisse
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Um
herauszufinden, ob die anti-tumorigenen und anti-metastatischen
Wirkungen der DAP-Kinase
aus einer erhöhten
Sensitivität
der Zellen gegenüber
apoptotischen Signalen resultierten, wurde in situ eine TUNEL-Färbung auf
histologischen Schnitten der Mäusefußballen
fünf Tage
nach der Injektion durchgeführt.
Die Färbung
verdeutlicht, dass der apoptotische Index in den langsam wachsenden
lokalen Tumoren, die durch die DAP-Kinase-transfizierten Zellen gebildet
wurden, signifikant höher
war als der Wert, der in der Tumormasse gemessen wurde, die durch
den Kontrollklon gebildet wurde (26).
Die berechneten Werte waren 6% bzw. 2%, was einen unerhörten Unterschied
in dem Gesamtzelltod im Hinblick auf die schnelle Eliminierung von
apoptotischen Zellen durch Makrophagen und durch Nachbarzellen reflektieren
sollte. Die In-situ-Färbung ergab
den ersten Hinweis, der das DAP-Kinasegen in die Erhöhung der
Schwellensensitivität
der Tumorzellen gegenüber
verschiedenen apoptotischen Signalen einschloss.
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Um
dieser Frage weiter direkt nachzugehen, wurden einige definierte
Arten apoptotischer Stimuli in Kulturen appliziert, von denen einer
das Tod-induzierende Zytokin TNF-α war.
Es wurde gefunden, dass der Klon 42-DAP-Kinase eine höhere Sensitivität gegenüber TNF--induziertem
Zelltod zeigte, was durch DAPI-Färbung
der Nuklei wenige Stunden nach Verabreichung des Zytokins gemessen
wurde (27, 28). Interessanterweise
ging diese erhöhte
Sensitivität
gegenüber
apoptotischen Wirkungen von TNF-α nach
der In-vivo-Selektion
des Klons 42-DAP-Kinase auf abgeschwächte DAP-Kinaseexpression verloren,
wodurch die DAP-Kinaseexpression und die Apoptose vor dem gleichen
genetischen Hintergrund direkter verbunden werden (28).
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Andere
Typen von apoptotischem Stress wurden den Zellen durch Übertragung
in Weichagar auferlegt, wobei ihr Verankerungs-unabhängiges Wachstum
getestet werden konnte. Im Gegensatz zu den großen Kolonien, die in Weichagar
von den ursprünglichen
D122-Zellen und den Kontrollklonen gebildet wurden, bildeten die
DAP-Kinasetransfektanten
verkümmerte
kleine Kolonien, in welchen die meisten Zellen starben (29, 30). Eine Rückkehr zu großen Kolonien
wurde erhalten, wenn der zuvor genannte in vivo selektionierte 42-DAP-Kinaseklon,
der eine abgeschwächte
DAP-Kinaseexpression zeigt, getestet wurde (Daten nicht gezeigt).
Es wurde daher geschlossen, dass der Zelltod, der durch Ablösen von
der extrazellulären
Matrix oder durch bisher noch nicht identifizierte Mechanismen,
die während
des Verlusts des Verankerungs-abhängigen Wachstums wirken, induziert
wird, von der Gegenwart von funktioneller DAP-Kinase abhängt. Dies
ist ein Beispiel für
nicht Zytokin-induzierten programmierten Zelltod.
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XXVI. Nicht-Zytokin-Auslöser des
programmierten Zelltods
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Zusätzlich zu
programmiertem Zelltod, der durch Ablösung von der extrazellulären Matrix
ausgelöst wird,
tritt ein weiteres Beispiel von nicht Zytokin-induziertem Zelltod
in reifen neuronalen Zellen auf, die einen apoptotischen Zelltod
in Antwort auf verschiedene Stresssituationen erleiden, einschließlich einem
Mangel an neurotrophen Faktoren, Anoxie, Exzitotoxizität, traumatischer
Verletzung oder neurodegenerativen Störungen. Wenn der Tod von post-mitotischen
Neuronen im ZNS eines Säugerorganismus
auftritt, ist dies schädlich,
da es keine Regeneration dieses Gewebes gibt. Das Ergebnis einer
solchen Läsion
wäre dann
ein permanenter Verlust der Funktion.
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Um
die Wirkung von DAP-Molekülen
auf nicht Zytokin-induzierten programmierten Zelltod in Neuronen zu
untersuchen, können
primäre
Kulturen von Hippocampus-Neuronen
aus 18 Tage alten Rattenembryonen hergestellt werden. Diese Zellkulturen
können
als Modell für
bestimmte Szenarien dienen, in denen der Zelltod getriggert wird.
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Es
gibt einige Vorteile bei der Verwendung einer Hippocampus-Zellkultur:
(1) Es ist eine homogene Kultur von Neuronen im Hinblick auf ihre
Zelloberflächenrezeptoren
für Neurotransmitter;
(2) Hippocampus-Neuronen sind am stärksten empfänglich für die Induktion von Zelltod
durch verschiedene Bedingungen: Exzitotoxizität (z.B. Glutamat), Anoxie,
Sauerstoffradikale, Entzug von trophischen Faktoren. Zum Beispiel kann
die katalytisch inaktive mutierte Version (K42A) verwendet werden,
um die Rolle der DAP-Kinase
in diesen Systemen zu testen. Ein Adenovirus-vermitteltes Gentransfersystem
kann verwendet werden, um die K42A DAP-Kinase in die ruhenden Nervenzellen
einzuführen
und die apoptotischen Antworten der verschiedenen Nicht-Zytokin-Auslöser können beurteilt
werden.
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Andere
Nicht-Zytokin-Auslöser
von programmiertem Zelltod in Säugerzellen
schließen
im Allgemeinen Bestrahlung (sowohl γ als auch UV), das p53-Gen etc.
ein.
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Während die
vorliegende Erfindung in Hinblick auf eine der bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben wurde, wird erwartet, dass verschiedene Modifikationen
und Verbesserungen dem Fachmann nach Überdenken dieser Offenbarung
in den Sinn kommen werden.
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Der
Umfang der Erfindung soll nicht so ausgelegt werden, dass er auf
die hier ausgeführten,
der Veranschaulichung dienenden Ausführungsformen beschränkt ist,
sondern soll anhand der beigefügten
Ansprüche
bestimmt werden.